Bodenlehrpfad Beuren - Fachdokumente LUBW - Baden

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Boden
- die oberste Schicht der
festen Erdkruste ist eine zentrale
2. Auflage 2003
,
Verborgene Horizonte
- Böden am Albtrauf
Grundlage des Lebens. Das flüssige
Wasser, die gasförmige Luft und das
feste Gestein treffen sich in dieser
dünnen Haut der Erde. Unzählige
Pflanzen- und Tierarten finden hier
ihren Lebensraum – letztlich ist der
Boden auch unsere Lebensgrundlage. Meist liegt er jedoch unbeachtet unter unseren Füßen.
Einblicke
Unterwelt
pfad
in diese unbekannte
bietet
Beuren
der
an
Profilgruben.
Die
reise
am
beginnt
Bodenlehr-
sieben
Freilichtmuseums
offenen
EntdeckungsParkplatz
Beuren
des
Bodenlehrpfad
Beuren
Rund um Beuren bestehen
die Gesteine aus Meeresablagerungen der Jura-Zeit (vor ca.
170 Mio. Jahren). Im Bereich des
Spitzberges und Engelberges stehen die dunklen Tonmergel des
Oberen Braunjura an. Am Fuß der
Schwäbischen Alb finden sich die
hellen Kalkmergel des Unteren
Weißjura. Häufig sind diese aber
von Kalkstein-Hangschutt des OberenWeißjura überdeckt.
Kirchheim/Teck
der Re-
genwurm,
gleitet
lich entsteht Boden. Bodo stellt
Ihnen Böden aus unterschiedlichen
Ausgangsgesteinenvor.
(Land-
kreis Esslingen).
Bodo,
Gestein verwittert und allmäh-
Sie
beals
fachkundiger Bo-
Engelberg
Sandgrube
denexperte.
Abb. nach G. Wagner (1961), verändert.
Er führt Sie durch die Landschaft
der
Voralb,
über
uralte
Meeres-
ablagerungen bis zu den Spuren
tertiärer Vulkane. Auf kurzem Weg
lernen Sie Böden kennen, die sehr
sandig oder stark tonig, sehr nass
oder ganz trocken sind.
Und jetzt geht’s los – Bodo erwartet
Sie schon im Boden!
Im Bereich der Sandgrube
findet sich eine Besonderheit –
vulkanischer Basalttuff in einem
Schlotdes ‘Schwäbischen Vulkans’.
Vor ca. 18 Mio. Jahren brach dieser
Vulkan im Gebiet zwischen Bad
Urach und Kirchheim aus. In über
300 unterschiedlich großen Schloten stiegen Gas und vulkanisches
MaterialandieOberfläche.
Station 1
Kleine Bodenkunde
Horizont
–
Durch
Bodenbildung
entstandene Schicht mit ähnlicher
Merkmalsausprägung wie z.B. Farbe,
Bodenart oder Kalkgehalt
Bodenprofil
– die Abfolge der ein-
zelnen Horizonte von der Bodenoberfläche bis zum Gestein
Bodenart
– Korngrößenzusammen-
setzung des Bodens – Anteile von
Sand, Schluff und Ton. Fühlen Sie
selbst das feuchte Bodenmaterial:
Sand klebt nicht, Schluff hält zusammen, Ton klebt stark
Station 2
Basalttuff -
Hier geht’s
los!
Sandgrube
Die durch Abbau
entstandenen
Rohböden beherbergen wertvolle
Tier- und Pflanzenarten.
Der Lehrpfad
beginnt am
Parkplatz
des Freilichtmuseums.
Humus – die abgestorbenen, teils zersetzten organischen Bestandteile des
Bodens
L-Horizont – dem Mineralboden aufliegende Pflanzenreste (Streu)
A-Horizont
– meist humushaltiger
Oberboden – Mineralboden vermischt
mit zersetztem organischen Material
B-Horizont
N
+ Landesvermessungsamt Baden-Württemberg
Rasterdaten TK 25, AZ 2851.2-D/1774
– durch physikalische
und chemische Verwitterung entstandener mineralischer Unterboden
Station 4
C-Horizont – das nicht oder nur wenig
Station 3
verwitterte Gestein – der Untergrund
Physikalische Verwitterung
–
Zerkleinerung des Gesteins, insbesondere durch Frost, Hitze und Wurzeldruck
Chemische Verwitterung – Auflösung von Gesteinsmineralien durch
Reaktion mit Regenwasser und Luftsauerstoff und anschließender Aufbau
von neuen Mineralien – dies nennt man
Verbraunung und Verlehmung
Gefüge
– räumliche Anordnung der
festen Bodenbestandteile z.B. Krümel,
Polyeder oder Prismen
200 m
Braunerde Pararendzina
aus Basalttuff
Der tiefreichende A-Hori-
Humose
Pararendzina
aus WeißjuraHangschutt
Im Oberboden
herrscht ein
reges Boden-
Station 5
Kalkhaltiger
BraunerdePelosol aus
Tonen des
Oberen
Braunjura
leben. Durch
zont weist auf
den ständigen
Der mächtige
frühere Acker-
Nachschub von
Humushorizont
nutzung hin.
Hangschutt ist
weist auf eine
Das vulkanische
die Bodenbil-
frühere Acker-
Bodenmaterial
dung nicht sehr
oder Garten-
ist sehr sandig.
tiefreichend.
nutzung.
Station 7
Station 9
Station 10
Bodenfunktionen
Gley aus
Toniger
Pararendzina-
Neben der Nutzung durch Land- und
Braunjura-
Pseudogley
Braunerde
Forstwirtschaft erfüllen Böden noch
mergeln
aus Braunjura-
aus Weißjura-
andere wichtige Aufgaben im Natur-
tonmergeln
Hangschutt
haushalt.
ner stauenden
Ein nur wenig
Als große
Schicht im
wasserdurch-
Untergrund
lässiger Unter-
steht hier
boden verur-
ganzjährig
sacht stark
Grundwasser
wechselnde
hoch an.
Wasserver-
Aus den Schuttmassen der
Schwäbischen
Alb entwickelte
sich ein sehr
steiniger und
kalkreicher
Boden.
Aufgrund ei-
hältnisse .
Wasserspeicher über-
nehmen Böden eine zentrale Rolle
beim Hochwasserschutz und bei der
Grundwasserneubildung.
Böden sind Schadstofffilter – mit
ihren Bestandteilen Humus, Kalk
und Ton schützen sie das Grundwasser vor Verunreinigung.
In ungestörten Böden sorgen zahllose Bodenlebewesen für eine hohe
Panoramablick auf
den Beurener Fels
Selbstreinigungskraft.
Bodenschutz
Die Leistungsfähigkeit hat jedoch
auch ihre Grenzen. Übermäßige
mberg
Schadstoffeinträge, Verdichtung
und Erosion können das empfindliche System Boden dauerhaft
Station 6
schädigen.
Kalkhaltiger
Der hohe Flächenverbrauch durch
Braunerde-
Siedlung und Verkehr vernichtet
Pelosol aus
Station 8
täglich wertvollste Böden unwieder-
Weißjura-
‘Buckelwiese’ am Engelberg
bringlich. Nur ein nachhaltiger und
tonmergeln
schonender Umgang mit Böden
Die Hanglage und der tonige
Untergrund bewirken das un-
Am sonnenbe-
regelmäßige Abrutschen der
schienen Süd-
Bodendecke bei Wasserzutritt.
Westhang des
Zusätzlich hebt und senkt sich
Spitzberges
die Oberfläche bei wechseln-
zeigt dieser
dem Bodenwassergehalt durch
Tonboden tiefe
Quellung und Schrumpfung -
Trockenrisse.
ein Boden in Bewegung!
sichert langfristig unsere Zukunft.
Bodo und seine Freunde hoffen,
dass der Bodenlehrpfad Ihr Interesse geweckt und Ihnen ‘neue Horizonte’ eröffnet hat.
Auf bald!
Wasser und Luft bewirken nicht nur
die Verwitterung von Gestein zu
Boden, sondern prägen auch wesentlich die Eigenschaften der
Böden. So sorgt das Zusammenspiel von Klima, Lage in der
Landschaft und Wasserhaltefähigkeit für wechselnde Feuchtigkeitsverhältnisse.
Bodo führt Sie von trockenen Standorten am sonnigen Süd-West-Hang
des Spitzberges über wechselfeuchte Böden bis zum ganzjährig wasserführenden Grundwasserbodenin
einemkleinenTal.
Nützlicher Boden
So vielfältig Böden sind, so vielfältig ist auch die auf ihnen gedeihende Pflanzendecke. In der Kulturlandschaft werden Böden seit jeher
land- und forstwirtschaftlich genutzt. Die Verteilung von Wald-,
Acker- und Wiesennutzung wird
insbesondere von den Bodeneigenschaften bestimmt. Aber auch die
jeweilige wirtschaftliche Situation
entscheidet über die Nutzung von
Böden – die Landschaft ist im Wandel,dieBödensindihrGedächtnis.
BodozeigtIhnentypischeBödenunter Wald und Grünland, aber auch
solche, die Spuren einer früheren
Ackernutzung aufweisen.
Organisatorisches
Ausgangspunkt ist der Parkplatz
des Freilichtmuseums. Der Pfad mit
10 Stationenist 4 kmlang. Von April
bis Oktober sind die Profilgruben
zugänglich, von November bis März
sindsiegeschlossen.
Führungen
werden regelmäßig angeboten.
Gruppenführungen können individuell vereinbart werden – Kontakt:
Landratsamt Esslingen, Amt für
Wasserwirtschaft und Bodenschutz,
Pulverwiesen 11, 73726 Esslingen,
Tel.: 0711 / 3902-2489oder Email:
[email protected]
Weitere Informationen
Eine Broschüre über den Lehrpfad
ist an der Kasse des Freilichtmuseums und in der Panorama Therme
Beuren erhältlich. Infos zum Boden:
www.bvboden.de und www.uvm.badenwuerttemberg.de/xfaweb/(BofaWeb), Infos zu
Beuren und Umgebung: www.beuren.de und
www.freilichtmuseum-beuren.de
Verborgene Horizonte
– Böden am Albtrauf –
Initiative:
Finanzierung:
Baden-Wür ttemberg
Landkreis Esslingen
Von Neuffen mit der Buslinie 172
fahrt
Universität Hohenheim
A8
Kirchheim-Ost
Münch
en
Nürtingen
Owen
Owe n
Neuffen
Metzingen
Tübingen
Fa. K. Klass, Beuren
Kirchheim/Teck
Karls
ruhe/H
eilbro
nn
Kirch-
nach Beuren.
Gemeinde Beuren
Freilichtmuseum Beuren
heim-Ost,
ü ber
Unterstützt von:
Stuttgart
Von der Autobahn A8 Aus-
Ministerium für
Umwelt und Verkehr
Verkehrsanbindung
bis Beuren.
Bundesverband Boden e.V.,
Regionalgruppe Süd
Beuren
Bad Urach
Träger:
Landkreis Esslingen
Konzeption,
werkbüro für boden und
Layout,
bodenschutz, Beuren
Umsetzung:
Planungsg ruppe
Ökologie und Information,
Unterensingen
2. Auflage 2003
Kein Boden ohne
Wasser und Luft
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