Projektbeschreibung, © Arch. DI Dr. Patricia Zacek

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wettbewerb neubau hauptfeuerwache leopoldstadt Architektur und gebäudehülle
07 05 14
Bericht Architekt
Baukörpersystem / klare Konfiguration
Ein klar strukturierter Baukörper, sowohl in seiner äußeren
Erscheinung als auch im inneren Aufbau umfasst das Areal. Das
“Gesicht zur Stadt” mit schwebendem Bürotrakt über dem Hallenbaukörper wurde als baukünstlerische Gestaltqualität weiterverfolgt.
Mit dieser Eingangssequenz und dem Vorplatz wird die Bedeutung
als Hauptfeuerwache ablesbar.
Der Baukörper wurde mit einer feinstrukturierten Fassadenhülle weiterentwickelt. Eine Zonierung des Sockelbauteils, der Halle, und des
darüber liegenden Bürotraktes wurde in der Materialität herausgearbeitet.
Die Hülle der Sockelzone entwickelt sich in ganz einfacher Form
als Rankgerüst im Freiraum weiter, um den Hof herum, sodass der
gewünschte Abschluss zum Nachbarn in funktioneller, stadträumlicher, aber auch atmosphärischer Weise entstehen kann.
Konstruktion / ökonomische Planungsüberlegungen / Fassade
Die Lastabtragung erfolgt über Stützen und Deckenkonstruktionen,
wobei der schwebende Riegel mittels Stahl-FachwerkSystem die
Sockelzone überspannt. Die Skelettbauweise ermöglicht größtmögliche Flexibilität im Inneren.
Die Außenwände der Obergeschosse bestehen aus vorgefertigten
Holzaußenwand-Elementen. Die Holzbauteile können als Modul
hergestellt werden und tragen, neben ihrer ökologischen Wirkung,
zur schnellen Montage bei. Die äußere Verkleidung dieser Wandelemente sind hinterlüftete Fassadenplatten. Als Abschattungselement
dient ein fein gelochtes steuerbares Lamellensystem.
Je nach Lichteinfall und individueller Steuerung entsteht ein Fassadenspiel. Die Fassade macht die Baukörperstruktur lesbar. Sie
unterstreicht die konstruktiven Vorgaben.
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wettbewerb neubau hauptfeuerwache leopoldstadt Der Hallenbaukörper, die Sockelzone aus Stahlbeton, wird mit einer
Lochblechfassade überzogen, ein Pixelbild wird erzeugt durch verschiedene Lochungen.
Durch den differenzierten Lochanteil kommt genug Lichteinfall für die
Fenster zu den Lager- und Abstellräumen. Wie durch ein fein strukturiertes Netz erfolgt der Durchblick für diese Nebenräume. Der direkte
Einblick bleibt verwehrt, der Sonnenschutz ist gegeben, und auch die
ästhetische Außenwirkung.
Die stadträumliche und baukünstlerische Qualität liegt darin, diese
Sockelfassade neben ihrer rein funktionalen Aufgabe mit einer sinnlichen Komponente zu versehen, die den Passanten interessant
erscheint und die abschattende, verhüllende Funktion erfüllt. So
entwickeln sich Sockelbereich und oberer Lamellenbereich in unterschiedlicher und damit unterscheidbarer Struktur, im farblichen
Zusammenhalt von heller alu-naturfarbener Hülle mit kontrastierendem Hintergrund.
07 05 14
Bericht Architekt
1 oberlicht
2 solarthermie
3 extensive begrünung
4 bauteilaktivierung
5 holzoberfläche weiß lasiert
6 fenster dreifach isolierglas
7 alulamelle beweglich
8 fußbodenheizung
9 holzaußenwandelement
10 akustikelemente
11 lochblechfassade
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wettbewerb neubau hauptfeuerwache leopoldstadt INNENRaumgestaltung
07 05 14
Bericht Architekt
Funktionelle Raumabfolgen / angenehme Arbeitsatmosphäre
Die kompakte Anordnung der Räume, entspricht ihrer
Zweckdienlichkeit und dem Anforderungsprofil für den schnellen Einsatz.
Die vorgeschlagenen Materialien sprechen die klare Sprache eines
Funktionsbaus, sind aber so gewählt, dass sie zu einer angenehmen
Arbeitsatmosphäre beitragen.
Sichtbetonstruktur in der Fahrzeughalle und den Werkstätten. Einsatz
von Beschichtungen und Plattenverkleidungen in den Obergeschossen. Der Übergang zu den Aufenthaltsräumen wird mit hell lasierten
Holzplatten an der durchlaufenden Wand des Erschließungsgangs
thematisiert. Ansonsten sind die Zwischenwände in GK-Bauweise
und damit leicht nach Erfordernis zu verändern. Auch die vorgeschlagene Transparenz im Büro- und Verwaltungstrakt trägt modernen, kommunikationsfördernden Arbeitsabläufen Rechnung.
Die kommunikative Erlebbarkeit der mittleren Verkehrs- und Gangzonen und ihre gute Belichtung wurde mit Raumnischen, die zu den
Fassaden hin offen sind und teilweise zweigeschossigen Aufenthaltsbereichen Platz bieten, sowie Lichteinfall über Dach-Oberlichten
gelöst. Von hier gibt es Ausblick in die Turnhalle und zu den Büroräumen, Ausblick auf die Straße und zum Fahrzeughof.
Gewonnen wird innenräumlicher Komfort, der neben einer hohen ästhetischen Raumqualität in punkto Tageslichteinfall, Belüftung, thermischem Komfort zu jeder Jahreszeit, viele Qualitäten aufweist.
Ziel ist es, ein funktionales Gebäude mit hohem architektonischem
Anspruch zu entwickeln sowohl im Innenraum als auch im städtischen Erscheinungsbild.
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wettbewerb neubau hauptfeuerwache leopoldstadt
FREIRAUMGESTALTUNG
07 05 14
Bericht Architekt
Verknüpfung der Innenräume mit Außenräumen
Vorgelagerte Terrassen vor den Aufenthaltsräumen, sowie eine witterungsgeschützte Loggia mit direktem Zugang vom Speisesaal
und vom Verteilerfoyer des Verwaltungstraktes aus, ergänzen die
Raumqualitäten durch gut nutzbare Freiräume. Die Lamellenfassade
des Speisesaals zieht sich über den Loggienbereich in gelockerter
Form weiter. Der Sonnenschutz ist gegeben, der direkte Einblick wird
gesteuert.
Vorplatz/ Hof
Der Vorplatz wird mit einem Plattenbelag in langgestreckten Rechteckformen belegt. Einzelne werden mit Grünpflanzen versehen,
sodass sich Grün-Felder und Platten abwechseln. Die bestehenden
Baumreihen bleiben erhalten.
Der Hof, ein Arbeitsraum im Freien, ist mit vielfältigen
Freiraumqualitäten ausgestaltet. Das Fassadensystems der Sockelzone wird in einer leichten Stahlkonstruktion, einer Art Zaun und
Rankgerüst, weitergeführt, als Abschluss zum Nachbarn.
Bei den Einfahrtsbereichen ist dieser Abschluss mit Toren verschließbar. Nach und nach soll mit ausreichendem Bewuchs eine
“lebende” Fassade zum Wohnbau-Areal entstehen.
In diesem Rankgerüst kann ein Freibereich eingehängt werden, eine
Terrasse auf erhöhtem Niveau, die den jetzigen Sitzbereich im Hof
ersetzt. Die Grenze zwischen Arbeitsbereich, Werkhof und Freizeit
wirdräumlichdefiniert.DieNutzbarkeitderFreibereichewirdverbessert. Die Leichtkonstruktion der zweiten Fahrzeughalle und die FlugdachbereichefindenunterdemschwebendenBaukörperPlatz.
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wettbewerb neubau hauptfeuerwache leopoldstadt Übungsturm
07 05 14
Bericht Architekt
Der Übungsturm wurde neu situiert und in die umgrenzende Freiraum- Struktur integriert. Unten ist er allseitig von Stahlbetonwänden
umschlossen. In den oberen Geschossen ist die Fassade zum Hof
aus Stahlbeton. Zur Straße hin wird die Einhausung mit der Lochblechfassade vorgeschlagen. Er fügt sich harmonisch in die Gartengestaltung.
ÖkonomiSCHE, ÖkologiSCHE PLANUNG
Die konstruktive Planung ist bereits auf die wirtschaftliche Errichtung
des Gebäudes ausgerichtet. Die Tragstruktur sind Stützen und Decken. Die Halle mit Betonwänden, die Außenwand in den Obergeschossen als vorgefertigte Holzelemente mit Fenstern. Eine wirtschaftliche
und schnelle Errichtung mit diesen Elementen wird ermöglicht.
Aufgrund der Struktur des Gebäudes wird ein möglichst geringer Bedarf an technisch zugeführter Energie für Heizung und Lüftung angestrebt.
Ein angemessener Befensterungsgrad, natürliche Fenster-Lüftung
für die Büros und Schlafräume, auch Möglichkeit zur Nachtlüftung tragen zum innenräumlichen Komfort und zum wirtschaftlichen Betrieb
des Gebäudes bei. Die Nutzung von Solarthermie für die Warmwasserbereitung und Unterstützung der Heizung, sowie die Bauteilaktivierung der Stahlbetonbauteile sind wesentliche Punkte ein low-tec
Gebäude zu errichten.
Die Beschattungselemente können je nach Sonneneinfall verstellt
werden. Die einfache Lagerung des Drehpunktes der perforierten
Lamelle, entweder gereiht oder gespiegelt, lässt zu, dass durch das
Aufdrehen auch zwei Felder frei bleiben können, und größere Sichtfelder nach außen entstehen, die dem Komfort dienen und der Fassadengestaltung.
Die Materialwahl und der Vorschlag auch Holzbauteile zu verwenden
ist im Sinne einer umweltverträglichen und ökologischen Planung zu
sehen. Der Leichtbau lässt Spielraum für eine funktionale Veränderung in kommenden Jahren.
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