Wettbewerb Technologie- und Wissenschaftscampus Seestadt Aspern / Baufeld C4 – Bauphase 2 sechsstellige Kennzahl: 471311 Formblatt 02 – Erläuterungsbericht Architektonisches Konzept (Von dem Wettbewerbsteilnehmer sind die grau hinterlegten Felder auszufüllen.) Textliche Beschreibung der Leitgedanken des architektonischen Konzepts auf max. 2 DIN A4Seiten: Entwurfsgrundsätze und Kernaussagen zum Konzept, architektonische und funktionale Aspekte, Ausführung zu Statik und Bauphysik, Ausführungen zu gewählten Baumaterialien und Konstruktionsweisen, Ausführungen zur Wirtschaftlichkeit und Flexibilität. Städtebau Der Entwurf gliedert sich harmonisch in das nachhaltige Stadtentwicklungskonzept der Seestadt Aspern ein. Die städtebauliche Figur ist die logische Weiterentwicklung der im Masterplan formulierten Grundidee: Optimal belichtete, fächerförmig ausgerichtete Gebäuderiegel definieren klare Raumkanten und attraktive Schauseiten entlang der Christine-Touillon Strasse. Verbindungen und Durchwegungen in den Gebäudezwischenräumen vernetzen den Campus mit dem Kontext. Freiraumkonzept Die Uferzone in der Mitte des Campus bildet das Rückgrat des übergeordneten Freiraumkonzeptes. Die zentral gelegene Wasserfläche mit Holzterrasse und Uferzone lädt zum Verweilen ein. Die verschiedenen Schwerpunkte und Atmosphären im Freiraum sorgen für ein breites Nutzungsangebot. Große Tische und flexible Sitzelemente laden zur gemeinsamen Mittagspause oder zum gemeinsamen Arbeiten im Freibereich ein. Aufgrund des Mobilitätspunktes mit E-Bikeladestation und Lastenradverleih können im Sinne der Work-Life-Balance der MitarbeiterInnen kurze Wege, z.B. zum Kindergarten, schnell und unkompliziert zurückgelegt werden. Die geforderten Parkplätze für die Bauplätze und für das IQ Aspern befinden sich bis zur Bauphase 03 auf dem Bauplatz C4-4 und C4-5. Die temporären Parkplätze sind innerhalb des Umrisses der künftigen Bebauung angeordnet. Es stehen insgesamt 156 Parkplätze zur Verfügung. Architektur Die Haupteingänge zu den Gebäuden orientieren sich zur Mitte des Campus. Großzügige Dreh-Schiebeflügel in der Fassade öffnen die Erdgeschoßzone zum Freiraum. Der offen gestaltete Eingangsbereich mit Cafe und Ausstellungsfläche dient als identitätsstiftender, zentraler Begegnungsraum. Er ist das soziale Zentrum des Hauses und bildet die Schnittstelle zum urbanen Raum. Die Lobby ist sowohl vom Campus als auch straßenseitig begehbar. Zwischen den Baukörpern befindet sich die Werkpassage, welche zur Anlieferung und zum Prototyping im Außenraum dient. Die differenzierte Abfolge der sozialen Räume, Treffpunkte und Kommunikationszonen, von öffentlichen bis privat, beginnt im Außenraum und wird innerhalb der Gebäude entlang der offen gestaltete Haupttreppe vertikal fortgesetzt. Die Raumabfolge unterstützt eine Bandbreite kreativer Arbeitsformen. Von gemeinsamen Spaziergängen und sozialen Interaktionen im Park, Präsentationen im EG, fokussierten touch-down meetings in den Teeküchen bis zum Studium der Fachliteratur in der Bibliothek im 2.OG. Formblatt 02 - Architektonisches Konzept Wettbewerb Technologie- und Wissenschaftscampus Seestadt Aspern / Baufeld C4 – Bauphase 2 Die Anordnung der zentralen Erschließungs- und Kommunikationszone als optimierter H-Typ ermöglicht die flexible Erschließung auch kleinteiliger Mieteinheiten ab 70m2. Zentrale Kerne, Küchen und Besprechungsräume stehen allen Mietern zur Verfügung. Gebäudetiefe und Stützraster sind im Hinblick auf die flexible Nutzung der Mietbereiche optimiert. Die energetisch optimierte Fassade in den Ebenen 01 und 02 ist teilweise mit Holzpaneelen verkleidet. Die Add On Fassade ist an Stirnseiten der Gebäuderiegel, optional auch als räumlicher Abschluss der Werkhöfe angedacht. Die Bepflanzung der durchgehenden vorgehängten Tröge sorgt für zusätzliche jahreszeitliche Verschattung der südseitigen Fassaden ohne Einschränkung der Blickbeziehungen sowie für ein gesundes Mikroklima und räumliche Qualität. In der Fassadenebene angebrachte LED Elemente dienen als Image und Informationsträger. Sie kommunizieren die nachhaltigen Parameter des Gebäudes (Energietransfer IQ, Ladestatus, Leistung der Photovoltaikanlage). Tragwerkskonzept Das wesentliche Tragwerkskonzept setzt sich aus Stahlbetonstützen, Flachdecken, aussteifenden Kernen und tragenden Parapeten zusammen. Sämtliche Lasten werden durch eine Flachgründung als Fundamentplatte und Einzelfundamentierungen abgetragen. Auch der Kollektorgang kann für die Fundamentierung der Gebäudelasten genutzt werden. Für die Aussteifung gegen horizontale Lasteinwirkungen aus Wind, Schiefstellung und Erdbeben werden die innen liegenden Kerne herangezogen. Die tragenden Kernwände sind grundsätzlich in Stahlbeton angedacht. Es kommen Durchstanzbewehrungen, schlaffe Bewehrung und eventuell verbundlose Vorspannung für auskragende und weitgespannte Bereiche zur Ausführung. Die Eingangsbereiche im Erdgeschoss werden durch gezielte Stützenstellungen aufgelöst. Die darüber liegenden Geschosse werden durch eine Abfangdecke getragen. Unter Berücksichtigung des Bürorasters werden die tragenden Stützen im Bereich der Fassade angeordnet. Die umschriebenen Abmessungen im Grundriss betragen ca. 50m x 55m und 50m x 70m. Die Baukörper können kompakt und ohne Bauteilfuge errichtet werden. Formblatt 02 - Architektonisches Konzept