IN DEX 14 - Scheiffele

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FOKUS: PREISGEKRÖNTE HOLZBAUTEN
INDEX
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B ÜRO 
G EBÄUD E
ENERG IE
KO NZ E PT
L AG ER
HALLE
ST ECK
BR IEF
FA ZI T
1 P R OJ E K T
Logistikzentrum
Holzkiste auf Stahlbeton
Das Bürogebäude ist Teil des Logistikzentrums eines Holzgroßhändlers.
Beim Wettbewerb „HolzbauPlus – Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen“
ließ es 150 Mitbewerber hinter sich. Das Projekt setzt eine Palette von
Holzbauprodukten ein – und wo sinnvoll auch Stahlbeton.
: Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag | : Brigida Gonzales
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FOKUS: PREISGEKRÖNTE HOLZBAUTEN
↑ Die Fassade gliedert sich in zwei Zonen. Unten
eine „mineralische“, oben eine „organische“ aus Holz.
DAS BÜROGEBÄUDE
AUSG EZ EICHNET
HolzbauPlus
2012
Kategorie
Gewerbliches Bauen
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V
on Weitem sticht bei der neuen Niederlassung des Holzgroßhändlers
Scheiffele-Schmiederer in Philippsburg-Huttenheim die gewaltige Lagerhalle
ins Auge. Neben ihr steht ein zweigeschossiges Bürogebäude, das in seiner architektonischen Qualität der Halle in nichts nachsteht.
Das rund 34 m lange und etwa 13,50 m
breite Bauwerk ruht auf einem etwa 1 m
hohen Stahlbeton-Sockel. Die Anhebung der
Geschosse sorgt dafür, dass die Mitarbeiter
in ihren Büros im Erdgeschoss nicht auf die
Reifen und Chassis der auf dem Gelände verkehrenden Lkws schauen müssen, sondern
fast auf Augenhöhe mit den Fahrern sitzen.
Im hinteren Gebäudeteil befinden sich allerdings ein Lager und eine Werkstatt. Deshalb
gibt es hier keinen Sockel und die Räume
sind 1 m höher.
Das Obergeschoss beherbergt das Archiv,
den Sozialbereich mit Umkleiden und den
Waschraum. Ihnen sind zwei lang gestreckte Loggien vorgelagert. Der Bauherr wünsch-
te einen möglichst hohen Schallschutz
zwischen den Geschossen und gleichzeitig
ein stützenfreies Großraumbüro rechts neben der langen Zugangsrampe. Bei einem
Grundriss von etwa 10 × 10 m brauchte es
eine Deckenkonstruktion, die neben dem
Schallschutz auch diese Spannweite überbrücken kann. Eine gute Raumakustik war
ebenfalls gefordert.
Außer dem Sockel und dem hinteren
Gebäudebereich aus Stahlbeton-FertigteilElementen im Erdgeschoss handelt es sich
um einen Holzbau. Der Architekt hat gemeinsam mit dem Tragwerksplaner aus der
Summe der logistischen und gestalterischen
→ Als Decke über dem Büro
wählte der Architekt
Hohlkastenelemente mit
hoher Tragfähigkeit.
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Logistikzentrum
scher Höhe eine hohe Tragfähigkeit bieten
und bis zu 8 m überspannen. Da die Spannweite im Großraumbüro 10 m beträgt, entschied der Tragwerksplaner, sie zweilagig
zu verwenden. Über eine Verklebung sind
die beiden Elemente jeweils statisch verbunden.
Dadurch erreicht die Decke
eine Höhe von 44 cm. Die
Unterseite ist aus Gründen
der Raumakustik mit einer
Lochung versehen und mit
einem dahinter liegenden
Absorbervlies ausgestattet.
Auch in Stahlbeton wäre bei dieser Spannweite die Decke nicht weniger hoch geworden – im Gegenteil. Für raumakustische
Maßnahmen wären dann jedoch zusätzlich
abgehängte Akustikpaneele erforderlich gewesen. Die Hohlkastendecke liefert dagegen
eine hohe optische Qualität. Der Bauherr
sparte ein Gewerk, weil der Rohbau dem
Ausbau entspricht. Für den Schallschutz
Die Spannweite
im Großraumbüro
beträgt 10 Meter.
ZEICHNUNG: GUMPP. HEIGL . SCHMITT
Wünsche sowie den statischen und bauphysikalischen Anforderungen die jeweils optimalen Konstruktionsmittel für das Tragwerk gewählt. So ist der hölzerne Teil des
Gebäudes eine „Mischkonstruktion“ aus unterschiedlichsten Holzbau-Elementen.
Während sich der Holzbau bei den Wänden im Erd- und Obergeschoss auf Brettsperrholz-Scheiben und im Bereich der
Glasfassade auf tragende Pfosten-RiegelKonstruktionen aus Furnierschichtholz –
zum Teil auf Brüstungen in Holzbauweise
abgestellt – beschränken ließ, war es bei den
Decken zwischen den beiden Geschossen
und zum Dach erforderlich, verschiedene
Holzelemente und -konstruktionen zu kombinieren. Ein interessantes Detail: Auch der
Aufzugsschacht ist komplett aus Brettsperrholz konstruiert.
Als Decke über dem Großraumbüro wählte der Architekt eine Konstruktion aus Hohlkastenelementen von Lignatur, die trotz
geringen Eigengewichts und geringer stati-
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FOKUS: PREISGEKRÖNTE HOLZBAUTEN
Explosionszeichnung
Bis auf den Sockel im hinteren Gebäudebereich aus Stahlbeton-Fertig-Elementen
handelt sich um einen Holzbau, dessen
Gebäudehülle Passivhausniveau erreicht.
Es unterschreitet die EnEV um  %.
wurden die Hohlkästen mit Kalksandsteinen und Splitt
gefüllt. Als Schwingungsdämpfer minimieren sie die
Übertragung von Gehgeräuschen und erreichen in Kombination mit dem Bodenaufbau einen Trittschalldämmwert von 42 dB.
Über dem Empfangsbereich wurden ebenfalls Lignatur-Hohlkastenelemente mit Akustiklochung und
Schwingungsdämpfern verlegt – wegen der kürzeren
Spannweite von 6,40 m genügte hier das einlagige Standardelement. Die restlichen Büros erhielten eine Decke
aus Brettsperrholz, das Lager und die Werkstatt eine aus
Stahlbeton.
Dachkonstruktion mit Hohlkastenelementen
Auch für die Dachkonstruktion kamen Hohlkastenelemente zum Einsatz: 39 cm hoch und wärmegedämmt. Auf ihnen liegt eine Unterdachbahn als Witterungsschutz, darüber befindet sich ein Hohlraum: die
Hinterlüftungsebene. Wie bei einem konventionellen
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Dachstuhl trägt eine Pfetten-Sparren-Konstruktion ein leicht geneigtes Dach mit einer
Abdichtungsbahn ohne Bekiesung.
Über die Länge der auskragenden Loggia,
die den Eingangsbereich und die Rampe
überdacht, wurden in die Kaltdachkonstruktion zusätzlich sechs 62,5 cm hohe
Furnierschichtholz-Binder eingebaut, um
die Loggia über Brettschichtholz-Pfosten
abzuhängen. Die Binder bilden einen 10 m
langen Einfeldträger mit 3,5 m langem
Kragarm. Das Eigengewicht der Dachkonstruktion, die mit den Hohlkastenelementen
gekoppelt ist, reicht aus, um die Last aus
dem Kragarm aufzunehmen, sodass an den
anderen Trägerenden keine abhebenden
Kräfte wirken.
Die Qualität der Gebäudehülle entspricht
der eines Passivhauses: Auf die Brettsperrholz-Außenwände im Erd- und Obergeschoss
folgt eine 30 cm dicke Wärmedämmschicht
zwischen FJI-Trägern als Unterkonstruktion – den Wandabschluss bilden diffusionsoffene Holzfaserplatten. Auch der Raum
zwischen den Sichtbetonvorsatzschalen
und dem Sockel bzw. den BrettsperrholzBrüstungen des Großraumbüros wurde mit
30 cm Wärmedämmung ausgefüllt. Gut
gedämmte Dachelemente und dreifach verglaste Fenster komplettieren die passivhaustaugliche Gebäudehülle.
-
ZEICHNUNG: INGENIEURBÜRO VON FRAGSTEIN

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Logistikzentrum
Energetisch betrachtet ist das Logistikzentrum nahezu ein Passivhaus.
Die W
Wärme- und auch Kühlenergie, die das Gebäude noch benötigt,
liefert eine Sole-W
ole-Wasser-Wärmepumpe mit ihren fünf Erdsonden. Als
Wärmeübertragungsfläche dient eine Fußbodenheizung, mit der
W
gleichzeitig auch gekühlt werden kann. Den gesamten Strom für die
Wärmepumpe liefert bilanziell eine Photovoltaikanlage auf dem Dach
W
der Lagerhalle mit 1 MW Leistung.
ENERGIE
KONZEPT
LANGFRISTIG: REGENERATIVE ENERGIE ALS PRIMÄRENERGIE
Nicht nur die Heiz-, auch die Warmwasserversorgung im neuen Logistikzentrum sind energetisch optimiert.
Der im T
Technikraum integrierte
Wärmepufferspeicher speichert die
von einer thermischen Sonnenkollektoranlage gelieferte Wärme und stellt
sie für die Warmwasserbereitung
zur Verfügung. Eine an den Speicher
angegliederte Frischwasserstation garantiert jederzeit hygienisch
einwandfreies Trinkwasser. Eine
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ermöglicht regelmäßigen
Luftwechsel in allen Räumen, wobei
die Zuluft in einem Erdwärmetauscher vorgewärmt wird.
Basis des energetisch optimierten
Bauwerks sind eine extrem gute Dämmung, die sehr U-Wert-reduzierte
Holzbauweise und die hochwertigen
Fenster. So kommen die Außenwände
im Obergeschoss innen mit Gipskartonplatten bekleidet auf einen UWert von 0,116 W/(m²K), das Dach auf
einen U-Wert von 0,1004 W/(m²K).
„Ziel der energetischen Baumaßnahmen im Bürogebäude von ScheiffeleSchmiederer war es, Primärenergie durch konsequente Nutzung
regenerativer Energie zu sparen
und gleichzeitig für die Mitarbeiter
Komfort hinsichtlich Wärme, Kühlung und Warmwasserversorgung zu
gewährleisten. Basis des Konzepts ist
eine hochwärmedämmende Hülle.
Da das Erdreich auf dem Grundstück
sehr gute geologische Voraussetzungen aufweist, entschied sich der
Bauherr für die Erdsondentechnik.
ENERGIEKENNWERTE
Energiebezugsfläche
767 m² netto
Primärenergiebedarf
37 kWh/(m²a)
Endenergiebedarf
14 kWh/(m²a)
U-Wert Wand OG
0,116 W/(m²K)
Auf diesem Weg war auch die passive
Kühlung ohne zusätzlichen Energieaufwand möglich. Grundsätzlich ist
der Standort nicht nach kurzfristigen
wirtschaftlichen Kriterien errichtet.
Stattdessen wollten die Bauherren
ein architektonisch wie energetisch
hochwertiges Gebäude realisieren,
das lange hält und wenig Pflegeaufauf
wand benötigt“, so Christian Fischer,
Dipl.-Ing. Versorgungstechnik, Fischer
Haustechnik GmbH.
S T R O M F Ü R D I E WÄ R M E P U M P E L I E F E R T D I E S O N N E
Netzstrom
Strom
WÄRMEPUMPE
Sonne
Sonnenkollektor
ERDSONDENFELD
Passive
Kühlung
 Bohrungen, Tiefe  m
PUFFERSPEICHER
Kühlung
Wärme
Wärmerückgewinnung
Außenluft
www.lignardo.de
Erdwärmetauscher
BE UND
ENTLÜFTUNGS GERÄTE
Raumluft
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FOKUS: PREISGEKRÖNTE HOLZBAUTEN
Vollholz statt Fachwerk
Die Dachkonstruktion ist komplex. Da keine aufgelösten Fachwerkträger, sondern massive Vollholzquerschnitte zum Einsatz
kamen, ergibt sich ein sehr gleichmäßiger Rhythmus der Binder
und damit ein ruhiges, homogenes Erscheinungsbild.
: Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag
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Logistikzentrum
DIE LAGERHALLE
D
as 160 m lange Bauwerk besteht aus
zwei zusammengekoppelten Hallentrakten mit zusammen 70 m Breite.
Jede besitzt eine schmale und eine breite
Pultdachfläche – gegeneinander geneigt
und in der Höhe versetzt. Für eine künf
künftige Erweiterung lässt sich das modulare
Prinzip fortsetzen. Im Inneren teilt in der
Mitte eine in Querrichtung verlaufende,
breite und stützenfreie Fahrstraße die Halle in zwei Hälften. Seitlich von ihr liegen
drei Lagerbereiche und eine Ladezone. Zwar
sind die Hallenstützen im „Normalfall“ in
einem quadratischen Raster angeordnet,
doch die Breiten des Fahrstraße und Ladezone bemessen sich aus der Rangierfläche,
die ein Seitenstapler mit einer Ladung der
längsten Bauteile benötigt: 27 m sind das
in der Fahrstraße und 24 m in der Ladezone – die größten Spannweiten, die es in
der Halle zu überbrücken galt, die eine in
Längs-, die andere in Querrichtung. Die
Hallentrakte basieren auf drei Achsen, was
sich auch in der Dachform widerspiegelt:
Die breiten Pultdächer überspannen jeweils
zwei Achsen, die schmalen jeweils eine. Da
die Brettschichtholz-Binder die Lagerbereiche jeweils als Zweifeldträger unter der langen und als Einfeldträger unter der kurzen
Dachfläche mit relativ kleinen Stützweiten
von 12 m überspannen, müssen die Binder
in den stützenfreien Zonen als Einfeldträger
die 24 m und 27 m überbrücken, was eine
statisch anspruchsvolle Lösung erfordert.
Aus Kostengründen wünschte der Bauherr
ein Hallentragwerk aus Vollholzquerschnit-
FOTOS: BRIGIDA GONZALES 2, LIGNATUR AG 2; ZEICHNUNG: GUMPP. HEIGL . SCHMITT
→ Ladezone (links im
Bild) und Einfahrbereich
sind seitlich offen.
↑ Das Tragwerk aus Vollholz war für den Bauherren,
einen Holzhändler, preisgünstig zu realisieren.
→ Die Dachbinder
haben eine
Länge von 12 m
bis 24 m.
www.lignardo.de
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FOKUS: PREISGEKRÖNTE HOLZBAUTEN
K-Verbände
steifen das
Dach aus.
ten statt einer aufgelösten Konstruktion.
Die große Herausforderung bestand darin,
für die unterschiedlichen statischen Situationen ein einheitliches, überzeugendes Konstruktionsbild zu finden. So spannen in allen
Hauptlängsachsen Brettschichtholz-Binder
mit fast gleichen Querschnitten als Mehrfeldträger über die Stahlbeton-Stützen. Auf
diesen sind sie entweder gabelgelagert und
dadurch gegen Kippen gesichert oder in den
Shed-Achsen, wo die Stützen höher sind,
durch eine Art „Nadelöhr“ durch die Stützen „gefädelt“. Vertikalverbände mit Diagonalverstrebungen liegen zur Füllung der
Shedfläche und als Auflager für die Dachbinder auf den mehrfeldrigen Längsträgern.
Die 12 bis 24 m langen Dachbinder spannen
von Stahlbetonstütze zu Stahlbetonstütze
oder vom Längsträger zu den aufgeständerten Auflagern der Shed-Achsen.
Zwischen die Dachbinder eingefügte Querträger bilden die Unterkonstruktion für den
↓ Polycarbonat für Außenwände und Dachflächen.
ST EC K BRIE F
Neubau eines Logistikzentrums
mit Bürogebäude
und Lagerhalle
767
11.335
4.437
142.500
M NUT Z FLÄC HE
M NUT Z FLÄC HE
M UMBAUT ER RAUM
BAUZ EIT :
April 2011 bis Februar 2012
M UMBAUT ER RAUM
Februar bis Oktober 2011
BAUHER R : Scheiffele-Schmiederer KG
76661 Philippsburg-Huttenheim
www.scheiffele-schmiederer.de
ARC HIT EK T UR : gumpp . heigl . schmitt architekten
80336 München, www.gumpp-heigl-schmitt.de
T R AG WER KSPL ANUNG :
Ingenieurbüro von Fragstein
76829 Landau
www.von-fragstein.com
Dr. Linse Ingenieure GmbH
80333 München
www.drlinse.de
PRÜ FING ENIEUR :
Blaß & Eberhard, Ingenieurbüro für Baukonstruktion
76227 Karlsruhe, www.ing-bue.de
H OL Z BAU:
Holzbau Tretter
67435 Neustadt-Mußbach
www.mit-gunst-undverlaub.mussbach.de
Hess Timber
GmbH & Co. KG
63924 Kleinheubach
www.hess-timber.com
H ER ST E LLER D ER HO HLK AST EN E LEMENT E:
Lignatur AG, CH-9104 Waldstatt, www.lignatur.ch
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Dachaufbau. Ihre Anordnung in der oberen
Querschnittshälfte bzw. oberflächenbündig
mit den Dachbindern sorgt zudem dafür,
dass die Binderoberkanten in regelmäßigen
Abständen punktuell gehalten und damit
gegen seitliches Ausweichen gesichert sind.
In der äußeren Längsachse wird die Knicklänge der über die Ladezone spannenden
Dachbinder noch durch zusätzliche Verstrebungen verkürzt. Angeschlossen in der
Mitte der Längsträgerhöhe bzw. am Stützenkopf und in der Mitte der Dachbinderhöhe
bzw. einem weiteren Querträger, bilden sie
in der Reihung eine Art geneigtes Fachwerk,
das die Konstruktion zusätzlich stabilisiert.
Die Dachkonstruktion über den Lagerbereichen ist nach dem gleichen Prinzip ausgeführt. Hier gibt es Mittelstützen unter den
Dachbindern. Eine Vielzahl von K-Verbänden steift die Dachkonstruktion als Ganzes
aus. Das Tragwerk ist als F30-Konstruktion
dimensioniert. Die 13.000 m² Hallenfläche
gliedern sich in Brandabschnitte: Jeder Lagerbereich ist einer, weshalb zwischen den
hinteren beiden Lagern eine StahlbetonBrandwand steht. Der vordere Bereich benötigte keine, da die Fahrgasse als trennendes
„Element“ fungiert und die Ladezone als
nahezu brandlastfrei eingestuft wurde.
-
FOTO: BRIGIDA GONZALES

1 P R OJ E K T
Logistikzentrum
→ Die sehr komplexen
Bauaufgaben
wurden mit einer
intelligenten
Wahl der Mittel
gemeistert.
FOTO: BRIGIDA GONZALES
FA Z I T
S
owohl beim Bürogebäude als auch bei
der Lagerhalle wurden moderne Holzbauprodukte gekonnt eingesetzt, um
bestimmte konstruktive Probleme, die sich
aus der komplexen Funktionalität ergaben,
elegant zu lösen. Die Fassadenfläche des
Bürogebäudes setzt sich aus vorgefertigten
Paneelen zusammen, die sich zur Revision
einzeln abnehmen lassen. Beide Gebäude
zeugen von der Leistungsvielfalt und dem
Gestaltungspotenzial des modernen Holzbaus. Obwohl das
Bürogebäude und die Lagerhalle voneinander getrennt sind
und auch eine unterschiedliche Formensprache besitzen,
bilden sie doch aufgrund der
ihnen innewohnenden Leichtigkeit eine überzeugende Einheit:
ein Holzbau-Ensemble.
-
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GESUC
Design hat eine Adresse:
www.erlus.com/Magazin
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www.lignardo.de
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