Guidant AG Dornacherplatz 7 CH-4500 Solothurn +41 32 626 57 00 Tel +41 32 626 57 01 Fax www.bostonscientific.com Solothurn, 15. Januar 2008 Aktualisierung des Sicherheitshinweises vom Mai 2006 zu möglichen Störungen bei subpektoraler Implantation mit Seriennummern nach unten zeigend bei CONTAK RENEWAL 4 und VITALITY Systemen Zusammenfassung Problem: Häufigkeit: Auswirkung: Maßnahmen: Bei bestimmten ICD- und CRT-D Systemen, die subpektoral so implantiert sind, dass die Seriennummer auf die Rippen weist, kann eine wiederholt auftretende mechanische Belastung auf das Titangehäuse zu einer Beschädigung von Bauteilen führen und damit zu einer Gerätefehlfunktion. Geräte, die subkutan oder subpektoral mit der Seriennummer nach oben weisend implantiert wurden, sind von dieser Sicherheitsinformation nicht betroffen. Diese Aktualisierung der Sicherheitsinformation schließt auch die in Tabelle 1 aufgeführten VITALITY® ICD-Modelle ein, die das gleiche Verhalten zeigen können, sofern sie in der als kritisch beschriebenen Position implantiert wurden. Von den insgesamt weltweit betroffenen Geräten sind schätzungsweise 950 in kritischer Position implantiert. Es wurden 13 Störungen berichtet. Die Prognose für die Fehlerrate für diese 950 Geräte liegt bei 3 – 4% in einem Zeitraum von 60 Monaten. Verlust der Schocktherapie, Verlust der Stimulationstherapie (vorübergehend oder dauerhaft) oder Verlust der Telemetriekommunikation. Bitte prüfen Sie in den Unterlagen der Patienten, ob das Gerät subpektoral implantiert wurde, bzw. prüfen Sie anhand einer Röntgenaufnahme, in welcher Position das Gerät implantiert ist. Ist das Gerät in subpektoral in der beschriebenen kritischen Position implantiert, sollten Sie bei körperlich aktiven Patienten und bei Patienten, die regelmäßig eine Gerätetherapie benötigen, eine Repositionierung oder einen Austausch in Erwägung ziehen. Führen Sie bei Patienten mit Geräten, die in kritischer Position implantiert sind, die Nachuntersuchungen wie im Handbuch beschrieben durch. Sehr geehrte Damen und Herren, im Mai 2006 gab Boston Scientific CRM eine Sicherheitsinformation heraus, die die Möglichkeit einer Gerätefehlfunktion bei bestimmten ICD und CRT-D-Systemen beschrieb, wenn diese subpektoral implantiert wurden, so dass die Seriennummer dabei nach unten auf die Rippen zeigt. Erfahrungen aus der Praxis und durchgeführte Tests zeigen, dass weitere VITALITY-Modelle diesem Fehlermechanismus unterligen können (Tabelle 1). Problembeschreibung Gezielte Funktionsdauertests zeigen, dass eine wiederholt auftretende mechanische Belastung auf der Seite des Titangehäuses, auf der die Seriennummer zu finden ist, zu Schäden an Bauteilen führen kann, mit der möglichen Folge einer Gerätefehlfunktion. Dies wurde aber nur dann beobachtet, wenn das Gerät subpektoral mit der Seriennummer nach unten auf die Rippen zeigend implantiert wurde GERÄTENAME TYPE MODEL SN 00000 OK Abbildung 1. Optimale Lage bei linksseitiger subpektoraler Implantation. Elektrodenausgang zeigt bei Draufsicht nach links in Richtung Sternum. Seriennummer ist bei Implantation sichtbar. Abbildung 2. Foto und Röntgenaufnahme. Ungünstige Lage. Ausrichtung, bei linksseitiger Implantation, die es bei subpektoraler Implantation zu vermeiden gilt. Elektrodenausgang zeigt bei Draufsicht nach rechts in Richtung Schulter. Seriennummer befindet sich auf der Rückseite. Betroffene Geräte Tabelle 1. Potentiell betroffene Modelle sofern das Gerät subpektoral mit der Seriennummer nach unten weisend implantiert wurde. Population vom Mai 2006 ® CONTAK RENEWAL 3 & 3 HE* CONTAK RENEWAL 3 AVT & 3 AVT HE* CONTAK RENEWAL 4 & 4 HE CONTAK RENEWAL 4 AVT & 4 AVT HE VITALITY DR HE* H170/H173/H175/H177/H179 M150/M155/M157/M159 H190/H195/H197/H199 M170/M175/M177/M179 T180 Population vom Januar 2008 VITALITY 2 EL DR/VR VITALITY EL* VITALITY DR+ T167/T177 T127 1872 * = Diese Modelle werden nicht in Europa vertrieben Auf www.bostonscientific.com finden Sie ein Programm, mit dem Sie betroffene Modell- & Seriennummern identifizieren können. Klinische Implikationen Es gibt zwar keine Möglichkeit vorherzusagen, ob oder wann ein Gerät in kritischer Position ausfallen könnte, doch eines oder mehrere der folgenden Geräteverhalten zeigen an, dass eine Störung aufgetreten ist: Verlust der Schocktherapie, Verlust der Stimulationstherapie (vorübergehend oder dauerhaft), Verlust der Telemetriekommunikation, Pieptöne (16 Pieptöne alle sechs Stunden) und Anzeige einer Warnmeldung bei Abfrage mit einem Programmiergerät. Häufigkeit Aus der Population vom Mai 2006 von 70200 Geräten wurden 6 weitere Störungen (von insgesamt acht) gemeldet. Fünf Störungen wurden aus der Population vom Januar 2008 gemeldet, die insgesamt 24.700 Geräte umfasst. Meldungen über Todesfälle oder weitere Vorkommnisse in Zusammenhang mit dieser Störung liegen nicht vor. Da uns der Ort und die Lage des implantierten Gerätes nicht gemeldet wird, können wir lediglich schätzen wie groß die Fehlerrate ist und wie häufig Geräte subpektroral mit der Seriennummer nach unten liegend implantiert sind. Wenn man davon ausgeht, dass etwa 1% der hier aufgeführten Geräte in einer als kritisch beschriebenen Lage implantiert sind - dann sind schätzungsweise weltweit 950 Geräte aus den Populationen Mai 2006 und Januar 2008 subpektoral mit der Seriennummer nach unten weisend implantiert. - entsprechen 13 beobachtete Fehlfunktionen bei 950 Geräten 1,4% - liegt die prognostizierte Fehlerrate für die 950 Geräte aus beiden Populationen, die in kritischer Lage implantiert sein können, bei 3 – 4% (28 – 38 Geräte) in einem Beobachtungszeitraum von 60 Monaten. Empfehlungen Die Empfehlungen zum Umgang mit Patienten sind die gleichen wie im Sicherheitshinweis vom Mai 2006: 1. Bitte prüfen Sie z.B. in den Unterlagen der Patienten die ein Gerät tragen, das in Tabelle 1 aufgeführt ist, ob es subpektoral implantiert wurde. Geräte, die subkutan implantiert wurden, sind von diesen Sicherheitsinformationen nicht betroffen. 2. Stellen Sie bei subpektoraler Implantation anhand von Röntgenaufnahmen in AP Projektion fest, ob eine kritische Geräteposition vorliegt. ¾ Zeigen die Anschlussbuchsen für die Elektroden wie in Abbildung 1 dargestellt nach links, entgegen dem Uhrzeigersinn, dann ist das Gerät von dieser Sicherheitsinformation nicht betroffen und es bedarf auch keiner Änderung im aktuellen Patientenmanagement. ¾ Ist ein Gerät in einer kritischen Position implantiert, wie in Abbildung 2 dargestellt • sollten Sie Ihren Patienten auf die Möglichkeit eines Geräteversagens hinweisen; • sollten Sie die Patienten-Nachsorgeuntersuchungen wie im Handbuch beschrieben durchführen; • sollten Sie bei körperlich aktiven Patienten oder bei Patienten, die regelmäßig eine Gerätetherapie benötigen, eine Repositionierung oder einen Austausch des Gerätes in Erwägung ziehen. 3. Bitte berücksichtigen Sie bei Neuimplantationen von Geräten die in Tabelle 1 aufgeführt sind, diese so zu platzieren, dass die Seriennummer - wie in Abbildung 1 dargestellt - nach oben weist. . Ergänzungsprogramm zu unseren Garantiebestimmungen Unser spezielles Ergänzungsprogramm zu unseren Garantiebestimmungen gewährt, unter bestimmten Bedingungen, eine vollständige Gutschrift beim Austausch gegen ein Boston Scientific Ersatzgerät. Weitere Informationen Wir sind uns darüber bewusst, was diese Mitteilung für Sie und Ihre Patienten bedeutet; jede Unannehmlichkeit bedauern wir sehr. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle daher noch einmal versichern, dass die Patientensicherheit für uns oberste Priorität hat. Sollten Sie Fragen zu diesem Schreiben haben, dann wenden Sie sich bitte an Ihren Boston Scientific CRM-Repräsentanten. Mit freundlichen Grüßen Boston Scientific / Guidant AG Manuel Heuer CRM Country Manager Dr. Michael Thiel Manager Regulatory Affairs and Quality, Sr.