Der Körper in der Verhaltenstherapie

Werbung
Der Körper in der
Verhaltenstherapie
Eine geschichtliche und persönliche Betrachtung
Mag. Astrid Schütt - Klinische & Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin (VT), Skills-Trainerin (DBT)
Überblick
1.
2.
3.
• Geschichte der Verhaltenstherapie unter Berücksichtigung des Einbezugs des
Körpers – von der 1. zur 3. Welle
• 2 Verfahren der 3. Welle der Verhaltenstherapie, die den Körper einbeziehen
• Affektiv-Kognitive Verhaltenstherapie (Sulz & Hauke, 2009)
• Schematherapie (Roediger, 2009)
• Zusammenfassender Überblick zum Einsatz des Körpers in der
Verhaltenstherapie & Plädoyer für mehr Einbezug des Körpers in der VT
Definition Verhaltenstherapie
 Richtet sich auf die Veränderung von „Verhalten“
 Problem = Verhalten als erlernte Reaktion (die langfristig dysfunktional ist)
 Ziel = Neulernen, Umlernen, Verlernen
 Bezieht sich auf die Lerntheorie = „störendes“ oder „abnormes“ Verhalten
unterliegt den gleichen Gesetzmäßigkeiten wie „normales“ Verhalten
 Definition entwickelt sich immer weiter in Anlehnung an den aktuellen
wissenschaftlichen Forschungsstand
 1. Schritt = Problemanalyse
 2. Schritt = auslösende (Situation) und aufrechterhaltende Faktoren
(Konsequenzen) eruieren, die das Verhalten steuern
 3. Schritt = Zielbestimmung und Therapieplanung (IST-SOLL-Diskrepanz)
 4. Schritt = Ableitung der zielgerichteten Interventionen
Die Entwicklung in der
Verhaltenstherapie
1. Welle
Klassischer Behaviorismus
2. Welle
Kognitive Wende
3. Welle
Emotionale Wende
“
Die Verhaltenstherapie beinhaltet Veränderungen der
Umwelt und der sozialen Interaktion und weniger eine
direkte Veränderung körperlicher Prozesse durch
biologische Vorgänge. Das Ziel ist hauptsächlich die
Ausbildung und Förderung von Fähigkeiten. Die
Techniken ermöglichen eine verbesserte
Selbstkontrolle.
Franks & Wilson, 1978, S. 11
1. Welle: Der klassische Behaviorismus
”
1. Welle: Der klassische Behaviorismus
 Pawlow: klassische Konditionierung (Beobachtung physiologischer
Prozesse, die der automatisierten vegetativen Steuerung, in Abhängigkeit
externer Stimuli, unterliegen)
 Skinner: radikaler Behaviorismus (Verformbarkeit des Verhaltens durch
Lernerfahrungen, operante Konditionierung)
 Wolpe: systematische Desensibilisierung / reziproke Hemmung (Erlernen
einer Tiefenentspannung als konditionierte Reaktion auf ein gefürchtetes
Objekt)
 Kanfer: System-Modell der Regulation menschlichen Verhaltens (Einführung
des Selbstregulationssystems des Individuums mit Prozessen und Inhalten
der Informationsverarbeitung und biologischen, physiologischen und
genetischen Determinanten)
1. Welle: Der klassische Behaviorismus
 Innerpsychische Prozesse spielen in dieser Phase der klassischen
behavioralen VT keine relevante Rolle für die Erklärung von
Verhaltensunterschieden
 Symptome = fehlgeleitete Konditionierungsprozesse & falsches Lernen;
therapeutische Beziehung sekundär für die Verbesserung der Symptome
Mensch & Körper als
physiologischer „Automat“
Die Entwicklung in der
Verhaltenstherapie
1. Welle
Klassischer Behaviorismus
2. Welle
Kognitive Wende
3. Welle
Emotionale Wende
2. Welle: Die kognitive Wende
 Aaron Beck & Albert Ellis: Kognitive Therapie / REVT Rational Emotive
Verhaltenstherapie (irrationale Ideen, dysfunktionale Denkschemata)
 Arnold A. Lazarus: multimodale Verhaltenstherapie (Affekte,
Wahrnehmungen, Vorstellungen, Kognition und interaktionelle Variablen
sind für Verhalten verantwortlich)
 Albert Bandura: Lernen am Modell / soziales Lernen (Kind, das in seinen
eigenen Bewegungen, die Eltern/Modelle nachahmt)
„Durch das Korrigieren
falscher Überzeugungen
lassen sich übertriebene
Reaktionen mäßigen“
2. Welle: Die kognitive Wende
 rein kognitives Abhandeln eines Problems führt nicht zu einer Veränderung
(Grawe 1998)
 Die Veränderung dysfunktionalen Denkens, wie es in der kognitiven
Therapie praktiziert wird, kann nicht geschehen, ohne dass die assoziierten
Gefühle verändert werden (Sulz & Lenz, 2000; Sulz 2004b)
 Gefühle können „top down“ nicht erreicht werden
 Emotion wird im und durch den Körper erlebbar
 die psychotherapeutische Arbeit mit Gefühlen ist untrennbar mit
Körperarbeit verbunden
Der Körper erhält über die
Arbeit mit Gefühlen Einzug in
die Verhaltenstherapie
Die Entwicklung in der
Verhaltenstherapie
1. Welle
Klassischer Behaviorismus
2. Welle
Kognitive Wende
3. Welle
Emotionale Wende
3. Welle: Die emotionale Wende oder
die multimodale Verhaltenstherapie
 Körper- und erlebnisorientiertes Vorgehen werden mit kognitiv und
verhaltensorientierten Methoden verbunden (s. a. Görlitz)
 Integrative Ansätze die neben biologischen, behavioralen & kognitiven
Aspekten auch psychodynamische Aspekte einbeziehen
 die therapeutische Beziehung bekommt mehr Bedeutung
 schulenübergreifend & störungsspezifisch (DBT; ST, CBASP, MBCT, MBSR)
 Betonung der metakognitiven Perspektive. Aktuelle Gedanken und
Gefühle sollen in ihrer Erscheinungsart und ihren Effekten neu bewertet und
Ressourcen leichter aktiviert werden; Innere Beobachter = mentale
Perspektivwechsel
3. Welle: Die emotionale Wende oder
die multimodale Verhaltenstherapie
Ganzheitliches Lernen:
 alle vier Ebenen des Erlebens sollten aktiviert sein
 nicht nur die kognitive, sondern auch die emotionale,
physiologische/körperliche, sensorische/motorische Ebene
 damit Neu- und Umlernprozesse besser verankert werden können
Implizites & Explizites Gedächtnis:
 Die wichtigsten Erfahrungen des Menschen sind von seiner Geburt an bis in die
Gegenwart überwiegend als körperliche Erinnerung gespeichert. D. h., dass
sowohl das implizite als auch das explizite episodische Gedächtnis in großem
Ausmaß ein körperliches Gedächtnis ist.
“ unser Körper als komplexer
biologischer Organismus als
Voraussetzung für die Möglichkeit
psychischen Erlebens
Parfy & Lenz, Menschenbild, Lehrbuch der VT, Band 1 64-82, 2009
3. Welle: Die emotionale Wende
”
3. Welle: Die emotionale Wende
oder die moderne ganzheitliche VT
 Moderne ganzheitliche VT bezieht sich immer auf die 4 Ebenen des
menschlichen Erlebens
 körperlich
 gedanklich
 emotional
 Handlungsimpuls
 Jede wirksame Therapie sollte daher auch an allen 4 Ebenen ansetzen s. a.
 multimodale Therapie (s. Lazarus 1978)
 Neuropsychotherapie nach Grawe (2004)
 Somatische Marker (Demasio, 2003)
3. Welle: die multimodale VT
 Erlebnisorientiert = Therapiesessel verlassen und Verbindung zwischen Kopf,
Körper und Gefühlen herstellen
 Und dadurch leichter Zugang zu Lernprogrammen, Einstellungen,
Emotionen und physiologischen Reaktionen bekommen
 Übergeordnetes Ziel bleibt und ist jedoch „verhaltenstherapeutisch“
schneller die Entstehungsgeschichte
der Symptomatik und die
aufrechterhaltenden Bedingungen
zu verstehen
3. Welle: die multimodale VT
 Ansatzpunkte:
 kreative und körperliche Fähigkeiten wieder zu entdecken, auszubauen und für
die Problem- und Alltagsbewältigung zu nutzen
 Auslösung verschiedener Gefühle, um die Wahrnehmungs- und
Ausdrucksfähigkeit zu verbessern
 Nicht mehr über Gefühle hinweg reden, sondern die direkt begleitenden
körperlichen Reaktionen in den Fokus nehmen
 Durch emotionale Aktivierung wird die Internalisierung von Veränderung
erleichtert
 Erlebnisorientierte Interventionen auf der körperlichen und emotionalen
Ebene können bestimmte Stimmungszustände provozieren, die ihrerseits
Veränderungen auf der kognitiven und Verhaltensebene nach sich ziehen.
3. Welle: die multimodale VT
 Übungsbeispiele (aus Görlitz: Körper & Gefühl in der Psychotherapie)
 Blind Führen
 Vertrauensfall
 Muskel- Kurzentspannungsübung „Reise durch den Körper“ (abgeleitet aus PMR nach
Jacobson)
 Entspannungstraining nach Weitzmann
 Reise zu den Stärken
 Fallbeispiel, Pat. mit Essstörung, die sich in der Arbeit nicht abgrenzen kann
 Übung zum sicheren Stand & Wegdrücken der Therapeutin
 In Kontakt kommen mit Stärke
 Aus dem aktivierten Körperzustand heraus Rollenspiel zur Abgrenzung
 Was die Pat. dann auch real erfolgreich umgesetzt hat
Überblick
1.
2.
3.
• Geschichte der Verhaltenstherapie unter Berücksichtigung des Einbezugs des
Körpers – von der 1. zur 3. Welle
• 2 Verfahren der 3. Welle der Verhaltenstherapie die den Körper einbeziehen
• Affektiv-Kognitive Verhaltenstherapie (Sulz & Hauke, 2009)
• Schematherapie (Roediger, 2009)
• Zusammenfassender Überblick zum Einsatz des Körpers in der
Verhaltenstherapie & Plädoyer für mehr Einbezug des Körpers in der VT
3. Welle: Affektiv-Kognitive
Verhaltenstherapie (Sulz & Hauke)
 Psychoedukatives Emotionsregulationstraining
 Emotions-Exposition
Wir können den Menschen, über den wir gerade gesprochen haben, in der Phantasie her holen.
Es gibt zwei Möglichkeiten:
a) Sie schließen die Augen und lassen ihn vor Ihr inneres Auge kommen, während Sie sitzen
bleiben. Sie werden laut sprechen und wütende Bewegungen nur in der Phantasie machen.
b) Wir nehmen einen Stuhl und Sie stellen sich vor, diese Person sitzt auf dem Stuhl, während
Sie – mit offenen Augen – anfangen, mit ihm/ihr zu reden. Es kann sein, dass es zwischendurch
besser sein wird, dass beide aufstehen. Sie werden wütende Bewegungen wirklich
machen, Ihren Körper wirklich Wut ausdrücken lassen.
 Emotion Tracking
 Metakognitive Affektsteuerung und Mentalisierung
3. Welle: Affektiv- Kognitive
Verhaltenstherapie – Emotion Tracking
 Affektive Problemaktualisierung
 Welche Gefühle steuern mein Handeln?
 Welche Bedeutung haben gewisse Umstände, Ereignisse und Beziehungen?
 Gefühle machen sich in der Psyche und dem Bewusstsein dadurch bemerkbar,
dass sie einen charakteristischen körperlichen Zustand, der angenehm oder
unangenehm sein kann, vermitteln
 und markieren dadurch die emotionale Bedeutung eines „Objektes“ (realen
Ereignisses, einer Erinnerung oder einer Phantasie/Idee)
 Lenkung der Aufmerksamkeit auf die Indikatoren der Gefühle (subtile Anzeichen
von Gefühlen im Gesicht und Körper des Pat.)
 Und in Verbindung mit auslösenden Kontext bringen (metakognitive Zuordnung
zu Beziehungs- oder Situationsaspekt)
Der Körper als Bühne des Gefühls und des Bewusstseins (Sulz).
3. Welle: Affektiv- Kognitive
Verhaltenstherapie – Emotion Tracking
 Markierung der körperlichen Veränderung:
 „Ich sehe, wie traurig Sie werden.“
 Prüfung durch Pat., ob Gefühl korrekt erfasst wurde
 „Nein, es ist nicht Trauer, es ist Verzweiflung.“
 Rückmeldung des Kontexts, aus dem heraus Gefühl entstanden ist
 „Ich sehe, wie verzweifelt Sie sich fühlen, wenn Sie sich erinnern, dass Ihr Bemühen, um seine
Anerkennung immer ins Leere ging.“
 Nun kann er empathisch spiegeln, was der Patient stattdessen gebraucht hatte, welches
Gegengift
 „Sie hätten jemand gebraucht, der ganz auf Ihrer Seite ist und dafür sorgt, dass er sofort aufhört, so mit
Ihnen umzugehen.“
 „Ideale Eltern Übung“ um in der Phantasie das Bedürfnis zu befriedigen
 Der Therapeut fordert den Patienten auf, sich dieses Bild gut einzuprägen mit allen Sinnen, szenisch,
körperlich, emotional.
“ Die Hirnforschung legt nahe, dass der
Körper das Orchester ist, mit dem unsere
Psyche unsere Emotionalität spielen lässt.
Und zugleich die Bühne, auf der unsere
Gefühle tanzen und singen.
nach Sulz et al., 2005
”
“
Alles lernen ist motorisch; d.h. lange vor der
verbalen Verarbeitungsmöglichkeit lernt das
Kind über Bewegung, Berührung und Begreifen
die Gesetzmäßigkeiten der äußeren und
inneren Welt. Bewegung und Lernen gehören
zusammen.
Piaget, 1992
3. Welle: Schematherapie
”
3. Welle: Schematherapie Grundbegriffe


Schema = kognitiv-sprachliche Essenz

früherer Erlebensweisen (z.B. „emotionale Vernachlässigung“)

Verinnerlichter Haltungen (z.B. „unerbittliche Ansprüche“)

Automatisierter Verhaltensimpulse („z.B. Unterordnung“ oder „Bestrafungsneigung“)
Maladaptive Schemata


Reaktion bzw. Folge von nicht angemessen befriedigten Grundbedürfnissen
Grundbedürfnisse (nach Young, 2005)

Sichere Bindung zu anderen Menschen

Autonomie, Kompetenz und Identitätsgefühl

Realistische Grenzen gesetzt bekommen & selbst Kontrolle innezuhaben

Die Freiheit, berechtigte Bedürfnisse und Emotionen auszudrücken

Spontanität & Spiel
3. Welle: Schematherapie Grundbegriffe
 Schemabewältigung
 Erduldung
 Vermeidung
 Kompensation
 Modusmodell
 Modus = aktuell aktivierter Erlebenszustand einschließlich der Verhaltenstendenz
 Diese können (insbesondere bei BPS) schnell wechseln, Schema im Hintergrund bleibt stabil
 Kind Modi (verletzt, ärgerlich, impulsiv-undiszipliniert, glücklich)
 Maladaptive Modi (Unterordnung, Gefühlsvermeidung, Überkompensation)
 Maladaptive internalisierte Elternmodi (strafende, fordernde Eltern)
 Modus des Gesunden Erwachsenen
3. Welle: Schematherapie –
Einbezug des Körpers
 Schematherapie (Young, 2005): Schemata bilden sich in der präverbalen
Entwicklungsphase heraus. In der Erinnerung werden nur Emotionen und
Körperempfindungen gespeichert. Aufgabe des TH. ist es, mit dem Erlebnis
des Schemas Worte zu verbinden bzw. Emotionen und
Körperempfindungen mit Kindheitserinnerungen in Verbindung zu bringen.
 Wechsel zwischen emotionaler Aktivierung (und deren körperlicher
Auswirkung) und der Versprachlichung und Klärung emotionaler
Erlebnisinhalte.
 Insbesondere der Wechsel zwischen den Modi lässt sich gut auf körperlicher
Ebene nachvollziehen & in die Therapie integrieren.
© C. Loose – www.schematherapie-für-kinder.de ,
Foliennummer 30;
3. Welle: Schematherapie –
Einbezug des Körpers
 Körpererleben als Teil der Schemaaktivierung
 Während der Imagination gibt das nonverbale körperliche
Ausdrucksverhalten wichtige Hinweise darauf, in welchem Modus sich der
Pat. befindet
 „Was macht ihr Bein oder ihre Faust da?“
 „Was ist da, was will das sagen?“
 Gezielte Schemaaktivierung durch gewisse Handlung (Aufstehen,
Stühlearbeit, Perspektivwechsel)
 Veränderung der Körperprozesse um Schemaaktivierung zu beeinflussen
 Übung zum leichten Lächeln
 Mechanisch aktiviertes Körperschema blockiert dystone Erlebensprozesse (s.a. Wolpe)
3. Welle: Schematherapie –
Einbezug des Körpers
 Änderungen der Körperhaltung und des Ausdrucksverhalten
 Vermeidungsverhalten (verschränkte Arme, wenig Blickkontakt, zurück gelehnte
Haltung, „Man“ statt „Ich“) wird empathisch markiert
 und durch entgegengesetzte Körperhaltung ersetzt
 motorische Abreaktionsbewegungen werden markiert
 und Pat. eingeladen zu beobachten was passiert, wenn sie diese unterlassen
(s.a. Nissen & Sturm, 2014)
 meist folgt ein Anstieg emotionaler Anspannung, die dann bearbeitet werden
kann mit Hilfe des TH.
3. Welle: Schematherapie –
Einbezug des Körpers
 Gemeinsames Augen schließen und nach Innen lauschen
 basale Emotionen, und die damit verbundenen körperlich-vegetativen
Erlebenszustände (somatische Marker) können so leichter wahrgenommen werden.
 Zusammen mit den Pat. aufstehen: Beobachterperspektive
 über den Dingen stehen
 Ressourcennetzwerke werden aus dieser Übersichtsperspektive leichter aktiviert
 Man kann auch die Position variieren, durch die gewonnene körperliche
Beweglichkeit scheint auch die mentale Bewegung und Ressourcenaktivierung
gefördert zu werden
 Beobachterperspektive schafft einen „Spielraum“ i.S.v. Probehandeln
 „Bewegungen“, um gewünschte mentale Aktivierungen zu induzieren
3. Welle: SchematherapieEinbezug des Körpers
 Ziel = Verhaltensmodifikation durch bewusste Repräsentanz der
Körperprozesse i. S. einer Mentalisierung
 Aktiviertes Körpererleben kann dem Entstehungskontext zugeordnet
werden & kognitiv korrigiert werden
 „Das Engegefühl in der Brust ist kein Herzinfarkt, sondern Teil des alten Angsterlebens in
der Kindheit“
 Nackenschmerzen als körperliche Manifestation der Inneren Eltern
(„Leistungsanforderungen der Eltern, die im Nacken sitzen“)
Die „4. Welle“ der VT durch
konsequenten Einbezug der
Körperprozesse in die Therapie?.......
Überblick
1.
2.
3.
• Geschichte der Verhaltenstherapie unter Berücksichtigung des Einbezugs des
Körpers – von der 1. zur 3. Welle
• 2 Verfahren der 3. Welle der Verhaltenstherapie die den Körper einbeziehen
• Affektiv-Kognitive Verhaltenstherapie (Sulz & Hauke, 2009)
• Schematherapie (Roediger, 2009)
• Zusammenfassender Überblick zum Einsatz des Körpers in der
Verhaltenstherapie & Plädoyer für mehr Einbezug des Körpers in der VT
Der Körper in der Verhaltenstherapie
Diagnostik
Therapieplanung
Intervention
• Abklärung körperlicher Faktoren (physiologisch)
• Ausschluss körperlicher, medizinischer Krankheitsfaktoren
• Definition von Verhalten auf 4 Ebenen
• Nonverbales Ausdrucksverhalten
• BASIC-ID (Sensation / Drugs)
• SORK-Modell
• Schemaimagination zur Erstellung der Moduslandkarte
• Autogenes Training & PMR
• Konfrontationstherapie
• Rollenspiel
• BFB
• Emotionale Aktivierungstherapie
• Emotion Tracking
• Imaginations- & Stühlearbeit
10 Gründe für erlebnisorientiertes
Vorgehen in der PT (nach Görlitz):
1. Bessere Verankerung neuer Verhaltensweisen aus lernpsychologischer Sicht
durch Nutzung verschiedener Erlebnisebenen
2. Reduzierung des sprachlichen Übergewichts in der Therapiesituation
3. Erweiterung des Verhaltensrepertoires insbesondere auf nonverbaler Ebene
4. Nutzung mehrerer Sinneskanäle
5. Förderung des Kongruenzerlebens von „Innen und Außen“
6. Erleichterung des therapeutischen Zugangs zu Emotionen
7. Mobilisierung therapeutischen Wissens durch Förderung von Phantasie und
Kreativität
8. Geringere Ansprüche an Pat. bezüglich „intellektueller Differenziertheit“
9. Förderung von Leichtigkeit, Mühelosigkeit, Spaß und Lebendigkeit in der
Therapiesituation
10. Herstellen einer Verbindung von Kopf und Körper
Literatur

Batra, A. et al. (Hrsg.) (2013): Verhaltenstherapie. Grundlagen-Methoden-Anwendungsgebiete. 4.,vollständig überarbeitete Auflage.
Thieme. Stuttgart.

Hauke, G. & Dall‘Occhio M. (2015): Emotionale Aktivierungstherapie (EAT): Embodimenttechniken im Emotionalen Feld. Schattauer.
Stuttgart.

Görlitz, G. (2014): Körper und Gefühl in der Psychotherapie. Basisübungen. 7. durchgesehene Auflage. Klett-Cotta. Stuttgart.

Görlitz, G. (2013): Körper und Gefühl in der Psychotherapie - Aufbauübungen. 5. Auflage. Klett-Cotta. Stuttgart.

Graaf, P. (2016): Schematherapie mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Kartenset mit 56 Bildkarten. Beltz, Basel.

Langlotz-Weis, M. (2006): Der Körper in der Verhaltenstherapie. Plädoyer für den verstärkten Einsatz körperlicher Interventionen.
Psychotherapie im Dialog, 7 (2), 127-132.

Lazarus, A.A. (2015): Multimodale Therapieplanung (BASIC-ID). Verhaltenstherapiemanual. Springer. Heidelberg.

Leibing et al. (Hrsg.) ( 2014): Lehrbuch der Psychotherapie. Band 3 Verhaltenstherapie. CIP-Medien. München.

Roediger, E. (2016), Ressourcenaktivierung durch Perspektivwechsel. Stehen Sie doch einfach einmal auf! Ein Plädoyer für mehr
Bewegung(en) in der Verhaltenstherapie. Verhaltenstherapie, 26:117-123.

Roediger, E. (2009): Praxis der Schematherapie. Grundlagen-Anwendung-Perspektiven. Schattauer. Stuttgart.

Sulz, S. (2014): Vier Kernstrategien der Emotionstherapie: Emotionsregulationstraining – Emotions-Exposition – Emotion Tracking –
Metakognitiv-mentalisierende Reflexion von Gefühlen. Psychotherapie, 19:2, 122-144. CIP-Medien. München.

Sulz, S. & Hauke, G. (2009). Strategisch-Behaviorale Therapie SBT: Theorie und Praxis eines innovativen Psychotherapieansatzes. CIPMedien. München.
Herunterladen