Projekt 40 Rang 4 Anerkennung Hans Hollein und Partner des Wettbewerbes: Mehrzweckgebäude für die Vetmeduni Vienna Zusammenfassung der Projektbeschreibung der ProjektantInnen: ENTWURFSIDEE Ein einfaches Gebäude, nach außen horizontal geschichtet, innen durch Raumskulpturen gegliedert. Ein Vordach mit großer Geste, das beschützt und in den benachbarten Grünraum überleitet. STÄDTEBAU Das Institutsgebäude, ein trapezformiger Baukörper mit 70 x 16 m, ist parallel zwischen der Lagerstraße im Westen und dem Botanischen Garten im Osten positioniert und von der Hauptstraße im Norden sowie der Institutsstraße im Süden flankiert. Dabei nimmt das Bauwerk die Orthogonalität der bestehenden Campusgebäude auf und bricht diese zugleich durch den trapezförmigen Zuschnitt Richtung Norden. Die max. zulässige Gebäudehöhe von 16 m wird mit 15,5 m knapp unterschritten. Ein im Schnitt spitz zulaufendes Vordach kragt über die gesamte Ostseite des Gebäudes Richtung Botanischer Garten aus und bildet den Vorplatz - ein überdeckter Freibereich als Entrée, welcher Innen und Außen miteinander verwebt. ERSCHLIESSUNG & ORIENTIERUNG Ein wiederum trapezförmiger Keil durchschneidet das Gebäude im Erdgeschoß - erzeugt eine fußläufige Verbindung zwischen dem Botanischen Garten und der Lagerstraße und trennt die Anstaltsapotheke im Norden vom ÖH-Shop im Süden räumlich voneinander. Von dieser Erschließungsachse aus gelangt man direkt in den ÖH-Shop sowie in das Foyer - eine großzügige Begegnungszone mit der Haupterschließung in die Geschoße. Ein eigener Eingang zur Institutsapotheke befindet sich im Nordosten, der Lieferanteneingang im Westen an der Lagerstraße mit direktem Zugang zum Lift, wo sich auch die PKW-Stellplätze befinden. FUNKTIONALITÄT & ORGANISATION Im südlichen Teil des Erdgeschosses befindet sich der Betriebsrat sowie der ÖH-Shop mit Wintergarten und vorgeschaltetem überdachtem Freibereich der als Übergang zum Botanischen Garten für Veranstaltungen und Festivitäten genutz werden kann - ein qualitätsvoller Außenraum, der sich in den Park integriert. Der nördliche Teil des Erdgeschosses bleibt der Anstaltsapotheke als zentraler Versorgungsstelle vorbehalten. Im 1.OG befidet sich die ÖH-Hochschülerschaft mit großzügigem Empfangsbereich der zum verweilen einläd, sowie die Büroflächen der neuen Arbeitswelt, Areal 1. Im 2.OG befinden sich die offenen Büroflächen des Institut Messerli, sowie die neue Arbeitswelt, Areal 2. Das 3.OG ist ebendiesen neuen Arbeitswelten, Areal 3+4 vorbehalten. FLEXIBILITÄT & ADAPTABILITÄT Die nutzungsneutralen, offenen und flexiblen Büroflächen in den Obergeschossen mit jeweils 970 m² BGF sind durch drei Raumskulpturen gegliedert: Siege, Lift und Infrastrukturkerne. Die zentral positionierte Stiegenskulptur mit Auge ist als übereinander liegende Doppeltreppe konzipiert. Die untere Treppe ist eingehaust und dient als sicherer Fluchtweg, die obere Treppe als Freitreppe mit unterschiedlichen Blickbeziehungen und Raumeindrücken. Gemeinsam mit dem Lift, verbinden diese zwei Elemente alle Geschoße und vernetzen die nördlich bzw. südlich von diesen angeordeten Büroflächen. Die Infrastrukturkerne beinhalten die nötigen Naßzellen, Lager- und Abstellräume sowie Sozialbereiche und Besprechungsflächen, deren genaue Positioniereung im “Open Office” fei gewählt werden kann. Dieses System erzeugt flexible Grundrisslösungen und ermöglicht zukünftige Veränderungen in der Nutzung der Büroflächen der Arbeitswelten. KONSTRUKITON & AUSSTATTUNG Das gesamte Gebäude ist als Stahlbetonkonstruktion mit sich nach oben hin verjüngenden Stützen und Stahlbeton-Kasettendecken mit thermischer Bautelaktivierung geplant. Die horizontale Gebäudeaussteifung, insbesondere für die Ableitung der Windund Erdbebenlasten, erfolgt über die im Gebäude integrierten massiven Stahlbetonwandscheiben der Kerne sowie die Stahlbeton-Parapetträger. Die Fußböden sind als Doppelböden, das Dach als Flachdach mit extensiver Begrünung konzipiert. GEBÄUDEHÜLLE Die Gehbäudehülle ist eine 2-­‐schalige Fassade mit 2-­‐Scheibenverglasung zm Innenraum, Außenjalousie im Scheibenzwischenraum (Witterungsschutz) und vorgesetzter Verbundglasscheibe zum Außenraum. Alle Fenster sind öffenbar. Die C-­‐formigen Parapete sind als vorgefertigte Sichtbetonelemente konzipiert, bilden einen konstruktiven Sonnenschutz, sowie im Innenraum eine umlaufende Sitzmöglichkeit auf 40 cm Höhe. Projektbeschreibung aus dem Juryprotokoll: Das Projekt setzt einen 4-Geschoßigen, kompakten Riegel mit horizontaler Bandfassade und einem markanten, ausladenden Vordach im EG-Bereich in Nord/Südrichtung auf das Baufeld. Die städtebaulich schwere Erscheinung wird vom Preisgericht kontroversiell diskutiert. Das Preisgericht würdigt aber die Lösung des Eingangsbereiches, sowie das Angebot einer Konstruktion, die völlig stützenfreien Innenräume mit entsprechend flexiblen Nutzungsmöglichkeiten, vermisst aber deren Konkretisierung.