Bauko III _ 5. + 6. Semester WS 2009-2010 / SS2010 Nachhaltiges / Energieeffizientes Bauen 1. Modul-Semester _ WS 2009/10 „YOUNG PROFESSIONALS“ Es soll eine besondere Wohntypologie entwickelt werden, die einem ganz bestimmten Klientel in den Großstädten Rechnung trägt: Das sind vor allem die jungen Akademiker, die nach Abschluss ihres Studiums in der Großstadt ihr erstes Geld verdienen und einen urbanen Lebensstil prägen. Dabei sind Unabhängigkeit und Flexibilität genauso angesagt wie das viel beschworene „Networking“ und die richtigen Kontakte. Diesem Leitgedanken folgend geht es darum, Synergien durch die Verknüpfung von Haushalten zu erzielen. Jeder einzelne gewinnt dadurch ein Mehr an Luxus, was er sich möglicherweise alleine nicht leisten könnte. Dies betrifft die gemeinschaftlichen Räume innerhalb einer Wohnung wie auch die übergeordnete Infrastruktur des Wohnkomplexes. Die Struktur der Wohnungen sollte auf eine Vielzahl von Lebensentwürfen zugeschnitten sein. Aus diesem Grund sind die Wohneinheiten als 2Personen-WG, als 6-Personen-WG und als 12-Personen-WG ausgelegt. Bezüglich der inneren Erschließungsstruktur der einzelnen Wohnungen ist darauf Wert zu legen, dass die einzelnen Bewohnerzimmer nicht der Gemeinschaft ausgesetzt sind und eine gewisse Privatheit besitzen. Dieser Aspekt wird mit dem Angebot eines eigenen Sanitärbereiches für jeden Bewohner weiter berücksichtigt. Kurz gesagt: Es geht um den Entwurf von Wohngemeinschaften ohne die altbekannten Nachteile dieser Wohnform. Die Belange des energieeffizienten Bauens stehen hierbei im Vordergrund. Der Energiestandard soll weit besser als der heutige gesetzliche Standard geplant werden. Dies bedeutet für den 1 Teil der Übungsaufgaben insbesondere die Berücksichtigung eines möglichst kompakten Baukörpers ( kleines A/V Verhältnis) sowie eine Südausrichtung der Wohn- und Aufenthaltsräume zur passiven Solarenergienutzung. Prof. Christian Schlüter | Prof. Peter Schmitz | Dipl. Ing. Andrea Stachelhaus www.hochschule-bochum.de/fba/schlueter/baukonstruktion/bauko-3.html. S1/4 Aufgabestellung Übungen Die Bearbeitung der Aufgaben erfolgt in Gruppen von jeweils 2 Studenten / Studentinnen. Alle Aufgaben eines Semesters sollen innerhalb der gebildeten Gruppe erarbeitet werden. Luftbild 1. Teil: Konzeptentwicklung / Entwurf 6 Wochen Raumprogramm: Wohnungen − − − − − 12 x 2-Personen Wohnungen, á ca. 80 m2 4 x 6-Personen Wohnungen, á ca. 240 m2 2 x 12-Personen Wohnungen, á ca. 480 m2 Bei der Konzeption der Wohnungen ist auf möglichst große Flexibilität zu achten. Die Schaltbarkeit von mindestens 2 Zimmern für Paare oder Alleinerziehende mit Kind sollte in den größeren Wohnungen realisierbar sein. Die Wohnungen müssen nicht zwangsläufig auf einer Ebene organisiert werden. Im Sinne der Barrierefreiheit ist aber immer für ein Teil der Zimmer innerhalb einer Wohnung die Zugänglichkeit zu allen Gemeinschaftseinrichtungen der Wohnung sicher zu stellen. Alle Zimmer einer Wohnung müssen ein eigenes Bad erhalten. Die Zugänglichkeit zu den Zimmern sollte zur Wahrung der Privatsphäre nicht nur über die Gemeinschaftsräume möglich sein. Es ist bezogen auf die Grundfläche von ca. jeweils hälftiger Aufteilung zwischen Privatbereich und Gemeinschaftsbereich innerhalb der Wohnungen auszugehen. Allgemeine Gemeinschaftsbereiche − Ca. 960 m2 Nutzfläche Es sind außerhalb der Wohnungen für alle Bewohner zugängliche Gemeinschaftsbereiche zu planen. Die inhaltliche Ausrichtung kann im eigenen Ermessen entwurfsabhängig angepasst und ggf. auch räumlich erweitert werden. Nachfolgende Nutzungen sind insoweit beispielhaft aufgeführt: Prof. Christian Schlüter | Prof. Peter Schmitz | Dipl. Ing. Andrea Stachelhaus www.hochschule-bochum.de/fba/schlueter/baukonstruktion/bauko-3.html. S2/4 − − − − − − − − Cafeteriabereich ca. 150 m2 incl. Nebenräume Foyerbereich ca. 50 m2, incl. Briefkästen, Infobereich Gruppenräume 2 x 75 m2, 2 x 50 2, nach Möglichkeit schaltbar, incl. WCAnlagen Arbeitsräume, flexibel teilbar, ca. 200 m2 Hausmeisetrservice mit Werkstattbereich, ca. 50 m2 Waschküche ca. 25 m2 Fahrradkeller für ca. 40 Fahrräder Technikräume ca. 100 m2 Das Gebäude ist nicht zu unterkellern. Die Geschossigkeit ist auf max. 5 Vollgeschosse begrenzt. Leistungen: − Lageplan; M 1:200 Alle Planunterlagen im Maßstab 1:100 − − − − − − EG Grundriss mit Umgebung OG Grundrisse ( nur soweit unterschiedlich ) 1 Schnitt 2 Ansichten ( mit Angabe Materialwahl ! ) Das Erscheinungsbild des Gebäudes incl. Materialität muß erkennbar sein. Arbeitsmodell im Maßstab 1:200 incl. Grundstückseinbindung / Modellfotos Ausweisung Kennwerte nach Vorgabe im Formblatt Abgabe: 17.11.2009 ( Achtung Exkursionswoche vom 2. – 6. 11.2009 ) Prof. Christian Schlüter | Prof. Peter Schmitz | Dipl. Ing. Andrea Stachelhaus www.hochschule-bochum.de/fba/schlueter/baukonstruktion/bauko-3.html. S3/4 2. Teil: Fassadenkonstruktion / Anschlüsse 6 Wochen Die im Rahmen der 1. Übung entwickelte Fassade ist baukonstruktiv auszuarbeiten. Die Besonderheiten eines hoch gedämmten Gebäudes im Passivhausstandard sind hierbei zu berücksichtigen. Dies betrifft sowohl die erforderlichen Dämmstärken als auch die Wärmebrücken Freiheit sowie eine dauerhaft gute Luftdichtheit der Gebäudehülle. Beispieldetail Passivhaus Leistungen: Fassadenschnitt und Ansicht 1:10/1:20 Fassadendetails − Fußpunkt mit Anschluß Bodenplatte − Traufpunkt mit Anschluß Dach − Fensteranschluß oben und unten − Fensteranschluß seitlich 1:2 Abgabe: 5.1.2010 3. Teil: ökologische Bewertung 3 Wochen Für den konstruierten Fassadenaufbau sind die Umweltwirkungen anhand zu recherchierender Umweltdaten auf Basis veröffentlichter Umweltdeklarationen zu ermitteln. Grundlage ist hierbei der geschlossene Fassadenaufbau mit einer Bezugsgröße von 1m2. Im 2. Schritt ist zu untersuchen inwieweit durch Änderung einzelner Bauteile der Fassade ggf. Verbesserungen erzielt werden können. Schema Wirkungskreisläufe Leistungen: Mengenauszug des gewählten Fassadenaufbaus Bewertung anhand vorliegender Daten aus Umweltdeklarationen ( mögliche Fundstellen werden im Zuge der Vorlesung vorgestellt) Dokumentation der Fundstellen Aufzeigen von Materialalternativen Abgabe als A4-Mappe und als PDF-File Vorstellung der Ergebnisse vor der Gruppe Abgabe:26.1.2010 Am Ende des Semesters sind sämtliche Arbeitsergebnisse der 3 Teilübungen jeweils geordnet nach den Übungen auf einer CD im Datenformat PDF, Acrobat 5.0 oder höher abzugeben. Prof. Christian Schlüter | Prof. Peter Schmitz | Dipl. Ing. Andrea Stachelhaus www.hochschule-bochum.de/fba/schlueter/baukonstruktion/bauko-3.html. S4/4