Wettbewerb Neubau Hauptfeuerwache Leopoldstadt

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Wettbewerb
Neubau Hauptfeuerwache Leopoldstadt
228148
Architektur und Gebäudehülle
Das neue Gebäude geht auf die sensible städtebauliche Situation ein.
Ein langgestreckter 2-geschossiger Riegel über einem Hoftypus (2 Geschosse) schließt die
Blockrandbebauung klar ab. Der Turm wird aus funktionellen Überlegungen (gute Position für den
Übungsbetrieb) als auch ökonomischen Gründen beibehalten und als freigespieltes vertikales Element
als Gegenposition zum horizontalen Element des Riegels wie selbstverständlich in das neue Ensemble
integriert.
Damit entsteht die notwendige Präsenz auch an der Ausstellungsstraße, wo sich der Eingang für
Verwaltung und Besucher befindet. Der Haupteingang für die Einsatzfahrzeuge als auch PKWs befindet
sich an der Engehrthstraße. Die Position der Ausfahrt Vorgartenstraße bleibt erhalten, die bestehende
Ausfahrt Engehrtstraße wird leicht verschoben beibehalten.
Die Auskragung an der Ecke Ausstellungsstraße / Vorgartenstraße / Kafkastraße nimmt die bereits
entlang der Vorgartenstraße baulich thematisierte Betonung der Eckpunkte und die damit verbundene
Rhythmisierung des Straßenraumes auf. Weiters wird durch Auskragung und Verglasung des
Stiegenhauses des Verwaltungstraktes der Eingangsbereich klar betont.
Die Teilung in Hoftypus und Riegel schafft eine klare Raumteilung: Unten die für den Ablauf von Einsatz
und Übung notwendigen Räume, darüber der Riegel mit Wohn-, Schlaf- und Freizeitbereichen der
Feuerwehr als auch die Räume der Verwaltung.
Die Umrandung des Hofes schafft maximale Flexibilität und Ordnung durch beidseitige Bespielung des
Areals. Fenster und Öffnungen schaffen Einblicke in den Innenhof und machen die Feuerwehr als
Institution mit deren Abläufen sichtbar: in der Vorgartenstraße bei der Sitztreppe unter dem Flugdach,
entlang der Kafkastraße durch das lange Fensterband in die Fahrzeughalle, in der Engerthstraße in der
Haupteinfahrt und -ausfahrt. Der Sockel wird in rotem Sichtbeton ausgeführt. Damit wird ein warmer
städtebaulicher Akzent gesetzt, der gleichzeitig eindeutig in der Farbwahl auf die Funktion „Feuerwehr“
verweist.
Die bronzefarbene perforierte Metallfassade des darüber liegenden Riegels ergibt durch die Anordnung
der Löcher aus der Distanz ein interessantes Fassadenspiel, welches Assoziationen zu diffusen
Rauchschwaden weckt. Gleichzeitig entsteht durch den Metallschleier und den dahinter liegenden Atrien
und Loggien ein komplexes Spiel mit der „Tiefe“ der Fassade.
Der Riegel schafft ein klares Organisationsprinzip: An der Kopfseite Ecke Vorgartenstraße / Kafkastraße
befindet sich die Verwaltung mit eigenem Stiegenhaus, an der gegenüberliegenden Kopfseite liegt
Einsatztreppe mit angeschlossenen Personalräumen (Schlafräume und Offizierstrakt im obersten
Geschoss, Speisesaal, Freizeiträume etc. im darunterliegen Stockwerk). Damit sind voneinander
unabhängige Abläufe gewährleistet. Der Riegel selbst wird mit Lichthöfen und Einschnitten für
spezifische Freibereiche aufgelockert. Sie haben jeweils eigene Atmosphären und unterstützen die klare
innere Zonierung und Orientierung. Die durchgehende Hülle der gelochten Metallfassade schafft ein
einheitliches Fassadenbild und dient als Filter zur Nachbarbebauung mit gezielten Ein- und Ausblicken.
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Loggien und Höfe sind so positioniert und ausgebildet, dass keine akustischen und visuellen
Belästigungen für die angrenzenden Wohnbebauungen entstehen. Die Baumalleen entlang den
jeweiligen Straßen wirken als zusätzlicher Filter.
Durch die Fensterläden aus demselben Material entsteht auch eine einfache Regulierung der Privatheit.
Der Grundcharakter des Riegels oszilliert folglich je nach funktionalen Anforderungen zwischen einem
offenen und geschlossenen Zustand – mit all den Zwischentönen.
Durch die klare Organisation können Bereiche und Abläufe optimal miteinander verbunden werden. Das
klare Raumsystem schafft Effizienz und Orientierung im Einsatzfall. Die kompakte Bauweise ermöglicht
den Bau in mehreren Phasen und ist ein Garant für Kostenreduktion und Energieeffizienz. Durch die
Vorgabe des Niedrigenergiehauses wurden die Fensterflächen reduziert und die Gebäudehülle optimiert.
Die beheizten Gebäudeteile sind (mit kleinen Ausnahmen) vor allem dem Riegel vorbehalten. Die
städtebauliche Anordnung ermöglicht es, den Baumbestand vor Ort zu erhalten. Damit wird die
Freiraumqualität der vorhandenen Allee weitergeführt, und ein wichtiges städtebauliches
Gestaltungsmerkmal beibehalten.
Die inneren Abläufe sind klar definiert und durch die 3 Treppenhäuser optimiert. Die an der Ecke
Vorgartenstraße / Kafkastraße situierte Stiege hat den öffentlichsten Charakter und dient dem
Publikumsverkehr als auch der Verwaltung. Der Raum mit dem Nachrichtenbediensteten hat
Doppelfunktion: einerseits als Raum für den Nachrichtendienst mit direkter Blickbeziehung zu Hof und
Halle, andererseits auch als Empfang für den öffentlichen Bereich. Damit ist eine optimale Kontrolle der
Bewegungsflüsse im Haus gewährleistet. Auch im der Öffentlichkeit zugänglichen Empfangsbereich
besteht eine Durchsicht in die Fahrzeughalle.Die Treppe an der Engerthstraße dient ausschließlich der
internen Erschließung und gewährleistet Zutritt zu Wohn- und Schlafbereich der Feuerwehr. Ein Lift dient
der Be-, An- und Ablieferung von Gütern. Auch der direkte Zugang für die Taucher zu ihren speziellen
Bereichen und Räumen erfolgt über dieses Treppenhaus.
Die mittlere Treppe dient ausschließlich der direkten und raschen Verbindung von Obergeschossen und
Fahrzeughalle. Durch die klar positionierten Stiegenhäuser wird ein 30-Sekunden-Tages- als auch ein 60Sekunden-Nachtablauf gewährleistet.
Es wurde sehr darauf geachtet, dass die Schwarz-, Grau- und Weiß-Bereiche in allen Abteilungen
funktionieren. Die Wege der Mannschaft im Aus- als auch Einrücken sind klar definiert und ermöglichen
einen reibungslosen Einsatz durch klare funktionelle Trennung und Wegführung. Jeder Bereich hat
vorgelagerte Schleusen zur Halle.
Der zu erhaltenen Traforaum bekommt einen eigene Erschließung, die von außen unabhängig
funktioniert. Der Technikraum für die Fernwärme ist der einzig unterkellerte Bereich des Gebäudes.
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Freiraumgestaltung
Das neue Gebäude wird auch durch die Freiraumplanung mit der Umgebung verzahnt.
Der kleine Niveauunterschied zwischen Vorgartenstraße und Innenhof wird durch eine überdachte
Freitreppe mit Sitzgelegenheiten überwunden, der ein großes Fenster zum Innenhof freigibt. Ein
durchlässiges Metallgitter schafft Durchsicht für interessierte Passanten, aber keinen unbefugten Eintritt.
Die auf der anderen Seite des Turmes liegende Einfahrt für Fahrzeuge kann durch ein Metalltor (mit
Möglichkeiten zur Einsicht) verschlossen werden.
Durch die Positionierung des Gebäudes kann der Baumbestand der Alleen der jeweiligen Straßen
beibehalten werden. An der Kafkastraße liegt zwischen Gebäude und Gehsteig ein kleines Abstandsgrün.
An der Engehrthstraße werden neben dem Baumbestand auch die Parkplatztaschen und die Einfahrt
beibehalten.
Im Innenhof entsteht an der Südwestseite zur Vorgartenstraße hin ein kleiner Freibereich für die
Mitarbeiter. Der dortige Baumbestand wird erhalten - das Flugdach des umlaufenden Ringes der
Bebauung wird dafür ausgespart.
Die Freiräume im schwebenden Riegel nehmen in Gestaltung und Atmosphäre Rücksicht auf die sie
umgebenden Räume. Der Freiraum vor dem Sportbereich wird in der Materialisierung dementsprechend
ausgebildet (Sportboden, ev. Klettermöglichkeit),
der Freiraum vor der Kantine wird zur kleinen grünen Oase mit Bepflanzung.
Im Obergeschoss werden die Atrien als ruhige Zonen mit Bepflanzung ausgebildet, die sich aber leicht
voneinander unterscheiden, um Orientierungspunkte als auch eine Abfolge von unterschiedlichsten
Atmosphären der Freiräume im gesamten Gebäude zu schaffen.
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Tragwerksplanung
Gründung:
Die Gebäude werden ohne Unterkellerung ausgeführt. Bei den bestehenden Kellern werden die
Kellerdecken und –wände bis zur geplanten Bodenplattenunterkante abgetragen und die verbleibenden
Hohlräume mit tragfähigem nicht-bindigem Material aufgefüllt. Dabei wird das Verfüllmaterial
lagenweise verdichtet eingebaut und so ein tragfähiges Planum hergestellt. Bei geschlossenen
Hohlräumen kann fallweise auch Magerbeton oder eine zementstabilisierte Sandmischung als
Verfüllmaterial zum Einsatz kommen. Die Gründung der Gebäude erfolgt hauptsächlich über eine
Bodenplatte mit ca. 50 cm Stärke, welche die verfüllten Kellerbereiche überspannt. Für die Gründung der
hofseitigen Stützenreihe der Fahrzeughalle ist die anstehende ca. 4 m mächtige Anschüttung durch eine
Bodenverbesserung (Rüttelstopfverdichtung) zu ertüchtigen. Alternativ kann eine Tiefgründung der
hochbelasteten Stützen mit duktilen Rammpfählen vorgesehen werden. Für die Abtragung der hohen
Lasten des Tauchturms kann ebenfalls der Einsatz von duktilen Rammpfählen erforderlich werden.
Tragstruktur Baukörper Kafkastraße - Engerthstraße:
Entlang der Kafkastraße wird die 6 m hohe Fahrzeughalle situiert, welche an beiden Enden durch
Kopfbauteile flankiert wird. In den Kopfbaueilen und im Bereich des Rüstzeugraums wird die Hallenhöhe
durch Einfügen eines Zwischengeschoßes genutzt. Der gesamte Hallentrakt wird zweigeschoßig
überbaut. Entlang der Engerthstraße wird eine eingeschossigen Bebauung angeschlossen.
Die Gebäude werden in Stahlbetonbauweise errichtet. Die maximale Trakttiefe der Fahrzeughalle von
18 m wird mit einer Stahlbetonplattenbalkendecke mit einer Gesamtstärke von 1,5 m und einer
überspannt. Die Deckenstärke beträgt 16-20 cm. Die Decke wird aus vorgespannten StahlbetonHalbfertigteilen mit Ortbetonergänzung hergestellt. Dadurch wird ein zügiger Baufortschritt erreicht und
eine aufwändige Einrüstung und Schalung in großer Höhe wird vermieden. Die vertikale Lastabtragung
im Erdgeschoß erfolgt straßenseitig über Stahlbetonwandscheiben. Hofseitig werden im Abstand von
5 m Stahlbetonstützen mit ca. 1,0x0,5 m Querschnitt angeordnet, welche als Fertigteile ausgeführt
werden und im Köcherfundamenten eingebaut werden. Die Kopfbauwerke und das mittlere Stiegenhaus
werden aus Wandscheiben aufgebaut und dienen der horizontalen Lastabtragung. Die zwei
Obergeschosse werden als punktgestütze Ortbetondecken mit einer maximalen Feldweite von ca. 7,5x5
m und einer Deckenstärke von ca. 25 cm ausgeführt. Die Decke liegt auf Stahlbetonwänden in den
Fassadenebenen und auf zwei entlang der Gänge angeordneten Stützenreihen auf. Dadurch wird im
Gebäudeinneren die maximale Flexibilität bei der Anordnung der Nutzflächen gewährleistet. Die Lasten
aus den inneren Stützenreihen werden über Querverteilungsbalken in der Plattenbalkendecke über der
Halle abgefangen bzw. in die Stahlbetonwand zwischen Halle und Rüstzeugraum eingeleitet. Die Lasten
aus der ca. 1 m auskragenden hofseitigen Fassade werden ebenfalls über die Plattenbalkendecke in die
Stützen abgetragen.Die ca. 7,5 m weite Auskragung der Obergeschoße an der Ecke Vorgartenstraße wird
durch die Nutzung der Brüstungen und der Attika aus Stahlbeton statisch gelöst.
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Flugdach:
Das sich im Grundriss L-förmig vom Eingangsbereich bis über die Fahrzeughalle C erstreckende
Flugdachwird als begrüntes Stahlbetondach konzipiert. Eine dünne Stahlbetonplatte mit ebener
Untersicht wird von ca. 80 cm hohen Überzügen gehalten, welche die Lasten auf Stützen und
Wandscheiben aus Stahlbeton abgeben. Im Eingangsbereich wird eine biegesteif auskragende Anbindung
an den Turm als Zwischenauflager genutzt.Die Gründung erfolgt über eine Flachgründung als Streifenoder Einzelfundamente.
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Realisierungsetappen
In der ersten Phase wird die bestehende Halle in der Kafkastraße inkl. dem dazwischen liegenden
Treppenhaus zum Gebäude Engerthstraße abgerissen. Weiters wird auch der Taucherbereich mit
Turnhalle in der Vorgartenstraße abgebrochen.
Die neue Halle mit Eingangsbereich Vorgartenstraße und darüber liegenden Riegel werden nach Abbruch
errichtet. Der bestehende Keller der Halle dient für den Beginn der Baustelle als Spundwund gegenüber
der Kafkastraße und schützt die Wurzeln der Bäume im davorliegenden Grünstreifen.
Der Keller wird dann vor der Errichtung verfüllt und nachverdichtet.
Das Stiegenhaus vom neuen Gebäude Richtung Engerthstrasse wird in der 1. Phase auch errichtet.
Das Wohngebäude, das während der ersten Phase erhalten bleibt bekommt eine provisorische Treppe
im Innenhof.
Grundsätzlich kann auch Richtung Nachbargrundstück die Sockelzone mit Fahrzeughallen und
Flugdächern errichtet werden. Es kann auch, wenn notwendig, eine provisorische Halle für 5 Fahrzeuge
im Innenhof errichtet werden.
Nachdem die Halle und der Riegel errichtet wurden, kann das Wohngebäude mit Kantine abgerissen
werden. Der Neubau gewährleistet, dass der Betrieb der Feuerwehr erhalten bleiben kann,da die
Funktionen Schlafräume, Küche mit Speiseraum und Büros grundsätzlich schon errichtet sind.
Nach Abbruch des Gebäudes wir der restlich Teil des Riegels - Turnhalle und Taucherbereich -errichtet.
Für die Komplettierung der Sockelzone werden die fehlenden Flugdächer errichtet und der Turm saniert.
Phase 1 Bestand
Phase 2
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Phase 3
Bauphysik, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
Der Gebäudeentwurf besticht durch einen guten Kompromiss zwischen Kompaktheit
(A/V Verhältnis 0,27m-1 – lc=3,33m) und ästhetischer Einbindung in das Stadtviertel. Die eingebundenen
Innenhöfe und Loggias lockern den Gesamteindruck des Gebäudes und versorgen zudem zum einen die
innenliegenden Räume mit Tageslicht und vermitteln zum anderen durch ihre Begrünung auch einen
Außenbezug, wodurch der Gebäudenutzer ein erhöhtes Wohlbefinden verspürt. Mit einem spezifischen
Heizwärmebedarf von 7 kWh/m³a erfüllt das Gebäude den vorgeschriebenen Richtwert für den
Heizwärmebedarf eines Niedrigenergiehauses.
Das Gebäude wird als Stahlbetonkonstruktion errichtet und die Fassade als hinterlüftete Fassade
ausgeführt (U=0,16W/m²K), wobei die Wahl der Dämmung aus ökologischen und
brandschutztechnischen Überlegungen auf eine Steinwolle fiel(20cm). Die Vorhangfassade besteht aus
einem bronzenen gelochten Alublech, welche sowohl durch Ihre einfache Anbringung, kostengünstige
Wartung und Reinigung, als auch hoher Recyclefähigkeit besticht. Das gewählte Fassadensystem
garantiert zudem ein hohes bewertetes Schalldämmmaß Rw. Das Flachdach wird mit einer druckfesten
XPS-Dämmung (HFKW frei) als Umkehrdach ausgeführt (U=0,16 W/m²K – 20cm). XPS hat im Vergleich zu
anderen Flachdachdämmungen (wie etwa Schaumglas oder Polyurethan)den geringsten
Primärenergieeinsatz über den Lebenszyklus und das geringste Treibhauspotential. Auf dem Dach wird
zudem eine horizontal verlegte Photovoltaikanlage installiert, welche den Strombedarfes des Gebäudes
vollkommen abdeckt. Die Decken der Innenhöfe und Loggias werden mit demselben System wie das
Flachdach ausgeführt, mit dem Unterschied, dass ein zusätzlicher Bodenbelag ausgeführt wird. Die
erdanliegenden Fußböden werden ebenfalls mit druckbeständigem XPS wärmegedämmt. Die
Innenwände werden zum Großteil in Leichtbauweise ausgeführt, wodurch bei möglichen Umbauarbeiten
die baulichen Eingriffe minimiert werden können. Ein großes Augenmerk wird hierbei auch auf den
Schallschutz gelegt. Den Nutzern soll nämlich neben einem angenehm beheizten und mit einer hohen
Luftqualität versehenen Gebäudes auch ein ruhiges Klima geboten werden, in dem ein angenehmes
Arbeiten bzw. Ausruhen möglich ist.
Die transparenten Bauteile werden mit einer Drei-Scheibenverglasung (Ug=0,6 W/m²K) teilweise in
rahmenloser Optik und teilweise mit Holz-Alu-Rahmen ausgeführt. Das Mindestschalldämmmaß von
38dB wird hierbei vollständig eingehalten. Der Verglasungsanteil und die Verglasungsart wurden so
gewählt dass in Kombination mit einer externen mobilen Verschattung der solare Eintrag in den
Sommermonaten sehr gering ist, gleichzeitig aber eine ausreichende natürliche Belichtung dennoch
gewährleistet ist. Die Tore der Fahrzeughalle werden als massives doppelwandiges und gedämmtes FaltStahltor ausgeführt, welche die Luftdichtheit des Gebäudes nicht nachhaltig verschlechtern. Das gesamte
Gebäude wird mechanisch belüftet, wobei aber in jedem Fall auch eine natürliche Belüftung möglich sein
wird.Durch die mechanische Belüftung mit effizienter Wärmerückgewinnung wird der benötigte
Heizenergiebedarf stark reduziert und gleichzeitig eine gleichbleibend hohe Raumluftqualität garantiert,
was dem Wohlbefinden der Nutzer zu Gute kommt. Die Installation mehrerer Lüftungsgeräte ermöglicht
einen effizienten, an die Nutzung angepassten Betrieb. Die vorgesehene Nachtauslüftung erfolgt wo
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möglich über eine Fensterlüftung und alternativ dazu über die Lüftungsanlage, indem dann der
Wärmetauscher mit einem Bypass umgangen wird.
Durch die Nutzung des bereits bestehenden Fernwärmeanschlusses entfällt die Notwendigkeit
zusätzlicher Technikräume, Brandschutzvorrichtungen entfallen, Wartungskosten werden reduziert und
die Luftqualität im Stadtviertel wird nicht negativ beeinträchtigt. Die Heizenergie welche über die
Fernwärme zur Verfügung gestellt wird, wird zudem bereits zu einem beträchtlichen Teil aus
regenerativen Energieträgern erzeugt und steht dem Gebäudebetreiber beinahe ohne
Übertragungsverluste zur Verfügung. Die Trassenführung der Rohre und Kanäle wird sehr geradlinig
ausgeführt, was eine einfache Wartung ermöglicht und eine spätere Adaptierung bzw. Erweiterung
erleichtert.
Bei der Wahl der Materialien wird darauf geachtet, dass nur emissionsfreie/-arme Baustoffe und
Materialien Verwendung finden. In jedem Fall wir die Verwendung von Tropenhölzern, und
formaldehydbelasteten Möbeln ausgeschlossen. Die Gebäudekonstruktion ermöglicht eine Reduzierung
der Anzahl der Baustoffe, wodurch die Verwendung potentiell gefährliche Kleber auf eine Minimum
reduziert werden kann. Als weiteren positiven Effekt kann man die damit mögliche leichte Trennung der
Baumaterialien im Falle eines Abbruches festhalten, was die Recyclefähigkeit erhöht und damit die
Entsorgungskosten minimiert. Durch die Verwendung von regionalen Produkten wird der
Primärenergieeinsatz soweit als möglich reduziert, da damit große Transportwege vermeiden werden.
Desweiteren wird durch die Nutzung regionaler Produkte ein Mehrwert für die heimische Wirtschaft
geschaffen.
Das anfallende Regenwasser der Dachflächen wird in einem Regenwassertank gesammelt und für die
Bewässerung der Grünflächen, sowie als Grauwasser genutzt, wodurch die Trinkwasserreserven kaum
genutzt werden müssen. Im Innenhof ist ein Ölabscheider vorgesehen, um die dort anfallenden
Schadstoffe zu filtern und von den öffentlichen Gewässern fernzuhalten.
Der Einbau einer innovativen, einfach zu bedienenden Steuerung und Überwachung aller relevanten
Installationen lässt einen hohen Komfort und eine große Flexibilität bei gleichzeitig maximaler
Energieeffizienz in der Gebäudeleittechnik erwarten. Des Weiteren ist im gesamten Gebäude die
Installation von energieeffizienten, langlebigen und dimmbaren LED-Leuchten mit tageslichtabhängiger
Steuerung vorgesehen.
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Technische Gebäudeausrüstung, ganzheitliches Energiekonzept
Die Ausführung des Gebäudes als Niedrigenergiehaus setzt sowohl eine optimale Gebäudehülle, als auch
eine darauf angepasste technische Gebäudetechnik voraus. Zudem sollte die dennoch im Gebäude
benötigte Energie soweit möglich mit regenerativen Energieträgern erzeugt werden. Der
Gebäudeentwurf mit seiner Ausrichtung, der Wahl des Verglasungsanteils und der großen Kompaktheit
bildet den Grundstein für ein energieeffizientes Gebäude, da dadurch die Energieverluste bereits
minimiert und die solaren Gewinne maximiert werden. Gleichzeitig schafft man es aber auch in den
heißen Sommermonaten die solare Einstrahlung durch die baulichen Maßnahmen so zu minimieren,
dass eine aktive Kühlung nicht notwendig wird.
Heizung und Warmwasserbereitung: Aus diesem Grund entschied sich die Planungsgruppe die
Wärmeversorgung des neuen Gebäudes weiterhin mit Fernwärme abzudecken. Der bestehende
Fernwärmeanschluss im UG wird weiterhin genutzt, wobei in Zusammenarbeit mit dem
Fernwärmeanbieter eine Reduktion der Anschlussleistung der Wärmeübergabestation besprochen und
gegebenenfalls realisiert wird. Die Beibehaltung des Fernwärmeanschlusses bietet den Vorteil der
Reduktion der benötigten Technik- und Nebenflächen (z.B.: Lager, Kamin), Reduzierung der
Brandschutzvorrichtungen, Reduktion der Wartungskosten, Beibehaltung der derzeitigen Luftqualität im
Stadtviertel. Die Heizenergie welche über die Fernwärme zur Verfügung gestellt wird, wird bereits zu
einem beträchtlichen Teil aus regenerativen Energieträgern erzeugt, weshalb auch auf eine Installation
einer thermischen Solaranlage verzichtet wird. Die Wärmeverteilung erfolgt über gedämmte Rohre. Die
Wärmeabgabe erfolgt je nach Raumnutzung unterschiedlich. So sind etwa in der Fahrzeughalle Heizlüfter
vorgesehen, welche garantieren, dass die Halle in kürzester Zeit auf die gewünschte Raumtemperatur
beheizt werden kann, auch wenn der Kaltlufteintrag durch die Hallentore unter Umständen beträchtlich
sein kann. In den Schlafbereichen werden Flachheizkörper mit Thermostatventilen (Flüssigkeitsfühler
und Frostschutzfunktion) vorgesehen. Mit der Wahl dieses Systems können die einzelnen Räume bei
Bedarf schnell beheizt und individuell geregelt werden. Die Büroräumlichkeiten werden ebenfalls mit
Heizkörpern ausgestattet. Die zentralen Nasszellen hingegen werden mit einer Fußbodenheizung
versehen. Durch die Abstrahlwärme des gesamten Fußbodens stellt sich bei den Nutzern eine, im
Vergleich zur punktuellen Wärmeabgabe eines Heizkörpers, höhere Behaglichkeit ein. Eine extrem
schnelle Regelung der Räumlichkeiten ist hierbei nicht unbedingt erforderlich. Im Sportbereich wird die
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Grundlast mit Heizkörpern und die Spitzenlast über die Lüftungsanlage abgedeckt. Dadurch ist es
möglich die Räume auf einer Minimaltemperatur zu halten, wobei der Energieaufwand hierbei minimiert
wird und bei Bedarf kann die zusätzlich benötigte Energie schnell zugeführt werden, wobei gleichzeitig
der erhöhte Frischluftbedarf über die Lüftung ebenfalls gedeckt wird. Die Warmwasserbereitung erfolgt
über einen Speicher mittels Frischwassermodul, wodurch die Gefahr einer Legionellenbildung komplett
ausgeschlossen werden kann. Mit diesem System kann bei Bedarf auch eine große Menge Warmwasser
bereitgestellt werden.
Lüftung: Das gesamte Gebäude wird mechanisch belüftet, wobei aber in jedem Fall auch eine natürliche
Belüftung möglich sein wird. Die Frischluftzufuhr wurde mit 30m³/h pro Person in den Büros und
Schlafräumen angenommen, während in den Garderoben und Sanitärräumlichkeiten bzw. Trockenraum
ein deutlich höherer Luftwechsel von 6–10 Vol/h angenommen wurde. Eine Regelung des
Volumenstroms kann bei Bedarf (z.B. Versammlungsräume) zusätzlich über CO2-Sensoren oder
Hygrostate erfolgen. Für den Raucherraum wird ein eigenes dezentrales Lüftungsgerät vorgesehen,
welches bei Bedarf eingeschaltet wird. Durch die mechanische Belüftung mit effizienter
Wärmerückgewinnung wird der benötigte heizenergiebedarf stark reduziert und gleichzeitig eine
gleichbleibend hohe Raumluftqualität garantiert, was dem Wohlbefinden der Nutzer zu Gute kommt.
Aufgrund der unterschiedlichen Nutzungsarten und Nutzungszeiten im Gebäude entschied man sich zur
Splittung der Lüftungsanlage. Dadurch sind eine bessere Regelung, eine Reduzierung der
Führungskosten, kleine Kanalquerschnitte und kurze Leitungen möglich. Die Aufteilung der
Lüftungsnetze hat zudem den Vorteil, dass bei Wartungsarbeiten nie die Belüftung des gesamten
Gebäudes ausfällt und somit die Belastung der Nutzer gering gehalten werden kann. Die Kanalführung
wird sehr geradlinig ausgeführt, was eine einfache Wartung der Kanäle ermöglicht und eine spätere
Adaptierung bzw. Erweiterung erleichtert. Die Lüftungsgeräte werden je nach zu versorgendem
Abschnitt entweder im Zwischengeschoss oder auf dem Dach aufgestellt.
In der der Fahrzeughalle wird lediglich eine Überflur-Abgasabsaugung eingebaut, welche garantiert, dass
die Schadstoffbelastung auf ein Minimum reduziert wird. Das Abluftgerät wird im Zwischengeschoss
positioniert, die Abluft über Dach geführt.
Kühlung: Auf eine aktive Kühlung wird komplett verzichtet. Der Verglasungsanteil und die Verglasungsart
wurden so gewählt dass in Kombination mit einer externen mobilen Verschattung der solare Eintrag in
den Sommermonaten sehr gering ist, gleichzeitig aber eine ausreichende natürliche Belichtung dennoch
gewährleistet ist. Durch die schwere Bauweise des Gebäudes und der damit verbundenen hohen
Wärmespeicherfähigkeit kann zudem ein sehr großer Anteil der anfallenden Wärme in der Struktur
gespeichert werden. Diese Energie kann über eine Nachtauslüftung wieder ins Freie transportiert
werden. Die Nachtauslüftung erfolgt wo möglich über eine Fensterlüftung und alternativ dazu über die
Lüftungsanlage, indem dann der Wärmetauscher mit einem Bypass umgangen wird.
Elektrischer Strom: Eine PV-Anlage auf dem Dach deckt den Strombedarfes des Gebäudes vollkommen
regenerativ ab. Die Installation einer Anzeigetafel im Eingangsbereich soll Besuchern bzw. Passanten
über die erfolgte Produktion und damit verbundene CO2-einsparungen informieren. Der Einbau einer
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innovativen, einfach zu bedienenden Steuerung und Überwachung aller relevanten Installationen lässt
einen hohen Komfort und eine große Flexibilität in der Gebäudeleittechnik erwarten. Des Weiteren ist im
gesamten Gebäude die Installation von energieeffizienten, langlebigen und dimmbaren LED-Leuchten
mit tageslichtabhängiger Steuerung vorgesehen
Regenwasser: Das anfallende Regenwasser der Dachflächen wird in einem Regenwassertank gesammelt
und für die Bewässerung der Grünflächen, sowie als Grauwasser genutzt. Angedacht werden kann auch
eine Nutzung zur Bewässerung umliegender Grünflächen, welche sich nicht auf dem Grundstück
befinden. Der Tanküberlauf wird in einen Sickerschacht geführt, welcher in der Folge an das öffentliche
Kanalsystem angeschlossen ist. Im Innenhof ist ein Ölabscheider vorgesehen, um die dort anfallenden
Schadstoffe zu filtern und von den öffentlichen Gewässern fernzuhalten.
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