www.vinzenzgruppe.at Ausgabe 01/2008 Schlossberg news Die Ärzteinformation des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Ried Das Krankenhaus nach der geplanten Aufstockung Das Krankenhaus heute Grünes Licht für mehr Betten Nierentumor: Operieren, aber wie? Der umfassende Versorgungsauftrag eines Schwerpunktkrankenhauses macht nun weitere bauliche Maßnahmen notwendig. Bei bestimmten Nierentumoren haben Rieder Urologen gute Erfahrungen mit der thorakoabdominalen Tumornephrektomie. Bericht Seite 4 Bericht Seite 8 CT-Diagnostik auf Höchstniveau Kardiologische Kompetenz Ein ultramoderner 64-Zeilen-Computertomograph im Ambulatorium für bildgebende Diagnostik eröffnet neue Möglichkeiten. Das Krankenhaus Ried bündelt seine kardiologische Kompetenz in einer eigenen Fachabteilung. Unabdingbar ist aber eine Koronarangiographie. Bericht Seite 6 Bericht Seite 10 Aktuelles Vier neue Oberärzte Zu Oberärztinnen ernannt wurden Dr. Roswitha Gahbauer und Dr. Gabriele Neubauer, beide Fachärztinnen für Anästhesie und Intensivmedizin, sowie Dr. Ulrike Niedermüller (Abteilung für Neurologie). Zum Oberarzt wurde Dr. Gert Doppelreiter (Abteilung für Augenheilkunde) ernannt. Der Ärztliche Direktor, Prim. Dr. Wolfgang Brandtner, nahm die Ernennungen im Rahmen des Festes der Ordensgründerin, der Hl. Louise, vor. Er unterstrich dabei die große Verantwortung, die ein Beruf in der Gesundheitsversorgung bedeutet, und die hohen Erwartungen, die die Menschen an die Berufsgruppe der Mediziner haben. Ein langjähriger Oberarzt hat zu Jahresbeginn seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten: OA Dr. Attila Csongrady von der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Die Geehrten beim Louisenfest (v. l.): Dr. Attila Csongrady und die Oberärzte Dr. Ulrike Niedermüller, Dr. Gert Doppelreiter, Dr. Roswitha Gahbauer und Dr. Gabriele Neubauer. Betten, PET und Zukunftspläne Hochrangige Experten diskutierten beim ersten Zukunftsdialog der Vinzenz Gruppe im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried. Welche Rolle wird den Schwerpunktkrankenhäusern in Hinblick auf eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung auf hohem medizinischem Niveau zukommen? Diese Frage, die künftige Aufgabenverteilung und Lösungsansätze für eine optimale und leistbare Versorgung der Bevölkerung erörterten am Podium Gesundheitslandesrätin Dr. Silvia Stöger, der oö. ÄrztekammerPräsident Dr. Peter Niedermoser, Dr. Michaela Moritz (Geschäftsführerin Gesundheit Österreich GmbH), Mag. Franz Kiesl (Ressortdirektor Vertragspartner der OÖ. Gebietskrankenkasse), Dr. Andreas Krauter (Geschäftsführer des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Linz) und Prim. Dr. Wolfgang Brandtner (Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Ried). Moderiert wurde die Veranstaltung vom stellvertretenden Chefredakteur des ORF Oberösterreich, Günther Hartl. Landesrätin Dr. Stöger überraschte mit der konkreten Zusage, dass das Rieder Krankenhaus mehr Betten bekommt und auch den seit 2005 beantragten PET für die Behandlung von Krebspatienten. In der regen Diskussion mit dem Auditorium nahm das Thema Herzkatheter-Platzierung breiten Raum ein. Die Diskutanten waren sich in der Einschätzung einig, dass es im Gesundheitswesen nicht um „Einsparungen“ geht, sondern primär um effizienteren Einsatz der vorhandenen Mittel, u. a. durch eine optimierte Zusammenarbeit von niedergelassenem Bereich und Krankenhäusern. Infos für Krebspatienten Der Infotreff für Krebspatienten und Angehörige ist eine kostenlose Veranstaltungsreihe, die an jedem ersten Donnerstag im Monat (16 - 18 Uhr) im Seminarzentrum des Krankenhauses Ried stattfindet. DGKS Karin Baumgartner und ihr Team bieten fachliche Information und wollen Begegnung zwischen Menschen in ähnlichen Situationen ermöglichen. Zur Unterstützung ist auch eine Klinische Psychologin dabei. Die nächsten Termine: Juli 2008: Tumorentstehung und • 3.Therapie aus onkologischer Sicht (Dr. Björn Jagdt) 2008: Strahlentherapie – • 2.WasOktober wann, wie und wo durchgeführt wird (OA Dr. Kurt Spiegel) 2008: Möglichkeiten • 6.derNovember Mal- und Gestaltungstherapie in Zeiten von Krankheit und Krise (Maltherapeutin Renate Zirkl) 2 Diskutierten Rolle und Aufgaben der Schwerpunktkrankenhäuser (v.l.n.r.): Prim. Dr. Wolfgang Brandtner, Mag. Franz Kiesl, Dr. Michaela Moritz, LR Dr. Silvia Stöger, Dr. Peter Niedermoser und Dr. Andreas Krauter. Schlossberg news Editorial Erfreuliche Bestätigung auf unserem Weg Koronar-Angiographie beantragt Prim. Dr. Wolfgang Brandtner Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer Der Zukunftsdialog im Rahmen des Regionalen Strukturplans Gesundheit hat für das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried erfreuliche öffentliche Zusagen gebracht. Das Land Oberösterreich bekennt sich zur dringend benötigten Aufstockung auf insgesamt 475 Spitalsbetten und auch zu einem Positronen-Emissions-Tomographen (PET) am Standort Ried, den unser Haus bereits vor drei Jahren beantragt hat. Wir freuen uns über diese Zusagen, hat doch unsere konsequente Thematisierung drängender Anliegen damit Früchte getragen. Damit verbunden sind nun weitere bauliche Maßnahmen, die sich aus der Bettenerweiterung und anderen Aufgaben als Schwerpunktspital ergeben. Sie umfassen als Kernstück die Aufstockung des Bauteils 4 über dem jetzigen Hubschrauberlandeplatz, die Sanierung der Bauteile 2/3 und andere Adaptierungen. Die Planungen sind so weit fortgeschritten, dass die Bauverhandlung bereits abgewickelt werden konnte. Darüber hinaus gibt es vorläufige Pläne für zusätzliche tagesklinische und ambulante Bereiche und ein Parkhaus. Mehr über diese Bauvorhaben lesen Sie auf den folgenden Seiten dieser Schlossberg News. Mit gleicher Konsequenz verfolgen wir weiterhin unser Ziel einer KoronarAngiographie. Für ein Schwerpunktkrankenhaus mit 200.000 Patienten im Einzugsgebiet ist die Notwendigkeit dieser Einrichtung eine Tatsache, über die sich aus medizinischer Sicht schon heute nicht diskutieren lässt – schließlich gilt die geforderte Top-Line-Versorgung auch beim akuten Herzinfarkt. Künftig wird sich das Patientenklientel für Interventionen an den Herzkranzgefäßen noch vergrößern: Nicht-invasive Diagnoseverfahren, wie der neue 64-Zeilen-Computertomograph, und neue Erkenntnisse liefern zusätzliche Indikationen. Die offene Operation am Koronararterienstamm etwa wird schon bald nicht mehr State of the Art sein. Der Verpflichtung als Schwerpunktspital gilt es auch im kardiologischen Bereich nachzukommen. 350.000 Euro sind nötig, um die technische Infrastruktur zu schaffen – gewiss nicht zu viel, um Leben zu retten. Das Bemühen um bestmögliche kardiologische Versorgung findet ihren Niederschlag auch in einer Neu- Von einem Schwerpunktkrankenhaus erwarten Patienten zu Recht exzellente Versorgung in allen Bereichen. Das bedingt ständige Weiterentwicklung. Weichen dafür werden jetzt gestellt. gliederung unserer Abteilung für Innere Medizin: In diesem großen Fachgebiet wird künftig eine eigene spezialisierte Abteilung mit Schwerpunkt Kardiologie geführt werden – auch darüber mehr in dieser Ausgabe der Schlossberg News. Hohe Wertschätzung in der Region Höchst erfreulich sind für uns die Ergebnisse einer aktuellen Befragung des renommierten market-Instituts (Details ebenfalls auf Seite 5). Sie bestätigen die mit stringenter strategischer Ausrichtung getroffenen Maßnahmen der vergangenen Jahre. Unser Ziel muss weiterhin sein, den Menschen in der Region auch unter wesentlich verschärften wirtschaftlichen Bedingungen eine qualitätsvolle Gesundheitsversorgung zu bieten. Wir wollen unser Versorgungsprofil als Schwerpunktkrankenhaus und die Beziehungen zu den Partnern in der Gesundheitsversorgung weiterhin medizinisch sinnvoll und für den öffentlichen Zahler leistbar gestalten. Prim. Dr. Wolfgang Brandtner Noch Zukunftsmusik: So könnte das geplante Gebäude gegenüber des Haupteinganges aussehen. Schlossberg news 3 Schwerpunktkrankenhaus Grünes Licht für mehr Betten: Aufstockung dringend notwendig Nach der erfreulichen Zusage aus dem Gesundheitsressort des Landes Oberösterreich, die Bettenkapazität im Krankenhaus Ried deutlich zu erhöhen, stehen nun bauliche Adaptierungen an. Die Patientenzahlen und damit die Auslastung steigen im Krankenhaus BHS Ried – einem Unternehmen der Vinzenz Gruppe - seit Jahren kontinuierlich. Diese Entwicklung führte in einigen Abteilungen wie Neurologie, Innere Medizin und Orthopädie dazu, dass die gesundheitspolitisch vorgegebene Zahl der Spitalsbetten inzwischen längst nicht mehr ausreicht. Gangbetten und fallweise sogar Aufnahmesperren sind die kaum zumutbaren, aber unausweichlichen Konsequenzen aus diesem Missverhältnis zwischen Bedarf und zugestandener Kapazität. Bei den Gesprächen zum Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG), der im Juni im oö. Landtag zur Beschlussfassung ansteht, hat sich Gesundheitslandesrätin Dr. Silvia Stöger namens des Landes Oberösterreich öffentlich zur dringend benötigten Erhöhung der Bettenzahl im Krankenhaus Ried auf insgesamt 475 Spitalsbetten bekannt. Um diese wichtige Verbesserung im Sinne einer bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung der Region Innviertel umsetzen zu können, sind entsprechende bauliche Maßnahmen nötig. Der erste Teil ist bereits baubehördlich genehmigt; weitere Schritte sind im Planungsstadium. Die Maßnahmen im Einzelnen: des Bauteils 4 über • Aufstockung dem derzeitigen Hubschrauberlandeplatz als Kernstück für die Schaffung neuer Bettenstationen. Der Hubschrauberlandeplatz wird auf das Dach des Bauteils 2, direkt über die Unfallchirurgie, verlegt. der Bauteile 2 und 3: • Sanierung Im nunmehr ältesten Baubestand 4 Mit dem Bau einer Tiefgarage soll die Parkplatznot behoben werden. des Spitals werden auch die letzten Patientenzimmer mit Nasszellen ausgestattet und damit auf einen zeitgemäßen Standard gebracht. Im 7. Stock wird die ehemalige Klausur der Ordensschwestern, die im Vorjahr in den neuen Bauteil 6 übersiedelt sind, für Patientenzimmer adaptiert. einer Rettungshalle für • Errichtung den wetterunabhängigen An- und und Zusammen• Erweiterung legung der OPs: Die derzeit neun Neue Kardiologie-Abteilung Schwerpunktspitäler sind verpflichtet, für die Menschen im Einzugsgebiet bestmögliche medizinische Versorgung zu gewährleisten. Dieses Bemühen findet nun auch Ausdruck in einer Neugliederung der Abteilung für Innere Medizin am Krankenhaus BHS Ried, die bereits beim Land OÖ. beantragt ist. Im großen Fachgebiet der Inneren Medizin werden künftig zwei spezialisierte Abteilungen geführt. OPs werden auf elf erweitert und räumlich zusammengelegt. Zu niedrige Kapazitäten, die zuletzt beim Thema Implantation von künstlichen Hüft- und Kniegelenken medial angesprochen wurden, werden angepasst. der tagesklinischen Be• Ausbau handlungsmöglichkeiten (vor allem auch für Krebspatienten) und Verbesserung der räumlichen Situation in den stark frequentierten Spitalsambulanzen: Entsprechende Planungen liegen bereits vor. Schlossberg news Abtransport von Patienten. einer Tiefgarage am beste• Bau henden Besucherparkplatz, um die seit Jahren drängenden Parkplatzprobleme in Krankenhausnähe zu lösen. I: Innere Medizin mit den • Interne Fachschwerpunkten Gastroenterologie, Nephrologie und Onkologie. Die Abteilung wird 85 Betten umfas- Schwerpunktkrankenhaus sen. Die onkologische Kompetenz des Krankenhauses BHS Ried wird in Zukunft noch verstärkt durch einen Positronen-EmissionsTomographen (PET). Auch für dieses Gerät gibt es bereits eine Zusage des Landes Oberösterreich. II: Eine neue Fachabteilung • Interne für Kardiologie mit 35 Betten trägt der Tatsache Rechnung, dass im Innviertel allein bis zum Jahr 2010 eine Zunahme der akuten Herzerkrankungen um 20 Prozent zu erwarten ist. Schon jetzt weist die Region beim akuten Herzinfarkt die zweithöchste Sterberate in ganz Oberösterreich auf – 24 Prozent über dem Landesdurchschnitt (laut ÖSG / Österreichischem Strukturplan Gesundheit 2006). Zur kardiologischen Kompetenz, die das Krankenhaus Ried bereits jetzt bietet, zählen eine Top-LineDiagnostik mittels neuem 64-ZeilenComputertomograph und Angiographie, eine Herzintensivstation, profunde Expertise bei der Implantation von Herzschrittmachern der neuesten Generation, eine Ambulanz für Herzrhythmusstörungen, eine Gefäßchirurgie, enge fachliche Kooperation mit den Herzspezialisten im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz u. a. Ried braucht Koronar-Angiographie Umfassende kardiologische Betreuung, wie sie von einem Schwerpunktkrankenhaus erwartet wird, bedingt allerdings auch eine Koronar-Angiographie zur bestmöglichen Versorgung beim akuten Herzinfarkt. Eine solche Einrichtung ist für ein Schwerpunktspital unabdingbar und entscheidet nicht selten über Leben und Tod. Die bestehende Angiographie im Krankenhaus Ried ist für diesen Einsatzzweck bestens geeignet; allerdings muss sie um einen Kathetermessplatz ergänzt werden (Anschaffungskosten: 350.000 €). Auch fachkundiges Personal zu dessen Bedienung ist vorhanden. Bei einem Einzugsgebiet von rund 200.000 Menschen lässt sich die medizinische Notwendigkeit einer KoronarAngiographie nicht bestreiten. Daher hat das Krankenhaus Ried im Vorjahr eine solche beantragt. Dass für die Ansiedlung eines Herzzentrums zur Versorgung von akuten und chronischen Herzkrankheiten im Innviertel nur Ried in Frage kommt, macht auch eine aktuelle marketUmfrage deutlich: Die Hälfte aller Befragten zieht das Schwerpunktkrankenhaus Ried als Standort eines Herzzentrums allen anderen umliegenden Bezirksstädten vor. Die bauliche Situation heute ... ... und nach Verlegung des Hubschrauberlandeplatzes und Aufstockung. Schlossberg news Beste Noten für das Krankenhaus Ried Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried, ein Unternehmen der Vinzenz Gruppe, konnte seine Vorreiterrolle in der Gesundheitsversorgung der Region behaupten. Das zeigt eine Befragung, die das renommierte Meinungsforschungsinstitut market durchgeführt hat zeigen. „Neuerlich präsentiert sich das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried als Nummer 1 im Innviertel“, so beginnt die Zusammenfassung der Ergebnisse im Bericht des marketInstitutes. Im Vergleich mit den anderen Innviertler Krankenhäusern hat nur das Rieder Spital über seine Bezirksgrenzen hinweg Bedeutung und kann sich zu Recht als zentraler Gesundheitsversorger des Innviertels bezeichnen. Inhaltlich werden am Rieder Krankenhaus vor allem das medizinische und pflegerische Personal und die medizinische Ausstattung geschätzt. Bei der guten Zustimmung zur räumlichen Ausstattung machen sich die Umbau- und Erneuerungsarbeiten der vergangenen Jahre bemerkbar. Im Übrigen sind die Befragten der Meinung, dass für die Ansiedlung eines Herzzentrums zur Versorgung von akuten und chronischen Herzkrankheiten nur der Standort Ried in Frage kommt. Für die Bevölkerung die Nummer 1 Beim direkten Vergleich der Innviertler Krankenhäuser zeigt sich neuerlich klar die Imageführerschaft der Barmherzigen Schwestern: In allen Bereichen liegt das Krankenhaus Ried vorne. Market resümiert: „Neuerlich präsentieren sich die Barmherzigen Schwestern Ried als das beliebteste Krankenhaus im Innviertel. Bereits bei der spontanen Bekanntheit zeigt sich die hohe Verankerung des Krankenhauses, auch bezüglich Kompetenz, Image und Weiterentwicklung liegt das Krankenhaus klar vor den Mitbewerbern.“ 5 Bildgebende Diagnostik Modernste CT-Diagnostik im Schwerpunkt-Krankenhaus Der Einsatz des 64-Zeilen-MSCT eröffnet neue Möglichkeiten in der Traumatologie, Koronarangiographie und virtuellen Colonoskopie. Seit Jahresbeginn besitzt das Ambulatorium für bildgebende Diagnostik Ried ein 64-Zeilen-CT-Gerät - ein ultramodernes Gerät, wie es auch an Universitätskliniken im Einsatz steht. Diese auf Initiative von Geschäftsführer Prim. Dr. Wolfgang Brandtner getätigte Investition ermöglicht die lückenlose Erfüllung sämtlicher in der CT-Diagnostik gestellten Anforderungen. „Sie stellt einen weiteren Meilenstein in der radiologisch-diagnostischen Versorgung der Innviertler Bevölkerung dar“, betont der ärztliche Leiter des Ambulatoriums, Prim. Dr. Christian Fock. Bei diesem Gerätetyp beträgt die minimale Rotationszeit der DetektorRöhreneinheit um 360° nur 0,42 Sekunden. Dabei decken die 64 Detektormodulreihen ein Untersuchungsfeld von 4 cm Breite ab. Das bedeutet, dass eine Scanlänge von 1 Meter - was etwa der Distanz vom Scheitel bis zu den Sitzbeinen eines erwachsenen Menschen entspricht - in 10,5 Sekunden untersucht werden kann. Die spezielle Konstruktion des Untersuchungstisches ermöglicht es, bis zu 1,90 Meter große Patienten ohne Unterbrechung und auf einmal zu scannen. Brillante Qualität, reduzierte Strahlendosis Die dabei gewonnen Bilddaten werden von einem Hochleistungsrechner rekonstruiert, wobei die kleinste darstellbare Schichtdicke 0,34 mm beträgt. Ein weiterer Vorteil dieses High-techGerätes besteht darin, dass nicht nur Bilder in Normalebene auf die Körperlängsachse gewonnen werden, sondern in jeder beliebigen Raumrichtung 6 in brillanter Qualität rekonstruiert werden können. Zusätzlich erlauben automatisierte Softwareprogramme eine strukturspezifische 3D-Rekonstruktion von Knochen und Blutgefäßen sowie die virtuelle Darstellung von Hohlorganen (z.B. virtuelle Colonoskopie). Sie unterstützen aber auch die ärztliche Befundung von Untersuchungen der Lunge und der Herzkranzgefäße. Das Gerät führt Untersuchungen nicht nur in Rekordzeit durch, sondern ist auch extrem sparsam, was die verwendete Strahlendosis betrifft: Diese liegt generell um 20 % niedriger als bei einem herkömmlichen 1-Zeilen-CT. In den Detektoren integrierte Mikroelektronik, automatische Dosisanpassung bei jedem Scan (bezogen auf die jeweilige Körperregion) und spezielle Niedrigdosis-Protokolle bei der Untersuchung von Kindern, Lunge und Dickdarm ermöglichen zusätzliche Dosiseinsparungen bis zu 40 %. Das ergibt in Summe eine Dosisreduktion von bis zu 60 % gegenüber einem herkömmlichen CT. 3-D-Rekonstruktion einer Schädeltrümmerfraktur. Einsatz in der Traumadiagnostik Diese Ballung modernster Technik bietet natürlich eine Vielzahl an Verbesserungen bei der Untersuchung schwer- und schwerstverletzter Patienten. Nicht nur die kurze Untersuchungsdauer und die enorme Größe des abdeckbaren Untersuchungsfeldes sind dabei hervorzuheben, sondern auch Zusatzinformationen, die sich durch die verschiedenen Rekonstruktionstechniken gewinnen lassen. So können in einem „Arbeitsgang“ eventuelle Blutungen im Schädelinneren, Pfählungsverletzung mit in der Leber steckendem Holzspan. Schlossberg news Bildgebende Diagnostik Knochenbrüche insbesondere der Wirbelsäule, aber auch sämtliche Verletzungen von Weichteilen, Organen und Blutgefäßen diagnostiziert werden. Dadurch wird eine rasche, effiziente und oft lebensrettende Behandlung des Unfallopfers ermöglicht. Durch Zusatzinformationen wie 3D-Rekonstruktion und Darstellung in mehreren Raumrichtungen erhält der behandelnde Arzt einen plastischen Eindruck vom Ausmaß der Verletzung und wertvolle Hinweise für die Behandlungsplanung. schlagenden Herzens in nur wenigen Sekunden möglich. Die Untersuchung dauert insgesamt nur wenige Minuten, kann ambulant durchgeführt werden und ist nicht invasiv (kein Katheter). Es sollten keine Gegenanzeigen für eine Kontrastmittel- oder Betablockergabe bestehen. Die Einsatzgebiete: und Quantifizierung von • Darstellung Kalk in Coronargefäßen (Risikofaktor!) Abbildung • Kontrastmittelgestützte der Coronararterien zum Ausschluss einer Einengung CT-Coronarangiographie Der 64-Zeilen-Computertomograph macht die exakte Darstellung des • Bypasskontrolle, Coronaranomalie. Verdacht Die Rekonstruktion des gesamten Dickdarmes in der Außenansicht … auf ... und das vom Computer erzeugte Bild des Darminneren. Volumendarstellung des Herzens mit den Coronararterien. Bei negativem Befund ist der Ausschluss einer coronaren Herzerkrankung mit ca. 98% Sicherheit möglich. Die Untersuchung ist sinnvoll bei Patienten, die einen oder mehrere Risikofaktoren für eine coronare Herzerkrankung, jedoch keine typischen Symptome aufweisen. Verkalkungen und Engstelle (Pfeil) in einer Herzkranzarterie Virtuelle Colonoskopie Die Hochleistungsrechner erzeugen bei der virtuellen Colonoskopie eine dreidimensionale Abbildung der Darminnenwand. Ziel der Untersuchung ist Schlossberg news es, Polypen als Vorstufen zum Krebs im Darm zu entdecken. Relevante Polypen über 1 cm werden dabei sicher erkannt. Zur Vorbereitung ist eine vollständige Darmentleerung wie bei einer endoskopischen Colonoskopie nötig. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten, ist schmerzfrei und erfolgt in Bauch- und Rückenlage, um durch die Schwerkraft Polypen von eventuell vorhandenen Stuhlresten zu unterscheiden. Zur Darmentfaltung wird Luft über eine Rektalsonde eingebracht. Diese Untersuchungsmethode ist angezeigt, wenn eine optische Colonoskopie nicht vollständig möglich ist oder bei bestehender, nicht überwindbarer Darmenge. Bei verdächtigem Befund muss in jedem Fall eine optische Colonoskopie – eventuell in Vollnarkose – angeschlossen werden. Prim. Dr. Christian-M. Fock, OA Dr. Heinrich Pöppl, FA Dr. Alois Komarek 7 Urologie Nierentumoren: Die Wahl der richtigen OP-Technik „Nierentumoren sind inoperabel“. Zitat aus einem Chirurgielehrbuch vor über 100 Jahren. „Wir operieren Nierentumoren nur noch laparoskopisch.“ O-Ton eines modernen (?) Urologen im Jahr 2008. Liegt die Wahrheit wie so oft irgendwo dazwischen? Tatsache ist: Kaum ein Nierentumor ist heute inoperabel – und generell jeden Nierentumor laparoskopisch zu operieren, ist nicht nur unmöglich, sondern weder sinnvoll noch wissenschaftlich seriös. An der urologischen Abteilung im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Ried hat die Laparoskopie bei der operativen Therapie von Nierentumoren ihren festen Stellenwert; sie liegt aber zahlenmäßig nur bei rund 20 %. Um diese Entwicklung zu verstehen, muss man die Vergangenheit Revue passieren lassen. Nierentumoren wurden ursprünglich ausschließlich durch ihre Symptomatik diagnostiziert (klassische Trias: Flankenschmerz, palpabler Tumor und Hämaturie) und damit praktisch immer in weit fortgeschrittenem Stadium. Der Chirurg fand im Bauchraum einen den Retroperitonealraum ausfüllenden, oft mit der Umgebung verwachsenen Tumor – verständlich, dass mit damaligen Mitteln an eine erfolgreiche Tumornephrektomie nicht zu denken war. Schwierige Topographie Erschwerend kam und kommt auch die Topographie hinzu: Der Weg zur Niere – hoch oben im Retroperitonealraum gelegen mit weit kranial abgehendem Gefäßstiel – ist prinzipiell ein recht anspruchsvoller. Der Zugang von lateral in Form des sogenannten Flankenschnittes in Verlängerung der 12. Rippe, die manchmal zusätzlich sogar reseziert werden musste, war ein eher unzulänglicher Versuch, die Niere onkologisch korrekt zu entfernen: Zu 8 Prim. Würnschimmel zeigte beim Ärzteabend eine komplizierte Nierentumor-Operation. unübersichtlich war der Situs der Gefäße, zu wenig Platz bot sich für die sichere, kontrollierte Präparation besonders bei infiltrierenden Karzinomen am oberen Nierenpol; die Nebeniere, die gerade bei derart lokalisierten Tumoren immer mit entfernt werden muss, konnte praktisch nur eher heroisch-blind ausgeklemmt denn sauber reseziert werden. Es war Robson, der die Nierentumorchirurgie besonders aus onkologischer Sicht standardisierte: klassischer transperitonealer Zugang von vorne, primäres Aufsuchen und Durchtrennen des Nierengefäßstiels und Resektion der tumortragenden Niere inklusive der geschlossenen Fettkapsel. Der Preis dafür: Großer Bauchschnitt in vielen Varianten (jedoch in keiner wirklich guten), weit gehende Mobilisation des Darmes und entsprechend hohe Morbidität. Und: Die Niere war und ist auf diesem Weg weiterhin nur mühselig zu mobilisieren, besonders bei sehr adipösen Patienten. Außerdem: Wer kennt ihn nicht, diesen Ehrfurcht gebietenden Urologenspruch beim präoperativen Betrachten des Röntengenbildes: „Die Milz, die fällt…“ Schlossberg news Karzinome heute früher entdeckt Im Lauf der Jahrzehnte hat sich das Erscheinungsbild der Nierenkarzinome gewandelt: Die typische Trias mit Flankenschmerz, palpablem Tumor und Hämaturie ist zur Rarität geworden. Die Mehrzahl wird zufällig meist im Rahmen einer Sonografie entdeckt. Das Tumorstadium ist ein niedrigeres, die Karzinome im Durchschnitt kleiner. Die Morbidität des (transperitonealen) Eingriffes musste kritisch hinterfragt werden. Klarerweise ebnete dies den Weg zur laparoskopischen Tumornephrektomie – bei der letztlich aber immer auch abschließend ein sogenannter „Bergeschnitt“ zur Entfernung des Präparates notwendig ist. Stichwort Präparat: Es darf nicht vergessen werden, dass dieses nicht nur aus der tumortragenden Niere besteht, sondern auch aus der Fettkapsel. Gerade diese bestimmt besonders bei adipösen Patienten (gibt’s eigentlich noch wirklich schlanke?) die Größe des Gesamtpräparates und damit des erforderlichen Bauchschnittes, der im Einzelfall die Wahl des laparoskopischen Zuganges geradezu ad absurdum führt. Urologie Interkostalschnitt als Alternative Wie sehen es die Leitlinien der European Association of Urology? Nierentumore im Stadium 1 und 2 sollen einer laparoskopischen Operation zugeführt werden. Aber: Karzinome bis 4 cm Durchmesser sollen teilnephrektomiert werden. Die laparoskopische Nierenteilresektion ist jedoch als experimentell einzustufen – die langen intraoperativen Ischämiezeiten und auch die deutlich erhöhten Komplikationsraten sind noch ungelöst. Dennoch kann man in Ried bereits auf sehr gute Erfolge mit dieser Technik verweisen. Schwierige Tumorlokalisationen und patientenindividuelle Konstellationen beeinflussen natürlich ebenso die Therapiewahl. In Summe bleiben also für die laparoskopische Tumornephrektomie seriöserweise nicht übermäßig viele Indikationen übrig. Dazu kommt, dass an der Rieder Urologieabteilung eine äußerst attraktive Alternative angeboten wird: Die Tumornephrektomie oder Nierenteilresektion über den so genannten Interkostalschnitt im 10. oder 11. Interkostalraum. Der Schnitt entspricht in der Länge der 11. oder 12. Rippe, bietet einen hervorragenden intraoperativen Situs insbesonders auch bei hoch liegenden Karzinomen, der Nierenstiel kann in wenigen Minuten erreicht werden, die durchschnittliche Operationszeit beträgt ca. 60 Minuten, der Patient kann nach wenigen Tagen das Spital verlassen. Voraussetzung für diese Methode ist eine gewisse Erfahrung mit der Thoraxchirurgie. Thorakoabdominale Tumornephrektomie Riesige, das Zwerchfell und/oder die Leber infiltrierende Nierenkarzinome können mit keiner dieser Techniken beherrscht werden. Dasselbe gilt für Tumoren mit sog. Cavazapfen – wenn das Karzinom also über die Nierenvene in die V. cava nach kranial Richtung Herz vorwächst und eventuell zusätzlich noch einen Appositionsthrombus bis zur Bifurkation nach kaudal ausgebildet hat. Hier kann nur mit dem größtmöglichen Zugang eine sichere Operation durch- Thorakoabdominale Tumornephrektomie (aus: Bartsch/Poisel, Operative Zugangswege in der Urologie) geführt werden: mediane Laparotomie, in einen schrägen Oberbauchschnitt auslaufend und nach Durchtrennung des Rippenbogens verlängert in eine Thorakotomie in den 5. bis 7. Interkostalraum bis nach hinten zur Skapula, Durchtrennen des Zwerchfelles bis zum Durchtritt der V. cava, vollständige Mobilisation der Leber nach intrathorakal oder kontralateral. Nach Freilegen der gesamten V. cava durch Mobilisation des Colonrahmens können die V. cava kranial (unter Umständen erst intrathorakal nach Eröffnen des Perikards) und caudal, die kontralaterale Nierenvene und Lumbalvenen geklemmt werden. Reicht der Cavazapfen über die Lebervenen hinaus, muss auch die A. hepatica passager ausgeklemmt werden. Erst dann wird die tumortragende Niere in toto mit dem Tumorzapfen und eventuell der Appositionsthrombus mittels Cavotomie entfernt, was bei korrekter Vorbereitung in Blutleere geschehen kann. Gelegentlich ist eine Gefäßrekonstruktion oder aber sogar eine komplette Resektion der V. cava notwendig, wobei der Blutabfluß dann über Kollateralen erfolgt. Der Situs wird wiederhergestellt und eine Thoraxsaugdrainage angelegt. Mortalität: Null Prozent Die Ergebnisse der Urologie in Ried mit der thorakoabdominalen Tumornephrektomie bei Cavabeteiligung sind Schlossberg news Tumorzapfen in V. cava (Cavographie) überaus positiv: Während die perioperative Mortalität international an speziellen Zentren mit über 10 % (!) angegeben wird und von einer erheblichen Komplikationsrate berichtet wird, beträgt die operationsbedingte Mortalitäts- und Revisionsrate an unserer Abteilung 0 %. Das räumt diesem Eingriff, der eine Gesamt-Fünfjahresüberlebensrate von immerhin ca. 50% (!) aufweisen kann, eine absolute Rechtfertigung auch beim älteren und komorbiden Patienten ein. Optimale Zusammenarbeit Zusammenfassend kann die „ideale“ Nierentumortherapie nur erfolgen, wenn das gesamte Armentarium an operativen Techniken aufgeboten werden kann und diese sich nicht ausschließlich an - leider auch in der Medizin Platz greifenden - Modeerscheinungen orientiert. Voraussetzung dazu ist ein Schwerpunktkrankenhaus mit optimaler interdisziplinärer Zusammenarbeit von Urologen, Thorax- und Gefäßchirurgen, Anästhesisten und Intensivmedizinern sowie Onkologen. Im Falle von Skelettbeteiligungen ergänzt z. B. eine gute Wirbelsäulenchirurgie die Betreuung des Patienten, ebenso wie die Palliativmedizin einen wichtigen Stellenwert einnimmt. Nicht zu vergessen die bildgebenden Ressourcen, die eine entscheidende Rolle für die Operationsplanung spielen. Prim. Dr. Erich Würnschimmel 9 Kardiologie Umfassende Therapie für schwache Herzen Herzinsuffizienz als Endzustand einer Reihe von Erkrankungen wird weltweit und auch in Europa immer häufiger. Diese Zunahme ist vermutlich auf die bessere Behandlung z. B. des Herzinfarktes und der Hypertonie zurückzuführen. Derzeit leiden ca. zehn Millionen Menschen in Europa an Herzinsuffizienz. Weitere zehn Millionen haben eine Herzschwäche noch ohne Beschwerden, werden aber in der Folge Beschwerden erleiden. Die Erkrankungshäufigkeit ist altersabhängig: So leiden daran nur ca. 1 Prozent der 45- bis 55-Jährigen, 2 bis 5 Prozent der 65- bis 75-Jährigen und mehr als 10 Prozent der über 80-Jährigen. Männer sind eineinhalb Mal häufiger betroffen als Frauen. Die diastolische Herzschwäche nimmt mit dem Alter ebenfalls an Häufigkeit zu. Ätiologie Die Herzschwäche ist, wie schon erwähnt, keine eigenständige Erkrankung, sondern das Endstadium einer Reihe kardialer und nicht-kardialer Erkrankungen. Ursachen können sein: koronare Herzkrankheit, arterielle Hypertonie, Myokarditis, Herzklappenerkrankungen oder Herzrhythmusstörungen, selten auch Lungenerkrankungen, Blutarmut oder Vergiftungen. Einteilung Die Einteilung der Herzinsuffizienz erfolgt nach verschiedenen Gesichtspunkten. Die häufigste klinische Einteilung nach dem Schweregrad ist die NYHAKlassifikation (New York Heart Association Classification): Stadium I: keine Beschwerden Stadium II: leichte Beschwerden bei Alltagsbelastung Stadium III: erhebliche Beschwerden bei Alltagsbelastung Stadium IV: Beschwerden in Ruhe. Eine weitere Einteilung berücksichtigt den Verlauf und unterscheidet eine 10 Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz werden im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried in einer eigenen Spezialambulanz betreut. OA Dr. Christopher Nimeth mit zwei Schrittmachern der neuesten Generation. Der größere von beiden ist mit einem Defibrillator ausgestattet. akute und eine chronische Form. Nach der Art der Herzschwäche unterteilt man eine systolische und eine diastolische Form, wobei bei der systolischen die Muskelkraft und bei der diastolischen die Dehnbarkeit des Herzens vermindert ist. Schließlich kann man danach einteilen, welche Herzkammer betroffen ist (Links- bzw. Rechtsherzinsuffizienz) und danach, ob der Blutdruck noch erhalten oder schon erniedrigt ist; Letzteres ist Ausdruck einer weit fortgeschrittenen Form der Herzschwäche. Symptome Diese richten sich danach, welche Herzkammer hauptsächlich betroffen ist. Bei der Linksherzschwäche leiden die Patienten an Atemnot, Müdigkeit, Leistungsschwäche, nächtlichem Harnlassen und Herzrasen. Bei der Rechtsherzschwäche leiden sie an Beinödemen, Aszites und gestauten Halsvenen. Komplikationen Komplikationen sind v. a. die akute Verschlechterung einer chronischen Form der Herzschwäche und Herzrhythmus- Schlossberg news störungen, die auch zum plötzlichen Herztod führen können. Prognose In der Todesursachenstatistik Deutschlands von 2006 liegt die Herzinsuffizienz auf Platz 3, noch vor Krebserkrankungen wie Brust-, Lungen- und Darmkrebs. Die Prognose verschlechtert sich mit zunehmendem Krankheitsstadium dramatisch. So beträgt die 5-Jahres-Sterblichkeit in den NYHA-Stadien I und II jeweils 10 – 20%, im Stadium III 50 – 70% und im Stadium IV 70 – 90%. Diagnostik Die Abklärung beginnt mit einer ausführlichen Anamnese (aktuelle Beschwerden, Verlauf, Medikation), gründlicher körperlicher Untersuchung (Inspektion bzgl. geschwollener Beine, gestauter Halsvenen und Aszites, Abhorchen von Lunge und Herz, um Herzgeräusche als Ausdruck von Herzklappenfehlern und Lungengeräusche als Ausdruck einer Flüssigkeitsansammlung in der Lunge festzustellen, und Blutdruckmessung.) Kardiologie Bei der Laboruntersuchung werden Leberwerte, Nierenwerte, Herzenzyme und Blutbild bestimmt. Zudem bestimmen wir das proBNP (brain natriuretic peptide), ein Protein, das aus der Herzkammer kommt und bei zunehmender Herzschwäche vermehrt ausgeschüttet wird. EKG und Lungenröntgen sind unerlässliche Bestandteile jeder Abklärung. Im Herzultraschall werden Herzleistung, Größe des Herzens, Herzklappen, Herzbeutel und eventuelle Narben beurteilt. Bei akuter Verschlechterung gibt es die Möglichkeit invasiver Abklärung mit Rechtsund/oder Linksherzkatheter, um die Herzleistung zu erfassen oder Durchblutungsstörungen zu erkennen und zu behandeln. Therapie Zuerst versuchen wir die zugrunde liegende Erkrankung zu behandeln, d.h. den Blutdruck einzustellen (<140/80 mmHg), Durchblutungsstörungen im Herzen zu beheben und schwere Herzklappenfehler operieren zu lassen. Bestimmte auslösende Ursachen vermeiden wir, um Verschlechterungen zu verhindern, z.B. unnotwendige Änderungen der Medikation, übermäßigen Alkoholkonsum und Medikamente, die die Herzleistung verschlechtern können. Zudem empfehlen wir eine tägliche Kontrolle des Körpergewichtes und die Grippeimpfung. Die eigentliche Behandlung der Herzschwäche beinhaltet allgemeine Maßnahmen, wie regelmäßige körperliche Aktivität (Ausdauertraining) und Modifikationen der Ernährung (ausgewogene Kost, regelmäßig Fisch). Grundlage jeder Behandlung ist eine gute medikamentöse Einstellung. Dazu erhalten die Patienten als Medikamente erster Wahl ACE-Hemmer (bei Unverträglichkeit Angiotensin-RezeptorBlocker) und moderne Betablocker. Wenn dies nicht ausreicht erhalten die Patienten zusätzlich Diuretika. DigitalisPräparate verschreiben wir selten, da sie keinen positiven Einfluss auf die Lebenserwartung haben. Für den Fall einer akuten Verschlechterung gibt es die Möglichkeit, Medikamente zu verwenden, die die Herzleistung kurzfristig verbessern, v.a. das neuere Präparat Levosimendan (Simdax®). Für die Zukunft sind einige Medikamente in Entwicklung und Testung, wobei derzeit nicht absehbar ist, welche den Weg in die Krankenhäuser und Arztpraxen finden werden. Abgesehen von den erwähnten medikamentösen Therapien ist auch der Einsatz von Herzschrittmachern und Defibrillatoren möglich. Sofern die Patienten die Voraussetzungen erfüllen, können durch einen biventrikulären Herzschrittmacher Herzleistung und damit Lebensqualität und auch das Überleben verbessert werden. Durch implantierbare Defibrillatoren wird dem Risiko eines plötzlichen Herztodes entgegengewirkt. Wenn mit den erwähnten Therapien kein Auslangen gefunden wird, stellen wir die Patienten in einem Zentrum zur Herztransplantation vor. Zusammenfassung Patienten mit einer schweren Herzschwäche werden im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried in einer eigenen Spezialambulanz betreut, mit Kontrollen alle drei Monate (oder engmaschiger, je nach Klinik). Zum Monitoring führen wir QoL-Scores (Quality of life scores), klinische und echokardiographische Kontrollen durch. Die Patienten erhalten eine optimale pharmakologische, d.h. medikamentöse, Therapie entsprechend den gültigen Guidelines sowie bei Erfüllung der Voraussetzungen frühzeitig ein biventrikuläres Aggregat und/oder einen AICD (automatischer implantierbarer Kardioverter-Defibrillator). Wenn die Patienten sich trotz optimaler Therapie nicht verbessern oder häufige Rückfälle haben, werden sie frühzeitig zur Herztransplantation vorgestellt. OA Dr. Christopher Nimeth 100 Teilnehmer beim Schmerzsymposium Knapp 100 Teilnehmer kamen zum 5. interdisziplinären Schmerz- und Palliativsymposium in das Seminarzentrum des Krankenhauses Ried. Mediziner und Pflegekräfte zeigten sich zufrieden mit dem Fortbildungsabend. Kulinarische Köstlichkeiten gabe es von Kulinario, Sponsoren waren Pfizer, Grünenthal, Mundipharma und Janssen-Cilag. Organisator Prim. Dr. Christian Angleitner (Bildmitte) und (v.l.n.r.): Pflegewissenschafter Andreas Parthum, Prim. Dr. Winfried Habelsberger, Dr. Harald Retschitzegger und OA Dr. Milo Halabi Impressum: Eigentümer, Herausgeber und Medieninhaber: Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried, Betriebsgesellschaft m.b.H. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: „Schlossberg-News“ ist ein Informationsmagazin für Ärzte und erscheint viermal jährlich Bilder: Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried, Hirnschrodt Ried, Delta Baumanagement, MR-CT-Ambulatorium Ried Redaktion: haslinger pr • Gesamtherstellung: HAMMERER, 4910 Ried, Riedauerstr. 48 Schlossberg news 11 Empfänger Wirksame Hilfe für schmerzgeplagte Patienten Österreichische Post AG • Info.Mail Entgelt bezahlt Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried bietet extrakorporale Stoßwellentherapie in der Orthopädie auf modernstem Standard. Immer mehr Menschen klagen über Schulterschmerzen, Schmerzen des Ellbogengelenks, Fersenspornschmerzen u. a. Schmerzstillende Medikamente, Massagen und physiotherapeutische Maßnahmen lindern für eine gewisse Zeit die Beschwerden. Großteils beginnen die Probleme dann aber wieder aufs Neue. Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried bietet nun mit dem DUOLITH SD1® »TOWER« der Storz Medical AG ein Gerät neuesten Standards zur fokussierten Stoßwellentherapie und radialen Druckwellenbehandlung. Einem Großteil der schmerzgeplagten Patienten kann mit extrakorporaler Stoßwellentherapie (ESWT) geholfen werden. Stoßwellen in der Orthopädie Stoßwellen sind Druckimpulse/Schallwellen mit hoher Druckamplitude, die mittels spezieller Technik üblicherweise in Wasser erzeugt werden und direkt an den Schmerzpunkt gelangen. Man unterscheidet bei der Stoßwellentherapie zwischen fokussierten (F-SW) und planaren (P-SW) sowie radialen Druckwellen (R-SW). Stoßwellen werden seit Beginn der 80er Jahre in der Urologie zur Zertrümmerung von Nierensteinen eingesetzt; dieses Verfahren wurde später auch in der Orthopädie erprobt. 1990 begann der Einsatz der ESWT bei der Behandlung von Pseudoarthrosen, ging dann auf die Therapie von Kalkdepots in der Schulter über und wurde später auch als Schmerztherapie bei Epikondylitis und anderen Insertionstendopathien eingesetzt. Indikationen Folgende Erkrankungen des Bewegungsapparates gelten als wissenschaftlich nachweisbar geeignet für die Stoßwellentherapie: 12 Dr. Elisabeth Krewedl bei der ESWT-Behandlung einer Patientin mit Tennis-Ellbogen. 1. Tendinosis calcarea der Rotatorenmanschette: Schulterschmerzen werden häufig durch Kalkdepots in den Sehnenansätzen der Schultermuskeln verursacht. Die Patienten geben typischerweise nächtliche Schmerzen an, sie können auf der erkrankten Schulter nicht liegen. Oft reichen konservative Maßnahmen - wie orale AntiphlogistikaEinnahme, lokale Injektionen oder Physiotherapie - nicht aus. Die ESWT bietet den betroffenen Patienten ein alternatives minimal-invasives Verfahren. Die positive Wirksamkeit der Methode wird durch Studien bestätigt. 2. Tennisellbogen Typisch für den Tennisellbogen sind Schmerzen im Muskelansatzbereich am Epicondylus humeri lateralis bei Anspannung der Hand- und Fingerextensoren sowie bei Supination. Bisher gibt es für keine Form der konservativen Therapien einen sicheren Wirksamkeitsnachweis. Die ESWT kann als alternatives Therapieverfahren angeboten werden mit dem Ziel, die Erkrankungsdauer zu verkürzen oder eine Operation zu vermeiden. 3. Fersensporn Etwa 30% der Menschen weisen einen Schlossberg news knöchernen Sporn auf. Bei ca.10% der Fersenspornträger entwickeln sich Fersenschmerzen. Konservative Therapiemethoden – z. B. Weichbettungseinlagen oder Kortisoninfiltrationen haben ihre Effektivität anhand klinischer Studien nicht erwiesen, ebenso die Anwendung von Laser oder Strahlentherapie. Seit 2000 gibt es Hinweise, dass die Wirksamkeit der Anwendung von ESWT bei der Therapie von Fersenschmerzen evident ist. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind das Patellaspitzen-Syndrom, Ansatztendinosen am Trochanter, Achillodynie und myofasziale Trigger. Fazit: Die Anwendung der extrakorporalen Stoßwellentherapie in der Orthopädie basiert heute auf einem breiten wissenschaftlichen Fundament. Im Vergleich zu anderen konservativen Therapieverfahren zeigen zahlreiche klinische Studien eindeutig die Relevanz dieser Therapieform als Alternative bei den beschriebenen Krankheitsbildern. FÄ Dr. Elisabeth Krewedl Fachärztin für Orthopädie und orthopädische Chirurgie