Dachdecker gehen ins Zentrum

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ISSN 1618-9612 | 13,80 €
7 – 8 | 2015
Juli – August
STADTHÄUSER
Dachdecker gehen ins Zentrum
AUFSTOCKUNG
LUFTDICHTHEIT
EXPO 2015
Lofts in Wien
Details in Perfektion
Pavillon in Mailand
Mein Ratgeber
rund ums Dach
58 Seiten kompaktes Wissen für
alle Bauherren und Renovierer.
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Heizkostenersparnis
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Editorial
Voll im Trend
Immer mehr Menschen möchten wieder in der Stadt wohnen – ein weltweit
zu beobachtender Trend, der auch in den deutschen Metropolen für unüber-
Collin Klostermeier,
Chefredakteur
dachbau magazin
sehbare Veränderungen sorgt: Da der Wohnraum immer knapper wird, stehen
Dachgeschossausbauten und Aufstockungen immer häufiger auf den Wunschzetteln
»Dachdecker sind momentan
im Stadtzentrum sehr gefragt.«
der
Hausbesitzer,
was wiederum dafür sorgt,
dass das Dachdeckerhandwerk momentan verstärkt
im Zentrum der Städte gefragt ist. Diesem Trend tragen wir im Thema des
Monats Rechnung und präsentieren Ihnen ab Seite 12 ein paar beispielhafte Stadthäuser, die den Platz in den Ballungszentren optimal ausnutzen. Ein
Paradebeispiel dafür sind die FAB-Lofts in Wien, die in einer ehemaligen Schuhfabrik entstanden sind. Um den innerstädtischen Raum konsequent zu nutzen,
wurde der alte Industriebau mit einer modernen Aufstockung erweitert. Um die
beiden neuen Etagen optisch klar vom historischen Bestand abzugrenzen, bekleideten die Handwerker die neuen Fassaden mit blaugrauen Titanzinkpaneelen in drei verschiedenen Breiten.
In Heidelberg entsteht derzeit mit der Bahnstadt gleich ein komplett
neuer Stadtteil, der bei Fertigstellung größer sein wird als die komplette Altstadt. Dort baute ein Investor mehrere Passivhäuser, deren
extensive Gründächer eine zweilagige Bitumenabdichtung erhielten.
Sie sehen: In der Stadt ist derzeit der eine oder andere Auftrag zu
RHEINZINK
vergeben und damit auch für Handwerker eine Menge los.
Um als Handwerker arbeiten zu können, sollte man jedoch auf die
Gesundheit und damit auch auf die Arbeitssicherheit achten. Das gilt
vor allem bei der Verarbeitung von Epoxidharz, wie Dr. Reinhold Rühl von der
▴▴Neuer Wohnraum: Eine ehemalige
Schuhfabrik in Wien erhielt beim Umbau
zu Wohnungen eine Aufstockung
BG Bau im Interview des Monats auf Seite 6 eindrucksvoll erklärt.
Ihr
dachbau magazin 7-8 | 2015
3
In diesem Heft
Inhalt 7-8 | 2015
Thema des Monats:
Stadthäuser
12Aufstockung
Umnutzung einer ehemaligen
Schuhfabrik in Wien /Österreich
16 Flachdach
Bahnstadt in Heidelberg
24 Steildach
Denkmalgeschützte Stadthäuser
in Weilheim
28 Fassade
Gemeindeamt in Rodez /Frankreich
32 Belichtung
Reihenhaussiedlung in Montfoort/
Holland
36 Umnutzung
Hofstatt-Areal in München
Management
38 Marketing
Aktiv verkaufen im Handwerk
▸▸Auf einer
ehemaligen Schuhfabrik
in Wien entstand
durch eine
Aufstockung
neuer Wohnraum
24
12
RHEINZINK
20 Gründach
Bürokomplex in Mailand /Italien
◂◂In Weilheim
wurden die Dächer
von zwei
denkmalgeschützten
Stadthäusern
mit Biberschwanzziegeln erneuert
40 Nutzfahrzeuge
Sonderparkausweise für Handwerker
BRAAS
Technik im Detail
4 6 Dämmung
Planung und Ausführung der
luftdichten Ebene
28
50 Arbeitssicherheit
Wartung von Anschlagpunkten
52 Brandschutz
Wartung von RWA-Anlagen
56Fassade
Expo-Pavillon in Mailand /Italien
TITELTHEMEN SIND FARBLICH HINTERLEGT
4
▸▸Die Fassade
des Gemeindeamts
im französischen
Rodez besteht aus
rotbraunen
Zinkelementen
dachbau magazin 7-8 | 2015
VM ZINC / GILLES TORDJEMAN
Dachwelten
ROCKWOOL
46
▴▴Hier sind saubere Details gefragt: Bei einer luftdichten Gebäudehülle
kommt es vor allem auf die Anschlüsse der Dampfsperre an
ETERNIT/DEUTSCHER PAVILLON EXPO 2015
56
▴▴Lebendige Fassade: Der Deutsche Pavillon auf der Expo 2015 in Mailand
IN JEDEM HEF T
3Editorial
6 Dach aktuell
42 Dachmarkt
42 Inserentenverzeichnis
54 Branche
62 Vorschau/Impressum
Ein Magazin der
WEKA Media GmbH & Co. KG
Titelbild: Zinco /Stefano
Gusmeroli – Milano.Foto.it,
Rheinzink, Rockwool, Eternit/
Deutscher Pavillon Expo 2015
dachbau magazin 7-8 | 2015
Unser Favorit
Ergoldsbacher E58 S
Der Ergoldsbacher E58 S – der Klassiker aus der
bewährten Ergoldsbacher E58-Familie – eignet
sich perfekt für die Sanierung, aber auch für den
Neubau. Dank seines 20 mm großen Schiebebereichs ist der kleinformatige Flachdachziegel extrem verlegefreundlich und deswegen eine ideale
Umdeckpfanne für Sanierungen. Deutschlands
meist gekaufter Flachdachziegel ist sehr robust
und bruchsicher und in 11 verschiedenen Farben
erhältlich.
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Dach aktuell
A RBEIT SSICHERHEIT: VORSICHT MIT EPOX IDH A R ZEN
»Schon beim ersten Hautkontakt droht eine Allergie.«
Epoxidharz wird auf deutschen Baustellen immer häufiger eingesetzt, weil es für zahlreiche Anwendungen der ideale Problemlöser
ist. Der Nachteil: Epoxidharz kann bei Hautkontakt schnell eine
Allergie auslösen. dachbau magazin hat sich mit Dr. Reinhold Rühl,
Leiter des Bereichs Gefahrstoffe bei der BG Bau, über Risiken und
sinnvolle Schutzmaßnahmen unterhalten.
dachbaumagazin: Herr Dr. Rühl,
warum ist Epoxidharz für Handwerker überhaupt gefährlich?
Dr. Reinhold Rühl: Epoxidharze
bestehen aus Harz und Härter,
die beide wiederum aus bis zu
zehn verschiedenen Substanzen
bestehen, die fast alle Allergien auslösen können. Einige Sub­
stanzen sind so aggressiv, dass
schon ein einziger Hautkontakt
nicht nur Verätzungen, sondern
Eher selten: Epoxidharz kommt
bei klassischen Dachdeckertätigkeiten nicht zum Einsatz, wohl
aber bei Balkonbeschichtungen
und immer häufiger auch bei der
Ausbesserung von Fehlstellen im
Giebelmauerwerk. Aber gerade
wegen der seltenen Benutzung
lauert Gefahr: Viele Dachdecker
denken, Epoxidharz kann man
genauso verarbeiten wie einen
Flüssigkunststoff – und genau
»Die Allergie macht es den Betroffenen
dann unmöglich, ihren Job auszuüben.«
sofort eine Immunreaktion des
Körpers auslöst. Die Folge: Beim
nächsten Hautkontakt bilden
sich bereits Pusteln, bei weiteren
Kontakten wird es dann immer
schlimmer. Ich habe allergische
Handwerker gesehen, die wie
ein Streuselkuchen aussahen –
nur weil sie einen Raum betreten
hatten, in dem mit Epoxidharz
gearbeitet wurde.
Bei welchen Arbeiten kommen
Dachdecker auf der Baustelle mit
Epoxidharz in Kontakt?
das ist fatal. Es darf nämlich keinesfalls mit der Haut in Kontakt
kommen, doch da gibt es überhaupt kein Problembewusstsein.
Wie kann sich der Dachdecker
bei der Verarbeitung schützen?
Drei Dinge sind wichtig: Spezielle Schutzhandschuhe aus Nitril (siehe Meldung unten), eine
Schutzhose, die nach einmaligem
Gebrauch entsorgt wird, sowie
eine Schutzbrille beim Anmischen. Ein Atemschutz ist hingegen nicht notwendig.
Welchen Pflichten muss der Chef
vor der Verarbeitung von Epoxidharzen im Betrieb nachkommen?
Er muss sich informieren und ein
Vorbild für seine Angestellten
sein: Er muss die Gebindeaufschrift und das sogenannte Sicherheitsdatenblatt (siehe Meldung unten) kennen und seine
Leute entsprechend sensibilisieren – vor allem, wenn nur selten
mit Epoxidharz gearbeitet wird.
Ideal ist es, wenn nur ein einziger
Mitarbeiter im Betrieb diese Arbeiten ausführt: Dieser sollte zuvor einen Verarbeitungslehrgang
bei einem der Hersteller machen,
die mit der BG Bau bei diesem
Thema übrigens sehr gut zusammenarbeiten.
Wie viele Handwerker sind in
Deutschland bereits gesundheitlich beeinträchtigt?
Die BG Bau hat in den vergangenen 20 Jahren rund 10 000 bestätigte Fälle registriert, doch der
Informationsverbund Dermatologischer Kliniken (IVDK) spricht
von 200 000 sensibilisierten Menschen. Die Differenz zeigt, dass
es eine große Dunkelziffer gibt,
zum Beispiel weil die Handwerker Angst haben, ihren Job zu
verlieren – die bestätigten Fälle
sind nur die Spitze des Eisbergs.
Was kann ein Dachdeckerbetrieb
tun, wenn ein Angestellter bereits eine Allergie entwickelt hat?
Ganz einfach: Der Kollege darf
konsequent nicht mehr mit Epo­
▴▴Dr. Reinhold Rühl leitet bei
der BG Bau den Bereich Gefahrstoffe und will Handwerker
über Risiken bei der Verarbeitung
von Epoxidharz aufklären
xidharz in Kontakt kommen –
auch nicht in Schutzkleidung. Im
Dachdeckerhandwerk dürfte das
kein Problem sein.
Raten Sie generell von der Verarbeitung von Epoxidharzen ab?
Nein, auf keinen Fall: Epoxidharze sind technisch geniale Sub­
stanzen – da lacht das Herz eines
jeden Chemikers. Wenn bei der
Verarbeitung dieser HightechChemikalien penibel auf den Arbeitsschutz geachtet wird, ist der
Einsatz kein Problem. All diejenigen allerdings, die denken, sie
könnten sich die Schutzkleidung
sparen, sollten Folgendes bedenken: Die Allergie wird ihnen
womöglich in kurzer Zeit die Ausübung des Jobs unmöglich machen, den sie gelernt haben.
Herr Dr. Rühl, vielen Dank für das
Gespräch.
EPOX IDH A R ZE
Schutzkleidung nicht vergessen
▴▴Vorsicht! Für die Verarbeitung von Epoxidharz
sind spezielle Handschuhe aus Nitril nötig
6
Wenn Handwerker ohne Einweisung und
Schutzausrüstung mit Epoxidharzen umgehen, bleiben Allergien nicht aus. Da die
Verwendung von Epoxidharzen in der Bauwirtschaft meist nicht zu vermeiden ist,
bietet die BG Bau Hilfen für einen sicheren
Umgang an. So gibt es im Internet unter
www.bgbau.de/gisbau/fachthemen/epoxi/
expotab.html eine Liste geeigneter Schutzhandschuhe, denn nur Handschuhe aus Nitril garantieren bei der Verarbeitung einen
zuverlässigen Schutz. Eine einfache Anlei-
dachbau magazin 7-8 | 2015
tung für den sicheren Umgang mit Epoxidharzen bietet WINGIS online, das Gefahrstoff-Informationssystem der BG Bau. Unter
http://176.34.231.109/wingisonline2015/
einfach „Epoxidharze“ in die Suchmaske
eingeben, dann „Epoxidharze, lösemittelfrei, sensibilisierend“ und anschließend
„Betriebsanweisung“ auswählen. Die Informationen sind deutlich praxistauglicher als
auf den Sicherheitsdatenblättern.
www.bgbau.de
www.dachbaumagazin.de
BERLINER DACHDECK ER
Praktikum für Flüchtlinge
Unter dem Motto „Flüchtling
ist kein Beruf “ hat die Berliner
Handwerkskammer ein Projekt
ins Leben gerufen, das Flüchtlingen eine schnelle Integration
in den deutschen Arbeitsmarkt
ermöglichen soll. Hintergrund
ist ein sich verschärfender Arbeitskräftemangel im Berliner
Handwerk, der durch Zuwanderung aus dem Ausland gemildert werden kann. Außerdem
soll so verhindert werden, dass
Flüchtlinge monatelang tatenlos in Wohnheimen festgehalten werden. Die Landesinnung
des Dachdeckerhandwerks
Berlin unterstützt diese Initiative: Im Rahmen des Pilotprojekts befinden sich derzeit zehn
Flüchtlinge aus Afrika, dem
Balkan und dem Nahen Osten
im Berliner Bildungszentrum,
um dort in einem zweiwöchigen Einführungsworkshop die
Dachdeckerei kennenzulernen.
Sämtliche Flüchtlinge haben in
ihrem Heimatland Berufserfahrung als Handwerker gesammelt. Im Anschluss an den
Workshop ist vorgesehen, dass
die Flüchtlinge bei Interesse an
Dachdeckerbetriebe vermittelt
werden, die ihnen ein Praktikum anbieten. Daran anschließend ist eine Beschäftigung als
Helfer oder eine Ausbildung
zum Dachdecker möglich.
www.berliner-dachdecker.de
ZEITGEMÄSS.
PRÄGNANT.
UNVERGLEICHLICH.
DER FLACHDACH-WASSERFANGKASTEN
VON GRÖMO.
FR AGE DE S MON AT S
Im Dachdeckerhandwerk kommen Epoxidharze bislang
eher selten zum Einsatz (siehe Interview links oben). Verwenden Sie in Ihrem Betrieb diese Hightech-Chemikalie?
A)Ja, wir haben damit bereits gearbeitet und auf der
Baustelle gute Erfahrungen gemacht.
Ein ästhetisches Vergnügen mit der bewährten Grömo Qualität. Der Flachdach-Wasserfangkasten zeigt, was er kann:
Die neuartige Form, in ihrer Tiefe reduziert, differenziert sich
bewusst von den bisherigen Modellen. Für die sichere Entwässerung am Dach sorgen die Revisionsabdeckung und der
große Überlauf. Besondere Highlights sind die vorgestanzte
Zulauföffnung (DN 70/DN 100) und die vormontierte Dichtung.
Wo bisher langwierig ausgeschnitten und angepasst werden
musste, kann das Rohr jetzt spielend leicht in die vorbereitete
Zulauföffnung eingesteckt und der Kasten direkt an der Wand
montiert werden. Der Flachdach-Wasserfangkasten ist in den
Materialqualitäten Zink, Kupfer und Edelstahl sowie ohne
Zulauföffnung erhältlich. www.groemo.de
B)Nein, mit sowas Neumodischem will ich als
traditioneller Dachdecker nichts zu tun haben.
C)Ich finde Epoxidharz als Baustoff sehr gut, aber die
Verarbeitung ist mir zu risikoreich.
Stimmen Sie ab unter www.dachbaumagazin.de.
Dort finden Sie auch alle Ergebnisse der vorherigen
Umfragen.
dachbau magazin 7-8 | 2015
7
Dach aktuell
SA NIERUNG
Großer Grenzverkehr
Die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn steht für ein Stück deutsche Geschichte:
Die fast 11 000 m² überspannende Überdachung
der einstigen Kontrollstellen gehört neben dem
Kommandoturm und den Lichtmasten zu den
markantesten Merkmalen der ehemals größten
innerdeutschen Grenzübergangsstelle. Von 1985
bis 1989 wurden hier rund 34,6 Millionen Reisende und ihre Fahrzeuge kontrolliert. Doch auch an
diesem Bollwerk des DDR-Regimes ist die Zeit
nicht spurlos vorübergegangen: Während der
Kommandoturm bereits saniert wurde, musste
nun das Dach denkmalgerecht erneuert werden.
Als Alternative zu den verwitterten Polyesterwellplatten entschied man sich für eine langlebigere
Variante aus PVC: Die Lichtplatten Renolit Ondex HR von Wilkes Kunststoffe mussten in gelber
Farbe gefertigt werden, sodass der ursprüngliche
Charakter des Ensembles bestehen blieb.
www.wilkes.de
ENERGE TISCHE SA NIERUNG
Fördertöpfe
richtig nutzen
BAUSTELLEN-SIMUL ATOR
Wer andern eine
Grube gräbt …
Für das Kind im Mann: Alte Gebäude abreißen, Baugrund planieren, Betonieren
und vielseitige Bauprojekte umsetzen –
mit dem Computerspiel „Baustellen-Simulator 2016“ wird ordentlich in die Hände gespuckt. Gebäude können im Rahmen
der Aufträge fachgerecht gesprengt, abgerissen und entsorgt werden. So können
erfolgreiche Unternehmer genug Kapital
sammeln, um ihre eigene Firma zu gründen und zum erfolgreichen Bauunternehmen aufzubauen. Befindet sich die Firma
einmal auf Expansionskurs, trudeln schon
bald größere Aufträge auf neuen Baustellen ein. Hier kann man mit 30 Verträgen
an unterschiedlichen Orten in sieben Baumaschinen (und 40 Upgrades) zeigen, wer
ein echter Baulöwe ist. Das Spiel ist ab sofort für PC erhältlich.
www.facebook.com/simulatorenspiele
dachbau magazin 7-8 | 2015
In unsanierten Häusern reißen die Heizkosten oft ein Loch ins Budget. Energetische Modernisierungsmaßnahmen können helfen, diese Ausgaben zu senken.
„Wer langfristig sparen möchte, muss
zwar zunächst das Geld für die notwendige Investition aufbringen. Aber sowohl für
einzelne energetische Modernisierungsmaßnahmen als auch für Komplettsanierungen gibt es verschiedene staatliche Fördermöglichkeiten“, betont Christian Stolte,
Experte für energieeffiziente Gebäude bei
der Deutschen Energie-Agentur (dena).
Wer seinen Kunden dabei unterstützen
will, erneuerbare Energien zu nutzen, die
Fenster zu modernisieren oder das Dach,
die Fassade oder die oberste Geschossdecke zu dämmen, findet geeignete Fördertöpfe mithilfe einer Postleitzahlen-Suche
auf www.die-hauswende.de. Dort können
Informationen über bundesweite und regionale Programme recherchiert werden.
Zinsgünstige Kredite (zum Teil auch mit
Tilgungszuschüssen) oder Investitionszuschüsse stellt zum Beispiel die staatliche Förderbank KfW über das Programm
„Energieeffizient Sanieren“ bereit.
www.die-hauswende.de
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C.M. DAUNER
Dach aktuell
AUDI T T S COUPÉ
Mit Herz und Verstand
Sportwagen gelten bei vielen Menschen per se
als unvernünftige Autos – ein Vorurteil, mit
dem das 310 PS starke Audi TTS Coupé auf der
Testfahrt gründlich aufräumt.
Text: Christoph M. Dauner | Fotos: Audi AG
10
dachbau magazin 7-8 | 2015
▴▴So schön kann
Technik sein: Die
klaren Linien
des TTS Coupé
brachten die
20-Zoll-Räder so
richtig
nach vorne
www.dachbaumagazin.de
▴▴Eleganter Arbeitsplatz: Der Audi-Innenraum spricht eine sportliche und
edle Designsprache
E
▴▴»Generation Apple«: Zentrales Display mit brillanter Grafik und sehr, sehr
vielen Informationen
in Allradantrieb bringt die
310 PS mit 380 Nm vehement und zuverlässig auf die Straße. Damit spurtet der Ingolstädter in 4,9 s auf 100 km/h. Dennoch
verbrauchte der TTS in unserem Autobahn-/Landstraßen-Mix nur 7,9 l/100 km.
Zusammen mit dem alltagstauglichen Kofferraum, den Isofix-Sitzen für die Kinder
und kompakter Übersichtlichkeit entsteht
ein praktischer Sportwagen mit verblüffend
schönem Design.
natürlich der Sportmodus „Dynamic“: giftigerer Sound, spätere Schaltpunkte, härteres Fahrwerk. Die dritte Generation des TT
fährt technisch mächtig weit vorne.
Virtual Cockpit
Auch die Technik im Cockpit des Coupés
ist bislang einzigartig: Als erster Audi zeigt
sich der TTS mit einem volldigitalen Armaturenbrett, dem Virtual Cockpit. Wo einst
analoge Anzeigen den Fahrer informierten,
leuchtet heute ein 12,3 Zoll großes Display.
Ganz im Sinne von „Generation Apple“
Tadellose Traktion
können darüber alle Informationen als brilDie klaren Linien des TTS Coupé brachten
lante Grafik dargestellt werden. Welche Andie optionalen 20-Zoll-Räder so richtig zur
zeige zu sehen ist, definiert der Fahrer mit
Geltung. Darüber hinaus sorgte diese Benur einem einzigen Touchwheel bzw. direkt
reifung für einen souveränen Grip in allen
über das Lenkrad.
Bedienung, An»Wenn es vernünftige Sportwagen gibt,
zeige und Straße
dann ist der Audi TTS ganz vorne dabei.« liegen so in einer
Achse. Schlank,
reduziert und aufgeräumt wirkt das Cockpit jetzt und passt
Fahrsituationen, die in unserer StVO erlaubt
besser denn je in die Ingolstädter Designund vorgesehen sind. Darüber hinaus gasprache. Während Audi innen auf digitale
rantiert der permanente Allradantrieb eine
Revolution gesetzt hat, vertrauten die Detadellose Traktion. Per „Drive Select“ lassen
signer bei der Karosserie auf die Evolution
sich serienmäßig vier Fahrmodi wählen:
der ikonenhaften Grundform. Der TTS ist
Efficiency, Comfort, Dynamic oder Auto.
kantiger und prägnanter geworden, legt daDie Einstellungen bringen spürbare Unterbei aber im Format kaum zu. Sein längerer
schiede bei Dämpfung, Lenkunterstützung,
Radstand und die kurzen Überhänge stellen
Gaspedalkennung, Getriebesteuerung und
ihn stramm auf die Straße. LED-Signaturen
Kraftverteilung. Am meisten Spaß macht
dachbau magazin 7-8 | 2015
im Stil des LeMans-Rennwagens, die Matrix-Scheinwerfer oder „laufende“ LEDBlinker künden davon, dass die Zukunft
eindrucksvoll angekommen ist und für die
Automatikversion ab einem Grundpreis
von 51 250 Euro beginnen kann.
■
AUDI T T S C OUPÉ
Motor:
Vierzylinder-Turbo-Benzindirekteinspritzer
Hubraum: 1984 ccm
Leistung:
228 kW/310 PS bei 5800 – 6200 U/min
Max. Drehmoment:
380 Nm bei 1800 – 5700 U/min
Antrieb: Allradantrieb
Getriebe:
6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
Höchstgeschwindigkeit:
250 km/h (abgeregelt)
Beschleunigung 0 –100 km/h: 4,9 s
Leergewicht: 1460 kg
Kofferraumvolumen: 305 – 712 Liter
11
Thema des Monats
▴▴Die senkrechten Linien der neuen Geschosse greifen die Linien des Altbaus auf. Die bis zu 4 m langen Großrauten wurden zusätzlich in der Mitte geklebt
AUFSTOCKUNG
Über den Dächern
von Wien
Auf einer ehemaligen Schuhfabrik entstand in Wien durch
eine zweigeschossige Aufstockung neuer Wohnraum.
Die Fassade der Erweiterung hebt sich durch blaugraues
Titanzink deutlich vom Bestand ab.
Text: Frank Neumann | Fotos: Rheinzink
12
dachbau magazin 7-8 | 2015
▴▴Mitten in Wien: Die ehemalige Schuhfabrik beherbergt heute helle Wohnungen mit Loftcharakter
M
itten in Wien wurde
eine ehemalige Schuhfabrik zu Wohnlofts
umgebaut und durch eine Aufstockung
ergänzt. Die Fassadengestaltung der baulichen Erweiterung greift die Linien des
Bestands auf, setzt sie fort und lässt sie
mit einer eleganten Zinkbekleidung in den
Himmel übergehen.
Lofts in Wien
„Ich erinnere mich genau, als ich die alte
Schuhfabrik bei einem Stadtspaziergang
entdeckt habe. Von der Mariahilfer Straße
kommend, stand ich plötzlich vor der wunderbaren Industriearchitektur der 1920erJahre: eine ruhige Wohnlage am Ende einer
Sackgasse, quasi frei stehend, weil an drei
Seiten unverbaut, drei U-Bahnlinien um
die Ecke und der Naschmarkt in der Nähe.
Vom ersten Augenblick an war der Industriebau für mich eines dieser außergewöhnlichen und einprägsamen Gebäude, welche
die Fantasie beflügeln: Wie wäre es wohl, in
diesen riesigen, lichtdurchfluteten Räumen
zu arbeiten und zu wohnen?“
Doch es dauerte noch einige Jahre, bis
Jürgen Schnabl, Initiator und Bauherr der
FAB-Lofts, die Gelegenheit erhielt, den
massiven Gründerzeitbau in der Wiener
Hornbostelgasse zu betreten. Erneut fasziniert von seiner Architektur und seiner
Atmosphäre, fasste er den Entschluss, das
dachbau magazin 7-8 | 2015
zum Teil leer stehende Industriegebäude
zu erhalten und behutsam neu gestalten zu
lassen. Den international ausgeschriebenen
Wettbewerb entschieden die Architekten
Malek Herbst für sich. Ihr Konzept basiert
auf der Grundidee, die Großzügigkeit der
Räume beizubehalten und auch bei der Aufstockung fortzusetzen.
Offene Grundrisse
Die Umsetzung erfolgte unter der Maxime, die bestehende Gebäudeorganisation
weitestgehend beizubehalten und die – erstaunlich gute – Bausubstanz möglichst wenig zu verändern. Ausgehend vom historischen Bestand wurde für das Gebäude die
13
Thema des Monats
▴▴Terrasse über den Dächern von Wien: Das Großrautensystem kam für die Fassade der Aufstockung in drei unterschiedlichen Breiten zum Einsatz
maximal verträgliche Aufstockung festgelegt – die Architekten teilten den Baukörper
in Segmente, die der statischen Struktur des
Bestands entsprechen. Für die Anpassung
an die Wiener Bauordnung verschoben sie
Wände oder entfernten sie ganz, um Freiflächen zu schaffen. So entwickelte sich ein
kubischer Baukörper, der aufgrund seiner
einfachen Struktur gut mit dem bestehenden Industriebau harmoniert.
Dieses Konzept setzt sich auch in den
Innenräumen fort: Die Wohnungen verfügen über Wohn- und Nutzflächen zwischen 110 und 170 m² mit großzügigen,
offenen Grundrissen und einfach strukturierten Räumen. Ihre Ausstattung greift
die Klarheit der Industriearchitektur auf:
weiß verputzte Wände, Epoxidharzfußböden und Holzdielen. Bei der Aufstockung
verfügt jede Wohnung über einen Balkon
GRUNDRIS SE AUF S TOCK UNG
3. Obergeschoss
14
4. Obergeschoss
dachbau magazin 7-8 | 2015
oder eine Terrasse. Im obersten Geschoss
sind die Terrassen zudem um einen Dachgarten erweiterbar. Die vorhandenen Treppenhäuser blieben im Original erhalten und
wurden nach oben fortgesetzt.
Durchdachte Linienführung
Die Fassade des Bestands wurde mit einem
WDVS gedämmt und die ursprüngliche
Gestaltung und Gliederung der Fassade
www.dachbaumagazin.de
darüber entsprechend nachgebildet. Die
alten Fenster wurden gegen moderne ausgetauscht, behielten aber die ursprüngliche
Gliederung. Die zweigeschossige Aufstockung bauten die Handwerker in Stahlbeton
mit hinterlüfteter Fassade. „Für die Gestaltung wollten wir eine lebendige, metallische Bekleidung, um einerseits den Indus­
triecharakter aufzugreifen und andererseits
einen Kontrast zum Bestand zu erhalten“,
erklärt Architekt Georg Herbst.
Die Entscheidung fiel schließlich auf den
Werkstoff Titanzink, weil dieses Material
natürlich verwittert und aufgrund seiner
Patina über die gesamte Lebensdauer wartungsfrei ist. Diese Patina bildet sich durch
Regenwasser und das Kohlendioxid in der
Luft von selbst und entsteht nach Beschädigungen immer wieder neu.
Bauherr und Architekten der FAB-Lofts
in Wien entschieden sich für die Oberflächenqualität prePatina blaugrau von Rheinzink, die im Profilsystem Großraute in drei
unterschiedlichen Breiten zum Einsatz kam.
Die Verlegung erfolgte auf folgendem Aufbau (von innen nach außen):
■■ Stahlbeton
■■ Wandwinkelstützen zur Aufnahme der
20 cm dicken Mineralwolledämmung
■■ Trapezschale zur Hinterlüftung und als
Unterkonstruktion für das Großrautensystem
Handwerkliches Meisterstück
Die Ausführung der Bekleidung stellte die
Handwerker vor einige Herausforderungen,
denn es galt, mehrere Vorstellungen der Architekten umzusetzen: Die Geschosshöhe
sollte auch auf der Fassade ablesbar sein, die
Fensterlaibungen und -bänke sollten in das
Fugenbild eingepasst und jedes der raumhohen Fensterelemente durch ein dunkles
Fassadenelement optisch bis zur Geschosshöhe fortgesetzt werden. Außerdem sollte
die Fassade ohne sichtbare Attika in den
Himmel laufen.
„Eine gute Vorbereitung in Form einer
durchdachten und exakten Planung ist die
halbe Miete beim Zuschnitt und bei der Verarbeitung“, erläutert Spengler Klaus Zidek.
Basierend auf der Planung und den Maßen
vor Ort wurden die Großrauten vom Hersteller vorgefertigt und auf der Baustelle mit
einem Autokran aufs Dach gehoben. Die
Montage erfolgte – entsprechend dem Verlegeplan – mit Schiebehaften. Um Windsogkräften, die eventuell bei starkem Wind
▴▴Original: Die alten Treppenhäuser wurden erhalten und einfach nach oben fortgesetzt
auftreten können, vorzubeugen, wurden die
Großrauten zusätzlich in der Mitte mit einem Metallkleber auf die Trapezschale geklebt. Die Länge der Großrauten (3,90 bis
4,00 m) entspricht der Geschosshöhe. Damit lässt der in einer Querlinie umlaufende
Rautenanschluss die Geschosshöhe außen
sichtbar werden. „Außerdem mussten wir
darauf achten, dass der Falz der Großraute
trotz der Quertrennung in einer senkrechten Linie weiterläuft“, erinnert sich Spengler
Klaus Zidek.
In diese umlaufende Quertrennung haben die Blechspezialisten auch die Fensterbänke eingearbeitet und die senkrechte
Bekleidung der Fenster mithilfe von Pass­
paneelen umgesetzt. Über den Stürzen
der Fensterelemente kam Titanzink in der
Oberflächenqualität prePatina schiefergrau
zum Einsatz. „Es handelt sich hierbei jeweils
um ein etwa 1 m hohes und 1 m breites Sonderformat, das genau zur Rahmenfarbe der
Fenster passt und die Linienführung der
Bekleidung gen Himmel unterstützt“, erläutert der Spengler.
Der handwerkliche Clou ist jedoch die
Ausbildung des Attikaanschlusses: Die Attika wurde auf der Flachdachseite um 8 cm
tiefer ausgeführt, die Großraute nach innen
gekantet und in das gen Himmel geboge-
dachbau magazin 7-8 | 2015
ne Abschlussblech der Attika eingehängt.
Insgesamt kamen auf der Baustelle in Wien
rund 12 Tonnen Zinkblech zum Einsatz.
■
S TECK BRIEF
Objekt/Standort:
FAB-Lofts | A-1060 Wien
Bauherren:
Hornbostelgasse 16 – 18
Projektentwicklung GmbH
A-1010 Wien und
Wertinvest Beteiligungsund Immobilienberatungs AG
A-1060 Wien
Architekten:
Malek Herbst Architekten ZT GmbH
A-1040 Wien
Metallarbeiten:
Klaus Zidek GmbH | A-8345 Straden
Produkte:
Titanzink in den Oberflächenqualitäten
prePatina blaugrau und schiefergrau
Hersteller:
Rheinzink GmbH & Co. KG
D-45711 Datteln | www.rheinzink.de
15
Thema des Monats
FL ACHDACH
Auf Nummer sicher
Mit der Bahnstadt wächst in Heidelberg gerade
ein neuer Stadtteil. Dort entstanden Passivhäuser, deren Gründächer auf einer zweilagigen
Bitumenabdichtung verlegt wurden.
Text: Holger Krüger | Fotos: Bauder
A
ls erste Investorin hatte
2011 die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg (GGH) mit dem
Bau von 47 Miet- und 41 Eigentumswohnungen, sechs Ladengeschäften sowie acht
Stadthäusern begonnen – die Schwetzinger
Terrassen entstanden, der Anfang von rund
600 Wohneinheiten auf fünf Baufeldern in
der Bahnstadt Heidelberg. Die Vorgaben
des Passivhausstandards wurden hier durch
vier Planungsbüros in eine vielfältige Architektur umgesetzt. Hochwertige Flachdachaufbauten aus Dampfsperre, Dämmung
und einer zweilagigen Bitumenabdichtung
sorgen auf Dächern, Terrassen und Balkonen für dauerhafte Sicherheit. Die extensive
Dachbegrünung der Neubauten verbessert
dabei das Klima und reduziert die Abwassergebühren.
Gute Partner fürs Passivhaus
Passivhäuser zu bauen ist für Handwerker
und Architekten gleichermaßen anspruchsvoll. Entsprechend mussten die Partner für
Material und Verarbeitung gewählt werden:
Die Heidelberger Dachdeckerei Egon Föhner GmbH arbeitet viel für die GGH und
schon seit über 20 Jahren vor allem mit
dem Hersteller Bauder. „Eigentlich waren
die Aufbauten ganz klassisch“, so Projektleiter Michael Kuhlmann, „doch die 4000 m²
große Gesamtfläche bestand aus vielen verschiedenen Flächen mit ganz unterschiedlichen Anforderungen an das Material
und die aufwendige Verarbeitung.“ Kein
Wunder: Gerade beim Passivhausstandard
kommt es schließlich auf die exakte wärmebrückenfreie Verlegung an.
Zuverlässige Dampfsperre
Das Dachdeckerteam verlegte auf der Großbaustelle in Heidelberg Dampfsperren für
Beton- und Holzkonstruktionen, Dämmstoffe und eine zweilagige Bitumenabdichtung. Für die extensive Dachbegrünung
folgten anschließend Schutzvlies, Drän-/
Speicherelement, Filtervlies und die Vegetationsschicht mit Sedumsprossen.
Um Diffusion von innen zuverlässig auszuschließen, wurde eine spezielle Elastomerbitumen-Dampfsperrschweißbahn mit
hochreißfester Aluminium-Polyester-Kom-
17
Thema des Monats
▴▴Das größte Stadtentwicklungsprojekt in Deutschland: Mit einer Fläche von 116 Hektar ist die neue Bahnstadt größer als die Heidelberger Altstadt
bifolie und Glasvlies vollflächig auf den vorbehandelten Betonuntergründen der Dächer, Terrassen und Balkone verschweißt.
Im aufgehenden Bereich der Attika, einer
Holzkonstruktion, kam hingegen eine
kaltselbstklebende Dampfsperrbahn zum
Einsatz. Die Überlappungen der variablen
Nahtverbindung wurden als Notabdichtung
mit Heißluft fest verschweißt.
160 mm. So ließen sich die niedrigen Einbauhöhen bei Terrassen- und Balkontüren
einhalten. Darauf verlegten die Dachdecker
eine Lage Gefälledämmplatten. Die druckund trittfesten PIR-Elemente wurden mit
einem Industriedachkleber fest miteinander
verbunden.
Auf den nicht genutzten Dachflächen hatten die Architekten aus Kostengründen
große Aufbauhöhen für eine Dämmung
mit EPS-Platten in Kauf genommen. Im
Terrassenbereich war dies wegen der begrenzten Anschlusshöhen jedoch nicht
möglich. Hier kam wegen der geringen
Aufbauhöhe und der hohen Druckfestigkeit eine PIR-Dämmung zum Einsatz.
Polyurethan-Hartschaum PUR/PIR bietet
mit WLS 023 (EU 022) eine kleine Einbauhöhe bei großer Dämmkraft. Um den für
Passivhausstandard erforderlichen U-Wert
von maximal 0,15 W/(m²K) zu erreichen,
benötigt EPS (Polystyrol) mit der Wärmeleitstufe WLS 035 eine Dicke von 240 mm.
PIR erreicht denselben Wert bereits mit
▴▴Auf dem vorbehandelten Beton verschweißten
die Dachdecker zunächst die Dampfsperrbahn
▴▴Danach kam auf allen Terrassen und Balkonen
eine schlanke PIR-Dämmschicht zum Einsatz
▴▴Die durchwurzelungsfeste Bitumenabdichtung
schützt die neuen Flachdächer dauerhaft
Dünne Dämmschicht
18
dachbau magazin 7-8 | 2015
Zweilagige Bitumenabdichtung
Als erste Abdichtungslage auf der Wärmedämmung kam eine kaltselbstklebende
Elastomerbitumenbahn zum Einsatz. Ohne
Brenner wurden die Bahnen von den Dachdeckern nach dem Abziehen der unterseiti-
www.dachbaumagazin.de
gen Folie mit der Dämmung verklebt. Die
starke Klebekraft der Kaltselbstklebemasse
sorgte sofort für eine sichere Verbindung.
Zusätzlich erlaubte die variable Nahtverklebung die Kaltverklebung oder die Verschweißung der Längsnähte. Aufgrund der
verschiedenen Wettersituationen während
der über einjährigen Bauzeit wählten die
Handwerker die sichere Heißverklebung
rot auf blau.
Um den Flachdachaufbau unter der Begrünung sicher abzuschließen, wurde auf
der ersten Abdichtungslage eine Elastomerbitumenschweißbahn mit integriertem
Durchwurzelungsschutz vollflächig aufgeschweißt.
Extensives Gründach
Die extensive Begrünung auf den Dächern
der Bahnstadt Heidelberg ist fast pflegefrei und bietet wertvolle Ersatzlebensräume für Pflanzen und Tiere. Für den
mehrschichtigen Aufbau aus Drän- und
Speicherelement, Filtervlies und Vegetationstragschicht schützten die Spezialisten
der Gründach Technik GmbH aus Unterensingen die Dachabdichtung mit einem lose
verlegten Schutzvlies gegen mechanische
Beschädigungen. Darauf folgte eine 20 mm
dicke Wasserspeicher-Dränschicht, um die
Pflanzen mit Wasser zu versorgen und anfallendes Überschusswasser sicher abzuleiten. Das folgende Filtervlies verhindert
das Einschlämmen von Feinteilen aus der
Vegetationsschicht in die Dränschicht und
sichert so deren dauerhafte Funktion. Darauf brachten die Handwerker schließlich die
Vegetationstragschicht auf.
Gute Zusammenarbeit
Inzwischen haben sich die Begrünungen
flächendeckend entwickelt – ein bunter
Teppich aus goldgelben, roten, weißen und
rosafarbenen Sedumarten sowie viele Terrassen und Balkone erfreuen die Bewohner. Mit hochwertigen Systemaufbauten
und fachgerechter Verarbeitung erreichten
Dachdecker und Gründachspezialisten auf
diesen Dächern dauerhafte Sicherheit. „Die
Unterstützung des Herstellers war uns eine
große Hilfe“, so die Projektleiter. „Fachberater Morlock war mehrmals auf den Dächern
und immer erreichbar.“
■
S TECK BRIEF
Objekt/Standort:
Bahnstadt Heidelberg
D-69115 Heidelberg
Dachdeckerarbeiten:
Dachdeckerei Egon Föhner GmbH
D-69123 Heidelberg
www.foehner-dach.de
Produkte:
Elastomerbitumen-Dampfsperrschweißbahn Bauder Super AL-E,
Dampfsperrbahn BauderTEC KSD DUO,
PIR-Dämmung (160 mm dick),
Spezial-Elastomerbitumenbahn
BauderTEC KSA DUO, BauderPlant E
Hersteller:
Paul Bauder GmbH & Co. KG
D-70499 Stuttgart | www.bauder.de
Thema des Monats
GRÜNDACH
Im Schachbrettmuster
Das Bürohaus »Green Place« in Mailand /Italien
gruppiert sich mit seinen drei Gebäudeteilen
um einen zentralen Dachgarten, der im Schachbrettmuster für grüne Akzente sorgt.
Text: Francesco Beretta | Fotos: Zinco und Stefano Gusmeroli – MilanoFoto.it
20
dachbau magazin 7-8 | 2015
www.dachbaumagazin.de
D
ie moderne Büroimmobilie
„Green Place“ liegt im Herzen von Viale
Certosa, dem wichtigsten Geschäftsviertel
in Mailands Norden. Besondere Attraktivität gewinnt „Green Place“ durch seinen
rund 1100 m² großen Dachgarten, um den
sich der dreiteilige Gebäudekomplex formiert. Pflanzbeete im Schachbrettmuster
prägen das geometrische Bild, das dank eines Beleuchtungskonzepts bei Nacht zum
besonderen Highlight wird. Außerdem sind
knapp 400 m² der Dachfläche extensiv begrünt und etwa 1000 m² sind mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet. Für die nachhaltige Bauweise erhielt „Green Place“ das
LEED-Zertifikat in Gold.
Streng geometrisch
▴▴Der niedrigste
der drei Gebäudeteile
wurde extensiv
begrünt. Auf den restlichen Dächern
befinden sich die PVAnlagen und im
Hof der Dachgarten
Mailands renommiertes Architekturbüro
Goring & Straja Studio plante „Green Place“
für die internationale Immobilien-Investmentfirma STAM Europe. Unter der Leitung des Generalunternehmers Percassi
wurde der Gebäudekomplex 2014 fertiggestellt. Etwa 7300 m² Tiefgaragenfläche
und mehr als 10 000 m² Bürofläche verteilen sich in den Gebäudeteilen A, B und C,
wobei C mit zwei Stockwerken als Bindeglied zwischen den jeweils fünfstöckigen
Hauptgebäuden A und B fungiert. Hinter
großen Glasfronten im Erdgeschoss befinden sich separate Eingangshallen zu jedem
Gebäudeteil sowie der Showroom eines Autohauses. Die ganze Anordnung ist auf den
Dachgarten als gemeinsamen Mittelpunkt
ausgerichtet. Da der Gebäudekomplex als
Erweiterung nahtlos an die bestehende Bebauung anschließt, entsteht ein Innenhof,
wie er im traditionellen Wohnungsbau in
Mailand typisch ist. Statt urwüchsiger Hinterhofatmosphäre brilliert hier allerdings
ein klar strukturierter Garten mit Bepflanzung in geometrischen Formen. Dazu passt
im Übrigen auch die Fassade mit ihrem linear verlaufenden Lamellensystem aus Bambus, das dem Gebäude eine leichte Struktur
verleiht und mit Licht und Schatten spielt.
Was gestalterisch von den Architekten genau durchdacht ist, benötigt zur Umsetzung
indes die richtige Gründach-Technik.
Sichere Dränage auf dem Dach
Die Ausführung des Gründachs übernahm
der erfahrene Handwerksbetrieb Peverelli.
Das Zinco-Dachbegrünungssystem „Dachgarten“ startete auf Basis einer fachgerecht
verlegten, wurzelfesten Flachdachabdichtung. Auf der Speicherschutzmatte SSM 45
▸▸Streng geometrisch: Das Muster
aus den Pflanzund Gehbelagsflächen
erinnert an
ein Schachbrett
dachbau magazin 7-8 | 2015
21
Thema des Monats
▴▴Highlight im zentralen Innenhof des »Green Place«: Die kunstvolle Beleuchtung verleiht dem Dachgarten in der Nacht eine faszinierende Stimmung
kam das Drän- und Wasserspeicherelement Floradrain FD 40 zum Einsatz. Dieses 40 mm hohe Element speichert Wasser
in seinen Mulden und leitet Überschusswasser über das unterseitige Kanalsystem
ab. Durch die vollflächige Verlegung ist die
Dränage auch unter den geplanten Gehbelägen gesichert. Es folgten der Systemfilter SF
und rund 30 cm Systemerde in den ausgewiesenen Pflanzbereichen. In den vorgesehenen Trögen erhöhten die Handwerker
die Schütthöhe, um den Wurzelballen der
Bäume ausreichend Platz zu bieten. Sämtliche Bäume mussten zudem gegen Windsog
verankert werden.
Der Systemaufbau „Dachgarten“ ist eine
dauerhaft funktionssichere Basis sowohl
für alle Pflanzen – von den Bodendeckern
bis zu den Bäumen – als auch für alle Gehbelagsvarianten und ebenso für sämtliche
Aufbauten, wie beispielsweise die Einfassungen der Tröge.
Vielfalt im Schachbrettmuster
▴▴Über den Drän- und Wasserspeicherelementen
kam ein Filtervlies zum Einsatz
22
Die verschiedenen Pflanzenarten, die hellen und dunklen Materialien für die Gehbeläge und die Trogeinfassungen erzielen
eine erstaunliche Vielzahl unterschiedlicher Farben, Formen, Höhen und Funktionen, wobei das Schachbrettmuster stets
eine klare Ordnung schafft. Insgesamt
21 chinesische Wildbirnen wachsen als
Solitärbäume in den Trögen und prägen
dachbau magazin 7-8 | 2015
das Gesamtbild des Dachgartens. Breite
Abdeckplatten zieren die Trogeinfassungen und dienen gleichzeitig als Sitzgelegenheiten, auf denen problemlos bequeme
Sitzkissen verteilt werden können.
Unregelmäßig auf dem Dach verteilt,
wechseln sich die Tröge ab mit Belagsflächen aus Platten, Pflastersteinen und
schwarzem Kies sowie zahlreichen rechteckigen, identisch großen Beeten in Monokultur, die wie ein Schachbrett wirken.
Die Beete sind dafür ganz unterschiedlich bepflanzt: Hier wachsen immergrüne
Sträucher, chinesische Klebsame, Goldrohr­
bambus, fuchsrote Segge, Traubenlilie oder
duftender Sternjasmin. Die Abdeckung der
Beete mit dunklem Vlies bewirkt optisch
Klarheit und verringert gleichzeitig die
Verdunstung von Wasser an der Oberfläche.
Die regelmäßige Bewässerung der Pflanzen
wird durch eine im Substrat verlegte Tropfschlauchbewässerung sichergestellt.
In der Nacht setzt eine ausgeklügelte
Beleuchtung den extravaganten Dachgarten stimmungsvoll in Szene, denn zahlreiche Stableuchten werfen dann ein bizarres
Lichtmuster.
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▴▴Ökologischer Baustoff: Die Fassadenbekleidung des Bürogebäudes besteht aus Bambusstäben
Ökologisch wertvoll
Neben den 1100 m² Dachgarten sind auf
dem Gebäudeteil C knapp 400 m² extensiv begrünt. Hier kam der Zinco-Systemaufbau „Sedumteppich“ mit dem 25 mm
hohen Drän- und Wasserspeicherelement
Floradrain FD 25 zum Einsatz, das den
Wasserhaushalt zuverlässig reguliert. Den
pflegeleichten, sich selbst erhaltenden Sedumarten genügt eine Substrathöhe von 8 cm.
Die verschiedenen Dachbegrünungen
der Büroimmobilie „Green Place“ tragen
wie die Photovoltaik-Anlagen auf den Gebäudeteilen A und B zur erreichten LEEDZertifizierung in Gold bei. LEED (Leadership in Energy and Environmental Design)
ist ein international anerkanntes System zur
Klassifizierung und definiert eine Reihe von
Standards für nachhaltiges Bauen.
Neue Lebendigkeit
Der streng geometrisch geordnete Dachgarten ist Blickfang und formaler Ruhepol von
allen umliegenden Gebäuden aus. Gleichzeitig ist er aber auch ein lebendiges Zentrum für Pausen oder für große Veranstaltungen der ansässigen Firmen.
■
S TECK BRIEF
Objekt/Standort:
Bürogebäude »Green Place«
I-20122 Mailand
Bauherr:
STAM Europe | F-75002 Paris
Architekt:
Goring & Straja Studio
I-20135 Mailand
Generalunternehmer:
Percassi S.p.A. | I-24023 Clusone
Begrünungsarbeiten:
Peverelli srl | I-22073 Fino Mornasco
Produkte:
Systemaufbau »Dachgarten«
mit Floradrain FD 40 und
Systemaufbau »Sedumteppich«
mit Floradrain FD 25
Systemlieferant:
ZinCo Italia srl | I-20090 Vimodrone
Hersteller:
ZinCo GmbH
D-72622 Nürtingen | www.zinco.de
dachbau magazin 7-8 | 2015
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Thema des Monats
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STEILDACH
Auf gute Nachbarschaft
In Weilheim wurden die Dächer von zwei denkmalgeschützten Stadthäusern saniert. Nach der
Reparatur des Dachstuhls kamen Biberschwanzziegel
in traditioneller Doppeldeckung zum Einsatz.
Text: Horst Pavel | Fotos: Braas
S
ie waren alt, in ihrer Substanz
in die Jahre gekommen und entsprachen
nicht mehr den heutigen Nutzungsansprüchen. Als Teil eines Denkmal-Ensembles
prägen die beiden aneinandergebauten,
giebelständigen Stadthäuser die Fußgängerzone der Stadt Weilheim in Oberbayern. Die historische Kreisstadt Weilheim
gilt als Zentrum des oberbayerischen Pfaffenwinkels mit seinen berühmten Klöstern
und Kirchen. Darüber hinaus ist Weilheim
auch als Einkaufsstadt mit einer einladenden Fußgängerzone in der historischen Altstadt beliebt.
Ensemble unter Denkmalschutz
Das Denkmal-Ensemble umfasst die
Schmiedstraße und endet am 1873 abgerissenen Schmiedtor. Drei- bis viergeschossige
Bürgerhäuser aus dem 16. bis 19. Jahrhundert prägen mit einem Kontrast aus Traufseit- und Giebelfronten den Charakter des
Ensembles. Im Erdgeschoss der Bürgerhäuser residieren meist Läden oder Gaststätten,
deren großflächige Schaufenster durchaus
das historische Straßenbild veränderten.
Die beiden giebelständigen Häuser sind aneinandergebaut und mit einem Dachgraben
in typischer Art als Stadthäuser verbunden.
Die Putzfassaden haben eine einfache Gestaltung, wobei das Eckgebäude mit seinem
barocken Schmuckgiebel etwas bedeutsamer in den Stadtraum hineinwirkt.
Im Zuge der anstehenden Sanierung beider Gebäude sollte das Dach eigentlich nur
gedämmt und neu gedeckt werden. Nach
▴▴In traditioneller Doppeldeckung: Die Dächer wurden mit naturroten Biberschwanzziegeln gedeckt
der Entfernung der alten Dachdeckung
stellte sich jedoch heraus, dass wesentliche
Teile des Dachstuhls beschädigt und nicht
mehr tragfähig waren.
Sanierung des Dachstuhls
Das Tragwerk der beiden Nachbarhäuser
ist ein Kehlbalkendach mit einfach stehendem Stuhl, Kopfstreben und diagonal eingeklinkten Windstreben sowie einer Dach­
neigung von etwa 45 Grad. Diese typische
Konstruktion gilt als eine Weiterentwicklung des einfachen Sparrendachs. Durch die
eingeschobenen Kehlbalken können größere Spannweiten erreicht werden, da diese
Balken die Knick- und Biegebeanspruchung
der Sparren reduzieren.
dachbau magazin 7-8 | 2015
Die Zimmerer der Firma Rieperdinger Holzbau haben das gesamte Tragwerk
überarbeitet: Behutsam setzten die Handwerker teilweise neue Stuhlschwellen sowie
Ersatz für beschädigte Decken- und Kehlbalken ein. Sparren und weitere tragende
Teile wurden entweder ausgetauscht oder
durch verbolzte Überblattungen ertüchtigt.
Die Sparren wurden dabei eingeklinkt und
mit Laschen gesichert. Auch die Binderbalken erneuerten die Zimmerer, um den
alten Rahmen zu ertüchtigen. Fehlende
Konstruktionshölzer wurden nachgerüstet
und schadhafte Auflagerschwellen durch
neue Schwellen ersetzt. Bei der Reparatur
des Dachstuhls achteten die Zimmerer darauf, dass tatsächlich nur schadhafte Hölzer
25
Thema des Monats
▴▴Sicher bei Schnee und Eis: Die Schneefanggitter an der Traufe des Eckhauses werden durch die passenden Schneestopphaken unterstützt
Biber in Doppeldeckung
ersetzt oder verstärkt wurden. So konnten
die Handwerker rund 90 Prozent des alten
Tragwerks im Denkmal erhalten und wieder konstruktiv nutzbar machen.
Um die mächtige Tragkonstruktion im
Inneren der Gebäude erlebbar zu machen,
wurden die Dachflächen der beiden Häuser
mit einer Vollflächendämmung über den
Sparren versehen. Alle Abdeckbleche für
die Ziergiebel, den Dachgraben, die Kaminbekleidung sowie in den Anschlussbereichen führten die Spengler nach den Vorgaben der Denkmalpflege mit Kupferblechen
aus. An aufgehenden Bauteilen wurde der
unterliegende Anschluss stets mit einer vertieften Metallkehle ausgeführt.
▴▴Verstärkt: Reparaturen am alten Dachstuhl
▴▴Seite an Seite: Die beiden denkmalgeschützten Bürgerhäuser sind mit einem Dachgraben verbunden
26
dachbau magazin 7-8 | 2015
Bei der Wahl der neuen Dachdeckung entschieden sich Bauherr und Zimmerer nach
Bemusterung und Abstimmung mit der
Denkmalpflege für den Biberschwanzziegel Opal Standard von Braas in der Farbe
Naturrot matt, der über einen charakteristischen Rundschnitt und eine glatte Ober-
www.dachbaumagazin.de
fläche verfügt. Der Biberschwanzziegel ist
180 × 380 mm groß und wird in Doppeldeckung mit einer variablen Überdeckung
und einem Lattabstand von 145 bis 165 mm
gedeckt. Bei der Doppeldeckung liegt jede
Biberreihe auf einer Traglattung. Die Biber
werden dabei so überdeckt, dass die dritte Deckschicht die erste Schicht um die
geforderte Höhenüberdeckung überdeckt.
Durch sein kleinteiliges Format kann der
Biberschwanzziegel auch gut auf alten, historischen Tragkonstruktionen und Dachstühlen eingesetzt werden, die – wie auch
auf dieser Dachbaustelle in der Weilheimer
Innenstadt – nicht immer schnurgerade
verlaufen.
Für den firstseitigen Abschluss verlegten die Handwerker die Biberschwanzziegel in einem sogenannten Kronengebinde.
Der Firstabschluss erfolgte mit einem konischen, kleinen Firstziegel. In den Traufen
des Dachs verlegten die Mitarbeiter von
Rieperdinger Holzbau eine Traufplatte als
Unterläufer für das Traufgebinde.
Schutz vor Dachlawinen
Entschärfung des Winters
Weilheim liegt mit einer Höhe von etwa
560 m über NN in der Schneelastzone 2. Im
Traufbereich des Gebäudeabschnitts über
der Fußgängerzone kamen systemgerechte
Schneefanggitter zum Einsatz. Die Berechnung der statischen Schneelast ergibt sich
aus der Schneelastzone und der Geländehöhe sowie gebäudeabhängigen Parametern
wie Sparrenlänge und Dachneigung.
Zur Verringerung der dynamischen
Lasten kam in Weilheim eine Kombination von Schneefanggittern und Schneestopphaken zum Einsatz. Die Biberplatte
des Schneefangsystems wurde mit einer
Zusatzlatte unterstützt und die Traglatte
durch Verschraubung zusätzlich gesichert.
Mit den beiliegenden Schrauben wurden
die Tragplatten des Schneefangsystems gesichert und anschließend die Schneefanggitterstützen aufgesetzt und eingerastet. In
diese Schneefanggitterstützen konnten die
Handwerker schließlich die Schneefanggitter einrasten.
Die beiden Stadthäuser erhielten mit dem
neuen Dach nicht nur eine denkmalgerechte Biberdeckung, sondern auch einen
Schutz vor gefährlichen Dachlawinen.
Auch nach 5 Jahren
seiner Zeit noch weit
voraus.
S TECK BRIEF
Objekt/Standort:
Stadthäuser | D-82362 Weilheim
Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten:
Rieperdinger Holzbau
D-82362 Weilheim
www.rieperdinger-holzbau.de
Produkt:
Biberschwanzziegel Opal Standard,
naturrot matt
Hersteller:
Braas GmbH | D-61440 Oberursel
www.braas.de
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Thema des Monats
FA SSA DE
Auf der Sinuswelle
Das Gemeindeamt in Rodez/Frankreich besteht aus
drei modernen, kubischen Gebäudeteilen.
Perforierte, rotbraune Zinkelemente lassen Licht
hinein, sorgen aber auch für Sichtschutz.
Text: Guido Wollenberg | Fotos: VM Zinc / Gilles Tordjeman
D
as neue Gemeindeamt im
französischen Rodez verbindet zwei verschiedene Konzepte: Einerseits fügt sich
das Gebäude durch seine Höhe und Größe
in den umgebenden Straßenzug ein, andererseits hebt es sich durch seine gegliederte
Struktur, seine metallische Außenhaut und
die Farbgebung davon ab. Unterstützt wird
das flexible Spiel mit den Formen durch den
Einsatz von Sinusprofilen aus Titanzink.
Durch die Kombination von massiven und
perforierten Elementen verschmelzen Wände und Fensterflächen zu einem homogenen Volumen.
Skulpturale Fassade
Rodez ist eine französische Gemeinde in
der Region Midi-Pyrénées. Die Verwaltung
des landwirtschaftlich geprägten Départements Aveyron hat hier ihren Sitz. Das neue
Gemeindeamt für Arbeit und Ausbildung
übernimmt gleichzeitig die Funktionen einer öffentlichen Einrichtung und eines Bürogebäudes, da hier eine ganze Reihe von
Institutionen ihren Platz gefunden haben.
Das Amt liegt an einer zentralen Durchgangsstraße, eingebunden zwischen Wohngebäuden aus unterschiedlichen Epochen
mit kleinen Ladenflächen im Erdgeschoss.
Zwischen den beiden Nachbargebäuden
existiert ein deutlicher Höhenunterschied,
der durch das Gefälle der angrenzenden
Straße noch verstärkt wird. Der Entwurf der
beiden Architekten Jaques Lacombe und
Michel de Florinier schafft einen Ausgleich
zwischen dem fünfstöckigen Nachbargebäude auf der oberen und dem dreistöckigen Haus auf der unteren Seite. Er verhilft
dem Straßenzug zu einer ausgeglicheneren
Linienführung.
Die Fassade des neuen Gemeindeamts
hebt sich deutlich von ihrem Umfeld ab:
Das Gebäude wird von zwei unterschiedlich hohen, monolithisch wirkenden Baukörpern geprägt. Eine Außenhaut aus Titanzink mit blickdichten und perforierten
Bereichen unterstreicht mit einem fast
schon skulpturalen Akzent den öffentlichen
Charakter des Bauwerks. Optisch verbunden sind diese beiden Baukörper durch einen dritten Gebäudeteil: das Erdgeschoss,
welches die gesamte Breite des Grundstücks
29
Thema des Monats
▴▴Vermittler: Die Höhe der Neubauten wurde so gewählt, dass sie wie Treppenstufen vom höheren Nachbargebäude zum niedrigeren hinunterführen
umfasst. Die beiden Kuben kragen über diese gemeinsame Grundfläche hinaus in Richtung Straße und heben sich deutlich vom
Erdgeschoss ab. Die Höhe der beiden Gebäude wurde so gewählt, dass sie wie Treppenstufen vom höheren Nachbargebäude
zum niedrigeren hinunterführen. Horizontale Wellenprofile aus Zink leiten den Blick
an den Seitenflächen des auskragenden Gebäudes entlang in die Tiefe der Häuserzeile.
So entsteht eine symbolische Transparenz,
die zu einer öffentlichen Einrichtung passt.
▴▴Sichtschutz: Vor den Fensterflächen verlaufen Sinusprofile aus perforiertem Titanzink
30
dachbau magazin 7-8 | 2015
Belichtung mit Sichtschutz
Die Architekten haben das Gebäudevolumen so zerteilt, dass natürliches Licht in alle
Räume fallen kann. Ein großzügiger Freiraum zwischen den verschiedenen Gebäudeteilen erlaubt nicht nur dem Tageslicht
den Zugang, er macht auch die gegliederte
Struktur des Gebäudes von der Straße her
sichtbar. Das Innere bleibt allerdings geschützt: Sämtliche zur Straße hin ausgerichteten Fensterflächen sind mit einer zweiten
Haut aus perforiertem Titanzink versehen.
Diese lässt zwar Licht durch, verhindert jedoch den direkten Blick von außen.
Lacombe und de Florinier entschieden
sich für eine Außenhaut aus gewelltem
Titanzink von VM Zinc in der Oberflächenqualität Pigmento rot. Die Oberflächenbeschaffenheit und die Haltbarkeit
im Angesicht der viel befahrenen Straße
vor dem Gebäude waren die maßgeblichen
Gründe dafür, dass sich die Architekten für
den Werkstoff Zink entschieden. Zum Einsatz kamen VMZ-Sinus-Profile 18/76 in der
normalen und in einer perforierten Variante. Das in Rodez eingesetzte rote Zinkblech
ist farblich vorbewittert, mit einer je nach
Lichteinfall rötlichen bis leicht bräunlichen
Farbgebung.
www.dachbaumagazin.de
Spiel mit Licht und Schatten
Die tragende Struktur des Gebäudes übernimmt eine Stahlkonstruktion, die auch
die großen Auskragungen zur Straße hin
ermöglicht. Die Gebäudehülle besteht aus
einem mehrschaligen Aufbau mit Wärmedämmung. Die Arbeiten an der Fassade
übernahm der ortsansässige Betrieb Delbes, dessen Angestellte die Sinusprofile als
vorgehängte hinterlüftete Fassade ausführten. Dafür wurden T-Träger aus Aluminium
vertikal auf den Konsolen befestigt. Um eine
gute Planheit der Fassade zu erreichen, legten sie hier besonderen Wert auf eine präzise Ausrichtung der Träger. Mit selbstschneidenden Edelstahlschrauben befestigten sie
dann die Sinusprofile. Diese Schrauben sind
in der Farbe auf die Oberflächenqualität der
Profile abgestimmt.
Die Architekten wählten die Sinusprofile
in der Standardvariante mit den geringsten
Wellen-Ausformungen: Sie weisen von Welle zu Welle ein Achsmaß von 76 mm auf und
erreichen eine Profilhöhe von 18 mm. Die
Baubreite der einzelnen Elemente beträgt
836 mm. Durch das gewellte Profil der Fassade entsteht ein Spiel von Licht und Schatten, das die geschlossenen Volumen leichter und weniger massiv wirken lässt. Eine
wichtige Rolle spielte bei der Auswahl des
Profils zudem die Möglichkeit, das gleiche
Bekleidungsmaterial für die gesamte Fassade zu verwenden.
Die Fensterflächen auf der Straßenseite des Gebäudes liegen ein gutes Stück im
Inneren. So bleibt vor den Fenstern noch
ein kleiner Gang frei, der den Zugang für
Reinigungsarbeiten erlaubt. Vor diesen Zugängen wurden die perforierten Zinkprofile an vertikalen Trägern befestigt, deren
Verlauf von der Straße aus erkennbar ist:
Die Träger scheinen durch das perforierte Zink hindurch. Sie verlaufen in leicht
unterschiedlichen Winkeln, sodass sie für
eine Auflockerung der ansonsten geraden
Linienführung sorgen. Dabei war es für
die architektonische Grundidee von großer
Bedeutung, dass die den Fenstern vorgelagerten, perforierten Profile ohne einen allzu
deutlichen Bruch in die normalen Profile
übergehen. Dieser fließende Übergang von
den geschlossenen Fassadenflächen zu den
Fensterflächen war auch eine der größten
Herausforderungen für die Handwerker:
Es erforderte große Aufmerksamkeit, die
Überdeckung der Lochbleche so weit wie
möglich zu vermeiden.
Homogener Neubau
Die Architekten haben für Rodez ein Gemeindeamt entworfen, das auffällig, aber
nicht aufdringlich ist. Mit dem perforierten
Titanzink haben Lacombe und de Florinier
einen Weg gefunden, den homogenen Charakter der drei Gebäudeteile zu bewahren,
ohne dass diese abweisend oder abgeschot-
tet wirken. Die Fensterflächen mit den halbtransparenten Sinusprofilen bieten einen
passenden Mittelweg zwischen Offenheit
und Sichtschutz.
■
S TECK BRIEF
Objekt/Standort:
Gemeindeamt für Arbeit
und Ausbildung | F-12000 Rodez
Bauherr:
Communauté d’Agglomération
du Grand Rodez | F-12000 Rodez
Architekten:
Jaques Lacombe und
Michel de Florinier
F-12000 Rodez
www.lacombe-florinier.fr
Fassadenarbeiten:
Delbes | F-12000 Rodez
www.delbeschauffage.fr
Produkte:
VMZ-Sinusprofil und VMZ-Sinusprofil
perforiert, beide in der
Oberflächenqualität Pigmento rot
Hersteller:
VMZINC
Umicore Bausysteme GmbH
D-45326 Essen | www.vmzinc.de
Thema des Monats
BELICHTUNG
Radikaler Umbau
Die Siedlung »De Poorters« in Montfoort/Holland
besteht aus 92 Reihenhäusern, von denen zehn
mit maximalem Aufwand saniert wurden – inklusive
eines neuen Dachgeschosses.
Text: Astrid Unger | Fotos: Velux
www.dachbaumagazin.de
B
ei Modernisierungsprojekten im sozialen Wohnungsbau steht meist
die Reduzierung des Energieverbrauchs im
Mittelpunkt. Hierfür wird in der Regel die
Heizung erneuert und die Fassade nachträglich gedämmt. Im niederländischen Montfoort, einem Vorort im Westen von Utrecht,
wurde das Thema umfassender angegangen.
Hier wurden zehn rund 40 Jahre alte Reihenhäuser nach den Prinzipien der internationalen Active House Alliance saniert.
Deren Ziel ist es, einen Ausgleich zwischen
Energieeffizienz, Umweltschutz und dem
Wohlbefinden der Bewohner zu schaffen.
Eine besondere Rolle nahm die Neugestaltung der Dächer ein: Dadurch konnte nicht
nur zusätzlicher, lichtdurchfluteter Wohnraum unter dem Dach geschaffen werden,
sondern zugleich die Versorgung der Gebäude mit regenerativen Energien gewährleistet werden.
Was ist maximal möglich?
Bei „De Poorters“ in Montfoort handelt
es sich um das erste Projekt des sozialen
Mietsektors in den Niederlanden, das nach
den Active-House-Prinzipien saniert wurde. Die zehn Reihenhäuser an der Poorterstraat sind Eigentum der Wohnungsbaugenossenschaft GroenWest und gehören zu einem Wohnviertel mit insgesamt 92 Wohneinheiten. Von diesen hatte GroenWest
bereits 82 saniert, um den Energieverbrauch
zu senken. „Im Rahmen dieses Projekts hat
die Leitung des Unternehmens beschlossen,
bei zehn Wohnungen zu prüfen, was im sozialen Wohnungsbau im Bereich Nachhaltigkeit maximal möglich ist“, erklärt Projektleiter Bernard van Dam. Dabei zielte
das vom Architekturbüro BouwhulpGroep
in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro
Nieman ausgearbeitete Konzept darauf ab,
Energieeinsparung mit Wohngesundheit
und Nutzerfreundlichkeit zu verbinden und
die Sanierung der Wohnungen unter besonderer Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse
der Bewohner zu planen und umzusetzen.
Deshalb legten alle Projektbeteiligten
Wert auf eine kurze Bauzeit, denn während
der Arbeiten konnten die Mieter, darunter
auch Edwin und Marga Hamelink, die mit
ihren vier Kindern bereits seit 19 Jahren in
der Poorterstraat wohnen, nicht in ihren
Wohnungen bleiben. „Zuerst waren wir
etwas erschrocken, als wir hörten, dass wir
umziehen müssen. Aber nachdem wir die
Pläne für unsere Wohnung gesehen hatten,
waren wir schnell überzeugt“, erklärt Edwin
Hamelink, der mit seiner Familie nach nur
fünf Monaten Bauzeit in ein komplett erneuertes Haus ziehen konnte.
Zusätzlicher Wohnraum
Heute ist das alte Haus energetisch und
technisch auf dem neuesten Stand. Neben
einer gründlichen Sanierung der installationstechnischen Anlagen wurden hierfür
die Hülle nach modernsten Erkenntnissen
neu gedämmt und die alten, zum Großteil
noch einfach verglasten Fenster durch vorgefertigte HSB-Elemente mit Holzrahmen
und 3-Scheiben-Isolierverglasung ersetzt.
Die Energie für die ebenfalls neu installierte
Fußbodenheizung und das Warmwasser liefern Solarthermie- und Photovoltaikmodule in Verbindung mit einer Wärmepumpe.
Darüber hinaus verfügt das Reihenhaus
nun über mehr Wohnfläche als vor der Sanierung. Möglich machte dies die Erweiterung des alten Satteldachs und die Einbeziehung des ursprünglich ungenutzten
Flachdachs auf der Gartenseite. „Früher gab
es einen kleinen, dunklen Dachboden, der
über eine Zugtreppe erreichbar war. Jetzt befindet sich dort eine fest installierte Treppe,
die zu einem richtigen Wohnraum führt“,
sagt Edwin Hamelink begeistert.
»»
▴▴Trister Anblick: Die Häuser vor der Sanierung
33
Thema des Monats
▴▴Neuer Wohnraum im ausgebauten Dachgeschoss: Die großen, automatisch gesteuerten Dachfenster sorgen hier für viel Tageslicht
Homogenes Solardach
Hierfür wurde die straßenseitige Dachfläche oberhalb des alten Dachfirsts um
anderthalb Meter verlängert und auf der
Gartenseite unter einer flacheren Neigung
zurückgeknickt. Ein sich anschließendes
neues Fassadensegment bildet den Abschluss dieses neuen Dachsegments. Für die
Erneuerung des Dachs auf der Straßenseite
legten die Dachdecker zunächst die vorhandene Konstruktion bis auf die Dachpfetten
frei und brachten neue Dämmung ein. Anschließend erhielt der untere Dachbereich
über dem Abstellraum und dem Eingang
eine horizontale Zinkdeckung mit einer
▴▴Vorgefertigte Elemente: Sanierung des Dachs
zur Straßenseite
34
Den neu entstandenen Raum unter dem
Dach versorgen vier automatische Dachfenster auf der Straßenseite und ein Dachbalkon auf der Gartenseite mit viel Ta-
geslicht. Die Velux-Systemlösung aus vier
Dachfenstern und vier senkrechten Fensterelementen, von denen eines eine Türfunktion hat, bietet zudem Zugang zur ebenfalls
neu entstandenen Dachterrasse. „Das Haus
ist viel heller geworden“, freut sich Marga
Hamelink. „Das Tageslicht, das durch die
Dachfenster einfällt, erreicht über die Treppenöffnung das Mittelgeschoss und sogar
das Erdgeschoss der Wohnung.“ Aufgrund
der zahlreichen Oberlichter erhält nun sogar das innen liegende Bad Tageslicht. Die
ausgewogenen Lichtverhältnisse tragen
nicht nur zum angenehmen und gesunden
Wohnklima bei, sondern reduzieren gleich-
▴▴Zügiger Baufortschritt: Die Arbeiten dauerten
lediglich fünf Monate
▴▴Licht ins Reihenhaus: Dachfenster sorgen für
helle Innenräume
umlaufenden Kastenrinne. Der mittlere
Teil des Dachs bis zum alten First wurde mit
Photovoltaikmodulen „gedeckt“, wobei die
Handwerker darauf achteten, dass bei dieser
Dachfläche keine Trennung zwischen den
angrenzenden Reihenhäusern erkennbar
ist. In Verbindung mit der erneuerten Fassade sehen die 40 Jahre alten Gebäude dadurch auch von außen wie Neubauten aus.
Tageslicht und natürliche Lüftung
dachbau magazin 7-8 | 2015
www.dachbaumagazin.de
zeitig den Bedarf an künstlichem Licht.
Zusätzlich sorgen die wärmenden Sonnenstrahlen durch die Fenster dafür, dass die
Bewohner in der kalten Jahreszeit weniger
heizen müssen. Damit es im Sommer nicht
zu warm wird, sind die Dachfenster auf der
Straßenseite mit Rollläden und die Dachfenster des Dachbalkons mit außen liegenden Hitzeschutz-Markisen ausgestattet.
Darüber hinaus spielen die Dach- und
Fassadenfenster eine wichtige Rolle bei der
Be- und Entlüftung des Reihenhauses und
der Regulierung der Temperatur. Windund Temperaturunterschiede zwischen
außen und innen und die unterschiedliche
Höhe der Fenster bewirken den sogenannten Kamineffekt: Warme, verbrauchte Luft
zieht nach oben durch die Dachfenster ab
und frische Luft strömt von unten durch
die Fassadenfenster nach. Die besonders
effektive und schnelle natürliche Lüftung
gewährleistet nicht nur eine gute Raumluftqualität, sondern ermöglicht auch eine
schnelle Senkung der Raumtemperaturen
im Sommer. Unterstützt wird diese natür-
liche Ventilation durch eine sensorgesteuerte, mechanische Lüftungsanlage, die in
den Wintermonaten für gesunde Raumluft
sorgt.
Austausch von Know-how
Das Projekt zeigt, dass die Active-HouseVision mit maximaler Energieeffizienz, hoher Lebensqualität und viel Tageslicht nicht
nur dem Neubau vorbehalten ist, sondern
auch im Bestand möglich ist. Um herauszufinden, ob die Ziele in der Praxis tatsächlich
erreicht werden können, wird das Projekt
über einen längeren Zeitraum ausgewertet.
Dabei werden die CO₂-Werte und die Temperatur in den Wohnungen gemessen, wobei gleichzeitig der Energieverbrauch und
der Energieertrag überwacht werden. Da
bei der Active-House-Vision die Bewohner
im Mittelpunkt stehen, werden diese zudem
regelmäßig zu ihren Erfahrungen mit den
Wohnungen befragt. Das Fazit der Hamelinks ist schon jetzt eindeutig: „Dass man
aus all den Häusern unseren Block ausgewählt hat, ist ein großes Glück.“
■
S TECK BRIEF
Objekt/Standort:
Reihenhaussiedlung De Poorters
NL-3417 Montfoort
Bauherr:
Woningcorporatie GroenWest,
NL-3446 AA Woerden
www.groenwest.nl
Architekt:
BouwhulpGroep
NL-5613 BT Eindhoven
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Produkte:
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betriebene Dachfenster, vier KlappSchwingfenster, drei feststehende
Zusatzelemente, eine Systemlösung
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Thema des Monats
Stadthäuser
UMNUT ZUNG
Gesichter einer Stadt
Im ehemaligen Gebäude der Süddeutschen Zeitung in
München ist ein offenes Stadtquartier entstanden,
dessen markante Fassaden mit eloxierten Aluminiumblechen akzentuiert werden.
Text: Hans Dieter Wahl | Fotos: HD Wahl / Conné van d’Grachten
W
o einst – abgeschottet
von der Öffentlichkeit – die Süddeutsche
Zeitung und die Abendzeitung gemacht
wurden, findet man heute in Münchens
Innenstadt ein offenes Stadtquartier: Das
Hofstatt-Areal wurde nach Plänen des
Münchener Architekturbüros Meili, Peter
Architekten zu einem vielgestaltigen Ort:
Auf 65 000 m² entstand eine Mischung aus
Wohnen, Arbeiten und Einkaufen. Für die
Architekten galt es, sowohl Neubauten als
auch denkmalgeschützte Objekte im Geviert zu einem großen Ganzen zusammenzufügen. Die gewachsene Bebauungsstruktur des Blocks blieb dabei unangetastet.
Insgesamt sieben Häuser haben die Architekten auf dem Gelände neu gebaut,
saniert oder umgestaltet. Eine dreiarmige,
geschwungene Passage legt sich wie ein inneres Organ in die Gebäudestruktur und ermöglicht den öffentlichen Zugang aus drei
Richtungen (siehe Lageplan).
Ehemalige Druckerei als Kern
▴▴Sendlinger Straße: Der Neubau in diesem Straßenzug erhielt eine markante Werksteinfassade
36
dachbau magazin 7-8 | 2015
Der Ausgangspunkt für die räumliche Konzeption ist das ehemalige Druckereigebäude
im Kern des Ensembles. Das um einen zentralen Innenhof angelegte Haus steht unter
Denkmalschutz. Alle anderen Gebäude orientieren sich daran: Durch unterschiedliche
Verbindungen mit der fast durchgängigen
Randbebauung der Grundstücksfläche entstehen mannigfaltige Innenhöfe. Außen
wird das Quartier von vier Straßen umfasst.
Zu jedem der Straßenzüge hin zeigt es sich
dabei mit einem anderen Gesicht.
www.dachbaumagazin.de
▴▴Färbergraben: Hier entstand ein großzügig verglaster Neubau mit einer
repräsentativen, zweifarbigen Keramikfassade
▴▴Fassade im Detail: Die matt schimmernden Fensterprofile aus eloxiertem
Aluminium stehen im Kontrast zu den Keramikelementen
Keramikfassade
Am nordöstlich gelegenen Färbergraben
ist ein Neubau mit repräsentativer Keramikfassade entstanden. Zwei einzelne Gebäude bilden hier dank gleicher Materialität, aber unterschiedlicher Farbigkeit ein
„Geschwisterpaar“. Eine spezielle Glasur in
Dunkelgrün und Rotbraun lässt die Textur
der Keramik durchscheinen. Das erdige
Grundmaterial tritt so in einen spannenden Kontrast zu den glatten Fensterflächen.
Diese werden wiederum durch zart wirkende, matt schimmernde Fensterprofile eingefasst. Die Deckleisten wurden – genauso wie die hauptsächlich vom Innenraum
sichtbare Pfosten-Riegel-Konstruktion –
von HD Wahl eloxiert und erhielten dadurch einen hochwertigen Edelstahllook.
L AGEPL A N: EINGÄ NGE
Der Oberflächenspezialist für die Veredelung von Aluminiumbauteilen leistete so
einen wichtigen Beitrag zur Qualität der
Fassaden: Die hohe Widerstandsfähigkeit
gegenüber Licht- und Wettereinflüssen sowie mechanischer Beanspruchung macht
die Oberflächen der Konstruktion und der
Abdeckleisten zu einer hochwertigen und
langlebigen Fassade. Mittig in der Gebäudeansicht wölbt sich die Fassade in den unteren Ebenen nach innen und führt den Besucher so auf die Durchwegung des Areals.
Staffelung mit Tiefgang
Südöstlich, in der Sendlinger Straße, lockt
der Hauptzugang Passanten ins Innere des
Gevierts. Neben dem denkmalgeschützten, ehemaligen Redaktionsgebäude der
Süddeutschen Zeitung entstand ein Neubau, dessen markante Werksteinfassade ein
Hingucker ist. Zurückversetzt zu den ornamentalen Werksteinelementen kommt auch
hier Eloxal von HD Wahl zum Einsatz: Die
Abdeckleisten der Fensterprofile in einem
metallischen Bronzeton treten in ein reizvolles Spiel mit der matten Oberfläche und
Farbigkeit der Werksteine. Das Zusammenspiel der Materialien unterstützt die spannungsreiche Tiefenstaffelung der Fassade.
Zugang von drei Seiten
Biegt man von der Sendlinger Straße aus
links um die Ecke, steht an der südwestlichen Begrenzung des Stadtquartiers in der
Hackenstraße ein weiteres historisches Gebäude, das seine ursprüngliche Nutzung als
dachbau magazin 7-8 | 2015
Wohn- und Gewerbebau zurückerhalten
hat. Auch hier gibt es die Möglichkeit, ins
Innere des Hofstatt-Areals zu gelangen.
Lediglich auf der vierten Seite des Quartiers, an der Hotterstraße im Nordwesten,
verschließt sich das Stadtquartier nach wie
vor für die Öffentlichkeit. Dies ist nicht zuletzt der Nutzung der hier angeordneten
Wohnhäuser geschuldet.
■
S TECK BRIEF
Objekt/Standort:
Hofstatt-Areal
D-80331 München
Bauherr:
LBBW Immobilien Management GmbH
D-70174 Stuttgart
Architekten:
Meili, Peter Architekten GmbH
D-80336 München
Metallbauarbeiten:
Rupert App GmbH + Co.
D-88299 Leutkirch im Allgäu
www.app.de
Produkte:
Oberflächen mit Eloxal- und
Duraflon-Beschichtungen
Hersteller:
HD Wahl GmbH
D-89343 Jettingen-Scheppach
www.hdwahl.de
37
Management
M A RK E TING
Ran an die Kunden!
Auch im Handwerk hat Marketing längst Einzug
gehalten: Die Bemühungen, Bestandskunden
zu binden und neue Kunden zu gewinnen, werden
als »aktives Verkaufen« bezeichnet.
Text: Rolf Leicher | Foto: tunedin – Fotolia.com
I
hr Kunde hat das Angebot schon vor
einiger Zeit erhalten und sich noch nicht
gemeldet. Für den Inhaber eines Handwerksbetriebs stellt sich nun die Frage: Was
tun? Am Telefon nachfassen oder doch weiter warten? Hier ist es meist wie beim Fußball: Nur wer am Ball bleibt, kann auch ein
Tor schießen.
Am Ball bleiben
Angebote nachfassen gehört zum aktiven
Verkaufen, und wenn man am Telefon die
richtigen Worte findet, wirkt das keinesfalls
aufdringlich – der potenzielle Kunde fühlt
sich vielmehr aufgewertet. Beim Nachfassen
erfährt man, wie man im Rennen liegt, welche Chancen bestehen und welche Fragen
der Kunde eventuell noch hat. Wenn man
im letzten Satz des Angebots bereits auf
das Nachfassen hinweist („Wir rufen Sie in
Kürze an, um das Angebot zu besprechen“),
schafft man zudem eine Erwartungshaltung
beim Kunden. Ganz wichtig: Der Anruf
muss dann unbedingt stattfinden.
Aktiv verkaufen heißt, dem Kunden
auch Angebotsalternativen anzubieten, einen zusätzlichen Sanierungsbedarf aufzuzeigen oder auf Fördermöglichkeiten für
bestimmte Arbeiten hinzuweisen. Kommt
es zum Ortstermin, kann der Dachdecker
zusätzliche Empfehlungen geben: Stehen
doch umfangreichere Reparaturen an?
Kommt eventuell ein Wartungsvertrag infrage, um das Gebäude dauerhaft schadensfrei zu halten? Wenn im Kundengespräch
Kompetenz, Wortwahl und Formulierung
38
▴▴Ortstermin beim Kunden: Hier sollte der Dachdecker auch Alternativen zum Angebot aufzeigen
stimmen, wird der Kunde sich gut beraten
und damit auch gut aufgehoben fühlen. Sie
zeigen, dass Sie sich im Interesse des Kunden Gedanken machen, wenn Sie im Kontakt Ihre Vorschläge in Frageform bringen
(„Was halten Sie von …?“). Der Vorteil dieser eher defensiven Taktik: Der Kunde wird
sich nicht bedrängt fühlen. Aktiv verkaufen
heißt hier, selbst die Initiative zu ergreifen
und nicht zu warten, bis der Kunde nach
einer möglichen Alternative fragt.
Beim Nachfassen stellt sich die Frage:
schreiben oder anrufen? Für eine E-Mail
spricht die einfache Abwicklung und die
verbindliche Wirkung. Für das Telefon
spricht hingegen der persönliche Kontakt,
wo die Dinge im unmittelbaren Dialog besprochen werden können. Am Telefon soll-
dachbau magazin 7-8 | 2015
ten Sie allerdings nur mit dem Entscheider
sprechen und sich nicht vertrösten lassen,
dass dieser zurückruft. Für den Rückruf
muss die Initiative beim Anbieter bleiben –
also bei Ihnen.
Neukunden gewinnen
Man darf nicht warten, bis sich ein Neukunde mit einem Erstauftrag meldet, sondern
muss sich auch hier aktiv um den Kontakt
bemühen. Mit einem guten Ruf und aktuellen Referenzen können Sie hier punkten:
Ausführliche Referenzen mit Fotos (vorher
und nachher) haben einen großen Stellenwert bei Neukunden. Trotz Online-Referenzen hat Print hier immer noch eine große
Bedeutung und wirkt sehr glaubwürdig.
Dabei ist nicht die Menge der Referenzen
Abb. sind nur Anwendungsbeispiele, mit Einverständnis von
Partnerunternehmen, Bildagentur zur Veröffentlichung freigegeben.
www.dachbaumagazin.de
entscheidend, sondern die Qualität. Außerdem ist der Bekanntheitsgrad der eigenen
Firma wichtig, um erst einmal die Anfrage
eines Neukunden zu erhalten. Der Angebotspreis wird erst später zum Kriterium –
schließlich gibt es immer noch Kunden, die
nicht dem Billigsten den Auftrag erteilen,
sondern die Vergabe auch von anderen Kriterien abhängig machen.
Zu den Alleinstellungsmerkmalen kann
es beispielsweise zählen, auch bei kleineren
Anfragen das gleiche Interesse zu zeigen wie
bei einem Auftrag mit großem Volumen.
Das Interesse am Kunden muss unabhängig
von der Auftragssumme sein, damit schafft
man sich auch im harten Wettbewerb häufig
schon ein erkennbares Merkmal der Alleinstellung.
Alleinstellungsmerkmale
Das eigene Profil
Kann der Dachdecker Vorteile bieten, die
der Wettbewerb nicht bietet, spricht man
von „Alleinstellungsmerkmalen“. Diese müssen dem Kunden einen erlebbaren
Nutzen bieten. Zu unterscheiden sind hierbei „primäre“ und „sekundäre“ Merkmale:
„Primär“ heißt leicht erkennbare Vorteile,
zum Beispiel bessere Preise oder besserer
Service. „Sekundär“ bezieht sich auf kundenorientiertes Verhalten, das subjektiv
beurteilt wird (zum Beispiel ihre Freundlichkeit) und sich nur langfristig auswirkt.
Oft sind die Alleinstellungsmerkmale nur
bei genauem Hinsehen erkennbar. Aber es
ist wie im Sport, wo oft der Bruchteil einer
Sekunde über den Sieg – oder hier eben die
Auftragsvergabe – entscheidet.
Die Frage, die man sich nun stellen sollte,
lautet: Warum entscheiden sich Kunden für
unseren Betrieb? Wenn man glaubt, zu den
Besten zu gehören, heißt das nicht, dass der
Kunde das auch so wahrnimmt.
Um sich gegen die Großen der Branche
wirkungsvoll durchzusetzen, braucht man
ein eigenes Profil, das für den Kunden erlebbar ist. Die vielen Kleinbetriebe unserer
Branche, die ihre Firma erfolgreich führen,
beweisen, dass es gute Möglichkeiten gibt,
sich in der Branche vor allem durch absolute Zuverlässigkeit zu positionieren.
Sympathisches und kompetentes Auftreten des Chefs sowie eine stets positive
Ausstrahlung beeindrucken durch Mundzu-Mund-Propaganda mittelfristig auch die
Nichtkunden. Dadurch entsteht letztlich
das Image einer Firma. Hier gilt: Je kleiner
der Betrieb, desto stärker ist er vom Chef
geprägt – es liegt also bei Ihnen.
Unternehmen mit einem Profil werden
wahrgenommen, man spricht über sie.
So verschafft sich das Unternehmen ganz
bewusst eine eigene Identität, die unverwechselbar ist. Man spricht von „Corporate
Identity“, wenn man sich vom Wettbewerb
unterscheidet und eine nachhaltige Wirkung auslöst. Es hat sich weiterhin bewährt,
sich auf die eigenen Kernkompetenzen zu
konzentrieren, diese zu perfektionieren und
sich damit qualitativ von den sogenannten
Alleskönnern zu unterscheiden.
Leistungsmerkmale, die alle bieten,
nennt man im Businessdeutsch „Me-TooArgumente“ (heißt in etwa: der andere hat’s
auch). Ein Power-Argument hat dagegen
immer den Charakter einer Alleinstellung.
Einzigartige Vorteile gibt es aber nicht nur
bei der täglichen Arbeit auf dem Dach, sondern vor allem im Kundenkontakt – und
zwar vor und nach der Auftragserteilung.
Der perfekte Kundenservice besteht aus
fünf Punkten:
■■ Zuverlässigkeit: Die Termintreue liegt
grundsätzlich bei 100 Prozent.
■■ Vollständigkeit: Alle Informationen
müssen bis ins Detail erläutert werden.
■■ Gesprächsklima: Der Kundenkontakt
sollte stets von Freundlichkeit geprägt
sein.
■■ Zuständigkeit: Die Beratung muss absolut fachkompetent sein – der Kunde
muss sich voll und ganz auf Sie verlassen können.
■■ Reaktionstempo: Sie beweisen dem
Kunden durch schnelles Reagieren, dass
Sie ihn schätzen und seinen Auftrag
ernst nehmen.
■
Bunt | glänzend | matt | vielseitig
Management
SONDERPA RK AUS W EISE
VIP-Parkplatz
Sie kennen das Problem: Die Baustelle liegt mitten in der
Stadt und Parkplätze stehen nicht zur Verfügung.
Die Lösung sind Sonderparkausweise: Sie erlauben Ihnen
das Parken unmittelbar vor dem Einsatzort.
Text: Fabian Oswald | Foto: spuno – Fotolia.com
H
andwerker, die regelmäßig
auf Baustellen in Innenstädten arbeiten,
können in fast allen größeren Städten ei­
nen Handwerkerparkausweis beantragen.
Die Möglichkeiten, die diese Sondergeneh­
migung bietet, sind allerdings von Stadt zu
Stadt unterschiedlich. In Stuttgart beispiels­
weise befreit der Ausweis von der Pflicht,
Parkscheinautomaten oder Parkuhren zu
bedienen. Aber Vorsicht: Wer in Fußgän­
gerzonen einfahren möchte, benötigt oft
eine zusätzliche Genehmigung.
In der Regel können sich mehrere Fahr­
zeuge einen Sonderparkausweis teilen, aber
nur eines darf ihn nutzen. Will der Hand­
werker zeitgleich mehrere Fahrzeuge ein­
setzen, muss er für jedes einen gesonderten
Ausweis beantragen. Sie sind in der Regel
ein Jahr lang gültig, doch es gibt auch Park­
ausweise für den kurzfristigen Einsatz, bei­
spielsweise für einen Tag oder eine Woche.
Einige wenige Städte, darunter Leipzig und
Dresden, bieten keine Parkausweise an.
Stattdessen gibt es Couponhefte, die so lan­
ge benutzt werden können, bis die Coupons
aufgebraucht sind. Ob Sonderparkausweis
oder Coupon – wichtig ist, sie beim Parken
deutlich sichtbar hinter der Windschutz­
40
scheibe zu platzieren, sonst gibt es womög­
lich doch noch ein Knöllchen. Damit die
Dachdecker möglichst einfach einen Son­
derparkausweis beantragen können, haben
wir eine Übersicht der 77 größten Städte
Deutschlands online gestellt. Darin finden
Sie Angaben zu Preisen, Gültigkeitsdauer,
Anzahl anmeldbarer Fahrzeuge und direk­
te Links zu den (Online-)Antragsformula­
ren. Die Liste finden Sie im Internet unter
www.dachbaumagazin.de im E-Paper über
den Link an dieser Stelle.
■
S TÄ DTE IM ÜBERBLICK
Stadt
Einwohnerzahl,
Stand 2012
Gültigkeitsdauer
Kosten
Kosten
zusätzliches
Fahrzeug
Max. Anzahl
der Fahrzeuge mit Parkerlaubnis
Berlin
3 375 222
6 Monate
12 Monate
24 Monate
130 Euro
200 Euro
350 Euro
25 Euro
40 Euro
70 Euro
keine
Begrenzung
Hamburg
1 734 272
12 Monate
36 Monate
250,30 Euro
650,30 Euro
keine
Angabe
keine
Begrenzung
München
1 388 308
3 Monate
6 Monate
12 Monate
89 Euro
148 Euro
265 Euro
74 Euro
133 Euro
250 Euro
3
Köln
1 024 373
12 Monate
305 Euro
153 Euro
6 pro Genehmigung
(abwechselnd
einsetzbar)
▴▴Für rund 200 Euro im Jahr kann ein Handwerker in Berlin in der Innenstadt parken, in Köln werden
dafür 305 Euro fällig. Günstiger ist es in Nürnberg: Hier liegen die Gebühren bei 80 Euro
dachbau magazin 7-8 | 2015
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D
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E
Erlus, Neufahrn
EURO-System, Karlsruhe
5
44
G
Grömo, Marktoberdorf
Grumbach, Wetzlar
Grün, Wilnsdorf
7
8
42
H
Häuselmann, Forst
Heco, Schramberg
Hübner, Hanau
39
43
54
J
Jet, Hüllhorst
43
42
K
K.N.O.L.L., Hüttisheim
44
L
Lamilux, Rehau
47
M
MAGE, Herzberg
Marcrist, Waldhut-Tiengen
35
49
N
Nordbleche, Holdorf
54
P
Pavatex, Leutkirch
Perkeo, Schwieberdingen
53
53
S
Schulte, Arnsberg
Sita, Steinhagen
54
23
T
Tepe, Dülmen
53
U
Ursa, Leipzig
27
V
Velset, Monheim
19
W
Wienerberger, Hannover
41
dachbau magazin 7-8 | 2015
it dem hydrophobierten Dämmfilz DF-h hat Cli­
mowool ein neues Produkt im Angebot: Es ver­
eint den Dämmfilz und den Metalldachfilz aus dem
bisherigen Sortiment. Die Hydrophobierung ermög­
licht dabei einen sicheren Einsatz von außen. Als Uni­
versaldämmfilz ist er damit geeignet für die Wärme­
dämmung in Balkendecken und abgehängten Decken,
für Kaltdachkonstruktionen, für die Schall- und Wär­
medämmung einer nicht begehbaren obersten Ge­
schossdecke, für die energetische Modernisierung des
Steildachs von außen sowie für die Wärmedämmung
in zweischaligen Metalldächern. Der in den Wärme­
leitgruppen 032, 035 und 040 erhältliche Dämmfilz ist
ab sofort lieferbar. Die Glaswolle ist ausgezeichnet mit
dem RAL-Gütezeichen der Gütegemeinschaft Mine­
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Druckkräfte werden nicht in den niederfesten
Dämmstoff eingeleitet
M
it dem neuen Stirnbretthalter von Zambelli geht
die Dachrinnenmontage nun zügig und leicht
von der Hand. Er eignet sich für die Anbringung von
halbrunden Dachrinnen an Stirnbrettern. Der Clou
besteht in der Haltergeometrie: Die beiden Federn
vorn und hinten am Bauelement werden einfach
nach der Verschraubung am Untergrund um den
Rinnenkörper gebogen. Damit wird laut Hersteller
der exakte Abstand zum Stirnbrett gewährleistet und
die Rinne sitzt so, wie sie sitzen soll. Für die Montage
auf nicht senkrechten Anbringungsflächen empfiehlt
der Hersteller seinen ebenfalls neuen Verstellwin­
kel, der wie der Stirnbretthalter auch auf dem Unter­
grund verschraubt wird. Die Neigung des Stirnbretts
kann damit ausgeglichen werden. Die lotrechte
Befestigung des praktischen Montagehel­
fers erfolgt mittels Einhaken in dem vor­
gegebenen Lochraster.
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Für die Verarbeitung in der gedämmten Dachfläche
ist nur noch eine Schraubenlänge notwendig
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von netzgekoppelten Solarstromanlagen entwickelt. Im Unter­
schied zu den Vorgängerversi­
onen kann der Anwender nun
nicht nur Solarstromanlagen
auslegen, sondern auch grafisch
darstellen und mehrere Dächer
dynamisch verschalten. Für die
neue Software hat der Hersteller
die Datenbanken der Module,
Wechselrichter, Gestellsysteme
und Standorte erweitert und ak­
tualisiert. Die Moduldatenbank
greift jetzt auf die Internetplatt­
form Photovoltaikforum zurück,
die Daten von rund 30 000 So­
larmodulen enthält. Die Stand­
ort-Datenbank wurde auf rund
900 Standorte ausgedehnt.
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Technik im Detail
▴▴Schlaufenförmige
Verlegung der
Dampfsperre mit
Anpressleiste
über den Sparren
LUF TDICHTHEIT
Die Details im Blick
Bei einer luftdichten Gebäudehülle kommt es vor allem
auf die Anschlüsse der Dampfsperrbahn an Sparren
und Mauerwerk an. Wir zeigen, wie das auf der Baustelle
schnell und dauerhaft sicher funktioniert.
Text: Matthias Becker | Fotos: Rockwool
46
dachbau magazin 7-8 | 2015
N
eben der Dämmung ent­
scheidet vor allem die Luftdichtheit der Ge­
bäudehülle über die Wärmeverluste eines
Hauses. Sind zum Beispiel die Anschlüsse
der Luftdichtheitsebene des im Steildach
eingebauten Dämmsystems an Mauer­
werk und Sparren nicht dauerhaft luftdicht
ausgeführt, so verschlechtert sich dessen
Wirksamkeit spürbar. Deshalb muss nach
§ 6 Abs. 1 EnEV vermieden werden, dass
nach Fertigstellung eines Gebäudes unnö­
tige Wärmeverluste durch unkontrollierte
Konvektion entstehen.
ungeeignete Klebebänder oder Dichtstoffe
verwendet werden. Häufig herrscht Un­
sicherheit, welche Produkte miteinander
kombiniert werden können. Die Lösung:
ein Komplettsystem, das für jeden ob­
jektspezifischen Anwendungsfall das pas­
sende Produkt parat hält.
Luftdichtheit von außen
Abhängig von den baulichen Gegebenhei­
ten und davon, ob die luftdichte Schicht von
innen oder von außen erstellt werden soll,
bieten leistungsfähige Systeme unterschied­
liche Einbaulösungen. Je nach geplanter Art
der Dämmung hält zum Beispiel das System
Am besten im System
„RockTect“ von Rockwool drei unterschied­
Die Luftdichtheitsebene in einer Dachkon­
liche Dampfsperrbahnen beziehungsweise
struktion hat grundsätzlich zwei Aufgaben
Luftdichtungsbahnen für die Anwendung
zu erfüllen. Zum einen soll sie eine dauer­
von außen bereit.
hafte Feuchteanreicherung in der Konstruk­
Die feuchtevariable Sanierungsdampf­
tion durch unkontrollierte Wasserdampf­
sperre „Dasatop“ wird schlaufenförmig
diffusion und Konvektion vermeiden. Zum
unter die neue Zwischensparrendämmung
anderen gilt es, Luftströmungen durch die
und über die Sparren verlegt. Im Bereich der
Gebäudehülle und damit Wärmeverluste zu
Gefache dient sie als leistungsstarke Dampf­
verhindern. Denn eine Wärmedämmung
sperre mit einem sd-Wert von bis zu 2 m. Auf
in einer nicht luftdichten Konstruktion er­
der Sparrenoberseite kann sich der sd-Wert
reicht in der Praxis niemals den eigentlich
auf bis zu 0,05 m verringern. Feuchtigkeit,
realisierbaren Energieeinspareffekt. Zudem
die in die Dachkonstruktion eingedrungen
leidet die Behaglichkeit in den Wohnräu­
beziehungsweise in ihr enthalten ist, kann
men deutlich unter Fehlstellen in der Ge­
so zuverlässig entweichen. Gemäß dem
bäudehülle. Auch der Schallschutz sowie
Merkblatt „Wärme­
schutz bei Dach und
»Die Dampfsperrbahn darf niemals mit
Wand“ kann mit ei­
Spannung verlegt werden – im Gegenteil.« ner durchgehenden,
linienförmigen An­
pressleiste, welche
im unteren Sparrenbereich angenagelt oder
der vorbeugende Brandschutz (eine Weiter­
getackert wird, unkontrollierte Konvektion
leitung von Rauchgasen wird im Brandfall
verhindert werden. Zum Schutz vor Beschä­
verhindert) profitieren von einer vollstän­
digungen der Dampfsperre, beispielsweise
dig luftdichten Gebäudehülle.
durch Nagelspitzen im Gefachbereich, kann
Für die fachgerechte Ausführung ei­
eine dünne Dämmstoffunterlage zum Ein­
nes Dachgeschoss- und Innenausbaus ist
satz kommen.
deshalb das Know-how des Handwerkers
Eine alternative, ebenfalls in der Sanie­
ebenso gefragt wie perfekt aufeinander
rung beliebte Verlegevariante unterstützt
abgestimmte Luftdichtsysteme, deren ein­
die Dampfsperrbahn „Meditop“: Dank
zelne Komponenten optimal miteinander
ihrer bauphysikalischen Eigenschaften
kombiniert werden können. Das erleichtert
kann sie einfach plan oberhalb der Spar­
den Umgang mit dem System und sorgt für
ren zwischen den beiden Dämmschichten
zusätzliche Sicherheit. Gerade im Bereich
aus Zwischen- und Aufsparrendämmung
von Detailanschlüssen ist die Gefahr von
angeordnet werden. Die Bahnen können
Fehlstellen in der Luftdichtheitsebene nach
also komplett in einer Ebene verlegt wer­
wie vor besonders groß, wenn zum Beispiel
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Technik im Detail
SCHL AUFENFÖRMIGE V ERLEGUNG
den, was den Baufortschritt deutlich be­
schleunigt – eine Zeitersparnis, die durch
zwei in Längsrichtung bereits werkseitig
auf die Bahn aufgebrachte Klebezonen
noch einmal erhöht wird. Der sd-Wert der
Bahn beträgt 0,5 m. Bei dieser „schnellen“
Variante müssen jedoch bestimmte Rah­
menbedingungen, wie zum Beispiel das
Dämmdickenverhältnis von Zwischen- und
Aufsparrendämmung, genau beachtet wer­
den. Insbesondere wird hier ein Nachweis
des Feuchteschutzes gefordert. Die Verle­
gevariante zwischen zwei Dämmschichten
ist inzwischen auch in das Merkblatt „Wär­
meschutz von Dach und Wand“ des ZVDH
aufgenommen worden (siehe Kasten auf
der gegenüberliegenden Seite).
PL A NEBENE V ERLEGUNG
Eine dritte Spezialfolie leistet insbeson­
dere im Neubau gute Dienste: „Vapotop“
ist eine besonders reißfeste Dampfsperr­
bahn, die auf einer Schalung verlegt wer­
den kann. Sie besitzt einen sd-Wert von
2,3 m und schützt während der Bauphase
die Konstruktion durch ihre wasserabwei­
sende Funktion.
Dampfsperre richtig verlegen
Eine Dampfsperrbahn wird quer oder
längs zur Sparrenrichtung verlegt und mit
einem handelsüblichen Tacker befestigt.
Die Dampfsperrbahn darf dabei nicht mit
Spannung verlegt werden – im Gegenteil:
In den Sparrenfeldern sollte die Folie sogar
leicht durchhängen. Spannungen können
▴▴Traufanschluss der Dampfsperre: Hierfür eignet sich am besten eine
Klebedichtmasse aus der Kartusche
48
dachbau magazin 7-8 | 2015
etwa durch eine aufliegende Zwischenspar­
rendämmung, feuchte- und temperaturbe­
dingte Längenänderungen der eingesetzten
Materialien sowie durch Bauteilbewegun­
gen entstehen.
Die einzelnen Bahnen der Dampfsper­
re müssen eine Mindestüberlappung von
10 cm aufweisen. Für eine leichtere Orien­
tierung während der Verarbeitung sind auf
den Dampfsperrbahnen einiger Hersteller
Randmarkierungen angebracht. Die Stöße
der Dampfsperre im Überlappungsbereich
lassen sich komfortabel mit einem einseitig
klebenden Papierklebeband schließen. Die­
ses wird über den Folienstoß abgerollt und
angedrückt. Die Verklebung muss faltenfrei
ausgeführt werden.
▴▴Sowohl die Verklebung der Überlappungen als auch Anschlüsse an
aufgehende Bauteile müssen direkt nach der Verlegung erfolgen
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Saubere Anschlüsse
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Anschlüsse müssen sorgfältig ausgeführt
werden. Sind die Untergründe tragfähig,
sauber, trocken sowie frei von Staub, Fett
und Öl, sind komprimierte Dichtbänder
und eine zusätzliche Sicherung durch An­
presslatten nicht erforderlich. In diesem
Fall können geeignete Klebedichtmassen
verwendet werden. Dies gilt sowohl für die
Verlegung von Dampfsperrbahnen innen
wie auch außen.
Für den luftdichten Anschluss an Durch­
dringungen aller Art empfiehlt sich der
Einsatz von Folienklebebändern, für den
luftdichten Anschluss an Wände und raue
Oberflächen der Einsatz eines Kartuschen­
dichtklebers. Zum luftdichten Anschluss
der Dampfsperrbahn an aufgehende Bau­
teile muss eine 5 bis 8 mm dicke Kleberau­
pe durchgängig auf das aufgehende Bauteil
und die Überlappung der Folie aufgebracht
werden. Die Kleberaupe darf nicht kom­
plett plattgedrückt werden, da sonst ein
dauerhaft luftdichter Anschluss nicht ga­
rantiert werden kann.
Sowohl die Verklebung der Folienüber­
lappungen als auch die Anschlüsse an alle
aufgehenden Bauteile müssen – vor allem
im Winter – unmittelbar im Anschluss an
die Verlegung der Dampfsperrbahn erfol­
gen, damit die Luftdichtheit sofort gewähr­
leistet ist und weiterhin auch keine feuch­
te Luft mit der Folie eingeschlossen wird.
Darüber hinaus ist es empfehlenswert, dass
der Handwerker in den Anschlussberei­
chen eine sogenannte Dehnungsschlaufe
■
DIN 4108-3: V ERLEGUNG DER DA MPF SPERRE
Mit der Novellierung der DIN 4108-3 (11.2014) und dem Merkblatt »Wärmeschutz bei
Dach und Wand« des ZVDH (04.2015) sind zwei Varianten zur Verlegung der Dampfsperre im Außenbereich beschrieben: die Verlegung der luftdichten Schicht schlaufenförmig
oder plan über die Sparren. Beide Regelwerke fordern für diese Sonderkonstruktionen
hygrothermische Simulationen als Nachweis für den Feuchteschutz. Darüber hinaus gibt
das Merkblatt auch Montagehinweise für die schlaufenförmige Verlegung. Die geforderten Nachweise werden durch Gutachten und diverse Studien zum Thema Feuchteschutz
erbracht. Stark abweichende und spezielle Konstruktionen können mithilfe von Simulationsprogrammen (z.B. WUFI und Delphin) auch objektspezifisch berechnet werden.
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ausführt, die dann spätere Bauteilbewe­
gungen zuverlässig abfangen kann. Eine
Alternative zum Kartuschendichtkleber ist
eine Klebemasse von der Rolle: Sie wird ein­
fach auf die aufgehenden Bauteile geklebt.
Anschließend muss der Handwerker den
Schutzstreifen nach und nach abziehen –
bei gleichzeitigem Andrücken der Dampf­
sperre. Auch bei dieser Klebemethode muss
auf eine Dehnungsschlaufe in der Dampf­
sperre geachtet werden.
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dachbau magazin 7-8 | 2015
49
Technik im Detail
A RBEIT SSICHERHEIT
Drum prüfe, wer sich …
Absturzsicherungen sollen Unfälle verhindern, stellen
manchmal aber selbst ein Sicherheitsrisiko dar.
Regelmäßige Rüttel- und Zugproben sorgen für sichere
Arbeitsplätze am Dachrand.
Text: Volker Hüttner | Fotos: TÜV Rheinland
F
ehlerhafte Anschlagsicherungen ge­
fährden die Sicherheit aller Handwerker, die
auf dem Dach arbeiten – ein Risiko, das den
Verantwortlichen trotz gesetzlicher Vorga­
ben nur selten bewusst ist. Dabei können
die gesteigerte Absturzgefahr und die Kos­
ten für die Erneuerung der Anschlagsiche­
rungen bereits mit regelmäßigen Überprü­
fungen nachweislich verringert werden.
Vorsicht vor Absturzsicherungen?
Arbeiten auf dem Dach sind immer mit
einer erhöhten Absturzgefahr verbunden.
Anschlagsicherungen im Dach sind daher
für alle Gebäude ab einer Absturzhöhe von
drei Metern verpflichtend. Doch die Vor­
richtungen, die eigentlich die Sicherheit der
Dachdecker gewährleisten sollen, entpup­
pen sich bei ihrer Verwendung häufig als
großes Risiko: Zahlreiche der auf deutschen
Dächern montierten Anschlagpunkte ent­
sprechen nicht den vorgeschriebenen Stan­
dards und können zu Schadensfällen füh­
ren. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass
▴▴Risiko am Dachrand: Wenn der Anschlagpunkt nicht einwandfrei ist, droht Lebensgefahr
oder auch schlicht Verformungen nehmen
im Laufe der Zeit zu. Diese sind nur bedingt
vermeidbar und zudem nicht immer auf
den ersten Blick erkennbar. Hinzu kommt,
dass die Anschlagsicherungen in der Bau­
phase häufig fehlerhaft montiert werden.
20 Prozent aller Dächer betroffen
Die Vernachlässigung der Absturzsicherun­
gen ist mit dem Arbeitsschutz allerdings
nicht vereinbar. Für
Inspektionen, Re­
»Zahlreiche Anschlagpunkte entsprechen paraturarbeiten und
Wartungen im Rand­
nicht den vorgeschriebenen Standards.«
bereich von Dächern
ist die Nutzung ei­
die Absturzsicherungen nach der Norm
ner persönlichen Schutzausrüstung (PSA)
DIN EN 4426 bereits im Zuge der Bauwerksan Anschlageinrichtungen obligatorisch.
erstellung installiert werden und wie die
Jedem Eigentümer beziehungsweise den
Dachflächen mitunter mehrere Jahrzehn­
beauftragten Personen wie etwa Facili­
te alt sind. Korrosion und nicht direkt er­
ty Managern, Sicherheitsfachkräften oder
fassbare Schäden, etwa an der Befestigung,
Arbeitsschutzverantwortlichen obliegt eine
50
dachbau magazin 7-8 | 2015
Verkehrssicherungspflicht, wenn Personen
die Dächer eines Gebäudes betreten (§ 823
BGB). Weitere gesetzliche Anforderungen
sind im Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), der
DIN EN 4426, der DIN EN 795 sowie in den
berufsgenossenschaftlichen Regelwerken
formuliert.
Weiterhin erläutert die Präventionsleit­
linie der Deutschen Gesetzlichen Unfall­
versicherung (DGUV) „Durchführung
von Sachkundigenprüfungen an Anschlag­
einrichtungen“ den Zuständigkeitsbereich
der Verantwortlichen. Diese sind dem­
nach verpflichtet, die Grundlagen für eine
sichere Nutzung der Anschlagpunkte zu
schaffen. So müssen die entsprechenden
Fangeinrichtungen einsehbar und in einem
einwandfreien Zustand sein. Zu den Auf­
gaben der Betreiber von Anschlagmitteln
gehört es außerdem, diese gemäß Herstel­
lerangaben und den einschlägigen Richt­
linien regelmäßig sachkundig prüfen zu
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A BL AUF DER PRÜFUNG
Sicht- und
FunktionsPrüfung
Regelmäßige Proben
Dabei lassen sich diese Kosten im Rahmen
zerstörungsfreier Prüfungen umgehen.
Anhand dieser ist es den Prüfsachverstän­
digen möglich, auch ohne die dokumen­
tierten Nachweise vorheriger Prüfungen
sichere Aussagen über die Sicherheit der
Anschlagpunkte machen zu können. Die
Prüfung setzt sich aus einer Rüttel- und
einer Zugprobe zusammen. Anhand der
Rüttelprobe kann der Prüfer bereits erste
Angaben über den Materialzustand und
den Befestigungsgrad des Anschlagpunkts
machen. Dieses Verfahren wird aber im
Rahmen der zerstörungsfreien Prüfungen
nie allein zur Freigabe eines Dachanschlags
verwendet. Diese erfolgt nur durch eine im
Anschluss durchgeführte Zugprobe in Ab­
sturzrichtung, mit der die Tragfähigkeit des
MontageDokumentation
vorhanden?
nein
Hersteller
bekannt?
ja
nein
Über­
prüfung
Ergebnis
der
Prüfung
Empfehlung: Austauschen!
Mit dem Ziel, Dacharbeiten zukünftig si­
cherer zu machen, empfiehlt die DGUV, alle
Anschlagmittel ohne vorliegende Monta­
gedokumentation und ohne Kenntnis über
den Hersteller ersetzen zu lassen. Da aber
bei Gebäuden aus den 1970er- und 1980erJahren generell nur in den wenigsten Fällen
Dokumentationsberichte beziehungsweise
aussagekräftige Montageprotokolle über
durchgeführte Auszugsmessungen der Be­
festigungen angefertigt wurden, sehen sich
viele Gebäudeeigentümer mit hohen Kosten
konfrontiert. Denn der Ausbau und Ersatz
der Anschlagpunkte erfordert meist eine
Öffnung der Dachhaut. Zwar lassen sich
durch diesen weitreichenden Ansatz Unfäl­
le vermeiden, im Vorfeld entstehen aber un­
nötige Kosten – denn von einem Austausch
aller Anschlagsicherungen ohne Dokumen­
tationsnachweis sind automatisch auch voll
funktionsfähige Dachanschläge betroffen.
ja
Sachkundige
Prüfung von
Anschlag­
einrichtigungen
DIAGRAMM GEMÄSS DER DGUV-PRÄVENTIONSLEITLINIE »DURCHFÜHRUNG VON SACHKUNDIGENPRÜFUNGEN AN ANSCHLAGEINRICHTUNGEN«
lassen – einschließlich der entsprechenden
Nachweisführung (Dokumentation). Die
Prüfungsintervalle hängen dabei von der
Nutzung der Arbeitsmittel und der Beur­
teilung des Gefährdungspotenzials durch
die Verantwortlichen ab. Konkrete Vorga­
ben für die technische Ausführung einer
regelmäßigen Prüfung der Anschlagpunkte
finden sich in keiner der genannten Richtli­
nien. Ein Manko mit Folgen: Nach Untersu­
chungen der DGUV sind rund 20 Prozent
der Anschlagsicherungen nicht für einen
sicheren Einsatz geeignet. In jedem fünften
Fall besteht also trotz personenrettender
Fangeinrichtungen Lebensgefahr.
nicht OK
OK
Befestigung
einsehbar
Befestigung
nicht einsehbar
Bewertung nach
technischen Baubestimmungen
Bewertung nach
Herstellerangaben
durch Prüfung
Ergebnis
der
Bewertung
Anschlageinrichtung
ersetzen
Dokumentation der
Montage
Kennzeichnung und
Dokumentation
der Prüfung
Dachanschlags sichergestellt werden kann.
Bei der Probe werden 90 Sekunden lang bis
zu 8,0 Kilonewton auf den Anschlagpunkt
übertragen – dies übersteigt die kurzzeitig
auftretende Last beim Auffangvorgang. Ent­
sprechend kann der Anschlagpunkt danach
für eine oder mehrere Personen freigegeben
werden. Sollte bereits durch die Rüttelprobe
klar sein, dass der Anschlagpunkt lose ist,
wird auf die Zugprobe verzichtet, da sonst
möglicherweise die Dachhaut beschädigt
werden könnte.
Durch eine messtechnische Überprü­
fung dieser Art können sachkundige Prü­
fer eine sichere und belastbare Aussage über
den Zustand von Dachanschlägen treffen,
ohne dass zusätzliche Kosten entstehen.
Zudem dienen diese Prüfungen allen Ar­
beitsschutzverantwortlichen als Grundla­
ge, um Entscheidungen in Bezug auf nötige
Sicherheitsvorkehrungen bei Arbeiten am
Dachrand treffen zu können.
dachbau magazin 7-8 | 2015
■
OK
nicht OK,
bzw.
Bewertung
nicht
möglich
Anschlageinrichtung
ersetzen
Dokumentation der
Montage
▴▴Alter Anschlagpunkt nach dem Ausbau: Viele
dieser Bauteile sind nicht mehr sicher
51
Technik im Detail
BR A NDSCHUT Z
Sicherheit geht vor
RWA-Anlagen sorgen im Brandfall für die schnelle
Entrauchung des Gebäudes, müssen dafür aber
regelmäßig gewartet werden. Wird dies vernachlässigt,
können strafrechtliche Konsequenzen drohen.
Text: Bert Barkhausen | Fotos: Jet-Gruppe
D
ie große Bedeutung von
Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWAAnlagen) für den vorbeugenden Brand­
schutz ist unbestritten. Damit die Funk­
tionsfähigkeit der Anlagen auch im
Brandfall sichergestellt ist, bedarf es regel­
mäßiger und kompetenter Wartungen.
„Wird die Wartung vernachlässigt und
die RWA-Anlage arbeitet zum Zeitpunkt
eines Brandes nicht korrekt, kann dies zu
gravierenden Personen- und Sachschä­
den führen“, erklärt Yannick Tegeler, Pro­
duktmanager der Jet-Gruppe. „Zudem
drohen den Gebäudebetreibern versiche­
rungs- beziehungsweise haftungsrechtliche
Konsequenzen.“ Um sich hier rechtlich
abzusichern, bietet der Hersteller deutsch­
landweit ein zuverlässiges Wartungs- und
Serviceprogramm – sowohl für eigene als
auch für fremde RWA-Anlagen.
Das Prinzip RWA
Rauch- und Wärmeabzugs-Anlagen leiten
im Brandfall Rauch und Hitze über das
Dach des Gebäudes ab. Im Fall eines Bran­
des füllt sich der betroffene Raum meist
mit Rauch, und zwar noch bevor sich das
Feuer ausbreitet. Die hierbei entstehenden
toxischen Gase stellen die Hauptgefahr für
die im Gebäude befindlichen Personen dar.
Bereits wenige Atemzüge in einem ver­
rauchten Raum bergen die Gefahr einer
Ohnmacht, die das eigenständige Verlassen
des Gebäudes unmöglich machen würde.
Die Folge wäre im schlimmsten Fall der
Tod durch Ersticken. Zudem verursachen
52
▴▴Stets einsatzbereit: RWA-Anlagen müssen deshalb regelmäßig gewartet werden
abgelagerter Rauch beziehungsweise toxi­
scher Ruß oft enorme Sachschäden. Eine
ordnungsgemäß gewartete RWA-Anlage
trägt dazu bei, solche Schäden zu minimie­
ren. Durch das Öffnen der Dachoberlichter
im Brandfall kann der heiße Rauch, phy­
sikalischen Prinzipien folgend, nach oben
entweichen. So werden Rauchschäden ver­
ringert und Lösch- sowie Rettungswege
für die Feuerwehr freigehalten. Einsetzbar
sind RWA-Anlagen in Lichtkuppeln, Licht­
bändern sowie in entsprechend ausgestat­
teten Glaskonstruktionen. Durch manuel­
le Ansteuerung oder durch automatische
Einzelauslösung wird die RWA-Anlage im
Brandfall geöffnet. Dies kann, je nach ein­
gebautem Modell, auf pneumatische, elek­
trische oder pyrotechnische Weise erfolgen.
dachbau magazin 7-8 | 2015
Wartung bedeutet Sicherheit
Um eventuelle Defekte an der RWA-An­
lage frühzeitig erkennen und beheben zu
können, ist eine regelmäßige Wartung von
großer Bedeutung. Sollte die Anlage im
Brandfall nicht voll funktionstüchtig sein,
droht dem Betreiber – neben enormen
Sach- und im schlimmsten Fall auch Perso­
nenschäden – Ärger mit den zuständigen
Bau- sowie Strafverfolgungsbehörden. So
legt beispielsweise die VdS/CEA-Richtli­
nie 4020 für Rauch- und Wärmeabzugsan­
lagen eindeutig fest, dass der Betreiber ei­
nes natürlichen RWA-Systems verpflichtet
ist, dieses in regelmäßigen Zeitabständen,
mindestens jedoch einmal jährlich, prüfen
und warten zu lassen. Diese Wartungen
und eventuell nötige Instandsetzungen
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Windzone 2, a. auf Anfrage
müssen laut Richtlinie von einem VdS-anerkannten Errichter für
RWA durchgeführt werden. Kommt der Gebäudebetreiber dieser
Verpflichtung nicht nach, kann dies im Schadensfall strafrechtliche
Konsequenzen für ihn haben.
„Um die Sicherheit durch eine RWA-Anlage auch wirklich zu
gewährleisten, bieten wir umfassende Wartungskonzepte an“, so
Yannick Tegeler. Neben regelmäßig geschultem Fachpersonal, das
deutschlandweit zur Wartung der Anlagen eingesetzt wird, profi­
tieren Wartungskunden auch von dem 24-Stunden-Notrufservice,
der eine schnelle Reaktionszeit im Störungsfall garantiert. Mithilfe
individualisierter Checklisten kontrollieren und dokumentieren die
Mitarbeiter des Herstellers alle Leitungen, Schraubverbindungen
und beweglichen Teile der RWA-Anlage, an denen möglicherweise
Fehlfunktionen auftreten können.
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DACHPROFIS AUFGEPASST
Voll konzentriert:
Im »Thema des Monats« steht das Wesentliche im Mittelpunkt
RWA reduzieren Brandschäden
Während die Gefahren für Personen durch Rauchgasvergiftungen
bei einem Brand in der Öffentlichkeit schon weithin bekannt sind,
unterschätzen viele Betreiber von Industriegebäuden die Schäden,
die durch die Raucheinwirkung im Brandfall entstehen können.
Während sich Brandschäden meist lediglich auf mehrere Tausend
Euro belaufen, steigen die Sanierungskosten der Rauchschäden
schnell in Millionenhöhe. Und nicht nur das: Der schadstoffbelas­
tete Ruß führt zu Korrosion an Maschinen, Werkzeugen sowie ITSystemen und kann sogar die Baukonstruktion in Mitleidenschaft
ziehen. Viele Arbeitsplätze können dann auf lange Sicht nicht mehr
genutzt werden. Dies führt dazu, dass rund 43 Prozent der betrof­
fenen Unternehmen einen Brandfall wirtschaftlich nicht überle­
ben. Oberbrandrat Dr. Markus Pulm aus Karlsruhe erklärt dazu:
„Insgesamt sind bei einer funktionierenden Entrauchung deutlich
geringere Brand- und Rauchschäden zu erwarten. Wichtig ist, dass
die RWA im Idealfall vor Eintreffen der Feuerwehr ausgelöst wird.“
Auf diese Weise kann die Anlage ihre Aufgabe erfüllen und für eine
raucharme Schicht im unteren Bereich des Gebäudes sorgen, sodass
die Feuerwehr schnellstmöglich alle Personen aus dem Gebäude
retten und den Brand zügig eindämmen kann.
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Voll informiert:
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Sonnenstrom
für Ägypten
Die Firma Hammer Electric, ein in Kairo an­
sässiger Spezialist für Solartechnologie, hat
im ägyptischen Damanhur auf dem Gebäude
der Verwaltungsdirektion mit PV-Modulen
von Luxor Solar eine 125-kWp-Solaranlage
installiert. Und das aus gutem Grund: Auf
der einen Seite kämpfen Ägyptens Verbrau­
cher mit Stromabschaltungen, auf der ande­
ren Seite ist das Land mit Globalstrahlungen
von 2000 bis 2500 kWh/m² eines der sonnen­
reichsten Länder der Erde. Etwa zwei Drittel
des Solarstroms werden selbst verbraucht,
der Rest wird ins öffentliche Netz eingespeist,
sodass sich die Anlage für die Behörde in we­
niger als fünf Jahren amortisiert haben wird.
Eine große Berufsfeuerwehr in Deutschland
trainiert regelmäßig die Bekämpfung von
Wohnungsbränden. Dazu hat die Feuerwehr
Multipor-Mineraldämmplatten in einen
Seefracht-Container eingebaut, der zur Wie­
derverwendung eine feuerfeste Innenaus­
kleidung benötigte, die sich zudem einfach
erneuern lassen muss. Für den Brandversuch
wurden die Decke, drei Wände und der Fuß­
boden des Containers mit den Dämmplatten
bekleidet. In der anschließenden Probe aufs
Exempel überstand die Dämmung nicht nur
Temperaturen von bis zu 900 °C, sondern
hielt auch die Abkühlung durch das Lösch­
wasser aus: Keine Platte war zerstört oder he­
rabgestürzt, sodass im Ernstfall die Rettung
von Personen nicht beeinträchtigt würde.
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Georg Lind wechselt in den hohen Norden
Georg Lind ist seit dem 1. Mai neuer Ge­
neral Manager der Sika Norwegen. Nach
neunjähriger Leitung des Geschäftsbe­
reichs Roofing bei der Sika Deutschland
GmbH wechselt er nun nach Skandi­
navien. Damit übernimmt erneut eine
Führungskraft aus Deutschland eine er­
weiterte internationale Verantwortung
innerhalb des Konzerns. Die Leitung des
Geschäftsbereichs Roofing wird bis auf
Weiteres direkt durch Geschäftsführer
Joachim Straub wahrgenommen.
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54
▴▴Geht nach Skandinavien:
Georg Lind ist nun General
Manager der Sika Norwegen
dachbau magazin 7-8 | 2015
▴▴Übernimmt bis auf Weiteres
in Deutschland: Geschäftsführer Joachim Straub
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SKYLUX
DÖRK EN
Neue Produktion eröffnet
In knapp zwei Jahren hat Dörken auf seinem Werks­
gelände in Hagen-Vorhalle eine moderne Spinnvlies­
produktion gebaut. Rund 35 Millionen Euro investierte
das Unternehmen in Gebäude, Produktionsanlagen und
die Erschließung des Standorts – die größte Einzelin­
vestition in der fast 125-jährigen Geschichte des Unter­
nehmens. Am 8. Mai 2015 wurde mit über 100 Gästen
die offizielle Eröffnung gefeiert. Das Zentrum der Halle
bildet ein zweischaliger Schallschutzraum aus Stahlbe­
ton-Fertigteilwänden und Spannbetondecken: Er be­
herbergt die besonders lauten Anlagenteile – Herzstück
der Produktionshalle ist die neue Produktionsanlage,
die Hightech-Spinnvliese für den Einsatz im Baubereich
fertigt. Spinnvliese sind ein wichtiges Vorprodukt für
die diffusionsoffenen Unterdeckbahnen des Herstellers.
Die neue Anlage ist auf eine hohe Produktionskapazität
ausgelegt: Aufgrund der deutlich höheren Durchsätze
soll der spezifische Energiebedarf zur Produktion der
Spinnvliese im Vergleich zu branchenüblichen Anlagen
um rund 20 Prozent sinken.
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▴▴Die Vorstände Karl E. Dörken (links) und Ute Herminghaus
(2. v. r.) eröffnen die neue Dörken-Produktionsanlage
dachbau magazin 7-8 | 2015
55
Dachwelten
FA SSA DE
Made for Italy
Der Deutsche Pavillon für die Expo 2015 in
Mailand wird durch seine großen weißen
Membrandächer und die lebendige Fassade
aus Faserzementtafeln geprägt.
Text: Gerald Muntendorf | Fotos: Eternit /Deutscher Pavillon Expo 2015/
B. Handke, Nüssli/Nicolas Tarantino und Schmidhuber/Milla & Partner/Nüssli
56
dachbau magazin 7-8 | 2015
D
er Deutsche Pavillon wird auf der
Expo 2015 in Mailand von einer dy­
namisch wirkenden Lamellenfassade
aus Faserzement geprägt. Unter dem Titel
„Fields of Ideas“ inszenieren die Architekten
den Weltausstellungs-Pavillon als skulptura­
le Landschaft. Fließend gehen Außen- und
Innenräume ineinander über und werden
von großen Membrandächern überspannt.
Bis zur endgültigen Fertigstellung waren die
Arbeiter zuletzt im 24-Stunden-Rhythmus
auf der Baustelle beschäftigt – dank präzi­
ser Planung und fachgerechter Ausführung
wurde jedoch alles rechtzeitig fertig.
Diesmal nicht monumental
Universale, große Weltausstellungen finden
im Wechsel mit kleineren Expos alle fünf
Jahre statt. Die Expo in Mailand folgt auf
Shanghai (2010), Aichi (2005) und Han­
nover (2000). Die Expo 2015 präsentiert
sich als nachhaltiger Agrofood-Park ohne
massive Monumentalbauten. Das Motto des
Deutschen Pavillons „Fields of Ideas“ lautet
dabei: „Be active!“.
Im Auftrag des Bundesministeriums für
Wirtschaft und Energie verantwortet die
Messe Frankfurt Organisation und Betrieb
des Deutschen Pavillons auf der Weltaus­
stellung 2015 in Mailand. Das Expo-Gelän­
de liegt in der Nähe des bestehenden Mai­
länder Messegeländes.
Werbung für Nachhaltigkeit
Auf eindrucksvolle Weise übersetzt der
Deutsche Pavillon – konzipiert von der
Arbeitsgemeinschaft aus Schmidhuber,
Milla & Partner und Nüssli Deutschland –
die deutsche Feld- und Flurlandschaft in
Architektur. Das Gebäude entwickelt sich
dachbau magazin 7-8 | 2015
aus einer sanft ansteigenden Landschafts­
ebene mit einer frei zugänglichen Oberflä­
che. Dort wachsen stilisierte Pflanzen als
„Ideen-Keimlinge“ und entfalten ein großes
Blätterdach mit flexiblen, folienintegrierten
Photovoltaikmodulen.
Holz, Faserzement und textile Membra­
nen mit organischer Photovoltaik sind die
prägenden Materialien des Deutschen Pa­
villons. Durch das große Spektrum an ein­
gesetzten Bautechnologien aus Deutschland
vermittelt der Pavillon ebenso innovative
wie nachhaltige Antworten zu den auf der
Expo formulierten Fragestellungen. Unter
dem zentralen Expo-Thema „Feeding the
Planet, Energy for Life“ (zu deutsch heißt
das in etwa: „Den Planeten ernähren, Ener­
gie für das Leben“) präsentieren in Mailand
bis Ende Oktober 2015 mehr als 140 Län­
der Konzepte und Technologien für einen
57
Dachwelten
nachhaltigen Umgang mit Nahrungsmit­
teln und Energie. Das Gebäude, mit dem
sich die Bundesrepublik Deutschland seit
dem 1. Mai der Weltöffentlichkeit vorstellt,
ist in moderner Leichtbauweise als Stahlund Membrankonstruktion errichtet und
ermöglicht somit die Reduktion der Mate­
rialien. Nach der Weltausstellung wird der
temporäre Bau wieder vollständig abgebaut
und zum Teil wiederverwendet.
24-Stunden-Schichten
Die Komplexität einer Großbaustelle wie
die der Expo in Mailand wurde insbeson­
dere in den letzten Monaten vor der Eröff­
nung sichtbar: Auf einer Fläche von über
1 Million Quadratmeter – das entspricht
etwa 150 Fußballfeldern – befanden sich
permanent zwischen 1200 und 4000 Bauar­
beiter im 24-Stunden-Rhythmus im Einsatz.
„Baulich gesehen ist der Pavillon ein inter­
kulturelles Projekt. Eine deutsch-italieni­
sche Kooperation, die in kürzester Zeit mit
Hunderten anderen Baustellen auf engstem
Raum entsteht. Hier reiben und ergänzen
sich Gesetzgebungen, kulturelle Hinter­
gründe oder schlicht die Parkplätze auf der
Baustelle“, beschreibt Pavillon-Architekt
Lennart Wiechell vom Büro Schmidhuber
aus München. Für die Architekten schon
fast Routine – sie planen nach der Expo in
Shanghai bereits zum zweiten Mal in Folge
den Deutschen Pavillon.
Fassade geht in die Tiefe
Für die Fassaden, die in ihrem Erschei­
nungsbild aufgebrochenen Erdschichten
ähneln, wählten die Architekten die durch­
Dachwelten
INTERV IE W: MONTAGE DER PAV ILLON-FA S SA DE
Die dachbau magazin-Redaktion hat sich
mit Projektleiter Claus Kruppa von der
Nüssli GmbH über die Arbeiten am Deutschen Pavillon unterhalten.
dachbaumagazin: Welche logistischen
Herausforderungen hielt die Arbeit am
Deutschen Expo-Pavillon für Sie bereit?
Claus Kruppa: Um die Montage gründlich
vorzubereiten, wurde der Pavillon in Baulose aufgeteilt und die Bestellung nach
dem Montageablauf palettiert. Bei der
Anlieferung galt es, die Regelungen der
Expo, wie beispielsweise eine Einfahrtsgenehmigung, zu beachten. Rund 3000 m²
Fassadentafeln wurden in vier Chargen innerhalb eines Monats geliefert.
Wie gestaltete sich der Arbeitsablauf
in einem internationalen Team?
Das Montage-Team für die Fassade bestand aus zehn italienischen Kollegen, die
gründlich eingearbeitet wurden. Bei zu-
60
nehmender montierter Fläche steigerten
die Montagetrupps, die aus je zwei Mann
bestanden, ihre Leistung bei gleichbleibender Qualität. Die 2800 m² Fassade wurden in etwa 30 Arbeitstagen montiert.
Die Fassadenelemente sind auf ungewöhnliche Art und Weise in verschiedenen
Winkeln montiert. Was musste dabei
beachtet werden?
Bei der Montage der Fassadenelemente war die Vorplanung besonders wichtig.
Zuerst wurden Stahlwinkel in werkseitig
vorgefertigte Bohrungen der Holzunterkonstruktion verschraubt und darauf die
zugeschnittenen Fassadentafeln genietet. Schwierig war die Montage der Gebäudeecken, Dachschrägen und der Anschlüsse der Außentüren. Hier wurden vor
Ort Anpassungen vorgenommen, die aber
dank der Planung und der passenden Bearbeitungswerkzeuge gut durchgeführt
werden konnten.
dachbau magazin 7-8 | 2015
gefärbte Faserzementtafel Equitone Natura
von Eternit in zwei warmen Farbtönen. „Bei
allen Themen, die der Deutsche Pavillon
den Besuchern präsentiert, ist die Fassade
sicher dasjenige, das alles zusammenhält
und das charakteristische Bild Deutsch­
lands nach außen transportiert“, erläutert
Lennart Wiechell.
Auf einer Holz-Unterkonstruktion wur­
den die bis zu 1,50 m langen Fassadentafeln
mit Stahlwinkeln in verschiedenen Neigun­
gen vernietet. Die harmonische Fügung der
mehr oder weniger durchlässigen Fassaden­
flächen erzeugt eine spannungsvolle räum­
liche Tiefe mit wandelbaren Schattenspie­
len. Daneben erfüllt die Lamellenfassade
den konstruktiven Sonnenschutz und ist
zugleich Teil eines einfachen, aber wirksa­
men Klimakonzepts: Ihre Durchlässigkeit
sorgt in Kombination mit energieeffizienten
Technologien für eine natürliche Belüftung
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stellungsräumen.
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◂◂Die Unterkonstruktion der
Fassade ist ein
Ständerwerk aus
Holzbalken
▸▸Die Fassadentafeln wurden von den
Handwerkern auf
Winkeln mit verschiedenen Neigungen
durch Nieten befestigt
◂◂Einfach zu
durchschauen: Die
Lamellen der
Pavillon-Fassade sind
in ihrer Durchlässigkeit ein Teil des
Klimakonzepts
Reduktion und Klarheit
Energiesparfassade
Auch das Brandschutzkonzept stellte be­
sondere Anforderungen an die Wahl der
Fassadenmaterialen. Die nichtbrennbaren
Tafeln bestehen aus Portland-Zement, syn­
thetischen organischen Fasern und Was­
ser, weshalb sie dauerhaft form- und wit­
terungsbeständig sind. Zudem waren für
die Architekten „Reduktion und Klarheit,
eine einfache Montage und Demontage auf
der Baustelle in Mailand sowie die Vermei­
dung von komplizierten Verbundkonstruk­
tionen“ bei der Wahl der Materialien ent­
scheidend.
Alle Fassadenplatten von Eternit sind au­
ßerdem nach der internationalen Umwelt­
norm ISO 14025 mit einer Umwelt-Pro­
duktdeklaration (EPD) durch das Deutsche
Institut für Bauen und Umwelt zertifiziert.
Mit der EPD werden alle Umweltwirkun­
gen während des gesamten Produktlebens­
zyklus von der Rohstoffgewinnung bis zum
Recycling erfasst und offengelegt.
Die Fassadentafeln eignen sich für vorge­
hängte hinterlüftete Fassaden (VHF) aller
Gebäudearten und -höhen sowie für den
hochwertigen Innenausbau und Möbelbau.
Das Prinzip der VHF, auch Energiesparfas­
sade genannt, gewährleistet als eines der
sichersten Fassadensysteme einen dauer­
haften Schutz des Gebäudes. Anders als bei
Wärmedämmverbundsystemen gibt es bei
der vorgehängten hinterlüfteten Fassade
eine konstruktive Trennung der Funktionen
Wärmeschutz und Witterungsschutz. Durch
die Luftzirkulation im Hinterlüftungsraum
wird Bau- und Nutzungsfeuchte sicher ab­
geführt und Schimmelbildung im Innen­
raum vermieden. Dämmung und Wand­
konstruktion bleiben dauerhaft trocken.
Die Weltausstellung wird sechs Mona­
te lang geöffnet sein – vom 1. Mai bis zum
31. Oktober 2015. Weitere Informationen
zur Expo 2015 in Mailand finden Sie im In­
ternet unter www.expo2015-germany.de
dachbau magazin 7-8 | 2015
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S TECK BRIEF
Objekt/Standort:
Deutscher Pavillon, Expo 2015
I-20121 Mailand
Bauherr:
Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie, vertreten durch die Messe
Frankfurt/Main
Konzept und Realisierung:
ARGE Deutscher Pavillon, bestehend
aus Schmidhuber, Milla & Partner und
Nüssli Deutschland
Fassadenarbeiten:
Nüssli (Deutschland) GmbH
D-14974 Ludwigsfelde
Produkt:
Fassadentafel Equitone Natura
Hersteller:
Eternit AG
D-69126 Heidelberg | www.eternit.de
61
Im nächsten Heft
THEMA DES MONATS
Impressum
Kulturbauten
dachbaumagazin –
Unternehmermagazin für Dachdeckerbetriebe
ABS SAFETY/AXEL THUENKER, DGPH
Im nächsten Heft begibt sich das dachbau magazin erneut auf die Bretter, die
die Welt bedeuten: In diesem Rahmen
stellen wir Ihnen außergewöhnliche
Kulturbauten mit ihren nicht weniger
außergewöhnlichen Dächern und Fassaden vor. Auf dem »Spielplan« stehen
neben dem Römermuseum in Xanten
(Bild links) auch das neue DFB-Fußball­
museum in Dortmund sowie die Modernisierung der Universität Bielefeld.
Verlag
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG
Römerstraße 4 | 86438 Kissing
Telefon +49 82 33.23-0
www.weka.de | www.dachbaumagazin.de
Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen
und Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:
Herausgeber
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG
Geschäftsführer
Stephan Behrens | Michael Bruns | Werner Pehland
Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk
Christoph Maria Dauner (verantw.)
Chefredakteur
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Chef vom Dienst
Dipl.-Ing. (FH) Claudia Jamnitzky
Redakteurin
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Anzeigen
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zu realisieren. Mit diesen durchdachten
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bemerkenswerte qualitative Aufwertung.
Unser Beitrag zeigt Schritt für Schritt,
wie die Dämmelemente auf der Baustelle montiert werden.
Verlagsrepräsentantin
Henriette Stoll-Loof
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Es gilt die Anzeigenpreisliste 2015
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Einzelheft:
108,00 Euro
zzgl. MwSt. + Versand
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Layout-Konzept, Grafik und Satz
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Kurzes Gastspiel
Ein sogenannter »fliegender Bau«, der
wie eine riesige Skulptur aussieht, steht
im Mittelpunkt des Karlsruher Sommerfests, das in diesem Jahr anlässlich
des 300. Geburtstags der Barockstadt
gefeiert wird. Für den Bau des 1000 m²
großen »Pavillon KA300« kamen nicht
nur 338 m³ Brettschichtholz und rund
30 Tonnen Stahlbauteile, sondern auch
eine Flachdachabdichtung zum Einsatz.
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WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach
neuesten Erkenntnissen zu erstellen. Die
inhaltliche Richtigkeit und Fehlerfreiheit wird
ausdrücklich nicht zugesichert. Bei Nichtlieferung
durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung
besteht kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck
angenommene Beiträge und Abbildungen gehen
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mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung
des Verlags und mit Quellenangabe gestattet. Mit
Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine
Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.
Redaktionelle Änderungen vorbehalten.
Die nächste Ausgabe erscheint am 3. September 2015
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