Hier steigen Dachdecker auf

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ISSN 1618-9612 | 12,80 €
7 – 8 | 2013
Juli – August
Hochhäuser
Hier steigen Dachdecker auf
Abdichtung
Bauklempner
Fassade
Gründach mit Gütesiegel
Brillieren mit Blei
Straße mit Stil
Ausgezeichnet!
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Im März 2012 erhielt die Knauf Insulation Zwischensparren-Dämmrolle UNIFIT TI 135 U zum
zweiten Mal in Folge die Bestnote „sehr gut“ von ÖKO-TEST*– als einziger MineralwolleDämmstoff im Test. Bereits im Jahr 2009 wurde das Produkt mit dem formaldehydfreien Bindemittel ECOSE® Technology mit der Spitzennote bewertet.
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* „Sehr gut“ in der ÖKO-TEST Ausgabe 10/2009 und in der Ausgabe 3/2012
des ÖKO–TEST Ratgebers Bauen, Wohnen & Renovieren.
Editorial
Voll angegurtet
»Wer hoch hinaus will, kann tief fallen« – diese neunmalkluge Binsenweisheit wird auf dem Dach eines Hochhauses auf die ursprüngliche Bedeutung ihrer Worte reduziert. Auf der Spitze eines Wolkenkratzers weht nämlich meist
Collin Klostermeier,
Redakteur dachbaumagazin
ein rauer Wind: je höher, desto kräftiger. Bei den Dacharbeiten auf dem 230 m
»Wir mussten alle Arbeiten in
Sicherheitsausrüstung erledigen.«
hohen Heron Tower in
London haben die Handwerker deshalb auch besondere
Vorsichtsmaß-
nahmen ergriffen: »Wir mussten alle Arbeiten in einer voll angegurteten
Sicherheitsausrüstung erledigen«, erzählt Andy Bell vom britischen Handwerksbetrieb Bell Zinc & Copper Roofing. »Das Material wurde mit Netzen gesichert, um hundertprozentig sicherzustellen, dass ja nichts vom Dach fällt.« Was
die Dachdecker bei der Ausführung der Zinkdeckung im 38. und 41. Stockwerk
des Londoner Wolkenkratzers noch beachten mussten, können Sie ab Seite 20
nachlesen. Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen im Thema des Monats noch
drei weitere Hochhäuser, die alle über einen besonders hochwertigen Dachaufbau verfügen. Der Grund liegt auf der Hand: Reparaturarbeiten sind in engen Großstädten und in großer Höhe besonders teuer, und was nicht richtig befestigt ist, weht der Wind
manchmal schneller weg, als man gucken kann.
Eine weniger schwindelerregende, aber ebenso anspruchsvolle und mühsame Tätigkeit ist für vieMultipor
le Dachdecker das Schreiben und Nachfassen von
Angeboten. Dabei können Angebote auch Spaß machen – vor allem dann, wenn man am Ende auch den
Zuschlag bekommt. Wie Sie hier Ihre Chancen mit einfachen Mitteln deutlich
▴▴Panoramablick vom Dach des 58 m
hohen »Ghotel« in Würzburg. Hier kam ein
verschraubter Dachaufbau zum Einsatz
erhöhen können, beschreibt unser Managementbeitrag ab Seite 32 in diesem
Heft – probieren Sie’s doch einfach mal aus.
Ihr
dachbau magazin 7-8 | 2013
3
In diesem Heft
Inhalt 7-8 | 2013
Thema des Monats:
Hochhäuser
16 Dämmung
BSU-Hochhaus in Hamburg
20 Metalldach
Heron Tower in London / England
16
24Gründach
Bürogebäude »il tronco« in Pforzheim
28Flachdach
Hotel in Würzburg
Management
Rockwool
32Angebotsmanagement
Praxistipps für Handwerker
Technik im Detail
▴▴Das BSU-Hochhaus
in Hamburg ist
54 m hoch und erhielt
bereits in der
Planungsphase von
der DGNB das
Vorzertifikat in Gold
40Walzblei
Grundlagenbeitrag zur Verarbeitung
4 4Arbeitsschutz
Sicherer Einsatz von Dachleitern
4 8Lichtbänder
Einbau ohne Wärmebrücken
50Entwässerung
Planungsansätze fürs Flachdach
Dachwelten
20
VM Zinc
54Fassade
Hochhaus des Automobilklubs
in Budapest / Ungarn
▴▴Die Flachdächer
des 230 m hohen Heron
Tower in London
wurden mit Titanzink
gedeckt
24
Titelthemen sind farblich hinterlegt
»il tronco« in
Pforzheim erinnert
an einen
Baum und erhielt
ein extensives Gründach
4
dachbau magazin 7-8 | 2013
Bauder
▸▸Das Bürogebäude
s
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100%ig n
Saturnblei
40
▴▴Walzblei lässt sich auch kalt in nahezu jede Form bringen
54
Rheinzink
Form follows function!
▴▴Das achtgeschossige Hochhaus des ungarischen Automobilklubs wird
von seiner dynamischen Zinkfassade geprägt
in jedem Heft
3Editorial
6 Dach aktuell
36 Dachmarkt
38 Inserentenverzeichnis
52Branche
58 Vorschau/Impressum
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dachbau magazin 7-8 | 2013
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Dach aktuell
Hochhäuser: Die Koordination der Ge werke ist ein ständiges Problem
»Hier muss jedes Bauteil statisch berechnet werden.«
Die Arbeit auf einem Hochhausdach ist eine besondere Herausforderung für jeden Dachdecker. dachbaumagazin hat sich deshalb mit
Sebastian Heubaum, dem Geschäftsführer des Dachdeckerbetriebs
DFT Dach- und Fassadentechnik Franken GmbH, über Baustellen in
der Innenstadt und die Eigenheiten von Großprojekten unterhalten.
dachbaumagazin: Wie unterscheidet sich eine Hochhausbaustelle in einer dicht bebauten
Innenstadt von anderen Dachbaustellen?
Sebastian Heubaum: Hochhäuser
werden in der Regel da gebaut,
wo wenig Platz vorhanden ist.
Das bedeutet, dass die Materialien »just in time« geliefert werden
60 m abstürzt. Selbstverständlich
weisen wir unsere Mitarbeiter
trotzdem auf die spezifischen Gefahren hin. Bei Hochhausdächern
liegt mein Augenmerk beispielsweise stets auf dem Wind, der in
großer Höhe wesentlich stärker
ist als auf normalen Dächern. Da
muss man auch als Dachdecker
vorsichtig sein.
»Bei einer Hochhausbaustelle muss das
Material ›just in time‹ geliefert werden.«
müssen und ein Kran vorhanden
sein muss, um das Material direkt aufs Dach zu bringen. Dort
ist natürlich auch nicht viel Platz,
weshalb sämtliche Baustoffe in
möglichst viele kleine Kommissionen gesplittet werden sollten.
Wie sieht es mit der Arbeitssicherheit in großer Höhe aus –
welche Maßnahmen sind notwendig und wie sensibilisieren Sie die
Mitarbeiter?
Arbeitssicherheit ist auf jeder
Baustelle ein wichtiges Thema –
es macht ja keinen großen Unterschied, ob man aus 10, 30 oder
Stichwort Windsog: Inwieweit
werden Dachdeckerbetriebe hier
in die Planung involviert? Welche
besonderen Maßnahmen müssen
auf der Baustelle üblicherweise
umgesetzt werden?
Leider wird die Windsogsicherung von Planungsbüros ohne
Fachplanungsabteilung oftmals
vernachlässigt. Das führt dann
immer wieder zu großen Diskussionen, wenn es darum geht, die
Zusatzmaßnahmen finanziell zu
bewerten. Es reicht bei Hochhäusern nämlich nicht aus, sich
einfach auf die Verlegeanleitungen und Fachregeln zu verlassen.
Hochhäuser sind nämlich meist
höher als 30 m, wo die meisten
Fachregeln und Verlegeanleitungen jedoch enden. Deshalb
muss hier jedes Bauteil statisch
berechnet werden – das gilt für
Attika-Verblechungen ebenso wie
für die Flächenbefestigung der
Abdichtung.
Welche Erfahrungen haben Sie
mit Großprojekten, zu denen
Hochhäuser ja üblicherweise zählen, gemacht? Ist die Abstimmung
unter den Gewerken besser oder
schlechter als bei kleineren Baustellen?
Die Koordination unter den Gewerken ist auf Großbaustellen
ein ständiges Problem. Das liegt
vor allem daran, dass die Investoren möglichst günstig bauen
und das Projekt schnellstmöglich abschließen wollen. Die Bauzeitenpläne sind deshalb meist
so eng gepackt, dass eine kleine
Lieferschwierigkeit oder ein Wetterumschwung bereits alles über
den Haufen werfen kann. Das ist
bei privaten Bauherren mit meist
kleineren Projekten wesentlich
einfacher: Hier kennen wir zumeist auch die anderen beteiligten Betriebe auf der Baustelle und können deshalb Probleme
wesentlich einfacher untereinander lösen, ohne erst einen Stab
von drei Bauleitern und einem
Projektsteuerer einzuberufen, die
dann wiederum eine Entscheidung erst nach Rücksprache mit
▴▴Sebastian Heubaum ist
Geschäftsführer der DFT Dach- und
Fassadentechnik Franken
GmbH. Sein Betrieb ist häufig bei
Großprojekten dabei
dem entsprechenden Fachplaner
fällen können.
Wie bewerten Sie Großprojekte
unter dem Strich: lohnende Aufträge für einen Dachdeckerbetrieb oder eher was fürs Image?
Großprojekte sind für uns in erster Linie Ressourcenbinder und
Spitzenbrecher. Für eine gewisse
Grundauslastung kommt man bei
unserer Betriebsgröße mit 25 gewerblichen Mitarbeitern an Großprojekten nicht vorbei. Lukrativer
sind in aller Regel aber die privaten Bauherren. Das mag zwar
im Hinblick auf den Gewinn nicht
immer zutreffen, aber man kann
sich auf jeden Fall eine Menge
Ärger sparen, wenn man sich von
Großprojekten fernhält.
Herr Heubaum, wir bedanken
uns für das Gespräch.
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6
dachbau magazin 7-8 | 2013
Fugendichtung
Flachdach
Balkon
Terrasse
Laubengang
Parkdeck
Detail-Anschlüsse
Dicke Luft vermeiden
Unternehmen sind verpflichtet, ihre Mitarbeiter vor den Gefahren
des Passivrauchens am Arbeitsplatz zu schützen. „Allerdings ist
dies nicht mit einem kompletten Rauchverbot gleichzusetzen“,
betont Anne Kronzucker, Juristin der D.A.S. Rechtsschutzversicherung. Der Gesetzgeber verordnet nur den Schutz der Nichtraucher vor den gesundheitlichen Gefahren durch Passivrauchen. Wie der Arbeitgeber den Nichtraucherschutz
konkret umsetzt, ist ihm überlassen: So kann er
beispielsweise für die rauchenden Mitarbeiter
spezielle Raucherzonen bereitstellen.
Hermann Danzmayr, iStockphoto.com
Nichtr aucherschutz
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sk at turnier
Jeder Punkt zählt
Die Landesinnung des Dachdeckerhandwerks
Berlin veranstaltete am 14. Mai 2013 in der Cafeteria des Bildungszentrums ihr traditionelles
Skatturnier. Dabei gab es in diesem Jahr eine
Rekordbeteiligung: 40 Wettkämpfer aus den
Mitgliedsbetrieben sowie von Industrie- und
Handelspartnern waren angetreten. Gespielt
wurde nach den Regeln des Deutschen Skatverbands auf offiziellen Skatwettspiellisten.
Nach fast vier Stunden Spielzeit stand der Sieger fest: Dietmar Przybulewski von der Firma
P & H Dachbau mit 1508 Punkten.
am Skatturnier der Berliner Dachdecker teil
www.berliner-dachdecker.de
Sol arbr anche
Strafzoll für China
Die Europäische Kommission verhängt
seit dem 6. Juni 2013 vorläufige Strafzölle auf chinesische Solarmodule in Höhe
von 11,8 Prozent. Gleichzeitig laufen die
Verhandlungen zwischen Europäern und
Chinesen aber weiter. Würden hier bis
zum 5. August 2013 Ergebnisse erzielt,
würde die EU die Strafzölle wohl wieder
streichen. Für alle chinesischen Hersteller, die nicht einlenken, drohen jedoch
ab dem 6. August 2013 satte 47,6 Prozent
Strafzoll. China produziert derzeit jährlich die 1,5-fache Menge der weltweiten
Solar-Nachfrage.
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Fr age des Monats
Großprojekte sind für mittelständische Handwerksbetriebe eine große Herausforderung.
Wie schätzen Sie solche Aufträge ein – Chance
oder notwendiges Übel?
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geschickt nachverhandelt, kann hier gutes
Geld verdienen.
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B)Notwendiges Übel – ich habe einen großen
Betrieb und brauche jeden Auftrag.
C)Mein Betrieb übernimmt keine Aufträge bei
Großprojekten. Das ist mir viel zu heikel.
Stimmen Sie ab unter www.dachbaumagazin.de
Dort finden Sie auch alle Ergebnisse der
vorherigen Umfragen.
dachbau magazin 7-8 | 2013
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▴▴Karten kloppen: 40 Spieler nahmen in diesem Jahr
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Dach aktuell
4. Bundeskongress 2013 in Freiburg
»Zuerst kommt das Handwerk, dann die Emotion«
▴▴Gute Gastgeber: ZVDH und Holzbau Deutschland veranstalteten den
4. gemeinsamen Bundeskongress im Freiburger Konzerthaus
▴▴Gute Gesellschaft: Rund 400 Dachdecker und Zimmerleute verfolgten
am Freitag die eröffnende Podiumsdiskussion
R
und 400 Dachdecker und Zimmerleute waren vom 2. bis 4. Mai
2013 dem Ruf ihrer Verbände gefolgt und zum 4. gemeinsamen
Bundeskongress des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) und Holzbau Deutschland gekommen, der
diesmal in Freiburg im Breisgau stattfand. Nachdem der Bundeskongress am Donnerstagnachmittag mit einer öffentlichen Kundgebung
und der Verlosung eines Spielhäuschens an eine Freiburger Kita eröffnet worden war, startete der folgende Tag im Freiburger Konzerthaus
mit einem engagierten Podiumsgespräch. ZVDH-Präsident KarlHeinz Schneider und Ullrich Huth von Holzbau Deutschland diskutierten mit Rainer Schülle, dem Geschäftsführer der Energieagentur
Regio Freiburg, und Prof. Martin Haag, dem Baubürgermeister der
gastgebenden Stadt Freiburg über das Thema „Energiewende und
umweltgerechtes Bauen“. Dafür hätte man sich keinen besseren Ort
aussuchen können, denn Freiburg gilt schließlich in Sachen energieeffizientes Bauen als Musterschüler. Die Dachdecker und Zimmerleute
hingegen sind Fachleute für Dämmung, Luftdichtheit und die Sanie-
rung, sodass sich hier eine spannende Diskussion entwickelte, die vom
schlagfertigen Moderator, dem heimischen Förster Konstantin von
Teuffel, kompetent geleitet wurde. Anschließend referierte der Violinist, Dirigent und Coach Christian Gansch zum Thema „Was Unternehmen von Orchestern lernen können“. Ergebnis: eine ganze Menge.
So erfuhren die Kongressteilnehmer nicht nur, dass Musik immer
auch Handwerk ist und dass bei einer gelungenen Aufführung stets
zuerst das Handwerk und dann die Emotion kommt. Der Weg zum
Erfolg für den Dirigenten, der seine bis zu 100 Orchestermitglieder
bei Laune halten muss, besteht laut Gansch aus Wertschätzung und
Information, wodurch letztlich Selbstmotivation entstehe. Und das
funktioniert auch in einem Handwerksbetrieb. Der Rest des Tages war
weiteren Referaten zu den beiden Themenbereichen Betriebsführung
und Technik vorbehalten. Den abschließenden Samstag nutzten die
Dachdecker für ihre traditionelle Delegiertenversammlung.
▴▴Gut drauf: ZVDH-Präsident Karl-Heinz Schneider (rechts) und sein Kollege
▴▴Gute Vorstellung: Dirigent Christian Gansch begeisterte die Teilnehmer
dachbaumagazin
www.dachdecker.de
Ullrich Huth von Holzbau Deutschland in Freiburg
8
dachbau magazin 7-8 | 2013
mit einem Vergleich zwischen Orchester und Handwerksbetrieb
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Dach aktuell
Weiterbildung
Note 1 in der Praxis für eine eingebundene Herzkehle in Schiefer
mit Rechts- und Linksdeckung, Note 2 in der Theorie: Michael
Bobinger aus dem oberbayerischen Oberau hat die Meisterprüfung
im Dachdeckerhandwerk mit diesen Noten bestanden. Unter allen
24 Teilnehmern des Meisterkurses im Kompetenzzentrum Dachtechnik Waldkirchen e. V. (KPZ) schnitt er mit diesem Ergebnis
als Bester ab. Und als „Extra“ gab es von der Handwerkskammer
noch eine Ehrenurkunde und die Goldene Verdienstmedaille für
besondere Leistungen. Nächstes Etappenziel für Bobinger ist nun
der Meistertitel im Spenglerhandwerk.
www.dachdecker-bayern.org
EduardoLuzzatti, iStockphoto.com
Ein Meister seines Fachs
Bauge werbe
Pflichtversicherung vom Tisch
Gute Nachrichten für Bauunternehmer: „Eine Pflichtversicherung für selbstfahrende Baumaschinen, die maximal
20 km/h fahren können, ist endgültig vom Tisch“, erklärte
der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen
Baugewerbes, Felix Pakleppa. Die Versicherungsfreiheit wäre
im Dezember 2014 ausgelaufen, sodass erneut eine Pflichtversicherung für selbstfahrende Arbeitsmaschinen drohte,
die enorme Mehrkosten für das Baugewerbe bedeutet hätte.
Der ZDB hatte sich mit dem Deutschen Bauernverband und
dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie an das Bundesjustizministerium gewandt, um zukünftig auf eine Pflichtversicherung für Baumaschinen verzichten zu können.
www.zdb.de
Jugendk ampagne
Dachhandwerk
Alles aus einer Hand
Aufregende Arbeitsplätze
Eine Befragung von BauInfoConsult zeigt:
Mehr als die Hälfte der Dachdecker, Zimmerer und Klempner stellen fest, dass Unternehmen aus der Branche seit 2008 zunehmend als Komplettdienstleister für alle
Dacharbeiten zuständig sind. In der Studie
„BauInfoConsult Dachmonitor“ wurden
364 Handwerker befragt. Unternehmen, die
nur Einzellösungen anbieten, haben demzufolge ein Problem: Denn die Dachhandwerker gehen davon aus, dass Komplettanbieter im Jahr 2018 noch stärker gefragt sein
werden. Vor allem bei der Sanierung von
Dächern wird oft nach einem Komplettanbieter gefragt, der alle anfallenden Arbeiten
erledigen kann. Die Handwerker am Dach
scheinen sich darauf eingestellt zu haben,
denn ein Großteil der Befragten stimmte
der Aussage ganz oder überwiegend zu.
Ab sofort entführt das Handwerk Jugendliche an die aufregendsten Arbeitsplätze der Welt. Unter dem Motto „Handwerk bringt dich überall hin“
werden faszinierende Orte gezeigt, an denen junge Menschen dank ihrer
Ausbildung im Handwerk arbeiten. Die Jugendaktion „Entdecker-Praktikum“ bietet außerdem die Chance, einen dieser Arbeitsplätze hautnah zu
erleben: Ob auf der Modenschau in Paris, beim Boxenstopp an der DTMRennstrecke in Barcelona oder am Yachthafen in Monaco – Handwerker
zeigen überall ihr Können.
Das „Entdecker-Praktikum“
bietet Jugendlichen die Möglichkeit, selbst in diese Welt
einzutauchen. „Wir wollen
die spannende Arbeitswelt
von Handwerkern zeigen
und Lust darauf machen, diese Welt selbst zu erleben“, so
Otto Kentzler, Präsident des
Zentralverbands des Deutschen Handwerks, zum Start
der neuen Jugendkampagne.
www.bauinfoconsult.de
www.handwerk.de
10
dachbau magazin 7-8 | 2013
www.dachbaumagazin.de
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TAGESLICHT
▴▴Der Gebäudekomplex in Dalian / China erinnert in seiner Form an eine riesige Muschel aus Aluminium
Konferenzzentrum in China
Aluminium zeigt auf 120 000 m², was es kann
Von Weitem wirkt das futuristisch aussehende Gebäude in Dalian / China wie eine überdimensionale Muschel. Mit dem Gebäudekomplex entstand auf insgesamt 100 000 m2 eine moderne und
funktionale kleine Stadt aus Konferenz- und Performanceräumen. Unter dem muschelförmigen
Dach befinden sich ein Ausstellungszentrum für 2500 Besucher und ein Opernhaus mit insgesamt 1800 Plätzen im Zentrum des Gebäudes. Kleinere Konferenzräume mit zahlreichen Nutzungsoptionen sind wie Perlen um diesen Kern angeordnet und bilden so in dem Gebäude eine
städtische Struktur. Der architektonische Entwurf und die Projektentwicklung durch das Wiener
Architekturbüro Coop Himmelb(l)au setzt Prioritäten in funktionaler Technologie, Konstruktion
und Design. Modernes Design findet sich auch in der Gestaltung der Fassadenbekleidung wieder:
Die von geometrischen Formen dominierten Fassaden verleihen dem Gebäude dabei seine markante Struktur. Für die Fassaden- und Innenbekleidung kamen auf einer Fläche von 120 000 m2
fast 1000 t bandeloxiertes Aluminium von Novelis mit einer Blechdicke von 3 mm zum Einsatz:
75 000 m2 für die Fassade mit einer Eloxalschicht von 20 µm und 44 000 m2 für die Innenräume
mit einer Schichtdicke von 10 µm.
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Nach dem Abi ins Handwerk
Das Portal www.tooldu.de bietet Schulabgängern die Möglichkeit, sich auf dem regionalen Stellenmarkt über das
Angebot an Ausbildungsplätzen
zu informieren. Welche Berufe
im Handwerk erlernt werden können, erfährt der Nachwuchs hier
ebenfalls. Die kostenlose InternetPlattform ist auf die jugendliche
Zielgruppe zugeschnitten: Originelle Tools laden den User ein,
spielerisch Stärken und Interessen
auszutesten. Ob „Multiplayer“ oder „Singleplayer“, eher künstlerisch oder technisch begabt, Indoor- oder Outdoor-Typ – der „Berufechecker“ schlägt dem
potenziellen Bewerber entsprechend seinen persönlichen Neigungen die passenden Ausbildungsberufe vor. Und in der „Fotobox“ können die Bewerber
ausprobieren, welche Figur sie im zukünftigen Job machen würden.
www.tooldu.de
Umsatzprognose 2013
Es geht bergauf
Firmenwagen
1-Prozent-Regelung
Die Baukonjunktur zieht mächtig an, weshalb die Umsatzerwartungen der Baustoffindustrie an das restliche Jahr 2013 besonders
zuversichtlich ausfallen: Drei von vier Herstellern rechnen mit steigenden oder gleich
hohen Umsätzen wie im Vorjahr, 29 Prozent
gehen von einem Anstieg von fünf Prozent
und mehr aus. Das zeigt die aktuelle Frühlingsumfrage von BauInfoConsult unter
Herstellern der Bau- und Installationsbranche, wo von Ende April bis Anfang Mai 2013
eine Online-Untersuchung unter insgesamt
112 Herstellern durchgeführt wurde. Bereits
im ersten Halbjahr 2013 zeichnet sich für
mehr als ein Drittel der Hersteller ein Umsatzanstieg gegenüber dem ersten Halbjahr
2012 ab.
Der Wert der Privatnutzung eines betrieblichen Fahrzeugs wird oft nach der sogenannten 1-Prozent-Bruttolistenpreisregelung ermittelt. Die Privatnutzung des
Fahrzeugs wird hier als Betriebseinnahme versteuert (Eigenverbrauch). Nach
dieser Methode wird pro Monat 1 Prozent des inländischen Kfz-Bruttolistenpreises zum Zeitpunkt der Erstzulassung
angesetzt (zuzüglich der Kosten für Sonderausstattung und Umsatzsteuer). Dieser Neupreis wird auch bei gebrauchten
Fahrzeugen herangezogen. Der Bundesfinanzhof hält das für verfassungsrechtlich
unbedenklich, obwohl selbst Neufahrzeuge heute meist unter dem Bruttolistenneupreis verkauft werden. Die 1-Prozent-Regelung sei eine stark typisierende
und pauschalierende Bewertungsregelung, die individuelle Besonderheiten außen vor lassen dürfe. Daher darf auch bei
„Gebrauchten“ der Bruttolistenneupreis
angesetzt werden. In dem zu einem Arbeitnehmer ergangenen Urteil heben die
Richter zudem die Möglichkeit hervor,
ein Fahrtenbuch zu führen.
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dachbau magazin 7-8 | 2013
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Dachl at ten
Neue Fachinformation
zum Holzschutz
Forschung
Pioniere der Energiewende
Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Jubiläum. Das Institut für angewandte Forschung entwickelt nachhaltige
Energietechnologien. Erneuerbare Energien, Energiespeicher und
regenerative Mobilität bilden die Schwerpunkte der Forschung.
Aufsehen hat das ZSW mit der Stromspeichertechnologie „Powerto-Gas“, seinen Weltrekorden in der Dünnschicht-Photovoltaik
und den Fortschritten in der Batterie- und Brennstoffzellenforschung erregt.
Der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) hat zusammen mit Holzbau Deutschland eine Fachinformation für Handwerker, Planer
und den Baustoff-Fachhandel
zum Thema „Holzschutz bei
Dach- und Konterlatten“ herausgegeben. Die beiden Verbände wollen damit vor dem
Hintergrund der neuen Holzschutznorm DIN 68800 Aufklärungsarbeit leisten und stellen mit der Fachinformation
die Regularien der geltenden
Normen und Gesetze vor. Das
Merkblatt informiert, dass der
bauliche Holzschutz gemäß
der DIN 68800 der Normalfall ist.
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Dach aktuell
Wir machen
Deutschland heller
Gewinnspiel: Velux Dachfenster einbauen
und zur Handball-Champions-League fahren.
D
ieses Jahr wurde die neue Dachfenstergeneration von Velux in den Markt
eingeführt. Sie zeichnet sich durch mehr
Tageslichteinfall und bessere Wärmedämmung trotz schmalerer Rahmenprofile aus.
Große Scheiben = mehr Licht
Mehr Tageslicht durch die größere Scheibenfläche der neuen Dachfenster bedeutet
auch hellere Wohnungen und Büros und
damit ein helleres Deutschland. Und genau
dafür wollen dachbaumagazin und Velux
sorgen, und zwar mit Ihrer Unterstützung.
Da die neue Fenstergeneration über eine bis
zu 10 Prozent größere Scheibenfläche verfügt, bringt nicht nur der Einbau eines neuen Fensters mehr Licht in die Wohnräume
Ihrer Kunden, sondern auch der Austausch
eines alten Fensters der gleichen Größe. Zudem profitieren Bauherren beim Komplettaustausch inklusive Innenverkleidung vom
größeren Lichteinfallswinkel.
Mitmachen und gewinnen
Auch Sie wollen Deutschland heller machen und gewinnen? Dann senden Sie uns
einfach ein Foto von sich vor einem neu
eingebauten Velux Dachfenster. Alle Dachhandwerker, die dabei helfen, Deutschland
heller zu machen, belohnen wir mit einer
Gewinnchance: Unter allen Teilnehmern –
jedes eingesandte Foto ist ein Los – verlost
Velux drei unvergessliche Wochenenden
vom 31. Mai bis zum 2. Juni 2014 in Köln.
Der Gewinn beinhaltet jeweils:
■■ Reise mit vier Freunden zum „Velux
EHF Final4 2014“, dem Finalturnier
der Handball-Champions-League,
nach Köln (Anreise mit der Deutschen
Bahn, 1. Klasse)
■■ 2 Übernachtungen für 5 Personen in
einem Kölner 4-Sterne-Hotel
■■ 5 Eintrittskarten zum „Velux EHF
Final4 2014“ inklusive Zugang zur
Velux Lounge und zur VIP-Party
Handwerker können ihre Fotos einfach im
Internet auf www.velux.de/heller hochladen oder per E-Mail an [email protected]
mailen. Bitte geben Sie dabei unbedingt
Namen und Adresse für die Gewinnbenachrichtigung an. Einsendeschluss ist der
30. November 2013. Weitere Informationen
◂◂Die drei Gewinner
EHF Marketing GmbH
dürfen mit je vier
Freunden zum Finale
der HandballChampions-League
nach Köln fahren
14
dachbau magazin 7-8 | 2013
▸▸So einfach geht’s:
Foto machen, an
Velux schicken und
mit etwas Glück
ein Wochenende am
Rhein gewinnen
zur Aktion „Wir machen Deutschland heller“ und zu den Teilnahmemöglichkeiten
gibt es im Internet unter www.velux.de/
heller im Handwerkerbereich.
■
Teilnahmebedingungen
An dem Gewinnspiel können nur Personen teilnehmen, die mindestens
18 Jahre alt sind. Gesetzliche Vertreter
und Mitarbeiter der Weka Media GmbH
& Co. KG und der Velux Deutschland GmbH sowie deren Angehörige sind von der Teilnahme an diesem
Gewinnspiel ausgeschlossen. Unter
allen Einsendungen entscheidet das
Los. Der Gewinner wird im Anschluss
an die Verlosung von dachbaumagazin
schriftlich benachrichtigt und erhält
seinen Gewinn von der Velux Deutschland GmbH. Eine Barauszahlung des
Preises ist ausgeschlossen. Der Gewinner erklärt sich bereits jetzt damit einverstanden, dass er als solcher
veröffentlicht wird. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
DACHPROFIS
AUFGEPASST!
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Juli – August
Voll informiert: Fundierte Beiträge,
brillante Fotos und aussagekräftige Details
Voll konzentriert: Im »Thema des Monats«
steht das Wesentliche im Mittelpunkt
Voll orientiert: dachbaumagazin ist die
Zeitschrift für den Entscheider im Betrieb
HOCHHÄUSER
Hier steigen Dachdecker auf
ABDICHTUNG
BAUKLEMPNER
FASSADE
Gründach mit Gütesiegel
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Straße mit Stil
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Thema des Monats
Dämmung
Maßstäbe setzen
In Hamburg-Wilhelmsburg wurde vor Kurzem das bunte
Hochhaus der Behörde für Stadtentwicklung und
Umwelt eröffnet. Eine moderne Dämmung sorgt dafür,
dass der Energieverbrauch minimal ist.
Text: Andreas Gebing | Fotos: Rockwool
D
ie Bauarbeiten laufen auf
Hochtouren: Im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg entsteht derzeit ein farbenprächtiges Hochhaus, das die rund 1400 Mitarbeiter der Behörde für Stadtentwicklung
und Umwelt (BSU) im Spätsommer 2013
beziehen werden. Das Gebäude wurde bereits lange vor dem Bezug für seine Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ausgezeichnet – eine moderne, bis zu 350 mm dicke
Dämmung auf den großen Dachflächen des
Neubaus schafft dafür – unter anderem – die
Voraussetzung.
Ein Bürohaus von morgen
Seit Dezember 2010 wächst in der Hansestadt an der Elbe auf einem über 23 000 m²
großen Grundstück ein Gebäudeensemble
heran, das Maßstäbe für den Bürobau von
morgen setzt. Der Neubau besteht aus zwei
Gebäudeflügeln mit jeweils fünf Geschossen sowie einem dazwischen angeordneten 54 m hohen Turm mit 13 Geschossen.
Der Gesamtkomplex wurde wegen seines
besonders niedrigen Energieverbrauchs –
rund 70 kWh/m² im Jahr sind als Zielmarke vorgegeben – und seiner nachhaltigen
Bauweise bereits in der Planungsphase mit
einem Vorzertifikat in Gold von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnet. Das hat gute
Gründe: Zum Heizen und Kühlen des Gebäudes wird Erdwärme genutzt – insgesamt
834 Geothermiepfähle kamen hier zum
Einsatz. Zudem erhielt die komplette Gebäudehülle eine dicke Dämmschicht. »»
Das BSU-Hochhaus
in Hamburg ist
54 m hoch und erhielt
bereits in der
Planungsphase von
der DGNB das
Vorzertifikat in Gold
Thema des Monats
Hochhäuser
▴▴Auf der 220 mm dicken Grunddämmung verlegten die Dachdecker eine Gefälledämmung. Der Dachaufbau musste dabei der runden Gebäudeform folgen
Runde Dachgeometrie
Die Ausführung sämtlicher Dacharbeiten
oblag Mario Rücker und seinem Team von
der Werder Bedachungen GmbH, die auf
den insgesamt 6500 m² großen Dachflächen
Dämmung und Abdichtung verlegt haben.
„Für uns waren die Arbeiten auf dem BSUGebäude aus mehreren Gründen besonders
spannend“, so Mario Rücker. „Zum einen ist
schon die Menge an verlegtem Dämmmaterial und die Dämmdicke außergewöhnlich.
Zum anderen haben sämtliche Gebäudeteile eine geschwungene und runde Geometrie, was dem Gebäude von der Straße aus
eine fast schon fließende Anmutung verleiht. Und diesen Rundungen mussten wir
natürlich den gesamten Dachaufbau anpassen.“ Schließlich soll dem DGNB-Vorzertifikat bald ein endgültiges Zertifikat in Gold
folgen. „Und das hat uns verpflichtet, sehr
genau zu arbeiten, um unnötige Energieverluste sicher zu vermeiden.“
Verklebter Dachaufbau
▴▴Ökologisch korrekt: Die insgesamt 6500 m² großen Dachflächen des Gebäudeensembles erhielten
abschließend eine extensive Begrünung
18
dachbau magazin 7-8 | 2013
Auf den Betontragschalen kam ein vollständig verklebter Dachaufbau mit extensiver Begrünung zum Einsatz. Eine bis zu
350 mm dicke Steinwolleschicht schützt das
Gebäude vor Energieverlust. Nach der Verlegung der Dampfsperre folgten zunächst
zwei Lagen Durock-037-Dämmplatten von
Rockwool. „Die erste Lage besteht aus 100,
die zweite Lage aus 120 mm dicken Dämmplatten. Sie bilden die Grunddämmung für
den gesamten weiteren Dachaufbau“, erläutert Mario Rücker.
Gemäß dem vom Flachdach-Planungsservice des Herstellers erarbeiteten Verlegeplan wurde auf dieser Grunddämmung
das Gefälledachsystem Georock 037 verlegt.
„Vom Außenrand der Dachflächen ausgehend, haben wir damit ein Gefälle von zwei
Prozent in Richtung der Atrien in der Mitte
Perfekte
Steildachdämmung
▴▴Auf der Mineralvlieskaschierung konnte die Kunststoffabdichtung sicher verklebt werden
der einzelnen Dachfelder ausgebildet.“ Von
den dickeren Dämmplatten am Dachrand
reduziert sich die Dämmdicke bis auf 40 mm
im Rinnenbereich. Sämtliche Dämmlagen
wurden mit einem schäumenden, lösemittelfreien Polyurethankleber verklebt.
Haftung garantiert
Die Krönung des Dachaufbaus bilden aus
Sicht von Mario Rücker die 50 mm dicken
Bondrock-MV-Platten, die zum Schluss
aufgebracht wurden. Ebenfalls druckbelastbar und nichtbrennbar wie die unteren
Dämmlagen, verfügen sie zusätzlich über
eine oberseitige Mineralvlieskaschierung.
Die unterstützt als Haftbrücke die Verklebung der Dichtungsbahnen und garantiert
zugleich eine sehr ebene und glatte Oberfläche. „Durch die Kaschierung besitzen
die Platten optimale Hafteigenschaften“,
erklärt Mario Rücker. „Die darauf verlegte,
kalt verklebte Kunststoffabdichtungsbahn
ging deshalb schon nach wenigen Minuten
einen sicheren Verbund mit den Platten ein.
Wir mussten anschließend nur noch die
Überlappungen der einzelnen Dachbahnen
sorgfältig miteinander verschweißen – und
dann war das Dach des Hochhauses auch
schon witterungsfest.“
Dämmung folgt Rundungen
Arbeitsintensiv gestaltete sich für die Dachdecker vor allem das Anarbeiten der Dämmung an die runden Randbereiche und
die ebenfalls runden Atrien. Jede einzelne
Dämmplatte musste dabei den jeweiligen
Radien der runden Gebäudekontur exakt
folgen – insbesondere die Gefälleplatten
wurden hier mit größter Präzision zugeschnitten. Von diesen Herausforderungen
ist inzwischen allerdings nichts mehr zu sehen, denn alle Dachflächen erhielten eine
vollflächige Begrünung.
Regenbogenfassade
Auf dem Dach geht es also grün zu, während
die Fassade deutlich bunter ist: Alle Farben
des Regenbogens sind auf der vorgehängten, hinterlüfteten Fassade zu sehen. Dahinter tragen 120 mm dicke Dämmplatten
dazu bei, dass die DGNB-Gold-Zertifizierung des Gebäudes nach dem endgültigen
Abschluss der Bauarbeiten auch bestätigt
werden kann.
■
Steckbrief
Objekt/Standort:
Sitz der Behörde für Stadtentwicklung
und Umwelt (BSU)
D-21109 Hamburg
Bauherr:
Sprinkenhof AG
D-20095 Hamburg
Entwurf:
ARGE Sauerbruch Hutton Architekten
D-10557 Berlin
Ausführungsplanung:
Obermeyer Planen + Beraten GmbH
D-80686 München
Dachdeckerarbeiten:
Werder Bedachungen GmbH
D-02794 Leutersdorf
www.werder-bedachungen.de
Produkte:
Durock 037 Dämmplatten
Georock 037 Gefälledachsystem
Bondrock MV
Fixrock 035 VS
Hersteller:
Deutsche Rockwool Mineralwoll
GmbH & Co. OHG
D-45966 Gladbeck
www.rockwool.de
dachbau magazin 7-8 | 2013
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Hochhäuser
Pete Tripp, iStockphoto.com
Thema des Monats
20
dachbau magazin 7-8 | 2013
www.dachbaumagazin.de
Metalldach
Freier Blick von oben
Der Heron Tower ist mit 230 m eines der höchsten
Gebäude in London. Für die beiden Flachdächer
im 38. und 41. Stockwerk des Hochhauses kam ein
unbelüftetes Dachsystem aus Zink zum Einsatz.
Text: Claudia Frahm | Fotos: VM Zinc
er Heron Tower ist einer der
jüngsten Wolkenkratzer Londons und mit
230 m zugleich eines der höchsten Gebäude in der Stadt. Als Bedachungsmaterial
kamen für die beiden Hauptdächer im 38.
und 41. Stock des Wolkenkratzers vorbewitterte Titanzinkbleche zum Einsatz. Die
Handwerker führten das Dach als nicht
hinterlüftetes Warmdach aus, sodass sich
klare Dachflächen ohne Durchdringungen
ergaben – auf Lüftungsklappen und Abzugsöffnungen konnte komplett verzichtet
werden. Und deshalb stört auch nichts den
Blick über London, der sich dem Besucher
von den Terrassen der „Skybar“ bietet.
Der Heron Tower steht im historischen
und wirtschaftlichen Kern der Stadt London. Flächenmäßig handelt es sich dabei um
den kleinsten Stadtteil mit der geringsten
Bevölkerung – offiziell leben hier nur knapp
1000 Einwohner. Werktags halten sich allerdings erstaunlich viele Menschen im Stadtzentrum auf – mehrere Hunderttausend
Angestellte bevölkern dann das Zentrum,
um an einem der größten Finanzplätze der
Welt ihrer Arbeit nachzugehen.
Bürocenter mit Aussicht
Der Entwurf für den Heron Tower stammt
von dem Architekturbüro KPF, das auch
das Shanghai World Financial Center, mit
492 m eines der höchsten Gebäude der Welt,
entwickelte. Der Bauherr Heron International, eines der führenden Immobilien-Investment- und Entwicklungsunternehmen
in Europa, plante zunächst ein Hochhaus
Pete Tripp, iStockphoto.com
D
▴▴Beeindruckende Skyline: Die Hochhäuser der Stadt London. Der Heron Tower (links im Bild) ist mit
230 m eines der höchsten Gebäude im Zentrum der englischen Hauptstadt
mit „nur“ 183 m Höhe. Das Projekt stieß
jedoch auf den Widerstand der englischen
Denkmalschutzbehörde „English Heritage“.
Optisch rückte es, so die Behörde, von der
Waterloo Bridge aus gesehen zu nah an die
Saint Paul’s Cathedral. Eine öffentliche Untersuchung entschied allerdings zugunsten
des Bauherren. Im weiteren Projektverlauf
wuchs die ursprünglich geplante Höhe dann
noch deutlich an.
Der Heron Tower ist aus Sicht des Bauherren ein in jeder Hinsicht innovativer
Wolkenkratzer: Er liegt optimal im Herzen
von London mit einer außergewöhnlichen
Business-Infrastruktur. Er nutzt modernste
Technologien zur Verbesserung der Effizienz und Nachhaltigkeit des Gebäudes und
dachbau magazin 7-8 | 2013
ist dafür mit einem BREEAM-Zertifikat der
Klasse „exzellent“ ausgezeichnet worden.
BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method)
bewertet die umweltrelevante Gesamtleistung eines Gebäudes von der Planung über
die Ausführung bis hin zur Nutzung. Darüber hinaus bietet der Heron Tower ein bislang einzigartiges Drei-Etagen-Konzept zur
Gestaltung flexibler Arbeitsräume.
Diese sogenannten „Villages“ funktionieren als individuelle, autarke Einheiten. Eine
Einheit umfasst dabei jeweils drei Etagen:
eine Basis-Ebene und zwei weitere Ebenen,
die offen um ein nach Norden ausgerichtetes Atrium angeordnet sind. Die hellen und
transparenten Fensterflächen reichen vom
21
Thema des Monats
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Krallenplatten dienen
zur Aufnahme der
Haften für die Stehfalzdeckung
▸▸Die Zinkpaneele
wurden mit Fest- und
Schiebehaften
in den Krallenplatten
befestigt
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Boden bis zur Decke, maximieren das einfallende Tageslicht und bieten von nahezu
jedem Platz aus eine beeindruckende Aussicht über die englische Hauptstadt. Die fast
komplett verglaste Fassade des Heron Towers verringert den Bedarf an künstlichen
Beleuchtungsmitteln, wodurch sich der
Gesamt-Energiebedarf des Gebäudes verringert. Ein Teil dieses Bedarfs wird durch
die 3000 m² große PV-Anlage an der Südfassade gedeckt.
Freie Sicht über den Wolken
Der Heron Tower ist mit seinen 46 Stockwerken eines der höchsten Gebäude, auf
dem das Kompaktdachsystem von VM Zinc
bislang zum Einsatz kam. Das Kompaktdach ist ein nicht hinterlüftetes Warmdach,
das sich sehr gut für anspruchsvolle Dachlösungen eignet. Der Vorteil besteht in der
optimalen Abdichtung gegen das Eindringen von Wasser und Wasserdampf sowie in
der Minimierung von Wärmebrücken, da
das Metalldach an den Befestigungspunk-
ten keine Verbindung zum tragenden Untergrund hat. Zunächst verlegten die Spezialisten des Fachbetriebs Bell Zinc & Copper
Roofing auf den beiden Hauptdächern des
Heron Towers sogenannte Foamglasplatten,
die in Heißbitumen auf dem tragenden Untergrund aufgebracht und anschließend mit
einem Heißbitumendeckanstrich versehen
wurden. Darauf montierten die Handwerker 1 mm dicke Krallenplatten aus verzinktem Stahl, die zur Aufnahme der Haften
für die Stehfalzdeckung dienen. Danach
wurde eine Polymerbitumen-Schweißbahn
auf den Heißbitumendeckanstrich und die
Krallenplatten aufgeflämmt. Abschließend
haben die Klempner dann die Zinkpaneele
aus VMZ Zinc Plus mit Fest- und Schiebehaften aus Edelstahl in den Krallenplatten
befestigt.
Schutz vor Korrosion
Die Bezeichnung Plus steht für den patentierten unterseitigen Schutz des Zinks.
In einem kontinuierlichen Bandbeschich-
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Glanz: Das Besondere dieser Oberfläche liegt in seinem Glanzeffekt,
der jedem Dach eine dezent-exklusive Ausstrahlung verleiht.
Z10
tungsverfahren wird dabei eine zweikomponentige und 60 µm dicke Polyurethan-/
Polyamid-Beschichtung aufgebracht. In
Kombination mit den korrosionshemmenden Zusätzen in der Grundierung wird so
ein zuverlässiger Korrosionsschutz erreicht.
Die Materialeigenschaften ändern sich dadurch nicht: Die Schare lassen sich beliebig verformen, kanten, runden, falzen und
profilieren.
Dennoch war die Arbeit auf den Dächern
des Heron Towers eine echte Herausforderung, wie Dachdecker Andy Bell zu berichten weiß: „Die Arbeit in einer solchen Höhe
bedeutet, dass Wind anstatt Regen das vorherrschende Problem ist. Wir mussten deshalb alle Arbeiten in einer voll angegurteten
Sicherheitsausrüstung erledigen. Das Material wurde mit Netzen gesichert, um hundertprozentig sicherzustellen, dass ja nichts
vom Dach fällt.“ So hat die Verarbeitung
des Stehfalzsystems, das sich normalerweise sehr schnell montieren lässt, in diesem
Fall deutlich länger gedauert.
■
J11v
D10
Steckbrief
Objekt/Standort:
Heron Tower
GB-London EC2N 4AY
www.herontower.com
Bauherr:
Heron International
GB-London W1U 2EF
Architekt:
KPF Kohn Pedersen Fox
GB-London, WC2H 9JA
Klempnerarbeiten:
Bell Zinc & Copper Roofing Ltd.
GB-Kent ME7 5QJ
Produkt:
VMZ Kompaktdach: Stehfalz­deckung
mit VMZ Quartz-Zinc Plus
Hersteller:
VMZINC
Umicore Bausysteme GmbH
D-45326 Essen | www.vmzinc.de
dachbau magazin 7-8 | 2013
Jacobi Tonwerke GmbH
37434 Bilshausen
Telefon 05528/910-0
Walther Dachziegel GmbH
90579 Langenzenn
Telefon 09101/708-0
www.dachziegel.de
23
Thema des Monats
24
dachbau magazin 7-8 | 2013
www.dachbaumagazin.de
Gründach
Stark wie ein Baum
In Pforzheim steht ein 30 m hohes Bürogebäude,
das an einen Baumstamm erinnert. Unter
dem extensiven Gründach sorgt eine langlebige
Abdichtung für die nötige Sicherheit.
Text: Holger Krüger | Fotos: Bauder
D
as Hochhaus „il tronco“ ist seit
Ende 2012 die Attraktion im Stadtbild von
Pforzheim. Im Grundriss ein Dreieck mit
abgerundeten Ecken, verjüngt und verwindet sich seine Fassade nach oben und erinnert dadurch an einen Baumstamm. Ein
extensives Gründach bildet nach sieben
Stockwerken den ästhetischen Abschluss
des Verwaltungsgebäudes.
Ein sicheres Dach
Inspiriert von den Wäldern um Pforzheim,
entwarfen die Architekturbüros architetto
Michele De Lucchi aus Mailand und die
architektur + stadtplanungsgesellschaft mit
„il tronco“ ein modernes Bürogebäude mit
4000 m² Fläche für Büros und Praxen.
Damit die Büros im neuen Hochhaus für
die nächsten Jahrzehnte im Trockenen bleiben, wählte der Bauherr ein Sicherheitsdach
von Bauder: Diese Abdichtung erfordert
die Verlegung hochwertiger Dachsysteme
durch qualifizierte Handwerker, die an einer
TÜV-zertifizierten Schulung des Herstellers
teilgenommen haben. Die Baustellenbegleitung durch einen Anwendungstechniker
sowie die Dachpflege und ein Wartungsvertrag mit jährlicher Begehung – alle fünf
Jahre vom Hersteller begleitet – sichern die
hohe Qualität. Auf diese Qualität gibt der
Hersteller 20 Jahre Garantie auf die Dichtigkeit der Abdichtungsmaterialien und damit eine hohe Sicherheit für Planer, Bauherr
und natürlich den Dachdecker.
»»
◂◂Schön schlicht: Die
Architekten legten
großen Wert darauf, das
extensive Gründach
wie eine fünfte Fassade
zu gestalten
25
Thema des Monats
Hochhäuser
▴▴Handarbeit: Die Anpassung der Dämmplatten
an die zahlreichen Details
▴▴Sicher geschützter Dachaufbau: Auf der 200 mm dicken Dämmschicht verlegten die Dachdecker eine
▴▴Hochwertig: Als Oberlage kam eine besonders
Die Strippel Bedachungs GmbH erledigt
schon seit Jahren die Dacharbeiten für den
Bauherrn, die Honoris Holding GmbH.
Maik Großmann, Geschäftsführer und
Flachdachspezialist des Betriebs, schätzt
diese Zusammenarbeit sehr. Beim Karlsruher Familienunternehmen haben viele der
55 Mitarbeiter an Bauder-Schulungen teilgenommen und sind so mit der Verlegung
der Flachdachaufbauten in Theorie und
Praxis bis ins Detail vertraut. „Ein gut geplantes Dach mit hochwertigen Materialien
Erste Abdichtungslage
kaltselbstklebende Elastomerbitumenbahn als erste Abdichtungslage
tungslage, einer Zwischenlage und einer
hochwertigen Oberlage. Um Diffusion von
innen zuverlässig auszuschließen, haben die
Dachdecker zunächst die Elastomerbitumen-Dampfsperrschweißbahn Super AL-E
vollflächig auf dem mit Burkolit vorgestrichenen Betonuntergrund verschweißt.
Kurviges Dach
„il tronco“ erhielt auf der Dampfsperre
eine 200 mm dicke Dämmung, die sich
dank der großformatigen Plattendimension von 1,20 × 2,40 m
leicht und wirt»Die Dämmung musste von Hand an die schaftlich verlegen
ließ. Der umlaufende
vielen Kurven angearbeitet werden.«
Stufenfalz sorgt für
die wärmebrückenund einer guten Verarbeitung bietet Schutz
freie Verbindung der Elemente untereinfür ein ganzes Gebäudeleben“, begründet
ander und damit für eine sichere Verlegung.
Fachberater Dietrich Keyser die Wahl des
„Gott sei Dank lässt sich das Material so gut
Aufbaus aus einer hochwertigen Dampfzuschneiden“, erinnert sich Maik Großmann
sperrschweißbahn, dem Dämmstoff PIR,
an die vielen Kurven, an die das Material auf
einer kaltselbstklebenden ersten Abdichder Baustelle angearbeitet werden musste.
26
dachbau magazin 7-8 | 2013
langlebige Bitumenbahn zum Einsatz
Als erste Abdichtungslage auf der Wärmedämmung kam die vollflächig kaltselbstklebende Spezial-Elastomerbitumenbahn TEC
KSA DUO zum Einsatz. Sie lässt sich auch
ohne Brenner sauber und schnell verlegen.
Die Dachdecker haben die Bahnen nach
dem Abziehen der unterseitigen Folie mit
der Dämmung verklebt. Die starke Klebekraft der Kaltselbstklebemasse sorgte dabei
sofort für eine sichere Verbindung. Zusätzlich erlaubt die variable Nahtverklebung die
Kaltverklebung oder die Verschweißung der
Längsnähte. Bei strahlend blauem Himmel
und Sonnenschein wählten die Dachdecker
natürlich die zeitsparende Kaltverklebung.
Bei einer Gefälledämmung reicht eine
zweilagige Abdichtung. Für noch mehr Sicherheit auf dem Null-Grad-Flachdach in
Pforzheim planten Architekt Hardy Gloss
und Fachberater Dietrich Keyser eine zusätzliche Zwischenlage mit der Bitumenschweißbahn Flex G 4 E ein, die mit der ersten Abdichtungslage vollflächig verschweißt
www.dachbaumagazin.de
wurde – mit versetzten Nähten und Stößen.
Wiederum versetzt kam darauf eine hochwertige Oberlage zum Einsatz.
Um den Flachdachaufbau unter der Begrünung sicher abzuschließen, beinhaltete das Sicherheitspaket für „il tronco“ die
durchwurzelungsfeste Abdichtungs-Oberlage Smaragd. „Diese PolymerbitumenSchweißbahn ist für sehr hohe Anforderungen gemacht“, so Dietrich Keyser. Die
Polymerbitumenqualität liegt weit über den
DIN-Anforderungen und die Trägereinlage besteht aus einem hochbelastbaren Polyesterverbundvlies. Bei Anschlüssen und
Aufkantungen hält die Bahn sehr hohen
mechanischen Beanspruchungen stand.
Durch die unterseitige SBS-Mischung mit
ihrem Kaltbiegeverhalten bis zu – 40 °C ist
die Bahn noch nach zehn Jahren einer neu
verlegten DIN-Bahn deutlich überlegen.
Die hohe Wärmestandfestigkeit der oberseitigen APP-Bitumenmischung bringt sie
zudem sicher über viele heiße Sommer.
haben großen Wert darauf gelegt, das Dach
wie eine zusätzliche Fassade zu gestalten
und frei von technischen Aufbauten zu halten“, so Architekt Hardy Gloss.
Ein Gründach sieht gut aus und bietet
viele Vorteile: als Ausgleich für versiegelte
Flächen ist es Niederschlagsspeicher und
Frischluftlieferant. Es schützt die Dachabdichtung vor Umweltbelastungen und verlängert so deren Lebenserwartung. Zudem
bietet eine extensive Begrünung Lebensraum für Kleinlebewesen und ist dabei fast
pflegefrei. Für den mehrschichtigen Aufbau schützten die Mitarbeiter der DachFlor GmbH zunächst die Abdichtung mit
dem lose verlegten Schutzvlies SV 300 gegen mechanische Beschädigung. Darauf
folgten 3 cm Lava-Schüttstoff-Dränage.
Das anschließend aufgebrachte Filtervlies
FV 125 verhindert das Einschlämmen von
Feinteilen aus der Vegetationstragschicht in
die Dränschicht. Noch ist es nur zu ahnen,
doch in zwei Vegetationsperioden wird sich
die fünfte Fassade von „il tronco“ in gleichmäßig dichter Farbenpracht zeigen.
Die fünfte Fassade
Sorgfältige Dokumentation
Die Fassade des neuen Hochhauses ist sowohl tagsüber als auch bei nächtlicher Beleuchtung ein spektakulärer Blickfang. Die
nördlichen Höhenlagen der Stadt Pforzheim ermöglichen zudem einen Blick auf
das rund 30 m hoch gelegene Dach. „Wir
Alle Lagen und Arbeitsschritte des Flachdach- und Gründachaufbaus wurden auf
der Baustelle sorgfältig dokumentiert. Die
Strippel GmbH hat den Auftrag zur jährlichen Begehung des Gründachs, die alle fünf
Jahre von Bauder begleitet wird. So ist ein
Durchwurzelungsfeste Oberlage
dauerhaft sicheres Dach garantiert, das zudem das Ziel der Planer, eine Gold-Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für
Nachhaltiges Bauen (DGNB) zu erreichen,
tatkräftig unterstützt.
■
Steckbrief
Objekt/Standort:
»il tronco« | D-75172 Pforzheim
Bauherr:
Honoris Holding GmbH & Co. KG
D-75177 Pforzheim
Architekten:
architetto Michele De Lucchi
I-20121 Mailand und
architektur + stadtplanungsgesellschaft mbH | D-68169 Mannheim
Dachdeckerarbeiten:
Strippel Bedachungs GmbH
D-76135 Karlsruhe
www.strippel-dach.de
Gründacharbeiten:
Dach-Flor GmbH | D-76770 Hatzenbühl
Produkte:
Bauder Sicherheitsdach mit Begrünung
Hersteller:
Paul Bauder GmbH & Co. KG
D-70499 Stuttgart | www.bauder.de
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Ausführu
dachbau magazin 7-8 | 2013
27
Thema des Monats
Hochhäuser
Für das Flachdach
des »Ghotel«
in Würzburg war
ein Dämmstoff
mit hoher Lagesicherheit
und Druckfestigkeit gefragt
28
dachbau magazin 7-8 | 2013
www.dachbaumagazin.de
Fl achdach
Was lange währt
Das elliptische Flachdach des 58 m hohen »Ghotel«
in Würzburg wurde mit druckfesten Dämmplatten
ausgeführt, die sich auf der Hochhausbaustelle gut an
die schwierige Gebäudegeometrie anpassen ließen.
Text: Rita Jacobs | Fotos: Multipor
▴▴Anspruchsvoll: Der linsenförmige Baukörper des Hotels bescherte den
Dachdeckern schwierige Zuschnittgeometrien
A
▴▴Druckfestigkeit gefordert: Das Dach wird zu Wartungszwecken regelmäßig
begangen, zudem ist hier eine Fassadenreinigungsanlage installiert
n dieses Happy End hatte niemand mehr geglaubt: Nach elfjähriger
Bauzeit wurde Mitte November 2012 in einem Hochhaus in der Würzburger Altstadt
ein Drei-Sterne-Hotel der Kette „Ghotel“ eröffnet. Die ersten Pläne für dieses Gebäude
reichen bis ins Jahr 2001 zurück: Damals
plante ein Investor den Bau eines 70 m hohen Turms für ein Vier-Sterne-Hotel. Doch
das Projekt geriet in die Mühlen der Kommunalpolitik: Gegner und Befürworter
stritten über die Stadtbildverträglichkeit.
Als Kompromiss genehmigte der Stadtrat
im Frühjahr 2002 schließlich ein Gebäude
mit 58 m Höhe. Probleme mit dem Untergrund sorgten dafür, dass der Baubeginn
weiter verschoben werden musste. Dennoch
konnte Ende 2004 Richtfest gefeiert werden.
Gleichzeitig tauchten jedoch Gerüchte über
eine Insolvenz der Investoren auf, die 2005
Konkurs anmeldeten – es kam zum Baustillstand. Als das Gebäude 2006 an einen neuen Investor verkauft wurde, kündigte dieser
an, dass der Bau innerhalb von 16 Monaten
fertiggestellt sein würde. Doch da sich kein
Betreiber fand, sollte es schließlich noch
fünf Jahre dauern, bis es weiterging. Das
Schicksal des Gebäudes als Bauruine schien
damals so gut wie besiegelt.
Ende gut, alles gut
Doch am Ende wurde doch noch alles gut:
Im Dezember 2011, fast auf den Tag genau
sechs Jahre nach seinem Abbau, wurde der
dachbau magazin 7-8 | 2013
Baukran wieder aufgestellt und die Bauarbeiten mit Hochdruck wieder aufgenommen. Nicht ganz ein Jahr später konnten
bereits die ersten Gäste im neuen Hotelhochhaus übernachten: 204 Doppelzimmer
und Suiten, eine 600 m² große Konferenzzone, ein Gastronomiebereich mit 160 Plätzen sowie separate Fitness- und Wellnessangebote bereichern seitdem das Angebot der
fränkischen Barockstadt.
Entstanden ist ein linsenförmiges Gebäude, das mit seiner 5000 m² großen
Glas-Aluminiumfassade bereits von Weitem sichtbar ist. Auf der Dachterrasse bietet
das 17 Stockwerke hohe Hotel einen atemberaubenden Panoramablick über die Stadt
Würzburg.
»»
29
Thema des Monats
Hochhäuser
▴▴Die Stadt zu Füßen: Von der Dachterrasse des Hochhauses können die Hotelgäste den spektakulären Ausblick genießen
Hohe Anforderungen
Die versetzten Flachdachebenen des linsenförmigen Gebäudes stellten besondere Anforderungen an die Planung und die Ausführung. Gefordert war ein Dämmstoff, der
neben guten Wärmedämmeigenschaften
nicht nur über eine A1-Klassifizierung verfügt, sondern auch über eine besonders gute
Lagesicherheit und Nachhaltigkeit. Da der
logistische Aufwand von Dachreparaturen
bei Hochhäusern unverhältnismäßig hoch
▴▴Anschleifen einer Dämmplatte: Die nächste
Plattenreihe schließt hier fugenlos an
30
ist, lag vor allem die hohe Lebensdauer des
Dachschichtenpakets im Interesse der Investoren.
Zusätzlich war auch noch eine besonders hohe Druckfestigkeit gefordert, weil
das Dach zu Wartungszwecken regelmäßig begangen wird. Außerdem ist auf dem
Flachdach eine Fassadenreinigungsanlage
mit Gleisstraße als Aufliegersystem fest installiert, mit der in regelmäßigen Abständen
ein 3 m breiter Korb für die Fassadenreinigung heruntergelassen wird.
Die Wahl fiel schließlich auf Multipor
Mineraldämmplatten DAA. Damit kam
ein Dämmstoff zum Einsatz, der mit einer
Wärmeleitfähigkeit von λR = 0,045 W/(mK)
über sehr gute Wärmedämmeigenschaften
verfügt. Mit einer Nenndruckfestigkeit von
mehr als 300 kPa bieten die Mineraldämmplatten beste technische Voraussetzungen
für eine sichere Dachkonstruktion. Selbst
bei starken Belastungen behalten diese
Dämmplatten langfristig ihre Form (Verformung ≤ 1 mm bei 1000 N Punktlast).
Die sehr einfache Verarbeitung der
600 × 390 mm großen Platten und das geringe Gewicht ließen wirtschaftliche Verarbeitungszeiten erwarten. Zudem bestätigen
Natureplus- und IBU-Zertifikate die ökologischen Qualitäten und bescheinigen die
dachbau magazin 7-8 | 2013
rein mineralischen Inhaltsstoffe der Dämmung. Abfall und Reststücke können daher
ohne Vorbehandlung als Bauschutt entsorgt
werden.
Rund 860 m² dieser Dämmplatten kamen
beim Dachaufbau des „Ghotel“ in Würzburg
zum Einsatz. Die Platten wurden objektbezogen mit werkseitiger Gefälleausbildung
hergestellt, sodass auf den Gefälleestrich
verzichtet werden konnte. Das erforderliche Gefälle von zwei Prozent wurde durch
Gesamtdämmstoffdicken zwischen 150 und
258 mm erreicht; die Gefälleplatten verlegten die Dachdecker auf einer unteren Lage
aus 120 mm dicken Flachplatten. Die Verlegung erfolgte anhand eines Gefälleplans,
der individuell – abgestimmt auf die örtlichen Gegebenheiten – erstellt wurde.
Komplexe Zuschnittarbeiten
Dachflächen mit Abweichungen vom rechten Winkel sind für Dachdecker immer eine
Herausforderung. Amorphe Baukörper wie
das neue „Ghotel“ erfordern gar komplexe
und schwierige Zuschnittarbeiten, die auf
der Baustelle in der geforderten Präzision
jedoch kaum hergestellt werden können.
Dämmstoffe, die einfach zu ver- und bearbeiten sind, haben hier Vorteile und sorgen
für die geforderte Wirtschaftlichkeit.
www.dachbaumagazin.de
Die Handwerker konnten alle Passstücke mit einer Handsäge herstellen und
mit dem Schleifbrett in die endgültige Form
bringen – ungleichmäßige Übergänge wurden durch Abschleifen egalisiert. Da der
Dämmstoff faserfrei ist, war es zudem möglich, alle Arbeiten ohne besondere Schutzmaßnahmen auszuführen.
Bei der Verarbeitung wurde die erste
Dämmplattenreihe an der gebogenen Attika angesetzt. Mit Schnurschlag und Schleifbrett wurde diese erste Reihe fluchtgerecht
angeschliffen. An dieserAnlegekante haben
die Dachdecker dann alle weiteren Dämmplatten problemlos press gestoßen verlegt –
die Voraussetzung für eine geschlossene
und fugenlose Dämmstoffscheibe.
Dachaufbau mit Verankerung
Das Dämmsystem wurde auf einer bituminösen Dampfsperre verarbeitet, die während
der Bauphase als Notabdichtung der Betondecke diente. Die Verlegung der Grunddämmung erfolgte im Fugenversatz, wobei
die einzelnen Platten jeweils ohne verklebte
Längs- und Querfugen press gestoßen mit
einem PU-Klebeschaum montagefixiert
wurden. Darauf folgten die vorgefertigten
Gefälleplatten als zweite Dämmstofflage.
Den Abschluss bildet eine zweilagige bituminöse Abdichtung. Die einzelnen Bahnen
wurden mit einer speziellen Schraube-Teller-Kombination mechanisch in der Beton-
decke verankert und so gegen das Abheben
durch Windsog gesichert. Der Abstand der
Befestigungsmittel wurde auf Basis einer
Windlastberechnung ermittelt, die individuell für das „Ghotel“ erstellt wurde.
Windsogsicherung
Durch die linsenförmige Gebäudegeometrie
mussten bei der Windlastberechnung zwei
unterschiedliche Varianten berücksichtigt
werden. Dabei ergab sich, dass kaum Überlagerungen der Luftdrucklinien entstehen,
sobald das Gebäude von vorne oder hinten angeströmt wird, wenn also der Wind
auf die scharfen Gebäudespitzen trifft. Das
Gebäude verhält sich in diesem Fall wie ein
Schiff – die Luftmassen umfließen den Baukörper. Bei seitlichem Wind dagegen verhält sich der Bau wie ein rechteckiges Gebäude und hat einen hohen Luftwiderstand.
Die dabei entstehenden Windsogkräfte sind
mit bis zu 4,0 kN/m² (entspricht 400 kg/m²)
an den Ecken am höchsten. Dort verwendeten die Dachdecker für die Befestigung des
Dachaufbaus zehn Schrauben, während am
Außenrand acht und im Innenbereich fünf
Schrauben pro Quadratmeter Dachfläche
ausreichten.
Exakt angepasst
Auf dem Flachdach des Hotelturms in
Würzburg kam ein Dämmstoff zum Einsatz,
der nicht zuletzt wegen der dort installierten
Fassadenreinigungsanlage über eine besonders hohe Druckfestigkeit verfügen musste.
Die massiven und formstabilen Platten erlaubten passgenaue Zuschnitte auch schwieriger geometrischer Formen und damit die
exakte Anpassung an den komplizierten,
linsenförmigen Dachgrundriss.
■
Steckbrief
Objekt/Standort:
»Ghotel« | D-97080 Würzburg
Architekten:
Architekturbüro Planwerk
D-97070 Würzburg und
Architekturbüro MPP
Meding Plan + Projekt GmbH
D-22301 Hamburg
Dachdeckerarbeiten:
DFT Dach- und Fassadentechnik
Franken GmbH
D-90766 Fürth | www.dft-franken.de
Gefälledachkonfektionierung:
Jaeger Spezial-Dämmstoffe GmbH
D-19246 Lüttow-Valluhn
Produkte:
Multipor Mineraldämmplatten DAA
Hersteller:
Xella Deutschland GmbH
D-47259 Duisburg | www.multipor.de
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Mehr erfahren Sie unter: Management
Angebotsmanagement
Der feine Unterschied
macht den Erfolg
Angebote sind reine Routine – oder? Vielleicht, doch
nach »Schema F« werden sie in der Masse der
Mitbewerber verschwinden. Der Beitrag zeigt, wie
man dezent auf sich aufmerksam macht.
Text: Rolf Leicher
Lisa-Blue, iStockphoto.com
V
▴▴Der Konkurrenz voraus: Werden Angebote vom Handwerker als Profilierungsinstrument gegenüber
dem Wettbewerb eingesetzt, steigen die Chancen auf lukrative Aufträge
32
dachbau magazin 7-8 | 2013
iele Angebote gleichen technischen Datenblättern. Sie werben weder für
den Anbieter und seine Leistungen, noch
verdeutlichen sie dem Kunden, welchen
Nutzen er denn nun eigentlich von ihrem
Kauf hätte. Entsprechend viele Angebote
führen dann auch nicht zum Verkaufserfolg, was weiterhin auch daran liegt, dass
viele Unternehmen weder Kundenanfragen
qualifizieren, noch Angebote konsequent
nachfassen.
Es bringt aber auch wenig, den Kunden
zu Beginn seines Kaufprozesses mit einer
Offerte zu überfallen und einen großen Aufwand für das Angebot zu unternehmen, solange wichtige Voraussetzungen beim Kunden noch nicht vorhanden sind (wie zum
Beispiel ein Budget oder ein klarer Bedarf).
Ist die Budget- und Bedarfssituation des
Kunden jedoch klar, sollte der Dachdecker
ein „Bedarfsangebot“ mit allen Details erarbeiten. In allen anderen Fällen spricht man
von einem „Informationsangebot“, das nur
halb so viel Aufwand erfordert.
Im Bedarfsangebot muss es dem Unternehmer gelingen, die wesentlichen Vorteile
und Alleinstellungsmerkmale seines Betriebs ausführlich darzustellen: „Be different
or die“ – die Unterschiede zu anderen Angeboten bringen den Verkaufserfolg. Denn
wer durch Text und Aufmachung nicht auffällt, geht schnell in der Menge anderer Anbieter, die ebenfalls nach „Schema F“ vorgehen, unter.
www.dachbaumagazin.de
Angebote zur Profilierung nutzen
Erfahrungen in verschiedenen Branchen
zeigen, dass Offerten zum größten Teil nach
den gleichen Regeln erstellt werden. Das
heißt: man offeriert „x“ Stück zum Preis
von „y“ und ergänzt diese Angaben mit den
Zahlungskonditionen und den Allgemeinen
Geschäftsbedingungen. Angebote werden
im Handwerk bislang kaum als Profilierungsinstrument gegenüber der Konkurrenz eingesetzt und zeichnen sich oft durch
eine zu geringe Kundennähe aus. Weil der
Kunde dann keinen Unterschied zwischen
den Anbietern erkennt, wird er meist allein
auf der Basis des Preises entscheiden. Typische Fehler bei Angeboten sind:
■■ keine Differenzierung zwischen Grob-
offerte in einer frühen Phase und
Detailofferten in späteren Phasen des
Verkaufsprozesses
■■ Verzicht auf die Wiederholung der
wichtigsten Kundenanliegen
■■ Stil des Angebots zu technisch
■■ fehlender Nutzen und fehlende Vorteile
für den Kunden
Aufbau und Inhalt
Der Detaillierungsgrad einer Offerte ist abhängig von den Kundenerwartungen, der
Komplexität und der Größe des Auftrags.
Mit diesen vier Themenbereichen wird ein
Angebot auffällig: S A L Z
To-do-Liste für bessere Angebote
■■ den Vier-Punkte-Aufbau anwenden: S A L Z (siehe Beschreibung unten)
■■ Alternativlösungen grob erwähnen. Kostenfreie Leistungen nennen
(o.B. – ohne Berechnung)
■■ Einzel- und Stundenberechnungen sind besser als Pauschalangaben
■■ eine aktuelle Referenzliste des Anbieters ist fast immer überzeugend
■■ Energiespar-Effekte können nicht ausführlich genug präsentiert werden
■■ die Laufzeit des Angebots (Bindungsfrist) darf nicht fehlen
■■ Zahlungskonditionen (Anzahlung?) müssen der Branche angepasst sein
■■ für den Kunden eine Kleinigkeit noch ungeklärt lassen, sodass vor einer
Entscheidung nochmals ein persönlicher Kontakt notwendig wird
■■ kündigen Sie am Ende des Anschreibens ihren nächsten Schritt an, statt nur
zu schreiben: »Gerne erwarten wir Ihren Auftrag.«
Situation: Die Ausgangslage beim Kunden
in Stichworten darstellen (Ist-Zustand).
Anliegen: Die Bedürfnisse und Wünsche
kurz beschreiben (Soll-Zustand).
Lösung: Beschreibung des Leistungspakets,
der Einspareffekte, der Investition (Preis).
Ziele: Vorschlag für den Ablauf:
■■ Besuch/Angebotsbesprechung
am …………
■■ Ihre Entscheidung
am ………….
■■ Unsere Auftragsbestätigung
am …………
■■ Lieferung und Montage
am …………
Schriftliches Verkaufsgespräch
Viele Handwerker übersehen, dass Angebote keine technischen Datenblätter, sondern schriftlich geführte Verkaufsgespräche
sind. Einen Begleitbrief kann der Anbieter
nutzen, um seinem Kunden bildhaft vor
Augen zu führen, warum er sich gerade für
dieses Angebot entscheiden soll. Keinesfalls
darf der verkäuferische Aspekt juristischen
Notwendigkeiten wie dem Verweis auf die
Geschäftsbedingungen zum Opfer fallen.
Schließlich hat der Unternehmer lange daran gearbeitet, dem Noch-nicht-Kunden
glaubhaft zu machen, der richtige Partner
zu sein. Dies sollte sich dann auch im Angebot widerspiegeln.
»»
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Management
Modern Texten kostet nichts
Viele Textbausteine aus den 1990er-Jahren
werden bei Angeboten immer noch gerne und häufig verwendet: „Wir bieten Ih-
■■ Wenn der Kunde sich noch nicht
entschieden hat, machen Sie keinen
neuen Anruftermin aus („Wann soll
ich mich wieder melden?“). Versuchen
Sie stattdessen,
den Zeithorizont
»Angebote sind keine Datenblätter, son- auszuloten („Wann
entscheiden Sie?“),
dern schriftliche Verkaufsgespräche.«
oder fragen Sie
konkret nach dem
nen zu unseren umseitig erwähnten KonEntscheidungsgrund („Wovon hängt
ditionen nachfolgend an …“ Es geht auch
Ihre Entscheidung ab?“).
anders! Denn die veralteten Texte passen
■■ Mehr als zwei Mal sollte man Angeboeinfach nicht zu einem modernen und erte nicht nachfassen. Nur wenn Sie eine
folgreichen Handwerksbetrieb. Vielleicht ist
neue Idee zur Ergänzung des Angebots
dieser Satz besser: „Über Ihre Anfrage hahaben, ist es sinnvoll, auch öfter nachben wir uns gefreut. Zur Lösung des „XY“zufassen.
Problems haben wir einen Vorschlag für Sie
ausgearbeitet.“
Der letzte Satz im Angebot
Wer im Schlusssatz seines Angebots einen
»Follow-up-Calls« organisieren
Nachfasstermin (Telefonkontakt) erwähnt,
Überlassen Sie nichts dem Zufall. Fassen
schafft bei seinem Gegenüber eine ErwarSie deshalb ihre Angebote regelmäßig nach,
tungshaltung. Der Kunde rechnet dann
am besten bereits wenige Tage nach der
mit Ihrem Anruf. Keine Angst – nur sehr
Abgabe:
wenige Kunden empfinden diese Taktik als
aufdringlich. Hierfür können Sie im Angebot eines der folgenden Textbeispiele verwenden:
■■ „In der … Kalenderwoche rufe ich
Sie an, um mit Ihnen das Angebot zu
besprechen.“
■■ „Ende/Anfang … melde ich mich,
um eventuelle Fragen zu beantworten.“
■■ „In … Tagen rufe ich Sie an, um
Ihre Meinung zu diesem Angebot zu
erfahren.“
Solche Schlusssätze sind wirkungsvoller als das übliche „Wir hoffen, dass Ihnen
unser Angebot gefällt, und freuen uns …“
Oder: „Für eventuelle Rückfragen steht Ihnen unser Herr XY gerne zur Verfügung.“
Bleiben Sie deshalb in der aktiven Rolle und
gehen Sie auf den potenziellen Kunden zu.
Wenn Sie einen Auftrag verlieren
Wenn Sie bei einer Ausschreibung den Kürzeren ziehen sollten, ist es meist hilfreich,
Folgendes zu klären: Gegen wen hat man
Luftdichtbahnen
Dicht- & Klebetechnik
Steildach- &
Fassadenbahnen
34
dachbau magazin 7-8 | 2013
www.dachbaumagazin.de
verloren? Wie hoch war der Preisunterschied? Sind die verglichenen Angebote
auch wirklich identisch gewesen?
Bei Kunden, die immer wieder Angebote
erhalten, aber letztendlich nie einen Auftrag
erteilen, ist Vorsicht angesagt. Am Ende
werden Sie und ihre wertvolle Arbeitszeit
nur für einen Vergleich mit den Wettbewerbern „missbraucht“. Will der Kunde Ihnen
gar nicht den Auftrag erteilen? Häufig erfährt man beim telefonischen Nachfassen
vom Kunden nur, dass die Angelegenheit
„sich erledigt“ hat. Eine vieldeutige Absage, die es genauer zu hinterfragen gilt.
Nachfassgespräche sollten daher nicht mit
irgendeinem Mitarbeiter aus dem Umfeld
des Kunden geführt werden, sondern möglichst mit dem Entscheider selbst. Nur von
ihm erfährt der Dachdecker nämlich im
Detail, weshalb die Konkurrenz diesmal
den Auftrag erhielt. Und nur so kann der
Unternehmer zukünftig seine Angebote
verbessern und damit die Chance vergrößern, bei der nächsten Ausschreibung zum
Zuge zu kommen.
Beispiel eines verk aufsfördernden Angebots
Bestandsaufnahme – energetische Schwachstellen:
Wohnhaus Goethestraße 4
Baujahr 1958
Wohnfläche 138 m²
Wo geht Wärme und damit auch Geld verloren?
Energieverluste:
■■ Dach
■■ Fenster
■■ Lüftung
■■ Fassade
XY %
XY %
XY %
XY %
Einsparungen durch energetische Modernisierung – welche Energiesparmaßnahmen
entlasten Ihren Geldbeutel am besten?
Energieeinsparpotenzial:
■■ Solaranlage – Umwandlung von Sonnenlicht in Strom
■■ Neue Dachdämmung 12 – 16 cm
■■ Dämmung der obersten Geschossdecke
■■ Moderne Dachfenster
XY %
XY %
XY %
XY %
Geben Sie Tipps, berechnen Sie die Investitionssumme und unbedingt auch
die staatliche Unterstützung. Dadurch wird Ihr Angebot nicht nur serviceorientierter,
sondern auch interessanter und individueller.
■
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das für eine gleichbleibende Fuge bei der Verlegung von
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Unterkonstruktion möglich, was
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Einsatz erlaubt.
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Paus
Wenn’s wieder eng wird
H
▴▴Die Edelstahl-Saphir Bohrschrauben von Ejot dienen zur Ausbildung von
Gleit- und Festpunkten für die Fassadendämmung
E jot
Klar definiert
Z
ur Verringerung der Wärmebrücken an der
Fassade werden neuerdings auch Wandhalter aus Edelstahl verwendet. Dickere Dämmstoffe erfordern allerdings auch entsprechende
Wandhalter – wo früher 3 mm dicke Wandhalter
ausreichten, müssen heute oft 4 mm dicke Befestigungsmittel eingesetzt werden. Die beiden
hierfür geeigneten Fest- und Gleitpunktschrauben von Ejot haben einen klar definierten gewindefreien Teil von 5
bzw. 6 mm unter dem Schraubenkopf. In diesem gewindefreien Bereich laufen Wandhalter und Tragprofil zwängungsfrei zusammen.
Da bei Kopfauflage der Schraube kein Gewinde mehr im Eingriff ist,
ist die Verbindung sowohl überdreh- als auch rückdrehsicher. Ein
zusätzlich angepresster Bund unter dem Schraubenkopf ermöglicht
laut Herstellerangabe ein definiertes Gleiten im Bereich des Langloches eines Gleitpunktes. Beide Schrauben verfügen über das neue
allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnis P-BWU02-128009.
äufig sind Baustellen so eng, dass der Gebrauch eines Autokrans nicht in Frage kommt. Hierfür hat Paus den Anhängerkran PTK 25 entwickelt: Die klappbare Zugvorrichtung
ermöglicht den Wegfall der Deichsel und reduziert so die Aufstellfläche auf ein Minimum. Zudem kann bei Bedarf die Durchfahrtshöhe dank der ebenfalls klappbaren Lastwinde auf weniger
als 2 m verringert werden. Das Chassis des Krans ist mit nur
einer Achse ausgestattet, dadurch wird ein leichtes Rangieren
auch unter beengten Platzverhältnissen gewährleistet. Der Dachdecker hat die Wahl, den Kran mit Knickausleger oder als reinen
Teleskopkran zu nutzen. Die Nutzlast des Anhängerkrans beträgt
laut Herstellerangabe maximal 1 t bei einer Ausfahrlänge von bis
zu 25 m. Die Stützen lassen sich bei Bedarf einzeln ausklappen
und teleskopieren, wodurch der Kran auch in unebenem Gelände
und sogar bei Treppenstufen oder Steigungen flexibel und sicher
aufgestellt werden kann.
Hermann Paus Maschinenfabrik GmbH | D-48488 Emsbüren
Telefon 0 59 03/7 07-0 | www.paus.de
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Amann, Hard
52
49
B
BWK, Wolpertshausen
34
C
Consoir, Mönchengladbach
36
D
Dörken, Herdecke
9
F
FDT, Mannheim
13
G
Grumbach, Wetzlar
Grün, Wilnsdorf
7
45
H
Häuselmann, Forst
Hübner, Hanau
31
38
J
Jacobi, Bilshausen
Jet, Hüllhorst
23
11
IBC Sol ar
Direkt in den Sparren
I
BC Solar präsentierte kürzlich die Tellerkopfschraube IBC ASD zur Befestigung von Solaranlagen auf aufsparrengedämmten Dächern.
Die Schraube ist für die Montage von Solarmodulen auf Holzkonstruktionen mit Dämmstoffen konzipiert: Durch ihr Unterkopfgewinde verhindert sie, dass die Druckbelastung
auf die Dämmstoffe durch die PV-Anlage zu
hoch wird. Mit einem Unterkopfgewinde und
der zugehörigen Distanzverschraubung wird
die auftretende Druckbelastung direkt in den
Sparren weitergeleitet. Das Unterkopfgewinde
fixiert auch die Konterlatte. Die Spezialschraube ist für alle gängigen Dämmstoffe ohne Anforderungen an die Druckfestigkeit einsetzbar
und verfügt über die bauaufsichtliche Zulassung nach Z-9.1-652 und ETA-12/0132.
IBC Solar AG | D-96231 Bad Staffelstein
Telefon 0 95 73/9 22 47 80 | www.ibc-solar.de
K
Kemper System, Vellmar
45
Knauf, GarchingU2
L
Lamilux, Rehau
Leister, CH-Kägiswil
Lemphirz, Moers
Simon
47
52
46
Fallschutz auf Zeit
D
M
Monier, OberurselU4
N
Nakra, Alzenau
Nordbleche, Holdorf
44
36
P
Paus, Emsbüren
Pavatex, Leutkirch
Perkeo, Schwieberdingen
Prefa, Marktl/Lilienfeld
12
36
36
35
R
Recticel, Wiesbaden
Reinert, Losheim a. S.
19
36
S
Schulte & Todt, Arnsberg
Simon, Neidhof
Sita, Köln
SM-Systeme, Ludwigsburg
Spier, Starkenburg
ST Quadrat, L-Grevenmacher
System, Gäufelden
36
43
33
51
36
22
53
T
Tepe, Dülmen
Trumpf, Grüsch
53
37
U
Umicore, Essen
27
V
Velset, Mannheim
53
W
Widopan, Cadenberge
6
Z
Zambelli, Grafenau
5
38
▴▴Der neue Solarhalter
Venduct Uniplus von Klöber
besteht aus Gussaluminium
Klöber
Sichere Solaranlagen
U
m Dachhaken durch die Deckung führen zu können, müssen oft die Kopf- und
Fußverfalzungen bearbeitet werden – dabei
kann es zum Bruch der Pfannen kommen. Der
neue Solarhalter Venduct Uniplus von Klöber
besteht aus Gussaluminium, hat ein optimiertes Lochbild und ermöglicht eine flexible Ausrichtung ohne Durchdringung der Dachdeckung, wobei die statische Lastabtragung laut
Hersteller gewährleistet und geprüft ist.
Klöber GmbH | D-58256 Ennepetal
Telefon 0 23 33/98 7-0 | www.kloeber.biz
dachbau magazin 7-8 | 2013
ie Firma Simon bietet mit dem Sifatec-System
eine temporäre Absturzsicherung, die laut
Hersteller bis zu 70 Prozent günstiger ist als ein
herkömmliches Gerüst und zudem die Verkehrswege freihält. Simon bietet nicht nur einen deutschlandweiten Montageservice an, sondern auch eine
Beratung in der Planungsphase. Das System beinhaltet neben dem Seitenschutz auch Lichtkuppelabdeckungen, Lichtband-Umwehrungen, Laufwege,
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Dachentwässerung
PRODUKT
DES M O N AT S
Grömo präsentiert eine ästhetische
Design-Regenwasserklappe.
M
ehrfach ausgezeichnet wurde sie bereits, die Design-Regenwasserklappe
von Grömo. Das Besondere an dieser Neuentwicklung: Sie ist nicht nur ästhetisch,
sondern auch funktional. Denn die neue
Klappe beeindruckt sowohl durch ein ansprechendes und hochwertiges Design als
auch durch eine verbesserte Funktionsweise: Das innovative Verschlusssystem überzeugt in der Praxis und ist momentan einzigartig auf dem Markt.
Regen stand und glänzt mit einem neuen
Tipp-Verschluss. Durch sanftes Antippen
lässt sich die Regenwasserklappe bequem
öffnen und anschließend das eingebaute
Sieb entfernen – eine leichte Reinigung der
Entwässerungsanlage ist damit garantiert.
Die Design-Wasserklappe ist in den Materialien Zink, vorbewittertes Zink, Kupfer, Aluminium und Edelstahl mit einem
Durchmesser von 100 mm im Fachhandel
verfügbar.
■
Produk tprofil
■■ ästhetische Formensprache:
Mehrfach ausgezeichnet
Der Prototyp der Klappe wurde im Frühjahr
2012 bereits mit dem reddot design award
ausgezeichnet, am Ende des vergangenen
Jahres folgte dann die Verleihung des iF design awards. Die Juroren der beiden Awards
zeigten sich begeistert von Design und Gestaltungsqualität der Klappe und vergaben
deshalb für die gelungene Formsprache die
weltweit begehrten Designpreise. Vor wenigen Tagen wurde das Produkt dann auch
noch für den German Design Award 2014
nominiert.
■■
■■
Die Wasserklappe trägt zum
Gesamteindruck des Hauses bei
innovatives Verschlusssystem:
Durch den Tipp-Verschluss lässt
sich die Klappe einfach öffnen und
das Sieb reinigen
hohe Materialqualität:
Die Bewitterungsbeständigkeit
der Polypropylenelemente ist
erfolgreich getestet worden
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Wer Wert auf funktionale Stilelemente legt,
dem wird die Design-Regenwasserklappe
von Grömo gefallen: Sie hält stärkstem
Heft
9 | 2013
Unsere Leser entscheiden: 8 Top-Produkte auf
dem Weg zum »Produkt des Jahres 2013«
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zusammen mit namhaften Herstellern das
Heft
10 | 2013
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39
Technik im Detail
▴▴Vielseitiger Werkstoff mit Tradition: Walzblei lässt sich auf der Baustelle mit speziellen Klopfwerkzeugen passgenau anformen
Bleibe arbeitung
Das kleine 1 × 1
Der Traditionswerkstoff Blei kommt seit Jahrhunderten
auf Dächern zum Einsatz. Die Verarbeitung erfordert
jedoch spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten – wir haben
Ihnen das Wesentliche zusammengestellt.
Text: Markus Schneider | Fotos: Saturnblei
40
dachbau magazin 7-8 | 2013
www.dachbaumagazin.de
W
alzblei lässt sich auch in
kaltem Zustand in nahezu jede Form bringen – dazu reicht eine Kombination aus
Muskelkraft und dem passenden Werkzeug:
Mit Hämmern sowie Setz- und Klopfhölzern kann Bleiblech Schlag um Schlag behutsam getrieben, gefalzt oder verstemmt
werden. Der Einsatz dieser traditionellen
Werkzeuge reduziert die Gefahr von Materialbeschädigungen und ermöglicht auch
eine problemlose Verarbeitung von farbbeschichtetem Walzblei. Die wichtigsten Bleiwerkzeuge sind:
▴▴Die wichtigsten Werkzeuge für die Bleibearbeitung: der meist eierförmige Treibhammer
sowie verschiedene Setz- und Klopfhölzer
■■ der Treibhammer: ein eierförmiger
Hammer aus Weißbuchenholz. Er dient
zur Ausführung von Treibarbeiten bei
Wulst- oder Falzabdeckungen
■■ das Setzholz: ein meißelartiges Werkzeug aus Hartholz. Es kommt vor allem
zum Nachziehen von Konturen zum
Einsatz
■■ das Klopfholz: ein keulenförmiges
Schlagwerkzeug aus Weißbuchenholz
oder HDP-Kunststoff. Hiermit lassen
sich je nach Werkzeugvariante Kanten
setzen, Falze herstellen oder auch Bleioberflächen glätten
Die Auswahl an Bleiwerkzeugen trägt
auch individuellen Ansprüchen Rechnung. Führende Werkzeuglieferanten wie
Freund & Cie führen allein zehn verschiedene Klopfhölzer. Die Ausführungen unterscheiden sich nach symmetrisch/asymmetrisch, gerade/ungerade und berücksichtigen
sogar die Schlagrichtung bei der Bearbeitung. Eines der beliebtesten Klopfhölzer ist
die sogenannte „Banane“: ihre geschwungene Form eignet sich besonders gut für
Bleitreibarbeiten, wie beispielsweise zum
Schließen der Traufe.
mit plissiertem Saturnblei: Es wird bei Anund Abschlüssen in Blechdicken ab 0,8 mm
verarbeitet.
Vorbereitungen treffen
Blei ist das schwerste und gleichzeitig auch
das weichste aller Baumetalle – der Transport von Bleirollen zum Verlegeort ist deshalb für die Handwerker oft kräftezehrend,
während Zuschnitt und Verarbeitung durch
die beengten Platzverhältnisse auf dem
Dach erschwert werden können. Deshalb
ist es sinnvoll, so viele Arbeitsschritte wie
möglich bereits in der Werkstatt sorgfältig
vorzubereiten:
Ma ximale ZuschnittgröSSen
Blechdicke (mm)
max. Länge (mm)
max. Breite (mm)
Zuschnittgrößen für An- und Abschlüsse
1,25
1000
333
1,50
1000
1125
1250
370
333
300
2,00
1000
1250
1500
500
400
333
Die richtigen Abmessungen
Das Standard-Lieferprogramm von Saturnblei weist feine Aufgliederungen zwischen
1,25 und 3,00 mm Dicke auf. Je dicker das
Bleiblech ist, desto länger und breiter kann
es zum Einsatz kommen (siehe Tabelle). Bei
geneigten Dächern beträgt die Mindestdicke der Schare aufgrund der Windsoglast
2,25 mm. Anders verhält es sich dagegen
Knotenpunkte vorformen: Aufwendige
Formteile, die in mehreren Arbeitsschritten
hergestellt werden müssen, sollten vorproduziert werden. Holzformen erleichtern dabei das präzise Treiben des Metalls. Bei einer Vielzahl von Knotenpunkten empfiehlt
es sich zudem, die Ausführungen vorab am
Modell zu simulieren. So lassen sich alternative Anwendungen erproben und auch für
schwierige Details wie Wulstabdeckkappen
und Firstanschlusskappen optimale Lösungen finden.
Bleibleche vorkanten: Wird Walzblei
großflächig verlegt, kommen oft Einzelstücke in gleicher Form und Größe zum Ein-
Schargrößen bei Dachneigungen von über 10 bis max. 60 Grad
2,25
1800
550
2,50
2000
590
3,00
2200
620
dachbau magazin 7-8 | 2013
41
Technik im Detail
▴▴Bleischweißen: Die Bleche werden mit gestoßener Naht verbunden
satz. Diese Einzelstücke lassen sich als Serie vorproduzieren: Die Bleibleche können
dann in der Werkstatt sauber zugeschnitten
und präzise vorgekantet werden. Der Dachdecker sollte jedoch nur Bleibleche von maximal 1 m Länge vorkanten, um Transportschäden zu minimieren.
Mit Patinieröl vorbehandeln: Bei der
Verlegung von naturbelassenem Walzblei
kann es in den ersten Wochen zu Reaktionen mit Regenwasser kommen. Tritt die
metallisch blanke Oberfläche mit Wasser in
Kontakt, bildet sich Bleiweiß, was in Form
von Schlieren auf den unterliegenden Deck-
▴▴Patinieröl: Der einmalige Auftrag schützt vor Schlierenbildung
Die Materialeigenschaften von Walzblei
erfordern dabei jedoch eine sachgemäße Handhabung: Bei der Lagerung in der
Werkstatt muss das Blei vor Feuchtigkeit
geschützt werden. Kommt unbehandeltes
Material mit Feuchtigkeit in Kontakt, bilden sich weißliche oder bräunliche Verfärbungen. Zur Lagerung ist jeder trockene,
gut durchlüftete Raum geeignet. Die Transportverpackung sollte entfernt werden, um
Kondensation in der Verpackung zu vermeiden. Werden Bleibleche bereits in der
Werkstatt mit Patinieröl vorbehandelt, ist
die Gefahr von Verfärbungen grundsätzlich
gebannt. Beim Transport zur Baustelle
»Das Bleischweißen erfordert keine
sollte das Blei wegen
Überlappung der Verbindungsbleche.« seines hohen Eigengewichts sorgfältig
gesichert werden. Die
materialien sichtbar wird. Der einmalige
Ware muss – mit Folie abgedeckt – auf PaEinsatz von Patinieröl wirkt diesem Effekt
letten befördert und mit Spanngurten beentgegen und schützt das Material bis zur
festigt werden. Bleirollen sollten zusätzlich
Bildung der natürlichen Patina nach rund
mit Holzkeilen fixiert werden, um ein Absechs Monaten.
rutschen zu verhindern. Werden Zuschnitte
transportiert, müssen sie je nach Größe und
Richtig lagern und transportieren
Form individuell verpackt und gesichert
Nur selten wird Walzblei vom Fachhanwerden. Vorgekantete Bleibleche kommen
del direkt auf die Baustelle geliefert. Viele
beispielsweise mit innen- und zwischenlieHandwerksbetriebe lagern stattdessen eigenden Holzbrettern ohne Verformungen
nige Rollen Walzblei, um jederzeit darauf
sicher ans Ziel.
zurückgreifen zu können. Auch auf der
Während der Einbauarbeiten stellt ReBaustelle lagert das Metall manchmal noch
gen- oder Tauwasser eine latente Gefahr
einige Tage, bevor es seinen eigentlichen
dar. Tückisch ist Spritzwasser von den einVerwendungszweck findet.
zelnen Gerüstebenen: Neben Nässe können
42
dachbau magazin 7-8 | 2013
auch Materialpartikel vom Gerüst auf die
Bleibleche gelangen und dort chemische
Reaktionen auslösen. Der Baustoff sollte deshalb nicht unterhalb von Gerüsten,
sondern möglichst in umbauten Räumen
oder auf geschlossenen Anhängern gelagert
werden. Bei der Zwischenlagerung auf der
Baustelle muss das Blei unbedingt zusätzlich mit rissfester Kunststofffolie rundum
abgedeckt werden.
Typische Fehlerquellen
Thermische Veränderungen führen dazu,
dass sich Blei ausdehnt oder zusammenzieht. Bleibt dies bei der Planung und Verarbeitung unberücksichtigt, können im Laufe
der Zeit Schäden auftreten. Die häufigsten
Fehlerquellen bei der Verarbeitung von
Walzblei sind:
Zu große Einzelstücke: Werden zu lange
Schare verlegt, kann es zu Aufstauchungen
oder Längendehnungen kommen. Die Folge sind Risse, aus denen Löcher entstehen
können. Wer die maximal zulässigen Zuschnittgrößen einhält, kann temperaturbedingte Risse vermeiden. Als Faustregel für
glattes Bleiblech bei An- und Abschlüssen
gilt: Bei einer Materialdicke von 1,25 mm
darf die Länge des Bleiblechs maximal 1 m
betragen.
Zu starre Verbindungen: Wird bei einer
Verbindung der doppelte Stehfalz zu eng
zusammengepresst, kann es zu querwellenförmigen Aufstauchungen kommen. Zu
stramme Befestigungen können zu Aufbeu-
www.dachbaumagazin.de
lungen führen, die Risse und Löcher nach
sich ziehen können. Der Dachdecker sollte
deshalb direkte und indirekte Befestigungen
so kombinieren, dass eine spannungsfreie
Ausdehnung des Materials möglich ist.
Löten oder Schweißen?
Viele Betriebe greifen bei der Anbringung
von An- und Abschlüssen vorwiegend auf
die Löttechnik zurück, da die meisten Dachdecker mit dem Einsatz von Lötkolben und
Lötzinn vertraut sind. Bei der Löttechnik
entsteht durch das Zinn jedoch am gelöteten
Blech eine helle Naht. Dies kann sich insbesondere bei den Dächern denkmalgeschützter Gebäude als eine optisch problematische
Lösung erweisen. Aus diesem Grund bietet
sich vor allem auf historischen Dächern als
Alternative das Bleischweißen an: Hierbei
werden die Verbindungen mit Bleistreifen
als Lot ausgeführt. Die geschweißte Bleinaht
erhält dann die gleiche Patina wie das Blech,
wodurch eine optisch homogene Lösung erzielt wird. Zudem hat die geschweißte Verbindung dieselbe Längendehnung und Festigkeit wie das Bleiblech. Ein Flussmittel ist
nicht erforderlich.
Die Technik des Bleischweißens erfordert
etwas mehr Übung, doch die Ausführung
hat sich in vielfältigen Anwendungen bewährt. Beim Bleischweißen ist keine Überlappung der einzelnen Verbindungsteile
erforderlich. Die Bleibleche werden durch
eine gestoßene Naht sicher miteinander
verbunden. Zur Vorbereitung werden die
Bleibleche und der Schweißdraht zunächst
von allen Schmutz-, Fett- und Oxidschichten befreit. Danach werden die Bleche
punktgeheftet, und abschließend erfolgt das
Durchschweißen der Naht.
Für höchste Arbeitsqualität empfiehlt
sich ein Brenner mit fein regulierbaren
Gasströmen. Es werden Schweißspitzen in
den Größen von 0,1 bis 0,5 mm benötigt.
Als Gasgemisch ist eine Wasserstoff-Sauerstoff-Kombination ideal, da ihre Flamme
die geringsten Verunreinigungen verur-
Kombinationsmöglichkeiten von Metallen
Al
Pb
Cu
Zn
S.S.
VSt
Aluminium (Al)
+
+
–
+
+
+
Blei (Pb)
+
+
+
+
+
+
Kupfer (Cu)
–
+
+
–
+
–
Titanzink (Zn)
+
+
–
+
+
+
nichtrostender Stahl (S.S.)
+
+
+
+
+
+
verzinkter Stahl (VSt)
+
+
–
+
+
+
sacht. Alternativ können aber auch Azetylen-Sauerstoff oder Propan-Sauerstoff zum
Einsatz kommen.
Patinieröl
Kommt die metallisch blanke Oberfläche
mit Wasser in Kontakt, bildet sich Bleiweiß,
was in Form von unschönen Schlieren auf
dem Dach sichtbar wird. Werden Bleiflächen nach der Verlegung mit Patinieröl behandelt, kann sich eine gleichmäßige Patina
ausbilden, wodurch Ablaufspuren vermieden werden. Patinieröl hat sich bei Bedachungen seit vielen Jahrzehnten bewährt
und schützt historische Gebäude und Neubauten gleichermaßen. Das auf pflanzlicher
Basis hergestellte Öl wird mit einem Baumwolltuch auf die saubere und trockene Bleioberfläche aufgetragen. Bereits nach etwa
einer Stunde besteht ein wirksamer Schutz
gegen Feuchtigkeit und Schlierenbildung.
Bei großflächigen Anwendungen sorgt das
Öl zudem für eine einheitliche Oberflächenoptik. Haben sich bereits Flecken gebildet, lassen sich Bleibleche innerhalb von
24 Stunden auch nachträglich patinieren.
Materialkombinationen
Kaum ein anderes Produkt lässt sich so vielseitig mit anderen Metallen und Materialien verwenden wie Walzblei. Die Gründe
hierfür liegen in den elektrochemischen Ei-
genschaften des Bleis. Dachdecker können
Bleibleche deshalb mit allen gängigen Baumetallen kombinieren (siehe Tabelle).
Bei einem Zusammenbau von Metallen
muss immer die elektrochemische Spannungsreihe beachtet werden: Das Metall
mit dem höchsten Normalpotenzial sollte
sicherheitshalber immer an unterster Stelle
angeordnet werden. Wird die Spannungsreihe nicht eingehalten, kann es zu Lochfraß
und Korrosion kommen. Deshalb müssen
beispielsweise Kupferbleche grundsätzlich
unterhalb von Walzblei platziert werden.
Mit einem vergleichsweise hohen Normalpotenzial von - 0,13 Volt kann Walzblei ansonsten problemlos ober- und unterhalb
anderer Baumetalle verlegt werden. Nur
beim Zusammenbau von Bleiflächen mit
darunter liegenden Aluminiumanschlüssen
kann es in Meeresatmosphäre zu Korrosion
kommen.
■
Weitere Informationen
Ausführliche Verarbeitungshinweise
für Handwerker stehen im Handbuch
für die Verarbeitung von Saturnblei,
das im Internet unter www.saturnblei.de
bestellt werden kann.
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dachbau magazin 7-8 | 2013
43
Technik im Detail
Arbeitssicherheit
Sprosse für Sprosse
Dachdecker sind vor allem bei Reparatur- und Wartungs­
arbeiten oft auf Leitern angewiesen, um zu ihrem
Arbeitsplatz zu gelangen. Der Beitrag zeigt, welche Leiter
für welchen Einsatzzweck die richtige Wahl ist.
Text: Christine Reith | Fotos: Hymer-Leichtmetallbau
O
b bei Wartungs-, Sanierungs- oder Deckarbeiten: Leitern sind im
Dachdeckerhandwerk eine unverzichtbare
Arbeitshilfe. Wer zum Erreichen seines Arbeitsplatzes eine Leiter einsetzt, sollte daher
auf hohe Qualität, Standsicherheit und die
eigene Körperhaltung achten. Denn Leitern
sind beweglich und bergen damit ein höheres Unfallrisiko als ein Gerüst.
Leitern regelmäßig prüfen
Grundsätzlich trägt der Unternehmer in
Deutschland die Verantwortung dafür,
dass die Leitern und Tritte, die er seinen
Mitarbeitern zur Verfügung stellt, in einem
einwandfreien Zustand sind. Laut Betriebssicherheitsverordnung muss er alle entsprechenden Geräte regelmäßig durch eine „be-
44
fähigte Person“ auf ihre ordnungsgemäße
Nutzung prüfen lassen. Um den Aufwand
für die wiederkehrenden Prüfungen so
gering wie möglich zu halten, lassen viele
Betriebe einen eigenen Mitarbeiter zum
„Befähigten für Leiterprüfungen“ ausbilden. Verschiedene Hersteller bieten dazu
eintägige Kompaktseminare an, in denen
erfahrene Fachreferenten grundsätzliche
Informationen über Leitern vermitteln und
einen Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen und Normen geben.
Bei dieser Prüfung wird die Leiter zunächst mithilfe einer Prüfliste identifiziert
und anschließend Punkt für Punkt überprüft. Der Hersteller Hymer-Leichtmetallbau bietet im Downloadbereich seiner Webseite mit dem Kontrollblatt „Leitern und
dachbau magazin 7-8 | 2013
Tritte“ eine praktische Checkliste an (www.
hymer.de/steigtechnik-serie/downloads/
kontrollblaetter.html). Untersucht wird die
Leiter zum Beispiel auf Beschädigungen
der Holme und Leiterfüße, auf Kanten und
Kerben oder Verformungen. Auch Sauberkeit spielt eine große Rolle: Verschmutzte
Leitern, bei denen die Sprossenriffelung
nicht mehr sichtbar ist, müssen gereinigt
oder – falls das nicht mehr möglich ist –
ersetzt werden. Eine erfolgreiche Prüfung
endet mit der Kennzeichnung durch einen
Prüfaufkleber.
Tipps für den Leiterkauf
Doch Sicherheit fängt beim Thema Leitern
nicht erst bei der Wartung und Instandhaltung an, vielmehr werden schon beim
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▴▴Leitern sind im Dachdeckerhandwerk eine unverzichtbare Arbeitshilfe
• Persönliche Schutzausrüstung
• Dachdeckergeräte
• Dachsanierungsgeräte
• Propan Hand- und Lötbrenner
Kauf die entscheidenden Weichen gestellt. Im Handel gibt es eine
Vielzahl unterschiedlicher Leitertypen, die in den verschiedensten
Maßen und Ausführungen angeboten werden. Bei einer qualifizierten Beratung lassen sich die Fakten zu Bauform, Größe, Material,
Bauweise und Qualität am besten klären. Sicherheitszeichen wie
das GS-Zeichen für „Geprüfte Sicherheit“ zeigen an, dass die Leiter
die Anforderungen des Produktsicherheitsgesetzes und damit die
Europäische Norm EN 131 für Leitern erfüllt. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist auch die Verarbeitung der Leiter: Stranggepresste
Stufen-, Sprossen- und Holmprofile aus Aluminium ermöglichen
gegenüber geschweißten Profilen beispielsweise bei den Sprossen
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»Der richtige Anstellwinkel lässt sich mit
der Ellenbogenmethode ermitteln.«
eine extra scharfe Riffelung und sorgen so für eine bessere Rutschhemmung und damit einen besonders sicheren Stand des Handwerkers bei der Ausführung seiner Arbeit.
Zunächst sollte der Dachdecker beim Leiterkauf jedoch beachten,
dass er eine Leiter auswählt, die dem Anwendungszweck entspricht.
Wird die Leiter als reiner Höhenzugang oder für einen längerfristigen Stand benötigt? An welchem Einsatzort wird sie gebraucht?
Auf welchem Untergrund wird hauptsächlich gearbeitet? Und nicht
zuletzt: Welche Höhe soll erreicht werden?
Die Dachauflegeleiter
Für Reparatur- und Restarbeiten auf Steildächern sind Dachauflegeleitern besonders gut geeignet. Die Spezialleitern für das Dachhandwerk haben verbreiterte, nach oben gewölbte Sprossen und
gewährleisten einen tieferen und sichereren Eintritt des Fußes auf
der Dachfläche. „Die Leitern sind außerdem sehr leicht und reduzieren damit die körperliche Belastung sowie das Unfallrisiko beim
Transport“, erläutert Verena Molitor, Teamleiterin des Vertriebs­
innendienstes bei Hymer-Leichtmetallbau. Wegen ihres hohen
dachbau magazin 7-8 | 2013
45
▴▴Für Reparatur- und Restarbeiten auf Steildächern sind Dachauflegeleitern
besonders gut geeignet
Sicherheitsfaktors fördert die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft seit April 2013
den Kauf von Dachauflegeleitern als Präventionsmaßnahme und „spendiert“ den
Unternehmen die Hälfte der Anschaffungskosten (maximaler Zuschuss: 50 Euro). Verena Molitor erklärt, worauf es beim Kauf
ankommt: „Bei einer Auflegeleiter ist es
besonders wichtig, dass die Sprossen aus-
system von Sprosse zu Sprosse ausfahren
reichend gewölbt sind, damit sich die Leiter gut über die Dachpfannen legt. Angeschrägte Holmenden erleichtern zudem das
Hochschieben der Leiter. Und Sprossen, die
mit den Holmen verschraubt sind, können
bei Bedarf ausgetauscht werden. Das sind
neben gutem Material wie hochwertigem,
elastischem Schichtholz die wichtigsten
Kauftipps für Dachdecker.“
6IKIR[EWWIVWEQQPIV±QYPXMHVEMR±
46
▴▴Seilzugleitern lassen sich ohne großen Kraftaufwand mit einem Seilzug-
dachbau magazin 7-8 | 2013
Die Seilzugleiter
Weiterhin sind bei Dachdeckern auch Seilzugleitern oft im Einsatz, die nicht nur eine
große Arbeitshöhe ermöglichen, sondern
sich auch ohne großen Kraftaufwand mit einem Seilzugsystem individuell von Sprosse
zu Sprosse ausfahren lassen. Damit sich die
Leiter problemlos aus- und einfahren lässt,
sind hochwertige Führungsbeschläge –
(EVJMGLHMVRSGLQIMRIR
6IKIR[EWWIVWEQQPIV^IMKIR#
▴▴Mit einer Seilzugleiter lässt sich eine besonders große Arbeitshöhe erreichen. Die Arbeitszeit sollte
auf einer solchen Anlegeleiter zwei Stunden nicht überschreiten
idealerweise mit zusätzlichen Kunststoffgleitern – wichtig. Ob das Ausfahrteil der
Leiter gut geführt ist, kann man schon beim
Kauf im Fachhandel ausprobieren. Außerdem sollte das Seil handlich und griffig sein
und nicht wegrutschen. Sehr gut eignen sich
dafür robuste und wetterbeständige Kunststoffseile mit einem Durchmesser von mindestens 10 mm. Ideal ist es, wenn bei dreiteiligen Seilzugleitern die beiden Seile farblich
unterschiedlich gekennzeichnet sind, um
ein Verwechseln der Seile zu verhindern.
„Unsere Leitern sind so konstruiert, dass
das Seil nicht mittig, sondern an der Seite
des Leiterinnenbereichs geführt wird“, erklärt Georg Maurer, technischer Leiter bei
Hymer-Leichtmetallbau. „So lässt es sich
verhindern, dass sich der Nutzer beim Aufoder Absteigen am Seil verhakt und im
schlimmsten Fall stürzt. Damit der Dachdecker nach der Arbeit auf dem Dach nicht
anschließend auch noch die Fassade erneuern muss, sind unsere Seilzugleitern zudem
mit sogenannten Wandlaufrollen versehen,
die die Fassade wirkungsvoll schützen.“
Steighilfen richtig einsetzen
Neben dem Arbeitsgerät selbst trägt natürlich auch der richtige Umgang mit der
Steighilfe enorm zur Arbeitssicherheit bei.
Dabei spielt ein ebener, tragfähiger und
rutschsicherer Untergrund, der eventuell
durch lastverteilende Unterlagen verstärkt
werden kann, eine wichtige Rolle. Anlege-
leitern benötigen zudem eine entsprechend
belastbare Anlegefläche. Der zulässige Anstellwinkel liegt zwischen 65 und 75 Grad,
vorzugsweise sollte er jedoch zwischen 70
und 75 Grad betragen. Der richtige Anstellwinkel kann mit der sogenannten „Ellenbogenmethode“ einfach ermittelt werden:
Dazu stellt man sich seitlich mit einem
Bein gegen die unterste Sprosse und hebt
zur gleichen Seite den angewinkelten Arm
an. Berührt nun die Ellenbogenspitze den
Leiterholm oder eine Sprosse, ist der Anlegewinkel in Ordnung.
Die Arbeitszeit auf einer Anlegeleiter
sollte zwei Stunden nicht überschreiten.
„Um das Arbeiten auf Leitern noch sicherer zu gestalten, bieten wir passendes Leiterzubehör wie Holmverlängerungen für den
Ausgleich von Bodenabsätzen, Erdspitzen
für weiche Böden oder Dachrinnenhalter
an“, berichtet Georg Maurer. „Bei der Entwicklung unserer Steighilfen ist es uns ein
großes Anliegen, durch Materialqualität,
Angebotsvielfalt und Ausstattung die Unfallgefahr so klein wie möglich zu halten.“
In jedem Fall ist es ratsam, vor dem Arbeitseinsatz einer jeden Leiter die am Holm aufgeklebten Piktogramme zu beachten. Beschädigte oder verschmutzte Leitern sollten
keinesfalls verwendet werden und gehören
zur Aufarbeitung in die Werkstatt. Festes
Schuhwerk – möglichst mit Profilsohlen –
sind bei der Arbeit auf einer Leiter selbstverständlich.
■
dachbau magazin 7-8 | 2013
Aktives Energiemanagement
mit Tageslichtsystemen
und Gebäudesteuerungen
Sparen Sie Energie mit hohem Tageslichteinfall
und natürlicher Be- und Entlüftung
durch integrierte Klappensysteme
Bewahren Sie Energie mit thermisch getrennten
Konstruktionen und innovativen
Verglasungssystemen
Steuern Sie Energie mit intelligenten Steuerungen
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Sonnenschutz und RWA
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Technik im Detail
▴▴Für Energieeffizienz im System: das neue Lichtband mit Kompositprofil, hier in der Ausführung mit thermisch getrennter RWA-Vollklappe
Lichtbänder
Gut kombiniert
Ein neues Lichtband kombiniert gute Wärmedämmung
mit hoher Tragfähigkeit. Durch ein Kompositprofil
konnte der Hersteller die Wärmebrücken am Zargenkopf
auf ein Minimum reduzieren.
Text: Bert Barkhausen | Fotos: Jet
D
as Lichtbandsystem Jet-VarioTherm kombiniert gute Wärmedämmung
mit hoher Tragfähigkeit und vermeidet
Wärmebrücken, was durch ein neu entwickeltes Kompositprofil für den Einsatz auf
lastabtragenden Stahlzargen erreicht wird.
Dieses Profil besteht aus einem Polyvinylchlorid-(PVC)-Basisprofil und einem
Aluminium-Abdeckprofil. Darüber hinaus
besitzt das Lichtbandsystem eine Zargenkopfdämmung, die aus einem PVC-Profil
besteht. Dieses Profil schirmt die nach außen gekantete Stahlzarge ab und ermöglicht
zudem eine sichere Anbindung der Dachabdichtung an das Lichtband.
48
Einbau und Montage
Lichtbänder werden im Gegensatz zu Lichtkuppeln, die immer mit einteiligen SystemAufsetzkränzen in verschiedenen Varianten
geliefert werden, auf Stahlzargen als Systemaufkantungen oder – in Einzelfällen – auf
bauseitigen Konstruktionen befestigt. Exakt auf das Lichtbandsystem und dessen
Basisprofile abgestimmte, passgenaue Zargen sorgen dabei für eine schnelle Montage.
Der Anschluss an die Dachbahnen erfolgt
mit einer Dämm- und Anschlussschiene
zur dauerhaft dichten Befestigung der Abdichtung im oberen Bereich der Zarge. Da
der Dachdecker den Anschluss der Abdich-
dachbau magazin 7-8 | 2013
tung nicht zwingend auf der Lichtbandzarge
vornehmen muss, kann diese Arbeit auch
nach der kompletten Lichtbandmontage
erfolgen. Diese Möglichkeit zur Trennung
der Gewerke ermöglicht eine einfachere
Terminkoordination und hilft dabei, Wartezeiten auf der Baustelle zu vermeiden.
Kompositprofil
Mit dem Kompositprofil des Lichtbands
wählte der Hersteller einen neuen Weg bei
der Konstruktion. Der Werkstoff Polyvinylchlorid (PVC) im Mehrkammer-Basisprofil
reduziert den längenbezogenen Wärmebrückenverlustkoeffizienten (Ψ-Wert) auf ein
www.dachbaumagazin.de
◂◂Mehrkammerdämmprofile
für die Lichtbandbasis
und eine Zargenabdeckung reduzieren den Wärmestrom
Achtel gegenüber Aluminiumprofilen mit nur einer Kammer. Das
aus Aluminium gefertigte Abdeckprofil wirkt sich hingegen positiv
auf die Tragfähigkeit der Verglasung aus und schützt diese gegen
äußere Einflüsse wie UV-Belastung, Wärme oder mechanische Einflüsse. Gleichzeitig kommt die Stabilität der Konstruktion auch der
Arbeitssicherheit zugute: Sie ermöglicht die Montage von Einzelanschlagpunkten gemäß GS-Bau 18 für den Einsatz von persönlichen
Schutzausrüstungen gegen Absturz (PSAgA).
DachKompetenz Sicherheit
Die neue innovative
Durchsturzsicherung
für Lichtkuppeln
RÜFT
G E P ch
na
au-18
GS-B 873
1
& EN
Gedämmte Zarge
Rund um den Zargenkopf entstehen bei Lichtbändern häufig Wärmebrücken. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde der
Zargenanschluss mit einem PVC-Mehrkammerdämmprofil gelöst,
das den Zargenkopf nach außen abschirmt, um den Wärmebrückeneffekt zu reduzieren. Untersuchungen der Rheinisch-Westfälisch Technischen Hochschule (RWTH) Aachen haben gezeigt,
dass der Einsatz dieses Zargenanschlussprofils den UW-Wert der
Lichtbandkonstruktion inklusive Zarge um bis zu 0,2 W/(m²K)
verbessert.
■
LIKUNET
nur Licht fällt durch
· Integriertes Edelstahlnetz
· Durchsturzsicher
· Kein zusätzlicher Montage aufwand
Systemzubehör
· 96 % Lichtdurchlässigkeit
Neben der bewährten Rauch- und Wärmeabzugs-Doppelklappe
steht für das neue Lichtbandsystem nun auch eine thermisch
getrennte und energetisch hochwertige Vollklappe zur Verfügung. Die Lichtband-Vollklappen sind mit einem gedämmten
PVC-Hauptprofil ausgestattet, das Wärmebrücken reduziert. Die
Vollklappen können als natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte (NRWG) oder als reine Lüftungsklappen genutzt werden.
Als NRWG sind die Klappen sowohl als pneumatische Lösung
mit CO2-Beschlag als auch als elektromotorisches NRWG mit
24 oder 48 Volt RWA-Beschlag erhältlich. Beide Versionen sorgen im Brandfall für eine vollständige Öffnung und sorgen damit
für den schnellen Rauchabzug. Optional erhältliche Durchsturzgitter runden das Systemzubehör ab.
dachbau magazin 7-8 | 2013
· Einfach nachrüstbar
· Wirtschaftliche & formschöne Lösung
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49
Technik im Detail
▴▴In der Kürze liegt die Würze: Bei der Planung einer Entwässerungsanlage gilt es, möglichst kurze Fließwege zu erzielen
Ent wä sserung
Im Voraus gedacht
Eine weitsichtige Planung kann nicht nur die Kosten
der Entwässerungsanlage senken, sondern auch
die Erschließungs- und Baukosten eines Gebäudes.
Der Vergleich von zwei Planungsvarianten zeigt dies.
Text: Rainer Pieper | Fotos: Sita
B
ei Neubauten steht die Wirtschaftlichkeit ganz oben auf der Prioritätenliste. Ein Sparansatz ist bei der Planung der
Entwässerungsanlage zu finden, wenn diese
nicht erst zum Schluss, sondern parallel zur
Gebäudeplanung konzipiert wird. Dachdecker können hier Optimierungsbeiträge liefern, indem sie dies frühzeitig bei Objektbesprechungen thematisieren.
auf abzustimmen. Oft ist dann nämlich nur
ein kleiner Abzweig von der öffentlichen
Kanalisation auf das Grundstück erforderlich. Bei einer dem Gebäude mittig zugeordneten Grundleitung kann mit kleineren
Rohrdurchmessern für die Dachentwässerung gearbeitet werden. Dies erleichtert
nicht nur die Verarbeitung, sondern verringert auch die Dachlast.
Frühzeitig planen
Einfluss des Abflusses
Je nach Grundstück ist es sinnvoll, sich über
die Platzierung des Gebäudes Gedanken zu
machen und die Entwässerungsanlage dar-
Bei jeder Berechnung des Abflussverhaltens
einer Druckentwässerungsanlage muss die
potenzielle Energie des Wasserstroms be-
50
dachbau magazin 7-8 | 2013
rücksichtigt werden. Auf dem Weg vom
Dach bis zum Kanal wird diese Energie in
Bewegungs- und Reibungsenergie umgewandelt. Bei der Druckrohrentwässerung
spricht man allerdings nicht mehr von
Energie, sondern von Druck. Diesem Druck
stehen die Rohrreibung und die Einzelwiderstände gegenüber, die für Druckverluste sorgen. Im ersten Planungsstadium darf
in jedem Fließweg die Differenz aus dem
verfügbaren Druck und dem Druckverlust
durch Rohrreibung und Einzelwiderstände
maximal 100 mbar betragen. Je länger der
Weg ist, den das Wasser zurücklegen muss,
www.dachbaumagazin.de
desto größer ist bei gleicher Nennweite auch
der Druckverlust. Im Idealfall arbeitet die
Entwässerungsanlage deshalb mit kurzen
Fließwegen, die eine effektive Entwässerung mit klein dimensionierten Leitungen
ermöglichen. Das Bemühen, kurze Fließwege zu erzielen, sollte immer im Vordergrund
stehen.
L-Str ang
T-Str ang
L-Strang oder T-Strang?
Bei der Planung einer Druckströmungsentwässerungsanlage gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist ein sogenannter
L-Strang, der hier mit einem T-Strang verglichen werden soll. Die Rohrleitungslänge eines Fließweges ist bei einem L-Strang
zwangsläufig länger als bei einem T-Strang.
Und je länger ein Rohr ist, umso größer ist
der Druckverlust. Damit die physikalischen
Bedingungen eingehalten werden können,
müssen hier Nennweiten gewählt werden,
die ein geringes Rohrreibungsdruckgefälle pro Meter aufweisen. Der Abgleich der
Fließwege bedingt bei einem L-Strang ein
relativ großes Nennweitengefälle. Während
der längste Fließweg relativ groß dimensioniert ist, muss die Einzelanschlussleitung
des kürzesten Fließwegs in einer recht kleinen Nennweite ausgeführt werden.
Die Ideallösung
Entwässerungstechnisch gilt der T-Strang
deshalb als Ideallösung, weil er am strömungsgünstigsten ausgeführt werden kann.
Da der gleiche Druck hier auf kürzerem
Wege abgebaut wird, kann mit Rohrdimensionen gearbeitet werden, die ein größeres
Rohrreibungsdruckgefälle aufweisen – kurz
gesagt, mit kleineren Rohrdurchmessern,
die dementsprechend günstiger sind.
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Ein Praxisbeispiel
Wie lohnend es sein kann, diese Erkenntnisse in der Praxis umzusetzen, zeigt folgendes
Berechnungsbeispiel: Als Kalkulationsbasis wurde ein Gebäude mit einer Dachfläche von 4200 m² zugrunde gelegt, dessen
Druckentwässerungsanlage mit acht Flachdachgullys arbeitet. Bei der L-Strang-Lösung verläuft die Fallleitung an der Stirnseite des Gebäudes. Die Fließweglänge beträgt
hier maximal 61,50 m und minimal 9,30 m.
Das Verhältnis des längsten Fließwegs zum
kürzesten Fließweg beträgt 6,6. Bei der TStrang-Lösung ist die Fallleitung in der Mitte der Längsseite des Gebäudes angeordnet
und teilt die Anlage. Hier hat der längste
Fließweg eine Länge von 32,80 m, während
der kürzeste Fließweg 10,40 m beträgt. Das
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Verhältnis des längsten Fließwegs zum kürzesten Fließweg beträgt 3,2. Generell gilt:
Je näher das Verhältnis zu 1 liegt, desto
strömungs- und kostengünstiger kann die
Anlage ausgeführt werden. In diesem Fall
wurde eine Kostenersparnis von immerhin
25 Prozent erzielt.
Vorher nachfragen
Aus wirtschaftlichen Gründen ist es deshalb sinnvoll, den Systemhersteller für die
Druckströmungsentwässerung schon in
der Planungsphase „ins Boot“ zu holen. Er
verfügt über die Erfahrungen und Möglichkeiten, Anlagen- und Kostenvergleiche zu
erstellen. Visualisierungen machen die Idealplanung sichtbar und geben eine zuverlässige Entscheidungsgrundlage.
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dachbau magazin 7-8 | 2013
51
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mit Pflanzgefäßen und Randelementen
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2012 – ein guter Jahrgang
Die Erlus AG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2012
zurück. Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 119 Millionen Euro und damit 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr.
Der Jahresüberschuss lag im vergangenen Geschäftsjahr mit
2,6 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Der Vorstand wird der
Hauptversammlung am 26. Juli 2013 in München die Auszahlung einer Dividende von 1,00 Euro pro Aktie für das abgelaufene Geschäftsjahr vorschlagen.
Erlus AG | D-84088 Neufahrn | www.erlus.de
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52
dachbau magazin 7-8 | 2013
Mit der Visualisierungssoftware FotoPlus 3.5 unterstützt Braas
seine Kunden beim Beratungsgespräch: Mit dieser Software lassen sich Dächer auf der Basis eines Fotos neu gestalten. So sehen
die Kunden sofort, wie die geplante Dachdeckung auf dem eigenen Haus wirkt. Die aktualisierte
FotoPlus-Version umfasst alle Produkte des Braas Sortiments 2013
und bietet ein Verschiebewerkzeug:
Teile des Bildes lassen sich damit
neu ausrichten und anpassen. Die
bearbeiteten Fotos können auf dem
Computer gespeichert oder gedruckt werden. Die neue Version
kann im Internet unter www.braasprofinetz.de bestellt werden.
Monier Braas GmbH
D-61440 Oberursel | www.braas.de
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Optigrün
Oase auf dem Dach
Viele begehbare Dächer lassen sich recht einfach mit Pflanzinseln
und -beeten strukturieren und so mit einem partiellen Gründach
aufwerten. Auf diese Weise können Freizeit- und Erholungsräume
im Grünen – zu Hause und im Büro – geschaffen werden. Dachterrassen bekommen dabei sauber abgegrenzte Grüninseln in Form
von Pflanzgefäßen. Auf größeren Dachflächen lassen sich hingegen
auch Pflanzbeete einrichten. Optigrün stellt in einer neuen 20-seitigen Broschüre Anwendungsbeispiele, Formen, Farben, Maße und
die vielen Möglichkeiten von Pflanzgefäßen und Randelementen
vor. Die Broschüre kann per E-Mail kostenlos angefordert werden
unter: [email protected]
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R athscheck
Auf Einkaufstour in Spanien
▴▴Die Rathscheck-Geschäftsführer Frank Rummel (links)
und Andreas Jäger beim Qualitäts-Check mit Dionisio Sánchez
(Mitte), dem Leiter der spanischen Tochtergesellschaft
Der spanische Mittelständler „Pizarras Castrelos S. A.“ gehört künftig zum deutschen Schieferhersteller Rathscheck.
Die Übernahme in Galizien soll dem deutschen Schieferspezialisten die Materialversorgung langfristig sichern.
„Wir konnten unsere Kapazität um rund 2500 Einfamilienhausdächer pro Jahr erweitern“, betonten die beiden Rathscheck-Geschäftsführer Frank Rummel und Andreas Jäger.
Die Übertage-Lagerstätten in Nordspanien reichen für rund
30 Jahre. Rathscheck will aus den Vorkommen vor allem die
Märkte in Frankreich, Luxemburg, Belgien und Dänemark
bedienen. Das Unternehmen beschäftigt nach diesem Zukauf nun rund 530 Mitarbeiter.
Rathscheck Schiefer
D-56727 Mayen
www.rathscheck.de
dachbau magazin 7-8 | 2013
53
Dachwelten
Fa ssade
Der Loop von Budapest
Wer in der ungarischen Hauptstadt von Buda nach
Pest fährt, wird hinter der Brücke das Gebäude
des Automobilklubs entdecken. Das Hochhaus formt
ein »a« und wurde mit Titanzink bekleidet.
Text: Frank Neumann | Fotos: Rheinzink
E
s ist wohl der Traum eines jeden Autofahrers: eine breite Straße, die sich
kurvenreich durch die Landschaft
zieht. Dieser Traum und der Wunsch des
Bauherrn nach einem markanten Gebäude
bilden die gestalterische Grundlage für die
neue Hauptverwaltung des ungarischen Automobilklubs in Budapest, der sich, wie der
deutsche ADAC, um die Themen Auto und
Mobilität kümmert.
Fließende Linien
Aufgrund der städtebaulich exponierten
Lage und des hohen Anspruchs an die Gestaltung hatte der Klub einen Architektenwettbewerb ausgelobt, den das Büro Vikár &
Lukács Architects Studio aus Budapest für
sich entscheiden konnte. Das zentrale Element ihres Entwurfs ist ein 1 m dickes Band,
das sieben Stockwerke des achtgeschossigen
Gebäudes mit einem dynamischen Loop
Das achtgeschossige
Hochhaus des
ungarischen Automobilklubs wird
von der dynamischen
Fassade geprägt
Dachwelten
▴▴Architektonisches Kunstwerk: Die neue Hauptverwaltung des ungarischen Automobilklubs in Budapest ist 35 m hoch. An der 2300 m² großen Fassade des
Hochhauses verarbeiteten die Handwerker 16 Tonnen Titanzink
▾▾Zimmer mit Aussicht: In 28 m Höhe befindet sich die Dachterrasse,
darunter sind Büros und das Klub-Management untergebracht
56
dachbau magazin 7-8 | 2013
▾▾Steil abfallender Loop: Die vertikalen Linien der Zinkschare betonen die
Dynamik der Hochhausfassade, die an eine Straße erinnern soll
www.dachbaumagazin.de
einwickelt und dabei gleichzeitig Fassade
und Dach ist. Der Clou: Von Nordwesten
aus gesehen formt das Band ein „a“, das den
ersten Buchstaben des Wortes Automobilklub bildet und damit einen weiteren Bezug
zum Bauherrn herstellt.
als 75 Jahren und besitzt die Fähigkeit,
unter dem Einfluss von Wind und Wetter
eine natürlich schützende Patina zu bilden.
Diese Zinkkarbonatschicht entsteht durch
Regenwasser und das Kohlendioxid in der
Luft und schützt das Titanzink zuverlässig
vor Korrosion. Für die
Fassade des Budapester
»Der Loop besteht aus neun unterLoops kam die Oberfläschiedlichen Innen- und Außenradien.« chenqualität prePatina
blaugrau zum Einsatz,
weil sie die Assoziation
Das Erscheinungsbild des Hochhauses
zum Asphalt einer Straße verstärkt. Ergänlebt von dynamisch fließenden Linien und
zend dazu betonen die Linien, die durch die
Gegensätzen. Der vollkommen fensterlose
Verlegung der Scharen entstanden, die DyLoop beginnt am Erdboden, führt eine Aufnamik des Loops.
fahrt hinauf, lässt das vollflächig verglaste
Erdgeschoss unter sich liegen, steigt erst in
Gestaucht und gestreckt
einem engen und dann in einem sanft anBei der Fassade des Loops handelt es sich
steigenden Bogen an dem transparenten
um eine hinterlüftete Konstruktion mit LatGebäude hinauf, überdeckt es mit einem
tung, Konterlattung und einer darauf verBogen und fällt schließlich senkrecht ab.
legten Holzschalung. Für die engen Radien
Das 35 m hohe Gebäude beherbergt im
im unteren und oberen Gebäudeteil wurErdgeschoss den lichtdurchfluteten Einden die Zinkschare maschinell vorgerungangs- und Servicebereich. In den Stockdet, während sich das formbare Material in
werken 2 bis 5 befinden sich Büroräume,
den größeren Radien bei der Montage an
und in der 6. und 7. Etage schaltet und
die Holzschalung anschmiegte. Bei der Bewaltet das Management. Eine überdachte
kleidung der beiden Ortgänge wurde das
Terrasse bildet in einer Höhe von 28 m den
Titanzink ebenfalls auf einer vollflächigen
Abschluss des Gebäudes. Parkplätze haben
Holzunterkonstruktion verlegt. Hier kamen
die Architekten unter der „Einfahrt“ in
Glattblechblenden mit einfachem Einhangden Loop sowie in einer Tiefgarage unterfalz zum Einsatz, die von den Klempnern
gebracht.
segmentiert wurden – so ließ sich eine einheitliche Optik herstellen.
Schimmernde Oberflächen
Bei den steil ansteigenden und abfalDie tragende Konstruktion des Gebäulenden Segmenten des Loops wurden die
des besteht aus Stahlbeton, während die
3000 mm langen und 0,8 mm dicken SchaHandwerker die Unterkonstruktion des
re in Winkelstehfalztechnik in Spiegeldemarkanten Fassaden- und Dachbands aus
ckung mit einem Versatz von 1/3 verlegt.
Holz herstellten. Die geschwungene Form stellte
die beteiligten Betriebe »Für die engen Radien wurden die
vor große Herausforde- Zinkschare maschinell vorgerundet.«
rungen, denn: Zum einen setzt sich der Loop
aus neun unterschiedlichen, ineinander
Der Übergang zur Doppelstehfalztechübergehenden Innen- und Außenradien
nik – hier kamen durchlaufende Schare aus
zusammen. Zum anderen sind „Ein- und
0,7 mm dicken Zinkblechen zum Einsatz –
Ausfahrt“ wie bei einem echten Loop vererfolgte im Bereich der Dachterrasse und ist
setzt angeordnet.
vom Erdboden nicht erkennbar.
Die äußere Haut des Loops besteht aus
Besondere Aufmerksamkeit erforderten
Titanzink von Rheinzink. Planer und Baudie Falze, die bei den Außenradien gestreckt
herr entschieden sich für dieses Material,
und bei den Innenradien gestaucht werden
weil sich der Werkstoff aufgrund seiner
mussten. Zur sicheren Ableitung des Regenschimmernden Oberfläche und seiner
wassers befindet sich an der Außenseite der
Formbarkeit für die anspruchsvolle Auersten Loopkurve eine horizontale Tropfßenhülle des Gebäudes sehr gut eignet. Das
kante. Sie sorgt dafür, dass das Wasser vor
Material hat eine Lebensdauer von mehr
der schräg stehenden Glasfassade des Erd-
dachbau magazin 7-8 | 2013
geschosses sauber abtropft. Damit auch das
von der senkrechten „Loopabfahrt“ abfließende Regenwasser zuverlässig abgeführt
wird, wurde am Ende der „Loopeinfahrt“
vor der senkrecht aufgehenden Fassade eine
innenliegende Rinne installiert. Hier befindet sich auch eine der beiden Zuluftöffnungen für die Hinterlüftung – die andere ist
am Übergang von der Glas- zur Zinkfassade auf der Fassadenaußenseite der ersten Loopkurve angeordnet. Die Entlüftung
erfolgt über der Dachterrasse durch einen
von den Ortgängen zurückgesetzten Lüfterfirst.
Green Building
Rund 16 Tonnen Titanzink wurden an der
über 2300 m² großen Fassade des Loops von
Budapest verlegt. Die materialspezifischen
Eigenschaften und die ökologische Leistungsfähigkeit der Bekleidung fügen sich
gut in das Gesamtkonzept des Gebäudes
ein, denn: Die neue Hauptverwaltung des
Automobilklubs Ungarn ist als sogenanntes
Green Building konzipiert und wurde deshalb unter anderem mit einer Dreischeibenverglasung und einer Geothermie-Anlage
ausgestattet.
■
Steckbrief
Objekt/Standort:
Hauptverwaltung des
Automobilklubs Ungarn
HU-1043 Budapest
Bauherr:
Magyar Autóklub
HU-1043 Budapest
Architekten:
Vikár & Lukács Architects Studio
HU-1052 Budapest
Produkt:
Titanzink in der
Oberflächenqualität
prePatina blaugrau
Hersteller:
Rheinzink GmbH & Co. KG
D-45711 Datteln
www.rheinzink.de
Unter www.dachbaumagazin.de finden
Sie im E-Paper an dieser Stelle
einen Link zu weiteren Bildern aus der
Bauphase des Gebäudes.
57
Im nächsten Heft
Thema des Monats
Impressum
Kulturbauten
dachbaumagazin –
Unternehmermagazin für Dachdeckerbetriebe
Eternit
Im nächsten Heft betritt das dachbaumagazin erneut die Bretter, die die Welt
bedeuten: Wir stellen Ihnen dabei
bedeutende Kulturbauten und ihre spektakulären Dächer vor, wie z.B. das neue
Festspielhaus in Erl / Österreich (Bild
links), das spiralförmige Haus der Astronomie in Heidelberg und das Museum
der Yungang-Grotten in Datong / China.
Dort gab es für die Dachdecker spannende Aufgaben zu erledigen.
Verlag
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG
Römerstraße 4 | 86438 Kissing
Telefon +49 82 33.23-0
www.weka.de | www.dachbaumagazin.de
Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen
und Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:
Herausgeber
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG
Geschäftsführer
Stephan Behrens | Michael Bruns | Werner Pehland
Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk
Christoph Maria Dauner (verantw.)
Chefredakteur
Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph Maria Dauner
Chef vom Dienst
Dipl.-Ing. (FH) Claudia Jamnitzky
Redakteur
Collin Klostermeier
Telefon +49 251.9 24 55 46
[email protected]
Volontärin
Jessica Jahn M.A.
[email protected]
Technik im Detail
Wetterfahnen
Anzeigen
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG
Römerstraße 4 | 86438 Kissing
Fax +49 82 33.23 71 11
[email protected]
»Dreht zweimal sich der Wetterhahn,
zeigt er Sturm und Regen an.« Seit
77 Jahren wird in der Werkstatt der
Familie Buchert ein altes Handwerk
ausgeübt: die Fertigung von Wetterfahnen. Spenglermeister Wilhelm Buchert
ist heute einer der letzten Wetterfahnenmacher in Deutschland, der diese hohe
Kunst noch beherrscht. Wir haben dem
Handwerksmeister aus Franken bei seiner Arbeit über die Schulter geschaut.
Anzeigendisposition
Daniela Bolleininger
Telefon +49 82 33.23 71 35
[email protected]
Verlagsrepräsentantin
Henriette Stoll-Loof
Telefon +49 81 43.93 15 10
Es gilt die Anzeigenpreisliste 2013
Josef Kleinhenz
Aboverwaltung
Telefon +49 82 33.23 40 40 | Fax +49 82 33.23 72 30
[email protected]
Abonnementpreis
9 Ausgaben (Inland):
Einzelheft:
98,00 Euro
12,80 Euro
Produktion
Helmut Göhl (verantw.) | Silke Schwer
Layout-Konzept, Grafik und Satz
Popp Media Service
Herrenbachstraße 17 | 86161 Augsburg
dachwelten
Agrob Buchtal
Haus der Kulturen
Das Museum der Kulturen in Basel hat
vor Kurzem ein spektakuläres Dachgeschoss erhalten: Die gefaltete Unterkonstruktion der futuristischen Aufstockung
wurde dabei mit grün-schwarzen, reflektierenden Keramikelementen gedeckt,
die sich kontrastreich, aber stilvoll in die
Altstadtbebauung einfügen. Jedes dieser Elemente musste einzeln befestigt
werden.
UND AUSSERDEM
Softwarelösungen für Dachdecker
Boschmedia Kommunikationsdesign
www.boschmedia.de
Lithografie
high end dtp-service | Lothar Hellmuth
Herrenbachstraße 19 | 86161 Augsburg
Druck
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Angerstraße 54 | 85354 Freising
ISSN
1618-9612
Erscheinungsweise
9 Ausgaben jährlich
WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach
neuesten Erkenntnissen zu erstellen. Die
inhaltliche Richtigkeit und Fehlerfreiheit wird
ausdrücklich nicht zugesichert. Bei Nichtlieferung
durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung
besteht kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck
angenommene Beiträge und Abbildungen gehen
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mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung
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Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine
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Redaktionelle Änderungen vorbehalten.
Die nächste Ausgabe erscheint am 6. September 2013
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