Der 30jährige Krieg Vom Prager Fenstersturz bis zur Schlacht bei

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Der 30jährige Krieg
Vom Prager Fenstersturz bis zur Schlacht bei Lützen
Ein Film von Katharina Putz
Beitrag: Simon Demmelhuber, Volker Eklkofer & Christian Sepp
Inhalt
Am 21. Mai 1618 stürzen böhmisch-protestantische Adlige zwei verhasste Statthalter des katholischen Kaisers aus einem Fenster der Prager
Burg. Diese zunächst lokale, ständisch-religiöse
Auseinandersetzung bringt rasch ein gesamteuropäisches Pulverfass zur Explosion. Zwischen
Katholiken und Protestanten entbrennt ein schon
lange schwelender, erbitterter Streit, der sich
zum Kampf der europäischen Mächte auf deutschem Boden ausweitet. Nacheinander greifen
Spanien, die Niederlande, Dänemark, Schweden
und Frankreich in das Geschehen ein. Die gegnerischen Mächtekonstellationen veränderten
sich in dieser Zeit ebenso wie deren Kriegsziele.
Da es keiner der Seiten gelingt, den Krieg dauerhaft militärisch für sich zu entscheiden, zieht sich
das blutige Ringen 30 Jahre lang hin.
Kriegsschauplatz Bayern
Als eine der führenden katholischen Mächte ist
auch Bayern in die Kriegswirren verstrickt. Viele
Spuren der Verheerungen und Kampfhandlungen
© Bayerischer Rundfunk
haben sich bis auf heutigen Tag erhalten. Weil
sie mehr über die Ursachen und Folgen des 30jährigen Krieges wissen wollen, machen sich die
Schülerinnen Anna, Nadine und Mia in München
auf die Suche nach Zeugnissen aus der Zeit des
großen Mordens. Sie besuchen das Zeughaus,
das einstige Waffenarsenal, in dem das Kriegsmaterial gelagert wurde. Dabei erfahren sie,
dass alle Vorkehrungen vergebens waren. Denn
obwohl die kaiserlichen Feldherren Tilly und Wallenstein anfangs Siege erringen und obwohl das
der bayerische Herzog die Stadt befestigen und
in Alarmbereitschaft versetzen lässt, rücken die
Schweden im Mai 1632 in München ein. Der
schwedische König Gustav Adolf fordert ein immenses Lösegeld gegen das Versprechen, die
Stadt zu verschonen. Als München die Summe
trotz aller Anstrengungen nicht aufbringt, nimmt
Gustav Adolf Geiseln, die bis zur vollständigen
Bezahlung in Haft bleiben.
Hunger, Seuchen, Angst und Not
Tobias und Elsa, zwei „geisterhaften“ Zeitzeugen
aus der Zeit des 30-jährigen Krieges, steuern
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wertvolle Erinnerungen bei. Sie erzählen, was
der Kampf um Macht und Religion für die einfachen Leute bedeutete: Hunger, Seuchen, Angst,
Flucht, Not, Inflation und Mord waren an der Tagesordnung. Die Dörfer rings um München wurden verbrannt, die Menschen verfolgt und gequält, die Felder verwüstet und die Scheunen geplündert. Spekulanten verschärfen die Hungersnot, und als Gustav Adolf Kontributionen für die
Verschonung Münchens fordert, müssen auch
die Ärmsten der Stadt ihr letztes Hab und Gut
hingeben.
Fakten
mit diesem Vorhaben stieß er nicht nur auf den
Widerstand der Stände des Heiligen Römischen
Reiches, sondern provozierte auch das Eingreifen weiterer protestantischer Mächte, in diesem
Falle des schwedischen Königs Gustav II. Adolf.
Das große Sterben inmitten Europas
Die Folgen des dreißigjährigen Ringens waren
für den deutschen Kriegsschauplatz katastrophal: mehr als 15.000 Dörfer wurden zerstört, die
Zahl der Einwohner sank drastisch, einzelne
Landstriche waren total verwaist. Die großen
Verwüstungen setzten erst 1635 ein, als der
Krieg alle geregelten Bahnen verließ. An Intensi-
Der Dreißigjährige Krieg - Überblick
Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) begann als
eine ständisch-religiöse Auseinandersetzung in
Böhmen, die sich bald zu einem erbitterten
Machtkampf der europäischen Mächte auf deutschem Boden ausweitete. Der "Prager Fenster-
tät und menschlichen Verlusten übertraf der
Dreißigjährige Krieg alle vorherigen Kriege.
Die unaufhaltsame Eskalation
sturz" wurde dabei zum Funken, der den Konfliktstoff zum verheerenden Brand auflodern ließ.
Im Laufe des Krieges griffen zahlreiche europäische Mächte wie Spanien, die Niederlande, Dänemark, Schweden und Frankreich in das Geschehen ein. Die kriegerischen Auseinandersetzungen lösten sich mehr und mehr in Einzelaktionen auf. So zerfällt der Zeitraum zwischen 1618
und 1648 in mindestens dreizehn Einzelkriege
und zehn Friedensschlüsse. Die gegnerischen
Mächtekonstellationen veränderten sich in dieser
Zeit ebenso wie deren Kriegsziele. Keiner der
Seiten gelang es, den Kampf militärisch für sich
zu entscheiden.
Kampf der Konfessionen
Auf dem Höhepunkt seiner Macht erließ Kaiser
Ferdinand II. aus dem Hause Habsburg das Restitutionsedikt (1629), mit dem die Rekatholisierung Deutschlands gesichert werden sollte. Doch
© Bayerischer Rundfunk
Dass der Dreißigjährige Krieg sich zu einem kriegerischen Geschehen bislang ungekannten Ausmaßes ausweitete, hat mehrere, vielschichtige
Gründe. Es handelte sich um
• einen Religionskrieg zwischen Protestanten
und Katholiken, ausgelöst durch Reformation
und Gegenreformation,
• einen verfassungspolitischen Konflikt zwischen der Macht der Stände und der Krone,
die Tendenzen zur absolutistischen Monarchie
aufzeigte,
• einen Kampf um die Hegemoniestellung in Europa zwischen Österreich/Spanien (Haus
Habsburg) und Frankreich, vorbereitet von
dem Konflikt zwischen dem französischen Königshaus Valois und Habsburg in der ersten
Hälfte des 16. Jahrhunderts und
• einen Konflikt der skandinavischen Staaten
Dänemark und Schweden um die Vorherrschaft im Ostseeraum.
Der endgültige Durchbruch wurde erst 1648 mit
den Friedensschlüssen und Münster und Osna2
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brück erzielt. Alle Versuche, die kaiserliche Zentralgewalt zu stärken, waren mit dem Westfälischen Frieden gescheitert.
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calvinistische Reichsstände unter Führung des
Kurfürsten von der Pfalz die protestantische
Eine europäische Zeitenwende
In der Geschichte Europas bildet der Dreißigjährige Krieg die große Zäsur zwischen Reformation
und Französischer Revolution und gilt als vierter
europäischer Religionskrieg nach den Hugenottenkriegen in Frankreich (1562-1598), dem
Schmalkadischen
Krieg
in
Deutschland
(1546/47) und dem Kappeler Krieg in der
Schweiz (1529/1531).
2. Die Ausgangssituation
Seit der Wende zum 17. Jahrhundert verschärften sich im Heiligen Römischen Reich die Gegensätze, die durch die Reformation und die Gegenreformation im 16. Jahrhundert entstanden
waren. Die Kompromissbereitschaft im Reich, die
sich im Augsburger Religionsfrieden (1555) manifestiert und dem Reich in der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts eine Zeit des Friedens beschert hatte, schien aufgebraucht. Als Fanal wirkte der Fall Donauwörth: In der Reichsstadt war
es zu Streitigkeiten zwischen Protestanten und
Katholiken gekommen; Kaiser Rudolf II. (15521612, reg. 1576-1612) entschied gegen die Protestanten, erklärte Donauwörth unter Acht und
beauftragte - gegen die Reichsverfassung - den
katholischen Herzog Maximilian I. von Bayern
(1573-1651, reg. 1598-1651) mit deren Durch-
"Union". Ihr gehörten neben dem Kurpfälzer unter anderem der Landgraf von Hessen-Kassel,
der Herzog von Württemberg und die Markgrafen
von Baden-Durlach und Brandenburg-Ansbach,
so wie eine große Zahl von Reichsstädten an.
Außerdem gelang es der Union unter dem entscheidenden Einfluss ihres "Architekten", des
Fürsten Christians I. von Anhalt-Bernburg (15681630), Bündnisse mit Mächten außerhalb des
Reiches abzuschließen: 1612 mit England, 1613
mit den Niederlanden. Auch Frankreich und Dänemark standen der Union mit Wohlwollen gegenüber.
Als Antwort auf die Gründung der Union formierte sich 1609 unter Führung des Herzogs von
Bayern die "Liga", ein katholisches Bündnis, dem
auch die drei Erzbischöfe des Reiches (Mainz,
Trier und Köln) angehörten.
Ein europäischer Konflikt bahnt sich an
führung. Die protestantischen Stände sahen sich
bedroht und gingen auf Konfrontationskurs. Ein
Ausgleich auf dem Reichstag von 1608 scheiterte, mehrere protestantische Stände verließen das
Gremium unter Protest. Damit war das wichtigste
Ausgleichsorgan des Reiches lahmgelegt.
Die Lager formieren sich
Im Anschluss an den gescheiterten Reichstag
von 1608 gründeten mehrere protestantische und
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Im Jahr der Gründung der Liga brach auch Erbfolgestreit um die Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg
am Niederrhein aus (1609-1614), in dem die beiden neugegründeten Bündnisse alsbald mitmischten. Auch ausländische Mächte - wie
Frankreich, England und die Niederlande - griffen in die Auseinandersetzungen ein. Im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit zeichneten sich
schon sehr deutlich die Konfliktlinien des kommenden Dreißigjährigen Krieges ab.
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Wie im Reich war auch auf europäischer Ebene
die Situation angespannt. Im Ostseeraum bekriegten sich die beiden Mächte Dänemark und
Schweden, und Spanien und die Niederlande
standen sich feindlich gegenüber. Seit 1572 tobte
in den Niederlanden, die einst zum habsburgischen Imperium gehört hatten, ein Freiheitskampf. 1609 hatten sich die Parteien auf einen
Waffenstillstand geeinigt, der 1621 auslaufen
sollte. Mit weiteren Kämpfen wurde gerechnet.
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der Pfalz, Oberhaupt der protestantischen Union, zum neuen König gewählt. Die böhmischen
Stände rechneten bei ihrer Entscheidung auf die
Der böhmische Zündfunke
Den eigentlichen Anlass zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges bildeten aber Ereignisse an
einer Stelle in Europa, an der man nicht damit
gerechnet hatte: in den habsburgischen Erblanden selbst, genauer gesagt in Böhmen. Das Königreich Böhmen wurde seit 1526 von den katholischen Habsburgern regiert, war aber mehrheitlich protestantisch gesinnt, ebenso wie die Kronländer Mähren, Schlesien und die Lausitz. 1609
hatten die Böhmischen Stände im sogenannten
"Böhmischen Majestätsbrief" weitgehende Rechte erhalten. Sie waren der Lohn dafür, dass sie
sich im Kampf zwischen Kaiser Rudolf II. und seinem Bruder und Nachfolger Matthias (15571619, reg. 1612-1619) auf die Seite des Kaisers
gestellt hatten. Unter anderem garantierte der
Majestätsbrief den Ständen Religionsfreiheit.
Nun begann sich aber abzuzeichnen, dass nach
dem Tod des kinderlosen Kaiser Matthias sein
Vetter, Erzherzog Ferdinand aus der innerösterreichischen Linie der Habsburger, seine Nachfolge antreten würde. Ferdinand hatte von sich als
einem überzeugten Führer der Gegenreformation
Reden gemacht und die Böhmen akzeptierten
ihn nur widerwillig als ihren König (1617).
Unterstützung der Union, Englands und der Niederlande. Wenige Wochen nach seiner Wahl
nahm Friedrich V. die Wenzelskrone an, doch
die erhoffte Unterstützung seiner Verbündeten
blieb aus.
Der „Winterkönig“ wird eingekreist
Mittlerweile war der abgesetzte Ferdinand zum
Kaiser gewählt worden und knüpfte Bündnisse
mit der katholischen Liga, Spanien, dem Papst
und dem protestantischen Kurfürsten Johann
Georg I. von Sachsen an, dem für sein Eingreifen die Lausitzen und Schlesien versprochen
wurden. Mit Hilfe seiner Bundesgenossen begann Ferdinand II. den neuen Böhmenkönig ein-
3. Der Böhmisch-Pfälzische Krieg (1618-1623)
Als Beginn des Dreißigjährigen Kriegs bezeichnet man heute den Prager Fenstersturz vom 23.
Mai 1618. Eine Gruppe aufständischer böhmischer Adliger unter der Führung des Grafen
Heinrich Matthias von Thurn-Valsassina (15671640) entschloss sich zum Bruch mit der Habsburgerherrschaft in Böhmen, in dem man zwei
verhasste Statthalter des Kaisers aus den Fenstern des Hradschin herabwarf (siehe Kasten).
Nach diesem Signal verbündeten sich die böhmischen Stände mit denen von Schlesien, Mähren,
der Lausitz, Österreich und dem Fürsten von Siebenbürgen, Gábor Bethlen von Itkár (1580-1629).
Der schon zum König von Böhmen gewählte und
gekrönte Ferdinand wurde abgesetzt und an seiner Stelle der junge Kurfürst Friedrich V. von
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zukreisen: Ein Ligaheer unter dem Grafen Tilly
besetzte Oberösterreich, ein spanisches Heer
unter Ambrosio Spinola (1569-1630) fiel in der
Kurpfalz ein und Sachsen besetzte die Lausitz.
Die protestantischen Fürsten der Union mussten
sich unter französischem und englischem Druck
im Ulmer Vertrag (Juli 1620) für neutral erklären
und der Fürst von Siebenbürgen verglich sich mit
dem Kaiser.
Der Schlacht am Weißen Berg
Nachdem Friedrich so isoliert war, marschierte
Tilly in Böhmen ein und schlug das böhmische
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Heer unter Christian von Anhalt in der Schlacht
am Weißen Berg vor Prag (8. November 1620)
vernichtend.
Bayern wird Kurfürstentum
Das Königtum Friedrichs, des "Winterkönigs",
brach sofort zusammen. Friedrich musste mit seiner Familie in die Niederlande fliehen, wurde im
Januar 1621 geächtet und verlor seine Kurwürde,
die 1623 von Kaiser Ferdinand II. an Herzog Maximilian von Bayern übertragen wurde. Dies war
der Lohn, den der Kaiser dem Bayernherzog
1619 im Vertrag von München für sein Eingreifen
zugesagt hatte.
Die Rache der Sieger
Böhmen wurde bis 1622 von den kaiserlichen
Truppen zurückerobert, rekatholisiert und der
böhmische Adel weitgehend enteignet; 27 Führer
des Aufstandes wurden in Prag hingerichtet (Pra-
ger Blutgericht, 1621), 300.000 böhmische Protestanten zur Auswanderung gezwungen. Die
protestantische Union löste sich im April 1621
selbst auf und 1622 schloss Tilly die Unterwerfung der Kurpfalz ab - der Sieg des Kaisertums
über seine Gegner schien perfekt.
Dennoch setzten sich für die Sache des Winterkönigs drei protestantische Feldherren ein: Ernst
von Mansfeld (um 1580-1626), Christian von
Braunschweig (1599-1626) und der Markgraf Ge© Bayerischer Rundfunk
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org Friedrich von Baden-Durlach (1573-1638),
ehemals Mitglied der Union, führten den Kampf
fort. Nachdem Mansfeld und Markgraf Georg
Friedrich Tilly überraschend bei Wiesloch (1622)
geschlagen hatten, konnte die Liga eine Reihe
von Siegen erringen. Bei Wimpfen (1622),
Höchst (1622) und Stadtlohn (1623) mussten die
Protestanten Niederlagen einstecken.
Die Verstrickung der Niederlande
Zur selben Zeit begann sich der böhmisch-pfälzische Krieg mit dem Freiheitskampf der Niederlande zu verquicken, denn 1621 war der Waffenstillstand zwischen den Niederlanden und Spanien ausgelaufen. Aus dem deutschen Religionskrieg wurde so ein politischer Kampf um die Vorherrschaft des Hauses Habsburg in Europa.
1622 begannen spanische Truppen unter Spinola eine großangelegte Offensive gegen die Niederlande, auf deren Höhepunkt 1625 die Festung
Breda erobert wurde. In Folge verbündeten sich
die Niederlande mit England, Dänemark und
Friedrich V. von der Pfalz, um die Truppen der
Liga aus Norddeutschland zu vertreiben (Haager
Vertrag, Dezember 1625).
Stichwort Prager Fenstersturz (23. Mai 1618)
Der (Zweite) Prager Fenstersturz griff in seiner
Tradition auf den Ersten Prager Fenstersturz von
1419 zurück, als Demonstranten das Rathaus in
der Prager Neustadt stürmten und insgesamt 13
Personen zum Fenster hinauswarfen, darunter
einen Richter und drei Ratsherren. Der Erste
Prager Fenstersturz war durch die hussitenfeindlichen Maßnahmen von König Wenzel (reg.
1378-1400, als König von Böhmen bis 1419)
ausgelöst worden und leitete die Hussitenkriege
in Böhmen ein. Fensterstürze waren in Prag seit
dem 15. Jahrhundert gebräuchlich und wurden
auch als die "böhmische Methode" bezeichnet.
Als im Frühjahr 1618 die Proteste gegen die zum
Teil gewaltsamen Rekatholisierungsmaßnahmen
der Habsburger in Böhmen immer heftiger wur5
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den, berief das im Böhmischen Majestätsbrief
von 1609 zugestandene Kollegium der Defensoren eine Versammlung nach Prag ein. Obwohl
Kaiser Matthias (reg. 1612-1619) diese verbat,
kamen die Vertreter am 21. Mai in der böhmischen Hautstadt zusammen. Zwei Tage später
zogen etwa 100 Delegierte unter der Führung
des Grafen Heinrich Matthias von Thurn-Valsassina (1567-1640) zum Prager Schloss, dem
Hradschin. Ziel war es, die Vorkämpfer der katholischen Partei in Böhmen, die kaiserlichen
Statthalter Jaroslaw Martinitz (1582-1649) und
Wilhelm Slawata (1572-1652), zu ermorden und
damit den Ständen ein Signal zum offenen Aufruhr zu geben. Nach einer bewusst inszenierten
Tumultszene wurden die beiden Statthalter und
ihr Schreiber Fabricius ca. 17 Meter tief aus einem Fenster in den Schlossgraben gestürzt.
Trotzdem überlebten alle drei, wenn auch leicht
verletzt. Die katholische Propaganda erhöhte diese Rettung durch die Darstellung, dass die Jungfrau Maria höchstpersönlich die Herren mit ihrem
Mantel durch die Lüfte zur Erde getragen hätte.
Aber auch ohne Todesopfer wirkte der Fenstersturz als Fanal. Die zum Kampf entschlossenen
böhmischen Stände stellten ein Heer auf und wenig später wurden die Jesuiten, in denen man
Vorkämpfer der Gegenreformation sah, aus Böhmen vertrieben.
Mit dem Zweiten Prager Fenstersturz begann der
Böhmische Aufstand (1618-1620), der den Dreißigjährigen Krieg einleitete.
4. Der Dänisch-Niedersächsischer Krieg
(1625-1629)
Christian IV., König von Dänemark, griff in seiner
Funktion als Herzog von Holstein und Oberst des
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zu den Truppen der Liga zu schaffen, hatte Kaiser Ferdinand II. mittlerweile ein Heer durch Albrecht von Wallenstein aufstellen lassen. Wallenstein gelang es, Mansfeld an der Dessauer
Brücke zu schlagen (1626), während Tilly dem
Dänenkönig bei Lutter am Barenberg (1626) eine
empfindliche Niederlage zufügte.
Der Frieden von Lübeck (1629)
Im Anschluss trieben Wallenstein und Tilly die
dänischen Truppen bis nach Jütland zurück und
brachten den Norden des Reiches unter kaiserlichen Einfluss. Wallenstein, mittlerweile Herzog
von Friedland und Sagan, wurde vom Kaiser
zum "General des Ozeanischen und Baltischen
Meeres" (1628) erhoben und mit dem Herzogtum
Mecklenburg belehnt (1629). Allerdings scheiterte Wallenstein bei der Belagerung der Stadt
Stralsund (1628/29). Mit dem Frieden von Lübeck (1629) schied Dänemark aus dem Krieg
aus; auch England zog sich aus dem Haager
Bündnis zurück.
In dieser hoffnungsvollen Situation erließ Ferdinand II. auf dem Gipfel seiner Macht das Restitutionsedikt (1629), das die von den Protestanten
vorgenommen Säkularisationen im Reich wieder
rückgängig machen sollte. Doch der Kaiser hatte
damit seine Machtposition überschätzt, Widerstand im eigenen Lager bildete sich. Auf dem
Regensburger Kurfürstentag (1630) erzwangen
die Kurfürsten die Entlassung Wallensteins, dessen beispiellose Machterweiterung sie aufgeschreckt hatte; außerdem erreichten sie die Aussetzung des Restitutionsediktes. Der Oberbefehl
der kaiserlichen Armee wurde an Tilly übertragen.
Stichwort Restitutionsedikt (1629)
Niedersächsischen Kreises - und somit als
Reichsstand - in die Kämpfe ein. In einem koordinierten Feldzug zwischen dem Dänenkönig,
Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld sollten die kaiserlichen Truppen zum Rückzug gezwungen werden. Um ein Gegengewicht
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Nachdem das protestantische Dänemark besiegt
worden war (1629 Friede von Lübeck), suchte
Kaiser Ferdinand II. seine neue Machtstellung zu
sichern und zu erweitern. Beeinflusst wurde er in
seiner Entscheidung von den durch protestanti6
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sche Fürsten enteigneten Orden, von Kurfürst
Maximilian I. von Bayern und von seinem Beichtvater, dem Jesuiten Wilhelm Lamormain (15701648), den Zeitgenossen den "Beherrscher des
kaiserlichen Willens" nannten. Der Kaiser wollte
seine neue Machtfülle dazu ausnutzen, den
Augsburger Religionsfrieden von 1555 in seinem
Sinne auszulegen und die Stellung des Hauses
Habsburg durch die Übernahme zahlreicher Bistümer in Norddeutschland zu stärken. Ferdinand II. hielt die Zeit für reif, den "großen Gewinn
und die Frucht des Krieges" einzubringen - so
seine eigenen Worte. Zu diesem Zwecke erließ
er einseitig, das heißt ohne Einberufung eines
Reichstages, am 6. März 1629 das sogenannte
Restitutionsedikt. Es kennzeichnet den Höheund Wendepunkt der kaiserlichen Machtstellung
im Reich.
Das Restitutionsedikt verfügte, dass alle seit dem
Passauer Vertrag (1552) säkularisierten geistlichen Territorien und Güter zum Katholizismus
zurückkehren sollten. Den katholischen Reichsständen wurde die Rekatholisierung ihrer Untertanen gestattet. Mit der Durchführung des Ediktes wurden kaiserliche Kommissare beauftragt.
Widerstand sollte mit Acht und Aberacht geahndet werden.
Betroffen von dem Restitutionsedikt waren in erster Linie die Erzbistümer Magdeburg und Bremen, die Bistümer Minden, Halberstadt, Lübeck,
Verden, Ratzeburg, Brandenburg, Havelberg, Lebus und Kammin, sowie vor allem schwäbische
und niedersächsische Klöster. Aus politischer
Rücksicht wurden Besitzungen des Kurfürsten
Johann Georg I. von Sachsen (reg. 1611-1656)
ausgenommen, denn das protestantische Sachsen war ein wichtiger Verbündeter des Kaisers
im Reich.
Gegen die Durchführung des Restitutionsediktes
und somit gegen die damit verbundene Stärkung
der Stellung des Hauses Habsburg erhob sich
überkonfessioneller Widerstand unter den
Reichsfürsten. Aber auch innerhalb des kaiserlichen Lagers gab es Widerstand. So weigerte
sich der Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen, Wallenstein, Truppen für die militärische Restitution zur Verfügung zu stellen. Auch von Seiten der Kurie und des spanischen Hofs wurden
Warnungen laut. Schon ein Jahr nach dem Erlass musste der Kaiser auf dem Kurfürstentag
von Regensburg der Opposition eine Überprüfung des Ediktes zugestehen. Im Frieden von
Prag (1635) wurde das Restitutionsedikt für 40
Jahre ausgesetzt. Im Westfälischen Frieden
(1648) wurde es schließlich ganz annulliert.
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5. Der Schwedische Krieg (1630-1635)
In der Zwischenzeit bereitete eine andere protestantische Großmacht Europas ihr Eingreifen in
den Krieg vor: Schweden unter der Dynastie der
Wasa. 1629 hatte König Gustav II. Adolf den
Krieg mit seinem polnischen Vetter beendet. So
wieder handlungsfähig landete der Schwedenkönig am 4. Juli 1630 auf der Insel Usedom. Die
Schweden hatten ihr Eingreifen propagandistisch
vorbereitet und Gustav II. Adolf erließ nach seiner Landung eine Kundmachung an die Bevölkerung und die Herrscher Europas, die in fünf
Sprachen die Gründe seines Eingreifens erläuterte ("Schwedisches Kriegsmanifest"). Autor war
der Schwede Johan Adler Salvius (1590-1651).
Die Intervention wurde in erster Linie mit der Rettung des Protestantismus in Deutschland begründet, hatte aber auch rein machtpolitische
Gründe, da Schweden sich durch die Ausdehnung Habsburgs bis an die Ostsee in ihrem Streben nach der Vorherrschaft in diesem Raum
(Dominium maris baltici) gefährdet sah.
Die Zerstörung Magdeburgs (1631)
Anfangs stießen die Schweden auf wenig Zuspruch unter den Reichsfürsten. Erst nachdem
Frankreich im Vertrag von Bärwalde (Januar
1631) Schweden seine Unterstützung zusagte,
kam der Vormarsch in Gang. Allerdings kam Gustav II. Adolf zu spät, um die von Tilly und dem
Grafen Gottfried Heinrich von Pappenheim
(1594-1632) belagerte Stadt Magdeburg, eine
Hochburg des Protestantismus, zu entsetzen.
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Durch die Eroberung und Zerstörung Magdeburgs (Mai 1631), bei der 20.000 Menschen ums
Lebens gekommen sein sollen, bekam die protestantische Sache gewaltigen Aufwind. Kurbrandenburg schwenkte ins schwedische Lager um
und wenig später auch das ansonsten kaisertreue Kursachsen, nachdem Tilly durch Nahrungssorgen getrieben zuvor die sächsische
Neutralität verletzt hatte.
Gustav II. Adolf nimmt München ein
Solchermaßen unterstützt, konnte Gustav II.
Adolf einen unvergleichlichen Siegeszug durch
das Reich antreten. Bei Breitenfeld in Sachsen
besiegte er Tilly (September 1631), der dadurch
seinen Nimbus als unbesiegbarer Feldherr verlor. Nach dem Sieg bei Rain am Lech (April
1632) konnten sich die Schweden auch als Herren über Süddeutschland betrachten. Kurz nach
der Schlacht erlag der kaiserliche Oberbefehlshaber Tilly in Ingolstadt seinen Verletzungen.
Bayern stand den Schweden offen, Gustav II.
Adolf zog in der Hauptstadt München ein.
Wallenstein wieder im Sattel
In dieser misslichen Situation sah sich Ferdinand
II. dazu veranlasst, abermals Wallenstein mit
dem Oberbefehl über seine Armee zu betrauen.
Der Feldherr verlangte im Gegenzug allerdings
weitgehende militärische und politische Handlungsfreiheit. Wallenstein gelang es nun, die
Schweden zum Rückzug aus Bayern zu zwingen. Bei Lützen in Sachsen kam es zur Schlacht,
die unentschieden blieb. Allerdings fiel in dieser
Schlacht König Gustav II. Adolf und die kaiserli-
che Armee war dermaßen geschwächt worden,
dass sich Wallenstein nach Böhmen zurückzog
und für längere Zeit jeden Einsatz verweigerte.
Nach dem Tod Gustav Adolfs führte der Reichskanzler Axel Oxenstierna (1583-1654) die
schwedische Politik weiter und konnte die protestantische Koalition im Heilbronner Bund
(23.4.1633) aufrecht erhalten. Im kaiserlichen La© Bayerischer Rundfunk
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ger kam es in der Zwischenzeit zu einer entscheidenden Veränderung: Wallenstein geriet
wegen undurchsichtiger und eigenmächtiger Verhandlungen in Wien in den Verdacht, vom
Kaiserhof abfallen zu wollen. Im Februar wurde
der ehemals mächtige Generalissimus in Eger
von kaisertreuen Offizieren ermordet.
Wallensteins Nachfolger Matthias Gallas (15841647) gelang es im September 1634 mit einem
spanisch-kaiserlichen Heer, die Schweden bei
Nördlingen zu schlagen und Süddeutschland zu
befreien. Das protestantische Bündnis fiel auseinander, der Heilbronner Bund löste sich auf.
Im Mai 1635 kam es zum Abschluss des Friedens von Prag zwischen dem Kaiser und dem
Kurfürsten von Sachsen, dem sich die meisten
Reichsstände (außer Baden, Württemberg und
Hessen-Kassel) anschlossen. Doch der Friede
sollte nicht, wie erhofft, den Krieg beenden, da er
die in ihn verwickelten ausländischen Mächte
(Frankreich, Schweden) ausgeschlossen hatte.
6. Der Friede von Prag (1635)
Eine wichtige Wende im Geschehen des Dreißigjährigen Krieges stellte die Schlacht von Nördlingen da (6. September 1634), die die Schweden
gegen ein kaiserlich-spanisches Heer verloren.
In Folge löste sich der Heilbronner Bund auf. Der
Nimbus Schwedens als Schutzmacht des Protestantismus war vorerst dahin - und Süddeutschland befand sich wieder in der Hand der
Katholiken. Nur zehn Wochen nach der Niederlage bei Nördlingen zerbrach das Bündnis zwischen Kursachsen und Schweden und Kurfürst
Johann Georg I. wandte sich wieder dem Kaiser
zu, mit dem er am 24. November 1634 ein Abkommen abschloss, die sogenannten Pirnaer
Noteln, die als Präliminarvertrag zum Prager
Frieden im Jahr darauf zu sehen sind.
Am 30. Mai 1635 schlossen der Kaiser und Kursachsen in Prag einen Frieden ab, dem sich unter dem Druck der kaiserlichen Autorität die
meisten Reichsstände anschlossen, so auch
Kurbrandenburg und Kurbayern. Ausnahmen bildeten Baden, Württemberg und Hessen-Kassel.
Die wichtigsten Regelungen des Prager Friedens
waren:
• Aussetzung des Restitutionsediktes von 1629
und Einführung der "Normaljahres"-Regelung:
Der Besitzstand am 12. November 1627 sollte
ausschlaggebend sein, bei welcher Konfession das jeweilige Kirchengut verblieb. Gültigkeit
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dieser Bestimmung auf 40 Jahre. Allerdings
sollten die von den Protestanten besetzten
Stifte kein Stimmrecht auf den Reichstagen
haben (sogenannter Geistlicher Vorbehalt).
Bestätigung der Übertragung der pfälzischen
Kurwürde und der Oberpfalz an Bayern.
Aufhebung der gegenseitigen Kriegskosten
seit 1630.
Verkündung einer allgemeinen Amnestie, allerdings ausgenommen der Verursacher der
"böhmischen und pfälzischen Händel und Sachen" (einseitig erstreckte der Kaiser diese
Amnestieausnahmen noch auf Württemberg,
Baden und eine Reihe von Grafen und Baronen).
Bildung eines Reichs-Kriegsheers zur Friedenssicherung unter kaiserlichem Oberbefehl.
Entfernung aller fremder Mächte vom Reichsboden.
Kassierung des Bündnisrechtes der Reichsstände, Auflösung der Sonderbünde (Heilbronner Bund, Liga).
Ausgeschlossen blieben die calvinistischen
Reichsstände (v.a. Hessen-Kassel).
Ein bisschen Frieden auf Zeit
Der Prager Friede schien den Machtkampf zwischen Monarchie und Ständen zugunsten der
Monarchie zu entscheiden. Verfassungsrechtlich
brachte der Friedensschluss Kaiser Ferdinand II.
eine Machtsteigerung. Doch der Prager Friede
war nicht der erhoffte Ausgangspunkt einer allgemeinen Befriedung des Reiches, da er dem faktisch-politischen Kräfteverhältnis nicht entsprach.
Die Kriegsverstrickung der ausländischen Mächte Frankreich und Schweden war von kaiserlicher
Seite schlicht ausgeblendet worden. Die protestantischen Reichsstände waren tief unzufrieden
mit dem Frieden und hofften auf ein weiteres
Kriegsglück der Schweden und Franzosen.
Frankreich im Kampf gegen Habsburg
Während Schweden sich im Laufe des Jahres
1635 kriegsmüde zeigte, fiel nun die ausschlaggebende Rolle an Frankreich unter der Regierung von Kardinal Richelieu. Dieser wollte sich
keinesfalls mit der Machtausweitung des Hauses
Habsburg zufrieden geben. Er schloss deshalb
Bündnisse mit den Feinden Habsburgs (Niederlande, italienische Staaten), um die spanischen
Niederlande und das spanische Mailand anzugreifen. Die Gefangennahme des Trierer Erzbischofs Philipp Christoph von Sötern (1567-1652),
eines französischen Parteigängers, durch spanische Truppen, bildete den Anlass für die Kriegserklärung Frankreichs an Spanien am 21. Mai
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1635. Der Krieg ging so mit neu aufflackernder
Brutalität ungehemmt weiter.
7. Chronik zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges bis 1635
Wichtige Ereignisse im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges
1607: Exekution gegen die Reichsstadt Donauwörth.
1608: Der Reichstag in Regensburg endet mit
dem Auszug einiger protestantischer Stände.
Mai 1608: Gründung der Union, einem Sonderbündnis protestantischer Stände des Reiches
unter der Führung der Kurpfalz.
Juni 1609: Als Reaktion auf die Gründung der
Union schließen sich mehrere katholische
Reichsstände zur Liga zusammen.
Juli 1609: Kaiser Rudolf II. gewährt den böhmischen Ständen den "Böhmischen Majestätsbrief".
1609 bis 1614: Um die bedeutende Erbschaft der
Territorien von Jülich, Kleve und Berg am Niederrhein entbrennt ein heftiger Erbfolgekrieg von
europäischem Ausmaß.
1610: Tod des pfälzischen Kurfürsten Friedrichs
IV.; Nachfolger wird sein minderjähriger Sohn
Friedrich V., der 1613 die englische Königstochter Elizabeth Stuart heiratet.
Böhmisch-Pfälzischer Krieg (1618-23)
23. Mai 1618: Zweiter Prager Fenstersturz löst
den Böhmischen Aufstand aus; Beginn des Dreißigjährigen Krieges.
März 1619: Tod des kinderlosen Kaisers Matthias (reg. 1611-1619).
August 1619: Erzherzog Ferdinand von Innerösterreich wird von allen Kurfürsten des Reiches
zum römisch-deutschen Kaiser gewählt (regiert
bis 1637 als Kaiser Ferdinand II.).
August 1619: Die böhmischen Stände setzen
Ferdinand II. als König ab und wählen an seiner
Stelle den calvinistischen Kurfürst Friedrich V.
von der Pfalz.
November 1619: Friedrich V. wird in Prag mit der
Wenzelskrone zum König von Böhmen gekrönt
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Schulfernsehen
Schulfernsehen
November 1620: Die Truppen der katholischen
Liga unter Tilly besiegen die pfälzisch-böhmischen Truppen am Weißen Berg bei Prag. Flucht
des böhmischen Königspaars in die Niederlande.
April 1626: Wallenstein besiegt den protestantischen Heerführer Ernst von Mansfeld bei der
Dessauer Brücke. Dieser Sieg begründete Wallensteins Feldherrenruhm.
1620: König Philipp III., aus der spanischen Linie
der Habsburger, greift auf Seiten des Kaisers in
die Kämpfe ein.
August 1626: König Christian IV. von Dänemark
erleidet eine schwere Niederlage in der Schlacht
bei Lutter am Barenberge (bei Salzgitter) gegen
die Liga unter Graf Tilly. Norddeutschland wird
von dem kaiserlichen Heer unterworfen.
Januar 1621: Friedrich V. von der Pfalz verfällt
der Reichsacht.
21. Juni 1621: "Prager Blutgericht"; Kaiser Ferdinand II. lässt die Anführer des Böhmischen Aufstandes durch ein Sondergericht verurteilen, 27
Adelige werden hingerichtet.
1627: Wallenstein und Tilly besetzen Mecklenburg und Pommern.
1628: Wallenstein wird vom Kaiser zum "General
des Baltischen und Ozeanischen Meeres" ernannt.
1621: Ende des Waffenstillstandes (abgeschlossen 1609) zwischen den Niederlanden und Spanien; die Niederlande rüsten protestantische Armeen gegen Kaiser und Katholiken im Reich aus.
1629: Kaiser Ferdinand II. überträgt das Herzogtum Mecklenburg an Wallenstein.
1622: Spanien beginnt seine Offensive gegen die
Niederlande.
6. März 1629: Kaiser Ferdinand II. verkündet das
Restitutionsedikt; Höhepunkt der Macht des Kaisers und der gegenreformatorischen Rekatholisierung in Deutschland.
Mai 1622: Die Anhänger Friedrichs V. erleiden
bei Wimpfen durch spanisch-kaiserliche Truppen
eine empfindliche Niederlage.
Februar 1623: Übertragung der pfälzischen Kurwürde in Regensburg durch den Kaiser an Herzog Maximilian I. von Bayern, der auch die Oberpfalz als Pfandbesitz erhält.
August 1623: Bei Stadtlohn an der niederländischen Grenze werden die Truppen Christians
von Braunschweig durch Tilly aufgerieben.
September 1623: Heidelberg, Hauptstadt der
Kurpfalz, wird von den Truppen Tillys erobert und
geplündert.
5. Juni 1625: Die niederländische Festung Breda
ergibt sich der spanischen Armee unter Spinola.
Niedersächsisch-Dänischer Krieg (1625-1629)
1625: Die nordische Großmacht Dänemark unter
König Christian IV. greift in den Dreißigjährigen
Krieg auf Seiten der Protestanten ein.
Juli 1625: Albrecht von Wallenstein wird Heerführer des Kaisers.
Dezember 1625: In der Haager Konvention verpflichten sich England und die Niederlande zur
Unterstützung der dänischen Militäroperationen
in Deutschland.
© Bayerischer Rundfunk
Mai 1626: Mit dem Frieden von Lübeck zwischen
Kaiser Ferdinand II. und König Christian IV.
scheidet Dänemark aus dem Krieg in Deutschland aus.
Schwedischer Krieg (1630-1635)
Juli 1630: Der schwedische König Gustav II.
Adolf landet auf der Insel Usedom.
Juli - November 1630: Kurfürstentag in Regensburg; Zerwürfnis zwischen Kaiser Ferdinand II.
und Kurfürst Maximilian I. von Bayern, der die
Entlassung Wallensteins erzwingt.
Januar 1631: Vertrag von Bärwalde zwischen
König Gustav II. Adolf und Frankreich; Frankreich - unter Kardinal Richelieu - finanziert damit
einen erheblichen Teil der Kriegsführung der
Protestanten gegen ihre katholischen Gegner
und den Kaiser.
Bild 23 drkb01b23
Mai 1631: Magdeburg, Hochburg des Protestantismus, wird von der Liga unter Tilly erobert und
fast vollständig durch Feuer vernichtet. Die Opfer
unter der Zivilbevölkerung werden auf 20.000 geschätzt.
September 1631: König Gustav II. Adolf siegt in
der Schlacht bei Breitenfeld vernichtend über Tilly.
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Schulfernsehen
Dezember 1631: Zweite Berufung Wallensteins.
April 1632: Nach der Schlacht bei Rain am Lech
stirbt der kaiserliche Feldherr Graf Tilly; Bayern
wird durch die Schweden besetzt.
Mai 1632: Gustav II. Adolf zieht in der bayerischen Residenzstadt München ein - und erreicht
damit den südlichsten Punkt seines Siegeszuges
durch das Reich.
November 1632: In der unentschiedenen
Schlacht bei Lützen fallen König Gustav II. Adolf
und der kaiserliche Feldmarschall Graf zu Pappenheim; die Kaiserlichen erleiden große Verluste; Wallenstein zieht sich nach Böhmen zurück.
Februar 1634
Wallenstein wird von Ferdinand II. als Verräter
abgesetzt und in Eger ermordet.
September 1634: Schlacht bei Nördlingen; Sieg
der Kaiserlichen über die Schweden unter dem
Feldherren Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar; die Schweden werden aus Süddeutschland
vertrieben.
Mai 1635: Friede von Prag zwischen dem Kaiser
und Kursachsen, dem sich die meisten Reichsstände anschließen; das Restitutionsedikt von
1629 wird für 40 Jahre ausgesetzt.
8. Hauptakteure des Dreißigjährigen Krieges
Friedrich V., Kurfürst von der Pfalz
Friedrich ([*26. August 1596, Heidelberg - † 29.
November 1632, Bacharach am Rhein] ist der al-
teste Sohn von Kurfürst Friedrich IV. von der
Pfalz aus dessen Ehe mit Louise Juliane von
Nassau-Oranien, einer Tochter Wilhelms I. von
Nassau-Oranien. 1613 heiratet er Elizabeth Stuart (1596-1661), die älteste Tochter des Königs
Jakob (James) I. von Großbritannien und der
Anna von Dänemark. Aus dieser Ehe stammen
13 Kinder.
© Bayerischer Rundfunk
Schulfernsehen
Nach dem frühen Tod seines Vaters (1610)
stand Friedrich bis 1614 unter der Vormundschaftsregierung seines Schwagers, Herzog Johann von Pfalz-Zweibrücken. Bereits im Alter von
16 Jahren heiratete er die gleichaltrige Elizabeth
Stuart, Tochter von König Jakob I. von Großbritannien. Diese Heirat sollte das Bündnis festigen,
das 1612 zwischen England und der Union, einem Zusammenschluss der wichtigsten protestantischen Reichsstände, dessen Oberhaupt
Friedrich als Kurfürst von der Pfalz war, abgeschlossen worden war. Die pfälzischen Regierungsgeschäfte wurden in erster Linie von Fürst
Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630),
dem Architekten der Union, und Ludwig Camerarius (1573-1651) geführt.
Seit dem Ausbruch des Aufstandes in Böhmen
mit dem Prager Fenstersturz (1618) verhandelten die Rädelsführer mit kurpfälzischen Vertretern. Als im darauffolgenden Jahr Kaiser Matthias verstarb, setzen die Böhmen dessen gewählten Nachfolger Ferdinand II. als ihren König ab
und wählten stattdessen Friedrich V. zum König
von Böhmen. Fast zeitgleich wurde in Frankfurt
am Main Ferdinand II. zum Nachfolger Matthias'
in der Kaiserwürde gewählt.
Obwohl die übrigen Mitglieder der Union die böhmischen Pläne nicht unterstützten und auch der
Bundesgenosse England keine Unterstützung signalisierte, akzeptierte Friedrich die böhmische
Krone. Zusammen mit seiner hochschwangeren
Gemahlin, seinem ältesten Sohn und vielen seiner Räte verließ der pfälzische Kurfürst seine
Regierungsstadt Heidelberg und zog über die
Oberpfalz nach Böhmen. In Prag wurde Friedrich
im November 1619 mit der Wenzelskrone zum
König von Böhmen gekrönt. Wer oder was Friedrich V. letztendlich dazu gebracht hat, sich auf
dieses waghalsige Abenteuer einzulassen, ist bis
heute nicht endgültig geklärt. Einige Zeitgenossen sahen in Friedrichs Gemahlin Elizabeth die
treibende Kraft, aus den Quellen lässt sich dies
jedoch nicht belegen. Wesentlich ausschlaggebender dürfte der Einfluss Christians von Anhalt
gewesen sein, der den Böhmischen Aufstand mit
vorbereitet hatte und dem sich der Kurfürst ganz
unterordnete. Nach der Wahl Friedrichs übernahm Anhalt den Oberbefehl über die böhmischen Truppen.
Obwohl sich der Einzug des kurpfälzischen Paares in Prag als großer Triumph gestaltete, war
die pfälzische Herrschaft in Böhmen schon innerhalb eines Jahres wieder beendet. Am 8. November 1620 besiegte ein kaiserlich-ligistisches
Heer unter Graf Tilly die böhmisch-pfälzischen
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Schulfernsehen
Kontingente in der Schlacht am Weißen Berg, einer der Entscheidungsschlachten des Dreißigjährigen Krieges. Friedrich und sein Hofstaat mussten überstürzt aus Prag fliehen, wobei beinahe
der jüngste in Prag geborene Sohn Ruprecht vergessen worden wäre. Tatsächlich zurück blieb
ein Grossteil der Geheimkorrespondenz Christians von Anhalt, die unter anderem seine Verstrickung in den Böhmischen Aufstand nachzeichnete. Friedrichs bayerischer Vetter, Herzog
Maximilian I. von Bayern, zog daraus Kapital, indem er Auszüge unter dem Titel "Anhaltinische
Kanzlei" zu Propagandazwecken veröffentlichen
ließ (sogenannter Kanzleienstreit).
Friedrich und seine Familie flohen im tiefsten
Winter über Breslau nach Berlin und weiter über
Wolfenbüttel und Hamburg in die Niederlande,
wo sie Aufnahme bei seinen Verwandten mütterlicherseits fanden. Für den Spott nach dem
schnellen Verlust seiner Krone brauchte Friedrich nicht zu sorgen, die katholische Propaganda
verunglimpfte ihn als "Winterkönig", ein Beiname,
der ihm bis heute geblieben ist.
Nun holte Kaiser Ferdinand II. zum Gegenschlag
aus: Im Januar 1621 wurde über Friedrich V. die
Reichsacht verhängt, seine Stammlande von
spanischen Truppen unter Ambrosio Spinola erobert. Heidelberg wurde geplündert (1622), die
wertvolle pfälzische Bibliothek "Palatina" von
dem Bayernherzog an den Papst verschenkt.
Schließlich übertrug Kaiser Ferdinand II. die pfälzische Kurwürde sowie die Herrschaft über die
Oberpfalz an Herzog Maximilian I. (1623), als
Dank für dessen Unterstützung bei der Niederschlagung des Böhmischen Aufstandes. Dieser
Schritt wurde als Verfassungsbruch gesehen und
löste im Heiligen Römischen Reich Deutscher
Nation einen Proteststurm aus.
Die Frage der Restitution der Pfalz und der Kurwürde an Friedrich, beziehungsweise nach dessen Tod an seine Kinder, blieb bis zum Ende des
Dreißigjährigen Krieges eine der zentralen Fragen. Der Exilhof des Pfälzer Paares wurde zum
Hauptquartier der protestantischen Sache. Doch
bis zum Eingreifen des Schwedenkönigs Gustav
II. Adolf waren die reellen Erfolge äußerst gering.
Friedrich schloss sich dem Zug der Schweden
nach Süden an und erlebte noch deren Einzug in
München. Doch kurz nach dem Tod Gustav II.
Adolfs in der Schlacht bei Lützen starb auch
Friedrich im Alter von 36 Jahren in Bacharach
am Rhein an der Pest.
Nach dem Tod Friedrichs setzte seine Gemahlin
Elizabeth den Kampf für die Rechte ihrer Kinder
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Schulfernsehen
fort. Doch erst im Westfälischen Frieden erhielt
ihr ältester Sohn Karl Ludwig (1617-1680) die
Stammlande - allerdings ohne die Oberpfalz und die Kurwürde zurück. Elizabeth gebar ihrem
Gemahl 13 Kinder, von denen der Sohn der
jüngsten Tochter Sophie 1714 als Georg I. den
englischen Thron bestieg (Haus Hannover).
Unter Friedrichs Kindern ragte besonders die älteste Tochter Elisabeth (seit 1667 Äbtissin von
Herford) hervor, die sich der Philosophie widmete und mit den berühmtesten Männern ihrer Zeit
in Briefwechsel stand, so mit ihrem Lehrer René
Descartes. Von den Zeitgenossen wurde sie als
"Philosophische Prinzessin" oder gar als "Wunder des Nordens" gefeiert.
Johann Tserclaes Graf von Tilly
Tilly [* Februar 1559 - † 30. April 1632 in Ingolstadt] stammt aus einem Adelsgeschlecht in Bra-
bant und wurde von den Jesuiten erzogen. Er
kämpfte im Heer von Alexander Farnese im Niederländischen Freiheitskampf, anschließend im
Kölner Krieg gegen Bischof Gebhard Truchsess
von Waldburg, schließlich in Frankreich und seit
1600 in Ungarn in habsburgischen Diensten gegen die Türken. Hier stieg er zum Oberst (1602)
und binnen weniger Jahre zum Feldmarschall
(1605) auf. Im habsburgischen Bruderzwist zwischen Kaiser Rudolf II. und Erzherzog Matthias
stand er auf der Seite des Kaisers. 1608 zog er
sich kurzfristig ins Privatleben zurück.
Die 1609 gegründete katholische Liga bestellte
Tilly ein Jahr später zum Oberbefehlshaber ihrer
Armee. Im Alter von 61 Jahren wurde er 1620
von Herzog Maximilian I. von Bayern zum Generalleutnant der Liga befördert. Im selben Jahr gelang ihm der entscheidende Sieg über die Truppen des "Winterkönigs" Friedrich V. von der Pfalz
am Weißen Berg bei Prag.
Die Anhänger Friedrichs V., Ernst von Mansfeld
und Georg Friedrich Markgraf von Baden-Durlch,
siegten überraschend über Tilly bei Wiesloch
(1622). Aber nur kurze Zeit später brachte der
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Schulfernsehen
Schulfernsehen
katholische Feldherr den Truppen des Markgrafen Georg Friedrich bei Wimpfen eine empflindliche Niederlage bei (1622) und siegte bei Höchst
über Christian von Halberstadt (1622). Als Lohn
wurde er im selben Jahr in den Reichsgrafenstand erhoben. 1623 beendete der Sieg Tillys bei
Stadtlohn über die Truppen Christians von
Braunschweig die erste Phase des Dreißigjährigen Krieges.
rung des Restitutionsediktes, "ein Gott wohlgefälliges Werk", betrachtete er als seine heilige
Pflicht. Obwohl der spanische Niederländer des
Deutschen nur sehr wenig mächtig war, gilt Tilly
als bedeutendster bayerischer Feldherr und wurde von König Ludwig I. durch ein Denkmal in der
Münchner Feldherrenhalle geehrt.
Im Dänisch-Niedersächsischen Krieg (16251629) fiel Tilly 1625 in den niedersächsischen
Reichskreis ein und besiegte König Christian IV.
1626 in der Schlacht bei Lutter am Barenberge.
In Folge erreichte er die völlige Niederwerfung
Dänemarks und den Abschluss des Friedens von
Lübeck (1629), den Tilly als zu milde für den Dänenkönig betrachtete. Die Durchführung des von
Kaiser Ferdinand II. erlassenen Restitutionsediktes setzte er - im Gegensatz zu Wallenstein - in
Norddeutschland energisch durch.
Gustav Adolf [* 9. Dezember 1594, Stockholm - †
6. November 1632, Lützen bei Leipzig] ist der
Nach der Absetzung Wallenstein auf dem Regensburger Fürstentag 1630 wurde Tilly dessen
Nachfolger als Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen, allerdings ohne Wallensteins umfassende Machtbefugnisse. Im Mai 1631 gelang
ihm die Eroberung von Magdeburg, das sich dem
Restitutionsedikt widersetzte. Gegen seinen Willen wurde die Stadt durch Feuer fast völlig zerstört, es gab 20.000 Tote unter der Zivilbevölkerung. Im September desselben Jahres erstürmte
er Leipzig, wurde aber nur wenig später bei Breitenfeld von den Schweden unter König Gustav II.
Adolf vernichtend geschlagen. Diese Schlacht
zerstörte seinen Nimbus als unbesiegbarer Feldherr. Trotzdem versuchte er weiterhin, den vordringenden Schweden Widerstand zu leisten und
eroberte im März 1632 Bamberg zurück. Bei dem
Versuch, die Schweden an der Überquerung des
Lechs zu hindern, wurde er in der Schlacht bei
Rain am Lech verwundet und starb kurz darauf
im belagerten Ingolstadt im Alter von 73 Jahren
an seinen Wunden.
Obwohl zu Lebzeiten von Feind und Freund hoch
geschätzt (Gustav II. Adolf schrieb anlässlich seines Todes einen bemerkenswerten Nachruf),
wurde das Bild Tillys lange Zeit durch die Zerstörung Magdeburgs, einem der grauenhaftesten
Höhepunkte des Dreißigjährigen Krieges, dominiert und verdunkelt. Zeitgenossen bezeichneten
Tilly gerne als "geharnischten Mönch", als "Heiligen im Harnisch" und als "General der Mutter
Gottes". Tilly wird bescheinigt, von tiefer Religiosität durchdrungen gewesen zu sein; sein ganzes Leben strebte er nach einer durchgehenden
Rekatholisierung Deutschlands. Die Durchfüh© Bayerischer Rundfunk
Gustav II. Adolf, König von Schweden
Sohn des Herzogs Karl von Södermanland, dem
späteren König Karl IX. von Schweden
(1600/1607-1611), und der Prinzessin Christine
von Holstein-Gottorp. 1620 heiratet er Marie
Eleonore von Brandenburg (1599-1655). Aus
dieser Ehe stammt eine Tochter, die spätere Königin Christina von Schweden (1626-1689, reg.
1631 [unter Vormundschaft]/1644 - 1654).
Gustav Adolf gehörte dem Hause Wasa an, das
seit 1587 auch Könige von Polen stellte. Diese
polnisch-schwedische Union stieß wegen der gegenreformatorischen Politik König Sigismunds III.
Wasa und dessen Missachtung schwedischer Interessen in Schweden auf heftigen Widerstand
stieß. 1598 wurde Sigismund von seinem Onkel,
Herzog Karl von Södermanland, dem Reichsverweser Schwedens, auf dem Schlachtfeld besiegt
und 1599 vom schwedischen Reichstag für abgesetzt erklärt. Herzog Karl wurde 1604 von den
schwedischen Ständen zum König ausgerufen
und 1607 als König Karl IX. im Dom zu Uppsala
gekrönt. Diese Vorgänge hatten einen - mit Unterbrechungen - fast dreißig Jahre dauernden
Krieg zwischen Schweden und Polen zur Folge
(1601-1629).
Nach dem Tod Karls IX. wurde dessen Sohn Gustav Adolf durch die Stände für mündig erklärt
und bestieg als König Gustav II. den schwedischen Thron (Krönung 1617). Allerdings musste
Gustav Adolf dafür den Ständen umfassende
Rechte garantieren, wie beispielsweise die Reservierung aller hohen Staatsstellen für den
Adel. Zusammen mit dem neuernannten Reichs13
Schulfernsehen
kanzler Axel Oxenstierna (1583-1654) führte der
König eine Reihe von inneren Reformen durch,
die die schwedische Großmachtpolitik des 17.
Jahrhunderts begründeten: Neuordnung von
Zentralverwaltung und Rechtsprechung, Heeresreform, zielstrebige Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung. Außenpolitisch strebte er nach
der Vorherrschaft Schwedens im Ostseeraum
("Dominium maris baltici"), die er durch Ausgreifen nach den südlichen und östlichen Randgebieten der Ostsee sichern wollte. Zur Bereinigung
der Verhältnisse schloss Gustav II. Adolf sowohl
mit Dänemark als auch mit Russland, mit denen
sein Vater im Krieg gelegen hatte, Frieden (mit
Dänemark 1613 in Knäred, mit Russland 1617 in
Stolbova). Der Frieden mit Russland brachte
Schweden Ostkarelien und Ingermanland ein und
verwehrte somit den Russen den Zugang zur
Ostsee.
1621 griffen schwedische Truppen das unter polnischer Oberhoheit stehende Livland an und
noch im selben Jahr wurde Riga erobert. Zu Beginn des Jahres 1626 hatte Gustav Adolf die Eroberung der baltischen Provinzen Polens abgeschlossen und seine Truppen fielen in das polnische Preußen ein. Dieser Krieg sollte einen Eckpfeiler zur Sicherung des Dominium maris baltici
bilden. Die Verlegung des Kriegsschauplatzes
brachte den schwedisch-polnischen Krieg in Berührung mit dem Dreißigjährigen Krieg. Zudem
unterstützte Kaiser Ferdinand II. König Sigismund von Polen. So stießen schwedische und
kaiserliche Truppen bereits 1628 bei der Belagerung von Stralsund zusammen; der kaiserliche
Feldherr Wallenstein musste daraufhin die Belagerung abbrechen. Nachdem Gustav Adolf im
folgenden Jahr von kaiserlichen Truppen auf der
Stuhmer Heide geschlagen wurde, schloss er
einen Waffenstillstand mit Polen (Waffenstillstand
von Altmark, 26. September 1629). Schweden
behielt in dieser Vereinbarung zahlreiche Küstenstädte, die als Operationsbasis genutzt werden
konnten, sowie die reichen Zolleinnahmen von
Danzig, die Gustav Adolf gewaltige Einnahmen
sicherten.
Mehrere Gründe bewogen Gustav Adolf 1630
dazu, persönlich mit einem Heer in den Dreißigjährigen Krieg einzugreifen. Dänemark war mittlerweile durch den Frieden von Lübeck (1629)
aus dem Krieg ausgeschieden, mit dem Erlass
des Restitutionsediktes stand Kaiser Ferdinand
II. auf dem Gipfelpunkt seiner Macht. Der Schwedenkönig musste fürchten, dass die polnische Linie der Wasa mit Hilfe der Habsburger erneut die
Herrschaft der schwedischen Wasa erschüttern
könnte. Der Beginn der kaiserlichen Ostseepolitik
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unter Wallenstein gefährdete zudem die schwedischen Seeherrschaftspläne und die Handelsinteressen im Ostseeraum. Im Juli 1630 landete
Gustav Adolf mit Truppen auf der Insel Usedom.
Als wichtigsten Beweggrund für sein Eingreifen
gab der Schwedenkönig an, den deutschen Protestantismus retten zu wollen, der durch das Restitutionsediktes stark gefährdet war. Allerdings
dürfen auch die Eroberungen nicht übersehen
werden, die sich der Schwedenkönig durch sein
Eingreifen erhoffte und die seine Ostseepolitik
abrunden sollten.
Die Mehrzahl der deutschen Fürsten reagierte
skeptisch auf das schwedische Eingreifen im
Reich. Allerdings bot die kurz zuvor erfolgte Entlassung Wallensteins den Schweden Möglichkeit
zur Offensive. Erst die Unterstützung durch
Frankreich im Vertrag von Bärwalde (Januar
1631) brachte den Schweden mehr Unterstützung ein. Die Eroberung und Zerstörung von
Magdeburg durch Tilly im selben Jahr konnte
Gustav Adolf allerdings nicht verhindern; dieses
Ereignis bewirkte aber ein Umdenken im protestantischen Lager. So liefen sowohl der Brandenburger Kurfürst als auch der sächsische Kurfürst
zu den Schweden über. Mit seinen neuen Verbündeten schlug er die kaiserlichen Truppen unter Tilly am 17. September 1631 bei Breitenfeld
in Sachsen entscheidend.
Nach dem Sieg bei Breitenfeld dachte der
Schwedenkönig vielleicht sogar erstmals daran,
die deutsche Kaiserkrone zu erwerben, denn die
österreichischen Erblande lagen ungeschützt vor
ihm. Doch diese Vermutungen bleiben reine
Spekulation. Um die protestantischen Stände
des Südens zu entlasten, zog Gustav Adolf nach
Südwestdeutschland. Über Bamberg und Würzburg gelangte er nach Frankfurt am Main, wo
auch der entthronte Böhmenkönig Friedrich V.
von der Pfalz zu ihm stieß. Währenddessen eroberten die schwedischen Generäle weite Teile
des rheinisch-westfälisch Reichskreises. Im März
1632 zog Gustav Adolf weiter gen Osten und
schlug abermals Tilly, der bei der Verteidigung
des Lechübergangs tödlich verwundet wurde
(Schlacht bei Rain am Lech, 15. April 1532).
Nach diesem wichtigen Sieg besetzten die
schwedischen Truppen Bayern und eroberten
Augsburg und München. In dieser kritischen Situation entschloss sich Ferdinand II., Wallenstein
wieder zum kaiserlichen Oberbefehlshaber zu ernennen. Um nicht von seinen Verbindungslinien
abgeschnitten zu werden, musste der Schwedenkönig wieder nach Norden ziehen. Die Erstürmung des Lagers von Wallenstein bei Fürth
misslang den Schweden, die abermals nach
14
Schulfernsehen
Bayern einfielen. Doch die kaiserlichen Truppen
zogen nach Sachsen weiter. Gustav Adolf folgte
Wallenstein und prallte unvermutet auf die gegnerische Hauptmacht. In der unentschiedenen
Schlacht bei Lützen fiel König Gustav II. Adolf,
die Kaiserlichen erlitten jedoch schwere Verluste
und Wallenstein zog sich nach Böhmen zurück.
Nach dem Tod des Königs führte der schwedische Reichskanzler Oxenstierna den Krieg weiter.
Die zeitgenössischen protestantischen Dichter
feierten den Schwedenkönig als einen Gottesstreiter und Glaubensretter, in Flugblättern wurde
er als "Löwe aus Mitternacht" tituliert, der gekommen sei, um die geknechteten evangelischen
Fürstentümer und Reichsstände zu einen. Sein
früher und gewaltsamer Tod trug zur Überhöhung dieses Bildes natürlich bei. In der Wissenschaft wird immer wieder über die Motive seines
Kriegseintritts diskutiert. Religiöse Gründe vermischen sich mit politischen und wirtschaftlichen.
Ein starkes Haus Habsburg an der Ostsee konnte - mit Bunde mit Spanien - für Schweden politisch und wirtschaftlich existenzbedrohend sein.
Ferdinand II., deutsch-römischer Kaiser
Ferdinand [* 9. Juli 1578, Graz † 15. Februar
1637, Wien] ist der Sohn des Erzherzogs Karl II.
von Innerösterreich, des jüngsten Sohns Kaiser
Ferdinands I., und der Prinzessin Maria von Bayern, einer Tante von Herzog Maximilian I. von
Bayern. Er ist in erster Ehe (1600) verheiratet mit
seiner Cousine Maria Anna von Bayern (15741616), aus dieser Ehe stammen sieben Kinder;
seine zweite Ehe (1622) schloss er mit Eleonora
Gonzaga von Mantua (1598-1655), diese Ehe
blieb kinderlos.
Ferdinand genoss von frühester Kindheit an eine
streng katholische Erziehung; seit 1590 besuchte
er die Jesuitenuniversität von Ingolstadt und blieb
sein Leben lang ein Freund der Jesuiten, aus deren Reihen er seine Beichtväter holte. Nachdem
Ferdinand die Volljährigkeit erreicht hatte (1595),
übernahm er die Regierungsgeschäfte in den
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habsburgischen Ländern seines verstorbenen
Vaters, der Steiermark, Kärnten und Krain ("Innerösterreich"). Seine enge Beziehung zu den
bayerischen Wittelsbachern festigten sich weiter
durch seine Heirat (1600) mit einer Schwester
Herzog Maximilians I. von Bayern, Maria Anna.
In seinen Erblanden existierte eine starke protestantische Minderheit, mit der sich der Vater Ferdinands stets arrangierte hatte. Ferdinand jedoch
- als eifriger Katholik und unter dem Einfluss seiner strengkatholischen Mutter Maria - nahm den
Kampf gegen die Stände auf. Mit Hilfe von "Reformationskommissionen" führte er in seinen
Ländern konsequent die Gegenreformation
durch. Die Protestanten wurden vor die Wahl gestellt, auszuwandern oder sich dem katholischen
Glauben zuzuwenden. Ferdinand war mit seinen
Maßnahmen sehr erfolgreich.
In das Licht der Öffentlichkeit rückte Ferdinand
nach dem Tode Kaiser Rudolfs II. (1612), als
sich abzuzeichnen begann, dass dessen Nachfolger Matthias kinderlos bleiben würde. Um sich
die Nachfolge von Kaiser Matthias zu sichern,
schloss Ferdinand mit König Philipp III., dem
Oberhaupt des spanischen Zweigs der Habsburger, einen Vertrag ab, der Ferdinand die Nachfolge sicherte, aber im Gegenzug dem spanischen
König die Herrschaft über das Reichslehen Elsass versprach. Das Elsass benötigte Spanien
dringend, um seine Truppen von Norditalien in
die Niederlande zu verschieben (sogenannter
Oñate-Vertrag, benannt nach dem spanischen
Gesandten in Wien, 1617). 1617 wurde Ferdinand trotz seiner stark katholischen Prägung von
den mehrheitlich protestantischen Ständen zum
König von Böhmen gewählt; obwohl der Herrscher den Ständen ihre durch den Böhmischen
Majestätsbrief (1609) zugesicherten Rechte bestätigte, setzte er doch seine Rekatholisierungspolitik auch in Böhmen fort. Diese daraus entstehenden Spannungen führten zum Böhmischen
Aufstand und zum Prager Fenstersturz und bildeten somit den direkten Auslöser des Dreißigjährigen Krieges.
Nach dem offenen Aufstand erfolgte in Böhmen
praktisch eine Übernahme der Regierungsgewalt
durch die Stände. In Prag bildete sich ein dreißigköpfiges Ständedirektorium "zur Verteidigung
von Glauben und Freiheit", beschlagnahmte das
kaiserliche Kirchengut, verbannte die Jesuiten
und stellte ein eigenes Heer auf, um in das Herzen der habsburgischen Lande einzufallen. Außerdem gelang es den Direktoren, die böhmischen Nebenländer zum Aufstand zu überreden
- zuerst Schlesien und die Lausitzen, nach eini15
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gem Zögern auch Mähren (April 1619). Mittlerweile war der auf Ausgleich bedachte Kaiser
Matthias gestorben (März 1619) und Ferdinand
sollte zu seinem Nachfolger gewählt werden.
Doch die Situation verschlechterte sich für den
Habsburger: Neben den Böhmen begehrten
auch die österreichischen Stände auf und verlangten von dem Herrscher Religionsfreiheit.
Gleichzeitig gelang es dem böhmischen Heer unter dem Grafen Thurn sich bis nach Wien durchzuschlagen - allerdings musste es nach wenigen
Tagen wieder abziehen.
Als sich die Situation beruhigt hatte, konnte Ferdinand schließlich nach Frankfurt am Main ziehen, wo er am 28. August 1619 von allen Kurfürsten des Reiches zum Kaiser gewählt wurde.
Nur zehn Tage zuvor hatten allerdings die böhmischen Stände Ferdinand als ihren König für abgesetzt erklärt und wählten Ende August 1619
den jungen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz
zu ihrem neuen König.
In dieser Lage griff Ferdinand, nun als Kaiser
Ferdinand II., auf die Hilfe seines engen Verwandten, des Herzogs Maximilian I. von Bayern
zurück. Im Vertrag von München (Oktober 1619)
verspricht der tatkräftige und finanzstarke Herzog, eine Armee der Liga mit 25.000 Mann ins
Feld zu führen - gegen volle Erstattung der
Kriegskosten und gegen ein mündliches Versprechen des Kaisers, nach der Niederwerfung Friedrichs V. ihn mit dessen Kurwürde zu belehnen.
Über die Tatsache, dass es sich bei diesem Vorgehen um einen klaren Bruch mit der Reichsverfassung handelte, trösteten sich beide Parteien
damit hinweg, dass sowohl Friedrich als auch
Maximilian dem Geschlecht der Wittelsbacher
angehörten und die Kurwürde somit in der Familie bleibe.
Und Ferdinand hatte auf die richtige Karte gesetzt: Am 8. November 1620 schlug das Ligaheer, das unter dem Kommando des 60-jährigen
Generalleutnants Johann Tserclaes von Tilly
stand, die böhmischen Truppen vernichtend in
der Schlacht am Weißen Berg. Friedrich, von nun
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an von der kaiserlichen Propaganda als "Winterkönig" verspottet, musste fliehen. Ferdinand zerschlug nun in den wiedereroberten Gebieten die
ständische Macht mit Hilfe der Gegenreformation
wie einst in Innerösterreich. Böhmen wurde in
der Folgezeit wirtschaftlich, sozial und kulturell
völlig umgekrempelt. Man schätzt, dass 300.000
Protestanten ihr Heimatland verlassen mussten.
Die freiwerdenden Latifundien wurden meist an
landfremde katholische Geschlechter verscherbelt. Auf diesem Wege gelangte auch der spätere kaiserliche Generalissimus Albrecht von Wallenstein (der selbst aus Böhmen stammte) an 50
Güter. Die Anführer des Böhmischen Aufstandes
wurden hart bestraft: Am 21. Juni 1621 wurden
27 Adelige auf dem Richtplatz am Altstädter Ring
in Prag hingerichtet. Während der Hinrichtung
der Aufständischen betete Kaiser Ferdinand II. in
Mariazell vor dem Bild der Madonna, "dass sie
glücklich sterben".
Als nächsten Schritt musste Ferdinand seinen
Schwager Maximilian entlohnen: Nach der
Schlacht am Weißen Berg erhielt dieser Oberösterreich als vorläufiges Pfand, 1621 besetzte der
Herzog die zu den kurpfälzischen Besitzungen
gehörende Oberpfalz und 1623 wurde ihm in einer offiziellen Zeremonie in Regensburg die Kurwürde übertragen, nachdem Friedrich V. zuvor
der Acht verfallen war und somit seiner Titel verlustig gegangen war.
Als Dänemark 1625 in das Kriegsgeschehen eingriff, reichte das Heer der Liga alleine nicht mehr
aus - in dieser Situation war es von großer Bedeutung, dass Ferdinand II. auf das Angebot des
böhmischen Großgrundbesitzers Albrecht von
Wallenstein einging, ein 40.000 Mann starkes
Heer aufzustellen. Gemeinsam mit Tilly brachte
Wallenstein große Teile Norddeutschlands unter
kaiserlichen Einfluss: Der kaiserliche Feldherr
stieg zum Herzog von Mecklenburg auf, während
Dänemark 1629 mit dem Frieden von Lübeck
aus dem Krieg ausschied. Im selben Jahr erließ
Ferdinand auf dem Höhepunkt seiner Macht das
sogenannte Restitutionsedikt, das die Situation
im Reich ein für allemal im Sinne der Gegenreformation regeln sollte. Doch damit überschätzte
er seine Machtstellung, eine breite Fürstenopposition wendete sich gegen den Kaiser und den
Oberbefehlshaber seiner Truppen. Auf dem Kurfürstentag von Regensburg musste Ferdinand
schließlich Wallenstein entlassen und auf die
Durchführung des Ediktes verzichten.
Der Siegeszug König Gustav II. Adolf von
Schweden durch das Reich (1631/32) veränderte
die Lage grundlegend. Nach dem Tod von Tilly
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Schulfernsehen
nach der Schlacht bei Rain am Lech sah sich der
Kaiser dazu veranlasst, Wallenstein zurückzuberufen und mit außerordentlichen Vollmachten
auszustatten. Als sich nach der Schlacht bei Lützen das militärische Gleichgewicht wieder eingestellt hatte, ließ Ferdinand seinen Generalissimus
beseitigen - Wallenstein wurde Anfang 1634 in
Eger auf kaiserlichen Befehl ermordet. Die
Machtfülle und die selbständige Politik seines
Feldherrn war ihm zu gefährlich geworden.
Nach der Beseitigung Wallensteins ging Ferdinand auf Friedenskurs. Am 30. Mai 1635 schloss
er mit dem Kurfürsten von Sachsen den Prager
Frieden ab, den fast alle Reichsstände ratifizierten. Allerdings gelang es dem Kaiser dadurch
nicht, den Krieg zu beenden, in den nun Frankreich aktiv eingriff. Kurz vor seinem Tod gelang
es Ferdinand II., dass auf dem Reichstag von
Regensburg die Reichsstände seinen Sohn zu
seinem Nachfolger wählten (1636). Kurze Zeit
nach der Rückkehr von diesem Reichstag
verstarb der Kaiser an der Wassersucht in Wien.
Allgemein heißt es von Ferdinand II., dass er ein
maßvoller, leutseliger Fürst gewesen sei, der seinen Feinden - soweit sie sich unterwarfen - leicht
verzieh. Äußerst fromm, ja bigott, stand er unter
dem Einfluss seines Beichtvaters Wilhelm Lamormain (1570-1648), der besonders sein hartes
Durchgreifen gegen die böhmischen Protestanten, das Restitutionsedikt und die Entlassung
Wallensteins beeinflusste. Ferdinand führte ein
vorbildliches Familienleben. Mit seiner ersten
Frau Maria Anna hatte er sieben Kinder, darunter
seinen Nachfolger Ferdinand III. (1608-1657,
Kaiser 1637-1657) und die Tochter Maria Anna
(1610-1664), die 25jährig 1635 auf väterlichen
Wunsch des Vaters den verwitweten 65jährigen
Kurfürsten Maximilian von Bayern heiratete.
Albrecht Wenzel von Wallenstein, Herzog von
Friedland, Sagan und Mecklenburg
Wallenstein [*24. September 1583, Hermanitz
(Ostböhmen) † 25. Februar 1634, Eger], ist ne-
ben König Gustav II. Adolf von Schweden die be© Bayerischer Rundfunk
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rühmteste Figur des Dreißigjährigen Krieges. Er
stammt aus dem alten, aber niederen und verarmten böhmischen Adelsgeschlecht Waldstein
(Valdštejn). Seine Eltern sterben, bevor er das
12 Lebensjahr erreicht. Der protestantisch erzogene Albrecht besucht die Lateinschule in Goldberg/Schlesien und studiert danach an der Universität Altdorf, wo er sich als übler Raufbold
einen Namen macht. 1604 tritt er in die militärischen Dienste der Habsburger ein, kämpft gegen
die Türken und die Aufständischen in Ungarn.
1606 tritt er heimlich zum Katholizismus über, allerdings ist dieses Datum in der Geschichtsschreibung umstritten (genannt werden z.B. auch
1602). 1609 heiratet Wallenstein die reiche Witwe Lukretia Nekeš von Landeck (um 15821614), deren früher Tod ihn zum einem der größten Grundbesitzer in der Markgrafschaft Mähren
macht.
Bisher war Wallenstein nicht größer in Erscheinung getreten, dies änderte sich aber mit dem
Gradiskaner- oder Uskokenkrieg (1615-18), einer
der größeren Auseinandersetzungen im Vorfeld
des Dreißigjährigen Kriegs. Es handelte sich
hierbei um eine Auseinandersetzung zwischen
der Republik Venedig und dem Erzherzog Ferdinand von der Steiermark, auf dessen Seite Wallenstein 1617 in den Krieg eingriff und das Renommee des künftigen Kaisers rettete. Als Dank
dafür erhob ihn Kaiser Matthias 1617 in den Grafenstand.
Als in Böhmen mit dem Prager Fenstersturz der
offene Aufstand gegen die Habsburger ausbrach, war Wallenstein Obrist in Mähren, wechselte aber bald in "Wildwestmanier" (Friedemann
Bedürftig) zu kaiserlichen Partei, wobei er die
mährische Kriegskasse entführte und an die
Habsburger übergab. Mit diesem Schritt wurde
Wallenstein zum Habenichts, denn die mährischen Stände konfiszierten in Folge seine Besitzungen und verwiesen ihn auf ewig des Landes.
Erst nach der Schlacht am Weißen Berg und der
Niederwerfung des Böhmischen Aufstands kehrte Wallenstein nach Böhmen zurück. Durch den
Erwerb von über 50 Gütern - Besitztum der Rebellen, das zu Schleuderpreisen verkauft wurde vermehrte er seinen beträchtlichen Reichtum.
Sein Aufstieg war nun nicht mehr aufzuhalten:
1623 heiratete Wallenstein in zweiter Ehe Isabella Maria von Harrach, Tochter eines der Vertrauten Kaiser Ferdinands II., und wurde in den
Pfalzgrafen- und Fürstenstand erhoben; 1625
stieg er zum Herzog auf. Zu diesem Zwecke wurde die als Rebellengut konfiszierte Herrschaft
Friedland, die 1621/22 an Wallenstein gefallen
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Schulfernsehen
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war, erheblich erweitert. Daher rührt auch die Bezeichnung Wallensteins als "der Friedländer".
te der Kaiser allerdings die beiden Herzöge Adolf
Friedrich und Johann Albrecht absetzen müssen.
In der Verwaltung seiner Güter zeigte sich Wallenstein als Wirtschaftstalent ersten Ranges. So
gründete er Industrien in Friedland, legte Vorräte
an, kontrollierte die Landwirtschaft, steigert die
Exporte, kümmerte sich aber auch um das Bildungswesen, die Wohlfahrtspflege und die medizinische Versorgung seiner Untertanen. Binnen
weniger Jahre hatte Wallenstein in Böhmen
einen Musterstaat geschaffen. Die erwirtschafteten Gewinne betrugen bis zu 700.000 Gulden pro
Jahr und ermöglichten Wallenstein ab dem
Herbst 1625 die Errichtung einer Rüstungsindustrie, die ähnlich wie die Landwirtschaft organisiert
war und Waffen, Schanzzeug, Munition, Uniformen und Stiefel in Massenproduktion herstellte.
Wallenstein war am Gipfelpunkt seiner Macht angelangt, er titulierte sich jetzt als Herzog von
Friedland, Mecklenburg und Sagan, zudem war
1628 zum "General des Ozeanischen und Baltischen Meeres" ernannt worden. In diesem Titel
klingen hochfliegende Pläne an, die in der Forschung als "Ostseeplan" bezeichnet werden.
Wallenstein soll im Norden des Reiches ein neues Machtzentrum geplant haben und Mecklenburg sollte Basis für eine habsburgische Kriegsflotte werden. Für diesen Plänen fühlte sich die
schwedische Krone bedroht, die wiederum ihre
eigenen Pläne im Ostseeraum verfolgten.
1625 trat abermals eine Wendung in Wallensteins Lebens ein, als Dänemark sich in den
Dreißigjährigen Krieg einmischte und die bedrängten Ligastreitkräfte um Entlastung suchten.
So machte Kaiser Ferdinand II. Wallenstein 1625
zum Oberbefehlshaber aller kaiserlichen Truppen. Der Friedländer stellte innerhalb kürzester
Zeit ein Heer von 40.000 Mann auf - eine Größe,
die alle herkömmlichen Begriffe sprengte. Die
Riesensummen, die alleine schon bei der Anwerbung anfielen, beschaffte sich Wallenstein über
seinen Bankier Hans de Witte († 1630), einen
Niederländer mit erstklassigen Verbindungen in
der Finanzwelt Europas. De Witte schoss mit Hilfe seiner Faktoren (reicher Geschäftsleute im
Reich) Gelder in beliebiger Höhe vor, die zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort ausbezahlt werden konnten. Durch dieses Heer war Ferdinand
II. nicht mehr zwingend auf das Ligaheer Maximilians I. von Bayern angewiesen, weshalb der
Bayernherzog von Anfang an eine Abneigung gegen den Friedländer hegte.
Mit seiner neuen Armee griff Wallenstein in den
Krieg in Norddeutschland ein: Im April 1626 besiegte er den protestantischen Feldherren Ernst
von Mansfeld an der Dessauer Brücke und verfolgte diesen bis nach Ungarn. Zurückgekehrt
kaufte Wallenstein das Fürstentum Sagan in
Schlesien, denn der Kaiser konnte seinem Feldherren aus Geldmangel nichts bieten als Herzogtümer. Im Anschluss zog Wallenstein mit dem
Feldherren Graf Tilly nach Norddeutschland, besetzte Jütland (1627), Mecklenburg (1628) und
Pommern (1628). Einzig die Stadt Stralsund
konnte - mit schwedischer Hilfe - seiner Belagerung standhalten. Der Kaiser konnte immer noch
nicht zahlen und so belehnte er seinen Feldherren mit dem Herzogtum Mecklenburg; zuvor hat© Bayerischer Rundfunk
Nach dem Frieden von Lübeck (Juni 1629), mit
dem Dänemark aus dem Krieg ausschied und
den Wallenstein verhandelt und unterzeichnet
hatte, war der Unterhalt einer riesigen Armee
nicht mehr notwendig. Nun wurde Wallenstein
seine neue Machtfülle zum Verhängnis: Im Reich
formierte sich eine überkonfessionelle Fürstenallianz gegen den Emporkömmling, der allen zu
gefährlich erschien. Auf dem Regensburger Kurfüstentag (1630) geriet der Kaiser so unter
Druck, dass er der Entlassung seines Feldherren
zustimmen musste. Drei Viertel des kaiserlichen
Heeres wurde entlassen, Wallenstein zog sich
nach Böhmen zurück. Mittlerweile hatte das wallensteinsche System auch an anderer Stelle zu
bröckeln begonnen: Das Finanzsystem funktionierte nicht so, wie es sollte - wenige Wochen
nach der Entlassung Wallensteins beging sein
Bankier Hans de Witte Selbstmord, indem er sich
in dem Brunnen seines Hauses ertränkte.
Doch die Situation sollte sich schnell wieder ändern: Noch vor der Entlassung Wallensteins war
der schwedische König Gustav II. Adolf auf der
Insel Usedom gelandet und griff auf Seiten der
Protestanten in der Krieg ein. Im September
1631 schlugen die Schweden die kaiserlichen
Truppen unter Tilly bei Breitenfeld in Sachsen
vernichtend. Nach längeren Verhandlungen
übernahm Wallenstein abermals den Oberbefehl
über das kaiserliche Heer, zunächst vorläufig,
nach dem Tode Tillys in der Schlacht bei Rain
am Lech unumschränkt. In den Vereinbarungen
von Göllersdorf (April 1632), die mündlich zwischen dem Feldherren und dem Fürst Eggenberg getroffen wurden, wurde Wallenstein Generalissimus des Hauses Habsburg, und zwar ohne
Beschränkungen ("in absolutissima forma"). Dem
Feldherren wurden höchste Auszeichnungen
versprochen und weitreichende Vollmachten zugestanden, von denen allerdings nicht klar ist,
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wie weit sie reichten. Denn der Inhalt der Vereinbarungen von Göllersdorf ist nur aus Quellen
überliefert, die Wallenstein negativ beurteilen.
Wallensteins Zweites Generalat begann mit der
Befreiung von Böhmen; im November 1632 focht
der Generalissimus bei Lützen eine Schlacht gegen die Schweden, die unentschieden blieb, in
der allerdings auch der Schwedenkönig Gustav
II. Adolf fiel. Nach der Schlacht zog sich Wallenstein nach Böhmen zurück. Der Friedländer verfiel in eine eigenartige Apathie, hinzu kamen verschiedene Krankheiten, an denen er schon länger litt. Nebenher betrieben Wallenstein und seine Getreuen eine ausufernde Geheimdiplomatie.
Die Verhandlungen mit Sachsen, Schweden,
Frankreich und böhmischen Exilanten mal gegen
den Kaiser, mal für den Kaiser mussten Misstrauen am Wiener Kaiserhof erregen. Hinzu kamen
Intrigen seiner Gegner am Hof.
Anfang 1634 versuchte Wallenstein zweimal innerhalb weniger Wochen, seine Offiziere in Pilsen an seine Person zu binden (Erster Pilsener
Revers, 12. Januar 1634; Zweiter Pilsener Revers, 20. Februar 1634). Doch zu dieser Zeit war
der ehemals mächtige Generalissimus eigentlich
schon ein toter Mann, denn am 24. Januar 1634
hatte Kaiser Ferdinand II. seine Absetzung be-
Schulfernsehen
schlossen und dies mit einer Verschwörung gegen seine Person begründet. Dabei handelte es
sich um ein "verklausuliertes Todesurteil" (Georg
Schmidt). Wallenstein erkannte dies wohl, nahm
Verhandlungen mit dem protestantischen Feldherren Bernhard von Sachsen-Weimar auf,
musste dann aber nach Eger, in der Nähe der
schwedischen Stellungen flüchten. Dort wurde er
am 25. Februar im Haus des Bürgermeisters ermordet, den tödlichen Stoß gegen den Wehrlosen führte ein Ire namens Devereux. Zuvor waren seine letzten treuen Offiziere, darunter sein
Schwager Adam Graf Terzcka, bei einem Bankett ermordet worden. Der Wallenstein vorgeworfene Hochverrat ist aus seinen Papieren nicht zu
beweisen.
Seit seiner Jugendzeit hatte sich Wallenstein mit
Astrologie befasst, der in der Frühen Neuzeit ein
hoher Stellenwert zukommt. 1609 verfasste niemand geringerer als Johannes Kepler für ihn ein
Horoskop. Seit 1629 beschäftigte Wallenstein
den Italiener Giovanni Battista Seni (1600-1656)
als Hofastrologen, der ihn bis nach Eger begleitete. Nach neueren Untersuchungen soll Seni
aber nicht nur von Wallenstein sondern auch von
seinen Gegnern bezahlt worden sein, die ihn
dazu veranlassten, Informationen zu liefern und
dem Feldherrn verkehrte Horoskope zu stellen.
Didaktische Hinweise
Die Sendung kann im GSE- und Geschichtsunterricht ab der 7. Jahrgangsstufe eingesetzt werden.
Lehrplanbezüge (Bayern)
Hauptschule
7. Jgst.
GSE
7.4.2 Der Dreißigjährige Krieg 1618 – 1648 (Ursachen, Verlauf und Ergebnis des Krieges; Alltag; der
Westfälische Friede)
Realschule
7. Jgst.
Geschichte
7.4 Reformation und Kampf um die Vorherrschaft in Europa
Der Dreißigjährige Krieg als Kampf um die Vorherrschaft in Europa (Interessenkonflikte und Verlauf
des Krieges; Kriegsführung und Leiden der Bevölkerung; der Westfälische Friede
Gymnasium
7. Jgst.
Geschichte
7. Vom Mittelalter bis zum Absolutismus
7.3 Neue geistige und räumliche Horizonte (der Dreißigjährige Krieg als konfessionelle und machtpolitische Auseinandersetzung)
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Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler sollen:
• die Zeit zwischen 1350 und 1650 als eine Epoche grundlegender konfessioneller, politischer und
wirtschaftlicher Veränderungen begreifen;
• die Grundzüge der kriegsbeteiligten Mächtekonstellationen und ihrer Interessen am Beginn des 17.
Jahrhunderts in Grundzügen verstehen;
• über die Auslöser und entscheidenden Konflikte des Dreißigjährigen Krieges Bescheid wissen;
• wesentliche Abschnitte, Akteure und Schauplätze des Dreißigjährigen Krieges kennen;
• mit den wesentlichen Folgen und Ergebnissen des Krieges und der Friedensschlüsse vertraut sein;
• die besonderen Auswirkungen des Krieges und der Friedensschlüsse für Bayern kennen.
Anregungen und Arbeitsaufträge
• Schildert kurz die wichtigsten Ereignisse im Reich im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges!
Die wichtigsten Ereignisse im Reich im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges:
1607 Verhängung der Reichsacht durch Kaiser Rudolf II. über die Reichsstadt Donauwörth
wegen Streitigkeiten zwischen Katholiken und Protestanten um eine Prozession. Der Kaiser
greift auf Seiten der Katholiken in den Konflikt ein. Die Protestanten fühlen sich bedroht und
gehen auf Konfrontationskurs. Der Reichstag von 1608 in Augsburg scheitert. Die Protestanten verlassen unter Protest den Reichstag, der damit als Ausgleichsorgan im Reich ausfällt.
Nach dem gescheiterten Reichstag von 1608 kommt es zur Bildung des protestantischen
Sonderbündnisses der Union (unter Führung der Kurpfalz) und seines katholischen Gegenstücks, der Liga (unter Führung von Bayern).
Durch den Erbfolgekrieg um die Herzogtümer Jülich-Kleve und Berg am Niederrhein (16091614) werden die Konfliktlinien sichtbar. Ausländische Mächte wie England, Frankreich und
die Niederlande greifen in den Konflikt auf der Seite der Protestanten ein. Die Katholiken werden im Gegenzug vom Kaiser und von Spanien (Haus Habsburg) unterstützt.
“Bruderzwist” im Hause Habsburg schwächt das Kaisertum. 1618 Ausbruch des Böhmischen
Aufstandes. Die Böhmen weigern sich, ihren neuen Souverän, den erzkatholischen Ferdinand
von der Steiermark (aus einer habsburgischen Nebenlinie) anzuerkennen und erheben sich in
Berufung auf alte Rechte (“Böhmischer Majestätsbrief”, 1609). Der Krieg bricht aus, als die
Böhmen Ferdinand – mittlerweile zum Kaiser aufgestiegen – absetzen und Kurfürst Friedrich
V. von der Pfalz, Oberhaupt der Union, zum neuen König wählen.
• In welche verschiedenen Phasen lässt sich der Dreißigjährige Krieg einteilen?
Der Dreißigjährige Krieg lässt sich in vier verschiedene Phasen einteilen:
• Böhmisch-Pfälzischer Krieg (1618-1623)
• Dänisch-Niederländischer Krieg (1625-1629)
• Schwedischer Krieg (1630-1635)
• Französisch-Schwedischer Krieg (1635-1648)
Literaturhinweise
Friedemann Bedürftig: Taschenlexikon Dreißigjähriger Krieg. München [dtv] 1998.
Fritz Dickmann: Der Westfälische Frieden. Münster [Aschendorff Verlag] 1998.
Maurus Friesenegger: Tagebuch aus dem 30jährigen Krieg. Nach einer Handschrift im Kloster Andechs. Hrsg. v. Willibald Mathäser. Mit Vorw., Anmerk. u. Register. München [Allitera Verlag] o.J.
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Manfred Peter Heimers: Krieg, Hunger, Pest und Glaubenszwist, München im Dreißigjährigen Krieg.
München [Stadtarchiv München] 1998.
Andreas Kraus: Maximilian I. Bayerns großer Kurfürst. Regensburg [Pustet] 1990.
Bernhard R. Kroener: Kriegsgurgeln, Feireuter und Merodebrüder. Soldat des Dreißigjährigen Krieges. Täter und Opfer. In: Wolfram Wette (Hrsg.): Der Krieg des kleines Mannes. Eine Militärgeschichte von unten, 2. Aufl., München/Zürich 1995.
Links
http://www.lwl.org/LWL/Kultur/Westfaelischer_Friede/dokumentation/ausstellungen/ausstel_katal/index2_html
Für eine intensivere Beschäftigung unverzichtbare Webseite der Forschungsstelle "Westfälischer Friede".
http://www.wcurrlin.de/links/basiswissen/basiswissen_dreissigjaehriger_krieg.htm
Übersichtliche, umfassende Darstellung des 30-jährigen Krieges, gute Einstiegsmöglichkeit und solides Basiswissen
http://www.uni-potsdam.de/u/geschichte/mdk/index.htm
Museum des Dreißigjährigen Krieges. Eine vorzügliche Themenseite der Uni Potsdam
http://www.koni.onlinehome.de/basisdateien/inhalt-frames.htm
Informative Themenseite zum 30-jährigen Krieg von Klaus Koniarek mit umfangreichem Personenlexikon
http://www.lehrer.uni-karlsruhe.de/~za146/barock/30krieg.htm#Erste%20Station
Themenseite des Peter-Petersen-Gymnasiums zum 30-jähri8gen Krieg
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Drei%DFigj%E4hriger_Krieg.html
Kurze, zuverlässige Zusammenfassung der Kriegsereignisse
http://www.lsg.musin.de/geschichte/!daten-gesch/16-17jh/krieg30.htm
Virtuelles Geschichtsheft für den Unterricht am städtischen Louise-Schroeder-Gymnasium in München
http://www.krieg.historicum-archiv.net/themen/m30jk/einfuehrung.htm
Spezielle Themenseite zur Geschichte des 30-jährigen Krieges in München, ein Projekt des Historischen Seminars der Ludwig-Maximilians-Universität München (Historicum.net)
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