Vorzeigedächer aus Übersee

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ISSN 1618-9612 | 12,80 €
12 | 2012
Dezember
Internationaler Dachbau
Vorzeigedächer aus Übersee
Auslandsaufträge
Flachdach
Nutzfahrzeuge
Wie die Zugvögel
Wie die NASA
Wie die Amis
Da oben
machen wir es Ihnen leichter.
BauderPIR FA. Die Wärmedämmung für das
Industrieleichtdach. Zugelassen nach DIN 18 234.
Q Sehr leicht Q Hohe Dämmleistung (WLS 024) bei geringer Dicke
Q Hohe Verlegeleistung Q Großes Format (2400 x 1200 mm) Q Günstiger
als man denkt
Weitere Informationen unter www.bauder.de
Editorial
Wie die Zugvögel …
… heißt der Titel des Beitrags auf Seite 28 in diesem Heft: Dort wird beschrieben, wie Dachdeckermeister Thomas Valtinke aus Hellenthal / Eifel im vergangenen Winter die insgesamt 3000 m² großen Flachdächer einer Ferienanla-
Collin Klostermeier,
Redakteur dachbaumagazin
ge auf der Urlaubsinsel Fuerteventura abdichtete. Das Besondere an diesem
Auftrag waren nicht nur der
»Dachdecker Valtinke hat aus
der Not eine Tugend gemacht.«
exotische Ort und die besonderen Arbeitsbedingungen, sondern vor allem der
Zeitpunkt der Ausführung: Thomas Valtinke verbrachte den kompletten Februar 2012 auf der Kanareninsel und verdiente dort bei angenehmen 22 °C gutes Geld, während daheim in der Eifel bei – 18 °C und einer dicken Schneedecke
sämtliche Dachdeckerarbeiten buchstäblich auf Eis gelegen hätten. Valtinke
hatte kurzerhand aus der Not eine Tugend gemacht und wird in Zukunft
probieren, den Zugvögeln nachzueifern und im Winter häufiger im Süden zu
arbeiten. Was der Dachdecker dort im vergangenen Winter erlebte,
können Sie im Interview des Monats auf Seite 8 nachlesen.
Die Ferienanlage in La Pared ist jedoch nicht das einzige Gebäude
im Ausland, die wir Ihnen in diesem Heft vorstellen – im Gegenteil:
Getreu dem Themenschwerpunkt »Internationaler Dachbau« hat die
Redaktion für Sie wieder einen Blick auf spektakuläre interna­tionale
Dachbaustellen geworfen. Hier präsentieren wir Ihnen ab Seite 12
unter anderem die Neudeckung der Polizeipräfektur in Paris, das
Mogat-Werke
kunstvolle Gründach des Besucherzentrums eines Botanischen
Gartens in Vancouver sowie den Totalumbau der beliebten Bergstation Eisgrat, die in 2900 m Höhe am Stubaier Gletscher in Österreich
liegt. Lassen Sie sich von diesen Gebäuden und ihren schönen Dächern inspi-
▴▴Dachbaustelle im Süden: Thomas Valtinke
sanierte im Februar 2012 die Flachdächer
dieser Ferienanlage auf Fuerteventura
rieren – und wer weiß: Vielleicht verbringen Sie ja auch bald mal einen Wintermonat auf einer warmen Baustelle im Ausland …
Ihr
dachbau magazin 12 | 2012
3
In diesem Heft
Inhalt 12 | 2012
Thema des Monats:
Internationaler Dachbau
12 Schieferdach
Polizeipräfektur in Paris / Frankreich
16 Zinkdach
Flughafen in Alicante / Spanien
12
20Belichtung
Restaurant in Ramundsberget /
Schweden
Rathscheck
24Gründach
Botanischer Garten in Vancouver /
Kanada
28Flachdach
Hotel auf Fuerteventura / Spanien
30Fassade
Bergstation am Stubaier Gletscher /
Österreich
3 4Steildach
Verwaltungsgebäude in Singapur
36Flüssigabdichtung
Firmensitz in Kaltern / Italien
▴▴Die Polizeipräfektur in Paris ist zurzeit
eine Dachbaustelle: 4500 m² Schieferdach werden
dort bis 2014 mit großen Coquettes
sowie in Rechteck-Doppeldeckung erneuert
16
Management
Technik im Detail
Rheinzink
4 6Flachdach
Monitoring-System für schadensfreie
Dachflächen
VM Zinc / Alison Paine
38Nutzfahrzeuge
Der VW Amarok im Praxistest
▴▴Das Dach des
4 8Brandschutz
Schieferfassade in der Baustoffklasse A1
Terminals auf dem Flughafen
Alicante besteht aus
40 Kuppeln, die mit 59 000 m²
Zinkblech bekleidet sind
Dachwelten
54Metalldach
Kulturzentrum in Albany / Australien
▸▸Im Restaurant Tusen in
Schweden fällt das Nordlicht
durch 35 Dachfenster
in den modernen Speisesaal
4
dachbau magazin 12 | 2012
20
Velux / Åke Lindmann
Titelthemen sind farblich hinterlegt
Mogat-Werke
28
URSA
hautnah!
▴▴Auf der Urlaubsinsel Fuerteventura sanierte ein deutscher Dachdecker in
der kalten Jahreszeit 3000 m² Flachdachfläche
54
Erleben Sie URSA hautnah!
Entdecken Sie die
▴▴Das Kulturzentrum im
australischen Albany wird von
Dreiecksflächen überdacht,
die mit Titanzink bekleidet sind
innovativen URSA Produkte
für die Zukunft des Bauens.
Wir freuen uns auf Ihren
Besuch in der URSA Lounge.
Halle A1, Stand 113.
in jedem Heft
3Editorial
6 Dach aktuell
42 Dachmarkt
50Branche
51 Inserentenverzeichnis
58 Vorschau/Impressum
www.ursa.de
Für die Zukunft gut gedämmt
Ein Magazin der
WEKA Media GmbH & Co. KG
Titelbild: Zinco / Nic Lehoux /
Perkins + Will, Mogat-Werke,
Vedag, Wolfgang Tschakert
dachbau magazin 12 | 2012
5
Produkt des Jahres 2012 –
auswählen und gewinnen!
Hier können Sie nur gewinnen: dachbaumagazin verlost 3 Apple iPad3 16 GB WiFi +
Cellular mit Touch-Screen-Bedienung. Wählen Sie unter www.dachbaumagazin.de
das Produkt des Jahres und sichern Sie sich mit etwas Glück Ihr neues iPad.
Für Gewinner:
Das iPad3 16 GB WiFi + Cellular
Bildschirm
Das Retina-Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung und
IPS-Technologie (24,63 cm
Diagonale) verspricht gestochen
scharfen Text, satte Farben und
detaillierte Bilddarstellungen
Prozessor und Akku
Hochleistungsfähiger Dual-Core
Apple A5X SOC (System-on-a-Chip)
mit niedrigem Stromverbrauch und
Quad-Core-Grafik. Die integrierte
wiederaufladbare LithiumPolymer-Batterie mit 42,5 Wattstunden verspricht bis zu zehn
Stunden Surfen im Web mit Wi-Fi,
Video- oder Musikwiedergabe
Januar 2012
Erlus präsentiert
den Hohlfalzziegel SL
6
März 2012
Dörken präsentiert
ein Aufdach-Dämmsystem
dachbau magazin 12 | 2012
April 2012
Braas präsentiert
die Protegon-Technologie
Mai 2012
Wolfin präsentiert
zwei Spezialklebstoffe
Der flotteste Dreier des Jahres 2012
dachbaumagazin verlost dreimal ein iPad3
16 GB WiFi + Cellular mit hochauflösendem
Retina Display, Dock Connector auf USB-Kabel,
10 W USB Power Adapter (Netzteil) und
Dokumentation
S
ie klicken immer noch durchs Internet?
Seit Apple vor zwei Jahren seinen iPad
vorgestellt hat, erleben viele Internet-Surfer
bereits eine Zeit der Zärtlichkeit: Der sensible Bildschirm des Geräts reagiert nämlich auf jede Berührung.
Sie haben noch kein iPad, wollen aber
bald auch auf die sanfte Tour durchs Netz?
Dann schauen Sie sich einfach auf der Bildleiste unten unsere acht Produkte des Monats an, wählen Ihren Favoriten aus und
stimmen anschließend ab – denn das dachbaumagazin lobt auch in diesem Jahr wieder das Produkt des Jahres aus.
Wenn Ihnen der „Schnelldurchgang“ der
zur Wahl stehenden Produkte in unserer
Übersichtsleiste für Ihre Entscheidung noch
nicht ausreicht, so können Sie sich die ausführlichen Produktvorstellungen entweder
Juli 2012
Galaxy präsentiert
ein Indach-PV-System
im Internet unter www.dachbaumagazin.de/
Produkt des Monats oder in den letzten acht
Printausgaben des dachbaumagazins noch
einmal ganz genau anschauen und dann
Ihre persönliche Wahl in aller Ruhe und
mit noch mehr Hintergrundinformationen
treffen.
Und so läuft die Wahl zum Produkt des
Jahres 2012 im dachbaumagazin:
■■ Unter den acht Produkten des Monats,
die wir Ihnen im Laufe des Jahres vorgestellt haben, suchen Sie Ihren persönlichen Favoriten heraus
■■ Senden Sie Ihre Entscheidung an die
Redaktion: Abstimmen können Sie im
Internet unter www.dachbaumagazin.
de. Dort finden Sie auch die detaillierten Teilnahmebedingungen
September 2012
Schwenk präsentiert
ein Aufsparren-Dämmsystem
dachbau magazin 12 | 2012
Oktober 2012
Braas präsentiert
ein Indach-PV-System
■■ Das Produkt mit den meisten Stimmen
wird zum Produkt des Jahres gekürt
■■ Jeder Teilnehmer, der seine Stim-
me dem späteren Sieger gegeben hat,
nimmt an der Verlosung der Apple
iPads teil
Machen Sie mit bei unserer diesjährigen
Leserwahl und beurteilen Sie die Produkte
des Monats nach den Kriterien Innovationsgrad, Praxisnutzen und Verarbeitungsfreundlichkeit.
Jeder dachbaumagazin-Leser kann bei der
Wahl zum Produkt des Jahres mitmachen
und gewinnen – bis auf die Mitarbeiter der
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG und deren Angehörige. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahmeschluss ist Montag,
der 31. Dezember 2012.
■
November 2012
Ursa präsentiert einen
Hochleistungsdämmstoff
7
Dach aktuell
Überwintern im Süden: Ein Geschäf tsmodell für die K alte Jahreszeit?
»In einem Koffer hatten wir drei Schweißbrenner.«
Dachdeckermeister Thomas Valtinke arbeitet in Hellenthal in der
Eifel. Dort sind die Winter hart, sodass Kurzarbeit und Schlechtwettergeld in den meisten Jahren unvermeidbar sind. Im vergangenen
Februar drehte er den Spieß kurzerhand um und arbeitete für vier
Wochen auf der Urlaubsinsel Fuerteventura. Grund genug für das
dachbaumagazin, den reisefreudigen Dachdeckermeister mal zum
Thema »Überwintern im Süden« zu befragen.
dachbaumagazin: Herr Valtinke,
was war Ihr erster Gedanke, als
Sie den Auftrag bekamen, die
Flachdächer einer Ferienanlage
auf Fuerteventura abzudichten?
Thomas Valtinke: Mein erster Gedanke war: Super, da haben wir in
der schlechten Jahreszeit was zu
tun. In der Eifel sind die Dächer
nämlich jeden Winter für bis zu
zwei Monate weiß. Und während
mein Bruder und ich im Februar
ohne Beanstandungen zwei Wochen in Anspruch nahm, wurden
die Paletten wiederum per Spedition zur Ferienanlage nach La
Pared gefahren.
Trotzdem mussten Sie bestimmt
noch das eine oder andere Teil
zukaufen – funktioniert das auf
einer Urlaubsinsel?
Naja, ein bisschen improvisieren
muss man schon – mein Bruder
und ich haben das »Survival-Training für Handwerker« genannt.
So mussten wir zum Beispiel
drei Tage auf einen Gabelstapler warten, um die Paletten mit
den Dachbahnen zum jeweiligen
Einbauort fahren zu können. Ein
großes Problem war auch das
Gas für die Brenner: Auf Fuerteventura gibt es kein Propangas,
sondern nur Butangas, sodass
wir immer zu wenig Druck auf
der Flasche hatten. Da mussten
wir lange an einem passenden
Anschluss basteln, bis wir eine
Flamme hatten, die zumindest
ungefähr so gut wie in Deutschland brennt. Und wenn auf der
Baustelle etwas fehlte, musste einer von uns 50 km mit dem
Mietwagen zum nächsten Baumarkt fahren – eine 20 x 20 m
große Bretterbude, wo die Ware
kreuz und quer durcheinander
lag. Da überlegt man sich zweimal, ob man auch wirklich an alles gedacht hat.
Haben Sie aus Deutschland das
eigene Werkzeug mitgebracht?
Aber natürlich. Mein Bruder und
ich hatten jeweils einen Koffer dabei, der exakt die erlaubten 20 kg gewogen hat: In einem waren die Arbeitskleidung,
Jeans und Trainingsanzüge drin,
im anderen das Werkzeug: Drei
Schweißbrenner, Bohrmaschinen, Messer, Klingen und sämtliche Kleinteile. Das hat genau gepasst und wir hatten nicht einmal
Übergepäck.
Das hört sich recht kompliziert
an. Würden sie so einen Auftrag
noch einmal annehmen?
In den Wintermonaten auf jeden
Fall. Und da traf es sich natürlich gut, dass die Nachbarn auf
uns aufmerksam geworden sind
und gleich zwei Folgeaufträge für
Februar 2013 erteilt haben. Die
Dächer habe ich am letzten Tag
unseres Aufenthalts noch aufgemessen, sodass wir im nächsten
Jahr sofort mit den Abdichtungsarbeiten beginnen können.
Stichwort Logistik: Wie haben Sie
die Dachbahnen von Deutschland
auf die Kanaren transportiert?
In Deutschland wurden die Bahnen zunächst von einer Spedition
nach Hamburg zum Hafen gefahren. Danach wurden sie auf dem
Seeweg zum Hafen Puerto del
Rosario auf Fuerteventura verschifft, was vier Wochen gedauert hat. Nachdem der Container
verzollt war, was übrigens auch
»Mein erster Gedanke: Super, da haben
wir in der schlechten Jahreszeit zu tun.«
2012 auf Fuerteventura bei 22 °C
tüchtig geschafft haben, hätte die
Arbeit daheim bei bis zu –18 °C
garantiert brachgelegen.
Würden Sie die Reise auf die Kanareninsel als Arbeit oder doch
eher als Urlaub bezeichnen?
Eindeutig als Arbeit: Wir wollten
die insgesamt 3000 m² großen
Flachdächer bis Anfang März fertig haben und sind deshalb täglich zehn Stunden auf dem Dach
gewesen – und zwar sechseinhalb Tage pro Woche. Nur am
Samstagnachmittag haben wir
freigemacht, um uns im Touristenviertel die Live-Übertragung
der deutschen Fußball-Bundesliga anschauen zu können.
▴▴Dachdeckermeister Thomas
Valtinke aus Hellenthal in
der Eifel arbeitete 2012 einen Monat
lang auf Fuerteventura
Gibt es auf den Kanaren denn keine einheimischen Dachdecker, die
solche Aufträge erledigen wollen?
Also, ich habe in den vier Wochen jedenfalls keinen gesehen.
Bei den meisten Häusern pinselt
der Hausmeister die Flachdächer
zweimal im Jahr mit roter Farbe.
Das Ergebnis ist irgendwann eine
3 cm dicke Schicht aus 50 alten
Anstrichen. Das haben wir dann
mal vernünftig mit Bitumenbahnen abgedichtet, was den Besitzern der Nachbarhäuser scheinbar sehr gut gefallen hat.
Überwintern im Süden: ist das für
sie ein dauerhaftes Geschäftsmodell?
Aber sicher! Der erste Auftrag
war natürlich ein Glücksfall, aber
diesmal werde ich gezielt nach
weiteren Aufträgen Ausschau
halten. Ideal wäre es, jedes Jahr
von Mitte Januar bis Mitte März
im warmen Süden zu arbeiten –
und dann sofort in die Dachdeckersaison in der Eifel zu starten.
Herr Valtinke, wir bedanken uns
für das Gespräch.
Entsendung ins Ausl and
Was müssen Arbeitgeber beachten?
Schickt ein deutsches Unternehmen Mitarbeiter für einen befristeten Zeitraum ins
Ausland, spricht man von einer „Entsendung“. Während dieser Entsendung besteht oft das deutsche Arbeitsverhältnis
weiter, der Mitarbeiter kehrt dann nach
seinem Auslandseinsatz in den heimischen Betrieb zurück. Somit bleibt der Ar-
8
beitnehmer gegenüber seinem deutschen
Chef weisungsgebunden – selbst über Ländergrenzen hinweg. Auch sein Gehalt zahlt
weiterhin das entsendende Unternehmen.
Das deutsche Recht über Versicherungspflicht und Versicherungsberechtigung gilt
für die Entsendung eines Mitarbeiters einer
in Deutschland beheimateten Firma aller-
dachbau magazin 12 | 2012
dings nicht automatisch weiter. Innerhalb
der EU bleiben die deutschen Regelungen
dann anwendbar, wenn die voraussichtliche Dauer der Auslandstätigkeit nicht über
24 Monate hinausgeht und der Arbeitnehmer keinen anderen Entsendeten ablöst.
www.das.de/rechtsportal
IMMER BESSER
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RHEINZINK GmbH & Co. KG · Postfach 1452 · 45705 Datteln · Germany · Tel.: +49 2363 605 - 0 · Fax: +49 2363 605 - 209 · [email protected]
www.rheinzink.de
Dach aktuell
Gebäudesanierung
Hol zdach
Rekord an der Themse
Die Crossrail Station in Canary Wharf / London hat ein
11 500 m² großes Holzdach. Das vom Londoner Architekturbüro
Foster + Partners entworfene Bahnhofsgebäude steht mitten im
Wasser der West India Docks, einem Seitenarm der Themse. Der
gesamte Bau der sogenannten Crossrail-Linie ist zurzeit eine der
größten Baustellen Europas und soll im Endausbau den Flughafen
Heathrow mit dem durch Olympia zu neuem Leben erwachten
Ost-London verbinden. Das Holzdach baute das Unternehmen
Wiehag. „Der Bau der Crossrail Station kostet 500 Millionen
Pfund – und obwohl nur ein sehr kleiner Anteil davon für das
Holzdach verwendet wird, ist es der größte Holzbau im Königreich“, erklärt Johannes Rebhahn, verantwortlich für das internationale Projektgeschäft des österreichischen Unternehmens. Die
Gitterstruktur aus Holz besteht aus etwa 1500 Einzelträgern aus
Brettschichtholz. Einige davon sind doppelt gekrümmt, um die
Architektur der Vordächer zu ermöglichen. Die Vordächer reichen 30 m weit über das Wasser. 450 Stahlknoten verbinden die
Holzträger zu unregelmäßigen Dreiecken.
www.wiehag.com
Fr age de s Monats
Dachdeckermeister Thomas Valtinke hat im vergangenen
Winter ein Flachdach auf Fuerteventura abgedichtet, statt
daheim in der Eifel auf besseres Wetter zu warten (siehe
Interview auf Seite 8). Würden Sie in der kalten Jahreszeit
auch Aufträge im warmen Süden ausführen?
A)Was für eine Frage: Natürlich! Besser kann man als
Dachdecker den Winter doch gar nicht nutzen.
B)Ich weiß nicht – die Idee, im Süden zu überwintern, ist
schon reizvoll. Aber ich sehe gleichzeitig auch viele
Unwägbarkeiten, wie zum Beispiel die Sprache, die
Logistik oder ausländische Behörden.
C)Nein, auf keinen Fall. Das ist mir zu abenteuerlich!
Stimmen Sie ab unter www.dachbaumagazin.de
Dort finden Sie auch alle Ergebnisse der vorherigen
Umfragen.
10
dachbau magazin 12 | 2012
Die Gebäudesanierung droht im Bund-Länder-Dickicht stecken zu bleiben. Die vom Bund stattdessen ab 2014 in Aussicht gestellte Zuschuss-Fördersumme von 300 Millionen
Euro jährlich trifft in der Bau- und Immobilienbranche auf
Unverständnis. Immerhin sei ursprünglich eine jährliche Aufstockung von 1,5 Milliarden Euro zugesagt worden – und das
bereits ab 2012. „Die Förderung per Zuschuss ist keine adäquate Ersatzlösung“, so Michael Hölker von der Wohnungsbau-Initiative. „Es läuft auf ein Windhundverfahren für die
Hausbesitzer hinaus. Beim Run auf den Fördertopf müssen
sie befürchten, am Ende leer auszugehen.“ Ein Steuerbonus
hätte den klaren Vorteil einer „Ganz-Jahres-Garantie“ in verlässlicher Förderhöhe für Hausbesitzer gehabt. 2,4 Milliarden
Euro für acht Jahre seien als zusätzliche Fördergelder viel
zu gering bemessen. Benötigt würden jährlich derzeit mindestens 3 Milliarden Euro allein für die KfW-Förderung des
energieeffizienten Bauens und Sanierens. Die jetzt vom Bund
präsentierte Lösung sei bestenfalls eine „B-Lösung“, um den
Energieverbrauch der Gebäude zu verringern.
www.bdb-bfh.de
L andessieger
Schäfer holt Gold
Dominik Schäfer aus Neuental ist der beste Dachdecker in Hessen. Der im Dachdeckerbetrieb Hubert
Merz in Schwalmstadt ausgebildete Geselle überzeugte
beim Leistungswettbewerb der
Deutschen Handwerksjugend in
Weilburg und belegte den ersten
Platz auf Landesebene. Bereits
bei der Gesellenprüfung der
Dachdecker-Innung Kassel gehörte Schäfer zur Spitzengruppe.
Damals musste er allerdings noch
Philipp Flohr, Joey Kronenberger
und Tino Scholze den Vortritt
lassen. Wegen der großen Leistungsdichte meldete die Innung
aber das komplette Quartett zum
Leistungswettbewerb an. Beim Wettbewerb waren
von den Teilnehmern Arbeiten an Dach-, Wand- und
Wangenflächen gefordert. Diese mussten mit Schiefer
gedeckt, die Kehlen mit Biberschwanzziegeln ausgeführt und ein Flachdach mit hochpolymeren Dachdichtungsbahnen abgedichtet werden.
www.handwerk-schwalm-eder.de
HNA Homberger Allgemeine/Helga Hebeler
Foster + Partners
Kommt nur die »B-Lösung«?
www.dachbaumagazin.de
Das neue
Igor Tarasov – Fotolia.com
ERLUS
Magazin
Gewerbesteuer
Nicht mehr abzugsfähig
Für die Wirtschaftsjahre ab 2008 können die Gewerbesteuer
und die darauf entfallenden Nebenleistungen nicht mehr als
Betriebsausgaben abgezogen werden. Das Finanzgericht Hamburg hat bestätigt, dass diese Regelung nicht verfassungswidrig
ist. Allerdings wurde gegen das Urteil Revision beim Bundesfinanzhof eingelegt. Sofern man sich im Einspruchsverfahren auf
diese beruft, ruht das Verfahren, bis eine Entscheidung gefallen
ist. Insoweit bleibt die Gewinnermittlung offen und kann – bei
positivem Ausgang – zu Gunsten des Antragstellers geändert
werden. Eine Aussetzung der Vollziehung gewähren die Finanzämter allerdings nicht.
www.deubner-verlag.de
INSPIRATION
Winterreifen
Auf das Label kommt es an
Rechtzeitig zur Winterreifensaison und bevor die europäische Reifen-Kennzeichnungsverordnung in Kraft tritt, informieren Reifenhersteller im Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (wdk) über die neuen Reifenlabel.
Ab dem 1. November 2012 müssen die Verbraucher beim
Reifenkauf darüber informiert werden, was der Reifen in Sachen Umwelt und Sicherheit leistet. Für alle Fahrzeugreifen,
die ab dem 1. Juli dieses Jahres produziert wurden, ist deshalb eine Einstufung beim Rollwiderstand und beim Nassgriff in
die sieben Klassen A (beste) bis G
(erfüllt die Mindestanforderung)
sowie das Rollgeräusch (dB-Wert)
vom Reifenhersteller anzugeben.
Die Ergebnisse sind in einem standardisierten Label zusammengefasst – so erhält der Verbraucher
stets aktuelle, einheitliche und
vergleichbare Informationen.
THEMENWELTEN
Gestalten Sie Ihr Traumdach
mit dem ERLUS-Dachkonfigurator.
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Lernen Sie kreative Persönlichkeiten kennen,
die ERLUS inspirieren.
WERKSTATT
Erfahren Sie mehr über das faszinierende Material Ton
und die Menschen, die es in Form bringen.
Inspiration hat eine neue Adresse:
www.erlus.com/Magazin
www.wdk.de
dachbau magazin 12 | 2012
11
Thema des Monats
Schiefer
Spaltsteine an der Seine
Die 1867 direkt neben der Kathedrale Notre-Dame erbaute
Polizeipräfektur in Paris ist zurzeit eine Dachbaustelle:
Die 4500 m² großen Schieferdächer werden in RechteckDoppeldeckung und mit großen Coquettes erneuert.
Text: Gerard Halama | Fotos: Rathscheck
12
dachbau magazin 12 | 2012
▴▴Blick von NotreDame auf die Polizeipräfektur: Rechts
sind die Gerüste zu
sehen, links
der Eiffelturm
D
ie Dächer der Polizeipräfektur in Paris werden zurzeit saniert. Dabei kommen Rechteck-Doppeldeckungen
32 × 22 und Coquettes 60 × 30 cm zum Einsatz. Auf Wunsch der Denkmalpflege werden für beide Formate nach altem Vorbild
besonders glattflächige Steine verarbeitet.
Im Herzen von Paris
Die Polizeipräfektur in Paris befindet sich
im Herzen von Lutèce, der antiken Stadt,
die auf einer Stadtinsel zwischen den zwei
Armen der Seine am Fuß der Sainte-Chapelle und der weltberühmten Kathedrale
Notre-Dame errichtet wurde. Erbaut wurde das riesige Gebäude der „Garde Républicaine“ (Nationalgarde) von 1863 bis 1867.
Mit steigenden Verwaltungsanforderungen
wurde das große Bauwerk immer wieder
umgebaut und schließlich zur Präfektur
umgestaltet. Neben der Polizei hat hier
heute auch der Geheimdienst seinen Sitz.
Nachts wird das unter Denkmalschutz stehende Gebäude zur Freude der vielen Touristen hell angestrahlt.
Das Gebäude der Präfektur ist ein typischer Vertreter des sogenannten Haussmann-Stils: Baron Haussmann hatte das
dachbau magazin 12 | 2012
Stadtzentrum von Paris im Auftrag von
Kaiser Napoleon III fast komplett neu errichtet (siehe Kasten auf Seite 14). Dabei
entstanden kompakte Stadtbauten, die –
wie auch die Präfektur – bis unter die hohen Mansarddächer genutzt werden. Das
Gebäude besteht aus Naturstein und wurde
rund um einen 4600 m² großen Innenhof
gebaut. Drei repräsentative Hauptfassaden,
vier Ecktürme und zwei weitere Türme am
Eingangsportal prägen das vierseitig geschlossene Bauwerk. Die Türme überragen
die Hauptfassaden und verleihen dem Gebäude seine majestätische Ausstrahlung.
13
Thema des Monats
Internationaler Dachbau
▴▴Einer der markanten Ecktürme der Polizeipräfektur in Paris mit den großen, auch von Weitem noch gut erkennbaren Coquettes
Schiefer mit glatter Oberfläche
Der Haussmann-Stil
Der Haussmann-Stil ist ein Baustil im
Paris des 19. Jahrhunderts. Der französische Kaiser Napoleon III hatte drei
Jahre in London gelebt und dort die
Stadtinfrastruktur mit großzügigen
Straßenzügen, Parks und einer modernen Kanalisation bewundert. Daraufhin
beauftragte er den Baron Georges-Eugène Haussmann (1809 – 1891) mit der
Umgestaltung des mittelalterlichen
Paris nach dem Vorbild Londons.
Im Haussmann-Stil hat das städtische
Gesamtbild Vorrang vor der Architektur des einzelnen Gebäudes. Er ist geprägt von wiederkehrenden Grundelementen: kompakte Bauwerke mit fünf
bis sieben Geschossen und eine auf die
bürgerliche Gesellschaft angepasste Bauform: Im Erdgeschoss befinden
sich Ladenlokale, darüber wohnen die
Ladenbesitzer. Das zweite Geschoss
beherbergt die herrschaftliche Etage
mit hohen Decken. Die Mansarddächer
sind oft mit Schiefer gedeckt.
14
Bei der Restaurierung des Gebäudes galt es,
nur originale Materialien einzusetzen: Dazu
gehörte Schiefer für die Mansarddachflächen sowie Zink für die flachen Oberdächer
der Mansarden und die schmückende Ausgestaltung der Dachdetails. Für das denkmalgeschützte Gebäude suchte der Architekt einen Schiefer, der der Anmutung des
ursprünglichen Materials möglichst nahe
kam, denn der hier einst verarbeitete Schiefer französischer Herkunft war für seine
glatten Oberflächen bekannt. Eine weitere
Besonderheit bei diesem Dach war, dass neben den kleinen 32 × 22 cm Rechteckplatten
auch sehr große Coquettes 60 × 30 cm gefordert waren. Diese beiden unterschiedlichen
Formate aus demselben Schiefervorkommen konnte in überzeugender Qualität nur
Rathscheck liefern. Das hängt mit den Möglichkeiten zusammen, die das Unternehmen
mit den eigenen Ressourcen in Spanien hat.
Der Schieferspezialist hat dort Zugriff auf
Schiefervorkommen in unterschiedlichsten
dachbau magazin 12 | 2012
Ausprägungen. So erhielt schließlich der
sogenannte Domaine-Schiefer – eine speziell auf die Bedürfnisse des französischen
Denkmalschutzes ausgerichtete Sortierung
des InterSIN-Schiefers – den Zuschlag für
das exponierte Pariser Dach.
Die Dacharbeiten werden insgesamt etwa
vier Jahre in Anspruch nehmen. Speziell bedruckte Gerüstplanen bilden in dieser Zeit
das Gebäude hinter den Planen ab und machen zugleich Werbung für die Pariser Polizei. Aus Sicherheitsgründen – schließlich
residieren hier die Polizei und der Geheimdienst – werden die Gerüste rund um die
Uhr bewacht. Zurzeit sind die Arbeiten am
Dach etwa zur Hälfte abgeschlossen.
Pariser Spezialitäten
Französische Dachdecker unterteilen Frankreich in drei Dachregionen: Meer, Mitte und
Berge. Die Pariser Dächer zählen zur Region Mitte. Die um rund 70 Grad geneigten
Mansarddachflächen der Polizeipräfektur
sind mit einer 27 mm dicken Vollschalung
www.dachbaumagazin.de
▴▴Die riesigen, 60 × 30 cm großen Coquettes sind am Kopf genagelt und
am Fuß mit Klammern gesichert
▴▴Die steilen Dachflächen – hier an einem Eckturm – sind mit Schiefer,
die flacheren Dachflächen hingegen mit Zinkblech bekleidet
▴▴Auslaufende Coquettes-Deckung unter dem Mansardknick und
▴▴Kleinformatige Rechteck-Doppeldeckungen 32 x 22 cm prägen die
Übergang zur Vollschalung
hohen Mansarddachflächen der Präfektur
versehen. Rechteck-Doppeldeckungen
werden in Frankreich traditionell in einer
Spaltdicke von 3 bis 4 mm auf Vordeckung
geklammert. Für die Dächer der Präfektur
wünschte der Denkmalpfleger jedoch nach
historischem Vorbild Schiefer mit einer
Spaltdicke von 5 mm und forderte bei der
kleinen Rechteck-Doppeldeckung anstelle
der Klammerung eine klassische Nagelung.
Riesige Coquettes
Die insgesamt sechs Türme der Polizeipräfektur erhalten eine besonders auffällige Schieferdeckung aus 60 × 30 cm großen
Coquettes. Während die Mansardflächen
mit den 32 × 22 cm großen Rechteckschiefern kleinteilig bleiben, sind die 25 m hohen Ecktürme mit ihren großen Coquettes
vom Boden aus noch problemlos mit einem
schmückenden Rundschnitt in der Sichtflä»Die Denkmalpflege wünschte für das
che erkennbar. Die
Dach besonders glattflächige Schiefer.« Ecktürme sind weiterhin im Gegensatz
zu den vollflächig
Dieses spezielle Deckformat, auch Pariser
verschalten Mansarddächern gelattet. Die
Format genannt, wird hier überwiegend im
großen Coquettes sind darin am Fuß mit
sogenannten Monumentenbereich (DenkKlammerhaken gesichert und am Kopf gemalpflege) eingesetzt. Andere übliche Schienagelt. Ebenso großzügige wie kunstvolle
ferformate für die zahlreichen Pariser ManBlei- und Zinkarbeiten ergänzen die Schiesarddächer sind 30 × 20 cm und 30 × 22 cm.
ferflächen an den Gauben und am ManDie Überdeckungen entsprechen in Franksardknick. Die dekorativen Elemente aus
reichs Mitte denen in Deutschland (GebinZink und Blei sind teilweise gegossen und
dehöhe: 32 – 6 cm / 2 = 13 cm).
zusammengesetzt.
■
dachbau magazin 12 | 2012
STeckbrief
Objekt/Standort:
Polizeipräfektur
F-75004 Paris
Bauherr:
Stadt Paris / Préfecture de Paris
Architekten:
Medrea Ferauge & Lung
F-75014 Paris
Dachdeckerarbeiten:
Groupe Balas
F-93583 Saint-Quen und
Adhéneo la toiture
F-49801 Trélazé
Produkte:
4500 m² InterSIN-Schiefer als
Rechteck-Doppeldeckung 32 × 22 cm
und Coquettes 60 × 30 cm
Hersteller:
Rathscheck Schiefer
D-56727 Mayen | www.rathscheck.de
15
Thema des Monats
Zinkdach
Statische Spannung
Der neue Terminal des Flughafens in Alicante / Spanien
besteht aus 40 Kuppeln, die zu einer großen Halle
kombiniert wurden. Die Fassadenbekleidung und die
Dachdeckung sind aus Titanzink gefertigt.
Text: Frank Neumann | Fotos: Rheinzink
Thema des Monats
Internationaler Dachbau
◂◂Jede Kuppel
besteht aus einem
Gitterrahmen,
der einem Kreuzgewölbe ähnelt
D
▸▸Die Fassaden
der Fluggastbrücken
sind mit dem
Großrautensystem
bekleidet
er neue Terminal verfügt über
eine Nutzfläche von 330 500 m² und ist in
drei Hauptebenen gegliedert: den Abflugbereich, ein technisches Zwischengeschoss für
die Gepäcksortierung und die Ankunftsebene. Hinzu kommen zwei Kellergeschosse für technische Anlagen und ein weiteres Geschoss für das Gepäck-Handling.
Das Gebäude mit dem 59 000 m2 großen
Zinkdach hat eine jährliche Kapazität von
20 Millionen Fluggästen.
Der Flughafen Alicante besitzt durch
seine zentrale Lage an der Costa Brava eine
wichtige Verteilerfunktion für Touristen,
die von hier aus in die Urlaubsorte an Spaniens Ostküste fahren. Rund 7 Millionen
Nebengebäuden, Flugsteigen sowie einer
weiteren Start- und Landebahn. Dabei galt
es zu berücksichtigen, dass der Flughafen
in jeder Ausbaustufe voll funktionstüchtig
sein musste: Flugverkehr und Abfertigung
der Passagiere durften nicht beeinträchtigt
werden. Vor diesem Hintergrund entwickelten die Planer ein modulares System
mit industriell vorgefertigten Elementen.
Herzstück des Entwurfs ist ein gewölbtes
Kuppeldach, an das an allen vier Seiten ein
weiteres Kuppeldach anschließen kann.
Durch die Aneinanderreihung dieser Elemente entsteht eine offene, lichtdurchflutete
Halle, die im Inneren flexibel gegliedert und
genutzt werden kann. Den durch die Kuppeln entstehenden Raumeindruck bezeichnen die Planer
»Die Handwerker verarbeiteten bis als „Statische Spannung“.
zu acht Tonnen Zinkblech pro Tag.« Statisch, weil durch die Aneinanderreihung der Elemente
eine riesige Halle entstanden
Passagiere starteten und landeten hier im
ist. Spannungsreich, weil in diesem GesamtJahr 2002 – 2011 waren es bereits 9,9 Milraum jede Kuppel ihren eigenen Raum erlionen. Angesichts der stetig steigenden
zeugt, der in Abhängigkeit vom Lichteinfall
Fluggastzahlen beschloss die AENA, die
und der darunter liegenden Nutzung immer
Betreibergesellschaft der spanischen Flugwieder anders wirkt.
häfen, am Flughafen Alicante einen neuen
Terminal zu bauen.
40 Kuppeldächer
Jede Kuppel hat eine Spannweite von 36 m,
Anschlussfähiges Dach
überdeckt eine Fläche von knapp 1300 m²
Den Ausgangspunkt der Planung bildete
und erreicht in der Spitze eine Höhe von
der maximal mögliche Ausbau des Flugha23 m. Am höchsten Punkt befindet sich
fens – einschließlich Abfertigungsgebäude,
eine runde Öffnung (Durchmesser: 6 m),
18
dachbau magazin 12 | 2012
die im Brandfall als Rauch- und Wärmeabzug fungiert und ansonsten Tageslicht einfallen lässt, das über Lichtlenkelemente in
das Halleninnere geführt wird.
15 Kuppeln (5 × 3) ergeben eine Einheit,
die über ein 18 m breites Flachdach mit einer zweiten, ebenfalls aus 15 Kuppeln bestehenden Einheit verbunden ist. Über ein
zweites Flachdach sind weitere zehn in einer
Reihe angeordnete Kuppeln angebunden,
sodass der neue Terminal aus insgesamt
40 Kuppeln besteht und im Grundriss einem „b“ ähnelt. Im inneren Winkel befinden sich die Zufahrten für die Ankunft- und
Abflugebene sowie das Parkhaus und – an
den Außenkanten – die Fluggastbrücken.
Hier umschließt eine 36 000 m² große Glasfassade mit Doppelverglasung und speziellem Sonnenschutzglas das neue Abfertigungsgebäude.
59 000 m² Zinkdachfläche
Jede Kuppel besteht aus einem Gitterstahlrahmen, der einem Kreuzgewölbe ähnelt.
Diese Rahmen wurden vorgefertigt auf die
Baustelle geliefert und dort auf Stahlsäulen montiert. Die riesige Dachfläche ist mit
Titanzink von Rheinzink gedeckt, da der
Planer mit diesem Material bereits beim
Terminal für den Flughafen Malaga gute
Erfahrungen gemacht hatte.
Titanzink weist eine außergewöhnliche
Langlebigkeit auf und bedarf dabei keinerlei
Wartung. Der Grund dafür ist die Patina,
www.dachbaumagazin.de
▴▴Das Herzstück des modularen Terminalkonzepts ist ein gewölbtes Kuppeldach. Auf den 40 Kuppeln wurden 59 000 m² Titanzink verlegt
die sich durch die natürliche Bewitterung
auf der Oberfläche entwickelt. Es handelt
sich dabei um eine Zinkkarbonatschicht,
die sich durch das Regenwasser und das
Kohlendioxid der Luft bildet und den Werkstoff langfristig vor Korrosion schützt. Aus
diesem Grund benötigt eine Zinkoberfläche für die komplette Nutzungsdauer keinerlei Wartung. Sollte die Oberfläche einmal zerkratzt oder anderweitig beschädigt
werden, bildet sich die schützende Patina
wieder neu. Für Anwendungen, bei denen
von Beginn an das „fertige“ Bild der patinierten Zinkoberfläche gewünscht wird,
entwickelte der Hersteller die Technik der
Vorbewitterung. Beim Flughafen Alicante
kam die Oberflächenqualität „vorbewittertpro blaugrau“ zum Einsatz, denn sie greift
zusammen mit den gewölbten Dachkuppeln das Farb- und Formenspiel der rauen
Landschaft Katalaniens perfekt auf.
498 t Titanzink, und das sind immerhin
59 000 m², wurden auf den 40 Kuppeln in
Doppelstehfalztechnik verlegt, während die
Fassaden der Fluggastbrücken (24 000 m²,
200 t Zinkblech) mit dem Großrautensystem bekleidet wurden. Bemerkenswert war
dabei die Verarbeitungsgeschwindigkeit der
spanischen Handwerker: Mit einer Verlegeleistung von rund 8 t pro Tag konnten sämtliche Klempnerarbeiten in nur vier Monaten fertiggestellt werden.
■
Steckbrief
Objekt/Standort:
Flughafen Alicante
E-03195 El Altet
Klempnerarbeiten:
Acieroid | E-28906 Getafe
Produkte:
Titanzinkblech und Großrautensystem,
Oberflächenqualität vorbewittertpro
blaugrau
Hersteller:
Rheinzink GmbH & Co. KG
D-45711 Datteln | www.rheinzink.de
BAUTECHNIK
dachbau magazin 12 | 2012
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Thema des Monats
Internationaler Dachbau
Belichtung
Zelt am Ende der Welt
Im schwedischen Wintersportort Ramundsberget steht
ein Restaurant, dessen Fassade aus Birkenstämmen
besteht. Zahlreiche Dachfenster geben den Blick auf die
atemberaubende Landschaft frei.
Text: Christian Krüger | Fotos: Velux / Hans Murman und Åke Lindmann
20
dachbau magazin 12 | 2012
www.dachbaumagazin.de
▴▴Auch wenn das Restaurant in Ramundsberget sehr abgelegen liegt,
erfreut es sich bei Wintersportlern einer großen Popularität
B
▴▴Das archaische Gebäude ist nur per Ski zu erreichen und erinnert durch
seine Rundbauweise an ein Sami-Zelt
eim Skifahren und Wandern machten sich die Architekten ein detailliertes Bild von der Umgebung, um die
Planung ihres Restaurants perfekt darauf
auszurichten – die Konstruktion sollte sich
dem Naturspektakel anpassen und den einmaligen Ausblick einfangen. „Die Fassade
aus Birkenstämmen soll das Restaurant in
die Natur einbinden. Der Schnee haftet an
den Stämmen, sodass sich die Fassade ganz
natürlich in die Umgebung einfügt. Inspiration für das Restaurant war ein traditionelles Sami-Zelt. Die Rundbauweise lag
zudem nahe, da sie eine gute Sicht in alle
Richtungen ermöglicht“, erklärt Architektin
Ulla Alberts. Um auch im Inneren des Restaurants für eine besondere Atmosphäre zu
sorgen und zugleich einen Ausblick in die
grandiose Natur zu ermöglichen, wurden in
die Nordfassade des Holzbaus 35 Dachfenster in drei übereinanderliegenden Reihen
eingebaut.
Skars. Das Restaurant liegt auf halbem Weg
zwischen den Solliften und dem bei Wintersportlern beliebten Osthang, sodass die
Skihänge leicht erreichbar sind.
Das Gebäude verschmilzt mit der Umgebung zu einer harmonischen Einheit. Das
Restaurant erinnert dabei an wilde, nordische Sagen: in völliger Abgeschiedenheit gelegen, aber aus der Ferne deutlich sichtbar.
Die Südseite verfügt über einen einladenden Eingangsbereich, der sowohl im Sommer als auch im Winter Besucher anlockt,
die es sich dann an der Feuerstelle gemütlich machen können.
Der Standort des Rundbaus zwischen
Birken, Bächen und Felsen ist mit Bedacht
gewählt worden; abgelegen und dennoch
das ganze Jahr über gut zugänglich. Das archaische Gebäude ist auch ein Beispiel für
hochmoderne Architektur in der Wildnis:
Es befindet sich in einem sehr abgelegenen
Skigebiet und ist nur auf Skiern oder zu Fuß
erreichbar. Von innen sorgt die Rundbauweise für eine 360-Grad-Aussicht und von
außen bietet sich dank der schneebedeckten
Fassade ein natürliches Bild, da sich das Gebäude vor allem im Winter harmonisch in
die Landschaft einfügt.
»»
Nur per Ski erreichbar
Das Restaurant Tusen ist ein Skirestaurant
am Rande der Baumgrenze im schwedischen Wintersportort Ramundsberget. Vom
Gebäude in Form eines Tipis blickt man
weit über die Gebirgslandschaft. Die umgebende Natur ist nahezu unberührt und man
hat eine Panoramasicht auf viele bekannte
Berge Schwedens wie den Helags und den
▸▸Im Winter wird
das Schmelzwasser
aufgefangen und
durch eine Hohlsäule
nach unten geleitet
dachbau magazin 12 | 2012
21
Thema des Monats
Internationaler Dachbau
▴▴Das Gebäude besteht aus zwei Stockwerken. Durch insgesamt 35 Dachfenster in der Fassade gelangt das spektakuläre Nordlicht in den Innenraum
▾▾Urig: Eine Fassade aus Birkenstämmen soll das Skirestaurant in die
umgebende Berglandschaft einbinden
22
dachbau magazin 12 | 2012
▾▾Auf natürliche Weise einladend: Auch beim schlichten Holzdurchgang
spiegelt sich das Konzept der Architekten wider
www.dachbaumagazin.de
Querschnitt
Aufsicht Fassade
Transport mit Pistenraupe
versorgt. Anschließend wird das Wasser gereinigt und in die Natur zurückgeführt – es
„verschwindet“ in einer eigenen Abwasseraufbereitung, einer biologischen Kleinkläranlage. Die Beheizung der Räume erfolgt
über Erdwärme, während das Schmelzwasser vom Flachdach in der Mitte der Dachfläche aufgefangen und von dort durch eine
Hohlsäule nach unten ins Freie abgeleitet
wird.
parterre befinden sich der Eingangsbereich
mit einem kleinen Speiseraum, einem Technikraum, der Kundentoilette sowie einem
Treppenhaus für die Mitarbeiter.
„Wir wollten eine Einheit schaffen:
Das Farbschema der Inneneinrichtung
ist schlicht, alles ist in den Hauptfarben
Schwarzbraun und Weißgrau mit orangegelben Kontrasten gehalten“, so Architekt
Hans Murman. Im Gebäudeinneren sind
die Verbindungen zwischen Bauelementen und Wänden mit Birkensperrholz und
Birkenrinde verkleidet. Die Böden sind mit
schalldämmendem Teppich ausgelegt. Die
Dachfenster von Velux wurden als Fassadenelemente verwendet und ver»In die Nordfassade des archaischen Holz- setzt in drei Reihen
in die Nordfassade
baus wurden 35 Dachfenster eingebaut.«
eingebaut. Diese
Gestaltungsweise
transportiert, im Winter erfolgte der Transsorgt nicht nur für eine atemberaubende
port mithilfe einer umgebauten PistenAussicht, sondern auch für eine helle und
raupe. Der geplante Bauzeitraum von nur
angenehme Atmosphäre im Restaurant. Das
knapp acht Monaten zwang die Architekten
besondere Nordlicht kann deshalb durch
zudem, vorgefertigte Holzbauelemente zu
die Dachfenster wie die Sonne durch die
verwenden.
Zweige eines Baums einfallen.
Von Anfang an verfolgte das Architekturbüro das Konzept, ein Restaurant zu bauen,
dessen Form und Materialien im Einklang
mit der Beschaffenheit der Gebirgslandschaft stehen. Die Idee war, dass das Gebäudeinnere sowohl Geborgenheit als auch
Freiheit vermittelt und seine Wirkung an einem windigen Wintertag genauso entfalten
kann wie an einem sonnigen Frühlingstag.
Das Bauen an einem so schönen, jedoch
vor allem logistisch schwierigen Standort
war mit einigen Herausforderungen verbunden. Im Sommer wurden die Baumaterialien über eine Behelfsstraße zur Baustelle
Gelochte Nordfassade
Spezielle Lösungen
Das Gebäude besteht aus zwei Stockwerken: Das Erdgeschoss, das eigentlich eine
Art Hochparterre ist, führt zu einem Untergeschoss mit dem Hauptspeisebereich,
der Küche und der Essensausgabe. Von hier
gelangt man auf eine kleine, geschützte Außenterrasse, die auch von der Südwestseite
des Restaurants zugänglich ist. Im Hoch-
Eine der Herausforderungen beim Bau des
Restaurants Tusen war der Wasserzu- und
-abfluss. Es wäre nämlich zu aufwendig gewesen, das Abwasser ins nächstgelegene
Dorf abzuleiten. Daher entwickelten die
Planer eine separate Einrichtung am Gebäude, die das Restaurant über eine speziell
konzipierte Rohrleitung mit Frischwasser
dachbau magazin 12 | 2012
■
Steckbrief
Objekt/Standort:
Restaurant Tusen
S-840 97 Bruksvallarna
Architekten:
Murman arkitekter AB
Ulla Alberts und Hans Murman
S-118 46 Stockholm
Dachfenstereinbau:
Öhmans Brygg AB
S-126 53 Hägersten
Produkte:
35 Dachfenster
Hersteller:
Velux Deutschland GmbH
D-22527 Hamburg
www.velux.de
Unter www.dachbaumagazin.de finden
Sie im E-Paper an dieser Stelle einen
Link zu weiteren Zeichnungen des
Restaurants Tusen.
23
Thema des Monats
Internationaler Dachbau
Das Besucherzentrum in Vancouver
ist durch sein
nachhaltiges Konzept
ein Vorbild für
das Bauen im 21. Jahrhundert
24
dachbau magazin 12 | 2012
Gründach
In voller Blüte
Das Dach des Besucherzentrums im Botanischen
Garten in Vancouver / Kanada ist einer Orchidee
nachempfunden. Auf der gewölbten Dachfläche verbauten die Handwerker drei Gründachsysteme.
Text: Heidrun Eckert und Jelle Vonk | Fotos: Zinco und Nic Lehoux / Perkins + Will
D
er 22 Hektar große Botanische
Garten in Vancouver besteht bereits seit den
1970er-Jahren. 2011 erhielt er ein 1800 m²
großes Besucherzentrum – mit einem extravaganten Gründach in Form einer Orchideenblüte. Die variierenden Dachneigungen
von 2 bis 55 Grad erforderten unterschiedliche Begrünungslösungen, die dank drei
verschiedener Gründachaufbauten auf der
Baustelle dauerhaft funktionssicher ausgeführt werden konnten.
Aus Überzeugung grün
Der international bekannte kanadische Architekt Peter Busby und Kanadas führende Landschaftsarchitektin Cornelia Hahn
Oberlander haben mit ihren Teams diese
außergewöhnliche Dachform entwickelt.
Beide stehen aus Überzeugung für „Grünes
Bauen“ und beweisen dies fortlaufend in
ihrem Lebenswerk. Bereits in den 1970erJahren galt die 1921 in Mülheim an der
Ruhr geborene Cornelia Hahn Oberlander
als eine entscheidende Wegbereiterin der
Dachbegrünung. Die mittlerweile hochbetagte Gründach-Expertin ist bekannt dafür,
dass sich ihre Landschaftsgestaltungen stets
in das architektonische Gesamtkonzept und
in die natürliche Umgebung einfügen. Dies
ist mit dem VanDusen Besucherzentrum
einmal mehr gelungen.
Pflanzen aus der Region
Der Botanische Garten in Vancouver möchte den Menschen die Bedeutung der biologischen Vielfalt und den Wert ihrer Erhaltung
nahebringen. Rund um das Besucherzentrum zeigt deshalb ein kaskadenartiger Garten unterschiedliche ökologische Zonen,
wie sie am Pazifik vorkommen: Feuchtgebiete, Wälder und Wiesenlandschaften. Das
Besucherzentrum ist Vorbild für Nachhaltigkeit und Umweltschutz im 21. Jahrhundert und bietet den Gästen des Botanischen
Gartens einen lebendigen Treffpunkt, der
zur Inspiration, Information und Begeisterung für die Pflanzenwelt einlädt.
Drei Gründachaufbauten
Inspiriert von der organischen Form einer
Orchidee ist das gesamte Dach in mehrere weit geschwungene Flächen aufgeteilt,
dachbau magazin 12 | 2012
25
Thema des Monats
Internationaler Dachbau
Rund um das
verglaste Atrium ist
die Dachneigung
mit bis zu 55 Grad
besonders steil
welche die Blätter darstellen. Diese Flächen laufen teilweise nahtlos in die ebenerdige Umgebung aus. Auf dem gewölbten
Holzdach wurde zunächst ein Leck-Erkennungssystem installiert, danach folgte eine
zweilagige, wurzelfeste Bitumenabdichtung.
Hinsichtlich der Dachbegrünung waren die
Spezialisten von Zinco gefragt, denn die unterschiedlich geneigten Dachflächen stellten
besondere Ansprüche hinsichtlich Dränage, Bewässerung und Schubkraftableitung.
Letztlich kamen drei verschiedene Systemaufbauten zum Einsatz: Auf Grundlage einer
durchgängig verlegten Bewässerungs- und
Schutzmatte verlegte der ausführende Be-
trieb Houston Landscapes in den flacheren
Bereichen bis 10 Grad Dachneigung einen
Systemaufbau mit dem Drän- und Wasserspeicherelement Floradrain FD 40, in den
Schrägdachbereichen bis 25 Grad Dachneigung Floraset FS 75-Elemente und in
den steilsten Flächen bis 55 Grad Dachneigung sogenannte Georaster-Elemente.
Besonderheiten der Steilflächen
Für die dauerhafte Funktionssicherheit der
Dachbegrünung auf geneigten Dächern ist
eine Schubsicherung entscheidend, um das
Abrutschen der Begrünung zu verhindern.
Im Schrägdachbereich ist durch die Form
der Floraset-Elemente eine ausreichende
Verzahnung mit dem Substrat gewährleistet – die Schubkräfte werden hier zuverlässig in die Traufaufkantung abgeleitet.
Auf den steilsten Dachflächen dienen die
10 cm hohen Georaster-Elemente, die zu
einem stabilen, flächigen Verbund zusammengesteckt und mit Substrat befüllt wurden, zur Lagesicherung. In diesem Bereich
nehmen weiterhin zusätzlich eingebaute
Schubschwellen die enormen Kräfte auf.
Bei der Dimensionierung der Traufaufkantungen und Schubschwellen wurde neben
dem Feuchtgewicht des Begrünungsaufbaus
auch die örtliche Schneelast angesetzt.
▴▴Gewölbte Holzkonstruktion: Dachneigungen von 2 bis 55 Grad erforderten den Einsatz von drei verschiedenen Gründachaufbauten
26
dachbau magazin 12 | 2012
www.dachbaumagazin.de
Aufsicht Gründach
▸▸Das verglaste
Atriumdach
stellt den Blütenstempel der
Orchidee dar und
lässt viel
Licht ins Innere
Grundsätzlich gewinnt auf geneigten
Dachflächen das Thema Zusatzbewässerung in Trockenzeiten an Brisanz. Im Falle des Besucherzentrums in Vancouver ist
allerdings eine permanente Bewässerung
nicht erforderlich, was mit der Pflanzenauswahl und dem dortigen Mikroklima durch
die Nähe zum Meer zu tun hat. Vancouver
gilt mit 166 Regentagen pro Jahr als sehr
regenreiche Stadt mit einer Gesamtniederschlagsmenge von 1181 mm pro Jahr. Das
ist annähernd doppelt so viel wie beispielsweise in Stuttgart.
Pflanzen zur Wasserreinigung
Das Gründach imitiert mit über 20 verschiedenen Pflanzenarten die ortstypische
Graslandschaft am Nordostpazifik. Dabei
wurden in den flachen Bereichen zum Beispiel die Segge (Carex acuti-formis) und die
Binse (Juncus) und in den Schrägdachbereichen die Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus) und die Prärielilie (Camassia) verwendet. All diese Pflanzen erweisen sich als
besonders effizient im Abbau von Ammonium, Nitrat und Phosphat und leisten damit
einen entscheidenden Beitrag zur Reinigung
des Niederschlagswassers von organischen
Inhaltsstoffen. Im Steildachbereich sind die
sehr trockenverträglichen Sedumpflanzen
angesiedelt. Das Gründach bietet damit in
seiner biologischen Vielfalt einen attraktiven Lebensraum für zahlreiche Vögel und
Insektenarten.
Ausgezeichnet
Das Besucherzentrum des Botanischen
Gartens Van Dusen wurde bereits mit dem
LEED-Platin-Status für umweltfreundliches und nachhaltiges Bauen ausgezeichnet. Darüber hinaus erfüllen Konzeption
und Bauweise des Besucherzentrums die
hohen Anforderungen des Living-BuildingChallenge-Standards (LBC). Dies ist das
weltweit anspruchsvollste Bewertungssystem für „Grünes Bauen“ mit strengen Richtlinien, wie zum Beispiel: Das Gebäude muss
seinen Energiebedarf aus vor Ort erzeugter,
erneuerbarer Energie gewinnen. Der Wasserbedarf muss zu 100 Prozent selbst gedeckt werden – durch Regenwassergewinnung und eine Wasseraufbereitung ohne
Chemie. Die Wasserreinigung funktioniert
dank der Bepflanzung biologisch. Durch die
Erfüllung dieser Standards ist beim VanDusen-Besucherzentrum eine hohe Nachhaltigkeit geschaffen worden – ein Vorbild für
das Bauen im 21. Jahrhundert.
dachbau magazin 12 | 2012
■
Steckbrief
Objekt/Standort:
Besucherzentrum
VanDusen Botanical Garden
CA-Vancouver, V6M 4H1
Bauherr:
VanDusen Botanical Garden
Association
Architekt:
Busby Perkins + Will Architects
CA-Vancouver V6B 2Y5
Begrünungsarbeiten:
Houston Landscapes
CA-Vancouver, V6A 2J7
Produkte:
ZinCo Systemaufbauten, je nach
Dachneigung mit Floradrain FD 40,
Floraset FS 75 oder Georaster
Hersteller:
ZinCo GmbH
D-72622 Nürtingen
www.zinco.de
www.zinco.ca
Unter folgendem Link ist ein
Zeitrafferfilm über den Bau der
Dachbegrünung zu finden: http://www.
youtube.com/watch?v=UbwQpDy56oI
27
Thema des Monats
Internationaler Dachbau
▴▴Blick auf
die Ferienanlage in
Fuerteventura,
die direkt am Meer im
Ort La Pared liegt
Fl achdach
Wie die Zugvögel
Dachdecker Thomas Valtinke sollte die Flachdächer einer
Ferienanlage auf Fuerteventura / Spanien sanieren.
So verbrachte er im Winter einen Monat im warmen Süden
und verdiente dabei auch noch gutes Geld.
Text: Christoph Adam | Fotos: Mogat-Werke
28
dachbau magazin 12 | 2012
www.dachbaumagazin.de
▴▴Rot gestrichen: eines der schadhaften Flachdächer vor der Sanierung
D
▴▴Lohnende Winterbaustelle: Die Dachbahn wurde einlagig verlegt
er Auftraggeber schilderte
dem Dachdecker aus Hellenthal / Eifel nicht
nur den Erholungswert der Insel, sondern
auch die klimatischen Gegebenheiten –
Fuerteventura heißt übersetzt „starke Winde“ –, die Jahr für Jahr ihre Spuren auf den
Dächern der Ferienhäuser hinterließen. Auf
Fuerteventura sind zwar die aktuellen Abdichtungstechniken aus anderen Ländern
bekannt, aber wie in vielen südlichen Ländern üblich, werden Flachdächer oft mit
einem kunststoffmodifizierten Anstrich in
roter Farbe gestrichen.
Große Schäden durch Trockenheit
Durch das Klima – Wind, Sonne und Dürre – werden die Dachflächen besonders beansprucht, zumal sie meist kaum Gefälle
und keine Entwässerung haben. Im Laufe
der Zeit entstehen dann Risse und Krakelierungen. Es ist normal, dass die einzelnen
Flächen im Laufe des Jahres nachgestrichen
werden und in einer so großen Ferienanlage
gilt die Devise: „Wenn man hinten fertig ist,
kann man vorne wieder anfangen.“
In den letzten 18 Monaten hatte auf Fuerteventura extreme Trockenheit geherrscht,
die große Schäden auf den gestrichenen
Dachflächen hinterlassen hatte. Jetzt stand
für den Eigentümer fest: „Ich suche eine
professionelle und langlebige Lösung.“ Mit
dieser Entscheidung startete der KanarenAufenthalt des Dachdeckers Valtinke.
Hitzebeständige Dachbahn
Wie die Zugvögel
Für die Dachsanierung wurde eine armierte
Flachdachbahn mit hohem Wärmebeständigkeitsgrad gesucht, die den besonderen
Anforderungen des trockenen Klimas dauerhaft standhalten kann. Die Entscheidung
fiel zugunsten der Polymerbahn Apollo O5 T von Mogat. Der Träger erfüllt die
Maximalvorgabe der DIN 18531 an mechanische Beanspruchung und ist durch seine
Konstruktion isotropisch aufgebaut – dadurch fängt er alle Zugkräfte, egal aus welcher Richtung sie wirken, ermüdungsfrei
auf. Die verwendete Bitumenmasse ist eine
Komposition aus Qualitätsbitumen, SBSPolymeren und hochpolymeren Additiven.
„Normalerweise haben wir in der Eifel im
Winter Frost und teilweise auch Schnee“,
weiß Dachdecker Thomas Valtinke. „Da
stellt sich für mich die Frage, Leute in Kurzarbeit oder Schlechtwetter zu schicken oder
es in Zukunft wie die Zugvögel zu machen,
im Süden zu überwintern und Geld zu verdienen.“ Die Arbeit des deutschen Dachdeckers hatte sich auf der Insel nämlich schnell
herumgesprochen: Einige Nachbarn haben
für den nächsten Winter bereits Folgeaufträge erteilt (lesen Sie hierzu auch das Interview auf Seite 8 in diesem Heft).
Einlagige Abdichtung
Nun konnte die eigentliche Arbeit der Dachdecker beginnen: Die Dachflächen wurden
gesäubert und Unebenheiten im Beton egalisiert. Danach wurde der Bitumen-Voranstrich vollflächig mit der Rolle aufgebracht.
Auf den verschiedenen großen und kleinen,
verschachtelt angelegten Dachflächen wurde die Bahn als einlagige Abdichtung ausgeführt und vollflächig aufgeschweißt.
Die Dachdecker führten die Bahn am
Attika-Rand über die ausgebildete Rundecke (Hohlkehle) hoch und befestigten
sie mit einer Alu-Wandanschlussschiene.
Dabei wurden wegen der Rostgefahr ausschließlich Edelstahlschrauben verwendet.
dachbau magazin 12 | 2012
■
STeckbrief
Objekt/Standort:
Ferienanlage Costa Real
E-35627 La Pared
Dachdeckerarbeiten:
Thomas Valtinke
D-53940 Hellenthal / Eifel
Produkt:
Mogat Apollo O5 T
Hersteller:
Mogat-Werke
D-55120 Mainz
www.mogat-werke.de
29
Thema des Monats
▴▴Publikumsmagnet:
Die Bergstation
Eisgrat ist bei den
Wintersportlern
am Stubaier Gletscher
sehr beliebt
Fa ssade
Für Wind und Wetter
Das harte Wetter auf 2900 m Höhe hatte der 30 Jahre
alten Bergstation Eisgrat kräftig zugesetzt. Bei der
Sanierung setzte der Bauherr auf eine Fassadenlösung
mit Verbundplatten aus Aluminium.
Text: Harald Kronthaler | Fotos: Prefa / Mario Rabensteiner
30
dachbau magazin 12 | 2012
D
as größte Gletscherskigebiet Österreichs lockt jährlich Zigtausende
Wintersportler nach Tirol, die nicht nur die
Schneesicherheit und die über 110 Pistenkilometer des Stubaier Gletschers schätzen,
sondern auch die auf 2900 m Höhe gelegene
Bergstation Eisgrat. Doch die vermeintliche
Postkartenidylle hatte in den letzten Jahren
deutliche Risse bekommen: Die über 30 Jahre alte Bergstation war für die vielen Gäste
zu klein geworden und entsprach auch nicht
mehr den Anforderungen eines modernen
Gastronomiebetriebs. Zudem hatten Wind
und Wetter ihre Spuren an dem Gebäude
hinterlassen, sodass sich der Eigentümer
zu einer umfangreichen Generalsanierung
inklusive großzügigem Erweiterungsbau
entschloss.
Hohe Anforderungen
Eine Baustelle in fast 3000 m Höhe ist an
sich bereits eine Herausforderung, doch die
Dimension des geplanten Um- und Zubaus
verlangte von allen Beteiligten eine hohe
Professionalität in Planung und Durchführung sowie einen straffen Zeitplan. Die Vor-
dachbau magazin 12 | 2012
gaben an das Team der ao-architekten aus
Innsbruck unter der Leitung von DI Walter
Niedrist waren aufgrund der Multifunktionalität der Bergstation, die auch Knotenpunkt zweier Gondelbahnen ist, sehr umfangreich: Neben der Generalsanierung
des 30 Jahre alten Gebäudes war die Modernisierung der Küchen- und Gästeräume
gefordert, die Zusammenführung der bislang getrennten Bereiche Gastronomie und
Sportshop, die Komfortsteigerung für die
Passagiere der Gondelbahnen durch Rolltreppen und behindertengerechte Aufzüge,
31
Thema des Monats
Internationaler Dachbau
▴▴Alpenpanorama: Die Gäste der Bergstation genießen auf 2900 m Höhe
einen grandiosen Ausblick
▴▴Totalumbau: Die sanierte Bergstation wird von einer Fassade aus
Aluminium-Verbundplatten geschützt
die Erneuerung der Pistengerätegarage sowie die Bekleidung des Gebäudes mit einer
hochwertigen und weitgehend wartungsfreien Fassade.
Harte Prüfungen im Vorfeld
Die klimatischen Bedingungen am Stubaier
Gletscher machten die Durchführung der
Bauarbeiten in zwei Stufen notwendig: von
April bis September 2009 sowie von April
bis Oktober 2010. Die Witterungsverhältnisse am Gletscher sind das ganze Jahr über
extrem: Schnee, Hagel, Eisregen, Sturm und
die starke UV-Strahlung hatten an der alten Fassade ihre Spuren hinterlassen. „Uns
war von Beginn an klar, dass an der Fassade
nur eine Lösung mit Aluminium dauerhafte
Zufriedenheit bringen kann“, erklärt Walter Niedrist, weshalb der Hersteller Prefa als
Spezialist für Aluminiumdächer und -fassaden frühzeitig in die Planung einbezogen
lyethylen-Kern und ist für zahlreiche Einsatzbereiche vorgesehen. Besonders eignen
sich die Verbundplatten für die Bekleidung
großer Flächen, die hohe Anforderungen an
Planheit und Steifigkeit stellen. Der Vorteil
einer Aluminiumfassade kommt weiterhin gerade bei exponierten Objekten wie
der Bergstation Eisgrat am Stubaier Gletscher sehr gut zur Geltung: Aluminium
rostet und bricht nicht, lässt sich sturmsicher montieren und hält auch extremen
Temperaturschwankungen sowie extremer
UV-Belastung, wie sie in den Bergen an der
Tagesordnung sind, über viele Jahre problemlos stand.
Zügige Montage
Die vier Meter langen Aluminiumplatten konnten problemlos vor Ort gebogen
und geschnitten werden und erzeugen an
der Fassade eine plane, optisch hochwertige Oberfläche. Im Fall
der Bergstation wird
»Die Aluminiumplatten können vor Ort dadurch die runde
Grundrissform des neu
gebogen oder geschnitten werden.«
errichteten dreigeschossigen Zubaus zusätzlich
wurde. Dabei wurden diverse Bekleidungsbetont, während sich die naturgebürstete
alternativen und Montagemöglichkeiten
Aluminium-Oberfläche harmonisch in die
einer genauen Prüfung unterzogen. Die
umgebende Gletscherlandschaft einfügt.
Wahl fiel schließlich auf Reynobond-VerDie Montage der Fassade erledigte die
bundplatten, die auf eine hinterlüftete UnFirma Stahl- und Metallbau Hörburger aus
terkonstruktion genietet werden sollten.
Roppen in Tirol. Bis zu fünf Handwerker
verarbeiteten in nur zwei Monaten – von
Für extremes Klima
August bis September 2010 – rund 850 m²
Das Sandwichelement besteht aus zwei
Aluminium-Verbundplatten. In dieser Zeit
0,5 mm dicken einbrennlackierten Alumigewährte das Wetter am Stubaier Gletscher
niumblechen mit einem 3 mm dicken Podem Fassadenmaterial bereits einen Vorge-
32
dachbau magazin 12 | 2012
schmack auf die kommenden Wintermonate: Strahlendem Sonnenschein folgte an
manchen Tagen ein heftiger Schneesturm,
sodass die Arbeiter des Öfteren zu einer
kurzen Pause gezwungen waren – obwohl
sich die Verbundplatten auch bei geringen
Minusgraden und leichtem Schneefall verlegen lassen. Dennoch gelang es dem Betrieb, die umfangreichen Fassadenarbeiten
termingerecht abzuschließen.
■
Steckbrief
Objekt/Standort:
Bergstation Eisgrat
A-6167 Neustift
Bauherr:
Wintersport Tirol AG & Co
Stubaier Gletscherbahnen KG
A-6020 Innsbruck
www.stubaier-gletscher.com
Architekt:
ao-architekten ZT GmbH
A-6020 Innsbruck
Fassadenarbeiten:
Stahl- und Metallbau Hörburger GmbH
A-6426 Roppen
Produkt:
Reynobond-Fassadenplatten,
Oberfläche alu-naturgebürstet
Hersteller:
Prefa GmbH
D-98634 Wasungen
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Thema des Monats
▴▴Das Walmdach des neuen Verwaltungskomplexes in Singapur wurde mit einem besonders regensicheren Glattziegel gedeckt
Steildach
Fit für den Monsun
Ein Verwaltungsgebäude in Singapur sticht mit seinem
für diesen Ort ungewöhnlichen Ziegeldach, das mit
einem Glattziegel gedeckt wurde, aus den umgebenden
Wolkenkratzern der Metropole deutlich heraus.
Text: Rainer Balkenhol | Fotos: Creaton
34
dachbau magazin 12 | 2012
S
ingapur liegt nahe am Äquator und gehört damit der tropischen Klimazone an. Statt wechselnder Jahreszeiten wie
in Europa herrscht hier das ganze Jahr über
ein gleichmäßig warmes, zugleich aber auch
feuchtes Klima mit Temperaturen von über
30 °C und viel Regen. Während des Monsuns, der von November bis Anfang Februar
andauert, nehmen die Niederschläge allerdings Jahr für Jahr mit schöner Regelmäßigkeit extrem zu.
Das ist die Bewährungsprobe für das neue
Ziegeldach eines Verwaltungskomplexes in
Singapur. Denn wenn die Luftfeuchtigkeit
100 Prozent beträgt und binnen einer halben Stunde das Regenwasser auf den Straßen 30 cm hoch steht, bekommt der Begriff
Schutz und Zierde für
Dach und Fassade!
▴▴Die beiden Gebäude werden durch einen Gang
▴▴Ein Ziegeldach ist in der Hochhauslandschaft
Regeneintragssicherheit auf einem mit rund
35 Grad relativ flach geneigten Steildach
eine ganz neue Dimension. Das ist einer
der Gründe, warum die asiatischen Planer
für die Deckung des 3500 m² großen Dachs
den grau engobierten Domino-Ziegel von
Creaton ausgesucht haben.
in Singapur üblich, ein ungedämmter Dachstuhl aus Stahlträgern mit einer Aluminiumfolie als Unterdach. Darauf verlegten die
Dachdecker 43 200 Flächenziegel, 840 Firstund Gratziegel sowie 60 Ortgangziegel und
acht keramische Walmkappen. Weiterhin
wurde auch die Entlüftung über 13 TonDunstrohr-Elemente in der gleichen Farbe
wie die Dachfläche ausgeführt.
Für die Passanten und Besucher Singapurs ist dieses vollkeramische Dach aus
Deutschland ein ungewöhnlicher Anblick.
Damit ist die Metropole am Äquator um ein
besonderes Gebäude reicher und die Mitarbeiter in ihrer neuen Arbeitsstätte vor den
heftigen Monsunregenfällen gleichzeitig sicher geschützt.
mit Satteldach verbunden
Eleganz verbindet
Das Anwesen besteht aus einem fünfgeschossigen Verwaltungsgebäude mit Walmdach, einem zweigeschossigen Wohn- und
Tagungsgebäude mit Walmdach und Querflügel sowie einem gedeckten Verbindungsgang mit Satteldach zwischen den beiden
Gebäuden. Diese gedeckten Gänge sind auf
den hinterindischen Halbinseln häufig zu
finden, da sie in der Regenzeit die einzige
Möglichkeit darstellen, trocken von einem
Gebäude in das andere zu kommen. Ein
weiterer Grund für die Wahl des eleganten
Glattziegels ist sein schnörkelloses Design,
das ihm eine vornehm zurückhaltende Optik verleiht. Die graue Engobierung der
Oberfläche verstärkt diesen Eindruck.
Treppenförmige Überdeckungen
von Singapur ein seltener Anblick
Kantprofile & Mauerabdeckungen individuell
nach Ihren Wünschen gefertigt.
■
Steckbrief
Objekt/Standort:
Verwaltungsgebäude
SGP-Singapur
Der konsequente Verzicht auf überflüssige
Stilmittel auf der Oberseite wird beim Ziegeldesign auf der Rückseite durch technologische Raffinesse ausgeglichen: Längslaufende, keilförmige Stützrippen verbessern
die Statik, sorgen für Stabilität und leiten
eventuell auftretendes Kondenswasser auf
den darunter liegenden Ziegel ab. Die treppenförmigen Überdeckungen schützen hingegen zuverlässig vor dem Eindringen von
Wasser und Schmutz.
Planung:
AWT Pte. Ltd.
SGP-Singapur
Produkte:
Glattziegel Domino,
Nuance grau engobiert, mit
Originalzubehör: First- und Gratziegel,
Ortgangziegel, Walmkappen,
Ton-Dunstrohr-Elemente
2013 sind wir erstmalig auf der Bau vertreten
und würden uns freuen, Sie persönlich auf
unserem Messestand begrüßen zu dürfen.
Ungewöhnlicher Anblick
Hersteller:
Creaton AG
D-86637 Wertingen
www.creaton.de
Weitere Produkte und Infos finden Sie
unter: www.richard-brink.de
Die Obayashi Corp. aus Singapur war mit
der Ausführung sämtlicher Dacharbeiten
betraut. Als Unterkonstruktion dient, wie
Dachdeckerarbeiten:
Obayashi Corp.
SGP-Singapur
dachbau magazin 12 | 2012
Sie finden uns in Halle B2 auf Stand 109.
Richard Brink GmbH & Co. KG
Görlitzer Straße 1
33758 Schloß Holte-Stukenbrock
Tel: 0049 (0)52 07 95 04-0
Fax: 0049 (0)52 07 95 04-20
Thema des Monats
Internationaler Dachbau
▴▴Die Dach- und Mauerwerksabdichtungen am Firmensitz des Unternehmens Giacomuzzi in Kaltern wurden mit einer Flüssigabdichtung ausgeführt
Flüssigabdichtung
Ton in Ton
Um die Dach- und Mauerwerksabdichtungen an die weiße
Fassade eines Firmensitzes in Kaltern / Italien
anpassen zu können, verwendeten die Handwerker eine
Flüssigabdichtung mit weißem Finish.
Text: Werner Ambach | Fotos: Triflex
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dachbau magazin 12 | 2012
www.dachbaumagazin.de
▴▴Der Kontrast zwischen weißen Betonflächen und großen Fenstern prägt
die Architektur des Neubaus in Kaltern
A
▴▴Die Abdichtung passt sich dank der weißen Endversiegelung perfekt an
den ebenfalls weißen Putz der Betonelemente an
ls futuristisch anmutenden Baukörper in strahlendem Weiß hat
das Bozener Architekturbüro monovolume
architecture+design die Niederlassung des
italienischen Installations- und Solarteurbetriebs Giacomuzzi in Kaltern geplant.
Der Kontrast zwischen weiß geputztem
Beton, Solarkollektoren und großflächigen
Fenstern prägt die Architektur des Gebäudes. Um auch die Abdichtungen der Betonelemente sowie der Dachfläche in diese
markante Optik zu integrieren, haben die
fassade zerstört werden“, erläutert Marco
Andreoli, Anwendungstechniker bei Triflex
Italien, die komplexen Anforderungen an
das Abdichtungssystem. Deshalb entschied
sich die ausführende Frank KG für das Flüssigabdichtungssystem ProDetail.
Das zweikomponentige, vollflächig armierte Abdichtungsharz auf Polymethylmethacrylatbasis (PMMA) wurde speziell für
Detailanschlüsse entwickelt und wird vor
allem bei der Abdichtung von Anschlüssen
eingesetzt. Es dichtet langzeitsicher ab und
zeichnet sich durch eine
vollflächige Haftung auf
»Die helle Optik der weißen Fassade dem Untergrund aus. Da
durfte nicht beeinträchtigt werden.« der Flüssigkunststoff auf
nahezu allen gängigen Untergründen haftet, konnte
Handwerker der Frank KG die Mauerabsie von den italienischen Handwerkern sodichtungen und die Dachanschlüsse mit
wohl für die Mauerabdeckungen als auch
dem Detailabdichtungssystem Triflex Probei den Dachanschlüssen auf EVA-Folie
Detail in Weiß ausgeführt.
eingesetzt werden.
Weiße Wände, weiße Abdichtung
Überlappungen bleiben sichtbar
Die exakten Mauerabdeckungen fügen sich
mit ihren Überlappungen harmonisch in
das Gesamtbild des vierstöckigen Bauwerks
ein. Die Abdichtung der Mauern sowie der
Dachfläche musste sich diesem Konzept unterordnen und im gleichen Farbton wie der
Putz ausgeführt werden. „Die helle Optik
des weißen Putzes durfte nicht durch störende Bleche und Scharniere an der Außen-
Zur Untergrundvorbereitung haben die
Handwerker die Mauer- und Dachflächen
zunächst gründlich gereinigt. Anschließend wurden die Dachanschlüsse auf der
EVA-Folie des Flachdachs vliesarmiert abgedichtet. Die Mauerabdeckungen wurden
geschliffen, grundiert und danach ebenfalls
vliesarmiert abgedichtet. Um die Flüssigabdichtung an den Farbton des weiß geputz-
dachbau magazin 12 | 2012
ten Betons anzupassen, wurde das System
abschließend mit einem speziellen Finish
in dem passenden Weißton versiegelt. „Die
Handwerker mussten hier sauber arbeiten,
da die Überlappungen der Mauerabdeckungen sichtbar bleiben, auch wenn sie im gleichen Farbton wie die Mauern ausgeführt
sind“, erklärt Marco Andreoli. Die Mauerabdeckungen folgen schnurgerade der Gebäudegeometrie und unterstreichen so die
geradlinige Architektur des Gebäudes.
■
Steckbrief
Objekt/Standort:
Firmensitz
I-39052 Kaltern
Architekt:
monovolume architecture+design
I-39100 Bozen
Dachdeckerarbeiten:
Frank KG
I-39052 Kaltern
Produkt:
Abdichtungssystem ProDetail
Hersteller:
Triflex GmbH & Co. KG
D-32423 Minden
www.triflex.de
37
Management
Nutzfahrzeuge
Hart im Nehmen
Der VW Amarok stemmt fast eine Tonne, kommt überall
durch und braucht nur wenig Kraftstoff. Der Pickup
wird als Doppel- oder Einzelkabine und mit Leistungen
von 122 bis 180 PS angeboten.
Text und Fotos: Wolfgang Tschakert
38
dachbau magazin 12 | 2012
www.dachbaumagazin.de
P
▴▴Auf Knopfdruck:
Der Amarok hält auch
bergab stets
die gewünschte Geschwindigkeit
ickups mögen keine Fahrzeuge für jedermann sein, doch in Handwerkerkreisen
denkt man darüber anders. Erst recht, seit
VW mit dem Amarok auf den Markt drängt.
Im Bug trägt der VW fürs Grobe anstelle eines dicken Sechs- oder Achtzylinders nur
einen zwei Liter kleinen Diesel-Vierzylinder. Der kann es allerdings, wenn es darauf ankommt, mit den Dickschiffmotoren
durchaus aufnehmen. Und an der Tankstelle
verlangt er selten mehr als 10 l/100 km. Das
Raumangebot ist üppig, es sei denn, man
entscheidet sich für die zweisitzige SingleKabine. Der Armaturenträger aus Hartplastik verrät seine Nutzfahrzeugherkunft, und
das Cockpit verzichtet weitgehend auf unnötige Spielereien.
Für Exkursionen abseits der Straße ist
der Amarok trefflich gerüstet – mit großen
Böschungs- und Rampenwinkeln sind steile Steigungen und Kuppen keine unüberwindbaren Hindernisse. Auch Furten und
Wasserlöcher verlieren mit 500 mm Wattiefe ihre Schrecken. Aber letztlich entscheidet das Traktionsangebot: Im 4x2-Amarok
treibt nur die starre Hinterachse über Stock
und Stein, mit zuschaltbarem Allradantrieb
schafft der Pickup beinahe jeden Weg. Und
mit permanentem Vierradantrieb wird die
Fahrt im Gelände zur Fingerübung.
Mehr oder weniger Ladung
Doppel- oder Einzelkabine – mehr Fahrerhäuser hat der norddeutsche Hersteller
nicht zu bieten. Wobei das kurze Fahrerhaus
einer Zweier-Besatzung für kurze Strecken
meist ausreicht. Dafür packt sein zwischen
den hinteren Radhäusern 1,22 m breiter Ladungsträger auf 3,57 m² Ladefläche bis zu
1,25 t Nutzlast. In jedem Fall sind es rund
300 kg und 70 cm mehr als mit Doppelkabine – das kann schon ein entscheidendes
Kriterium sein, wenn der Pickup Baumaschinen-Teile oder eine Fuhre Kanthölzer
stemmen muss.
Auf eine Airbag-Deaktivierung auf der
Beifahrerseite muss die Einzelkabine verzichten, der Minitruck von VW ist nicht
für Kindersitze gemacht. Die gibt es für die
Doppelkabine, hier entfaltet VW die ganze Breite seines Ausstattungskatalogs: Der
Kunde kann hier die Trend- oder Highline
oder das einfache Handwerkermodell ganz
ohne extrovertierte Optik wählen. Ganz nebenbei: Mit schmaleren Reifen und weniger
Chrom wird der VW-Pickup nicht nur in
der Anschaffung (minus 4000 Euro), sondern auch bei den laufenden Kosten billiger. Mit drei Tonnen Anhängelast macht er
hingegen auch dann noch eine gute Figur,
wo andere Fahrzeuge längst passen müssen.
▸▸Im Fond ist genügend
Platz für drei, und
die Lehnenstellung ist
nicht zu steil
dachbau magazin 12 | 2012
39
Management
▴▴Zwei Kabinen, ein Motor und drei Antriebsmöglichkeiten stehen auf diesem Bild stellvertretend für das vielfältige Amarok-Programm
Auf den Unterfahrschutz für Motor und
Getriebe sollte man trotz hoher Aufpreise
(875 und 245 Euro) keinesfalls verzichten.
Massive fünf Millimeter Aluminium schützen Kühler, Ölwanne und das Getriebe vor
schädlichem Bodenkontakt – wer das Geld
scheut, bereut das spätestens nach dem ersten „Aufsitzen“ im Gelände.
Professionellen Einsätzen wird die Heavy-Duty-Federung am ehesten gerecht,
auch wenn der Amarok mit der 3+2-lagigen Trapezabwälzfeder recht steif abrollt.
Das zulässige Gesamtgewicht erhöht sich
dann auf 3040 kg, wobei die Summe der
lich. Das Leiterrahmen-Fahrwerk hält dann
auch auf welligen Fahrbahnen stets den Bodenkontakt. Ein Fall für Doppelkabiner, die
überwiegend Personen und leichte Fracht
schultern – der Amarok mutiert damit zum
großen Pkw mit ausgewogenen Fahreigenschaften. Die zulässige Hinterachslast reduziert sich dann auf 1600 kg, das Gesamtgewicht auf 2820 kg.
Vier Töpfe genügen
Im Maschinenraum des Pickups arbeiten
nur Diesel-Motoren, einen Otto-Motor
sucht man vergebens. Im Grunde genommen ist es sogar nur ein
Motor – der universelle
»Auf den Unterfahrschutz sollte man Zweiliter-Vierzylinder,
der auch die großen Transim Gelände keinesfalls verzichten.«
porter T5 und Crafter antreibt und dort auch ZugAchslasten (3200 kg) die Überlastreserven
gesamtgewichte von bis zu sieben Tonnen
offenbart. Wer sich regelmäßig in unwegsabewegt. Der relativ kleinvolumige TDI mit
mes Gelände wagen will, kann seinem FahrCommon-Rail-Einspritzung gilt als laufruwerk mehr Spielraum verschaffen: Spezielle
hig. Er entwickelt seine Leistung linear und
Federn und Dämpfer erhöhen die Bodenbleibt nur im Anfahrbereich unterhalb der
freiheit auf nunmehr 275 mm (+ 25 mm).
Erwartungen. Die Auswahl reduziert sich
Wer es sich leisten kann, nimmt die Komauf 90 kW/122 PS oder 132 kW/180 PS,
fortfederung mit 2+1-Federlagen – die
Automatikfahrer bekommen mit dem
Fahreigenschaften vor allem leer oder mit
stärkeren Diesel 20 Extra-Newtonmeter
Teilladungen verbessern sich dann deutspendiert. Mit der Einstiegsleistung spart
40
dachbau magazin 12 | 2012
der Handwerker 2400 Euro – so ein Wagen fährt auf kürzeren Strecken auch völlig
zufriedenstellend. Das Anfahren erfordert
trotz 340 Nm bei 1600 Umdrehungen etwas
Kupplungseinsatz und Drehzahl, auch weil
die Achsübersetzung recht lang ausfällt. Mit
1800 Touren rollt der Pickup im sechsten
Gang mit Tempo 100 über Land und ist,
wenn es darauf ankommt, mit 158 km/h
Spitze auch nicht langsam. Knapp neun Liter Diesel verbraucht der Amarok mit diesem Motor auf 100 km – wenn der Fahrer
Vernunft walten lässt.
Mit 132 kW/180 PS stehen nicht nur
deutlich mehr Pferdestärken in den Fahrzeugpapieren, wenn unter der AmarokHaube ein BiTDI arbeitet. Satte 400 Nm
Drehmoment wuchtet der stärkere Zweiliter-Diesel unter Volllast auf die Kurbelwelle,
die Anfahrschwäche des kleineren Bruders
kennt er nicht. Gelassen surft der elastische
Zweiliter-Diesel auf der Drehmomentwelle, die langen Gangsprünge des Sechsganggetriebes sind für ihn wie geschaffen. Bei
Tempo 120 mit 2150 Umdrehungen fühlt
sich der Wagen in seinem Element, soll es
schnell gehen, werden es 181 km/h. Der
Treibstoffverbrauch bleibt mit 9,1 l/100 km
maßvoll, wenn man sich Vollgasfahrten verkneift – schnelle Autobahnritte kosten drei
Rennt wie die Sau!
Mit CODEX läuft‘s immer
perfekt.
▴▴Mehr Traktion auf Knopfdruck – in »4x4 low«
kommt man auch im Gelände stets weiter
▴▴Protection-Paket: Kühler, Getriebe und der
Motor werden mit Alu-Streben geschützt
Liter Expresszuschlag, denn der hohe Luftwiderstand der offenen Ladebox schlägt hier
gnadenlos zu. Für einen schweren Hänger
empfiehlt sich das Achtgang-Automatikgetriebe, für das VW nur 1740 Euro Aufpreis
verlangt. Es stammt von ZF, versieht auch in
allerlei starken Premiumfahrzeugen seinen
Dienst und schiebt den Wagen im schweren
Gelände unaufhaltsam vorwärts – eine Anfahrschwäche kennt der Automatik-Pickup
nicht mal im Ansatz. So präsentiert sich der
BiTDI auf Augenhöhe mit wesentlich stärkeren Motoren. Aber noch wichtiger: das
Amarok-Fahren wird damit zum Kinder-
nicht scheut. Per Tastendruck wird die Antriebsleistung 50:50 auf Vorder- und Hinterachse verteilt. Wenn die Geländereduktion
aktiviert wird, lassen sich selbst 100-Prozent-Steigungen bewältigen. Ein Druck auf
die Offroad-Funktionstaste konditioniert
ESP, die elektrischen Differenzialsperren,
ASR und ABS fürs Fahren im Gelände. Das
ABS verkürzt in diesem Modus je nach Bodenbeschaffenheit den Bremsweg deutlich.
Unterhalb von 30 km/h schaltet sich weiterhin der Bergabfahrassistent zu, der die
Geschwindigkeit auf steilen Gefällestrecken
mit gezielten Bremseingriffen konstant hält.
Noch komfortabler setzt
sich der Pickup mit per»Auch mit drei Tonnen Anhängelast
manentem Vierradantrieb
macht dieser Pickup eine gute Figur.« in Szene, den der Hersteller aber nur seinen Doppelkabinern vorbehält.
spiel. Selbst in kniffligen Situationen, beiDieser Allradantrieb mit Torsen-Differenspielsweise mit Anhänger, wird der Pickup
zial nutzt die fahrdynamischen Vorteile des
mit der Achtgang-Automatik zum perfekAllradantriebs auch für den Straßenbetrieb.
ten Zugfahrzeug.
In der Grundeinstellung wird die AntriebsWeil Spritsparen immer wichtiger wird,
kraft 40:60 verteilt; haben einzelne Räder
bietet VW seine Blue-Motion-Pakete für
Schlupf, reagiert das System blitzschnell
600 Euro extra auch für den Pickup an. Für
mit einer geänderten Kraftverteilung, wobei
jede Motorleistung und für jeden Antrieb,
durchdrehende Räder sofort elektronisch
ob spartanische Single-Cab-Variante oder
gebremst werden.
Doppelkabine mit Highline-Ausstattung.
Das Paket enthält das Start-Stopp-System,
Ein Blick in die Optionsliste
eine Bremsenergierückgewinnung, rollwiNatürlich hält VW schier endlos Zubehör
derstandsarme Reifen und eine Multifunkbereit: Vor allem das abnehmbare Hardtop
tionsanzeige, die den Kraftstoffverbrauch
ist empfehlenswert, da es die Ladung schützt
um mehr als 10 Prozent reduzieren sollen.
und auf langen Strecken erheblich Kraftstoff
spart. Etwa 22 000 Euro netto verlangt der
Heck- oder Allradantrieb
VW-Händler für den Single-Amarok mit
Mit Blick in die Preisliste fällt die Entzuschaltbarem 4Motion-Antrieb, und dascheidung nicht schwer: Der zuschaltbare
mit nur wenig mehr als der Wettbewerb,
4Motion-Allradantrieb kostet 1635 Euro
der sich dem VW allerdings technisch gemehr. Der Amarok verwandelt sich dann
schlagen geben muss. Da bleibt sicher auch
vom Schlechtwegespezialisten zum Gelännoch Luft für die Anhängerkupplung und
defahrzeug, der auch extreme Situationen
die Klimaanlage.
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dachbau magazin 12 | 2012
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Alfa sol ar
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Solarfassade leuchtet mit LED
M
age Sunovation stellt jetzt eine LED-Solarstrom-Fassade aus Glas-Glas-Modulen vor. In Flörsheim hat
das Unternehmen die Fassade eines Industriebetriebs mit
112 Fassaden-Modulen
der Reihe Sunovation eFORM ausgestattet. Die
Glas-Glas-Module bestehen aus einem satinierten
Rückglas und einem klaren Frontglas und sind
mit LEDs hinterleuchtet.
Auf 1,44 m² Modulfläche
sind jeweils 49 kristalline
Solarzellen zwischen den
Glasplatten eingebettet.
Insgesamt verfügt diese Fassadenanlage über eine Leistung
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Alfasolar eine Modulrahmenbeschichtung in
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Aluminiumrahmen des
PV-Moduls verfügt über
eine dreilagige Spezialbeschichtung, wie sie
bereits seit vielen Jahren
bei Leuchttürmen und in Offshore-Windkraftanlagen zum Einsatz
kommt. Nach dem Eloxieren wird der Modulrahmen grundiert und
anschließend pulverbeschichtet. Die PV-Module können damit laut
Hersteller sowohl im Salztagebau, in Salinen und in der Salzverarbeitung als auch in unmittelbarer Meeresnähe eingesetzt werden.
Die Module sind in verschiedenen Leistungsklassen erhältlich: im
polykristallinen Bereich von 230 bis 245 W Spitzenleistung und im
monokristallinen Bereich von 250 bis 260 W Spitzenleistung.
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Der Allwetterreifen fürs Dach
Aufdachdämmung
am Steildach:
D
ie Mogat-Werke haben mit
der Mogafix KSK-U DR
eine Dachbahn auf den Markt
gebracht, die unabhängig von
wechselnden Witterungsbedingungen verlegt werden
kann. Je nach Wetterlage können nur bestimmte Bitumenbahnen und Verlegetechniken
angewendet werden, die eine
qualitativ hochwertige Abdichtung garantieren. Die neue
Bahn bietet zwei Verlegemöglichkeiten in einem System: die
Kaltverklebung mit KSK-Naht zur Verlegung bei Temperaturen über 10 °C sowie die Heißverklebung mit thermischer
Naht für den Einsatz bei sich ändernden Wetterbedingungen.
Darüber hinaus ermöglichen die beiden Klebesysteme in einer Bahn laut Hersteller eine höhere Verlegeleistung.
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I
n Gebieten mit starken Schneefällen sind PV-Anlagen besonders hohen Schneelasten ausgesetzt. Das Gewicht des
Schnees und der Schneeabtrieb können vor allem in der ersten Modulreihe auf dem Dach zu einer Überbeanspruchung
und Verformungen an der Unterkante der Modulrahmen
führen. IBC Solar hat deshalb den Modulrahmenrückhalter
IBC FrameFix entwickelt: Die Rahmenverstärkung für großformatige, hochkant montierte PV-Module besteht aus 4 mm
dicken, kunststoffbeschichteten Stahlseilen, die schnell und
einfach auf die Rückseite des PV-Moduls gespannt werden
und den Rahmen effektiv verstärken. Die Widerstandsfähigkeit der Module gegen abrutschende Schneelasten erhöht
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Baustellenüberdachung
konzipiert: Das leichte, schnell montierbare
und zudem auch ästhetische Wetterschutzdach erlaubt nicht nur
Dachbreiten von bis zu
40 m, sondern eignet
sich auch ideal für den Winterbau: Selbst hohe Schneelasten bis
100 kg/m² können bei mittleren Spannweiten problemlos abgetragen werden. Wenige und leichte Bauteile aus Aluminium
sowie durchdachte Verbindungstechniken garantieren einen
wirtschaftlichen Auf- und Abbau. Das geringe Gewicht der temporären Dachkonstruktion erlaubt zudem den Einsatz in Bereichen, wo keine hohen Lasten eingebracht werden können.
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Clipboard
iPad dient als Klemmbrett
D
er App-Anbieter „dasHolthaus“ hat ein Klemmbrett
mit integriertem Taschenrechner in den AppStore gebracht: Wer auf der Baustelle oder unterwegs auf sein altbewährtes Klemmbrett nicht
verzichten möchte, für
den gibt es jetzt die digitale Variante Clipboard HD.
Im Querformat wird mit
dieser neuen App aus dem
praktischen Klemmbrett
ein Schreibtisch. Neben
dem einfachen Anlegen
und Bearbeiten von Dokumenten ermöglicht die
App auch das Kopieren
und Einfügen von Texten aus anderen Anwendungen sowie das Versenden von Notizen per E-Mail.
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Nel sk amp
Kleiner feiert Premiere
E
in neuer Hohlfalzziegel kommt ins
Programm der Dachziegelwerke
Nelskamp: Neben dem H 10 und dem
H 14 ist der H 15 der erste Hohlfalzziegel im Kleinformat. Er wurde in dieser
Form bislang zuletzt in Deutschland
kaum noch produziert, ist aber in der
Denkmalpflege nach wie vor gefragt.
Der Ziegel wird in „Naturrot“ und
„Naturrot schwach reduziert“ sowie
„gedämpft“ und „Graphitschwarz reduziert“ angeboten – engobiert zusätzlich
in „Rot“, „Altfarben“ und „Schieferschwarz“.
Mit seinen Kopf- und den hochliegenden Längsfalzen ist der
Ziegel bei einer Regeldachneigung von 22 Grad laut Hersteller besonders regensicher und gut geeignet für geschwungene Dachflächen wie bei Fledermausgauben.
Dachziegelwerke Nelskamp GmbH | D-46514 Schermbeck
Telefon 0 28 53/91 30-0 | www.nelskamp.de
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Schneestopper aus Stahl
'55/#00#GTQ6GEJ
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S
chneefangvorrichtungen sind überall dort erforderlich, wo
durch herabstürzende Schnee- und Eismassen Gefahr für
Leib und Leben besteht. Die Otto Lehmann GmbH hat deshalb
ein individuell ausbaubares Schneefangsystem im Programm:
Neben der hohen Sicherheit durch die Verwendung von Stahl
war die einfache Montage ein weiteres Entwicklungskriterium. Als Basis gibt es verschiedene Grundsysteme. Der Hersteller prüft alle Schneefangsysteme mit dem passenden Befestigungsmaterial und der gewählten Dachdeckung. Mit einer
speziellen Prüfvorrichtung wird dabei in Gleitrichtung des
Schnees so lange der Druck auf die Schneefangsysteme erhöht,
bis das schwächste Teil im System versagt oder sich verformt.
Im Internet kann der Dachdecker unter www.otto-lehmanngmbh.de im Menüpunkt „Serviceportal“ eine Schneelastberechnung durchführen und so für unterschiedliche Regionen
das jeweils richtige System auswählen.
Otto Lehmann GmbH | D-93073 Neutraubling
Telefon 0 94 01/7 86-0 | www.otto-lehmann-gmbh.de
dachbau magazin 12 | 2012
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45
Technik im Detail
Monitoring
fürs Dach: Unter der
Abdichtung wird
ein Messgitter aus
Edelstahl verlegt
Fl achdach
Frühwarnsystem
Ein Monitoring-System für Flachdächer mit Bitumenabdichtung hilft dabei, Leckagen zu lokalisieren
und schnell zu reparieren. So kann der Dachdecker ein
garantiert schadenfreies Dach übergeben.
Text: Thomas Pfeiffer | Fotos: Vedag
46
dachbau magazin 12 | 2012
F
+pTTZ[VMM
UHNLS;@7 00
lachdächer sind in der Rohbau- oder
Sanierungsphase besonders anfällig für
Leckageschäden, da das Flachdach in der
Regel Arbeitsplatz, Lagerort und Transportweg für viele andere Gewerke ist. Die
meisten Schäden werden deshalb bereits
kurz nach der Fertigstellung der Dachabdichtung gemeldet. Ein Monitoring-System
hilft, solche kostspieligen Undichtigkeiten
bereits während der Bauphase zu erkennen,
zu lokalisieren und deshalb auch kostensparend zu beheben.
Monitoring fürs Flachdach
Das ProtectDach-System von Vedag für die
Abdichtung mit Bitumenbahnen setzt genau hier an: Bereits in der Bauphase kann
das Flachdach dank eines Monitoring-Systems auf eventuelle undichte Stellen überprüft werden. Und auch im laufenden Betrieb können Leckagen punktgenau erkannt
und dann kleinflächig und schnell beseitigt
werden. Klaus Burger, Gesellschafter von
ILD Deutschland und Geschäftsführer der
ProtectSys GmbH, die das neue Monitoring-System konzipiert und zur Marktreife gebracht hat, erklärt: „Wir wollten ein
Monitoring-System entwickeln, das die
Dichtigkeit des Flachdachs von Anfang an
überprüft, also noch bevor überhaupt ein
Schaden entstanden ist.“
Funktionsprinzip
ProtectDach ist ein fest installiertes Monitoring-System für verklebte Dachaufbauten. Seine Funktionsweise beruht auf den
Grundregeln der Elektrotechnik und dürfte
vielen Handwerkern noch aus dem Physikunterricht in der Schule bekannt sein: Elektronen „wollen“ immer vom Minus- zum
Pluspol abfließen und einen Stromkreislauf
bilden. Diese Systematik macht sich das
System zunutze.
Die Installation von ProtectDach erfolgt vollflächig unterhalb der Abdichtung.
Dort werden ein elektrisch hoch leitendes
Edelstahl-Messgitter sowie Edelstahl-Kontaktplatten, die in den gegenüberliegenden
Ecken des Daches platziert sind, montiert.
Zur Überprüfung der Dichtheit der Abdichtung wird ein leichter Strom auf die feuchte
Dachabdichtung aufgebracht, das Messgit-
(<-/63A
▴▴Zur Überprüfung der Abdichtung muss nur ein
leichter Strom ins Dach geleitet werden
+pTTZ[VMM
ZJOYH\IL+:
WH[LU[PLY[
ter unterhalb der Dachabdichtung wirkt
hierbei als Masse. Ist das Dach beschädigt,
fließt Strom über die feuchte Dachabdichtung zur undichten Stelle und wird von dort
über das Edelstahlgitter abgeleitet, was eine
punktgenaue Messung ermöglicht. Wenn
hingegen kein Stromfluss stattfindet, ist das
Dach definitiv dicht.
(<-/63A
+pTTW\[a
ZJOYH\IL+7:
WH[LU[PLY[
Passives System
ProtectDach ist kein aktives, sondern ein
passives System. Die Einstandskosten sind
somit im Vergleich zu aktiven MonitoringSystemen niedriger. Aktive Systeme prüfen
zudem laufend und verursachen so auch
laufende Kosten. Zudem besteht hier immer die Gefahr möglicher Fehlmeldungen.
ProtectDach prüft hingegen nur auf Anforderung und kann damit ganz nach Bedarf
eingesetzt werden, was fixe Betriebskosten
spart und damit zur Kosteneffizienz beiträgt. Die Dichtheit des Daches kann natürlich trotzdem über die gesamte Lebensdauer hinweg geprüft werden.
+pTTZ[VMM
ILMLZ[PNLY=;
Sicherheit für den Dachdecker
+pTTZ[VMM
ZJOYH\IL+2
Aber nicht nur der Bauherr, sondern auch
das Dachdeckerhandwerk profitiert von
dem neuen System: Nach der Messung bei
Abnahme des Gewerks ist die Dichtheit der
Dachabdichtung belegt und für die Gewährleistung dokumentiert. Das MonitoringSystem steht aber auch für Nachhaltigkeit:
Bei neuen Dächern mit integriertem Messgitter lassen sich mit der Prüfung undichte
Stellen bereits beim Eindringen kleinster
Wassermengen punktgenau lokalisieren.
Der minimale Schaden kann so kleinflächig beseitigt werden, bevor die Dämmung
durchfeuchtet ist. Höhere Kosten durch einen kompletten Austausch der Dämmung
bleiben dem Bauherren so erspart.
dachbau magazin 12 | 2012
(<-/63A
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(<-/63A
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■
47
Technik im Detail
Schiefer
Das brennt nicht
Eine neue Schieferfassade besteht komplett aus nicht
brennbaren Baustoffen. Sie basiert auf einer AluUnterkonstruktion mit flächiger Aluminium-Tragschale
und kann mit allen Deckarten bekleidet werden.
Text: Gerard Halama | Fotos: Rathscheck
D
ie Neuheit bei dieser Fassadenlösung ist eine speziell für diese Technik
entwickelte Schraube: Die Edelstahl-Senkkopfschraube mit Kreuzschlitz kann bis zu
4 mm dicke Aluminiumbleche durchbohren und darin anschließend ein Gewinde
erzeugen. Unter dem Schraubenkopf sind
Rückschneiden angeordnet, die zudem ein
oberflächenbündiges Einfräsen des Schraubenkopfes in der Schieferplatte ermöglichen. Die Ausführungsart aus nicht brennbaren Komponenten (Edelstahl, Schiefer
und Aluminium) ist vom Kölner Institut für
Baustoffprüfung und -Technologie bauaufsichtlich geprüft. Für die schnelle Schraubmontage bietet Hersteller Rathscheck ein
gegurtetes System auf Basis eines Magazinschraubers an.
Höhe > 22 m: Holz und
Holzwerkstoffe sind
nicht mehr zulässig
Höhe < 22 m: Holz und
Holzwerkstoffe sind nur in
Brandklasse B1 zulässig
Höhe < 8 m: Holz
und Holzwerkstoffe sind
zulässig
Mit Schiefer immer höher
Schieferfassaden auf Holzunterkonstruktionen sind seit Jahrhunderten bewährt.
Mit den neuen attraktiven Deckarten erschließt sich das Spaltgestein aber auch
neue Märkte und soll deshalb auch an
immer größeren und höheren Gebäuden
eingesetzt werden. Mit der neuen Unterkonstruktion komplett aus Metall wird das
traditionsreiche Bekleidungsmaterial jetzt
auch den strengsten Brandschutzanforderungen gerecht.
◂◂Hoch hinaus: Mit der Gebäudehöhe steigen
aber auch die Brandschutzanforderungen an den Aufbau der Fassade
48
dachbau magazin 12 | 2012
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Wichtig: Die Baustoffklassen
Praxisbeispiel: Hotel in Frankfurt
Schieferfassaden auf Holzschalung bis zu
einer Höhe von drei Vollgeschossen sind
hierzulande weit verbreitet und haben sich
bewährt. Für Gebäude über 8 bis etwa 22 m
Höhe werden Konstruktionen der Baustoffklasse B1 (schwer entflammbar) verlangt.
Für Gebäude über 22 m Höhe, zunehmend
aber auch bei niedrigeren Gebäuden für
Treppenhäuser und Fahrstuhlschächte,
werden hingegen Fassadenkonstruktionen
aus nicht brennbaren Baustoffen der Klasse A1 gefordert (siehe Grafik auf Seite 48).
Für die immer weiter in die Höhe wachsenden Schieferfassaden ist deshalb eine A1Klassifizierung zwingend erforderlich.
Die neue Fassadentechnik aus komplett
nicht brennbaren Baustoffen wurde bereits
bei einem Hotel in Frankfurt / Main eingesetzt. Das achtgeschossige Gebäude erhielt
eine vorgehängte hinterlüftete Schieferfassade mit 12 cm dicker Mineralwolledämmung. Die vollflächige Tragschale aus Aluminium-Trapezblechen ist mit einem 2 mm
dicken Alu-Tafelblech abgedeckt. Auf dieser
ebenen Fläche verlegten die Handwerker
die Schiefersteine in der modernen Dynamischen Deckung mit 5, 10 und 15 cm hohen Gebinden. Die auf diese Weise erstellte
Schieferfassade ist in die Baustoffklasse A1
eingestuft.
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60 Jahre schöne Aussichten
Als der dänische Erfinder des Dachfensters, Villum Kann Rasmussen, 1951 entscheidet, mit seiner Firma Velux nach Deutschland zu
expandieren, hat er einen günstigen Zeitpunkt erwischt: Im Nachbarland kommt sein Schrägdachfenster genau zur richtigen Zeit,
denn Wohnraum ist knapp und die Möglichkeit, durch den einfachen Einbau eines Fensters zusätzliche Wohnfläche unterm Dach zu
schaffen, ist für viele
Deutsche reizvoll. Der
Aufschwung während
der Wirtschaftswunderjahre tut ein Übriges
und bereits zehn Jahre
nach der Gründung sind
eine halbe Million Fenster eingebaut. Heute –
60 Jahre später – arbeiten
▴▴60 Jahre Velux: In der Zentrale des Unternehmehr als 450 Menschen
mens in Hamburg arbeiten 450 Menschen
vom Vertriebsstandort
Hamburg aus. Weitere 550 Mitarbeiter sind im Werk im thüringischen Sonneborn beschäftigt. „60 Jahre Velux in Deutschland
stehen vor allem für 60 Jahre gemeinsames Engagement all unserer
Mitarbeiter – und natürlich unserer Ehemaligen – für zufriedene
Kunden und Partner“, erklärte Dr. Sebastian Dresse, Geschäftsführer der Velux Deutschland GmbH, anlässlich dieses runden
Firmenjubiläums.
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werden künftig 1400 MWh Strom pro Jahr produziert
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Optimal Solutions, einer Tochter der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft EDF, werden auf 190 Dächern der Wohnungsbaugesellschaft „Habitat 76“ dachintegrierte Solaranlagen mit einer
Gesamtleistung von 3,7 MWp installiert. Der Solarstrom, den
die 19 000 Centrosolar-Module erzeugen, entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von über 1200 Haushalten. Centrosolar France hat den Zuschlag für den Großauftrag laut eigener
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Solon Energy
Größte PV-Dachanlage der
Hauptstadt geht ans Netz
Die Solon Energy GmbH hat im Auftrag der Berliner Energieagentur GmbH auf den Dächern der Berliner GroßmarktHallen eine Photovoltaik-Anlage mit 1,6 MW Leistung errichtet. Auf einer Fläche von knapp 40 000 m² erzeugt die
größte Aufdachanlage Berlins rund 1400 MWh Sonnenstrom
im Jahr. Damit wird der durchschnittliche Bedarf von rund
600 Haushalten gedeckt. Bauherr, Finanzierer und Betreiber
der Anlage ist die Berliner Energieagentur. Der Solarhersteller hat auf den Dächern des Großmarktes 5540 Solarmodule
verlegt und dabei drei verschiedene, speziell für Gewerbedächer entwickelte Systeme verarbeitet, die besonders leicht
und schonend für die Flachdächer sind.
Solon Energy GmbH | D-12489 Berlin | www.solon.com
dachbau magazin 12 | 2012
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M
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53
49
C
Codex, Waldsee
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50
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Rathscheck, MayenBeihefter
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9
42
11
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Schulte & Todt, Arnsberg
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Frick, Türkheim
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Trurnit, Altena
47
H
HN-Solar, Kumhausen
Hübner, Hanau
49
49
L
Leitern-Kesting, Lemgo
49
U
Ursa, Leipzig
W
Wienerberger, Hannover
Wolfin, Wächtersbach
5
33
19
51
Branche
Hanwha Sol ar
Neun Hektar großes Solardach
Hanwha Solar hat die derzeit größte Photovoltaik-Aufdachanlage Frankreichs mit einer Gesamtkapazität von 7,7 MW
ausgestattet. Die Solaranlage wurde in der Kommune Riondes-Landes auf einem Gebäude
realisiert, das auf die speziellen
Bedürfnisse einer GinsengAnpflanzung ausgerichtet ist.
Das Solardach trägt dabei wesentlich zur Finanzierung des
Großprojektes bei. Das neun
Hektar große Dach ist mit
36 900 PV-Modulen ausgestattet, die eine Gesamtkapazität von 8,7 MW bieten. Rund
7,7 MW davon hat Hanwha Solar geliefert. Mit einer jährlich
zu erwartenden Stromproduktion von 10 000 000 kWh deckt
die Anlage den durchschnittlichen Verbrauch an Elektrizität
von 4000 Haushalten.
Hanwha Solar | D-85737 Ismaning | www.hanwha.com
Donauer Sol artechnik
Sonnenstrom für die Philippinen
Gemeinsam mit einem lokalen Partner hat Donauer Solartechnik eine der ersten Photovoltaikanlagen auf den Philippinen in
Betrieb genommen, die über Net Metering läuft. Die 13-kWpPilotanlage in Muntinlupa City kombiniert Eigenbedarf mit
Netzeinspeisung: Beim Net Metering verrechnet der Betreiber
den erzeugten und ins Netz eingespeisten Strom mit dem aus
dem Netz bezogenen Strom. Das Projekt wurde im Rahmen des
Solar Summit in Manila Mitte August präsentiert. Photovoltaik
ist auf den Philippinen noch kein großes Thema – dabei sind
die Bedingungen ideal: hohe Sonneneinstrahlung und ein Flächenstaat aus 7000 Inseln mit unzähligen abgelegenen Gebieten.
Hohe Endkundenpreise für Strom machen den Betrieb von NetMetering-Anlagen zusätzlich attraktiv.
Donauer Solartechnik Vertriebs GmbH
D-82205 Gilching | www.donauer.eu
IBC Sol ar
PV-Anlage versorgt Waisenhaus
▴▴Dieses Waisenhaus in Eldoret / Kenia produziert seinen Strom selbst
Die niederländische Tochtergesellschaft von IBC Solar hat dem
Orphanage Lewa Children‘s Home in Eldoret / Kenia eine Solaranlage mit einer Leistung von 14 kW gestiftet, die das Waisenhaus mit sauberem Solarstrom versorgt. Zu dem Gebäudekomplex gehören ein Waisenhaus, welches bis zu 120 Kinder im
Alter von wenigen Monaten bis 18 Jahre beherbergt, die Kipkeino Grundschule sowie die Baraka Farm. Die Farm dient als
Einnahmequelle und zur Selbstversorgung. 120 Solarmodule
und sechs Wechselrichter bilden die neue Solaranlage der Einrichtung. Die damit produzierten 13 000 kWh Solarstrom werden anteilig für das Waisenhaus, die Schule und die besonders
stromintensive Farm verwendet.
IBC Solar AG
D-96231 Bad Staffelstein | www.ibc-solar.de
L aumans
Gebietsrepräsentant
für den Norden
Seit Oktober verstärkt ein neuer Außendienstmitarbeiter das Team des Dachziegelherstellers Gebr. Laumans GmbH
& Co. KG: Sönnich Thullesen ist nun
für das Gebiet Hamburg und SchleswigHolstein zuständig. Der langjährige Gebietsrepräsentant Gerhard Jünger geht
Ende des Jahres in den Ruhestand. Sönnich Thullesen stammt aus einer Dachdeckerfamilie:
Bei der Niels Thullesen GmbH aus Neumünster lernte
der 45-Jährige das Dachdeckerhandwerk von der Pike
auf und legte 1991 seine Gesellenprüfung ab. Drei Jahre später erwarb er den Meistertitel. Erfahrungen im
Vertrieb sammelte er als Gebietsmanager bei diversen
Unternehmen der Flachdachbranche.
Gebr. Laumans GmbH & Co. KG
D-41379 Brüggen-Bracht | www.laumans.de
52
dachbau magazin 12 | 2012
www.dachbaumagazin.de
Wienerberger
L ayher
Kassette schützt Wasserturm
Für die Sanierung des Haukilahti Wasserturms im finnischen
Espoo wurde eine über 1000 m² große Überdachung errichtet. Sie schützt die Baustelle vor Wettereinflüssen und sorgt
damit für einen reibungslosen Ablauf der Sanierungsarbeiten.
Angesichts der Windlasten in 45 m Höhe und der großen
Spannweite stellte die Montage dieses Wetterschutzdachs keine alltägliche Aufgabe für die
finnischen Gerüstbauer dar.
Die Lösung war das Kassettendach von Layher. Die Dachkassetten als regendichte und begehbare Dachhaut bestehen aus
einem stabilen Stahl-Rahmen
und Profilblechen.
Wilhelm Layher GmbH & Co. KG
D-74363 Güglingen-Eibensbach
www.layher.com
◂◂Montage des über
1000 m² großen Kassettendachs
für die Sanierung eines
Wasserturms in Espoo / Finnland
dachbau magazin 12 | 2012
Ein Steuermann für zwei
Zum 31. Oktober 2012 verließ Geschäftsführer Norbert Meyer-Oltmanns die Wienerberger GmbH aus
privaten Gründen nach langjähriger
und erfolgreicher Tätigkeit. Vor diesem Hintergrund wird die Unternehmensführung neu gestaltet: Es wird
künftig zwei Geschäftsbereiche geben.
Der ab sofort unter einer Gesamtverantwortung zusammengefasste Geschäftsbereich Marketing und Vertrieb
wird von Dominic Späth geleitet, der
seit 2009 für die Dachsparte des Unternehmens verantwortlich ist. An seiner Seite zeichnet Ralf Schwung weiterhin für Produktion und Verwaltung
verantwortlich.
▴▴Dominic Späth übernimmt
in der Geschäftsführung
die Bereiche Marketing und
Vertrieb
Wienerberger GmbH
D-30659 Hannover
www.wienerberger.de
53
Dachwelten
Klare Kante:
Die Gebäudeecken
erforderten eine
qualitativ hochwertige
Ausführung
Metalldach
Kristalline Skulptur
Das neue Kulturzentrum in Albany / Australien
steht an der Pazifikküste und wird von
Dreiecksflächen überdacht, die mit Titanzinkblechen in zwei Farben bekleidet sind.
Text: Claudia Frahm | Fotos: VM Zinc / Alison Paine
Dachwelten
▴▴Die Dach- und Fassadenflächen des expressionistischen Neubaus in Albany / Australien sind mit grauem und schwarzem Titanzinkblech bekleidet.
Die Glasflächen an den Gebäudeseiten lassen viel Tageslicht in die Innenräume und sorgen so für eine angenehme Atmosphäre
as städtische Kulturzentrum im australischen Albany liegt direkt am Pazifik, eingebettet zwischen den Bergen
und dem Meer, an einem der größten Naturhäfen der Welt. Mit seiner expressionistischen Form setzt das Gebäude den zentralen Akzent an der neuen Uferpromenade.
Es ist Teil eines groß angelegten Bauvorhabens zur Neuerschließung der brachliegenden Hafenausläufer.
▾▾Spitze: Lang gezogene, dreieckige Steildächer
charakterisieren das neue Kulturzentrum
Das Stadtzentrum von Albany liegt etwas
zurückgezogen, getrennt vom bisher überwiegend gewerblich genutzten Küstengebiet. Steve Woodland vom Architekturbüro
Cox Howlett & Bailey Woodland erkannte
jedoch das große Potenzial dieser Region –
aus seiner Sicht ist an so einem schönen
Standort der visuelle Charakter eines Gebäudes besonders wichtig, zumal das neue
Kulturzentrum vom Meer, vom Hafen und
von der Stadt aus zu sehen ist. Steve Woodland entwarf eine streng strukturale Form:
Lang gezogene, dreieckige Steildächer – mit
grauem und schwarzem Titanzink bekleidet – charakterisieren den dreiteiligen Bau
und lassen die Grenze zwischen Dach und
Fassade kunstvoll verschmelzen. Das Ergebnis ist ein komplexes, scheinbar kristallines
Gebäude, das aus jeder Himmelsrichtung
völlig unterschiedlich aussieht.
Integrierte Architektur
Für die Architekten ist die Idee, dass neue
Gebäude bereits existierende Plätze oder
Räume vervollständigen können, von zentraler Bedeutung. Diese Betrachtungsweise erfordert eine intensive Beschäftigung
mit der Umgebung des geplanten Objekts.
Manchmal erstrecken sich diese Überle-
56
dachbau magazin 12 | 2012
gungen sogar auf die komplette umliegende
Stadt, mindestens aber auf die unmittelbare
Umgebung. In Albany ging es darum, zwei
Stadtbezirke wieder zusammenzubringen,
indem die schöne Küstenregion für die Bevölkerung wieder attraktiv gestaltet wurde.
Das Kulturzentrum von Albany ist auch
vom Wasser aus zu sehen und so sollte es
mit seiner gefalteten Silhouette in abstrakter Weise an die leicht wellige, lokale Topografie erinnern. Es verbindet die hinter der
Stadt liegende, sanft hügelige Landschaft
mit dem Meer. Transparente Glasflächen
an den Gebäudeseiten sowie als Oberlichter
ermöglichen eine große Menge an natürlichem Lichteinfall.
Vorbewitterte Außenhaut
Die langen, bis auf den Boden heruntergezogenen Dachflächen des Kulturzentrums
wurden von den Handwerkern der australischen Firma HM Metalcraft traditionell
in Winkelstehfalztechnik bekleidet. Die
Scharen wurden dabei indirekt durch Hafte befestigt, was den nötigen Raum für die
Längenausdehnung der einzelnen Elemente
gewährleistet. Bewegungen quer zur Falzrichtung werden hingegen durch die Falze
selbst aufgenommen.
▴▴Die gefaltete Silhouette des Kulturzentrums erinnert in abstrakter Form an die leicht wellige Topografie seiner Umgebung.
Der dreiteilige Neubau ist ein komplexes Gebäude, das aus jeder Himmelsrichtung komplett anders aussieht
Abhängig von den örtlichen Windsogkräften, den Befestigungsmitteln und dem
Untergrund haben die Handwerker die Anzahl und den Abstand der Haften festgelegt.
Darüber hinaus hatten auch Scharenbreite und Metalldicke einen entscheidenden
Einfluss auf die Anzahl der Hafte pro Qua-
an Verlegemöglichkeiten. Die einzelnen
Paneele wurden für die horizontale Montage mit geschlossenen Enden geliefert.
Die Steckfalzpaneele eignen sich als vorgehängtes, hinterlüftetes Fassadensystem und
können auch auf einer nicht vollflächig
unterstützenden Holz- oder Metallunterkonstruktion befestigt
werden. An der Seite
»Die Ausbildung der Kanten erforderte der Nut wurden die
Paneele durch Schraueine hohe handwerkliche Qualität.«
ben oder Nieten mit
der Unterkonstruktion
dratmeter. Für die Dachflächen wurden
verbunden. Im Festpunktbereich konnten
1 mm dicke Zinkbleche mit der Oberfläche
die Handwerker sie direkt befestigen – bei
Quartz-Zinc von VM Zinc verwendet. Die
horizontaler Ausrichtung in der Mitte. In
Ausbildung der Kanten und Spitzen erforden übrigen Bereichen wurden Langlöcher
derte eine hohe handwerkliche Sorgfalt und
zur Befestigung genutzt, sodass LängenänGenauigkeit – und genau diese Verarbeiderungen aufgrund von Temperaturschwantungsqualität ist es, die das Gebäude nicht
kungen ausgeglichen werden können.
nur aus der Ferne wie eine feingeschliffene
Skulptur wirken lässt.
Natürliche Alterung
Der harmonische Gesamteindruck des KulVariable Paneele
turzentrums in Albany ist nicht zuletzt der
Für die Fassaden und Unterdeckungen wurMaterialkombination zu verdanken: Mit
den 0,7 mm dicke Steckfalzpaneele verarBeton, Glas und Titanzink präsentiert sich
beitet. Diese Elemente können horizontal
die Außenhaut des Gebäudes modern und
und vertikal ausgerichtet werden und bieten
elegant. Die Fassadenbekleidung ist zudem
durch variable Fugenbreiten eine Vielzahl
langlebig und widerstandsfähig.
■
dachbau magazin 12 | 2012
Steckbrief
Objekt/Standort:
Albany Entertainment Centre
AU-Albany, WA 6330
www.albanyentertainment.com.au
Bauherr:
Western Australian State Government
AU-Albany, WA 6330
Architekt:
Cox Howlett & Bailey Woodland
AU-Perth, WA 6000
www.stevewoodland.info
Bauunternehmer:
Doric
AU-Perth, WA 6008
Klempnerarbeiten:
HM Metalcraft
AU-Woori Yallock, VIC 3139
Produkte:
Zinkblech und Steckfalzpaneele
in den Oberflächenqualitäten
Quartz-Zinc und Anthra-Zinc
Hersteller:
VMZINC
Umicore Bausysteme GmbH
D-45326 Essen
www.vmzinc.de
57
Im nächsten Heft
Thema des Monats
Impressum
Energieeffiziente
Gebäude
dachbaumagazin –
Unternehmermagazin für Dachdeckerbetriebe
Verlag
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG
Römerstraße 4, 86438 Kissing
Telefon +49 82 33.23-0
www.weka.de, www.dachbaumagazin.de
Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen
und Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:
In der nächsten Ausgabe präsentieren
wir Ihnen besonders energieeffiziente
Gebäude, deren Fassaden und Dächer
mit einer dicken Dämmschicht oder
einer modernen Photovoltaikanlage
ausgestattet sind. Unter anderem stellen
wir Ihnen das Maison Air et Lumière in
Verrières-le-Buisson bei Paris vor (Bild
rechts), das mit moderner Technik zum
Plus-Energie-Haus »getunt« wurde.
Herausgeber
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG
Geschäftsführer
Stephan Behrens, Michael Bruns, Werner Pehland
Velux / Adam Mørk
Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk
Christoph Maria Dauner (verantw.)
Chefredakteur
Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph Maria Dauner
Chef vom Dienst
Dipl.-Ing. (FH) Claudia Jamnitzky
Redakteur
Collin Klostermeier
Telefon +49 251.9 24 55 46
[email protected]
Technik im Detail
Sichere Gründächer
Optigrün
Dächer werden immer häufiger als
zusätzlicher Lebensraum genutzt. Das
betrifft sowohl unbegrünte als auch begrünte Terrassen und Dachgärten. Für
die sichere Nutzung dieser attraktiven
Dachflächen gibt es jetzt ein auflastgehaltenes Geländersystem, das vom
Dachdecker flexibel, einfach und ohne
Schneidarbeiten auf der Baustelle montiert werden kann.
Anzeigen
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG
Römerstraße 4, 86438 Kissing
Fax +49 82 33.23 71 11
[email protected]
Anzeigendisposition
Daniela Bolleininger
Telefon +49 82 33.23 71 35
[email protected]
Verlagsrepräsentantin
Henriette Stoll-Loof
Telefon +49 81 43.93 15 10
Es gilt die Anzeigenpreisliste 2012
Aboverwaltung
Telefon +49 82 33.23 40 40, Fax +49 82 33.23 72 30
[email protected]
Abonnementpreis
9 Ausgaben (Inland):
Einzelheft:
98,00 Euro
12,80 Euro
Produktion
Helmut Göhl (verantw.), Silke Schwer
Konzeptionslayout, Grafik und Satz
Popp Media Service
Herrenbachstraße 17, 86161 Augsburg
Boschmedia Kommunikationsdesign
Schertlinstraße 11.51, 86159 Augsburg
Dachwelten
Lithografie
high end dtp-service, Lothar Hellmuth
Herrenbachstraße 19, 86161 Augsburg
Aus einem Guss
Druck
Firmengruppe APPL, sellier druck GmbH
Angerstraße 54, 85354 Freising
ISSN
1618-9612
Erscheinungsweise
9 Ausgaben jährlich
Prefa
Das Wohnhaus in Eidenberg / Österreich
steht in bester Lage an einem grünen
Hang und ist von der äußeren Form her
ein normales Einfamilienhaus mit Satteldach. Die Besonderheit: Sowohl die Fassade als auch das Dach sind mit braungrauen Verbundplatten aus Aluminium
bekleidet, die das Gebäude wie eine edle
Skulptur wirken lassen, die aus einem
Guss gefertigt wurde.
UND AUSSERDEM
Messevorschau: BAU 2013
Die nächste Ausgabe erscheint am 7. Januar 2013
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dachbau magazin 12 | 2012
WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach
neuesten Erkenntnissen zu erstellen. Die
inhaltliche Richtigkeit und Fehlerfreiheit wird
ausdrücklich nicht zugesichert. Bei Nichtlieferung
durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung
besteht kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck
angenommene Beiträge und Abbildungen gehen
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Beiträge übernehmen Verlag und Redaktion keine
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