ATP Architekten und Ingenieure Wettbewerb Wien 22, TZ aspern

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ATP Architekten und Ingenieure
Wettbewerb Wien 22, TZ aspern Seestadt
Erläuterungstext
Entwurfsgrundsätze und Kernaussagen zum Konzept
Das Projekt basiert auf dem Konzept der Sprengung einer herkömmlichen Blockrandbebauung. Durch das Aufbrechen entsteht - unter Berücksichtigung der Bauphasen – eine
Konfiguration aus 5 Gebäuden um einen gemeinsamen Freiraum. Die einzelnen Objekte
sind radial zur Geometrie des Bauplatzes angeordnet und fokussieren dadurch auf den
See als Zentrum des übergeordneten Städtebaus in der Seestadt Aspern.
Entlang der Ringstrasse und der SO-Spange liegen die höchsten Gebäudeteile. Zu diesen
wichtigen Straßenräumen wird eine Raumkante ausgebildet, welche teilweise durchbrochen ist, um mit dem umliegenden Kontext Vernetzungs- und Durchwegungsmöglichkeiten für Fußgänger und Fahrräder anzubieten.
Der in der Mitte liegende Freiraum, von dem auch alle Gebäude erschlossen werden, bildet eine Kommunikationsfläche und die Plaza des Projekts. Durch die Anordnung der Eingänge in die Baukörper und das Anbieten von Allgemeinflächen (Restaurant, Kantine,
Seminarräume und Fahrradabstellräume) rund um und im Freiraum entsteht ein belebter
urbaner Campus, ein Plus für Aspern. Gestalterisch wird die städtebauliche Randlage des
TZ Aspern zum zentralen See als Seeufer interpretiert und zum grundlegenden Thema für
den Freiraum abstrahiert. Das Erscheinungsbild dieses Seeufers wird über eine Komposition
aus den drei Elementen Gräserfelder, Holzstege und Wasserbecken inszeniert – die vielschichtige Hierarchie des Wegenetzes findet ihre Entsprechung in unterschiedlichen Materialien bzw Bewegungsräumen.
Das energetische Konzept sichert die Minimierung des Energieverbrauchs und schont die
fossilen Energieressourcen durch den Einsatz regenerativer Energien in Verbindung mit einem darauf abgestimmten Gebäudetechniksystem. Das TGA System ist auf geringen Wartungsaufwand und niedrige Betriebskosten ausgelegt. Die relevanten Elemente zur Erreichung des Plus-Energie-Standards sind unter anderem eine energieeffiziente und schadstoffarme Bauweise, eine luftdichte Gebäudehülle sowie eine wärmebrückenarme Konstruktionen durch optimale Bauteilkonstruktion und einen hohen Dämmstandard. Thermische Solarkollektoren nutzen die Sonneneinstrahlung aktiv zur Wärmebereitstellung. Die
Photovoltaik-Solarmodule wandeln die Sonneneinstrahlung direkt in Elektrizität um und
speisen diese ins Stromnetz ein. Weiters wird durch vertikale Windturbinen elektrische Energie erzeugt.
Das Ensemble ist auf allen Straßenfronten mit attraktiven, identitätsstiftenden Fassaden
ausgestattet, welche als Add-On-System die differenzierten energieoptimierenden Tools
tragen. Die Add-On-Fassade besteht aus Rahmen, die alternativ mit horizontalen Lamellen
(Sonnenschutz, Blendschutz und Lichtumlenkung), vertikalen semitransparenten Photovoltaik-Lamellen (mit polykristallinen PV-Zellen bestückte Glaslamellen) oder Windturbinen
bestückt werden können. Die Lamellen sind beweglich und richten sich immer optimal
nach dem Sonnenstand aus. Den oberen Abschluss der Fassade bilden vertikale Windtur-
binen für Stromerzeugung. Diese sind als Pilot- und Forschungsprojekt des Technologiezentrums geplant.
Die Funktionalität des Gebäudekomplexes ergibt sich durch die Bauphasen, die Berücksichtigung einer bestehenden Fernwärmeleitung und das Erschließungskonzept.
Die Anlieferung mit Klein-LKW´s findet im wesentlichen in einem äußeren Ring rund um die
Baukörper statt. PKW´s tauchen unmittelbar nach der Grundstücks-Einfahrt in die Tiefgarage ab (alle Bauphasen). Der gesamte verbleibende Freiraum steht als inszenierte Landschaft also den Fußgängern und Fahrradfahrern zur Verfügung.
Die Gebäude sind aufgeteilt nach funktionalen Prinzipien mit dem Ziel optimale, flexible
Nutzungen herzustellen und eine Kleinteiligkeit der Einheiten zu ermöglichen (Teilbarkeit
von Multifunktions- und Büroflächen in kleine Einheiten).
Die repräsentativen Eingangsbereiche (Zugänge zu den Haupterschließungskernen) und
die Allgemeinbereiche im Erdgeschoß sind zum Freiraum und zum Strassenraum orientiert.
Zur Anlieferungsstrasse und den umliegenden Strassen sind die Multifunktionsflächen mit
robusteren Nutzungen orientiert, welche durch großzügige Verglasung gut belichtet sind
und mit dem Straßenraum kommunizieren. Teilweise liegen Multifunktionsflächen wie z.B.
Labors auch im Mezzaningeschoß, verbunden mit einem Lastenlift.
Ansonsten befinden sich in den Obergeschoßen Büros, zentral erschlossen und teilbar in
kleine Einheiten. In den Dachgeschoßen befinden sich Büros sowie einige Dienstwohnungen.
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