Planquadrat 03/13

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Farbe im Alter
Farbkonzepte für Senioreneinrichtungen
Foto: Andreas Braun, Hameln
Foto: Monkey Business – fotolia.com
Die Farbigkeit der Fassade prägt den ersten
Eindruck und ist für den Wiedererkennungswert
des Gebäudes häufig das wesentliche Merkmal.
Foto: Christian Eblenkamp, Rietberg
Foto: Guido Erbring, Köln
Woh ne n i m A l t e r
Ein Lebensabschnitt im Wandel
Unsere Gesellschaft wird immer älter: Dank steigender Lebenserwartung und sinkender Geburtenraten wird der Anteil älterer Menschen
in den nächsten Jahrzehnten deutlich zunehmen. 2030 wird jeder Dritte, 2050 jeder Zweite über 60 Jahre alt sein. Der Anteil der über
80-Jährigen wird sich sogar verdoppeln und damit wird insbesondere die Zahl der Hochbetagten und Pflegebedürftigen zunehmen. Gleichzeitig verändern sich die Lebens- und Wohnbedürfnisse der Seniorengeneration, die alten Menschen werden immer »jünger«. Ihre Ansprüche hinsichtlich Wohnkomfort, Selbstständigkeit und Flexibilität in den eigenen vier Wänden steigen. Auch für das Leben in Wohnanlagen
und Pflegeeinrichtungen wird ein Höchstmaß an aktiver Lebensgestaltung erwartet.
Bauen für die neue Generation Silber gehört heute zu den wichtigen Zukunftsaufgaben und verlangt von Architekten das Umsetzen angepasster Planungsansätze für ein altengerechtes und selbstbestimmtes Wohnen. Neben barrierefreien und nutzungsneutralen Raumkonzepten rücken auch gestalterische Aspekte immer stärker in den Fokus. Dies gilt besonders für Pflegeeinrichtungen, in denen die Bewohner
ihre Umgebung nicht mehr selbst gestalten können. Ein an den speziellen Bedürfnissen von Senioren orientiertes Farbkonzept gehört heute
daher zu den weichen Faktoren, mit dem ein Pflegeheim seinen Bewohnern den Aufenthalt erleichtern und zu Wohlbefinden und Lebensqualität beitragen kann.
Wen n d e r A l l ta g g ra u wird
Farbwahrnehmung im Alter
Alte Augen sehen anders, weil die meisten Senioren unter Einschränkungen des Sehvermögens leiden. Ein 70 Jahre alter Mensch benötigt
z. B. drei Mal so viel Licht wie ein 20-Jähriger, weil durch die Verkleinerung der Pupille weniger Licht auf die Netzhaut fällt. Seniorengerechte Farbkonzepte orientieren sich deshalb an den körperlichen Veränderungen, welche die Qualität der Farbwahrnehmung im Alter
beeinträchtigen.
So führt die altersbedingte Trübung der Augenlinse durch den Grauen Star dazu, dass die Umwelt kontrastarm und matt erscheint. Wie
hinter Milchglas ist das Bild verschwommen und blass. Zudem werden durch die Gelbfärbung der Linse Farbtöne ohne Gelbanteil schlecht
wahrgenommen. Aus Rosa wird Beige und die Farbtöne Blau, Blaugrün und Violett lassen sich kaum unterscheiden. Die Degeneration der
Makula hat zur Folge, dass Details hinter blinden Flecken verschwinden und Muster auf Tapeten oder Fußböden nicht mehr zu sehen sind.
Und die erhöhte Blendempfindlichkeit und die Einengung des Gesichtfeldes führen zu Verunsicherungen, weil glänzende Flächen irritieren
oder Hindernisse nicht gesehen werden.
Ein gelungenes Farbkonzept für Senioren steuert solchen Auswirkungen entgegen, indem kontraststarke Farbtöne mit unterschiedlich
hohem Sättigungsgrad und verschiedenen Hellwerten zu einem stimmungsfördernden Farbkanon komponiert werden. Auf diese Weise
unterstützen Farbkonzepte das Betreuungsangebot der Einrichtung und erzeugen mit ihrer Farbwirkung Effekte, die die Wahrnehmung des
Raumes seiner Funktion entsprechend unterstreichen.
Foto: Waldmann
Foto: Guido Erbring, Köln
Foto: Martin Duckek, Ulm
Die Kraft der Farben: Lebendige Farbgestaltung mit fröhlichen und kräftigen Farben bringt
auch für alte Menschen mit Sehbehinderungen
wieder Farbe ins Leben.
Gudrun Kaiser, Architektin, WiA Wohnqualität im Alter
Foto: Axel Stephan, Frankfurt/Main
„Ein gutes Farbkonzept für ältere Menschen schafft eine Wohnatmosphäre, in der
Werte wie Geborgenheit, Sicherheit sowie das Wohlbefinden der Bewohner im Vordergrund stehen. Alle Teile des Gebäudes wie auch die Außenanlagen werden in die
Gestaltung einbezogen. Damit erfüllt das Farbkonzept viele Funktionen: Es unterstützt
eine gute Fernwirkung und die Wiedererkennung für Besucher und Bewohner, sorgt
im Gebäude mit einem Farbleitsystem für Orientierung und in den Wohnbereichen für
Identifikation und Lebensqualität.“
Foto: Dirk Pintaske, Senden
Foto: Vivium Zorggroep
Foto: Dirk Pintaske, Senden
Di e S i nne a n s pr e chen
Farben und ihre Wirkung
Es ist nachgewiesen, dass Farben eine physiologische Wirkung auf den menschlichen Körper haben.
Sie können beruhigend oder aktivierend stimulieren und direkt das vegetative Nervensystem oder
den Hormonhaushalt beeinflussen. Mit dem Einsatz von »kalten« oder »warmen« Farben etwa wird das
Temperaturempfinden verstärkt oder ein Gefühl für die Tageszeit vermittelt. Diese Effekte können
genutzt werden, um besonders für pflegebedürftige Menschen, die den ganzen Tag im Haus verbringen, eine lebenswerte und anregende Wohnatmosphäre zu schaffen.
Jede Kultur hat zudem spezifische Farbcodes, die mit bestimmten Ereignissen oder Eigenschaften
assoziiert werden. Farbkonzepte für Senioren greifen diese Symbolik auf und nutzen sie für Erinnerungsräume, geben Sicherheit und Orientierung und verbessern die Raumwahrnehmung. So wird Blau
wegen der Assoziation mit Wasser gern in Nassbereichen eingesetzt. Rot hat eine anziehende Wirkung
und eignet sich für Eingangszonen. Die Sonnenfarbe Gelb wird oft in Wohnbereichen verwendet.
Zurückhaltende Grüntöne fördern Entspannung und Orange unterstützt Geselligkeit und Kommunikation. Untersuchungen haben gezeigt, dass alte Menschen Farben anders empfinden als junge und für
ihre Umgebung helle, aber farbstarke Varianten bevorzugen. So kann der Einsatz intensiver und
kräftiger Farbtöne vor allem bei sehbehinderten Senioren mit bereits verloren geglaubtem Farbsehen
das Gefühl von Lebensfreude unterstützen und sich damit positiv auf ihre Gesundheit und ihr
Wohlbefinden auswirken.
„Gestaltungen in Senioreneinrichtungen dürfen nicht (nur) uns gefallen, sondern müssen vor allem den
speziellen Sehbedingungen und dem Bedürfnis nach Geborgenheit und Orientierung der Bewohner
Rechnung tragen. Daher sind kontrastreiche Gestaltungen gefordert. Will man Farb- bzw. Helligkeitsunterschiede für die Bewohner sichtbar machen, mit ihnen vielleicht sogar die Orientierung im
Gebäude bzw. Raum unterstützen, sollten kontrastierende Farben und Helligkeiten verwendet werden,
deren Hellbezugswert-Differenzen bei ca. 40 liegen. Erst wenn wir bei der Farbauswahl die Augen
zukneifen und noch Unterschiede sehen, sind diese auch für Senioren wahrnehmbar. Entgegen der
althergebrachten Meinung darf man also in Senioreneinrichtungen durchaus »bunt« gestalten und man
sollte »mit Reizen nicht geizen«.“
Andrea Schmidt, Farbdesignerin, Brillux Farbstudio Münster
Wirkung und Verwendung von bestimmten Farben
gute Signalfarbe, z. B. für den Aufzug
anziehende Wirkung, z. B. Eingangsbereich
Verwendung in Bereichen mit Therapieintention (Physiotherapie)
kann Demenzkranke sowohl positiv als auch negativ stimulieren
kann anziehend, aber auch beunruhigend wirken
in gesättigter Form keine Verwendung in Patienten- bzw. Bewohnerzimmern, Ausnahme bei Armaturen oder als Begleitband an Tür
- beruhigende, freundliche und erholsame Wirkung
- in gebrochenen Nuancen geeignet für alle Räume;
gut auch für kleine Räume
- ggf. Reflexionen auf Gesichtsfarbe berücksichtigen
- gut für Senioren wahrnehmbar
-
kommunikationsfördernd, wärmend
in kräftigen Nuancen motorisch erregend
in Terrakottatönen auch Geborgenheit vermittelnd
in gebrochenen Nuancen geeignet für alle Räume;
gut auch für kleine Räume
- gut für Senioren wahrnehmbar
-
kühl und sauber, entspannend
magisch, verunsichernd
schwer für Senioren wahrnehmbar, kann grünlich wirken
für Treppenhäuser und Therapiebereiche, wie z. B. Pflegebäder,
gut geeignet
-
anregende, belebende und die Konzentration steigernde Wirkung
bewirkt warmes Geborgenheitsgefühl
in satten Tönen eher irritierend und motorisch erregend
in gebrochenen Nuancen geeignet für alle Räume;
gut auch für kleine Räume
- gut für Senioren wahrnehmbar
-
steril, sauber
kalt, fremd
sehr schmutzanfällig
als Boden unbetretbar
sparsam verwenden
keine großflächige Verwendung in Bewohnerzimmern
- als Boden bestens geeignet
zu beachten ist, dass Bewohner diesen Ton dunkler wahrnehmen
- besser über Materialien wie Holz oder die Möblierung einsetzen
- keine großflächige Verwendung in Bewohnerzimmern
- beängstigend, befremdend
- im Boden nicht überquerbar
- über und vor weißen Fliesen als Kontrastfarbe
für z. B. WC-Sitze bestens geeignet
- nur im Möbelbereich und für Handläufe einsetzbar
Quelle: Brillux Farbstudio
-
Fotos: Guido Erbring, Köln
Klare und eindeutige Farben auf den Etagen und
der verglaste Innenhof sorgen für gute Orientierung
im »Haus an der Bayerstraße« in Bochum.
Neue We ge g e h en
Identität und Orientierung
Der Wechsel in eine Pflegeeinrichtung ist für die meisten alten Menschen verknüpft mit dem Verlust des eigenen Zuhauses und ihrer Selbstständigkeit. Auch dem Umzug in eine Seniorenwohnanlage mit betreutem Wohnen gehen in der Regel gravierende Veränderungen im familiären Umfeld, z. B. durch den Tod des Partners, sowie alterstypische körperliche Einschränkungen voraus. Ohne ihre gewohnte Umgebung
fällt es vielen Senioren schwer, sich neu zu orientieren. Ein gutes Farbkonzept sollte daher in der Lage sein, den Bewohnern Zugehörigkeit,
Identifikation und ein Zuhause zu vermitteln.
Farbige Fassaden prägen den ersten Eindruck und bieten einen hohen Wiedererkennungswert. Ebenso ist die Gestaltung des Eingangsbereichs ein wichtiges Element für die Orientierung von außen. Die farbliche Kennzeichnung der Geschosse an den Erschließungsachsen
ist für die Gestaltung von mehrgeschossigen Wohnanlagen und Einrichtungen empfehlenswert und kann eine identitätsstiftende Hilfestellung für die Bewohner darstellen. Die verschiedenen Wohnbereiche oder Pflegestationen sollten sich deutlich voneinander unterscheiden –
das hilft, sich im Gebäude zurechtzufinden und zu orientieren. In der Regel kommen hier unterschiedliche Elemente aus dem gewählten
Farbkanon zum Einsatz, die zusammen mit weiteren Gestaltungsmotiven signalisieren, wo der Bewohner sich gerade befindet.
Farblich gestützte Leitsysteme im Gebäude helfen bei der Orientierung und verhindern das lange Suchen nach Wegen, Türen und Aufzügen im neuen Zuhause. Bereits im Eingangsbereich betonen einladende und kontrastierende Farben den Empfang sowie Treppen und Aufzugsanlagen. Gut lesbare Leitsymbole in Augenhöhe geben den Bewohnern das Gefühl der Sicherheit. Nur wenn ein kluges Farbleitsystem
Bewohner und Besucher ohne Probleme vom Außenraum bis in die Privaträume dirigiert, ist sichergestellt, dass die Heimbewohner ihre
Selbstständigkeit bewahren können und sich wohlfühlen.
Eckhard Feddersen, Architekt, feddersenarchitekten
Hei m at f i n d e n
Sicherheit und Wohnkomfort
Gut wahrnehmbare Helligkeits- und Farbkontraste in der Raumgestaltung sind ein weiteres, wichtiges Element für die Sicherheit in der
neuen Umgebung. Bewegungseinschränkungen und altersbedingte Sehschwächen erhöhen das Unfallrisiko von alten Menschen, daher
sollte der Fokus auf der guten Erkennbarkeit von stoß- oder sturzgefährdenden Elementen gerichtet sein. Stützen, Vorsprünge oder Möbelstücke sollten immer deutlich sichtbar als Barriere wahrgenommen werden können. Hier können farbliche Kontraste wertvolle Dienste
leisten. Neben Identität und Orientierung gehört der Erhalt der Lebensfreude unbedingt zu den Aufgaben einer altersgerechten Farbgestaltung. Geschmacksneutrale Farblosigkeit oder monochrome Wohngruppenkonzepte sind hier nicht das Mittel der Wahl. Gerade
wegen der altersbedingten Seheinschränkungen schätzen viele alte Menschen eine anregende Vielfalt von kräftigen Farben sehr. In den
Gemeinschaftsräumen empfiehlt sich ein kontrastreicher Farbeinsatz entsprechend der physiologischen und psychischen Farbwirkung.
In den Aufenthaltsbereichen sollte eine möglichst große Varianz von Farberlebnissen angeboten werden, für die sich die Bewohner
frei entscheiden können.
In Pflegeheimen leidet fast die Hälfte aller Bewohner an Altersdemenz. Die meisten der Betroffenen leben nur noch in ihrer persönlichen
Erinnerungswelt. Durch die Ausstattung der Wohnbereiche mit Gegenständen und Farbtrends aus der Vergangenheit wird versucht, das
häufig noch sehr lange funktionierende Langzeitgedächtnis zu mobilisieren. Vielfältige Wohnlandschaften und Farbzitate leisten hier
wertvolle Dienste.
Foto: Andreas Braun, Hameln
„Ein Pflegeheim sollte seinen Bewohnern eine große Vielfalt an Atmosphären bieten. Dabei geht es nicht um möglichst große Unterschiede im Sinne einer blauen, einer roten und einer gelben Wohngruppe. Signalfarben sind mit Bedacht zu
gebrauchen, da sie in der täglichen Wahrnehmung aufdringlich wirken. Wer 24
Stunden am Tag in denselben Räumen verbringt, braucht sinnliche Farben, die
Anregung bieten, ohne zu überreizen. Je privater der Raum, desto ruhiger sollten
die Farbtöne gewählt werden. So vertragen Gemeinschaftsbereiche und Flure
starke Töne und hilfreiche Kontraste, während Bewohnerzimmer dezent gehalten
sein sollten, um die individuelle Gestaltung nicht zu behindern.“
Foto: Dirk Pintaske, Senden
Fotos: Vivium Zorggroep
Die Möglichkeit, zwischen verschiedenen
Wohnstilen und Farbwelten wählen zu können,
erleichtert den Senioren die Identifikation mit
ihrem neuen Zuhause.
Foto: Guido Erbring, Köln
Foto: Waldmann
Starke Farbkontraste schaffen eine
gute Unterscheidbarkeit von Bodenbelag, Wand und Decke sowie Fenstern
und Türen. Sie verbessern die Raumwahrnehmung und unterstützen die
Bewegungssicherheit der Bewohner.
Foto: Andreas Braun, Hameln
Foto: Christian Eblenkamp, Rietberg
Raum s i g n a l e
Zwischen Erlebnis und Regeneration
Eine wichtige Facette der Farbkonzepte für Senioreneinrichtungen betrifft die Gestaltung der Wohnbereiche. Aus dem Kanon des für die
Einrichtung gewählten Farbkonzepts wird für jede Etage oder Wohngruppe eine Leitfarbigkeit gewählt, die als Schwerpunktfarbe,
z. B. über den Flächenanteil oder in besonderen Akzentzonen, diesen Wohnbereich von anderen unterscheidbar macht. Dabei gelten Flure
als Aufenthaltszonen und werden wohnlich gestaltet. Hier sind warme Farben angesagt, die eine wohnliche Geborgenheit ausstrahlen.
Kräftige Farben helfen, Flure und Verkehrszonen sinnvoll zu strukturieren. Hindernisse und Stolperfallen werden betont und Sitznischen
werden als Erlebnispunkte in lebendigen Farbtönen hervorgehoben. Bodenbeläge in warmen, dunklen Erdfarben symbolisieren Trittfestigkeit. Türen zu Bewohnerzimmern sollten unverwechselbar erkennbar sein, während Türen zu Versorgungsräumen dem Interesse der
Bewohner, z. B. durch einen Anstrich im Farbton der Wand, optisch entzogen werden. Handläufe und Türklinken heben sich durch starke
Farbkontraste gut sichtbar vom Untergrund ab. Sanitärelemente sind im deutlichen Helligkeitskontrast zu Wand- und Bodenfliesen gestaltet
und somit gut zu sehen. Im Rahmen des breit gefächerten Farbspektrums signalisieren auf den einzelnen Stationen dann kleinteiligere
Farbträger verschiedene Raumfunktionen und helfen so den Bewohnern, sich innerhalb des eigenen Wohnbereichs zu orientieren. Anregende Farbnuancen in Orange und Gelb fördern die Kommunikation und werden daher bevorzugt in Speise- und Gemeinschaftsräumen
eingesetzt. Helle Grün- oder Blautöne begünstigen die Entspannung und kommen daher gern in den Bewohnerzimmern zum Einsatz.
Ganz wichtig: Neben farbigen Wandflächen oder Akzenten sollten immer genügend neutrale Wandflächen eingeplant werden, um die
Augen der sehgeschwächten Bewohner nicht über Gebühr zu strapazieren.
Siche r u n d
s elbs t b e s t i m m t l eb en
Lebensräume mit Farbe gestalten
Raumplanung und Farbkonzept gehen bei dem Entwurf eines Seniorenheims Hand in Hand. Klare Strukturen, sowohl in der übersichtlichen
Organisation der Verkehrsflächen als auch in der Eindeutigkeit der Farbgestaltung, leisten eine wichtige Aufgabe: Sie fördern die Funktionalität des Gebäudes und unterstützen das Betreuungskonzept. Bei der Planung von Senioreneinrichtungen ist es jedoch notwendig, nicht
nur auf das Funktionieren der Abläufe und die Optimierung des Pflegealltags zu achten. Die Gestaltung von Einrichtungen für Senioren
sollte immer die Wohnbedürfnisse der alten Menschen in den Fokus stellen.
Bei der Entwicklung von Farbkonzepten können partizipative Planungskonzepte, bei denen das Pflegepersonal und wenn möglich, auch
die Bewohner, bereits früh in die Planung einbezogen werden, wertvolle Hilfe leisten. Nachdem die Farbauswahl getroffen wurde, gilt es,
Variationen für die unterschiedlichen Funktionen und Wohnbereiche zu entwickeln und einen vielfältigen Lebensraum für die Bewohner zu
schaffen.
Eines der Hauptkriterien bei der Auswahl von Senioreneinrichtungen neben dem Betreuungskonzept ist eine wohnliche Atmosphäre.
Dabei ist ein stimmiges Farbkonzept für die gesamte Einrichtung ein wichtiges Merkmal, denn Farbgestaltung und Materialwahl bestimmen
wesentlich das Erscheinungsbild der Innenräume und damit das Wohlbefinden der dort lebenden Menschen. Ebenso kann sich in den
gewählten Farben die Philosophie des Hauses widerspiegeln. Ob jedoch Harmonien in warmen Erdtönen oder kräftige Kontraste in leuchtenden Farben – die Wahl des Farbkanons muss immer zum Stil der Einrichtung und der Architektur der Anlage passen.
Weitere Informationen zu unserem Objektservice und zur Beratung in unseren
Farbstudios sowie Referenzbeispiele rund um das Thema Farbgestaltung in
Senioreneinrichtungen finden Sie unter:
www.brillux.de/wohnen-im-alter
Fotos: Martin Duckek, Ulm
Foto: flashpics – fotolia.com
Vorschau 4/13
Hotels – Wohnen auf Zeit
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Foto Titelseite: Tom Merton – gettyimages.de Foto Rückseite: Kameha Grand Bonn
Die Farbgestaltung in Hotels muss viele Aufgaben erfüllen: Zum
einen unterstützt das Farbkonzept den individuellen Stil des Hauses.
Ob konservativ oder designorientiert, klassisch oder mondän,
die Ausrichtung spiegelt sich besonders stark in der Auswahl der
Farben wider, die für Wand- und Bodenbeläge sowie die Einrichtung
gewählt werden. Zum anderen unterstreichen Farben die vielfältigen
Raumfunktionen im Hotel. Empfang und Lobby, Lounge und
Restaurants verlangen ein anderes Farbdesign als Wellnessbereich
und Spa oder Hotelzimmer und Gästebad. In den Zimmern
schließlich erwarten die Hotelbesucher eine intime Atmosphäre zum
Wohlfühlen und Entspannen. Mit Farbgebung und Materialwahl
muss hier der Spagat zwischen Gestaltung und Funktionalität
gelingen. In dem komprimierten Wohnzimmer auf Zeit sollen sich
unterschiedliche Menschen wohlfühlen können, ohne dass der
Raum in farblosem Einerlei versinkt.
Brillux | Weseler Straße 401 | 48163 Münster
Tel. +49 (0)251 7188-8799 | Fax +49 (0)251 7188-54064
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