Kräuterkurs 2014 NABU - Gruppe Buchholz e.V.; Ameisenweg 9; 21256 Handeloh; Telefon 04188 888 1062; Mail: [email protected] Echte Brombeere Artengruppe Rubus fruticosus agg. Die „Brombeere“ gibt es eigentlich nicht. Inzwischen gibt es an die 1500 Sorten der Brombeere. Sie pflanzt sich fast nur ungeschlechtlich fort, d.h. es bilden sich Samen ohne das vorher eine Befruchtung der Blüte stattgefunden hat (apomiktisch). So wird nur das Erbgut dieser Pflanze weitergegeben. Familie: Rosengewächse (Rosaceae) andere Namen: Bramel, Rahmbeere, Mohrenbeere, Braunbeer usw. Strauch wintergrün Höhe: 1 bis 4 m lange vielblütige Rispen Blüten: weiß bis rötlich; jede Blüte hat jeweils fünf Kelch- und Kronblätter und über 20 Staub- und Fruchtblätter Blütezeit: Mai bis August Erntezeit: Juli bis Oktober Blätter: 3 – 7 zählig gefingert, oberseits grün, unterseits je nach Sorte oft weißfilzig. Früchte: Die blauschwarzen Früchte sind botanisch gesehen keine Beeren, sondern Sammelsteinfrüchte. Jede kleine Einzelbeere ist im Aufbau einer Kirsche gleich. Stängel: die Stängel sind meist gebogen und je nach Sorte mehr oder weniger stark mit Dornen besetzt. Gartenzüchtungen sind inzwischen schon dornenlos. Häufigkeit: verbreitet, häufig Standort: Wegränder, Waldränder, Schuttplätze, Steinbrüche, Trockenrasen, Gebüsche Wert für Tiere: Schmetterlinge, Hummeln, Bienen, Vögel Essbare Teile: Blätter und Früchte Nutzung: die Blätter frisch oder getrocknet als Tee. Man kann die Blätter auch antrocknen, durchwalken, dann nass besprühen, im Leinensack 2-3 Tage vortrocknen und dann bei 40°C fertig trocken. Der Tee ist dann „fermentiert“ und mit Schwarztee zu vergleichen. Die Früchte können roh verzehrt werden. Man kann sie als Kompott kochen, zu Gelee, Saft, Likör, Wein, fruchtigen Brotaufstrichen verarbeiten, süß-sauer einlegen, oder mit Senf verarbeiten. Sie können auch eingefroren werden. Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Flavonoide, Fruchtsäuren, organische Säuren (z.B. Ascorbinsäure), ätherische Öle, Vitamine und Mineralstoffe z.B. hohe Mengen an Magnesium und Eisen. Daneben wichtige Spurenelemente wie: Zink, Mangan und Kupfer. Die dunkle Farbe der Früchte weisen auf einen hohen Gehalt an antioxidativen Pflanzenfarbstoffen hin. Antioxidantien sollen nach neusten Forschungen den Altersprozess verlangsamen. Die Früchte enthalten größere Mengen Vitamin C. Kräuterkurs 2014 NABU - Gruppe Buchholz e.V.; Ameisenweg 9; 21256 Handeloh; Telefon 04188 888 1062; Mail: [email protected] Heilmittel: Durch die Gerbstoffe wirkt die Brombeere adstringierend und mildert dadurch leichte Blutungen. Bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum kann man mit Brombeer-Tee gurgeln. Der Tee hilft auch bei leichten Durchfällen, Verschleimungen der Atemwege, Heiserkeit, Husten, Halsschmerzen und bei Magen- und Darmverstimmungen. Brombeersaft hilft bei Erkältugen, stärkt die Bronchien und wirkt krampflösend – auch bei Asthma. Brombeer-Likör ist magendstärkend. Naturheilkunde: hier wird die Brombeere als Blütenessenz eingesetzt. Historisches: der Name Brombeere soll sich vom mittelhochdeutschen brâme ableiten, was Dornenbusch bedeutet. Archäologen fanden Brombeeren in Gräbern aus der Jungsteinzeit. Es wurden ihr magische Kräfte nachgesagt. Unter einem Brombeerbusch zu sitzen, sollte schon gegen Rheuma und Furunkeln helfen. Die Blüten und Früchte waren ein Schutz gegen „böse Runen (Zeichen)“ und ein Mittel gegen Schlangenbisse. Die Griechen benutzten die Brombeeren gegen Gicht, Nierensteine und Schmerzen im Mund oder „geheimen“ Stellen. Die Blätter und Beeren wurden verwendet, um Wohlstand und Heilung anzuziehen. Die Heilige Hildegard von Bingen verwendete Brombeeren gegen Blutungen aus dem After und bei Erkältungskrankheiten. Im Nibelungenlied wird die Brombeere erwähnt. © Texte: G.Krebs, Rita Wiesmaier; Bilder: G.Krebs R. Wietz Literatur: Was blüht denn da? - Kosmos; Zeigerpflanzen – Quelle & Meyer; die Kräuter in meinem Garten– Weltbild, FloraWeb, Wikipedia, eigene Aufzeichnungen