nachrichten - Österreichische Schmerzgesellschaft

Werbung
P.b.b.
03Z034911 M
B&K Bettschart&Kofler Kommunikationsberatung GmbH, A-1090 Wien, Liechtensteinstr. 46a
Retouren an „Postfach 555, 1008 Wien“
Schmerz
Nr.3|2015 • ISSN 2076-7625
NACHRICHTEN
ZEITSCHRIFT DER ÖSTERREICHISCHEN SCHMERZGESELLSCHAFT
Fa
ch
ku
rz
in
fo
rm
Triptane – seit 20 Jahren Goldstandard in der Migränebehandlung
ROUND TABLE
Situation der
Schmerzversorgung
KONGRESSBERICHTE
u 23. Wissenschaftliche
Tagung der ÖSG
u Summer University –
Degenerative Spine Surgery
u 5th International Congress on
Neuropathic Pain
u European Congress of
Rheumatology (EULAR)
u 1st Congress of the European
Academy of Neurology
u 16. Europäischer OrthopädieKongress EFORT
46
ite
Se
he
sie
at
io
n
TOPICAL UPDATE
Heber Ferraz-Leite, Migräne (Liquid Light)
EDI TO RI AL
PRESIDENT’S CORNER
4
NEWS
5
ROUND TABLE
Politische Entscheidungen zur Schmerzversorgung
8
JOURNAL CLUB
Kommentare zu aktuellen Publikationen
12
TOPICAL UPDATE
UNIV.-PROF. DR. JOSEF DONNERER
Triptane – seit 20 Jahren Goldstandard in der
Migränebehandlung
14
SERIE
OÄ DR. BRIGITTE MESSERER
OA DR. WOLFGANG JAKSCH
Regionalanästhesiologische Verfahren im Kindesalter
18
FREIES THEMA
OÄ DR. WALTRAUD STROMER
Volkskrankheit Rückenschmerz: Prävention –
Therapie – Rehabilitation
21
KONGRESSBERICHTE
23. WISSENSCHAFTLICHE TAGUNG DER ÖSG
u Optimierung der Zusammenarbeit
u ÖSG-Posterpreise
u Metamizol – unverzichtbar in der Therapie
u Neues Positionspapier zur Opioid-Therapie
zwischen Suchtrisiko und Unterversorgung
u Zunehmende Bedeutung invasiver Verfahren
u Hohe Frequenzen gegen chronische Schmerzen
u Krebspatienten: Grund- und Durchbruchschmerz
angemessen behandeln
SUMMER UNIVERSITY – DEGENERATIVE SPINE SURGERY
u Innovative Wirbelsäulenchirurgie
5TH INTERNATIONAL CONGRESS ON NEUROPATHIC PAIN
u Neuropathische Schmerzen bei Patienten mit Diabetes
u Postherpetische Neuralgie – eine Herausforderung bei
älteren Patienten
EUROPEAN CONGRESS OF RHEUMATOLOGY
u Neues zur ankylosierenden Spondylitis
u Erhöhte Harnsäurewerte können teuer werden
u Rheumatoide Arthritis – Biologikum mit Flexibilität
28
30
32
33
35
36
37
38
40
42
44
46
47
1ST CONGRESS OF THE EUROPEAN ACADEMY OF NEUROLOGY
u Medikamenteninduzierter Kopfschmerz durch
Analgetika-Übergebrauch
48
u Therapierefraktärer Clusterkopfschmerz klar definiert
49
16. EUROPÄISCHER ORTHOPÄDIE-KONGRESS EFORT
u Osteoporotische Hüftfrakturen – ältere Patienten,
aufwendigere Behandlungen
50
KONGRESSKALENDER
Fachkurzinformationen
Impressum
51
51
55
Mediendienst Wilke
I NHAL T
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen!
E
in Teil dieser Ausgabe ist der Berichterstattung über die
23. Wissenschaftliche Tagung der ÖSG gewidmet. Einmal
mehr wurde hier die Wichtigkeit einer engen Verzahnung
zwischen niedergelassenem Bereich und abgestuften, spezialisierten Schmerzzentren (so es diese in Österreich überhaupt
schon gibt) unterstrichen. Es wäre zu wünschen, dass endlich
auch in einer Metropole wie Wien solche Zentren mit gewidmeten Therapieplätzen für die tagesklinische und stationäre
Behandlung chronischer Schmerzpatienten eingerichtet würden
– und insbesondere am renommierten AKH. Diesbezüglich hinkt
Wien leider hinter anderen Bundesländern nach – einmal ganz
abgesehen vom Vergleich zu anderen europäischen Staaten.
Auf diesen österreichischen Kongress folgt in Kürze ein europäisches wissenschaftliches Großereignis der Schmerzmedizin: Unter
dem Motto „Translating Evidence Into Practice“ findet der Kongress der Europäischen Schmerzföderation EFIC „Pain in Europe
IX“ in der ersten Septemberwoche in Wien statt. Ein facettenreiches und interessantes Programm – über das wir in der kommenden Ausgabe dieser Zeitschrift ausführlich berichten werden
– wartet auf die über 4.000 Teilnehmer aus aller Welt.
Ein aktuelles Thema, das zweifellos auch die Teilnehmer des
EFIC-Kongresses beschäftigen wird, sind die neuesten Entwicklungen um eine Verankerung von chronischem Schmerz als eigenständiges Krankheitsbild im zukünftigen ICD-11. Dank massiver Bemühungen und Interventionen der European Pain Federation EFIC unter meiner Präsidentschaft wurde 2012 gerade noch
rechtzeitig eine internationale Task Force der IASP mit EFIC-Beteiligung ins Leben gerufen, die seither eng mit der WHO zusammenarbeitet und der wir jetzt diesen großen Fortschritt für alle
Schmerzpatienten und Schmerzmediziner weltweit verdanken!
In der Beta-Version der neuen internationalen Codierung, die bis
August 2016 in der Praxis getestet werden soll, ist bereits chronischer Schmerz mit Unterdiagnosen wie chronischer primärer
Schmerz, chronischer postoperativer Schmerz, chronischer neuropathischer Schmerz, chronischer Kopf- und Gesichtsschmerz
etc. enthalten. Auch wenn es in dieser Erprobungsphase und bis
zur endgültigen Beschlussfassung in der World Health Assembly
im Mai 2017 noch zu Modifikationen kommen kann, ist damit ein
ganz wichtiger Schritt zur Anerkennung chronischer Schmerzen
als gesundheitspolitische Priorität gelungen, was zweifellos auch
gesundheitspolitische Konsequenzen nach sich ziehen wird.
Mit dieser guten Nachricht darf ich Ihnen eine anregende Lektüre dieser Ausgabe der Schmerznachrichten wünschen.
Mit herzlichen Grüßen, Ihr
o. Univ.-Prof. DDr. Hans-Georg Kress, FFPMCAI
Immediate Past President European Pain Federation EFIC
Schriftleitung, Vorstand der Abteilung für Spezielle Anästhesie und
Schmerztherapie der Medizinischen Universität Wien
SCHMERZ NACHRICHTEN
3
NEWS
Gary Milano
Preisträger der Wissenschaftlichen Jahrestagung der ÖSG 2015
Im Rahmen der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft in Krems wurden wieder Wissenschafts- und Posterpreise für herausragende Arbeiten vergeben. Sie decken ein weites Feld schmerzmedizinisch relevanter Themen ab.
Prämiert wurden zudem der beste klinische und der beste vorklinische Vortrag der Jahrestagung.
PRESIDENT’S
CORNER
Sehr geehrte Mitglieder der ÖSG, sehr geehrte Damen und Herren!
A
uf der 23. Wissenschaftlichen Jahrestagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft im Mai in Krems, über
die an anderer Stelle in diesem Heft ausführlich berichtet
wird, habe ich die Präsidentschaft unserer Fachgesellschaft übernommen. An die Arbeit meiner Vorgänger, insbesondere an die
meines unmittelbaren Vorgängers Prim. Christian Lampl, dem ich
an dieser Stelle für seine engagierte Amtsführung ausdrücklich
im Namen der Gesellschaft danken möchte, kann ich nahtlos anknüpfen – nämlich wenn es um das Ziel geht, die Versorgung der
rund 1,5 Millionen Schmerzpatienten in Österreich in quantitativer,
aber vor allem auch in qualitativer Hinsicht abzusichern und auszubauen und alle dafür erforderlichen strukturellen Maßnahmen
durchzusetzen.
Eines meiner wichtigen Anliegen gleich vorweg: Die Österreichische Schmerzgesellschaft ist, im Gegensatz zu vielen anderen
medizinischen Fachgesellschaften, definitionsgemäß eine multidisziplinäre Fachgesellschaft, entsprechend dem Zugang, den
wir zu einer effektiven Schmerztherapie brauchen. Wegen dieser
inhaltlichen Breite ist die ÖSG auch jene Plattform, die gegenüber
Stakeholdern, Partnern und Entscheidern nachhaltig und effektiv
die Anliegen aller in der Schmerztherapie Tätigen vertreten kann.
Diese Rolle werden wir auch in den kommenden Jahren ausfüllen.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch all jene einladen, denen
die Optimierung der schmerzmedizinischen Versorgung ein Anliegen ist, Aktionen in koordinierter Weise unter dem Dach der
ÖSG zu setzen. Damit ist der Sache mit Sicherheit besser gedient
als mit einer wenig hilfreichen Zersplitterung unserer Ressourcen
und Möglichkeiten. In diesem Sinn ist es mir auch ein besonderes Anliegen, dass sich die ÖSG noch stärker zum Ansprechpartner in allen versorgungsrelevanten Fragen etabliert, aber auch
zum Gestalter, der unter anderem durch hochwertige Beiträge
zur Fortbildung und Information und durch die Entwicklung von
Leitlinien und Behandlungsempfehlungen zu einer hohen Qualität der Schmerzmedizin beiträgt. Ein gutes Beispiel dafür, dem
noch viele folgen mögen, war das ÖSG-Positionspapier zum
verantwortungsvollen Umgang mit Opioiden, das in der letzten
Ausgabe der Schmerznachrichten veröffentlicht wurde. Ein klarer
Ausdruck dessen, dass die ÖSG wichtiger Ansprechpartner für
politische Akteure und Entscheider ist, ist auch der hochkarätig
besetzte gesundheitspolitische Round Table der Schmerznachrichten, dessen wichtigste Ergebnisse und Diskussionspunkte in
diesem Heft nachzulesen sind.
Ein geeintes und auch für unser Gegenüber in der Politik berechenbares und verlässliches Auftreten und Handeln ist umso
4
SCHMERZ NACHRICHTEN
wichtiger, als sich die Probleme bei der angemessenen Versorgung chronischer Schmerzpatienten zuspitzen. Schmerzdienste in Krankenhäusern werden eingespart, Schmerzambulanzen
werden aus Ressourcenmangel geschlossen, die Ordinationen im
niedergelassenen Bereich können die dadurch entstehenden Engpässe nicht kompensieren. Es ist hoch an der Zeit, die Probleme
der Fehl- und Unterversorgung von Schmerzpatienten in Österreich konkret anzugehen. Allen politischen Akteuren, die uns hier
unterstützen, ist ausdrücklich zu danken.
Die Beschlüsse des Nationalrates vom April können dabei eine
Unterstützung sein. Auch wenn die Parlamentarier einen Initiativantrag zur verbesserten stationären Versorgung von Schmerzpatienten bedauerlicherweise mehrheitlich abgelehnt haben, gab es
in einem Punkt eine Einigung aller Parteien im Interesse unserer
Patienten: Zustimmung fand eine Initiative der Grünen, wonach
die „Gesundheit Österreich“ von der Gesundheitsministerin mit
der Grundlagenarbeit für Bundesqualitätsstandards zur Verbesserung der Versorgung von Schmerzpatienten beauftragt werden
soll. Allerdings gab es einen solchen Entschließungsantrag des
Parlaments bereits einmal in der vorangegangenen Legislaturperiode, ohne dass er umgesetzt worden wäre. Wir werden jedenfalls aufmerksam die nächsten Schritte beobachten und stellen
unsere Expertise jedenfalls gerne zur Verfügung.
Dringend notwendig ist nach wie vor eine strukturierte Schmerzversorgungspyramide, die eine sinnvoll abgestufte Versorgung – im Sinne des „best point of service“ – vom Hausarzt über
den spezialisierten Schmerzmediziner und die Schmerzambulanz
bis zur bettenführenden Schmerzabteilung oder das spezialisierte
Schmerz-Reha-Zentrum umfasst.
Ich möchte die Gelegenheit noch nutzen, Ihnen die Neubesetzung
für zwei wichtige Funktionen im ÖSG-Präsidium mitzuteilen: Zur
Vizepräsidentin der Gesellschaft wurde OÄ Gabriele Grögl-Aringer
gewählt, die bisher als Sekretärin der Gesellschaft fungierte; neuer Sekretär ist Prim. Nenad Mitrovic. Prim. Rudolf Likar und Prof.
Andreas Schlager bleiben dem Führungsteam als Generalsekretär
und Schatzmeister erhalten. Ich bin sicher, dass wir in dieser Konstellation viel bewegen können werden.
Mit freundlichen Grüßen, den besten Wünschen und in Vorfreude
auf eine gute Zusammenarbeit in den kommenden beiden Jahren
Ihr OA Dr. Wolfgang Jaksch, DEAA
Präsident der Österreichischen Schmerzgesellschaft
Gruppenbild mit Preisträger: Dr. Wolfgang Jaksch, Dr. Birgit Messerer,
Dr. Waltraud Stromer, Dr. Gabriele Grögl-Aringer, Dr. Silke Honsek, Prof.
Dr. Christian Lampl
Posterpreisträger: Prof. Dr. Josef Donnerer (für Doz. Dr. Georg Feigl),
Dr. Wolfgang Pipam, Prof. Dr. Rudolf Likar, Dr. Georg Nagl
POSTERPREISE:
ÖSG-WISSENSCHAFTSPREIS 2015:
Kategorie „Klinische Arbeiten“:
B. Messerer et al.: Österreichische interdisziplinäre Handlungsempfehlungen zum perioperativen Schmerzmanagement bei Kindern
Kategorie „Vorklinische Arbeiten“:
SD Honsek et al.: Presynaptic inhibition of optogenetically identified VGluT3+ sensory fibres by opioids and baclofen
Vortragspreise:
Kategorie „Bester klinischer Vortrag“: G. Grögl-Aringer: Der richtige Umgang mit Opioiden und Nicht-Opioiden
Kategorie „Bester vorklinischer Vortrag“:
W. Stromer: Prävention, Therapie und Rehabilitation am Beispiel
des Rückenschmerzpatienten
1. Preis: R. Likar, W. Pipam, St. Neuwersch, M. Köstenberger, G.
Pinter, C. Gatternig, J. Marksteiner: Schmerzmessung bei kognitiv beeinträchtigten Patienten mit der Doloshort-Skala
2. Preis: G. Feigl, C. Mattersberger, W. Rosmarin, R. Likar: Anatomische Untersuchung einer neuen Stichtechnik für lumbale
CT-gezielte Thermokoagulationen des Ramus medialis rami
dorsalis nervi spinalis
3. Preis: G. Nagl, D. Breuer-Gartner, M. Cemerka, M. Breitenseher: Schmerzreduktion bei Lumbago mit und ohne radikulärer
Symptomatik mittels computertomographisch (CT) gezielter
Infiltration: Eine retrospektive Auswertung
Den vollständigen Text der prämierten Poster können Sie auch
in diesem Heft auf Seite 30 nachlesen.
Innovatives Schmerzpumpen-System für autonome Kontrolle von Geburtsschmerz
„Die Frau sollte bei Geburtsschmerzen
die Bestimmerin sein: Wer eine wirksame Schmerzkontrolle will, soll sie auch
haben und Zeitpunkt und Methode der
Schmerzerleichterung frei wählen können“, so die Anästhesiologin Priv.-Doz. Dr.
Heidrun Lewald (München). Neuerdings
werden gegen Geburtsschmerzen Medikamente über eine elektronisch gesteuerte Pumpe abgegeben, die die Gebärende
im Rahmen der Patienten-kontrollierten
Analgesie (PCA) per Knopfdruck selbst
bedient. „Die aktuellste Innovation ist hier
PIEB, das Kürzel für Programmed Intermittent Epidural Bolus. Dabei wird in einem
fixen Intervall durch eine kurze und kraft-
volle Infusion das Schmerzmittel in den
Periduralraum der Wirbelsäule abgegeben,
was eine schmerzlindernde Grundversorgung sichert.“
„Bisher war es in unserer Klinik Standard,
dass bei der PDA kontinuierlich zwischen
acht und zwölf Milliliter Schmerzmittel
pro Stunde verabreicht wurden. Nun stellen wir auf eine Bolus-Gabe von zwei Mal
fünf Milliliter pro Stunde mit einer CADDPumpe des Medizintechnik-Unternehmens
Smiths Medical um“, berichtet OA Priv.Doz. Dr. Stefan Jochberger (Universitätsklinik für Anästhesie und Intensivmedizin,
Innsbruck). „Die PIEB hat den Vorteil,
dass man das Schmerzmittel besser im
Rückenmark verteilen und es mit höherer
Geschwindigkeit applizieren kann. Damit
ist eine schmerzlindernde Basisversorgung
nach Schema sichergestellt.“
Zusätzlich kann sich die Gebärende – innerhalb definierter Grenzen – bei Schmerzspitzen mit einem einfachen Knopfdruck
auf das Gerät einen weiteren Schmerzmittel-Bolus verabreichen. Über den Mikroprozessor, der mit Tastenfeld und Display
ausgestattet ist, aktiviert sie eine elektrisch
gesteuerte Pumpe. Ein weiterer Vorteil, so
PD Jochberger: „PIEB bietet Gebärenden
die Möglichkeit zur Mobilität, sie können
pressen, und es kommt nicht zu Taubheit
in den Beinen.“ (Pressegespräch)
SCHMERZ NACHRICHTEN
5
PHARMANEWS
Technische Universität München
KUNST IN DEN
SCHMERZNACHRICHTEN
Lyrica® – das einzige PregabalinPräparat mit Zulassung bei
neuropathischem Schmerz!
Das Bild zeigt die EEG-Ergebnisse während eines kurzen (links) und eines
lang andauernden Schmerzreizes (rechts).
Gehirn verarbeitet lang anhaltende
Schmerzen emotionaler
Lang andauernder Schmerz scheint im Gehirn emotionaler verarbeitet zu werden als kurzer. Darauf deuten Ergebnisse einer Untersuchung an der TU München hin. 41 Studienteilnehmer erhielten über
zehn Minuten variierende schmerzhafte Reize auf die Hand. Bereits
innerhalb weniger Minuten veränderte sich die subjektive Schmerzwahrnehmung – die Teilnehmer spürten Änderungen des Schmerzes, obwohl der objektive Reiz unverändert blieb. Im EEG zeigte sich,
dass im Gegensatz zu kurzen Schmerzreizen, die eher von sensorischen Hirnbereichen wahrgenommen werden, lang andauernde
Schmerzen auch emotionale Hirnbereiche aktivieren. Dass allein die
Erwartung die Schmerzwahrnehmung beeinflusst, zeigte ein Experiment mit zwanzig Probanden. Diese erhielten unterschiedlich starke
schmerzhafte Laserpulse abwechselnd auf zwei Bereiche auf ihrem
Handrücken. Wurden dann vorher beide Bereiche mit einer wirkstofffreien Creme bedeckt, dem Probanden jedoch mitgeteilt, dass eine
der Cremes eine analgetische Wirkung habe, wurden die Schmerzen
auf dem zweiten Hautbereich schwächer bewertet. Dieser PlaceboEffekt war auch im Gehirn sichtbar. (TUM)
E. Schulz et al., DOI: 10.1093/cercor/bhv043
L. Tiemann et al., Pain, 2015, Feb;156(2):289-96. DOI: 10.1097/01.j.pa
in.0000460309.94442.44
Entgeltliche Schaltung Pfizer Corporation Austria GmbH, Wien LYR-007-15/1/28.05.2015
Alle Bilder sind von Heber Ferraz-Leite und mit der Technik
„Liquid Light“ geschaffen, wobei Anfertigungen in verschiedenen Größen möglich sind. „Das Motiv der Bilder ist die Migräne.
Dafür wurde eine junge Frau mit halbseitigen Kopfschmerzen
dargestellt (Migräne ist dreimal häufiger bei Frauen). Die Vielfalt der Farben und Gestalten erinnert an die Situation mancher Patienten, die optische oder sensible Wahrnehmungsstörungen (Migräneaura) vor einem Migräneanfall haben können.“
Anzeige
NEWS
Lyrica® ist indiziert zur Therapie zentraler und peripherer neuropathischer Schmerzen, zur Behandlung der generalisierten
Angststörung und als Zusatztherapie bei partiellen epileptischen
Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung, jeweils im
Erwachsenenalter. Nur das Original Lyrica® (Pregabalin) ist aufgrund des noch bestehenden Patentes für die Indikation peripherer und zentraler neuropathischer Schmerz zugelassen. Alle
sonstigen Pregabalin-Generika sind ausschließlich für die beiden
Indikationen GAD und Epilepsie (Zusatztherapie) zugelassen.
Somit beinhalten nur die Lyrica® Fach- und Gebrauchsinformationen die Angaben bezüglich Dosierung und Anwendung bei
neuropathischen Schmerzen.
Das GABA-Analogon LYRICA® (Pregabalin) bindet an die α2δUntereinheit spannungsabhängiger präsynaptischer Kalziumkanäle auf vornehmlich glutamatergen, noradrenergen und Substanz-P-ergen Neuronen. Diese Bindung vermindert den präsynaptischen Ca2+-Einstrom, reduziert die neuronale Erregbarkeit
und hemmt konsekutiv die Ausschüttung exzitatorischer Neurotransmitter. Dieser Wirkmechanismus erklärt die antikonvulsive,
schmerzhemmende und angstlösende Wirkung. Lyrica® verbessert zusätzlich schmerzbedingte Schlafbeeinträchtigungen und
weist ein geringes Potenzial für pharmakokinetische Arzneimittelwechselwirkungen auf.1
Freynhagen R et al., Pain. 2005;115(3):254-63;
Fachkurzinformation siehe Seite 53
1
Wie Krebsschmerz entsteht
ASS. PROF. DR. HEBER FERRAZ-LEITE
Der Künstler und Neurochirurg Heber
Ferraz-Leite stammt aus Uruguay. Er
lebt und arbeitet seit 1979 in Österreich,
wo er bis vor Kurzem am Wiener AKH
tätig war und derzeit eine Ordination besonders für Schmerzpatienten im 9. Wiener Bezirk führt. In seinem künstlerischen
Schaffen finden sich immer wieder Motive aus seiner ärztlichen
Berufstätigkeit, wobei er sich mit dem physischen wie auch
dem psychischen Schmerz auseinandersetzt. Er kooperiert mit
der ÖSG, in deren Publikationen seine grafischen Arbeiten und
Illustrationen erscheinen.
6
SCHMERZ NACHRICHTEN
Nervenzellen reagieren auf Botenstoffe von Tumoren und werden
dadurch übersensibel für Schmerzreize, wie eine im renommierten
Journal „Cancer Cell“ erschienene Arbeit belegt. Wie Krebsschmerz
seinen Anfang nimmt, haben Wissenschaftler des Universitätsklinikums Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums
nun entdeckt: Schütten Tumoren bestimmte Botenstoffe aus, um
das Wachstum neuer Blutgefäße in ihrer Umgebung anzuregen, reagieren benachbarte Nervenzellen empfindlich. Das macht sie übersensibel für Schmerzreize. Der Sensor für diese Botenstoffe ist ein
sogenanntes Rezeptorprotein (VEGF-Rezeptor 1), das zwar schon
länger bekannt ist, über dessen genaue Funktion man bisher aber
noch wenig weiß. Es kommt in Blutgefäßen und Nervenendigungen
vor. Wird es im Experiment blockiert, lindert das die Tumorschmerzen. Diese Erkenntnisse könnten erste Anhaltspunkte für eine zukünftig wirksame Therapie von Krebsschmerz sein, so die Autoren.
(Universitätsklinikum Heidelberg)
Selvaraj D et al., Cancer Cell. 2015 Jun 8;27(6):780-96. doi: 10.1016/j.ccell.2015.04.017.
Die neue Handy-App „COP-APP“
für COPAXONE®-Patienten als persönlicher Multiple-Sklerose-Begleiter
Ab sofort bietet die Firma Teva
ratiopharm die neue Handy-App
„COP-APP“ für iPhones (ab iOS 7
und höher) sowie Android-Smartphones (ab 4.0 und höher) an. Diese
informative und serviceorientierte
App soll COPAXONE®-Patienten bei
ihrer Multiple-Sklerose-Therapie mit
COPAXONE® (Glatirameracetat) unterstützen und begleiten. Die Informationen werden lediglich auf
dem Smartphone des Anwenders gespeichert, womit vollkommener Datenschutz gewährleistet wird.
Die COP-APP bietet COPAXONE®-Patienten eine persönliche und
einfache Tagebuchfunktion, um
die Therapie und die Injektionsstellen übersichtlich zu dokumentieren.
Mit der Erinnerungsfunktion
können individuell Zeitpunkte
für Erinnerungen in die COPAPP eingetragen werden. Außerdem erhalten COPAXONE®Patienten mit der COP-APP
wertvolle Informationen und
Hilfestellungen für die richtige
Anwendung der COPAXONE®Therapie. Leicht verständliche
Erklärungen und Bildmaterial
sollen die Anwendung erleichtern. Auch die kognitive Leistungsfähigkeit kommt nicht zu
kurz, diese kann spielerisch trainiert werden und neben Tipps
für körperliche Fitness-Übungen wird auch ein Stimmungsbarometer mit Motivationssprüchen geboten.
COPAXONE®-Patienten können die COP-APP im Apple App
Store bzw. im Google Play Store über den Suchbegriff „COP-APP
Multiple Sklerose Begleiter“ downloaden oder einfach den QRCode (siehe Abbildung) einscannen.
Bei Fragen steht Ihnen das MS-Service unter der Nummer
0676 710 12 04 gerne zur Verfügung.
SCHMERZ NACHRICHTEN
7
RO UND TABL E
8
SCHMERZ NACHRICHTEN
SCHMERZ NACHRICHTEN
9
RO UND TABL E
10
SCHMERZ NACHRICHTEN
SCHMERZ NACHRICHTEN
11
J O U RNAL C L U B
J O URNAL C L UB
Use of aspirin combinations with caffeine and increasing headache frequency:
a prospective population-based study
Schramm SH, Moebus S, Kugumcu MÖ, Geisel MH, Obermann M, Yoon MS, Diener HC,
Jöckel KH, Katsarava Z
Pain, 2015 May 20.
Im Rahmen der GHC-Studie wurden 18.000 Personen aus drei unterschiedlichen Städten/Regionen ausgewählt und kontaktiert. Daten von etwa 37 bis 55 Prozent der kontaktierten Personen konnten zu drei Zeitpunkten, nämlich zu Baseline (t0), 1,87 Jahre (t1)
und 3,26 Jahre (t2) danach – jeweils als Mittelwerte – erhalten und
ausgewertet werden. Komplette Datensätze zu allen drei Zeitpunkten waren allerdings nur von 509 Personen verfügbar (mittleres
Alter 42 Jahre; 56 Prozent Frauen; im Mittel 3,4 Kopfschmerztage pro Monat). Von dieser Population gaben 230 Personen Aspirineinnahme, 60 Aspirineinnahme in Kombinationspräparaten mit
Koffein (Gruppe ASA+) und 290 keine Schmerzmitteleinnahme an.
12
SCHMERZ NACHRICHTEN
Es wurden verschiedene Korrelationen und Modellrechnungen zu
den primären Outcome-Variablen „Frequenz der Kopfschmerztage“ und Übergang zu „chronischem Kopfschmerz“ von t2 versus
t0 durchgeführt. Obwohl in der Gruppe ASA+ schon basal die
Zahl der Kopfschmerztage höher war als in den beiden anderen
Gruppen, gab es über den Zeitraum von etwa drei Jahren keine
Zunahme der Frequenz der Kopfschmerztage in den beiden Medikamentengruppen Aspirin und ASA+, sehr wohl jedoch in der
Gruppe ohne Medikamenteneinnahme (+1,5 Tage). Auch wenn
nach Migränekopfschmerzen, Spannungskopfschmerzen bzw. Migräne + Spannungskopfschmerzen stratifiziert wurde, gab es keine
Zunahme der Frequenz der Kopfschmerztage durch ASA+. Beim
Übergang von episodischem zu chronischem Kopfschmerz vom
Zeitpunkt t0 zu t2 war ebenfalls kein fördernder Effekt von ASA+
zu sehen. Die Konklusion daraus war, dass es KEINE Kausalität zwischen der Einnahme von ASA+ und der Ausbildung chronischer
Kopfschmerzen gab.
KOMMENTAR VON UNIV.-PROF.
DR. JOSEF DONNERER
Stellvertretender Vorstand des Instituts für
Experimentelle und Klinische Pharmakologie an
der Medizinischen Universität Graz; Vorstandsmitglied der ÖSG
Der starke Aussagewert dieser Studie basiert auf dem prospektiven Charakter und nicht irgendwelchen retrospektiven Analysen.
Die Mankos liegen vielleicht in der letztendlich doch geringen Zahl
von kompletten Datensätzen, wenn man die große Zahl befragter
Personen berücksichtigt, die geringe Patientenzahl mit ASA+-Einnahme sowie deren höheren Basalwert bei den Kopfschmerztagen. Auch bleibt die Frage der Differenzierung von Koffeinkonsum
in Form von Kaffee/Tee/Getränken mit Mengen von 50–130 mg
Koffein pro Getränk gegenüber den etwa 50 mg Koffein pro Analgetikum-Kombinationspräparat auch nach dieser Studie offen.
SCHMERZ NACHRICHTEN
13
Fachkurzinformation siehe Seite 53
Eine prospektive, auf der Gesamtbevölkerung basierende
Kohortenstudie zur Frequenz
der Aspirineinnahme als
Schmerzmittel im Rahmen
der German Headache Consortium (GHC) Study hat
diesbezüglich interessante
Vergleiche angestellt. Untersucht wurde: Wie ändert
sich die Frequenz der Kopfschmerztage pro Monat über
einen Zeitraum von etwa drei
Jahren in Abhängigkeit von
der Einnahme von Aspirin als
Zusätze (Gruppe Aspirin) einerseits, von
Analgetikum ohne weitere Zusät
Aspirin + Coffein (± andere Zusätze; Gruppe ASA+) andererseits,
oder bei keiner Schmerzmitteleinnahme (Gruppe keine Analgetika)? Weiters wurde untersucht, ob in dieser 3-Jahres-Zeitperiode
Patienten mit episodischem Kopfschmerz zu chronischen Kopfschmerzpatienten wurden.
Thinkstock
S
eit es die Dokumentation von Schmerzmittel-Übergebrauch bei Kopfschmerzpatienten und die Diskussion über
auslösende Faktoren gibt, gibt es auch die Diskussion, ob
die Koffeinzugabe zu Analgetika die Schmerzmittelabhängigkeit
fördere und erst recht zur Zunahme an Kopfschmerztagen pro
Monat führe oder nicht. Als ursächliche Mechanismen für die Ausbildung des Analgetikakopfschmerzes und des Analgetikaübergebrauchs in Form von Kombinationspräparaten mit Koffein wurden
Unterdosierungen der einzelnen Komponenten dieser Kombinationspräparate diskutiert, die generell zur Einnahme von mehr Tabletten verleiten, sowie die Auslösung von Kopfschmerzen durch
Koffeinentzug (z. B. am Morgen) mit in der Folge einer Dosissteigerung und Einnahme von noch mehr Tabletten. Die aktuelle Studie
könnte ein klärender Beitrag zur Konfliktlösung in dieser oft sehr
emotional geführten Diskussion sein.
TO PI C AL UPD ATE
Triptane – seit 20 Jahren Goldstandard in der Migränebehandlung
Triptane werden heute als wesentlicher Faktor einer guten Migränetherapie angesehen, insofern als der Prozentsatz der
Migränepatienten, die Triptane verordnet bekommen, als Maß für die Versorgungsqualität gelten kann. Deshalb ist es auch
nicht verwunderlich, dass die Verordnungszahlen für Triptane kontinuierlich zunehmen.
O
bwohl Triptane Migräneschmerzen unterdrücken und den Tonus
von bestimmten Blutgefäßen
steigern können, werden sie weder als
Analgetika noch als Vasokonstriktoren
eingestuft. Strukturell abgeleitet von Serotonin (5-Hydroxytryptamin, 5-HT), ist
das korrekte Wirkprofil der Triptane wenig
einprägend und auch kein Antagonismus,
vielmehr sind sie selektive Agonisten an
den 5-HT1B- und 5-HT1D-Rezeptoren. Die
Vasokonstriktion betrifft Blutgefäße, deren glatte Muskulatur 5-HT1B-Rezeptoren
tragen, nämlich meningeale, intrakranielle und koronare arterielle Blutgefäße und
arteriovenöse Anastomosen; die Vasokonstriktion trägt zur Schmerzhemmung bei.
14
SCHMERZ NACHRICHTEN
Heber Ferraz-Leite, Migräne, Liquid Light
VON UNIV.-PROF.
DR. JOSEF
DONNERER
Stellvertretender Vorstand des Instituts für
Experimentelle und
Klinische Pharmakologie
an der Medizinischen
Universität Graz;
Vorstandsmitglied
der ÖSG
te lipophiler Triptane umgemünzt werden.
In Summe kann das Wirkspektrum der
Triptane als Vasokonstriktion dilatierter
extracerebraler intrakranieller (meningealer) Blutgefäße, Hemmung der peripheren
Neurotransmitterfreisetzung und Hemmung der nozizeptiven Neurotransmission
in trigeminozervikalen Bahnen zusammen-
gefasst werden. Triptane sind typischerweise wirksam gegen Kopfschmerzen bei
Migräneattacken, d. h.: wenn die intrakraniellen Gefäße dilatiert sind – aber nicht bei
Spannungskopfschmerz; sie sollten auch
nicht prophylaktisch eingenommen werden. Allerdings gibt es einzelne Berichte
zur Wirksamkeit von Triptanen bei Cluster-Headache. Zusätzlich unterdrücken sie
auch die Begleitsymptome Übelkeit, Lichtscheu und Lärmempfindlichkeit.
VIELFALT VERSCHIEDENER
ARZNEIFORMEN
Sumatriptan stellt die Leitsubstanz dar
und kann aufgrund einer Vielfalt verschiedener Arzneiformen je nach Bedarf eingesetzt werden. Zusätzlich zu den Standard-Oral-Arzneiformen von Sumatriptan
Fachkurzinformation siehe Seite 54
SELEKTIVE WIRKUNG
IM MIGRÄNEANFALL
Die direkte schmerzhemmende Wirkung
an nozizeptiven Neuronen kommt durch
die agonistische Wirkung an 5-HT 1D Rezeptoren zustande, die präsynaptisch
gelegen sind und die Neuropeptidtransmitterfreisetzung aus diesen Neuronen
hemmen können. Insbesondere zeigt sich
die Wirkung an den peripheren Endigungen trigeminaler nozizeptiver Neurone,
die im Bereich der Innervation meningealer Blutgefäße im Rahmen des pathophysiologischen Vorgangs der „Neurogenen
Entzündung“ die Neuropeptide CGRP
(Calcitonin Gene-Related Peptide), VIP
(Vasoactive Intestinal Peptide) und Substanz P freisetzen. Es wird angenommen,
dass die 5-HT1D-Rezeptoren normalerweise intrazellulär an den synaptischen Vesikel liegen und erst durch Stimuli externalisiert werden, wo sie dann für die Triptane
zugänglich werden. Dies könnte erklären,
warum diese Substanzen nicht präventiv
wirken, sondern erst selektiv im Migräneanfall. Eine zusätzliche Hemmung an zentralen sensiblen Kernen des N. trigeminus
wird für lipophile Triptane angenommen,
allerdings konnte ein derartiger Wirkmechanismus nicht in bessere klinische Effek-
TO PI C AL UPD ATE
In der Folge wurden Triptane mit dem Ziel
entwickelt, verschiedene Eigenschaften
wie Bioverfügbarkeit, Halbwertszeit und
unerwünschte kardiovaskuläre Wirkungen
zu verbessern (s. Tabelle). Die geringen
Vorteile anderer Triptane liegen in der
teilweise besseren Bioverfügbarkeit oder
längeren Wirksamkeit; sie können Alternativen unter bestimmten Bedingungen
darstellen. Von Zolmitriptan gibt es rasch
freisetzende Schmelztabletten und einen
Nasalspray. Schmelztabletten (Zolmitriptan) bzw. Lyotabletten (Rizatriptan) brauchen nicht mit Flüssigkeit eingenommen
zu werden; die Schmelztablette wird auf
die Zunge gelegt, wo sie sich auflöst und
mit Speichel hinuntergeschluckt wird. Dies
kann in Situationen, in denen die Aufnahme von Flüssigkeit Übelkeit und Erbrechen auslösen könnte, von Vorteil sein.
Die Resorption aus Schmelztabletten kann
jedoch verzögert sein.
Grundsätzlich gilt: Triptane sollten nicht
prophylaktisch, sondern nur nach Einsetzen der Migränekopfschmerzen mit etwas
Flüssigkeit eingenommen bzw. anderweitig
appliziert werden. Eine zweite Dosis kann
eingenommen werden, sollten die Symptome innerhalb von 24 Stunden erneut auftreten. Der zeitliche Abstand zwischen der
Einnahme beider Dosen sollte je nach Triptan zwei bis vier Stunden betragen. Sollte
ein Ansprechen auf die erste Dosis nicht
gegeben sein, ist es unwahrscheinlich, dass
eine zweite Dosis während desselben Migräneanfalls von Nutzen sein wird.
In den klinischen Studien zur Wirksamkeit
wurde als primärer Parameter Schmerzfreiheit nach zwei Stunden erfasst, verglichen mit Placebo – mit NNT (Number
Needed to Treat) von 2–6 je nach Dosis
und Arzneiform. Dies mag auf den ersten
Blick nach großen Unterschieden aussehen, allerdings war in den einzelnen
Studien einerseits die Placebo-Response
unterschiedlich und andererseits war die
Ansprechrate von der verwendeten Dosis
und Arzneiform abhängig. Die Wirkung
der rasch freisetzenden Präparate bzw.
16
SCHMERZ NACHRICHTEN
der Sumatriptan-Injektion setzt nach 10–
15 Minuten ein; ihre Gesamtwirkungsdauer
kann dann aber etwas kürzer sein.
Als weiterer wichtiger Parameter kann
auch das Wiederauftreten der Kopfschmerzen innerhalb von 24 Stunden nach
Einzeldosis gelten, ebenfalls mit einer NNT
von etwa 4–5 mit leichten Vorteilen für
Substanzen mit langer Halbwertszeit wie
z. B. Frovatriptan. Die Verträglichkeit ist
generell gut, kann aber bei manchen Patientinnen oder Patienten Anlass für einen
Wechsel des Präparates darstellen. Direkte Vergleichsstudien verschiedener Triptane untereinander gibt es, die Unterschiede
in der Wirksamkeit waren gering; einige
Vergleiche wurden auch nicht mit optimalen Dosen durchgeführt.
WAS ZU BEACHTEN IST
Aufgrund der vasokonstriktorischen
Wirkkomponente sind naturgemäß vaskuläre Ko-Morbiditäten besonders zu
berücksichtigen, insbesondere jede Form
der arteriellen Durchblutungsstörung koronarer, zerebraler und peripherer Gefäße. Entsprechende Kontraindikationen
sind zu beachten. Ein Zeitintervall ist beim
Switch von Ergotalkaloiden zu Triptanen
(und umgekehrt), oder beim Switch innerhalb der Triptangruppe wegen eventuell auftretender additiver vasospastischer
Reaktionen zu beachten. Typische Nebenwirkungssymptome sind ZNS-Nebenwirkungen, die aber auch migränebedingt
sein können – Brustschmerzen, Dyspnoe
und andere Thoraxbeschwerden. Sie treten etwa vier Stunden nach Einnahme auf
und sind leicht bis mittelschwer ausgeprägt. Kontraindikationen betreffen vor
allem arterielle Durchblutungsstörungen.
Aus kontrollierten Studien ging oft herVERFÜGBARE TRIPTANE
Triptan (Handelsname)
vor, dass Substanzen mit geringerer Potenz bzw. niedrigere Dosierungen besser
verträglich waren, was als nicht überraschend für Typ-A-Nebenwirkungen
anzusehen ist. Es scheint aber nicht gerechtfertigt zu sein, tatsächlich von unterschiedlichem Nutzen-Risiko-Verhältnis zu
sprechen.
Wechselwirkungen betreffen andere serotoninverstärkende oder serotoninergagonistisch wirkende Medikamente wie
Serotonin-Reuptake-Hemmer und MAOHemmer wegen der Gefahr serotoninerger
Nebenwirkungen bzw. eventuell eines Serotoninsyndroms. Da einige Triptane über
CYP-Enzyme metabolisiert werden, können entsprechende CYP-Hemmer den Abbau verlangsamen und die Wirkung und
Nebenwirkungen der Triptane verstärken;
aufgrund der Strukturverwandtschaft der
Triptane mit Serotonin ist bei einigen Substanzen der Metabolismus durch MAOHemmer beeinträchtigt.
KONKLUSION
In Kombination mit einem rasch wirkenden NSAR, Paracetamol oder Metamizol
sind, Verträglichkeit und Ausschluss von
Kontraindikationen vorausgesetzt, die
Triptane nach wie vor der Goldstandard
in der akuten Behandlung des Migräneanfalls – zumindest bis zur Post-Triptan-Ära
(CGRP-Antikörper?).
Literatur:
Adelman JU, Belsey J. J, Managed Care Pharm
2003(9)1: 45-52
Behrens R, Ars Medici 2014
Ferrari MD, Roon KI, Lipton RB et al., Lancet 2001, 358:
1668-1675
Goadsby PJ, Lipton RB, Ferrari MD, N Engl J Med. 2002,
346(4):257-270
Helfand M, Petersen K, Drug Class Review Triptans,
Oregon Health & Science University 2009
Peruche B, Schulz M, Pharmazeutische Zeitung 29/2001
Arzneiformen, Wirkstärken
Wirkbeginn
Sumatriptan (Imigran +
Generica)
(Film-)Tablette 50 mg, 100 mg
Injektionslösung 6 mg
Suppositorien 25 mg
Oral: 30 min
Subkutan: 15 min
Zolmitriptan (Zomig +
Generica)
(Film-)Tablette 2,5 mg, 5 mg
Schmelztablette 2,5 mg, 5 mg
Nasalspray 2,5 mg, 5 mg
Oral: 45 min
Nasal: 10-15 min
Eletriptan (Relpax, Eletriptan) Filmtablette 20 mg, 40 mg
0,5–1 h
Frovatriptan (Eumitan,
Frovamig, Frovatriptan)
Rizatriptan (Maxalt)
Filmtablette 2,5 mg
Langsamer Wirkbeginn
Tablette, Lyotablette 5 mg, 10 mg
0,5–1 h
Fachkurzinformation siehe Seite 52
können Nasalspray oder Suppositorien
bei begleitender Übelkeit und Erbrechen
zur Anwendung kommen; Injektionen zur
Selbstapplikation runden die Möglichkeiten bei schweren Migräneattacken ab.
SCHMERZ NACHRICHTEN
17
S ERI E • TEI L 3
Regionalanästhesiologische
Verfahren im Kindesalter
Neben sehr speziellen Techniken wie der
thorakalen und lumbalen Epiduralanästhesie, die kinderanästhesiologischen Zentren
vorbehalten bleiben sollten, können bereits technisch einfache Verfahren wie die
Kaudalanästhesie, der Peniswurzelblock
und die Wundinfiltration sehr wirkungsvoll
sein. Die ultraschallgesteuerte Anlage der
Regionalanästhesie beim Kind stellt heute
trotz weitgehend fehlender Evidenz die
Methode der Wahl dar.
VORTEILE DER REGIONALANÄSTHESIE
Durch eine effektive Schmerztherapie
kann das operative Outcome verbessert
werden. Auch der intraoperative Opioidverbrauch wird durch Einsatz der Regionalanästhesie reduziert. Die auf das
Operationsgebiet begrenzte Schmerzreduktion bzw. Schmerzfreiheit erhöht auch
das subjektive Wohlbefinden der Kinder
und verbessert dadurch ihre Kooperationsbereitschaft hinsichtlich der frühzeitigen Mobilisation und Bewegungstherapie.
Ebenso können die Notwendigkeit einer
postoperativen Nachbeatmung und die
18
SCHMERZ NACHRICHTEN
VON OÄ DR.
BRIGITTE
MESSERER
Universitätsklinik für
Anästhesiologie und
Intensivmedizin, Medizinische Universität Graz
Gary Milano
R
egionalanästhetische Verfahren
können in allen Altersgruppen sicher angewendet werden. Für die
sichere und effektive Anwendung sind
neben einer sorgfältigen Monitorisierung
die genaue Kenntnis der anatomischen,
physiologischen und pharmakologischen
Unterschiede im Kindesalter, der Einsatz eines altersgerechten Equipments
und das rasche Erkennen und Behandeln
möglicher Komplikationen notwendig. Die
Anlage der Regionalanästhesie erfolgt bei
Kindern meistens in Allgemeinnarkose
oder einer Analgosedierung unter Erhalt
der Spontanatmung. Bei der Auswahl des
für den jeweiligen Patienten idealen Verfahrens gilt der Leitsatz: „So zentral wie
nötig, so peripher wie möglich“.
Sissii Furgler
Im Fokus des dritten Teils der Serie „Österreichische interdisziplinäre Handlungsempfehlungen zum perioperativen
Schmerzmanagement bei Kindern“ steht die Regionalanästhesie. Diese ist ein wesentliches Element eines multimodalen
Schmerzkonzepts und sollte bei Kindern wann immer möglich zum Erreichen einer intra- und postoperativen Analgesie zum
Einsatz kommen. Essenziell ist jedoch eine ausreichende Erfahrung sowohl in der Kinder- als auch in der Regionalanästhesie.
DR. WOLFGANG
JAKSCH
Abteilung für Anästhesie,
Intensiv- und Schmerzmedizin mit Ambulanz,
Wilhelminenspital Wien,
Präsident der
Österreichischen
Schmerzgesellschaft
Dauer einer Intensivtherapie nachweislich
reduziert werden. Ein weiterer Vorteil ist
die frühe Wiederherstellung bzw. Erhaltung der gastrointestinalen Funktion. Vor
Durchführung eines Verfahrens müssen jedoch Kontraindikationen wie Gerinnungsstörungen, Allergien gegen LA, lokale und
schwerwiegende systemische Infektionen,
lokale Kontraindikationen wie auch eine
Ablehnung durch die Eltern oder den Patienten beachtet werden.
BESONDERHEITEN BEI KINDERN
Bei Kindern sind die Nervenfasern dünner
als bei Erwachsenen, noch unvollständig
myelinisiert, und die Ranvier-Schnürringe
liegen enger zusammen, sodass bereits
relativ niedrige LA-Konzentrationen ausreichend wirksam sind. Da LA durch eine hohe
Gewebeperfusion schneller resorbiert werden, ist die Wirkdauer verkürzt. Eine Punktion im Kindesalter muss immer äußerst
sorgfältig durchgeführt werden, da die
Ossifikation der Wirbelsäule erst mit dem
sechsten Lebensjahr abgeschlossen ist.
LOKALANÄSTHETIKA
Bei der Wahl der Lokalanästhetika sollte
auf eine lange Wirkdauer bei möglichst
geringer systemischer Toxizität geachtet werden. Außerdem sollte bei guter
Analgesie die Spontanmotorik erhalten
bleiben. Die am häufigsten verwendeten
LA sind Bupivacain, Levobupivacain und
Ropivacain. Die Dosierung hängt vom Applikationsort, vom Alter des Kindes, von
der Art der Anwendung und dem körperlichen Zustand der Patienten ab sowie
davon, ob Ultraschall eingesetzt wird. Um
die Wirkung der LA zu potenzieren und zu
verlängern, können sogenannte Adjuvantien zusammen mit LA verabreicht werden, wobei sich in der klinischen Praxis bei
Kindern vor allem Clonidin und Morphin
bewährt haben. S(+)-Ketamin wird wegen
der potenziellen Neurotoxizität bei Kindern nicht empfohlen.
führenden, dem zur Verfügung stehenden
Equipment und den vorhandenen Strukturen. Immer sollte jedoch eine NutzenRisiko-Abschätzung erfolgen und nie darf
ein regionalanästhesiologisches Verfahren
erzwungen werden.
Single-shot- und Kathetertechnik
Eine Regionalanästhesie kann mit einer
Single-shot- oder Kathetertechnik durchgeführt werden. Single-shot-Blöcke sind
jedoch in ihrer Wirkung durch die Wirkdauer des verwendeten LA limitiert. Die
Einlage eines Katheters sollte immer dann
erfolgen, wenn ein vermehrter postoperativer Analgetikabedarf über den Operationstag hinaus zu erwarten ist, und nahe
jenem Dermatom erfolgen, das dem operativen Eingriff entspricht. Nach einer Kathetereinlage muss eine intravasale Lage
durch Gabe einer Testdosis ausgeschlossen werden. Zur Aufrechterhaltung werden lang wirksame LA eingesetzt, wobei
Ropivacain am besten geeignet zu sein
scheint. Für das postoperative Schmerzmittelreservoir wird die Verwendung der
handelsfertigen Darreichungsformen der
langwirksamen LA empfohlen. Hauptkomplikationen bei Kathetertechniken sind
mechanische Probleme durch akzidentelle
Entfernungen, Katheterdislokationen, Okklusion oder ein Katheterleck.
Neuroaxiale Verfahren (rückenmarksnahe
Verfahren oder zentrale Verfahren)
Bei diesen Verfahren unterscheidet man
grundsätzlich zwischen einer intrathekalen
Anwendung des LA (Spinalanästhesie),
die aber bei Kindern und Jugendlichen
nicht empfohlen wird, einer periduralen
(Periduralanästhesie) und einer paravertebralen Anwendung des LA. Diese Methoden führen durch eine pharmakologisch
bedingte Unterbrechung der Reizleitung
zu einer Nervenblockade.
Bei Kindern kommen die kaudale, lumbale
und die thorakale Periduralanästhesie zur
Anwendung, wobei die Single-shot-Kaudalanästhesie die in der Kinderanästhesie
am häufigsten durchgeführte Regionalanästhesie ist. Sie kann bei allen abdominalen und urogenitalen Eingriffen unterhalb
des Rippenbogens (Th7), Leisteneingriffen und Operationen der unteren Extremität angewendet werden. Das Verfahren
ist leicht zu erlernen, einfach durchzuführen, sehr effektiv und bei sorgfältiger
Handhabung mit einem äußerst geringen
Risiko behaftet. Mögliche Komplikationen sind das Auftreten einer Spinalanästhesie, Schmerzen an der Injektionsstelle,
Hautschwellung durch Injektion ins subkutane Gewebe, selbstlimitierende Rückenschmerzen und eine vorübergehende
Harnretention. Als LA sind Bupivacain,
Levobupivacain und Ropivacain geeignet,
wobei Letzteres am häufigsten verwendet wird. Zur Wirkungsverlängerung kann
Clonidin zugegeben werden. Um eine adäquate Analgesie mittels einer Kaudalanästhesie bei thorakalen Eingriffen zu er-
SPEZIELLE TECHNIKEN
Die bei Kindern am häufigsten angewendeten Regionalanästhesieverfahren sind:
u Kaudalblock
u Plexus-brachialis-Blockade
u N.-femoralis- und N.-ischiadicus-Blockade
u Peniswurzelblock
u Ilioinguinalis-Iliohypogastrikus-Blockade
u Lokale Infiltration, Wundrandinfiltration
u Oberst-Blockade
u Blockade des N. medianus/N.
radialis/N. ulnaris und Fußblock
u Rektusscheidenblock und Transversus-abdominis-plane(TAP)-Block
Die Wahl des Verfahrens wird beeinflusst vom Alter und Allgemeinzustand
des Patienten, von eventuellen Begleiterkrankungen bzw. vorhandenen Kontraindikationen, vom Ort und der Stärke von
Schmerzen, von der Erfahrung des DurchFachkurzinformation siehe Seite 53
SCHMERZ NACHRICHTEN
19
FREI E S THE MA
S ERI E • TEI L 3
Thinkstock
zielen, kann die zentripetale Wirkung von
Morphin ausgenutzt werden.
Eine lumbale/thorakale Periduralanästhesie wird bei großen und schmerzhaften
abdominalen, orthopädischen, urogenitalen oder thorakalen Operationen gewählt
und fast ausschließlich als Kathetertechnik
durchgeführt. Diese Methode sollte nur
von einem in dieser Technik erfahrenen
Anästhesisten durchgeführt werden. Vor
jeder Punktion muss jedoch eine NutzenRisiko-Einschätzung erfolgen.
Schmerzhafte Erkrankungen der Wirbelsäule sind in der zivilisierten Welt zu einer ernsthaften Volkskrankheit geworden.
Rückenschmerzen sind einer der häufigsten Gründe, weshalb ein Arzt konsultiert wird. Kreuzschmerzen sind mit einem
Anteil von 50 Prozent die häufigsten Wirbelsäulenschmerzen.
Blockaden der unteren Extremität
Blockaden der unteren Extremität gewinnen immer mehr an Bedeutung. Am häufigsten werden bei Kindern die Femoralisblockade und die distale Ischiadikusblockade durchgeführt. Der Femoralisblock
ist leicht durchzuführen, hat eine hohe Er20 SCHMERZ NACHRICHTEN
folgsrate bei geringen Komplikationen und
kann für Eingriffe am Knie und Oberschenkel oder eine Muskelbiopsie am M. vastus
lateralis eingesetzt werden. Der distale Ischiadikusblock wird für Eingriffe am Unterschenkel und am Fuß empfohlen: Klumpfuß
Korrekturen, Unterschenkelosteotomie, Polydaktyliekorrektur, Weichteilläsionen.
Bauchwandblockaden
Für Eingriffe unterhalb des Nabels im Vorschulalter hat sich die Kaudalanästhesie
etabliert, für ältere Kinder sind die Bauchwandblockaden jedoch vorzuziehen. Dazu
gehören die Ilioinguinalis-Iliohypogastrikus-Blockade, der Rektusscheidenblock
und der TAP-Block. Die Blockade des N.
ilioinguinalis und N. iliohypogastricus ist
bei größeren Kindern eine Alternative
zum Kaudalblock bei einer Leistenhernienoperation, Orchidopexie, Hydrozelen-Operation oder einer VarikozelenKorrektur. Zur effektiven Durchführung
sollte die Blockade ultraschallgestützt
erfolgen. Der Rektusscheidenblock ist ein
etabliertes Verfahren für Operationen in
der Umbilikal- und Supraumbilikalregion.
Diese Blockade bietet eine gute intra- und
postoperative Analgesie bei konventionell durchgeführten Pyloromyotomien.
Der Rektusscheidenblock wirkt besser als
eine Wundinfiltration. Der TAP-Block ist
ein intramuskulärer Plane-Block (Flächenblock) der vorderen Abdominalwand. Ziel
ist es, die Segmente von T9, T10, T11, T12
und L1 durch eine einmalige Injektion zu
blockieren. Er stellt eine Alternative zur
Kaudalanästhesie bei Kindern mit Anomalien des lumbosakralen Spinalkanals oder
Kontraindikationen für die Durchführung
einer neuroaxialen Technik dar. Er kann für
Laparotomien, offene Appendektomien
und laparoskopische Cholezystektomien
eingesetzt werden.
Wundrandinfiltration/Wundlavage
Eine Wundrandinfiltration mit einem lang
wirksamen LA wie Bupivacain oder Ropivacain sollte immer zum Einsatz kommen,
wenn sich keine andere Regionalanästhesietechnik anbietet. Diese Technik ist
einfach, sicher und effektiv. Die Durchführung erfolgt durch den Chirurgen vor
dem Wundverschluss. Für einen optimalen Effekt wäre eine Infiltration bereits vor
der chirurgischen Inzision ideal. Eine gute
Alternative zur Wundinfiltration ist eine
Wundlavage mit einem LA.
Peniswurzelblock
Der Peniswurzelblock ist für Operationen am Penis geeignet, beispielsweise für
die Zirkumzision. Er ist als Alternative zur
Single-shot-Kaudalanästhesie anzusehen.
Der Peniswurzelblock hat eine auf das
Operationsgebiet beschränkte Analgesie,
ist einfach durchzuführen und zeichnet sich
durch eine niedrige Komplikationsrate aus.
Originalarbeit: Messerer B, Platzer M, Justin C, Vittinghoff M, Regionalanästhesiologische Verfahren im
Kindesalter – Österreichische interdisziplinäre Handlungsempfehlungen zum perioperativen Schmerzmanagement bei Kindern. Schmerz 2014, 28:67–81, DOI
10.1007/s00482-013-1386-y
ehr als acht Millionen der insgesamt knapp 40 Millionen Krankenstandstage in Österreich
des Jahres 2009 waren durch Probleme
des Bewegungsapparates bedingt. Fast
100.000 Krankenhausaufenthalte entfallen jedes Jahr auf Wirbelsäulenleiden.
Diese sind heute der häufigste Grund für
Krankenstände, Spitalsaufenthalte und
Frühpensionierungen: Rund 40 Prozent
der vorzeitigen Renten gehen auf chronische Rückenleiden zurück. Die Kosten
durch Therapien und Arbeitsausfälle werden in Österreich auf vier bis sechs Milliarden Euro pro Jahr geschätzt.
Aufgrund der hohen Prävalenz gibt es eine große Anzahl an Therapieangeboten,
und einige Behandlungsmöglichkeiten
sind in den letzten Jahren gut untersucht
worden. Es liegen zahlreiche RCTs, systematische Reviews und nationale sowie
internationale Leitlinien zur Behandlung
vor. Dennoch besteht auf allen Versorgungsebenen für Patienten mit nichtspezifischem Kreuzschmerz Optimierungsbedarf. Insbesondere für die Vernetzung
der Einrichtungen auf primärer und
sekundärer Versorgungsebene zur inter- bzw. multidisziplinären Bewertung
der Behandlungssituation bzgl. „yellow
flags“ besteht Handlungsbedarf. Auch die
Einrichtungen der tertiären Versorgungsebene sowie des rehabilitativen Sektors
sind an der Versorgung von Patienten mit
Kreuzschmerz beteiligt.
Der Grund für die Rückenbeschwerden
kann sehr simpel sein, aber auch extrem
kompliziert, was die Diagnose erschwert
und Betroffene mit diffusen Beschwerden häufig jahrelang erfolglos von Arzt
zu Arzt laufen lässt. Und dies ist oft der
direkte Weg in langjährige Leidensgeschichten, verbunden mit Ratlosigkeit,
Frustration und letztendlich Verzweiflung
der Patienten.
VON OÄ DR.
WALTRAUD
STROMER
Foto Wilke
M
Der Paravertebralblock stellt eine Alternative zur Epiduralanästhesie bei thorakalen,
renalen und abdominalen Eingriffen dar.
Die Durchführung sollte auch bei Kindern
ultraschallgesteuert erfolgen.
Blockaden der oberen Extremität
Eine Blockade des Plexus brachialis kann
über verschiedene Zugangswege erfolgen
und bei allen Operationen der oberen Extremität durchgeführt werden. Wenn auch
der axilläre Zugang sehr häufig angewendet wird, gewinnen die ultraschallgezielten
periklavikulären Zugänge an Bedeutung:
Der interskalenäre Plexus-brachialis-Block
ist nützlich bei Eingriffen an der Schulter.
Herauszuheben ist die Bedeutung des ultraschallgezielten supraklavikulären Zugangs zum Plexus brachialis. Alle Eingriffe
unterhalb des mittleren Humerus können
unter dieser Blockade ausgeführt werden. Durch den Einsatz des Ultraschalls
kann das Auftreten eines Pneumothorax
als Komplikation vermieden werden. Der
infraklavikuläre Zugang ist als Alternative
zur supraklavikulären Technik anzusehen,
wenn sich die Strukturen infraklavikulär
besser darstellen oder sich ein großes Gefäß im supraklavikulären Bereich des Plexus brachialis aufzweigt. Eine periphere
Blockade des N. ulnaris, N. radialis und N.
medianus kann in der Handchirurgie angewendet werden. Für Eingriffe an einzelnen
Fingern und Zehen ist die Durchführung
einer Oberst-Leitungsanästhesie möglich.
Volkskrankheit Rückenschmerz:
Prävention – Therapie – Rehabilitation
Landesklinikum Waldviertel
Horn, Abteilung für
Anästhesie und allgemeine
Intensivmedizin
Dem Erstbehandler bei Rückenschmerz
kommt besondere Bedeutung zu. Aufgrund von Rückenschmerzen wird in 74
Prozent der Fälle der Hausarzt und in etwa
12 Prozent der Fälle ein Schmerztherapeut
erst-konsultiert (Abbildung 1). Neben der
Erfassung ernster somatischer Erkrankungen oder von Hinweisen auf komplizierte
somatische Beschwerden sollten schon
bei der Erstversorgung des Patienten psychosoziale Risikofaktoren erfasst und entsprechende inter- und multidisziplinäre
Behandlungsmaßnahmen ergriffen werden.
Sonstige
17
Schmerzth.
12
Internist
17
Orthopäde
Hausarzt
äquate Versorgung einen zielgerichteten
Ressourceneinsatz durch abgestimmte,
evidenzbasierte Behandlungs- und Versorgungsprozesse, eine Kostenersparnis
durch Wegfall ineffizienter Diagnostik und
Therapie, eine Einsparung durch gezielten
Medikamenteneinsatz, eine Vermeidung
von Krankenhausaufnahmen – letztendlich resultiert daraus ein großer volkswirtschaftlicher Nutzen.
DEFINITION DES RÜCKENSCHMERZES
85 bis 95 Prozent der Patienten leiden an
unspezifischem Rückenschmerz. Diesem
liegt keine spezifische Ursache zugrunde
und sehr häufig besteht eine Assoziation mit
Faktoren („yellow flags“), welche ein Risiko
für die Chronifizierung des Schmerzbildes
bergen. 5 bis 15 Prozent der Patienten leiden an spezifischen Rückenschmerzen (Abbildung 2). Hier ist eine klare Diagnose und
Pathologie sowie eine Manifestation von
„red flags“ eindeutig feststellbar. Auch der
Zeitfaktor spielt in der Versorgung von Pati-
62
74
Abb. 1: Erstkonsultationen bei Rückenschmerzen (Quelle: BKK Bevölkerungsumfrage 2006:
Rückenschmerzen)
Eine strukturierte und evidente Versorgung
von Patienten mit Rückenschmerz führt zur
raschen Reduktion der schmerzbedingten
Behinderung, steigert die Lebensqualität,
beugt vor allem auch der Chronifizierung
vor und führt zur rascheren Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess. Das Gesundheitssystem betreffend bedingt eine ad-
enten mit Rückenleiden eine große Rolle. So
spricht man von akutem Rückenschmerz bei
einer Schmerzepisode von weniger als sechs
Wochen, von subakuten Rückenschmerzen
bei einer Schmerzdauer von sechs bis zwölf
Wochen und letztendlich von chronischen
Rückenschmerzen, wenn diese bereits länger als zwölf Wochen andauern.
SCHMERZ NACHRICHTEN
21
FREI ES TH EMA
90% nichtspezifisch
Zens, Taschenbuch der Schmerztherapie, 3A, 2007
Abb. 2: 85 bis 95 Prozent der Patienten leiden
an unspezifischem Rückenschmerz.
Beim Management des Rückenschmerzes
muss klar die Akuterkrankung von der
chronischen Erkrankung und zwischen
unspezifischem und spezifischem Rückenschmerz unterschieden werden. International wurde eine Dreiteilung in einfache
Rückenschmerzen, komplizierte Schmerzen und alarmierende Wirbelsäulenproblematik eingeführt.
EINFACHE RÜCKENSCHMERZEN
Die einfachen Rückenschmerzen beginnen
meist plötzlich und sind positions- und belastungsabhängig. Meistens verschwinden
die Beschwerden innerhalb von Tagen
oder wenigen Wochen. Die Ursache ist
häufig mechanisch bedingt (z. B. Diskopathie, Arthrose der kleinen Wirbelgelenke).
Die Patienten sind vorwiegend jünger als
sechzig Jahre und geben manchmal an,
dass Fehlbelastungen wie längeres Sitzen,
Heben und Tragen, Unterkühlung und dergleichen vorausgegangen sind.
ALARMIERENDE WIRBELSÄULENSYMPTOMATIK
Der Patient zeigt neben massiven Schmerzen und einem deutlichen Krankheitsgefühl auch eine neurologische Symptomatik („red flags“) mit gravierenden Paresen,
Sensibilitätsausfällen oder Kauda-Symptomatik (Reithosenanästhesie, Blasenund Mastdarmstörungen). Die Patienten
geben meist auch bedrohliche Zeichen
wie Fieber, Gewichtsverlust und Ruheschmerzen an.
DIAGNOSTIK
Bei der Diagnostik der Wirbelsäulenbeschwerden ist die bio-psycho-soziale
Anamnese mit einer standardisierten körperlichen Untersuchung von großer Wichtigkeit. Bei einfachen Rückenschmerzen
ist eine röntgenologische Diagnostik nicht
gerechtfertigt. Bei komplizierten Rückenschmerzen und bei alarmierender Wirbelsäulenproblematik ist eine bildgebende
Diagnostik mit konventionellem Röntgen
indiziert.
KOMPLIZIERTE RÜCKENSCHMERZEN
Komplizierte Rückenschmerzen sind von
der Symptomatik den einfachen Kreuzschmerzen sehr ähnlich, halten aber länger
an und es besteht die Gefahr der Chronifizierung („yellow flags“). Es gibt zahlreiche
Faktoren, die für die Chronifizierung von
Rückenschmerzen verantwortlich sind.
Der Arzt muss im Rahmen einer strukturierten bio-psycho-sozialen Anamnese die
Faktoren erkennen und bei der Therapie
unbedingt berücksichtigen.
Die Magnetresonanztomographie (MRT)
ist die genaueste Methode zur Beurteilung
der diskogenen und nervalen Strukturen.
Bei der Erkennung und Beurteilung von
Tumoren und Entzündungen, aber auch
in der Beurteilung des Spinalkanals ist sie
anderen Methoden überlegen. Dennoch
ist aus medizinischer, aber auch volkswirtschaftlicher Überlegung eine MRT erst
nach erfolgloser konservativer Therapie,
bei neurologischer Ausfallsymptomatik
und bei Verdacht auf Tumor oder Infektion indiziert.
Risikofaktoren für chronische Rückenschmerzen liegen im biologischen (höheres Alter), psychologischen (psychosoziale Überforderung, Traumatisierung,
Bei der Differenzialdiagnose des akuten
Rückenschmerzes sollte durch die Anamnese und klinische Untersuchung relativ
rasch der geringe Anteil an komplizierten
22
SCHMERZ NACHRICHTEN
Auf das Vorliegen von Risikofaktoren für
die Chronifizierung des akuten Kreuzschmerzes („yellow flags“) ist zu achten
und entsprechend therapeutisch einzugehen. Da durch monomodale Behandlungsansätze die ausschließlich somatische Attribuierung des Kreuzschmerzes durch die
Betroffenen voranschreitet, sollen so früh
wie möglich multi- und interdisziplinäre
Behandlungspläne entwickelt und umgesetzt werden.
und lebensbedrohlichen und damit weiter
abklärungsbedürftigen Rückenschmerzen
erkannt werden.
PRÄVENTION
Die häufigsten und vielversprechendsten präventiven Ansätze sind körperliche
Bewegung und Aktivität zur Vermeidung
oder Verkürzung von Kreuzschmerzepisoden und zur Vermeidung von Arbeitsunfähigkeit. Die Auswahl des Verfahrens soll
sich dabei nach der individuellen Präferenz und Voraussetzung des Betroffenen
richten.
THERAPIE UNSPEZIFISCHER
RÜCKENSCHMERZEN
Die zentralen Punkte in der Behandlung
unspezifischer Rückenschmerzen, welche
bereits länger als zwei Wochen andauern,
sind:
u eine adäquate Aufklärung des Patienten
u das frühzeitige Erkennen von Chronifizierungsfaktoren
u die frühzeitige Berücksichtigung psycho-sozialer Aspekte
u die Erhaltung bzw. Wiederherstellung
der Arbeits- und Erwerbsfähigkeit
Die Animierung zur körperlichen Aktivität
muss bereits im Kindesalter erfolgen. In
einer deutschen Studie gaben 44 Prozent
der Elf- bis Vierzehnjährigen an, gelegentlich Rückenschmerzen zu haben, 8 Prozent sogar permanent.
Die Edukation, Information und Schulung,
basierend auf einem bio-psycho-sozialen
Krankheitsmodell über die Entstehung
und den Verlauf von Rückenschmerz, ist
ein wichtiger präventiver Ansatz. Die Inhalte reichen von der reinen Wissensvermittlung bis hin zu Techniken zur Verhaltensänderung.
u eine rechtzeitige multimodale und interdisziplinäre Diagnostik und Therapie
u die Forcierung aktivierender Therapiemaßnahmen
Diese Punkte entsprechen der Empfehlung der Nationalen Versorgungsleitlinie
Kreuzschmerz, welche einer evidenzbasierten Entscheidungshilfe für die strukturierte medizinische Versorgung von
Patienten mit Rückenschmerz entspricht
und im Speziellen auf die Versorgung von
Patienten mit nichtspezifischem Kreuzschmerz eingeht.
Um Erstbehandlern von Patienten mit
Rückenschmerzen eine Hilfestellung zur
Ursachendifferenzierung und zu einem
daran orientierten entsprechenden Therapiekonzept zur raschen Behandlung
und zur Prävention nachhaltiger negativer Auswirkungen zu bieten, entwickelten Forscher von der Universität Keele
in Großbritannien eine prognostische
Screeningmethode, das Keele STarT Back
Screening Tool. Die Patienten werden dabei nach Auswertung eines kurzen Fragebogens, welcher die vorangegangenen
zwei Wochen anamnestisch hinsichtlich
Somatik und Psychosozialität beleuchtet,
in drei Risikogruppen eingeteilt. Entsprechend der jeweiligen Gruppe wird so rasch
wie möglich eine risikoadaptierte Therapie
eingeleitet. Eine randomisierte Studie unter Einsatz dieser Screeningmethode zeigte, dass eine risikoadaptierte Therapie im
Vergleich zu einer Kontrollgruppe nach
zwölf Monaten über eine bessere Lebensqualität bei reduzierten Kosten führte.
Die Nationale Versorgungsleitlinie Kreuzschmerz empfiehlt, dass für den gesamten
Versorgungsprozess ein Arzt in Hinblick
auf ein lückenloses Schnittstellenmanagement die „Lotsenfunktion“ übernehmen
soll. Dieser ist die erste Anlaufstelle für
den Erkrankten und koordiniert sämtliche
Behandlungsschritte.
Neben der körperlichen Bewegung, Beratung und medikamentösen Therapie gibt
Wichtigstes Ziel der Edukation ist die dauerhafte Verankerung der Motivation des
Patienten zur eigenständigen regelmäßigen körperlichen Aktivität. Den Patienten
soll im Rahmen der präventiven Beratung
bewusst werden, dass eine körperliche
Schonung beim nichtspezifischen Kreuzschmerz kontraproduktiv ist und sich die
Heilungschancen dadurch deutlich verringern. Maßnahmen am Arbeitsplatz wie
ergonomische Gestaltung, Verhaltensprävention und Förderung der Arbeitsplatzzufriedenheit sollen zur Prävention eingesetzt werden.
Ein multimodaler, interdisziplinärer Ansatz
ist hinsichtlich nachhaltiger Effektivität im
Rahmen der Prävention eine geforderte
Notwendigkeit. Eine entsprechende medikamentöse Therapie zur Schmerzlinderung im akuten Stadium soll nichtmedikamentöse Maßnahmen unterstützen, damit
die Betroffenen frühzeitig ihre üblichen
Aktivitäten wieder aufnehmen und somit
die Arbeits- und Sportfähigkeit wiederhergestellt ist.
Fachkurzinformation siehe Seite 55
10 % spezifisch
Missbrauch, psychologische Defizite, inadäquate Krankheitsmodellvorstellung,
Krankheitsgewinn …) und beruflichen
(Schwerarbeit, monotone Körperhaltung,
Vibration, geringe berufliche Qualifikation,
berufliche Unzufriedenheit …) Bereich. Der
Lebensstil (Rauchen, Übergewicht, geringe körperliche Kondition), aber auch der
behandelnde Arzt (mangelnde Respektierung der multikausalen Genese, Fehleinschätzung) hat einen großen Einfluss auf
den Krankheitsverlauf.
SCHMERZ NACHRICHTEN
23
FREI ES TH EMA
Nichtmedikamentöse Therapieverfahren
bei nichtspezifischem Kreuzschmerz
u Bettruhe wird weder zur Behandlung
des akuten noch des chronischen
nichtspezifischen Kreuzschmerzes
empfohlen. Es ist die möglichst weitgehende Beibehaltung oder baldige
schrittweise Wiederaufnahme der
täglichen körperlichen Aktivität anzustreben, da diese eine schnellere
symptomatische Besserung fördert
und zur Vermeidung einer Chronifizierung beiträgt. Die Patienten sollen
aufgefordert werden, die körperlichen
Aktivitäten so weit wie möglich beizubehalten.
u Bewegungstherapie soll als primäre
Behandlung bei subakutem/chronischem nichtspezifischem Kreuzschmerz angewendet werden. Die
kontrollierte Bewegungstherapie
dient der Behandlung von Funktionsstörungen der Haltungs- und Bewegungsorgane mit mobilisierenden und
stabilisierenden Techniken.
u Patienten mit akutem/subakutem
nichtspezifischem Kreuzschmerz sollen adäquat und individuell informiert
und beraten werden.
u Bei Vorliegen psycho-sozialer Risikofaktoren soll bei subakutem Kreuzschmerz eine auf das individuelle Risikoprofil bezogene kognitive Verhaltenstherapie angeboten werden. Diese
Therapie soll auch bei Patienten mit
chronischem Kreuzschmerz, eingebunden in ein multimodales Behandlungskonzept, eingesetzt werden.
u Der Besuch von Rückenschulen kann
nur empfohlen werden, sofern diese dem bio-psycho-sozialen Ansatz
folgen, an modernen Konzepten wie
z. B. dem Angst-Vermeidungsverhalten orientiert sind und nicht mit den
klassischen „Richtig/Falsch“-Dichotomien arbeiten.
u Ergotherapie soll bei akutem nichtspezifischem Kreuzschmerz, nicht jedoch
bei chronischem Kreuzschmerz im
Rahmen multimodaler Behandlungsprogramme angewendet werden.
24 SCHMERZ NACHRICHTEN
u Bei erhöhtem Chronifizierungsrisiko kann das Entspannungsverfahren
„Progressive Muskelrelaxation“ zur
Behandlung des akuten/subakuten
Kreuzschmerzes angeboten werden.
Auch bei chronischem Kreuzschmerz
soll dieses Entspannungsverfahren
Einsatz finden.
u Manipulation/Mobilisation kann zur
Behandlung bei akutem und chronischem nichtspezifischem Kreuzschmerz in Kombination mit Bewegungstherapie eingesetzt werden.
u Akupunktur soll zur Behandlung des
akuten Kreuzschmerzes nicht angewendet werden, da es keine aktivierende Maßnahme ist. Auch bei chronischem Kreuzschmerz kann Akupunktur nur eingeschränkt zur Anwendung
kommen.
u Zu den elektrotherapeutischen Techniken gehören die Interferenztherapie,
die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) und die perkutane
elektrische Nervenstimulation (PENS).
Diese Verfahren sollen weder bei
akutem noch bei chronischem Kreuzschmerz eingesetzt werden. Durch
diese Techniken wird die Passivität
5-07
5-31
5-43
5-33
5-17
5-15
5-24
5-02
5-13
5-18
Bewegungstherapie / Aktivierung
Patientenedukation
Verhaltenstherapie
Rückenschule (biopsychosoz.)
Ergotherapie
Progressive Muskelrelaxation
Manipulation / Manuelle Therapie
Akupunktur
Elektrotherapie (u.a. TENS, PENS)
Kurzwelle / Laser / Magnetfeld
des Patienten gefördert. Dies steht
im Widerspruch zu dem primären Behandlungsziel, die Betroffenen zu aktivieren.
u Auch sollen aus Gründen der zu vermeidenden Passivitätsförderung
weder Kurzwellendiathermie, Lasertherapie noch Magnetfeldtherapie
zur Behandlung des akuten und auch
des chronischen Kreuzschmerzes angewendet werden. Man findet in der
Literatur zudem keinen Wirksamkeitsnachweis hinsichtlich dieser Therapieverfahren.
In Tabelle 1 sind die nichtinvasiven Therapieverfahren bei nichtspezifischem Kreuzschmerz zusammengefasst.
Invasive Therapieverfahren bei
nichtspezifischem Kreuzschmerz
Invasive Verfahren sollen bei Patienten mit
nichtspezifischem Kreuzschmerz nicht eingesetzt werden! Für die Anwendung von
perkutanen Verfahren wie beispielsweise
Triggerpunktinfiltrationen, Injektionen an
den sakroiliakalen oder Wirbelgelenken sowie epidurale Injektionen liegen bei akuten
nichtspezifischen Kreuzschmerzen keine
verlässlichen Daten vor.
pos. neg.
An
Für den chronischen
An
Kreuzschmerz gibt es
An
eine Vielzahl von StuA
dien, die in MetaanaA
lysen bzw. systematiA
schen Reviews für die
einzelnen Verfahren
,
auch bei spezifischen
,
Kreuzschmerzen kein
ne eindeutige EffektiAn
vität aufweisen.
Tab. 1: Nichtinvasive Therapieverfahren bei nichtspezifischem Kreuzschmerz: Empfehlung der Nationalen Versorgungsleitlinie Kreuzschmerz 2010
6-2
6-3
6-8
6-9
6-17
6-10
6-18
6-20
Paracetamol
tNSAR
COX-2-Hemmer
Flupirtin
Muskelrelaxantien
Opioide
Antidepressiva
Antiepileptika
pos.
%,
n
%,
neg.
AA
%,
%,
%,
n
Tab. 2: Medikamentöse Therapieverfahren bei nichtspezifischem
Kreuzschmerz: Empfehlung der Nationalen Versorgungsleitlinie
Kreuzschmerz 2010
Für die Anwendung
operativer Verfahren
wie beispielsweise
Spinal Cord Stimulation bzw. operative
Eingriffe wie Nukleotomien oder Dekompression bis hin zur
Bandscheibenendoprothetik gibt es bei
akutem sowie chronischem nichtspezifischem Kreuzschmerz
keine Studien.
Medikamentöse Therapieverfahren bei
nichtspezifischem Kreuzschmerz
Die medikamentöse Therapie ist symptomatisch. Sie soll im akuten Stadium die nichtmedikamentösen Maßnahmen unterstützen,
damit die Betroffenen frühzeitig ihre üblichen Aktivitäten wieder
aufnehmen können. Die Indikation bei chronischem Kreuzschmerz
besteht, wenn zur Umsetzung der aktivierenden Maßnahmen eine
Schmerztherapie erforderlich ist. Voraussetzung für eine erfolgreiche Schmerztherapie ist die Anamnese der Schmerzcharakteristika. Positive Vorerfahrungen und unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei den Betroffenen fließen in die Therapieentscheidung mit ein. Vor Einleitung der medikamentösen Therapie soll
deshalb eine ausführliche Medikamentenanamnese erhoben werden. Eine Übersicht der medikamentösen Therapieverfahren bei
nichtspezifischem Kreuzschmerz bietet die Tabelle 2.
Bei der Behandlung ist darauf zu achten, dass die Einnahme der
Medikamente nach einem festen Zeitplan erfolgt. Die Medikation soll nach einigen Tagen unterbrochen werden, um die Therapienotwendigkeit zu überprüfen. Für die Überwachung der
Schmerzintensität ebenso wie für die Beurteilung des Behandlungserfolges im Sinne der Therapieevaluation kann z. B. die visuelle Analogskala (VAS) oder die numerische Rating-Skala (NRS)
verwendet werden.
Je nach der individuellen Befundkonstellation können aus der
Gruppe der nichtopioiden Analgetika Paracetamol, traditionelle
nichtsteroidale Antiphlogistika (tNSAR) und COX-2-Hemmer zur
Anwendung kommen.
Bei leichtem bis moderatem akutem nichtspezifischem Kreuzschmerz kann ein Behandlungsversuch mit Paracetamol unternommen werden. Der Behandlungsversuch ist kurzfristig zu
überprüfen.
Der Einsatz von Paracetamol kann bei subakutem und chronischem nichtspezifischem Kreuzschmerz nur nach ausführlicher
Medikamentenanamnese und nur zur Behandlung kurzer Exazerbationen des chronischen nichtspezifischen Kreuzschmerzes
eingesetzt werden. Die Einnahme sollte dann nur für kurze Zeit
und in möglichst niedriger, analgetisch wirksamer Dosis erfolgen.
Fachkurzinformation siehe Seite 52
es eine Reihe nichtmedikamentöser Maßnahmen, welche die Behandlung des akuten, subakuten und chronischen nichtspezifischen Kreuzschmerzes unterstützen
können.
Bei akutem nichtspezifischem Kreuzschmerz sollen tNSAR zur
Schmerzlinderung in geringster effektiver Dosierung für die
kürzestmögliche Zeit verordnet werden. Wenn bei chronischem
nichtspezifischem Kreuzschmerz die Indikation zur Pharmakotherapie besteht, sollten auch hier tNSAR in geringster effektiver
Dosis so kurzzeitig wie möglich angewendet werden. Bei einer
Behandlung mit tNSAR und einem gleichzeitig existenten gastrointestinalen Risiko sollte die prophylaktische Verordnung eines
Protonenpumpenhemmers erfolgen. Vor der Verordnung von tNSAR müssen bestehende Kontraindikationen bzw. mögliche Risikofaktoren für das Auftreten von Nebenwirkungen gastrointestinal, renal sowie kardiovaskulär evaluiert werden. tNSAR sollen
nicht parenteral verabreicht werden. Generell sollen zur Behandlung des akuten und chronischen nichtspezifischen Kreuzschmerzes intravenös oder auch intramuskulär applizierte Analgetika,
SCHMERZ NACHRICHTEN
25
FREI ES TH EMA
Glucocorticoide und Mischinfusionen nicht
angewendet werden.
COX-2-Hemmer können unter Berücksichtigung der Warnhinweise bei akutem und
chronischem nichtspezifischem Kreuzschmerz eingesetzt werden, wenn tNSAR
kontraindiziert sind oder nicht vertragen
werden.
Flupirtin soll zur Behandlung von akutem und chronischem nichtspezifischem
Kreuzschmerz nicht angewendet werden.
Bei einem nicht erbrachten Wirksamkeitsvorteil im Vergleich zu anderen Analgetika
sind die Häufung der Meldungen von Leberschäden unter Flupirtin und die mögliche Lebertoxizität der Substanz bis hin
zum akuten Leberversagen sowie die Verdachtsberichte zu Flupirtin-Abhängigkeit
zu beachten. Durch sehr häufig auftretende Müdigkeit besteht eine Einschränkung
der Fahrtüchtigkeit.
Muskelrelaxantien können bei akutem und
chronischem nichtspezifischem Kreuzschmerz angewendet werden, wenn nichtmedikamentöse Maßnahmen oder alleinige Gaben von nichtopioiden Analgetika
keine Besserung bewirken. Muskelrelaxantien sind jedoch aufgrund ihrer Nebenwirkungen wie Benommenheit oder Abhängigkeit, der reversiblen Beeinträchtigung
der Leberfunktion und gastrointestinaler
Komplikationen mit Bedacht einzusetzen.
Sie sollen bei akutem, subakutem und
chronischem nichtspezifischem Kreuzschmerz nicht länger als zwei Wochen
fortlaufend eingenommen werden.
Obwohl Benzodiazepine in klinischen
Studien schmerzlindernde Effekte bei
nichtspezifischem Kreuzschmerz zeigen,
ist die Anwendung zu vermeiden, da das
Abhängigkeitspotenzial dieser Medikamentengruppe sehr hoch ist und die chronische Einnahme eine aktive multimodale
Therapie erheblich erschwert.
Bei fehlendem Ansprechen auf die nichtopioiden Analgetika können schwache Opioide – wie z. B. Tramadol – bei
nichtspezifischem Kreuzschmerz eingesetzt werden.
Starke Opioide sind möglichst nur im Rahmen eines multimodalen Therapiekonzep26
SCHMERZ NACHRICHTEN
tes und in Zusammenarbeit mit schmerzmedizinisch geschulten Fachleuten einzusetzen. Die Reevaluation der Opioidtherapie soll bei akutem/chronischem Kreuzschmerz nach spätestens vier Wochen/drei
Monaten erfolgen. Tritt die gewünschte
Schmerzlinderung bzw. Funktionsverbesserung nicht ein, ist die Fortsetzung der
Opioidtherapie kontraindiziert. Wenn Opioide zum Einsatz kommen, sind zur Vermeidung bzw. Reduktion des Suchtrisikos
Opioide mit retardiertem Wirkeintritt den
schnell wirksamen unretardierten Opioiden vorzuziehen. Sie müssen nach festem
Zeitschema verabreicht werden. Versuchsweise durchgeführte Dosiserhöhungen, die
nicht zu einer anhaltenden verbesserten
Wirkung führen, sollen grundsätzlich wieder rückgängig gemacht werden.
Bei akutem oder subakutem nichtspezifischem Kreuzschmerz sollen transdermale
Opioide nicht eingesetzt werden.
Die iatrogene Opioidabhängigkeit findet
breiten Raum in der Diskussion. Gefährdet
sind vor allem Patienten mit psychogener
Schmerzätiologie sowie ausgeprägter Somatisierung. Dem Fehlgebrauch von Opioiden durch inadäquate Anwendung soll
durch die in den schmerzmedizinischen Alltag integrierten Empfehlungen der S3-Leitlinie „Langzeitanwendung von Opioiden
bei chronischen Nicht-Tumor-bedingten
Schmerzen (LONTS)“ begegnet werden.
Noradrenerge oder noradrenerg-serotonerge Antidepressiva können als CoMedikation im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes zur Schmerzlinderung für Patienten mit chronischen
nichtspezifischen Kreuzschmerzen in Betracht gezogen werden. Dabei sind mögliche Kontraindikationen und Nebenwirkungen zu beachten.
Antidepressiva vom Typ selektive Serotonin-/Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer sollten bei Personen mit nichtspezifischem Kreuzschmerz nicht regelhaft und
nur bei indikationsrelevanten Komorbiditäten (Depression, Angststörung) eingesetzt werden.
Antiepileptika wie z. B. Gabapentin oder
Pregabalin sollten bei nichtspezifischem
Kreuzschmerz nicht angewendet werden.
MULTIMODALE, MULTI- UND INTERDISZIPLINÄRE BEHANDLUNG/
REHABILITATION
Patienten mit chronischem nichtspezifischem Kreuzschmerz sollen, wenn weniger intensive evidenzbasierte Therapieverfahren unzureichend wirksam waren,
mit multimodalen, auch teils ambulanten
Programmen im Bereich der Kuration
oder Rehabilitation behandelt werden.
Verschiedene Behandlungsbausteine sollen dabei inhaltlich und zeitlich auf der
Grundlage eines strukturierten interdisziplinären Assessments, abgestimmt auf die
individuellen Bedürfnisse des Einzelnen,
kombiniert werden.
Die Kriterien entsprechend der Empfehlung der Nationalen Versorgungleitlinie
Kreuzschmerz zur Zuweisung in eine multimodale Behandlung sind folgende:
u Spätestens nach sechs Wochen
Schmerzdauer und alltagsrelevanten
Aktivitätseinschränkungen trotz leitliniengerechter Versorgung bei positivem Nachweis von Risikofaktoren zur
Chronifizierung („yellow flags“) soll
die Indikation zu einer multimodalen
Therapie möglichst durch ein interdisziplinäres Assessment geprüft und
nach einer Teambesprechung ein individueller Therapieplan erstellt werden.
u Bei Fortbestehen der Beschwerden
und alltagsrelevanten Aktivitätseinschränkungen über mehr als zwölf
Wochen trotz leitliniengerechter Versorgung soll generell die Indikation zu
einer multimodalen Therapie geprüft
werden.
u Bei chronischen nichtspezifischen
Rückenschmerzen, wenn weniger intensive, evidenzbasierte Verfahren
unzureichend wirksam waren, ist eine
multimodale Behandlung indiziert.
Die einzelnen Bausteine einer multimodalen Rehabilitation bestehen aus medizinischen (mit Schwerpunkt Pharmakotherapie und Edukation), aus physischen und
ergotherapeutischen (mit Schwerpunkt
Bewegungstherapie) sowie aus berufsbezogenen und verhaltenstherapeutischen
Komponenten. Mindestens drei Berufsgruppen mit unterschiedlichem therapeutischem Hintergrund sollen daran beteiligt
sein. Die etwaige Nachsorge im Sinne
einer Verlaufskontrolle bzw. Langzeitbe-
treuung hat die Stabilisierung individueller
Verhaltens- und Handlungskompetenzen
im Umgang mit dem Kreuzschmerz, bei
Kreuzschmerzepisoden sowie zur Prophylaxe von Kreuzschmerzrezidiven zum Ziel.
Multimodale, teils ambulante Behandlungsprogramme für Patienten mit chronischen Rückenschmerzen werden in
Deutschland schon seit Längerem im kurativen wie auch im rehabilitativen Bereich
umgesetzt. Ein Beispiel ist das „Göttinger
Rücken-Intensiv-Programm (GRIP)“: Acht
Wochen lang wurden in einer Studie neunzig vorwiegend arbeitsunfähige Patienten
mit Rückenschmerzen ambulant in einem
standardisierten Vorgehen verhaltensund trainingstherapeutisch behandelt. Vor
und nach dem Programm sowie sechs und
zwölf Monate später wurden diese Patienten im Hinblick auf eine Veränderung sozialer, psychologischer, medizinischer und
funktioneller Daten untersucht.
Als Kriterien des Behandlungserfolges
wurden drei Erfolgsparameter gewählt:
u Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit, d. h. die „Return To Work“-Rate
u Schmerzreduktion
u Subjektive Patientenbeurteilung bezüglich des Behandlungserfolges
Die Ergebnisse des Forschungsprogrammes zeigen, dass die erfolgreiche
Behandlung von chronischen Rückenschmerzen von individuellen, iatrogenen,
gesundheits- und sozialpolitischen Bedingungen abhängt, dass multimodale Behandlungsansätze bessere, nachhaltigere
Behandlungsergebnisse erzielen und dass
ein möglichst rasches Überweisungsverhalten mit frühzeitiger Identifikation von
Chronifizierungsfaktoren entscheidend
ist, um langfristige Chronifizierung zu vermeiden und um eine signifikante Reduktion der direkten und indirekten Kosten zu
erzielen.
LÖSUNGSANSÄTZE ZUR EFFEKTIVEREN
VERSORGUNG VON RÜCKENSCHMERZPATIENTEN
Auf allen Versorgungsebenen besteht für
Patienten mit nichtspezifischem Kreuzschmerz ein Optimierungsbedarf, um
unstrukturierte Über-, Unter- und Fehlversorgung mit einem potenziellen Risiko
der Chronifizierung zu vermeiden und die
hohen direkten und indirekten Gesundheitskosten zu senken. Insbesondere für
die wohnortnahe Vernetzung der Einrichtungen auf primärer und sekundärer
Versorgungsebene besteht Behandlungsbedarf.
Eine gezielte Förderung von Strukturen
und Maßnahmen, die den ganzheitlichen
bio-psycho-sozialen Aspekt der Erkrankung berücksichtigen und für die Versicherten aktuell nur unzureichend zur Verfügung stehen, ist anzustreben.
Im Bereich Versichertenbetreuung sollten
Angebote, die das Krankenverständnis
fördern und die Eigeninitiative des Versicherten stärken sowie Information, Aufklärung und Anleitung zur Selbsthilfe bieten, vermehrt zur Verfügung stehen. Der
Ausbau von Angeboten zur Primär- und
Sekundärprävention ist ebenso ein wichtiger lösungsorientierter Ansatz.
Ziel zur verbesserten Versorgung von Patienten mit Rückenschmerzen ist die Entwicklung eines koordinierten, lückenlosen
Behandlungsnetzes zur Optimierung der
begrenzten Ressourcen, welches Leitlinien in die Tat umsetzt, um Chronifizierung
nicht „besser zu verwalten“, sondern zu
vermeiden.
Notwendige Voraussetzungen, um lange
Wanderungen des Patienten durch das
Versorgungssystem zu vermeiden, sind:
u eine Teambildung aus Ärzten der
Grundversorgung, Fachspezialisten,
Schmerztherapeuten und Schmerzklinik
u eine Forcierung der Einrichtungen von
multiprofessionellen und integrativen
Versorgungsformen auf allen Ebenen
u eine Steuerung und Koordination
durch ein interdisziplinäres Schmerzzentrum mit unterschiedlichem Therapieangebot
u eine patientenorientierte, integrierte,
sektorenübergreifende Versorgung
(ambulant-stationär; interdisziplinär;
Medizin-Psychologie-Physiotherapie;
kurativ-rehabilitativ)
Bedarfsweise soll parallel die individuell
notwendige Einbeziehung eines Wirbelsäulenchirurgischen Zentrums, konsiliarisch tätiger Fachrichtungen sowie der
medizinischen Rehabilitation erfolgen.
SCHLUSSFOLGERUNG
Der Rückenschmerz ist eines der bedeutendsten Krankheitsbilder der heutigen
Gesellschaft. Die strukturierte Anamnese
und die klinische Untersuchung sollten
den Rückenschmerz eindeutig in eine
einfache, komplizierte und alarmierende Wirbelsäulensymptomatik unterteilen
können. Eine weiterführende Diagnostik
erfordert der komplizierte und alarmierende Rückenschmerz.
Die Behandlung bei einfachem Rückenschmerz besteht aus Analgetika, Aufklärung, nicht-spezifischen Übungen und
vor allem einem möglichst konsequenten
Fortführen der normalen Alltagstätigkeiten.
Eine frühzeitige multimodale, interdisziplinäre Therapie des unspezifischen Rückenschmerzes verbessert deutlich den
Behandlungserfolg hinsichtlich Schmerzreduktion, Funktionalität sowie der Lebensqualität und vor allem hinsichtlich der
Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit.
Ein Paradigmenwechsel vom „biomedizinischen“ zum „bio-psycho-sozialen“ Ansatz in der Diagnostik und Therapie von
Patienten mit Rückenschmerzen ist nachhaltig wirksam und vor allem auch kosteneffektiv.
Literatur:
Kerr P. Insurance plans are healthcare quandary. New
York Times 1993, Apr. 16, p A-1
Göbel H. Epidemiologie und Kosten chron. Schmerzen;
Schmerz 2001-15:92-98
Frymoyer JW. Clin Orthop Relat Res 1992; 279:101–107
BKK Bevölkerungsumfrage 2006: Rückenschmerzen
Lemrow N, Adams D, Coffey R. The 50 most frequent
diagnosis-related groups (DRGs), diagnoses, and procedures: statistics by hospital size and location. DHHS
Publication 1990 no. (PHS) 90–3465
Empfehlung der Nationalen Versorgungsleitlinie Kreuzschmerz Oktober 2010
Hay M et al. A randomised clinical trial of subgrouping
and targeted treatment for low back pain compared
with best current care; BMC Musculoskeletal Disorders
2008; 9:58
S3-Leitlinie Langzeitanwendung von Opioiden bei chronischen Nicht-Tumor-bedingten Schmerzen „LONTS“;
AWMF Register Nr.: 145/003
Nagel B, Korb J. Multimodale Therapie – Nachhaltig
wirksam und kosteneffektiv. Der Orthopäde 2009;
38(10):907-912
Flor et al. 1992; Pain 49:221-230.
Pfingsten 2001; Schmerz 15:492-498
Guzman et al. 2001; BMJ 322:1511-1516
Bertelsmann-Stiftung, Expertenpanel Rückenschmerz
2007
Grunt-Göschl C, Habelsberger W. Schmerznachrichten
Nr. 3/12, ISSN 2076-7625 Nr. 3
SCHMERZ NACHRICHTEN
27
23. WISSENSCHAFTLICHE TAGUNG DER ÖSTERREICHISCHEN SCHMERZGESELLSCHAFT
Ein Schwerpunktthema der diesjährigen Jahrestagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft war der Verbesserung
der Zusammenarbeit zwischen Allgemeinmedizinern und Schmerzexperten gewidmet.
APA_OTS _Thomas Preiss
CHRONIFIZIERUNG
RECHTZEITIG ERKENNEN
1,3 Millionen Österreicher werden mit ihren
chronischen Schmerzen im Durchschnitt
von über acht Ärzten gesehen und begutachtet. „Es gibt aber Vorzeichen für eine
Chronifikation, die richtig gedeutet werden
müssen“, so Dr. Ausserwinkler. Frühe Warnsymptome sind beispielsweise Distress,
depressive Stimmung, inadäquates katastrophisierendes Schmerzerleben, Angst
und Vermeidungsverhalten, reduzierte
tägliche Aktivität, Somatisierungstendenz,
Schlafstörung, vermehrter Alkoholkonsum
28
SCHMERZ NACHRICHTEN
Thinkstock
D
ie Versorgung von Schmerzpatienten hat sich in den letzten 20 Jahren in Österreich deutlich verbessert, nicht zuletzt aufgrund von Initiativen
der ÖSG wie der Etablierung interdisziplinärer Schmerzambulanzen, der Entwicklung
von Ausbildungsrichtlinien, dem jährlichen
österreichischen Schmerzkongress und den
flächendeckenden Fortbildungsangeboten.
Auch die Weiterentwicklung bildgebender Verfahren und technischer Untersuchungsmethoden
zur Erkennung von
Schmerzursachen
hat die Betreuungsmöglichkeiten von
Schmerzpatienten
deutlich erweitert.
Schlüsselperson in
der Betreuung von
Dr. Michael
Schmerzpatienten
Ausserwinkler
ist die Hausärztin
oder der Hausarzt.
Von ihnen werden
90 Prozent der
Schmerzprobleme
ursächlich abgeklärt und behandelt.
„Geht der Aufwand
über die MöglichProf. Priv.-Doz.
keiten einer AllgeDr. Michael Bach
meinpraxis hinaus,
ist eine Kooperation mit unterschiedlichsten Spezialisten aber sinnvoll“, betonte Dr.
Michael Ausserwinkler, Facharzt für Innere
Medizin in Villach, bei der ÖSG-Tagung.
oder unstrukturierte Medikamenteneinnahme. „Sollten diese Punkte zutreffen, wird
die Kontaktaufnahme mit einem Spezialisten bzw. interdisziplinären Team dringend
angeraten“, unterstrich Dr. Ausserwinkler.
ENTZÜNDUNGSSCHMERZ ALS
WEGWEISER ZUM SPEZIALISTEN
Schmerzen im Achsenskelett und in den
peripheren Gelenken sind häufig. Nicht
jeder Patient mit diesen Schmerzen muss
jedoch einen Spezialisten aufsuchen. Der
Weg zum Spezialisten sollte jedoch bei
Verdacht auf ein entzündlich-rheumati-
Grundstrategien zur
Beziehungsgestaltung
u Transparente Aufgabenzuteilung vereinbaren, Einbeziehen der Patienten in
die Entscheidungen
u Regelmäßige Termine vereinbaren
u Diagnostische Maßnahmen nur bei klarer Indikationsstellung
u Erklärungsmodelle für Diagnose und
Therapie vermitteln, „tangentiale“
Gesprächsführung (Anerkennen der
Realität von Beschwerden, jedoch Vermeidung von Katastrophisieren/Bagatellisieren)
sches Geschehen erfolgen. Warnhinweise
für das Vorliegen eines entzündlich-rheumatischen Geschehens sind beispielsweise
nächtliche Schmerzen, Morgensteifigkeit
über eineinhalb Stunden, Besserung auf
NSAR/Cortison, erhöhte Entzündungsparameter, Autoimmun-Phänomene oder
eine positive Familienanamnese bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen
oder Psoriasis. Ein Hinweis auf entzündliche Rückenschmerzen liegt vor, wenn
mindestens vier der folgenden fünf Kriterien erfüllt sind: Alter bei Beginn < 40
Jahre, langsamer Beginn, Besserung durch
Bewegung, keine Besserung in Ruhe oder
nächtliche Schmerzen mit Besserung
durch Aufstehen.
WELCHER RÜCKENSCHMERZ BENÖTIGT
EINEN SPEZIALISTEN?
Die meisten Leitlinien zum Rückenschmerz zählen zahlreiche Risikofaktoren
(„red flags“) auf, die eine Zuweisung zum
Spezialisten rechtfertigen. Aron Downie
und Kollegen von der Universität Sydney
haben jedoch jüngst in einem systematischen Review die Aussagekraft dieser
vermeintlichen Risikofaktoren überprüft –
viele von ihnen stellten sich als nicht aussagekräftig dar. Die höchste VoraussageWahrscheinlichkeit für eine Wirbelfraktur
bei Patienten mit Rückenschmerzen wurde in Zusammenhang mit einem höheren
Lebensalter, einer längeren KortikoidTherapie oder einem schweren Trauma
gefunden. Bei Patienten mit einem malignen Geschehen in der Wirbelsäule war lediglich ein Malignom in der Vorgeschichte wegweisend. Die Schussfolgerung der
Autoren: „Red flags“ sollten erst wieder in
Leitlinien aufgenommen werden, wenn ihr
Nutzen eindeutig nachgewiesen wurde.
FALLEN IN DER KOMMUNIKATION
ZWISCHEN ARZT UND PATIENT
Patienten mit chronischem Schmerz gelten häufig als „schwierig“, eine Ursache
dafür ist in der Kommunikation zu finden.
So kommuniziert beispielsweise der Betroffene in der Regel auf der Befindlichkeitsebene („Mir tut’s da weh …“), der Arzt
jedoch auf der Befundebene („Der MRI-Befund zeigt …“). „Diese
Kommunikation auf unterschiedlichen Ebenen ist beiden Seiten
aber meist nicht bewusst“, so Prof. Priv.-Doz. Dr. Michael Bach,
Ambulante Psychosoziale Rehabilitation, Salzburg.
Schmerz wird häufig auch als rein körperlicher Vorgang interpretiert, wodurch der Versuch, ein bio-psycho-soziales Schmerzverständnis im therapeutischen Gespräch zu entwickeln, meist am
Widerstand des Betroffenen scheitert („Ich habe keine psychischen Probleme, nur körperliche Beschwerden.“). Erschwerend
kommt hinzu, dass Betroffene mit zunehmender Schmerzdauer
zu einer Externalisierung der Schmerzursache (Krankheiten, Wetter, Arbeitsbelastung) und der Beeinflussbarkeit der Schmerzen
(Medikamente, Operationen, Klinikaufenthalte) neigen. Eigene
Ressourcen zur Vorbeugung bzw. Bewältigung von Schmerzen
werden damit geringer.
Das Interaktionsverhalten chronischer Schmerzpatienten kann
daher Hilflosigkeits- und Ohnmachtsgefühle bei Ärzten hervorrufen, die letztlich das Scheitern therapeutischer Beziehungen
begünstigen. Zur Verbesserung der Arzt-Patienten-Interaktion
empfahl Doz. Bach, geeignete „motivationale“ Gesprächstechniken zu erlernen und die Überprüfung der eigenen Grundhaltung.
Wenn der erste Gedanke bei der Konsultation ist: „Oje, schon
wieder so ein schwieriger Patient!“, dann erschwert diese Grundhaltung die Interaktion. Ein erster Schritt wäre, das Leiden am
Schmerz anzunehmen und dem Patienten – auch wenn das anstrengend ist – zu vermitteln: Du bist willkommen.
Des Weiteren sollte das eigene Schmerzmodell hinterfragt werden, da das dualistische Schmerzmodell – körperlich versus
psychisch begründbarer Schmerz – als überholt gilt. Eine ganzheitliche bio-psycho-soziale Herangehensweise an den Schmerz
(sowohl – als auch) hilft, Brücken zwischen den unterschiedlichen Auffassungen und Erklärungsansätzen zu bauen, so die
Anregung von Doz. Bach.
Auch sollte blinder Aktionismus aufgrund von eigener Unsicherheit oder Ohnmachtsgefühlen angesichts nicht eindeutig klärbarer Schmerzursachen vermieden werden. Die Falle besteht dabei
darin, ausschließlich mit den passiven Versorgungswünschen der
Patient mitzuagieren: Durch die Übernahme der gesamten Behandlungsverantwortung durch den Arzt wird die aktive Selbstwirksamkeitserwartung der Patienten zunehmend geschwächt.
Eine weitere Grundhaltung sollte die Anerkennung der Sinnhaftigkeit multidisziplinärer Vernetzung sein. Geht man davon aus,
dass chronischer Schmerz ein bio-psycho-soziales Krankheitsgeschehen ist, so ist auch in der Therapieplanung ein ausgewogenes Miteinander unterschiedlicher Therapieansätze zielführend.
„Je selbstverständlicher die multidisziplinäre Zusammenarbeit
zwischen mehreren Fachbereichen in der Schmerztherapie den
Patienten vermittelt wird, umso leichter lassen sich diese motivieren, andere, bisher ungewohnte Wege in der Schmerztherapie zu beschreiten“, so Doz. Bach. Bericht: Dr. Friederike Hörandl
Quelle: 23. Wissenschaftliche Tagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft,
28.–30. Mai 2015, Krems
Fachkurzinformation siehe Seite 55
Optimierung der Zusammenarbeit
SCHMERZ NACHRICHTEN
29
23. WISSENSCHAFTLICHE TAGUNG DER ÖSTERREICHISCHEN SCHMERZGESELLSCHAFT
ÖSG-Posterpreise
Im Rahmen der Jahrestagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft in Krems wurden unter anderem wieder Posterpreise für herausragende wissenschaftliche Arbeiten vergeben (siehe Seite 5). Die Schmerznachrichten veröffentlichen
wieder die drei prämierten Poster im Original.
R. Likar1, W. Pipam1, St. Neuwersch1, M. Köstenberger1, G. Pinter2, C. Gatternig3, J. Marksteiner4
Schmerzmessung bei kognitiv
beeinträchtigten Patienten mit
der Doloshort-Skala
EINLEITUNG: Die Schmerzmessung bei kognitiv beeinträchtigten Patienten stellte bis vor
Kurzem ein vernachlässigtes Gebiet in der Diagnostik und Behandlung von Schmerzen dar.
Untersuchungen weisen auf eine Prävalenz von
Schmerzen bei Pflegeheimbewohnern zwischen
45 Prozent und 80 Prozent hin.
METHODE: Die vorliegende Arbeit untersucht
die Reliabilität der deutschen Übersetzung des
Doloshort-Scores und vergleicht ihn mit der
visuellen Analogskala. Ziel dieser Arbeit ist es,
die praktische Anwendbarkeit dieser Skala im
klinischen Alltag zu erfassen und die IntraraterReliabilität (Retest) und Interrater-Reliabilität
zu berechnen.
ERGEBNISSE: Die Interrater- und IntraraterReliabilität des Doloshort-Scores liegt zwischen
0,949 und 0,970. Es zeigt sich eine hoch signifikante Korrelation zwischen den Werten des
Doloshort-Scores und der VAS-Skala.
SCHLUSSFOLGERUNG: Bei kognitiv beeinträchtigten Patienten ist der Doloshort-Score ein gut
geeignetes Messinstrument zur Evaluierung von
Schmerzen. Aufgrund der Kurzform ist nur eine
einfache Instruktion notwendig und eine hohe
Akzeptanz bei den Anwendern gegeben.
Korrespondenzadresse:
Dr. Stefan Neuwersch, MSc
Klinikum Klagenfurt am Wörthersee
Abteilung für Anästhesiologie und Allgemeine
Intensivmedizin
Feschnigstraße 11, 9026 Klagenfurt
1
2
3
4
Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, Klinikum
Klagenfurt am Wörthersee
Medizinisch Geriatrische Abteilung und Krankenanstalt für
chronisch Kranke, Klinikum Klagenfurt am Wörthersee
Medizinisch Geriatrische Abteilung und Krankenanstalt für
chronisch Kranke, LKH Villach
Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie A, LKH Hall in
Tirol
30 SCHMERZ NACHRICHTEN
G. Feigl1, C. Mattersberger1, W. Rosmarin1, R. Likar2
Anatomische Untersuchung einer neuen Stichtechnik für lumbale
CT-gezielte Thermokoagulationen des Ramus medialis rami dorsalis
nervi spinalis
HINTERGRUND: Bei
Thermokoagulationen des Ramus medialis rami dorsalis nervi spinalis lumbalis
(RMRDNSL) kann die
Parallelität des aktiven Nadelteiles zum
Nerv die Ergebnisse
verbessern. Die derzeitigen CT-gezielten
Stichtechniken weisen hier den Nachteil
auf, den Zielnerv nur
punktuell zu erwischen. Ziel war es daher, eine neue CT-gezielte Stichtechnik mit höherer Parallelität zum Nerv zu finden.
G. Nagl, D. Breuer-Gartner, M. Cemerka, M. Breitenseher (Horn)
Schmerzreduktion bei Lumbago mit und ohne radikulärer Symptomatik mittels computertomographisch (CT)
gezielter Infiltration: Eine retrospektive Auswertung
EINLEITUNG: Die CT-gezielte Schmerzinfiltration ist ein komplikationsarmes, leicht verfügbares Verfahren zur Behandlung von
Schmerzzuständen multifaktorieller Genese im Bereich der Wirbelsäule. An unserer Abteilung wird das Verfahren seit März 2004
durchgeführt. Das Ziel dieser retrospektiven Auswertung war die
Erhebung des Outcome unserer Patienten auf dieses Verfahren.
METHODE: Insgesamt wurden im Zeitraum von 1. Jänner 2014 bis
31. Dezember 2014 an unserer Abteilung 148 Infiltrationsserien
durchgeführt. Appliziert wurden jeweils 40 mg eines kortisonhältigen Präparates sowie 1,5 ml eines Lokalanästhetikums. Von
den 148 Serien erfüllten 87 (58,8 %) die Einschlusskriterien für
diese retrospektive Auswertung. Der Schmerzgrad wurde jeweils
vor und nach der Infiltrationsserie auf der subjektiven, 10-teiligen,
visuellen Analogskala (VAS) erhoben. Die Auswertung erfolgte
mittels SPSS 20 für MacOS (IBM). Ein α-Wert von 0,05 wurde
festgelegt.
ERGEBNISSE: Die 87 Infiltrationsserien (44 Männer, 43 Frauen)
teilen sich in 68 (78,2 %) epidurale Infiltrationen, 13 (14,9 %) la-
terale Infiltrationen und 6 (6,9 %) Infiltrationen der Facettengelenke auf. Bei 3 (3,4 %) Serien konnte eine komplette Schmerzremission erzielt werden, 76 (87,4 %) gaben eine Besserung der
Schmerzsymptomatik an und bei 8 (9,2 %) konnte keine Veränderung der klinischen Symptomatik festgestellt werden. Vor Beginn
der Infiltrationsserie betrug der Schmerzgrad durchschnittlich
7,37 (SD: 1,615). Nach der Infiltrationsserie sank der Schmerzgrad
auf durchschnittlich 4,23 (SD: 2,067). Dies ergibt eine signifikante Verbesserung der Schmerzsymptomatik von 3,14 Punkten auf
der 10-teiligen visuellen Analogskala (SD: 1,966, p <0,001). Die
Verbesserung der Schmerzsymptomatik war in jeder Methode
signifikant (p <0,048).
SCHLUSSFOLGERUNG: Die an unserer Abteilung durchgeführten
Methoden der CT-gezielten Infiltration führten in der überwiegenden Mehrzahl der Patienten zu einer signifikanten Schmerzreduktion bei Lumbago und sind somit eine geeignete Methode
zur Schmerzreduktion.
Korrespondenzadresse:
Dr. Georg Nagl
Landesklinikum Horn
Institut für Radiologie und interventionelle Radiologie
Spitalgasse 10,
3580 Horn
MATERIAL UND METHODE: 10 Stämme von nach Thiel'scher Methode fixierten
Leichen wurden untersucht. Dabei wurden Nadeln beidseits an zumindest 2
Etagen im Bereich der lumbalen Zygapophysialgelenke in Position gebracht
und anschließend mittels Dissektion deren Position verifiziert. Der Einstichpunkt der Nadel lag im Bereich des nächst kaudal zum zu blockierenden Facettengelenks gelegenen palpierten Processus spinosus und 1 cm lateral des
Fortsatzes. Die Nadel wurde in lateraler und kranialer Richtung vorgeschoben,
um dabei lateral des kaudalsten Punktes den Processus articularis superior zu
erreichen. Anschließend wurde die Nadel noch rund 1,5 cm weiter vorgeschoben, um lateral des Processus articularis positioniert zu werden.
ERGEBNISSE: Die Evaluierung der Nadelposition durch die direkt anschließende Dissektion zeigte, dass die Nadel sich in den meisten Fällen erstens direkt
am Nerv befand und auch eine lange Parallelität aufwies.
SCHLUSSFOLGERUNG: Diese neu entwickelte Stichtechnik für CT-gezielte
Thermokoagulationen der medialen Äste des RMRDNSL scheint vom anatomischen Standpunkt aus durchführbar zu sein.
Korrespondenzadresse:
Sen. Scient. Priv.-Doz. Dr. Georg C. Feigl
Med. Universität Graz
Institut für Anatomie
Harrachgasse 21, 8010 Graz
1
2
Institut für Anatomie, Medizinische Universität Graz
Department für Anästhesie und Intensivmedizin, LKH Klagenfurt
Fachkurzinformation siehe Seite 53
SCHMERZ NACHRICHTEN
31
23. WISSENSCHAFTLICHE TAGUNG DER ÖSTERREICHISCHEN SCHMERZGESELLSCHAFT
Metamizol –
unverzichtbar in der Therapie
Neues Positionspapier
zur Opioid-Therapie
zwischen Suchtrisiko
und Unterversorgung
Schmerzstillend, fiebersenkend und krampflösend – das sind die Eigenschaften des Nicht-Opioid-Analgetikums Metamizol. Es kann sowohl oral als auch parenteral verabreicht werden und ist laut Experten eines der sichersten Schmerzmittel.
Entgeltliche Einschaltung (041998) / Fachkurzinformation auf Seite 54
32
SCHMERZ NACHRICHTEN
SCHMERZTHERAPIE: EIN
VOR- ODER NACHTEIL?
Die frühe Phase der Knochenheilung ist
entscheidend für die endgültige Frakturstabilität. Durch die Entzündungsreaktion
gelangen die für die Reparatur erforderlichen Zellen und Botenstoffe zur Fraktur.
Essenziell sind dabei die Prostaglandine
COX-1 und COX-2. Klinische Daten belegen jedoch, dass die Verwendung von
NSAR oder Opioiden mit einer erhöhten
Rate von inkompetenter Frakturheilung
assoziiert sein kann.1,2,3 „Hier stellt Metamizol eine gute Alternative dar“, so Prof.
Weber. Auch im Tiermodell wurde gezeigt, dass Metamizol weder die Kallus-
bildung noch die Frakturheilung hemmt.4
„Schmerztherapie nach Frakturen ist
wichtig. Dabei sollten aber mögliche medikamentöse Einflüsse auf Kallusbildung
und Frakturheilung berücksichtigt werden“, fasste Prof. Weber zusammen.
MEHR ALS EIN ANALGETIKUM
„Mit nur wenigen Medikamenten hat man
so lange klinische Erfahrung“, betonte
Dr. Friedrich Javorsky von der Abteilung
für Anästhesiologie und Intensivmedizin
des SMZ Ost-Donauspitals in Wien. Neben seiner analgetischen weist Metamizol
aber auch eine spasmolytische Wirksamkeit auf, „eine in vielen Situationen sehr
erwünschte Wirkung“, so der Experte. Bei
aktuellen Untersuchungen zur antipyretischen Wirkung von Metamizol wurde neu
entdeckt, dass der Metabolit 4-N-Methylaminoantipyrin auf einem PGE2-unabhängigem Weg Körpertemperaturerhöhung
blockieren bzw. Hypothermie erzeugen
kann.5 Darin unterscheidet sich Metamizol von anderen NSAR. Diese Erkenntnisse eröffnen neue Perspektiven zur antipyretischen Wirksamkeit von Metamizol“, so
Dr. Javorsky.
Bericht: Dr. Friederike Hörandl
Referenzen:
1
Bhattacharyya T et al., Nonsteroidal antiinflammatory drugs and nonunion of humeral shaft fractures. Arthritis Rheum. 2005 Jun 15;53(3):364-7.
2
Dodwell ER et al., NSAID exposure and risk of nonunion: a meta-analysis of case-control and cohort
studies. Calcif Tissue Int. 2010 Sep;87(3):193-202.
3
Jeffcoach DR et al., Nonsteroidal anti-inflammatory
drugs’ impact on nonunion and infection rates in
long-bone fractures. 2014, J Trauma Acute Care
Surg 2014 Mar;76(3):779-83.
4
Gali JC et al., Dipyrone has no effect on bone
healing of tibial fractures in rats. Acta Ortop Bras
[online] 2014;22(4):210-3.
5
do C. Malvar, D . et al., Dipyrone metabolite 4-MAA
induces hypothermia and inhibits PGE 2-dependent
and -independent fever while 4-AA only blocks
PGE2-dependent fever, Brit. J. Pharmaco. 171,36663679 (2014)
Quelle: 23. Wissenschaftliche Tagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft, Symposium der Firma Sanofi, 30. Mai 2015, Krems
Auf ihrer Jahrestagung präsentiert die Österreichische Schmerzgesellschaft ein
neues Positionspapier zum kompetenten Einsatz von Opioid-Analgetika. Es soll
Behandlern eine praxisorientierte Unterstützung und einfach umsetzbare Empfehlungen für den optimalen Umgang mit Opioid-Analgetika bieten. Der Volltext des
Positionspapiers wurde bereits in der zweiten Ausgabe der Schmerznachrichten
2015 veröffentlicht und kann auf der Homepage der Schmerzgesellschaft unter
www.oesg.at nachgelesen werden. Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der Präsentation im Rahmen der Tagung.
D
er Hintergrund für das Positionspapier ist eine aktuelle Diskussion über Nutzen und Risiken der
potenten Arzneimittel: Opioide haben sich
bei chronischen Schmerzen als eine von
mehreren unverzichtbaren Therapieformen etabliert. Opioid-Analgetika werden
heute weltweit 7,5-mal häufiger verschrieben als noch im Jahr 1990. In Österreich
stieg in den vergangenen zwei Jahrzehnten der Pro-Kopf-Konsum von rund 13 auf
fast 500 Milligramm Morphinäquivalent
(ohne Methadon). „Aus schmerzmedizinischer Sicht ist es eine sehr positive Entwicklung, dass die weit verbreitete Opioid-Phobie abnimmt, zumindest in einigen
Regionen der Welt“, so OA Dr. Wolfgang
Jaksch vom Wilhelminenspital, Wien, Präsident der ÖSG und einer der Vorsitzenden der Expertengruppe, die die neuen
Empfehlungen ausgearbeitet haben.
Zuletzt wurde der Einsatz von Opioid-Analgetika allerdings wieder verstärkt unter
dem Aspekt von Abhängigkeit und Risiken
diskutiert. Die US-Arzneimittelbehörde
FDA hat die Indikationen für Opioid-Analgetika eingeschränkt und fordert von
Herstellern mehr Studien zu Risiken von
Missbrauch, Abhängigkeit, übermäßiger
Schmerzempfindlichkeit, Überdosierung
oder Todesfällen. „Zuletzt hat aber auch
der Europäische Rat eine Diskussion zum
Thema Missbrauch und Abhängigkeit von
Medikamenten initiiert, die insbesondere
auf Opioid-Analgetika abzielt“, so der Ge-
Jürgen Hammerschmid
EINFLUSS VON ANALGETIKA
AUF DIE KNOCHENHEILUNG
Osteoporose ist in vielen Fällen mit
Schmerzen verbunden. Ergebnisse der
S.P.O.R.T.(Strukturprojekt zur Patientenversorgung nach osteoporotischen
Frakturen – Rehabilitation und Therapie)Studie zeigen, dass mehr als die Hälfte
der Patienten mit Schenkelhalsbrüchen
(54,36 %) und mehr als zwei Drittel der Patienten mit Wirbelkörperbrüchen (76,19 %)
drei Monate nach der Fraktur noch unter Schmerzen leiden. Nach einem Jahr
klagten noch etwa fünf Prozent mit einer
Schenkelhalsfraktur und fast 30 Prozent
der Patienten mit einer Wirbelkörperfraktur über anhaltende Schmerzen. Außerdem erhielten 44 Prozent der Patienten nach einer Wirbelkörperfraktur keine
Schmerztherapie. „Damit besteht ein
hohes Risiko für eine Schmerzchronifizierung“, betonte Univ.-Prof. Dr. Kurt Weber
von der Universitätsklinik für Innere Medizin in Graz. Eine Option zur Verminderung von Schmerzen nach akuten Wirbelkörpereinbrüchen wäre eine frühzeitige
Kyphoplastie. „Über diese Möglichkeit
werden jedoch nur 25 Prozent der Betroffenen aufgeklärt, tatsächlich durchgeführt
wird sie nur in sieben Prozent“, bedauerte
Prof. Weber.
Sissi Furgler
Strobl
M
etamizol ist ein Pyrazolonderivat
und weist analgetische, antipyretische und spasmolytische, jedoch
keine klinisch relevanten antiinflammatorischen Eigenschaften auf. Der genaue
Wirkmechanismus dieses hoch potenten
Analgetikums ist aber bisher ungeklärt“,
erläuterte Univ.
Prof. Dr. Christian
Lampl, Vorstand
der Abteilung für
Akutgeriatrie und
Remobilisation des
KH der Barmherzigen Schwestern in
Linz im Rahmen seiUniv.-Prof. Dr.
nes Vortrags bei der
Christian Lampl
23. Wissenschaftlichen Tagung der
ÖSG in Krems. Aufgrund einer geringen Zahl von Agranulozytosen wurde
der Gebrauch der
Substanz jedoch in
manchen Ländern
Univ.-Prof. Dr.
stark eingeschränkt.
Kurt Weber
„Geht man von einer jährlichen Inzidenzrate von zwei Agranulozytosen pro Million Einwohner und einer Letalität von neun Prozent aus, so würde dies für Österreich eine statistische Zahl
von 1,4 Todesfällen im Jahr bedeuten. Im
Vergleich dazu wird die Zahl der Todesfälle
durch ASS auf 5/100.000/Jahr geschätzt,
woraus sich für Österreich 40 Todesfälle pro Jahr errechnen lassen. Außerdem
können zahlreiche andere Pharmaka wie
beispielsweise Diclofenac oder Ibuprofen,
einige Antibiotika, Antiinfektiva und Kardiaka (Clopidogrel, Ramipril etc.) ebenso
mögliche Auslöser einer Agranulozytose
sein. „Aus meiner Sicht ist Metamizol ein
hochwirksames und sicheres Medikament,
das zu Unrecht aus manchen Krankenhausabteilungen verbannt ist. Als Schmerzmittel und auch Spasmolytikum ist es unverzichtbar“, so Prof. Lampl.
OA DR.
WOLFGANG
JAKSCH
Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und
Schmerzmedizin mit
Ambulanz, Wilhelminenspital Wien;
Präsident
der ÖSG
PRIM. UNIV.-PROF.
DR. RUDOLF LIKAR
Vorstand der Abteilung
für Anästhesie und
Intensivmedizin und
des ZISOP, Klinikum
Klagenfurt am Wörthersee; Generalsekretär der ÖSG
neralsekretär der ÖSG und Co-Vorsitzende der Expertengruppe, Prim. Univ.-Prof.
Dr. Rudolf Likar vom Wörthersee Klinikum
Klagenfurt.
Aus Sicht der ÖSG und der Österreichischen
Gesellschaft für Suchtmedizin, die ebenfalls
an der Erstellung des Positionspapiers beteiligt war, sei es keinesfalls wünschenswert, so OA Jaksch, „dass der Zugang zu
einer wichtigen Arzneimittelgruppe in der
Schmerztherapie erschwert wird.“ Umso
mehr, als auch in Österreich die Versorgung
mit Opioid-Arzneimitteln regional nicht in
gleichem Maße gewährleistet ist. Vielmehr
sollte durch eine rationale, vorurteils- und
emotionsfreie Diskussion dazu beigetragen
werden, dass Opioid-Analgetika in kompetenter und sicherer Weise verwendet werden, unter Berücksichtigung der individuellen Situation jedes Schmerzpatienten. „Wir
können nicht versprechen, niemand müsste
mehr Schmerzen leiden. Es geht um einen
differenzierten Umgang mit diesen Medikamenten, ihre angemessene Verfügbarkeit
und eine entsprechende Erstattung“, so
OA Jaksch.
Abgehandelt werden in den neuen Empfehlungen Wirkungen und Nebenwirkungen von Opioiden, ihr Einsatz bei onkologischen und nicht-tumorbedingten
Schmerzen und Maßnahmen zur Vermeidung einer Suchtproblematik.
NEBENWIRKUNGEN
KONSEQUENT BEHANDELN
Völlige Schmerzfreiheit wird auch unter
Opioid-Therapie nur selten erreicht. Daher sollte gemeinsam mit den Patienten
ein realistisches Therapieziel formuliert
werden: die Symptome ausreichend zu reduzieren, um die physischen, sozialen und
emotionalen Funktionen und damit die Lebensqualität zu verbessern. „Anzustreben
ist jedenfalls eine 30- bis 50-prozentige
Schmerzreduktion“, betonte Prof. Likar.
Viele Schmerzpatienten erleben unter
Opioid-Analgetika unerwünschte Wirkungen wie Obstipation, Nausea, Emesis,
SCHMERZ NACHRICHTEN
33
23. WISSENSCHAFTLICHE TAGUNG DER ÖSTERREICHISCHEN SCHMERZGESELLSCHAFT
Müdigkeit, Mundtrockenheit, Leistungsabfall, Libido- und Sexualstörungen, Kopfschmerzen, Blasenentleerungsstörungen,
Juckreiz, Hyperalgesie, Schwitzen oder
Schwindel. Das führt häufiger zu Therapieabbrüchen als eine fehlende analgetische
Wirkung. „Die konsequente Vorbeugung
bzw. Behandlung solcher Beschwerden
führt zu weniger Therapieabbrüchen“, so
Prof. Likar. „Eine dokumentierte Aufklärung über mögliche unerwünschte Wirkungen vor Therapiebeginn – möglichst
mit schriftlichem Aufklärungsbogen – ist
deshalb wesentlich für die Therapietreue.“
OPIOID-SCHMERZMITTEL
BEI TUMORSCHMERZEN
Ausführlich widmet sich das Positionspapier dem Einsatz von Opioid-Schmerzmitteln sowohl bei Tumorschmerzen als auch
bei nicht-tumorbedingten Schmerzen.
„Opioid-Analgetika haben sich bei Tumorschmerzen als wesentlicher Grundpfeiler
der Therapie etabliert. Eine neuere Herausforderung besteht darin, dass dank der
Fortschritte in der Onkologie Krebs heute
oft zu einer chronischen Erkrankung geworden ist, mit der viele Menschen lange
Zeit leben“, betonte Prof Likar. „OpioidAnalgetika sollen nur bei Tumorschmerzen zum Einsatz kommen, die auf ihren
Wirkmechanismus ansprechen. Und es
sollte eine regelmäßige Dosierungs-Überprüfung erfolgen, weil durch tumorreduzierende Chemo- oder Strahlentherapien
der Analgetika-Bedarf, zumindest vorübergehend, durchaus auch sinken kann.“
OPIOID-SCHMERZMITTEL BEI
CHRONISCHEN NICHTTUMORBEDINGTEN SCHMERZEN
Opioid-Analgetika haben sich in den vergangenen Jahren auch als wichtige Option in der Therapie von chronischen, nichttumorbedingten Schmerzen als Teil eines
multimodalen Behandlungskonzepts etabliert. „Auch hier sollte mechanismusorientiert therapiert werden. Opioide dürfen
also nur bei jenen chronischen Schmerzen zum Einsatz kommen, die auf ihren
Wirkmechanismus ansprechen“, sagte OA
Jaksch. „Auszuschließen sind jedenfalls
dysfunktionale Schmerzen und primäre
Kopfschmerzen.“
Ausreichende Daten für einen primär kurzfristigen Einsatz (vier bis zwölf Wochen)
34 SCHMERZ NACHRICHTEN
von Opioiden liegen vor für chronische
Schmerzen bei diabetischer Polyneuropathie, Post-Zoster-Neuralgie, Arthrose,
chronischem Rückenschmerz, chronischem Phantomschmerz, chronischem
Schmerz nach Rückenmarksverletzung
und chronischem Schmerz bei rheumatoider Arthritis, listet das Positionspapier auf.
Bei chronischen Schmerzen beim komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS
I und II), bei manifester Osteoporose mit
Wirbelkörperfrakturen oder chronischen
postoperativen Schmerzen können Opioid-Analgetika als individueller Therapieversuch eingesetzt werden.
OA Jaksch: „Eine Langzeittherapie mit
Opioid-Analgetika, die länger als zwölf
Wochen dauert, kommt grundsätzlich nur
bei Therapie-Respondern in Frage, bei
denen das definierte Therapieziel bei geringen bzw. tolerablen Nebenwirkungen
erreicht wird. Wenn die Therapie chronischer nicht-tumorbedingter Schmerzen
mit Opioid-Analgetika länger als drei Monate angewendet werden soll, ist eine psychiatrische Konsultation sinnvoll.“
Eine alleinige Therapie mit Opioid-Analgetika sei bei chronischen nicht-tumorbedingten Schmerzen nicht zweckmäßig,
betonen die Autoren des Positionspapiers.
„Sie sollte im Sinne eines multimodalen
Therapieansatzes mit Nicht-Opioid-Analgetika, Methoden der Physikalischen Medizin oder Physiotherapie, Psychotherapie
oder Lebensstilmodifikationen kombiniert
werden“, stellt OA Jaksch klar.
TOLERANZENTWICKLUNG
ODER ABHÄNGIGKEIT
Toleranzentwicklung oder Abhängigkeit
sind zwar mögliche unerwünschte Wirkungen einer Opioid-Schmerzbehandlung,
doch OA Jaksch betonte: „Die Sorge vor
möglichen Abhängigkeiten sollte nicht
von einer kompetenten Therapie mit diesen Analgetika abhalten.“
Die Wahrscheinlichkeit, ob es im Zusammenhang mit einer Therapie mit OpioidAnalgetika zu einer Abhängigkeitsproblematik kommen kann, hängt von zahlreichen Faktoren wie genetischen, sozialen,
psycho-sozialen und Umwelteinflüssen
ab. „Patienten mit aktuellem oder zurückliegendem Substanzmissbrauch, mit einer
psychiatrischen Komorbidität oder einer
familiären Vorgeschichte von psychiatrischen Störungen haben ein höheres Risiko, eine Abhängigkeit zu entwickeln“, sagte OA Jaksch. „Vor dem therapeutischen
Einsatz von Opioid-Analgetika über einen
längeren Zeitraum muss daher das Vorliegen von Risikofaktoren evaluiert werden.
Zur deren Erfassen wird vor Behandlungsbeginn die Nutzung eines von Experten
der ÖGSM und der ÖSG erarbeiteten Fragebogens empfohlen.“
Wird beim Anfangsscreening ein erhöhtes Risiko festgestellt, bedeutet das nicht,
dass auf eine Therapie mit Opioid-Analgetika verzichtet werden muss, betonte Dr.
Jaksch. „Bei entsprechender Betreuung ist
eine Opioid-Therapie sehr wohl möglich,
verlangt aber auch eine Behandlung der
erfassten Störungen. Die schmerztherapeutische Betreuung dieser Patienten sollte im Team in Zusammenarbeit mit Spezialisten oder spezialisierten Einrichtungen
aus den Bereichen Schmerz, Psychiatrie
oder Sucht erfolgen.“ Das gilt auch für
den Fall, dass bei Behandlungsbeginn eine
bereits bestehende Opioid-Abhängigkeit
festgestellt wird oder der Patient sich in
einer Opioid-Erhaltungstherapie befindet: Eine Therapie mit Opioid-Analgetika
sei auch hier nicht grundsätzlich ausgeschlossen, erfordere aber in jedem Fall
die Zusammenarbeit mit Spezialisten bzw.
spezialisierten Einrichtungen, empfiehlt
das Positionspapier (Schmerznachrichten 2a/2015; www.oesg.at/publikationen/
consensus-statements/).
B&K
Zunehmende Bedeutung invasiver Verfahren
Bei chronischen, medikamentös nicht beherrschbaren Schmerzen kommen zunehmend neuromodulative Verfahren zum
Einsatz. Die Entwicklung neuer Optionen ermöglicht es außerdem, diese Verfahren auf die individuelle Situation und den
individuellen Bedarf von Schmerzpatienten zuzuschneiden und damit die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern.
N
euromodulative Verfahren im peripheren Nervensystem können auf
verschiedenen Stimulationsebenen zur Anwendung kommen: Rückenmark
(Spinal Cord Stimulation, SCS), Nervenwurzel (Nerve Root Stimulation, NRS), Ganglion (Dorsal Root Ganglion Stimulation,
DRGS), peripherer Nerv, Ganglion trigeminale (Peripheral Ganglion Stimulation,
PNS) und subkutane Strukturen (Subcutaneous Stimulation, Sc.S, TENS). „Durch
technische Weiterentwicklungen wie neue
Elektrodenkonfigurationen, integrierte Beschleunigungssensoren zur automatischen
Anpassung der Impulsstärke bei Positionswechsel des Patienten, MRT-kompatible
Systeme, Wireless Devices, etc. konnten
die Patientensicherheit und der Patientenkomfort deutlich verbessert werden. Ebenso reduzierte sich die Komplikationsrate“,
betonte EOA Dr. Martin C. Spendel von der
Abteilung für Neurochirurgie des Klinikums
Klagenfurt am Wörthersee im Rahmen der
23. Wissenschaftlichen Tagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft.
Für die Spinal Cord Stimulation gelten folgende evidenzbasierten Indikationen:
1. Radikulopathie mit oder ohne Rückenschmerz
2. CRPS Typ I und II
3. Refraktäre Angina pectoris
4. Periphere arterielle Verschlusskrankheit
BESSERE SCHMERZLINDERUNG
UND HÖHERE LEBENSQUALITÄT
„Eine schmerzbezogene Indikation besteht,
wenn kausale und konservative Behandlungen nach etablierten Standards nicht
zum Erfolg führen. Die Therapie muss aber
in jedem Fall in einem spezialisierten Zentrum erfolgen“, unterstrich Dr. Spendel. Die
Implantation sollte innerhalb von fünf Jahren nach initialem Auftreten der Schmerzsymptome durchgeführt werden, wie eine
Untersuchung über einen Zeitraum von 22
Jahren von Kumar et al. (2006) gezeigt hat.
Dass eine Spinal Cord Stimulation bei Patienten mit chronischen Rücken- und Beinschmerzen zu einer besseren Schmerzlinderung führt, die gesundheitsbezogene
Lebensqualität erhöht und die Leistungsfähigkeit gesteigert werden kann, konnte
in einer prospektiv kontrollierten, randomisierten multizentrischen Studie belegt
werden. Bezüglich der Kosten dieses Verfahrens konnte in einer Rentabilitätsstudie
von Kumar et al. (2002) gezeigt werden,
dass die kumulierten Kosten der SCS nach
2,5 Jahren kostensparend waren. Auch in
einer weiteren gesundheitsökonomischen
Analyse von Kemmler et al. (2002) war die
SCS wirksamer und weniger kostspielig als
eine reine Physiotherapie.
Mit der neuesten Entwicklung auf dem
Gebiet der SCS, der Hochfrequenz(HF)Stimulation, bei der gegenüber der konventionellen SCS (40–125 Hz) mit 1–10 kHz
stimuliert wird, kann eine Analgesie ohne
manchmal störende Parästhesien erreicht
werden. „Ein weiterer Vorteil liegt in der
Implantationstechnik, weil die Elektrode röntgenassistiert nach anatomischen
Landmarks ohne Parästhesie-Mapping
platziert werden kann“, so Dr. Spendler.
Entscheidend für den operativen Erfolg ist
aber eine exakte Diagnose auf interdisziplinärer Basis, die strenge Patientenselektion
und eine präzise Indikationsstellung sowie
die Anwendung moderner Systeme und
adäquater Implantationstechnik. Zusätzlich
optimiert werden könnten die Ereignisse
durch differenziertere Elektrodenkonfigurationen, innovative Impulsgeneratoren
und vor allem verbesserte Kriterien für die
Patientenselektion, resümierte der Experte.
Quelle: 23. Wissenschaftliche Tagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft, 28.–30. Mai 2015, Krems
Quelle: 23. Wissenschaftliche Tagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft, 28.–30. Mai 2015, Krems
4S – Die Ziele der
Opioid-Therapie
Zusammenfassend ist das wichtigste Ziel
einer angemessen und seriös durchgeführten Therapie mit Opioid-Analgetika
das Erreichen der „4 S“:
u
u
u
u
Schmerzlinderung
Sicherheit der Therapie
Soziale Teilhabe
Substanzproblematik vermeiden
SCHMERZ NACHRICHTEN
35
23. WISSENSCHAFTLICHE TAGUNG DER ÖSTERREICHISCHEN SCHMERZGESELLSCHAFT
D
Entgeltliche Einschaltung
ie epidurale Rückenmarkstimulation (SCS – Spinal Cord Stimulation) ist ein etabliertes modernes Verfahren der Schmerztherapie, das
bei bestimmten schweren chronischen
Schmerzzuständen (sogenannten neuropathischen Schmerzen) erfolgreich
zur Anwendung kommt. Eine Weiterentwicklung auf diesem Gebiet ist die hochfrequente SCS mit Pulsraten von 10 kHz
(HF10™-SCS). „Einer der Hauptvorteile
der Hochfrequenzstimulation ist, dass im
Gegensatz zur konventionellen SCS keine – für viele Patienten störenden – Kribbelempfindungen und bewegungsinduzierten schmerzhaften Reize („Schocks“)
auftreten, weshalb auch keine Einschränkungen bezüglich des Führens von Kraftfahrzeugen bestehen“, erklärte Univ.-Prof.
DDr. Hans-Georg Kress, Vorstand der
Universitätsabteilung für Anästhesie und
Schmerztherapie am AKH Wien, im Rahmen eines Workshops der 23. Wissenschaftlichen Tagung der Österreichischen
Schmerzgesellschaft. Darüber hinaus ist
aufgrund der rein anatomisch orientierten
Elektrodenplatzierung keine intraoperative Parästhesie-Testung erforderlich.
SIGNIFIKANTE SCHMERZREDUKTION
Die HF10™-SCS erhielt im Jahr 2010 das
CE-Zertifikat und ist seither in Europa
verfügbar. 2013 wurden die Zwei-JahresErgebnisse einer europäischen Multicenter-Studie publiziert, in die insgesamt 83
Patienten eingeschlossen wurden, von
denen 72 nach positiver Testphase das
HF10™-SCS-System permanent implantiert bekamen.1 „Ziel war, die Wirksamkeit
und Sicherheit dieses Verfahrens über
24 Monate nachzuweisen“, berichtete
Prof. Kress. Haupteinschlusskriterium war
Kreuzschmerz mit einem VAS(Visual Analogue Scale)-Score >5 auf der Schmerzintensitäts-Skala von 0–10.
In Bezug auf die Reduktion der Schmerzintensität konnte gezeigt werden, dass der
Kreuzschmerz von einem Ausgangswert
36
SCHMERZ NACHRICHTEN
„SUPERIORITY LABELLING“
Die Ergebnisse der europäischen Studie
haben dazu geführt, eine konfirmatorische, kontrollierte, randomisierte Zulassungsstudie in den USA durchzuführen,
in die insgesamt 241 Patienten inkludiert
wurden.2 „Das Besondere an dieser Studie
war, dass nicht gegen Placebo, sondern
gegen die traditionelle SCS bei gleicher
Patientenpopulation und Indikation verglichen wurde“, so Prof. Kress.
von durchschnittlich 8,4 VAS-Punkten nach
24 Monaten auf 3,3 VAS-Punkte und der
Beinschmerz im Mittel von 5,4 auf 2,3 VASPunkte statistisch (p <0,001) und klinisch
signifikant reduziert werden konnte. Auch
die Funktionalität (Oswestry Disability Index), wurde über zwei Jahre signifikant
verbessert (55 vs. 40 Punkte; p <0,001).
Sowohl der Anteil an Patienten, die eine
Schmerzmedikation mit Opioiden benötigten, als auch der mittlere Opioidverbrauch
pro Patient konnten unter der HF10™-SCS
signifikant gesenkt werden. „Besonders
interessant sind die Ergebnisse in der
Subgruppe der Patienten, die bereits eine
erfolglose Probestimulation mit konventioneller SCS erhalten hatten und als SCS-Versager bezeichnet werden können“, so Prof.
Kress. Unter HF10™-SCS wurde nach zwei
Jahren Therapie der mittlere VAS-Wert
für Rückenschmerz von 8,9 auf 3,9 und für
Beinschmerz von 7,7 auf 2,9 reduziert.
Die HF10™-SCS wurde von den Patienten
gut toleriert, die häufigsten unerwünschten
Ereignisse waren Schmerzen in der Aggregat-Tasche (8,4 %), Wund-Infektionen
(6,0 %) und Elektroden-Migration (4,8 %).
Primärer Endpunkt war die Responderrate
für Kreuzschmerz ohne stimulationsbedingte, klinisch relevante neurologische
Defizite. Von den Patienten mit permanentem HF10™-SCS-Implantat erreichten
80,9 Prozent und in der Vergleichsgruppe
mit konventioneller SCS nur 42,5 Prozent
diesen primären Endpunkt. Die Studie war
ursprünglich auf Non-Inferiority angelegt,
es konnte jedoch eine hoch signifikante
Superiority der HF10™-SCS gegenüber
der konventionellen SCS nachgewiesen
werden. „Deshalb hat dieses Verfahren als
einziges in der Neuromodulation von der
FDA eine Superiority-Zulassung für alle Indikationen dieser Studie erhalten“, so Prof.
Kress. Diese Überlegenheit war unabhängig von der Ätiologie der Kreuzschmerzen.
Hinsichtlich der unerwünschten Ereignisse
waren beide Verfahren vergleichbar, unangenehme Parästhesien wurden jedoch
nur bei den Patienten mit konventioneller
SCS (44,4 Prozent) beobachtet.
„Es ist bemerkenswert, wie sich die Ergebnisse dieser vollständig unabhängig
voneinander durchgeführten Studien hinsichtlich Erfolgsrate und Schmerzreduktionsausmaß gleichen“, schloss Prof. Kress.
Bericht: Mag. Harald Leitner
1
2
Al-Kaisy A et al., Pain Med. 2014;15(3): 347-54. Epub
2013 Dec 5.
Kapural L, Präsentation im Rahmen des Kongresses der North American Neuromodulation Society
(NANS), 12.12.2014, Las Vegas
Quelle: 23. Wissenschaftliche Tagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft, Symposium der Firma Nevro, 29. Mai 2015, Krems
Die Besonderheiten von Krebsschmerzpatienten aus schmerzmedizinischer, allgemeinmedizinischer, onkologischer und palliativmedizinischer Sicht waren Thema des Eröffnungssymposiums bei der Jahrestagung der ÖSG in Krems. Beim besonders
belastenden Durchbruchschmerz sind die richtige Diagnose und die Verfügbarkeit von rasch wirksamen Opioiden wesentlich.
D
er Schmerz ist eines von vielen
Symptomen, an denen Tumorpatienten leiden, aber eines mit vielfältigen physischen, psychischen, sozialen
und existentiellen Auswirkungen“, sagte
OÄ Dr. Heidemarie Seemann, MSc vom
Wilhelminenspital in Wien auf dem Eröffnungssymposium der Österreichischen
Schmerzgesellschaft (ÖSG) in Krems. „Etwa die Hälfte der Tumorpatienten, quer
durch alle Stadien, leidet an Schmerzen,
und mehr als die Hälfte von ihnen an starken oder sehr starken.“ Die richtige Diagnose der jeweils auftretenden Schmerzform, eine angemessene Berücksichtigung des WHO-Stufenschemas sowie der
adäquate Einsatz von Co-Analgetika und
Adjuvantien seien daher von zentraler Bedeutung, so die Onkologin.
INDIVIDUELLE THERAPIESTRATEGIEN
„Die Therapie muss
individuell nach den
vorliegenden Befunden und den möglichen Neben- und
Wechselwirkungen
der Analgetika erfolgen. Anzustreben ist eine ausreiUniv.-Prof Dr.
chende Linderung
Andreas Schlager
der Schmerzen, mit
dem Ziel, die Lebensqualität signifikant zu
verbessern“, fasste Univ.-Prof. Dr. Andreas
Schlager, MSc von der Medizinischen Universität Innsbruck grundlegende Behandlungsstrategien bei onkologischen Schmerzen zusammen. „Dazu ist es auch notwendig, möglichst gut auf die individuelle Situation und die Wünsche und Vorstellungen
der Patienten einzugehen.“
ROOS ZUR EFFEKTIVEN
DURCHBRUCHSCHMERZKONTROLLE
Neben einer adäquaten Therapie des Hintergrundschmerzes spielt für die Lebensqualität Betroffener die Behandlung von
Durchbruchschmerzen eine wesentliche
Bei rasch auftretenden, insbesondere bei unvorhersehbaren Durchbruchschmerzen ist rascher
Wirkeintritt sinnvoll.
Rolle. „Der Arzt fragt nicht, der Patient
sagt nichts – das ist leider bei Durchbruchschmerzen nach wie vor ein verbreitetes
Phänomen“, so Prof. Schlager. „Die Prävalenz dieser Schmerzform ist auch bei Patienten mit relativ stabilem und angemessen behandeltem Grundschmerz hoch.“ In
einer Untersuchung von Breivik et al.1 wurde gezeigt, dass europaweit 63 Prozent aller Krebspatienten unter bestehender Analgetikatherapie an Durchbruchschmerzen
leiden. Diese Schmerzen können nozizeptiven bzw. neuropathischen Ursprungs
sein. Durchbruchschmerzen werden unterteilt in solche, die ereignisabhängig
sind und entweder durch vorhersagbare,
willkürliche (z. B. Mobilisierung, Aktivität)
oder unvorhersehbare, unwillkürliche Provokationen (z. B. Husten, Niesen, Darmbewegungen) sowie durch therapeutische
Prozeduren auslösbar sind, und solche
Durchbruchschmerzen, die spontan, ohne
jegliche erkennbare Ursache, auftreten.
„Nachdem diese Schmerzen eine ganz
eigene Charakteristik aufweisen, müssen
Durchbruchschmerzen zusätzlich und anders als die Grundschmerzen behandelt
werden“, sagte Prof. Schlager.
Retardierte Opioide seien für die Behandlung von BTCP generell nicht geeignet,
betonte der Schmerzexperte. „Neben
nichtmedikamentösen Maßnahmen haben
sich nichtretardierte Opioide bewährt. Bei
Verwendung von kurzwirksamen Opioiden (Short Acting Opiods, SAOs) werden
Einzelgaben mit rund einem Sechstel des
Morphinäquivalents der Tagesdosis des
Basisopioids empfohlen. In vielen Fällen,
insbesondere bei nicht vorhersehbaren
Durchbruchschmerzen, ist der Wirkeintritt
der SAOs zu langsam, um den Schmerz
ausreichend und rasch behandeln zu können. Prof. Schlager: „Bei rasch auftretenden, insbesondere bei unvorhersehbaren
Durchbruchschmerzen sind daher wegen
ihres raschen Wirkeintritts nur Rapid Onset Opioids (ROOs) sinnvoll. Die passende
Dosierung wird bei diesen Medikamenten
durch ein Titrationsverfahren ermittelt.“
Bei den Fentanyl Buccaltabletten Effentora® zum Beispiel konnte der Wirkeintritt
in Studien bereits 5 Minuten nach dem
Einlegen in die Wangentasche gemessen
werden. Die Signifikanz der Daten zeigte
sich nach 10 Minuten (p <0,0001 vs. Placebo), wobei die klinisch relevante Schmerzreduktion etwa ein bis zwei Stunden
anhielt.2,3
HÜRDEN BEI DER BEHANDLUNG
Die in Österreich verfügbaren ROOs sind,
je nach Produkt, in der roten oder der
No-Box des Erstattungskodex. Eine Kostenerstattung bei Antrag ist, je nach Bundesland, nicht immer sofort gewährleistet.
„Manchmal ist hier ein gewisses Maß an
Hartnäckigkeit im Interesse unserer Patienten angezeigt“, riet Prof. Schlager. bkb
1
2
3
Breivik H et al., Ann Oncol 2009; 20(8):1420-33
Portenoy RK et al., Clin J Pain 2006; 22: 805-811
Slatkin NE et al., J Support Oncol 2007; 5: 327-334
Quelle: 23. Wissenschaftliche Tagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft, Eröffnungssymposium ratiopharm: „Der onkologische Schmerzpatient aus Sicht
…“, 28. Mai 2015, Krems
SCHMERZ NACHRICHTEN
37
Entgeltliche Einschaltung AU/EFF/15/0007. Fachkurzinformation siehe Seite 53
In einer direkten Kopf-an-Kopf-Studie konnte gezeigt werden, dass die HF10™-SCS der konventionellen Rückenmarkstimulation (SCS) in der Behandlung von Kreuz- und Beinschmerzen signifikant überlegen ist.
Krebspatienten: Grund- und Durchbruchschmerz angemessen behandeln
Thinkstock
Hohe Frequenzen gegen
chronischen Rückenschmerz
SUMMER UNIVERSITY – DEGENERATIVE SPINE SURGERY
Innovative Wirbelsäulenchirurgie
Entscheidend für die Etablierung schonender Operationstechniken ist der technische Fortschritt im Operationssaal.
Kontinuierliche Weiterbildung ist die Voraussetzung, um mit den Entwicklungen Schritt halten zu können.
D
AKTUELLE TRENDS
Heute wird zum Beispiel zunehmend mehr
Augenmerk auf den Erhalt anatomischer
Strukturen gelegt. Spezielle, minimalinvasive Operationsverfahren, bei denen
auch Entlastungen des Wirbelkanals oder
Versteifungen möglich sind, setzen sich
zunehmend durch. „Unter dem Stichwort
Minimal Access Spine Technology (MAST)
wird meist über Trokarsysteme die Zielregion schonend erreicht“, so Prof. Thomé.
„Eingriffe sind dadurch mit deutlich weniger Komplikationen verbunden.“ Damit
sind in Kombination mit der Verbesserung
der Narkosetechniken Eingriffe bis ins hohe
Alter möglich. Ein Beispiel für innovative
und immer schonendere Operationsmethoden ist die Kyphoplastie. Prof. Ogon:
„Diese Zementeinspritzung in den Wirbelkörper bietet neue Möglichkeiten der Stabilisierung eines Wirbelkörpers, der aufgrund
von Osteoporose eingebrochen ist.“
Führen Abnutzungserscheinungen zu
Instabilitäten wie Wirbelgleiten oder zu
Fehlstellungen der Wirbelsäule, können
38
SCHMERZ NACHRICHTEN
B&K Nicholas Bettschart
„Die Wirbelsäulenchirurgie ist in den
letzten Jahren immer schonender und
effektiver geworden“, so o. Univ.-Prof.
Dr. Claudius Thomé, Univ.-Klinik für Neurochirurgie in Innsbruck, Präsident der
Österreichischen Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie. „Entscheidend dafür war
und ist der technische Fortschritt im Operationssaal.“ Wichtig dabei ist jedoch die
kontinuierliche Weiterbildung.
Ausmaß des Hohlkreuzes auch von der
Beckenform abhängt“, sagt Prof. Ogon.
„Das können wir heute sehr genau durch
eine Aufnahme der gesamten Wirbelsäule
einschließlich des Beckens und der Oberschenkel bestimmen.“
B&K Nicholas Bettschart
ie Zahl der chirurgischen Eingriffe
an der Wirbelsäule ist insgesamt
im Steigen begriffen“, so Prim.
Univ.-Prof. Dr. Michael Ogon, Orthopädisches Spital Speising, Vice President EuroSpine und Host Chairman der „Summer
University“, einem jährlich von Medtronic
und der IGASS (International Group for
Advancement in Spinal Science) organisierten Fachkongress. „Dabei steigen vor
allem die Stabilisierungsoperationen, die
Zahl der Bandscheibenoperationen ist
rückläufig.“
Versteifungsoperationen erforderlich
sein. „Während früher auf die Stellung
der Verschraubungen kaum geachtet
wurde, wissen wir
inzwischen, welche
Bedeutung das verPrim. Univ.-Prof Dr.
tikale Profil der WirMichael Ogon
belsäule besitzt und
können dies mit einem Operationsverfahren korrigieren“,
berichtete Prof.
Thomé. „Mit bewegungserhaltenden,
dynamischen Systemen wird verUniv.-Prof Dr.
sucht, VersteifungsClaudius Thomé
operationen zu vermeiden. Bandscheibenprothesen, speziell
im Bereich der Halswirbelsäule, haben bei
geeigneten Patienten Erfolg versprechende Ergebnisse gezeigt. Andere innovative
Verfahren befinden sich derzeit in der Erprobung.“
Ein weiterer Trend: Operationsmikroskope
oder kameragestützte Visualisierung erlauben eine anhaltende Verkleinerung des
operativen Zugangs bei immer besserer
Detaildarstellung des Operationsgebietes.
Ein wichtiges neues Thema ist die Verbesserung der Operationsergebnisse
durch eine genauere Wiederherstellung
des sagittalen Profils, also der optimalen
Stellung der Wirbelsäule nach der Operation. „Neu ist die Erkenntnis, dass das
WENIGER OPERATIONEN BEI
MENSCHEN MITTLEREN ALTERS
„Der häufigste Grund für Operationen bei
unter 50-Jährigen ist der Bandscheibenvorfall“, so Prof. Ogon. „Allerdings bessert
sich hier bei kompetenter Behandlung bei
70 Prozent der Patienten nach vier Wochen der Zustand auch ohne Operation
deutlich. Nach acht Wochen sind es bereits 87 Prozent. Deshalb sollte bei einem
Bandscheibenvorfall – wenn möglich – die
konservative Therapie etwa sechs bis acht
Wochen dauern. Auch hier haben wir heute wesentlich bessere Möglichkeiten als
noch vor zehn Jahren.“
REGENERATIVE THERAPIESTRATEGIEN
Die Zukunft der Wirbelsäulenbehandlung,
so Prof. Thomé, liege in regenerativen
Therapiestrategien. „Ziel muss es sein, die
natürliche Abnutzung der Bandscheiben
beziehungsweise der gesamten Wirbelsäule zu verhindern oder zumindest zu
verlangsamen. Molekularbiologische Erkenntnisse, beispielsweise zu Stammzellen und Wachstumsfaktoren, werden uns
in der Zukunft erlauben, die Alterungsprozesse zu beeinflussen.“
SPEZIALISIERTE AUSBILDUNG
Die spezialisierte Ausbildung in der Wirbelsäulenchirurgie wird immer wichtiger.
„Das European Spine Diploma der EuroSpine sieht vor, dass die Basisausbildung
für Wirbelsäulenchirurgie in Europa vereinheitlicht wird“, so Prof. Ogon. Ein fast
identes Ausbildungskonzept bietet im
deutschsprachigen Raum auch die Deutsche Wirbelsäulengesellschaft an. Die Österreichische Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie wirkt unterstützend in beiden
Gesellschaften mit.
B&K
Quelle: Pressegespräch anlässlich der Summer University „Degenerative Spine Surgery“, 1.–3. Juli, Wien
SCHMERZ NACHRICHTEN
39
5 TH INTERNATIONAL CONGRESS ON NEUROPATHIC PAIN
Neuropathische Schmerzen bei
Patienten mit Diabetes
Eine der häufigsten Ursachen von peripheren neuropathischen Schmerzen ist Diabetes. Bleiben diese Schmerzen über die
akute Schädigung der Nervenfasern hinaus bestehen, verselbstständigen sich diese zu einer eigenständigen Erkrankung.
Chronische neuropathische Schmerzen beeinträchtigen jedoch massiv die Lebensqualität der Patienten.
W
Das mittlere Patientenalter betrug 62,2
±10,2 Jahre, 62 Prozent der Patienten
waren älter als 65 Jahre. Die Dauer der
schmerzhaften diabetischen Neuropathie
betrug bei 90 Prozent mehr als ein Jahr,
wobei der mittlere Pain Severity Index bei
6,0 ±2,0 lag. 57 Prozent der Patienten berichteten von moderaten, 33 Prozent von
schwerwiegenden Schmerzen und ebenso
von signifikanten Behinderungen im Alltag, obwohl 91 Prozent behandelt wurden:
58 Prozent mit Antiepileptika, 79 Prozent
mit Standardanalgetika, 16 Prozent mit
Amitriptylin. Probleme in ihrer Erwerbsfähigkeit infolge unzureichenden Schmerzmanagements wurden von 55 Prozent
angegeben, 14 Prozent hatten bereits ihre
Beschäftigung verloren. Daher fordern die
Autoren, dass bei der Betreuung von Patienten mit diabetischer Neuropathie zusätzlich zur glykämischen Kontrolle Therapiemaßnahmen zur Verbesserung der
Lebensqualität ergriffen werden müssen.
STELLENWERT VITAMIN-D-SPIEGEL
Ein Zusammenhang zwischen niedrigen
Vitamin-D-Spiegeln im Serum und dem
40 SCHMERZ NACHRICHTEN
Thinkstock
elchen Einfluss eine schmerzhafte diabetische Neuropathie auf die Lebensqualität
von Patienten hat, eruierten J. Freitas
und R. Vieira von der Clinica Santa Catarina, Funchal, Portugal.1 Ihre Ergebnisse
präsentierten sie beim NeuPSIG 2015.
In der Studie wurden 300 Patienten mit
Diabetes Typ 2 und 70 mit schmerzhafter diabetischer Neuropathie hinsichtlich
bestehender Allodynien, Hyperalgesien,
Dysästhesien sowie schwerwiegender sozialer Beeinträchtigungen und Gemütsstörungen untersucht. Mittels Patientenbefragung wurden auch der Schweregrad der
Schmerzen und Behinderungen im Alltag
festgestellt. Ebenso wurde die Krankheitsdauer und Medikation erhoben.
Der Vitamin-D-Spiegel kann eine Rolle bei diabetischen neuropathischen Schmerzen spielen.
Heringe haben einen sehr hohen Vitamin DGehalt (40,5 µg/100 g).
Risiko für Diabetes Typ 2 wird immer wieder diskutiert. Ob es Unterschiede bei den
Vitamin-D-Spiegeln zwischen DiabetesPatienten mit oder ohne neuropathische
Schmerzen gibt, untersuchten C. Erdogan
und Kollegen von der Pamukkale University Medical School, Denizli, Türkei. 2 In
die Studie inkludiert wurden 106 Patienten (49 mit und 57 ohne neuropathische
Schmerzen), bezüglich Krankheitsdauer,
Body Mass Index und HbA1c-Level waren die beiden Gruppen vergleichbar. Der
mittlere 25(OH)D-Spiegel bei Patienten
mit neuropathischen Schmerzen betrug
18,82 ±7,2 ng/ml, womit ein Vitamin-DMangel vorlag (definiert als 25(OH)DSpiegel unter 20 ng/ml). Hingegen betrug
dieser Wert in der Gruppe ohne neuropathische Schmerzen 24,20 ±8,4 ng/ml, was
per Definition einer Vitamin-D-Insuffizienz
entsprach (25(OH)D-Spiegel 21 bis 29 ng/
ml). Dieser Unterschied war statistisch signifikant (p = 0,018). Die Resultate deuten
darauf hin, dass der Vitamin-D-Spiegel eine Rolle bei diabetischen neuropathischen
Schmerzen spielen könnte, so die Autoren.
POSTHERPETISCHE NEURALGIE BEI
PATIENTEN MIT UND OHNE DIABETES
Diabetes ist auch mit einem höheren Risiko für Herpes Zoster assoziiert, dessen
häufigste Komplikation die postherpetische Neuralgie ist. Als medikamentöse
Therapeutika werden Gabapentin, Pregabalin und trizyklische Antidepressiva verwendet, Tramadol ist als SecondLine-Therapie empfohlen. Ob die Wahl
des Therapeutikums bei postherpetischer
Neuralgie durch das Vorliegen eines Diabetes beeinflusst wird, untersuchten C. J.
Hung und Kollegen vom Taichung Veterans General Hospital, Taichung, Taiwan,
in einer retrospektiven Analyse über drei
Jahre bei 2.997 Patienten mit postherpetischer Neuralgie.3 Das am häufigsten
eingesetzte Medikament war Gabapentin,
gefolgt von Pregabalin, trizyklischen Antidepressiva oder Tramadol. Etwa ein Fünftel der Patienten litt unter Diabetes. Dieser
Umstand hatte jedoch kaum Einfluss auf
die Verschreibung, lediglich trizyklische
Antidepressiva erhielten Patienten mit Diabetes tendenziell häufiger als jene ohne
(55,1 % vs. 48,3 Prozent; p = 0,023). Allgemein hielten die Autoren fest, dass die Behandlung der neuropathischen Neuralgie
häufig suboptimal verläuft.
Bericht: Dr. Friederike Hörandl
1
2
3
Freitas J, Vieira R, Painful diabetic neuropathie: our
study on impairment und treatment patterns of our
type 2 diabetes consultation (PP14 Poster Presentation)
Erdogan C, Ongun N, Tekin S, Comparison of vitamin D levels among patients with diabetes or without neuropathic pain (PP14 Poster Presentation)
Hung C J, Wu C C, Syu FK, Prescription patterns for
postherpetic neuralgia patients with and without
diabetes (AU01 Abstract)
Quelle: 5th International Congress on Neuropathic Pain
(NeuPSIG 2015), Poster Presentation, 14.–17. Mai 2015,
Nizza
SCHMERZ NACHRICHTEN
Fachkurzinformation siehe Seite 53
41
5 TH INTERNATIONAL CONGRESS ON NEUROPATHIC PAIN
Postherpetische Neuralgie – eine
Herausforderung bei älteren Patienten
Die häufigste chronische Komplikation bei Herpes Zoster sind postherpetische Neuralgien. Deren Behandlung stellt
aufgrund des oft fortgeschrittenen Alters der Betroffenen eine therapeutische Herausforderung dar. Einige Arbeiten am
5. Internationalen Kongress zum Neuropathischen Schmerz waren diesem Thema gewidmet.
AUSWIRKUNGEN AUF
DIE LEBENSQUALITÄT
Eine PHN hat auch entscheidenden Einfluss
auf die Lebensqualität, wie van Wijck A JM
et al.2 in einer webbasierten prospektiven
Studie nachwiesen. Dafür wurden 661 Patienten (Durchschnittsalter 65 Jahre) mit
akutem HZ rekrutiert. Zu Beginn der Studie
litten 94 Prozent der Patienten unter HZassoziierten Schmerzen und 74 Prozent
unter signifikanten Schmerzen, definiert
als Schmerz * 30 auf einer 100 mm VAS.
Die Präsenz der PHN verringerte sich auf
36 Prozent bzw. 17 Prozent signifikante
Schmerzen nach einem Monat, auf 15 Prozent bzw. 5 Prozent nach drei Monaten und
dies einen zunehmenden Autonomieverlust
der Betroffenen. Bei der Wahl geeigneter
Therapiemaßnahmen bei HZ und PHN sollten daher bereits frühzeitig Faktoren wie
Lebenszufriedenheit und Resilienz berücksichtigen werden. Auch eine präventive
Impfung könnte die Schwere und Inzidenz
der PHN signifikant reduzieren.
Wikimedia Commons
H
erpes-Zoster-Infektionen werden
durch die endogene Reaktivierung
von Varicella-Zoster-Viren verursacht, die nach erfolgter Erstinfektion in
den Gliazellen der Spinalganglien lebenslang persistieren. Mit zunehmendem Patientenalter steigt vor allem das Risiko für
schmerzhafte postherpetische Neuralgien
(PHN). Da die Betroffenen häufig Komorbiditäten aufweisen und daher eine Polypharmazie vorliegt, steigt auch das Risiko
für Medikamenteninteraktionen und -nebenwirkungen und damit die Schwierigkeit
der geeigneten Medikamentenwahl. Dies
belegt eine Studie von Bouhassira D et al.1,
in der Daten von Patienten über 50 Jahre
mit akutem Herpes Zoster (HZ) ausgewertet wurden. Zum Zeitpunkt der Studienaufnahme wiesen 77,1 Prozent der Patienten
über 70 Jahre zumindest eine Komorbidität, chronischen Medikamentengebrauch
und ein hohes Risiko für Arzneimittelnebenwirkungen und -interaktionen auf. Trotz
Therapie litten 34,2 Prozent der Patienten
nach einem Monat, 14,3 Prozent nach drei
Monaten und 7,7 Prozent nach zwölf Monaten noch an HZ-assoziierten Schmerzen.
Die Schmerzlinderung durch die Medikation
war außerdem bei Patienten über 70 Jahre
geringer als bei Jüngeren.
Verlauf von Herpes Zoster. a) Schlafender Virus; b) Erwachter Virus; c) Nervenfasern; d)
Hautoberfläche
auf 9 Prozent bzw. 4 Prozent nach sechs
Monaten. Mit den Schmerzen war eine
deutliche Reduktion der Lebensqualität
assoziiert. Diese Belastung könnte durch
präventive Maßnahmen wie eine Impfung
reduziert werden, so die Schlussfolgerung
der Autoren.
EINFLUSS AUF TÄGLICHE
AKTIVITÄTEN UND AUTONOMIE
Die Bedeutung einer frühen Behandlung
und geeigneter Coping- und Präventivmaßnahmen bestätigten Gorwood P et al.3
in ihrer Arbeit. Da es aufgrund der altersbedingten degenerativen Prozesse zu funktionellen Einschränkungen kommt, steigt das
Risiko für Infektionen. Diese fördern ihrerseits jedoch die Funktionseinschränkungen.
Auch stressauslösende Ereignisse können
Risikofaktoren für eine HZ-Manifestation
sind. Diese stellt jedoch wiederum einen
Stressfaktor dar und kann zum Trigger für
Depressionen und Angstzustände werden.
Persistierende Schmerzen können auch
Ursache eingeschränkter kognitiver und
sozialer Funktionen sein, die zu Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen führen. Damit erhöht sich das Risiko für neue
Infektionskrankheiten. Langfristig bedeutet
BEHANDLUNG DER PHN –
EINE HEIKLE MISSION
Zur Optimierung des PHN-Managements
präsentierten Pickering G et al.4 einen von
einer Expertengruppe entwickelten Entscheidungsalgorithmus:
1. Nachweis und Diagnose des neuropathischen Schmerzes
2. Evaluierung des neuropathischen
Schmerzes und seiner Auswirkung
3. Beurteilung des Patienten vor Therapiebeginn und Wahl der geeignetsten
Therapie
4. Regelmäßige Evaluierung des Therapieerfolgs und möglicher Nebenwirkungen sowie bei Bedarf Therapiewechsel
Häufig bedarf das PHN-Management einer
Kombinationstherapie, abgestimmt auf
die vorhandenen Komorbiditäten. Vor allem psychiatrische Erkrankungen können
die Akzeptanz der Therapie einschränken.
Auch treten systemische oder kognitive
Nebenwirkungen bei älteren Personen häufiger auf und können Ursache für Konfusion, Stürze oder kardiovaskuläre Ereignisse
sein. Des Weiteren ist zu bedenken, dass eine PHN-Therapie oft über lange Zeit erfolgen muss und daher Patienten regelmäßig
monitorisiert werden sollten.
Bericht: Dr. Friederike Hörandl
1
2
3
4
Bouhassira D et al. (PP24 Poster Presentation)
van Wijck A JM et al. (PP23 Poster Presentation)
Gorwood P et al. (PP20 Poster Presentation)
Pickering G et al. (PP16 Poster Presentation)
Quelle: 5th International Congress on Neuropathic Pain
(NeuPSIG 2015), Poster Presentation, 14.–17. Mai 2015,
Nizza
42 SCHMERZ NACHRICHTEN
SCHMERZ NACHRICHTEN
Fachkurzinformation siehe Seite 55
43
EUROPEAN CONGRESS OF RHEUMATOLOGY (EULAR), ROM
Neues zur ankylosierenden Spondylitis
Aktuelle Daten bringen Licht hinter die Zusammenhänge zwischen Genetik und Umweltfaktoren bei der ankylosierenden
Spondylitis. Eine Studie untermauert auch, dass betroffene Patienten im fortgeschrittenen Stadium von einem Atemtraining profitieren.
D
So zeigte eine Studie eine signifikante Assoziation bestimmter epigenetischer Merkmale mit Schäden an Gelenken und Knochen bei AS-Patienten.2 Konkret wurde ein
Zusammenhang zwischen einem niedrigen
Methylierungs-Score und der Progression
struktureller Schäden gefunden. Methylierung ist ein Mechanismus, der die GenExpression reguliert. Die gute Nachricht
dabei: Im Gegensatz zu genetischen Mutationen sind epigenetische Veränderungen zumindest teilweise beeinflussbar und
reversibel. So hat auch die aktuelle Studie
zur AS potenzielle praktische Bedeutung:
Die entdeckten Besonderheiten in der
Epigenetik waren nämlich nicht nur mit
einer ungünstigeren Entwicklung der AS,
sondern auch mit Tabakkonsum assoziiert.
Wenngleich es immer problematisch ist,
aus solchen Befunden vorschnell auf Kausalitäten zu schließen, legt dies doch die
Vermutung nahe, dass Rauchen den Verlauf einer AS ungünstig beeinflusst. „Das
ist die erste Studie, die Zusammenhänge
zwischen epigenetischen Faktoren und der
radiologischen Progression der AS zeigte.
Wir nehmen nun an, dass Umweltfaktoren
entscheidenden Einfluss darauf haben, wie
44 SCHMERZ NACHRICHTEN
sich die Erkrankung entwickelt“, resümierte einer der Autoren, Dr. Proton Rahman
von der Memorial University of Newfoundland in Kanada.
HLA-B27 –
DER WICHTIGSTE RISIKOFAKTOR
Eine weitere Studie, die Hinweise auf die
Zusammenhänge zwischen AS und Umweltfaktoren liefert, beschäftigte sich mit
dem Risiko, diese Krankheit überhaupt
zu bekommen. Sie fand eine signifikante
Assoziation zwischen der Wahrscheinlichkeit, im späteren Leben an AS zu erkranken und einem niedrigen Geburtsgewicht
sowie einer schweren Infektion. Menschen
mit älteren Geschwistern haben ebenfalls
ein höheres Risiko. 3 Seit Langem ist ein
bestimmter Genotyp (HLA-B27) als wichtigster Risikofaktor bekannt.4 Allerdings
erkranken bei Weitem nicht alle Menschen,
die positiv auf HLA-B27 testen, an einer
AS. Die aktuellen Daten liefern nun wichtige Hinweise darauf, welche HLA-B27positiven Personen erkranken. Konkret
wurde eine relative Risikoerhöhung um
jeweils 30 bis 40 Prozent gefunden bei
einem Geburtsgewicht unter 3.000 g, bei
Vorhandensein älterer Geschwister und
bei Hospitalisierung wegen Infektion im
Alter zwischen fünf und zwölf Jahren sowie zwischen 13 und 16 Jahren.
GEZIELTES ATEMTRAINING
WIRKUNGSVOLL
Ein erhebliches Problem für Patienten mit
fortgeschrittener AS stellen Atemprobleme infolge von Deformationen der Wirbelsäule dar. Eine im Rahmen des EULAR
vorgestellte Studie zeigte, dass Training
den betroffenen Patienten helfen kann. 5
Nur acht Wochen Atemtraining waren
wirksamer als konventionelle Therapien.
Die Patienten führten ein individualisiertes Training zur gezielten Stärkung der
Atemmuskulatur durch. Erreicht wurden
damit signifikante Verbesserungen in der
Dehnbarkeit des Brustkorbs, der aeroben
Kapazität, der Lungenfunktion in Ruhe sowie der Atemeffizienz. Bericht: Reno Barth
1
2
3
4
5
Dean LE et al., Global prevalence of ankylosing
spondylitis. Rheumatology. 2014; 53: 650-657
O’Rielly DD et al., Interactions between smoking
and methylation status is highly predictive of radiographic progression in ankylosing spondylitis.
EULAR 2015; Rome: Abstract OP0206
Lindström U et al., Birth characteristics and childhood infections predict ankylosing spondylitis. A
national register based nested case-control study
EULAR 2015; Rome: Abstract OP0275
Woodrow JC et al., HLA B27 and the genetics of ankylosing spondylitis. Ann Rheum Dis.
1978;37(6):504-509
Dragoi RG el al., Inspiratory muscle training as a method for improving aerobic capacity and pulmonary
function in patients with ankylosing spondylitis EULAR 2015; Rome: Abstract OP0173
Quelle: EULAR Kongress, 10.–13. Juni 2015, Rom
Fachkurzinformation siehe Seite 52
ie – früher als Morbus Bechterew
bekannte – ankylosierende Spondylitis (AS) stellt gewissermaßen
den Worst Case der Spondyloarthritis
(SpA) dar. Dies vor allem,, weil sie bei unzureichender Behandlung zu schwersten
Schädigungen der Wirbelsäule führt. Ursache sind chronische Entzündungen in den
Gelenken der Wirbelsäule. In Europa liegt
die Prävalenz der Erkrankung bei 23,8 auf
100.000 Einwohner.1 Sowohl AS als auch
andere Formen der SpA können heute mit
den Anti-TNF-Therapien bei den meisten
Patienten gut kontrolliert werden. Heilbar
sind sie nicht. Folglich besteht auch bei
diesen Erkrankungen noch erheblicher
Forschungsbedarf. Zahlreiche im Rahmen
des diesjährigen EULAR-Kongresses präsentierte Studien beschäftigten sich mit
der Pathophysiologie der ankylosierenden
Spondylitis.
SCHMERZ NACHRICHTEN
45
EUROPEAN CONGRESS OF RHEUMATOLOGY (EULAR), ROM
Erhöhte Harnsäurewerte
können teuer werden
Rheumatoide Arthritis –
Biologikum mit Flexibilität
Aktuelle Daten zeigen: Hyperurikämie verursacht nicht nur Morbidität und Schmerzen, sondern auch Kosten infolge von
Hospitalisierungen und vermehrter Nutzung des Gesundheitssystems.
Tocilizumab ist ein gegen den IL-6-Rezeptor gerichtetes Biologikum und stellt in der Therapie der rheumatoiden Arthritis
eine zugelassene Alternative zu den Anti-TNF-Therapien dar. Aktuelle Daten zeigen wiederholt, dass Tocilizumab auch in
der Monotherapie langfristig gut wirksam und verträglich ist.
„Ein wahrscheinliches Bindeglied
zwischen der Harnsäure und dem
kardiovaskulären
Risiko ist“, so Prof.
Dr. Fernando Perez-Ruiz vom Hospital Universitario
Univ.-Prof. Dr.
Cruces in Viscaya,
Fernando Perez-Ruiz
Spanien, im Rahmen des diesjährigen EULAR-Kongresses,
„die systemische Inflammation infolge der
Ablagerung von Urat-Kristallen in den Gelenken.“ Diese Entzündung könne bei sehr
hohen Harnsäurespiegeln und verstärkter
Deposition in Form von Tophi auch sichtbar werden. „Eine frühe Intervention zur
Reduktion von Urat-Ablagerungen sollte
daher in Erwägung gezogen werden, zumal es heute nur wenig Evidenz gibt, ob
eine Harnsäure senkende Therapie bei
lange bestehenden, schweren und ausgedehnten Urat-Depots überhaupt wirksam
ist“, resümierte Prof. Perez-Ruiz.
ERHÖHTE MORBIDITÄT
UND GESUNDHEITSKOSTEN
Dr. Giovambattista Desideri von der Universität L’Aquila in Italien wies auf die
46 SCHMERZ NACHRICHTEN
Häufigkeit von Hyperurikämie und Gicht
hin. So sei in Italien die Gicht-Prävalenz
allein in den Jahren 2005 bis 2007 von
0,7 Prozent auf 0,9 Prozent und die Prävalenz von Hyperurikämie (sUA >6 mg/
dl) von 8,5 Prozent auf 11,9 Prozent gestiegen.1 Noch schlechter sieht es in den
USA aus, wo 21 bis 22 Prozent der Bevölkerung Hyperurikämie zeigen.2 Dies führt
zu erhöhter Morbidität und damit auch zu
erhöhten Gesundheitskosten. Neben der
direkten Nutzung von Ressourcen des Gesundheitssystems schlagen hier auch der
Ausfall an Produktivität, Krankenstandstage etc. zu Buche. Dabei seien, so Dr. Desideri, die diversen durch Hyperurikämie
zumindest begünstigten internistischen
Erkrankungen in den konventionellen Berechnungen noch gar nicht inkludiert. Seine Gruppe errechnete im Rahmen einer
Studie die Folgekosten der Hyperurikämie
und konnte zeigen, dass hyperurikämische
Patienten höhere direkte und indirekte
Gesundheitskosten verursachen als normurikämische Individuen. Die Kosten wurden nicht zuletzt durch Hospitalisierungen
infolge von Hyperurikämie, Nieren- und
kardiovaskulären Erkrankungen bestimmt.
Kommt es infolge der Uratablagerung zu
Gicht, ist eine Harnsäure senkende Therapie indiziert. Deren Ziel sollte ein Serum-
spiegel unter 6 mg/dl sein, da bei diesem
Wert die Bildung von Urat-Kristallen verhindert und eine Auflösung bestehender
Kristalle erreicht wird. Dies ist im klinischen
Alltag jedoch keineswegs immer leicht zu
erreichen. Methode der Wahl ist die Lebensstil-Intervention in Kombination mit
medikamentösen Therapien. Alkohol- und
Gewichts-Reduktion sind anzustreben,
purinhaltige Lebensmittel sollten gemieden bzw. nur in reduzierten Mengen konsumiert werden. In der medikamentösen
Therapie kommen neben den Urikosurika
vorwiegend Xanthin-Oxidase-Inhibitoren
(XOI) – meist der nicht-selektive XOI Allopurinol – zum Einsatz. Allerdings berichten
20 Prozent der mit Allopurinol behandelten Patienten von Nebenwirkungen, die bei
fünf Prozent zum Therapieabbruch führen.3
Eine Alternative stellt Febuxostat, ein selektiver Hemmer der Xanthinoxidase dar,
der in Europa für Patienten mit Hyperurikämie zugelassen ist, die bereits unter einer
Urat-Ablagerung – also dem Auftreten von
Tophi und/oder Kristallarthropathie – leiden. Febuxostat hat, so Prof. Dr. Geraldine
McCarthy vom University College Dublin,
Irland, unter anderem den Vorteil, dass es
über die Leber metabolisiert und ausgeschieden wird. Daher ist bei Patienten mit
leicht bis moderat eingeschränkter Nierenfunktion keine Dosisreduktion erforderlich. Im Vergleich zu 300 mg/d Allopurinol erwies sich Febuxostat 80–120 mg/d
bei Gicht-Patienten signifikant wirksamer
im Erreichen und Erhalten von Harnsäurespiegeln <6 mg/dl.4
Bericht: Reno Barth
1
2
3
4
Trifiro G et al., Ann Rheum Dis 2013;72:694-700
Zhu Y et al., Arthritis Rheum 2011;63:3136-3141
McCarthy G, Curr Opin Rheumatol. 2006 Mar;
78(2):170
Becker MA et al., J Rheumatol. 2009 Jun;36(6):127382
Quelle: EULAR Kongress, “Shaping the actual burden
of hyperuricaemia with deposits”, Satellitensymposium
der Firma Menarini, 12. Juni 2015, Rom
HOCHWIRKSAM UND GUT VERTRÄGLICH
Mittlerweile liegen auch die Ergebnisse einer retrospektiven zweijährigen Beobachtungsstudie zur Monotherapie mit Tocilizumab vor. Die Daten wurden im Rahmen
des EULAR 2015 präsentiert. Sie zeigen,
dass sich die Monotherapie auch langfristig bewährt.2 Bei den 123 Studienpatienten
wurden zu Beginn der Studie sowie nach 3,
6, 9, 12, 18 und 24 Monaten die Krankheitsaktivität sowie zahlreiche, im Zusammenhang mit der RA bedeutsame Parameter
evaluiert. Fast alle Patienten hatten zumindest eine Therapie mit konventionellen DMARDs hinter sich und die DMARDs
aus unterschiedlichen Gründen – vor allem aber wegen Nebenwirkungen (58,5
Prozent) oder mangelnder Wirksamkeit
(26 Prozent) – wieder abgesetzt. Auch in
dieser Studie erwies sich Tocilizumab in
der Monotherapie als hochwirksam. Der
durchschnittliche DAS-28 sank über die
zwei Beobachtungsjahre von 5,1 ±1.6 auf
2,5 ±1,1 (p <0,0001). Gleichzeitig stieg die
Zahl der Patienten mit niedriger Krankheitsaktivität bzw. DAS-28-Remission
beständig an. Nach zwei Jahren befanden
sich 48,7 Prozent der Patienten in Remission (definiert durch einen DAS-28 <2,6).
Auch die Verträglichkeit entsprach den
Roche
H
insichtlich der Applikationsform erlaubt Tocilizumab (RoACTEMRA®)
eine flexible Anpassung an die
Bedürfnisse der Patienten, da es in intravenöser (i.v.) und subkutaner (s.c.) Darreichungsform für die Behandlung von
erwachsenen Patienten mit mittelschwerer
bis schwerer aktiver RA zugelassen ist und
sowohl in Monotherapie als auch kombiniert mit Methotrexat (MTX) eingesetzt
werden kann. In der neuesten Aktualisierung der EULAR-Leitlinien zur Therapie von
RA wird Tocilizumab als einziges Biologikum namentlich in der Monotherapie empfohlen, wenn eine Fortsetzung der Kombinationstherapie mit MTX nicht möglich ist.1
Entgeltliche Schaltung ACA-29/07.15. Fachkurzinformation: siehe Seite 55
M
enschen können erhöhte Harnsäurespiegel entwickeln. Das
haben wir mit anderen Primaten, nicht jedoch mit der restlichen Tierwelt gemein. Der Grund ist der Verlust
des Enzyms Uricase, das in den meisten
Säugetierspezies für den Urat-Abbau zuständig ist. Das hat Vor- und Nachteile.
Während der Vorteil in einer verbesserten
Immunabwehr liegen könnte, zählen zu
den Nachteilen erhöhter Harnsäurespiegel, ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko
sowie die Ablagerung von Urat-Kristallen
in den Gelenken, die zu Gicht führen kann.
Bislang konnte kein exakter Grenzwert
definiert werden, ab dem die Harnsäure
ungesund wird.
Erwartungen. Insgesamt brachen 41 Patienten die Therapie mit Tocilizumab ab.
Mangelnde Wirksamkeit (17) gefolgt von
Nebenwirkungen (13) wurden als häufigste Gründe für den Abbruch genannt.
Diese Ergebnisse kamen insofern nicht
überraschend, als sie weitgehend dem
entsprechen, was auch die randomisierte,
kontrollierte ACT-RAY Studie zeigte, deren
24-Wochen-Resultate 2013 publiziert wurden.3 In ACT-RAY wurde bei Patienten mit
unzureichendem Ansprechen auf MTX zwischen einem Switch auf Tocilizumab und der
Zugabe von Tocilizumab zur MTX-Therapie
verglichen. Nach 24 Wochen waren die Ergebnisse in den beiden Armen vergleichbar.
Die DAS-28-ESR-Remissionsraten lagen im
Kombinationsarm bei 40,4 Prozent im Vergleich zu 34,8 Prozent (p=0,19) im SwitchArm. Hinsichtlich der Ansprechraten nach
ACR 20/50/70/90 wurden keine nennenswerten Differenzen zwischen den Gruppen
gesehen. Auch bei der insgesamt lediglich
minimalen radiologischen Progression trat
kein relevanter Unterschied zwischen den
beiden Armen auf.
Gemäß den Ergebnissen der SUMMACTAStudie besteht langfristige Gleichwertigkeit auch für die intravenösen und subkutanen Formulierungen von Tocilizumab
in der Behandlung von Patienten mit RA.4
In SUMMACTA wurden die beiden Formulierungen nicht nur verblindet verglichen
(i.v. Verum plus s.c. Placebo gegen s.c.
Verum plus i.v. Placebo), sondern Patienten teilweise auch zwischen den Gruppen
geswitcht. Mittlerweile liegen Daten von
über 97 Wochen vor, die vergleichbare
Wirksamkeit und Sicherheit in allen Armen
zeigen. Auch war der Anteil an Patienten,
die Antikörper gegen Tocilizumab entwickelten, in allen Armen vergleichbar und
gering. Vor allem gab es keinen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von
Antikörpern gegen Tocilizumab und der
Wirksamkeit und Verträglichkeit der Therapie.
Bericht: Reno Barth
1
2
3
4
Smolen JS et al., EULAR recommendations for the
management of rheumatoid arthritis with synthetic and biological diseasemodifying antirheumatic
drugs: 2013 update. Ann Rheum Dis 2014;73:492–
509.
Magallares B. et al., Effectiveness of tocilizumab in
monotherapy in patients with rheumatoid arthritis
in clinical practice. EULAR 2015, Abstract AB0441.
Dougados M et al., Adding tocilizumab or switching
to tocilizumab monotherapy in methotrexate inadequate responders: 24-week symptomatic and
structural results of a 2-year randomised controlled
strategy trial in rheumatoid arthritis (ACT-RAY).
Ann Rheum Dis 2013;72:43–50.
Burmester GR et al., Efficacy and safety of subcutaneous tocilizumab versus intravenous tocilizumab
in combination with traditional DMARDs in patients
with RA at week 97 (SUMMACTA). Ann Rheum Dis
2015;0:1–7.
Quelle: EULAR Kongress, 10.–13. Juni 2015, Rom
SCHMERZ NACHRICHTEN
47
1 ST CONGRESS OF THE EUROPEAN ACADEMY OF NEUROLOGY, BERLIN
Medikamenteninduzierter Kopfschmerz
durch Analgetika-Übergebrauch
W
ie hoch die Prävalenz eines
Analgetika-Übergebrauchs
bei Patienten mit chronischer
Migräne ist und ob diese Patienten von
präventiven medikamentösen Maßnahmen profitieren, untersuchte eine Arbeitsgruppe um Dr. H. Santos-Canelles, Coaña/
Spanien. Im Rahmen des First Congress
of the European Academy of Neurology
präsentierte sie die Daten dieser retrospektiven Studie.1 134 der in diese Untersuchung eingeschlossenen Patienten mit
täglichen chronischen Kopfschmerzen
erfüllten die Kriterien eines Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerzes (MOH)
laut ICHD-3 beta; von diesen litten 53,7
Prozent an einer chronischen Migräne. In
dieser Gruppe wurde bei etwa der Hälfte
der Patienten eine MOH diagnostiziert.
Das durchschnittliche Alter der Betroffenen betrug 48 Jahre, das Verhältnis
Männer/Frauen 1:6. Die am häufigsten
festgestellten Begleiterkrankungen waren
Hypertension, Depression, Dyslipidämie,
Schilddrüsenerkrankungen und Asthma,
die vor allem konsumierten Analgetika
waren Mischpräparate (50 Prozent), Paracetamol und NSAR (37,5 Prozent), Ergotaminpräparate (12,5 Prozent) und Triptane (9,4 Prozent). Alle Patienten erhielten
dann eine medikamentöse Prävention
in Form von Antiepileptika (44 Prozent,
meistens Topiramat), Amitriptylin (31,9
Prozent), Betablocker (16,7 Prozent) und
Flunarizin (16,7 Prozent). 53,9 Prozent der
Patienten profitierten von dieser Maßnahme. Dr. Santos-Canelles betonte jedoch,
dass noch weitere Studien mit einer größeren Patientenanzahl notwendig seien,
um konklusive Resultate zu erreichen.
BERATUNG KANN MEDIKAMENTENINDUZIERTEN SCHMERZ STOPPEN
Welchen Einfluss eine Beratung durch
Ärzte auf die Reduktion des Schmerzmittelkonsums bei Übergebrauch durch Patienten hat, zeigte eine cluster-randomisierte kontrollierte Studie aus Norwegen.2 In
digital Vision
Chronische Kopfschmerzen sind ein häufiger Grund für ärztliche Konsultation. Bei einem nicht geringen Anteil der Patienten
werden diese jedoch auch durch Schmerzmittel-Übergebrauch hervorgerufen. Vielen Patienten ist aber nicht bewusst,
dass ihr übermäßiger Schmerzmittelkonsum die Kopfschmerzen auf Dauer verstärkt, statt sie zu lindern.
Mehr als zwei Drittel der Patienten reduzierte nach der Beratung in den ersten drei
Monaten ihren Schmerzmittelgebrauch,
nach einem Jahr hatten sich mehr als 70
Prozent entwöhnt und erfüllten nicht mehr
die Kriterien für einen Überkonsum. In der
Kontrollgruppe änderten die Patienten ihr
Verhalten in den ersten Monaten ohne Beratung kaum, danach ging der Anteil mit
Übergebrauch auf ein ähnliches Niveau zurück. Von den 14 Patienten in der Kontrollgruppe, die eine Beratung ablehnten, hatte
nach einem Jahr nur knapp ein Drittel ihren
Schmerzmittelgebrauch reduziert.
dieser Untersuchung wurden Allgemeinmediziner angewiesen, bei Kopfschmerzpatienten entweder eine Beratung in
Form einer Kurzintervention von 10 Minuten durchzuführen oder ihre bisherigen
Behandlungsmaßnahmen fortzusetzen.
Das Vorliegen eines Schmerzmittel-Übergebrauchs wurde anhand der Severity of
Dependence Scale (SDS) eruiert, definiert
war dieser als Analgetika-Einnahme an
mindestens zehn bis 15 Tagen pro Monat
bei Bestehen von Kopfschmerzen an mindestens 15 Tagen im Monat. Bei 24 Patienten mit Schmerzmittel-Übergebrauch erfolgte eine hausärztliche Kurzintervention
in Form von Empfehlungen zur Reduktion
des Analgetika-Konsums und Information
über Entzugssymptome wie ReboundKopfschmerzen. Bei 36 Betroffenen
(Kontrollgruppe) wurde die Konsultation
erst nach drei bis sechs Monaten durchgeführt. Die bei Übergebrauch am häufigsten verwendeten Medikamente waren
OTC-Analgetika (58 Prozent), Triptane (18
Prozent) und bei 24 Prozent Medikamentenkombinationen oder Opioide.
Mit der Reduktion der Schmerzmittel verringerten sich auch die Kopfschmerzen.
Nach einem Jahr litten 50 Prozent der
beratenen Teilnehmer nicht mehr an chronischen Kopfschmerzen, bei zwei Dritteln
war die Frequenz der Attacken um mehr
als ein Viertel zurückgegangen, bei einem
Drittel um mehr als die Hälfte. Bei den
nicht beratenen Patienten wurden hingegen kaum Veränderungen festgestellt.
Therapierefraktärer Clusterkopfschmerz klar definiert
Chronischer Clusterkopfschmerz, der auf Medikamente nicht anspricht, ist relativ selten, aber für Betroffene äußert belastend. Zur Verbesserung der Diagnose und Therapie hat die European Headache Federation (EHF) ein Konsensus-Statement
zum therapierefraktären chronischen Clusterkopfschmerz verfasst.
N
ach der 3. Ausgabe der International Classification of Headache Disorders (ICHD-3 beta) ist
ein CCH lediglich durch keine oder kurze
(<1 Monat) Remissionsphasen definiert.
„Diese Definition berücksichtigt jedoch
nicht die große Varianz der Schwere dieser
Erkrankung“, so Dr. Dimos Mitsikostas, Präsident der EHF, im Rahmen des Kongresses
der European Academy of Neurology. Ein
geringer Teil der Patienten spricht auch
nicht auf prophylaktische Maßnahmen an.
Bei Unwirksamkeit bleibt jedoch oft nur die
Option invasiver Verfahren, für die es aber
bislang wenig Evidenz gibt. Daher wurde
der vorliegende Konsensus erarbeitet, der
laut Dr. Mitsikostas auch den Schweregrad der Attacken und eine Definition der
Therapierefraktärität berücksichtigt*. Die
Diagnosekriterien sind: Die Kopfschmerzattacken erfüllen die ICHD-3-beta-Kriterien
eines CCH oder eines möglichen CH sowie
die folgenden Kriterien:
u Mindestens drei schwere, die Lebensqualität massiv beeinträchtigende
Attacken pro Woche trotz adäquater
medikamentöser Prophylaxe oder symptomatischer Therapie.
u Scheitern von ausreichend langen, prophylaktischen Therapieversuchen mit
mindestens drei Wirkstoffen in maximal
verträglicher Dosis, die sich in randomisierten, kontrollierten Studien gegenüber Placebo überlegen gezeigt haben.
u Ein symptomatischer CCH konnte anhand negativer Ergebnisse einer zerebralen MRT und MRA, eventuell ergänzt
durch eine CT-Angiographie (CTA)
oder eine Triplex- Sonographie der Karotiden – ausgeschlossen werden.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist das
Vorliegen von Komorbiditäten wie beispielsweise Depression oder Angststörungen. Diese bedürfen einer adäquaten Behandlung. Auch sollten andere zerebralvaskuläre Erkrankungen ausgeschlossen
werden. Patienten mit CCH weisen auch
häufig eine Tendenz zum Medikamentenübergebrauch auf und entwickeln dadurch
zusätzlich einen Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerz.
Bericht: Dr. Friederike Hörandl
Quelle: 1st Congress of the European Academy of Neurology (Oral Session), 20.–23. Juni 2015, Berlin
*
Die Konsensusempfehlung ist auch bereits publiziert: Mitsikostas DD et al.: J Headache Pain 2014;
15: 79
„Unsere Daten liefern einen Hinweis, dass
bereits eine kurze Intervention des Allgemeinmediziners in Form von Beratung bei
Patienten mit medikamenteninduziertem
Kopfschmerz der erste Schritt eines langfristigen Analgetika-Entzugs sein kann. Da
etwa 75 Prozent der Patienten mit medikamenteninduziertem Kopfschmerz in Allgemeinarztpraxen betreut werden, wurde
für diese Kurzintervention diese Ärztegruppe ausgewählt“, betonte Dr. Espen
Kristoffersen von der Universität in Oslo,
Mitautor der Studie.
Bericht: Dr. Friederike Hörandl
1
2
Santos-Canelles H., Chronic migraine with or without medication overuse headache: prevalence, preventive treatments and efficacy (F2134)
Kristoffersen ES et al., Brief Intervention for Medication-Overuse Headache in primary care (the BIMOH
study) – an open long-term follow-up (02206)
Quelle: 1st Congress of the European Academy of Neurology, 20.–23. Juni 2015, Berlin
48 SCHMERZ NACHRICHTEN
SCHMERZ NACHRICHTEN
Fachkurzinformation siehe Seite 51
49
Die Rate osteoporotischer Hüftfrakturen hat in den vergangenen 20 Jahren um rund zwei Drittel zugenommen, das Durchschnittsalter der Betroffenen steigt, wie Studien zeigen. Die Sterblichkeit nach hüftgelenksnahen Oberschenkelfrakturen
ist trotz aller therapeutischen Fortschritte nach wie vor hoch. Männer haben ein höheres Mortalitätsrisiko.
D
ANSTIEG VERSCHOBENER ZERVIKALER
FRAKTUREN UND TRÜMMERBRÜCHE
„Wir stellten nicht nur einen Anstieg von
Inzidenz und Durchschnittsalter fest, sondern auch eine Veränderung im Strukturbild von Hüftfrakturen. Es kam in den
vergangenen 20 Jahren zu einem signifikanten Anstieg verschobener zervikaler
Frakturen, von Trümmerbrüchen und instabilen Trochanterfrakturen. Der Anteil
nicht dislozierter zervikaler Frakturen hingegen ging zurück“, so Studienautorin Dr.
Marina Angulo Tabernero. Der Anstieg der
Häufigkeit zervikaler Frakturen, bei denen
Hemi-Endo-Prothesen (HEP) eingesetzt
werden, sei hauptverantwortlich für steigende Kosten in der Hüftchirurgie. „Ältere
Menschen haben eine größere Morbidität
und benötigen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine längere Hospitalisierung“, sagte
die Expertin.
Die Studie untersuchte Veränderungen in
der Morphologie und im Durchschnittsalter der Patienten mit unterschiedlichen
Typen von Frakturen in einem 20-Jahres-Abschnitt zwischen den Zeitpunkten
1989/1990, 1999/2000 und 2009/2010.
50 SCHMERZ NACHRICHTEN
Fotolia
ie Rate an Hüft- und Oberschenkelfrakturen steigt schon angesichts der demografischen Entwicklung und des zunehmenden Anteils
älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung deutlich an. Das zeigen Studien, die
beim 16. EFORT-Kongress in Prag präsentiert wurden. So nahm etwa die Prävalenz osteoporotischer Hüftfrakturen in
den vergangenen 20 Jahren um beinahe
zwei Drittel zu, wie eine Untersuchung
des Miguel-Servet-Universitätsspitals
Saragossa zeigt. Kamen 1989/1990 auf
100.000 Einwohner 98 osteoporotische
Hüftfrakturen, so waren es 20 Jahre
später bereits 159. Das Durchschnittsalter der Patienten stieg von 80,3 Jahren 1989/1990 auf 82 Jahre im Zeitraum
2009/2010.
Gesunder Knochen (oben), osteoporotischer
Knochen (unten)
HOHE MORTALITÄT NACH
PROXIMALEN FEMURFRAKTUREN
Auch die Prävalenz hüftgelenksnaher
Oberschenkelbrüche nimmt zu und die
Mortalitätsrate bei solchen Frakturen ist
weiterhin hoch. Zu dieser Schlussfolgerung kam eine weitere auf dem EFORTKongress vorgestellte Studie aus Italien.
Diese untersuchte prognostische Faktoren
in Korrelation mit der Sterblichkeit nach
proximalen Femurfrakturen bei 1.558 Patienten, die zwischen Anfang 2005 und Ende 2012 am Zentrum für Traumatologische
Orthopädie (CTO) Turin aufgenommen
wurden. „Nach einer chirurgischen Versorgung der Brüche lag die Mortalitätsrate nach 30 Tagen bei vier Prozent, nach
sechs Monaten waren es 14,1 Prozent, und
nach einem Jahr stieg sie auf 18,8 Prozent
an“, so Studienautorin Dr. Federica Rosso.
„Systemische Entzündungsreaktionen und
die Immobilisierung nach der Operation
sind zentrale Ursachen für die steigende
Mortalität nach Hüftfrakturen.“
Sowohl Alter als auch Zeitpunkt des operativen Eingriffs haben einen Einfluss auf
das Mortalitätsrisiko: „Ein Alter von weniger als 74 Jahren korrelierte mit einer
geringeren Ein-Jahres-Mortalität, ebenso
ein operativer Eingriff innerhalb von 48
Stunden nach der Aufnahme. Hinsichtlich der Mortalitätsrate nach 30 Tagen
und nach sechs Monaten konnte jedoch
kein Zusammenhang mit dem Operationszeitpunkt nachgewiesen werden. Bei
Männern, insbesondere mit mehr als zwei
Begleiterkrankungen, wurde eine höhere
Sterberate nach sechs Monaten und nach
einem Jahr festgestellt als bei Frauen“,
fasste Dr. Rosso zentrale Ergebnisse der
Studie zusammen.
FRÜHER OPERATIONSTERMIN SENKT
MORTALITÄTSRISIKO
Die Studie unterstreiche somit, dass „chirurgische Eingriffe innerhalb von 48 Stunden nach der Spitalsaufnahme erfolgen
sollten, um das Mortalitätsrisiko zu senken. In jedem Fall sollten chirurgische Eingriffe innerhalb von drei Kalendertagen
nach Aufnahme durchgeführt werden“,
so die Expertin. Insbesondere für kleinere Krankenhäuser sei die Einhaltung einer
48-Stunden-Frist für Operationen von
hüftnahen Frakturen und Hüftfrakturen
angesichts der steigenden Prävalenz eine
große Herausforderung. Dr. Rosso: „Zudem
nehmen viele Patienten Antikoagulantien,
was deren Operationseignung beeinflussen
kann. Auch wenn vermehrt auf Prävention
gesetzt wird, so werden Hüft- und Oberschenkelfrakturen bei älteren Menschen ein
zunehmendes Problem darstellen, das somit steigende Kosten für das Gesundheitssystem verursachen wird.“
B&K
Quellen: 16. Europäischer Orthopädie-Kongress
EFORT, 27.–29.Mai 2015, Prag
Abstract Tabernero et al., Changes in Osteoporotic Hip
Fractures Within a 20-Year Period.
Abstract Rosso et al., Is Operative Delay Really Associated To Increased Mortality After Hip Intracapsular and
Extracapsular Fracture? Analysis of 1558 Cases.
K ON GR E SSK A L E N D E R
Deutscher
Schmerzkongress 2015
9. Kongress der Europäischen 14.–17. Oktober 2015,
Mannheim
Schmerzföderation (EFIC)
Information und Anmeldung:
2.–5. September 2015, Wien
http://schmerzkongress2015.de
Information und Anmeldung:
http://efic.kenes.com/
Deutscher Kongress für
Orthopädie und Unfall43. Kongress der Deutschen
chirurgie (DKOU)
Gesellschaft für Rheumato20.–23. Oktober 2015,
logie
2.–5. September 2015, Bremen Berlin
Information und Anmeldung:
Information und Anmeldung:
www.dkou.org/2015/[email protected]
te.html
www.dgrh-kongress.de
u SEPTEMBER 2015
88. Kongress der Deutschen
Gesellschaft für Neurologie
23.–26. September 2015,
Düsseldorf
Information und Anmeldung:
www.dgnkongress.org/
u NOVEMBER 2015
u OKTOBER 2015
22. World Congress of
Neurology (WCN)
31. Oktober–5. November 2015,
Santiago de Chile
Information und Anmeldung:
www.wcn-neurology.com
3. Kongress Ganzheitliche
Schmerztherapie
10. Oktober 2015, Wien
Information und Anmeldung:
www.kongress-schmerztherapie.at/
15. Wiener Rheumatag
11. November 2015,
Wien
Information und Anmeldung:
[email protected]
www.rheumatologie.at
Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für
Rheumatologie und Rehabilitation (ÖGR)
26.–28. November 2015,
Wien
Information und Anmeldung:
www.rheumatologie.at
6. Mitteldeutscher
Schmerztag 2015
27.–28. November 2015,
Halle (Saale)
Information und Anmeldung:
[email protected]
Dr. Wolfgang Jaksch
www.mitteldeutscherschmerztag.de
Entgeltliche Schaltung
Osteoporotische Hüftfrakturen – ältere
Patienten, aufwendigere Behandlungen
K O NG RES S K AL EN DE R & FAC HK URZ I NFO RMATI O NEN
Jürgen Hammerschmid
16. EUROPÄISCHER ORTHOPÄDIE-KONGRESS EFORT
u DEZEMBER 2015
3rd European Neurorehabilitation Congress in Conjunction with the Annual Meeting
of the Austrian Society of
Neurorehabilitation
1.–4. Dezember 2015,
Wien
Information und Anmeldung:
ecnr2015@mondial-congress.
com
16. Kongress der Österreichischen Gesellschaft für
Notfall- und Katastrophenmedizin
1.–2. Dezember 2015, Wien
Information und Anmeldung:
[email protected].
com
www.notarztkongress.at
23. Internationales
Symposium der Gesellschaft
für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie e.V.
4.-5. Dezember 2015,
Unterschleißheim
Information und Anmeldung:
[email protected]
www.gffc.de
SAVE THE DATE
SAV
24. Wi
Wissenschaftliche
Tagung der Österreichischen Schmerzgesellschaft
19.-21. Mai 2016,
Velden am Wörthersee
Information:
www.oesg.at
CONOXIA® medizinisches Gas. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Sauerstoff (O2), 100 %. 1,00 L medizinisches Gas enthält als arzneilich wirksamen Bestandteil: 1,00 L Sauerstoff, gemäß Ph.Eur. 100 %
mit bis zu 200 bar Druck (15°C). Sauerstoff medizinisch wird in verdichteter Form in wieder befüllbare Gasflaschen und Kryo-Behälter mit unterschiedlichem Rauminhalt abgefüllt. Anwendungsgebiete: Akuter
oder chronischer Hypoxie bzw. Hypoxämie jeglicher Ursache und in jedem Lebensalter z.B. infolge von: Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schockzustände jeglicher Genese, Gasaustauschstörungen der Lunge bzw.
Atemwegserkrankungen, Störungen der Atemmechanik, Zentralvenösen oder neuromuskulären Störungen der Atmung, Vergiftungen (z.B. Kohlendioxid, Cyanid), akuter Anämie sowie als Trägergas für gasförmige
und volatile Anästhetika zur Vermeidung hypoxämischer Blutgaswerte (Sauerstoffanteil mindestens 30 Vol.%) in der Anästhesie und Intensivmedizin, als Treibgas zur Verneblertherapie und bei Cluster-Kopfschmerz
(Bing-Horton-Syndrom), Für die hyperbare Sauerstofftherapie gilt: Sauerstoff ist bei allen Zuständen indiziert, die einer Erhöhung des Sauerstoffgehaltes im Blut bzw. in anderen Geweben bedürfen, die unter normobaren Druckverhältnissen erreicht würden, diese umfasst die Überdruckbehandlung bei Dekompressionskrankheit (Taucherkrankheit), bei Luft/Gasembolie jeglicher Genese und bei Vergiftungen mit Kohlenmonoxid:
die Überdrucktherapie bei Kohlenmonoxidvergiftung ist unentbehrlich bei bewusstlosen Patienten mit neurologischen Symptomen, kardiovaskulärer Dysfunktion oder schwerer Azidose und bei schwangeren Frauen
ungeachtet des CO Hämoglobins, als adjunktive Therapie bei Anaerobier-Infektionen (Gasbrand, Clostridium myonecrosis) und als zusätzliche Indikation indiziert für Extrakorporale Oxygenierung. Gegenanzeigen:
Es sind keine Gegenanzeigen unter normobarer Anwendung bekannt. Die hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) ist kontraindiziert bei Patienten mit unbehandeltem und nur restriktiv behandeltem Pneumothorax (ohne
Thoraxdrainage). Pharmakotherapeutische Gruppe: Medizinische Gase, Sauerstoff ATC-Code: V03AN01. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezeptfrei, Abgabe gemäß §59 Abs. 8 AMG. Stand: Juli 2015
Inhaber der Zulassung/Örtlicher Vertreter: Linde Gas GmbH, Carl-von-Linde-Platz 1, 4651 Stadl-Paura. CONOXIA® ist eingetragenes Warenzeichen der Linde AG. Weitere Hinweise zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, zu Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekten
sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
Diclofenac 1A Pharma retard 75 mg – Tabletten. Qualitative und quanititative Zusammensetzung: 1 Retardtablette enthält 75 mg Diclofenac-Natrium: 12,5 mg Diclofenac-Natrium schnell freisetzend und 62,5 mg
Diclofenac-Natrium langsam freisetzend. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 41,75 mg Lactose-Monohydrat/Retardtablette. Wirkstoffgruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika, Essigsäurederivate und verwandte Substanzen, Diclofenac ATC Code: M01A B05. Anwendungsgebiete: Symptomatische Behandlung von Schmerz und Entzündung bei akuten Gelenksentzündungen, einschließlich Gichtanfall;
chronischen Gelenksentzündungen, insbesondere rheumatoider Arthritis (chronische Polyarthritis); Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) und anderen entzündlich-rheumatischen Wirbelsäulenerkrankungen;
Reizzuständen degenerativer Gelenkserkrankungen, einschließlich entzündlicher Wirbelsäulenerkrankungen; extraartikulärem Rheumatismus; schmerzhaften Schwellungen oder Entzündungen nach Verletzungen oder
Operationen. Fieber allein ist keine Indikation. Diclofenac 1A Pharma retard 75 mg – Tabletten werden angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen (ab 14 Jahren). Gegenanzeigen: Diclofenac 1A Pharma retard
darf nicht angewendet werden bei: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen genannten Bestandteile; Asthmaanfällen, Hautreaktionen oder akuter Rhinitis nach Einnahme von Acetylsalicylsäure
oder anderen nicht-steroidalen Anti-Rheumatika (NSAR) in der Anamnese; hämatologischen Erkrankungen (z.B. Blutbildungsstörungen, Knochenmarksschäden, Porphyrie, hämorrhagische Diathese); bekannter Herzinsuffizienz (NYHA II-IV), ischämischer Herzkrankheit, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung; aktive Magen- oder Darmulzeration, -blutung oder –perforation; wiederkehrenden
peptischen Ulcera oder Blutungen (zwei oder mehr Episoden nachgewiesener Ulceration oder Blutung in der Anamnese); gastrointestinaler Blutung oder Perforation in der Anamnese, bedingt durch vorangegangene
Therapie mit NSAR; zerebrovaskulärer Blutung; akuten starken Blutungen; schwerer Leberinsuffizienz; schwerer Niereninsuffizienz; einer Schwangerschaft im letzten Trimenon und während der Stillzeit; Kindern und
Jugendlichen bis zum 14. Lebensjahr, da eine körpergewichtsbezogene Dosierung mit diesem Arzneimittel nicht möglich ist. Für diese Personengruppen steht Diclofenac in anderen Darreichungsformen zur Verfügung. Liste der sonstigen Bestandteile: Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose, Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat, Maisstärke, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Siliciumdioxid, Magnesiumstearat,
Eisenoxid rot (E172), Hypromellose, gereinigtes Wasser. Inhaber der Zulassung: 1A Pharma GmbH, 1020 Wien, Österreich. Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Stand der Information:
November 2013. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstigen Wechselwirkungen, Nebenwirkungen
und Gewöhnungs-effekten, sowie Angaben zu Schwangerschaft und Stillzeit sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
Diclofenac akut 1A Pharma 50 mg - lösbare Tabletten. Qualitative und quanititative Zusammensetzung: 1 lösbare Tablette enthält 50 mg Diclofenac-Natrium. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 132
mg Lactose-Monohydrat/lösbare Tablette. Wirkstoffgruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika, Essigsäurederivate und verwandte Substanzen, Diclofenac ATC-Code: M01A B05. Anwendungsgebiete: Zur Kurzzeitbehandlung folgender akuter Schmerzzustände: postoperative Entzündungen und Schmerzen, z.B. nach zahnärztlichen und orthopädischen Eingriffen; schmerzhafte posttraumatische entzündliche
Zustände, z.B. infolge Distorsion; aktivierte Arthrose; Gichtanfall; extraartikulärer Rheumatismus; schmerzhafte Wirbelsäulensyndrome; primäre Dysmenorrhoe; als Adjuvans bei schweren schmerzhaften, entzündlichen
SCHMERZ NACHRICHTEN
51
FAC H K URZ I NFO RMATI O NEN
Erkrankungen von Hals, Nase oder Ohren, z.B. Pharyngotonsillitis, Otitis oder in der Gynäkologie z.B. Adnexitis. entsprechend den allgemeinen medizinischen Prinzipien sind zur Behandlung der Grundkrankheit geeignete therapeutische Maßnahmen zu ergreifen. Fieber allein ist keine Indikation. Diclofenac 1A Pharma wird angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 14 Jahren. Gegenanzeigen: Diclofenac 1A Pharma darf
nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil, Asthmaanfällen, Hautreaktionen oder akuter Rhinitis nach Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nichtsteroidalen Anti-Rheumatika (NSAR) in der Anamnese, Hämatologischen Erkrankungen (z.B.: Blutbildungsstörungen, Knochenmarksschäden, Porphyrie, hämorrhagische Diathese), bekannter Herzinsuffizienz (NYHA
II-IV), ischämischer Herzkrankheit, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung, aktive Magen- oder Darmulzeration, -blutung oder –perforation, wiederkehrenden peptischen
Ulcera oder Blutungen (zwei oder mehr Episoden nachgewiesener Ulceration oder Blutung in der Anamnese), gastrointestinaler Blutung oder Perforation in der Anamnese, bedingt durch vorangegangene Therapie mit
NSAR, zerebrovaskulärer Blutung, akuten starken Blutungen, schwerer Leberinsuffizienz, schwerer Niereninsuffizienz, einer Schwangerschaft im letzten Trimenon und während der Stillzeit, Kindern und Jugendlichen
bis zum 14. Lebensjahr, da eine körpergewichtsbezogene Dosierung mit diesem Arzneimittel nicht möglich ist. Für diese Personengruppen steht Diclofenac in anderen Darreichungsformen zur Verfügung. Liste der
sonstigen Bestandteile: Zitronensäure, Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Crospovidon, Siliciumdioxid, Magnesiumstearat, Zitronenaroma. Inhaber der Zulassung: 1A Pharma GmbH, 1020
Wien, Österreich. Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Stand der Information: November 2013. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung,
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstigen Wechselwirkungen, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekten, sowie Angaben zu Schwangerschaft und Stillzeit sind der veröffentlichten
Fachinformation zu entnehmen.
Fentanyl 1A Pharma 25 / 50 / 75 / 100 Mikrogramm/h – Depotpflaster. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 Depotpflaster mit 10 / 20 / 30 / 40 cm2 Absorptionsfläche enthält 2,5 / 5 / 7,5 / 10 mg Fentanyl
(entsprechend 25 / 50 / 75 / 100 Mikrogramm/Std. Wirkstoff-Freisetzung). Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Opioide, Phenylpiperidin-Derivate. ATC-Code: N02AB03. Anwendungsgebiete: Erwachsene:
Schwere chronische Schmerzen, die nur mit Opioid-Analgetika behandelt werden können und einer längeren, kontinuierlichen Behandlung bedürfen. Kinder ab 2 Jahren und Jugendliche: Schwere chronische Schmerzen
bei opioidtoleranten Kindern ab 2 Jahren, die nur mit Opioidanalgetika ausreichend behandelt werden können und einer längeren, kontinuierlichen Behandlung bedürfen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den
Wirkstoff Fentanyl, einen der sonstigen Bestandteile oder den Kleber des Pflasters; akute oder postoperative Schmerzen, da eine Dosistitration bei kurzzeitiger Anwendung nicht möglich ist und weil dies zu einer schweren
oder lebensbedrohlichen Hypoventilation führen kann; gleichzeitiger Behandlung von Monoaminooxidase (MAO)- Hemmern oder innerhalb von 14 Tagen nach Behandlung mit MAO – Hemmern; schwer beeinträchtigte ZNS–
Funktion; schwere Atemdepression. Liste der sonstigen Bestandteile: Komponenten des Wirkstoffreservoirs: Ethanol 96%, Hydroxyethylcellulose, gereinigtes Wasser. Laminat bestehend aus: transparente fluoropolymerbeschichtete Schutzfolie, Kontaktkleber (Polysiloxan), Membran (Ethylenvinylacetat-Copolymer). Deckfolie: Transparente Polyesterfolie mit Heißsiegellack aus Polyethylen/ Ethylenvinylacetat beschichtet (wasserundurchlässig).
Inhaber der Zulassung: 1A Pharma GmbH, 1020 Wien, Österreich. Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Suchtgift, Abgabe auf Suchtgiftrezept, apothekenpflichtig. Stand der Information: Jänner 2015. Weitere Angaben zu
Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekten, sowie Angaben
zu Schwangerschaft und Stillzeit sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
Fentanyl 1A Pharma 37,5 Mikrogramm/h - transdermales Matrixpflaster, Fentanyl 1A Pharma 150 Mikrogramm/h - transdermales Matrixpflaster. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Fentanyl
1A Pharma 37,5 Mikrogramm/h - transdermales Matrixpflaster: Jedes transdermale Pflaster setzt 37,5 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes transdermale Pflaster mit 15,75 cm2 Absorptionsfläche enthält 8,66 mg
Fentanyl. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 8,66 mg raffiniertes Sojaöl. Fentanyl 1A Pharma 150 Mikrogramm/h - transdermales Matrixpflaster: Jedes transdermale Pflaster setzt 150 Mikrogramm Fentanyl pro
Stunde frei. Jedes transdermale Pflaster mit 63 cm2 Absorptionsfläche enthält 34,65 mg Fentanyl. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 34,65 mg raffiniertes Sojaöl. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische
Gruppe: Analgetika; Opioide; Phenylpiperidin-Derivate. ATC-Code: N02A B03. Anwendungsgebiete: Erwachsene: Starke chronische Schmerzen, die nur mit Opioid-Analgetika ausreichend behandelt werden können. Kinder:
Langzeitbehandlung von Kindern ab 2 Jahren mit schweren chronischen Schmerzen, die eine Opioidbehandlung erhalten. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, hydriertes Kolophonium, Soja, Erdnuss
oder einen der sonstigen Bestandteile; akute oder postoperative Schmerzen, da eine Dosistitration bei kurzzeitiger Anwendung nicht möglich ist und weil dies zu einer schweren oder lebensbedrohlichen Hypoventilation
führen kann; schwere Atemdepression. Liste der sonstigen Bestandteile: Abziehfolie: Polyethylen-terephthalat-Folie, silikonisiert; Selbstklebende Matrixschicht: hydriertes Kolophonium, 2-Ethylhexylacrylat-VinylacetatCopolymerisat, raffiniertes Sojaöl; Trägerfolie: Polyethylen-terephthalat, blaue Bedruckung. Inhaber der Zulassung: 1A Pharma GmbH, 1020 Wien, Österreich. Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Suchtgift, Abgabe auf
Suchtgiftrezept, apothekenpflichtig. Stand der Information: Mai 2015. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder
sonstige Wechselwirkungen, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekten, sowie Angaben zu Schwangerschaft und Stillzeit sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
Gabapentin 1A Pharma 300 mg – Hartkapseln; Gabapentin 1A Pharma 400 mg - Hartkapseln. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Gabapentin 1A Pharma 300 mg – Hartkapseln: Jede 300 mg Hartkapsel enthält 300 mg Gabapentin. Gabapentin 1A Pharma 400 mg – Hartkapseln: Jede 400 mg Hartkapsel enthält 400 mg Gabapentin. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Antiepileptika ATC-Code:
N03 AX 12. Anwendungsgebiete: Epilepsie: Gabapentin ist als Zusatztherapie bei Erwachsenen und Kindern von 6 Jahren und älter mit partiellen Anfällen mit und ohne sekundäre Generalisierung indiziert. Gabapentin
ist als Monotherapie bei Erwachsenen und Jugendlichen von 12 Jahren und älter mit partiellen Anfällen mit und ohne sekundäre Generalisierung indiziert. Behandlung von peripheren neuropathischen Schmerzen:
Gabapentin ist zur Behandlung von peripheren neuropathischen Schmerzen wie schmerzhafter diabetischer Neuropathie und postherpetischer Neuralgie bei Erwachsenen indiziert. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit
gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile. Liste der sonstigen Bestandteile: Kapselinhalt: Maisstärke, vorverkleistert, Maisstärke, Talkum, Hochdisperses Siliciumdioxid; Kapselhülle: Gelatine,
Natriumdodecylsulfat. Zusätzlich für 100 mg Hartkapseln: Titandioxid (E171). Zusätzlich für 300 mg Hartkapseln: Titandioxid (E171), Eisenoxid, gelb (E 172). Zusätzlich für 400 mg Hartkapseln: Titandioxid (E171),
Eisenoxid, gelb (E 172), Eisenoxid, rot (E 172). Inhaber der Zulassung: 1A Pharma GmbH, 1020 Wien, Österreich. Rezept-/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Stand der Information: Februar 2014.
Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekten, sowie Angaben zu Schwangerschaft und Stillzeit sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
Tramadol 1A Pharma 50 mg – Kapseln. Qualitative und quanititative Zusammensetzung: Eine Kapsel enthält 50 mg Tramadolhydrochlorid. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Opioide, ATCCode: N02AX02 Anwendungsgebiete: Zur Behandlung von mäßig starken bis starken Schmerzen. Gegenanzeigen: Tramadol 1A Pharma ist kontraindiziert: bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder
einen der in der sonstigen Bestandteile; bei akuten Vergiftungen mit Alkohol, Schlafmitteln, zentral wirkenden Analgetika, Opioiden oder Psychopharmaka;bei Patienten, die Monoaminoxidase (MAO)-Hemmer erhalten oder
bei denen MAO-Hemmer innerhalb der letzten zwei Wochen angewendet wurden; bei Epilepsie, die durch Behandlung nicht ausreichend kontrolliert werden kann. Tramadol 1A Pharma darf nicht als Substitutionstherapie bei
Drogenabhängigkeit verwendet werden. Liste der sonstigen Bestandteile: Calciumhydrogenphosphat, Natriumstärkeglykolat, Magnesiumstearat, Gelatine, Indigotin (E-132), gelbes Eisenoxid (E-172), Titandioxid (E-171)
Inhaber der Zulassung: 1A Pharma GmbH, 1020 Wien, Österreich. Rezept-/Apothekenpflicht: Suchtgift, Abgabe auf Rezept, wiederholte Abgabe verboten, apothekenpflichtig. Stand der Information: September 2013.
Tramadol 1A Pharma 100 mg/ml – Tropfen. Qualitative und quanititative Zusammensetzung: 1 ml (entsprechend 40 Tropfen) enthält 100 mg Tramadolhydrochlorid (entsprechend 87,9 mg Tramadol). Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 200 mg Saccharose, 161,8 mg Ethanol Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Opioide; ATC-Code: N02AX02 Anwendungsgebiete: Zur Behandlung von mäßig starken
bis starken Schmerzen. Gegenanzeigen: Tramadol 1A Pharma ist kontraindiziert: bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil; bei akuter Alkohol-, Schlafmittel-, Analgetika-,
Opioid- oder Psychopharmakavergiftung; bei Patienten, die MAO-Hemmer erhalten oder bei denen MAO-Hemmer innerhalb der letzten 14 Tage angewendet wurden; bei Epilepsie, die durch Behandlung nicht ausreichend
kontrolliert werden kann; bei Kindern unter 1 Jahr. Tramadol 1A Pharma darf nicht als Substitutionstherapie bei Drogenabhängigkeit verwendet werden. Liste der sonstigen Bestandteile: Saccharose, Ethanol, Kaliumsorbat, Propylenglycol, Pfefferminzöl, Polysorbat 80, gereinigtes Wasser. Inhaber der Zulassung: 1A Pharma GmbH, 1020 Wien, Österreich. Rezept-/Apothekenpflicht: Suchtgift, Abgabe auf Rezept, wiederholte Abgabe
verboten, apothekenpflichtig. Stand der Information: September 2013. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder
sonstigen Wechselwirkungen, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekten, sowie Angaben zu Schwangerschaft und Stillzeit sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
Adenuric 80 mg Filmtabletten, Adenuric 120 mg Filmtabletten. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Jede Tablette enthält 80 mg bzw. 120 mg Febuxostat. Liste der sonstigen Bestandteile: Jede
Tablette enthält 76,50 mg bzw. 114,75 mg Lactose (als Monohydrat). Tablettenkern: Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Hyprolose, Croscarmellose-Natrium, SiliciumdioxidHydrat. Filmüberzug: Opadry II gelb, 85F42129 enthält: Poly(vinylalkohol), Titandioxid (E171), Macrogol 3350, Talkum, Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172). Anwendungsgebiete: Adenuric ist zur Anwendung bei
Erwachsenen bestimmt. Adenuric 80 mg: Behandlung der chronischen Hyperurikämie bei Erkrankungen, die bereits zu Uratablagerungen geführt haben (einschließlich eines aus der Krankengeschichte bekannten oder
aktuell vorliegenden Gichtknotens und/oder einer Gichtarthritis). Adenuric 120 mg: Adenuric wird angewendet zur Behandlung der chronischen Hyperurikämie bei Erkrankungen, die bereits zu Uratablagerungen geführt
haben (einschließlich eines aus der Krankengeschichte bekannten oder aktuell vorliegenden Gichtknotens und/oder einer Gichtarthritis). Adenuric wird angewendet zur Vorbeugung und Behandlung einer Hyperurikämie
bei erwachsenen Patienten mit hämatologischen Malignomen, die sich einer Chemotherapie mit einem mittleren bis hohen Risiko für ein Tumorlyse-Syndrom (TLS) unterziehen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit
gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Gichtmittel, Urikostatika, ATC-Code: M04AA03. Inhaber der Zulassung: Menarini International Operations Luxembourg
S.A., 1, Avenue de la Gare, L-1611, Luxemburg. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu den Abschnitten Dosierung, Art und Dauer der Anwendung,
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit sowie
Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Stand der Information: April 2015
DOLGIT-CREME Fachkurzinformation: Dolgit-Creme, Arzneiform: O/W-Emulsion. Zusammensetzung: 100 g Creme enthalten 5 g Ibuprofen. Sonstige Bestandteile: 100 g Creme enthalten: Propylenglycol 5,0 g,
Natriummethyl-4-hydroxybenzoat (E 219) 150,0 mg, mittelkettige Triglyceride, Glycerolmonostearat 40-55, Macrogol-1500-stearat, Macrogol-4000-stearat, Xanthan-Gummi, Lavendelöl, Orangenblütenöl, gereinigtes
Wasser. Anwendungsgebiete: bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 14 Jahren, bei Kindern ab 6 Jahren nur unter ärztlicher Kontrolle: Zur äußerlichen symptomatischen oder unterstützenden Therapie bei: Stumpfen
Traumen wie Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen (Sport-und Unfallverletzungen) Schmerzen der gelenknahen Weichteile (z.B. Schleimbeutel, Sehnen, Sehnenscheiden, Bänder und Gelenkkapseln), Arthrose der
Knie- und Fingergelenke, Schmerzen durch Muskelverspannungen (u.a. auch bei Hexenschuss). Gegenanzeigen: Ibuprofen darf nicht angewendet werden: Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
Ibuprofen oder einen der sonstigen Bestandteile, auf offenen Wunden, erkrankten Hautarealen (z. B. Entzündungen oder Infektionen der Haut oder Ekzeme) oder Schleimhäuten, bei bekannter Überempfindlichkeit
gegen Acetylsalicylsäure oder andere nichtsteroidale Antirheumatika (wodurch Asthmaanfälle ausgelöst oder verstärkt wurden, Urtikaria oder akute Rhinitis auftraten), bekannter Allergieneigung und/oder Asthma, im
letzten Drittel der Schwangerschaft und auf der Brust stillender Mütter, bei Kindern unter 6 Jahren. Hersteller: Dolorgiet/St.Augustin. Zulassungsinhaber: Sanova Pharma GesmbH/Wien. Rp, apothekenpflichtig. ATCCode: M02AA13; Stand der Information: 07/2013. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen
entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. DOL_2014_007
EUMITAN 2,5 mg - Filmtabletten. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Jede Filmtablette enthält 2,5 mg Frovatriptan (als Succinatmonohydrat). Liste der sonstigen Bestandteile: Tablettenkern: Lactose
(wasserfrei), Mikrokristalline Cellulose, Hochdisperses Siliciumdioxid (wasserfrei), Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Magnesiumstearat; Tablettenüberzug: Opadry weiß: Hypromellose (E 464), Titandioxid (E 171),
Lactose (wasserfrei), Macrogol 3000, Triacetin. Anwendungsgebiet: Akute Behandlung der Kopfschmerzphase von Migräneanfällen mit oder ohne Aura beim Erwachsenen. Gegenanzeigen: • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. • Patienten mit anamnestisch bekanntem Myokardinfarkt, ischämischer Herzkrankheit, koronarem Vasospasmus (z.B. Prinzmetal-Angina), peripherer
52
SCHMERZ NACHRICHTEN
Gefäßerkrankung, Patienten mit Symptomen oder Zeichen einer ischämischen Herzkrankheit. • Mäßig schwere oder schwere Hypertonie, unbehandelte leichte Hypertonie. • Früherer zerebrovaskulärer Insult (CVA) oder
transitorische ischämische Attacke (TIA). • Schwere Leberinsuffizienz (Child-Pugh C). • Gleichzeitige Verabreichung von Frovatriptan mit Ergotamin oder Ergotamin-Derivaten (einschließlich Methysergid) oder anderen
5-Hydroxytryptamin (5-HT1)-Rezeptoragonisten. Pharmakotherapeutische Gruppe: Selektive Serotonin-5-HT1-Agonisten (N: zentrales Nervensystem), ATC-Code: N02CC07. Inhaber der Zulassung: Menarini International Operations Luxembourg S.A., 1, Avenue de la Gare, L-1611 Luxemburg Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu den Abschnitten Dosierung und
Art der Anwendung, Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft
und Stillzeit sowie Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation (z.B. Austria Codex). Stand der Information: November 2014
Effentora 100 Mikrogramm Buccaltabletten, Effentora 200 Mikrogramm Buccaltabletten, Effentora 400 Mikrogramm Buccaltabletten, Effentora 600 Mikrogramm Buccaltabletten, Effentora 800 Mikrogramm Buccaltabletten. Qualitative und Quantitative Zusammensetzung: Effentora 100 Mikrogramm Buccaltabletten: Jede Buccaltablette enthält 100 Mikrogramm Fentanyl (als Citrat). Sonstige Bestandteile mit
bekannter Wirkung: Jede Tablette enthält 10 mg Natrium. Effentora 200 Mikrogramm Buccaltabletten: Jede Buccaltablette enthält 200 Mikrogramm Fentanyl (als Citrat). Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
Jede Tablette enthält 20 mg Natrium. Effentora 400 Mikrogramm Buccaltabletten: Jede Buccaltablette enthält 400 Mikrogramm Fentanyl (als Citrat). Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Jede Tablette enthält
20 mg Natrium. Effentora 600 Mikrogramm Buccaltabletten: Jede Buccaltablette enthält 600 Mikrogramm Fentanyl (als Citrat). Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Jede Tablette enthält 20 mg Natrium.
Effentora 800 Mikrogramm Buccaltabletten: Jede Buccaltablette enthält 800 Mikrogramm Fentanyl (als Citrat). Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Jede Tablette enthält 20 mg Natrium. Sonstige Bestandteile:
Mannitol (Ph. Eur.); Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.); Natriumhydrogencarbonat; Natriumcarbonat; Citronensäure; Magnesiumstearat (Ph. Eur.). Anwendungsgebiete: Effentora wird angewendet für die
Behandlung von Durchbruchschmerzen bei erwachsenen Krebspatienten, die bereits eine Opioid-Basistherapie gegen ihre chronischen Tumorschmerzen erhalten. Bei Durchbruchschmerzen handelt es sich um eine
vorübergehende Verschlimmerung der Schmerzen, die trotz anderweitig kontrollierter Dauerschmerzen auftritt. Zu den Patienten, die eine Opioid-Basistherapie erhalten, werden diejenigen gezählt, die mindestens 60
mg orales Morphin täglich, mindestens 25 Mikrogramm transdermales Fentanyl pro Stunde, mindestens 30 mg Oxycodon täglich, mindestens 8 mg orales Hydromorphon täglich oder eine analgetisch gleichwertige
Dosis eines anderen Opioids über eine Woche oder länger erhalten. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der genannten sonstigen Bestandteile. Patienten ohne Opioid-Basistherapie,
da ein erhöhtes Risiko für eine Atemdepression besteht. Schwere Atemdepression oder schwere obstruktive Lungenerkrankungen. Behandlung akuter Schmerzen, welche keine Durchbruchschmerzen darstellen.
Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika; Opioide; ATC-Code: N02AB03. Art und Inhalt des Behältnisses: Aluminium-laminierte Blisterpackung aus PVC / Aluminiumfolie / Polyamid / PVC mit Papier / PolyesterDeckfolie. Die Blisterpackungen werden in Kartons zu 4 oder 28 Tabletten angeboten. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. Inhaber der Zulassung: TEVA B.V., Swensweg 5,
2031 GA Haarlem, Niederlande. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Suchtgift, Abgabe nur auf Suchtgiftrezept, apothekenpflichtig. Stand der Information: 03/2015. Ausführliche Informationen zu diesem
Arzneimittel sind auf den Internetseiten der Europäischen Arzneimittel-Agentur http://www.ema.europa.eu verfügbar. Weitere Hinweise zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung,
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln, Nebenwirkungen und zutreffendenfalls Angaben über die Gewöhnungseffekte sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
Fentanyl Hexal 12/ 25/ 50/ 75/ 100 µg/h – transdermales Matrixpflaster und Fentanyl Hexal 37,5/ 150 Mikrogramm/h - transdermales Matrixpflaster. Qualitative und quantitative Zusammensetzung:
Fentanyl Hexal 12 µg/h: 1 transdermales Pflaster (5,25 cm² Absorptionsfläche) enthält 2,89 mg Fentanyl, entsprechend einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs von 12,5 Mikrogramm/Stunde. Sonstiger Bestandteil mit
bekannter Wirkung: 2,89 mg Sojabohnenöl, raffiniert. Fentanyl Hexal 25 µg/h: 1 transdermales Pflaster (10,5 cm² Absorptionsfläche) enthält 5,78 mg Fentanyl, entsprechend einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs
von 25 Mikrogramm/Stunde. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 5,78 mg Sojabohnenöl, raffiniert. Fentanyl Hexal 50 µg/h: 1 transdermales Pflaster (21 cm² Absorptionsfläche) enthält 11,56 mg Fentanyl,
entsprechend einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs von 50 Mikrogramm/Stunde. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 11,56 mg Sojabohnenöl, raffiniert. Fentanyl Hexal 75 µg/h: 1 transdermales Pflaster (31,5
cm² Absorptionsfläche) enthält 17,34 mg Fentanyl, entsprechend einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs von 75 Mikrogramm/Stunde. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 17,34 mg Sojabohnenöl, raffiniert.
Fentanyl Hexal 100 µg/h: 1 transdermales Pflaster (42 cm² Absorptionsfläche) enthält 23,12 mg Fentanyl, entsprechend einer Freisetzungsrate des Wirkstoffs von 100 Mikrogramm/Stunde. Sonstiger Bestandteil mit
bekannter Wirkung: 23,12 mg Sojabohnenöl, raffiniert. Fentanyl Hexal 37,5 Mikrogramm/h: Jedes transdermale Pflaster setzt 37,5 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes transdermale Pflaster mit 15,75 cm2
Absorptionsfläche enthält 8,66 mg Fentanyl. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 8,66 mg raffiniertes Sojaöl. Fentanyl Hexal 150 Mikrogramm/h: Jedes transdermale Pflaster setzt 150 Mikrogramm Fentanyl
pro Stunde frei. Jedes transdermale Pflaster mit 63 cm2 Absorptionsfläche enthält 34,65 mg Fentanyl. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 34,65 mg mg raffiniertes Sojaöl. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika; Opioide; Phenylpiperidin-Derivate. ATC-Code: N02AB03. Anwendungsgebiete: Erwachsene: Starke chronische Schmerzen, die nur mit Opioid-Analgetika ausreichend behandelt
werden können. Kinder: Langzeitbehandlung von Kindern ab 2 Jahren mit schweren chronischen Schmerzen, die eine Opioidbehandlung erhalten. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, hydriertes
Kolophonium, Soja, Erdnuss oder einen der sonstigen Bestandteile; akute oder postoperative Schmerzen, da eine Dosistitration bei kurzzeitiger Anwendung nicht möglich ist und weil dies zu einer schweren oder
lebensbedrohlichen Hypoventilation führen kann; schwere Atemdepression Liste der sonstigen Bestandteile: Fentanyl Hexal 12/ 25/ 50/ 75/ 100 µg/h: Schutzfolie: Poly(ethylenterephthalat)folie, silikonisiert; Selbstklebende Matrixschicht: Kolophonium (hydriert), Poly[(2-ethylhexyl)acrylat-co-vinylacetat], Sojabohnenöl, raffiniert; Wasserundurchlässige Abziehfolie: Poly(ethylenterephthalat). Fentanyl Hexal 37,5/ 150 Mikrogramm/h:
Abziehfolie: Polyethylen-terephthalat-Folie, silikonisiert. Selbstklebende Matrixschicht: hydriertes Kolophonium, 2-Ethylhexylacrylat-Vinylacetat-Copolymerisat, raffiniertes Sojaöl. Trägerfolie: Polyethylen-terephthalat,
blaue Bedruckung. Inhaber der Zulassung: Hexal Pharma GmbH, 1020 Wien, Österreich. Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Suchtgift, Abgabe auf Suchtgiftrezept, apothekenpflichtig. Stand der Information: Mai
2015 Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstigen Wechselwirkungen, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekten sowie Angaben zu Schwangerschaft und Stillzeit sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
Ketanest® S 5 mg/ml - Ampullen/Ketanest® S 25 mg/ml - Ampullen. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Ketanest S 5 mg/ml: 1 ml Lösung enthält 5,77 mg Esketaminhydrochlorid, entsprechend
5 mg freie Base. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 3,2 mg Natrium pro ml Lösung. Ketanest S 25 mg/ml: 1 ml Lösung enthält 28,83 mg Esketaminhydrochlorid, entsprechend 25 mg freie Base. Sonstiger
Bestandteil mit bekannter Wirkung: 1,2 mg Natrium pro ml Lösung. Liste der sonstigen Bestandteile: Wasser für Injektionszwecke, Natriumchlorid, 0,1N Salzsäure zur pH-Einstellung. Anwendungsgebiete: - zur
Einleitung und Durchführung einer Allgemeinanästhesie ggf. in Kombination mit Hypnotika, - zur Ergänzung bei Regionalanästhesien,- zur Anästhesie und Analgesie in der Notfallmedizin, - zur Behandlung des Status
asthmaticus, wenn andere spezifische Maßnahmen nicht erfolgreich waren, - zur Analgesie bei künstlicher Beatmung (Intubation). Hinweis: In der Kinderchirurgie sowie in der Notfallmedizin wird Esketaminhydrochlorid
meist nur allein verwendet; bei den anderen Indikationen wird die Kombination mit Hypnotika empfohlen. Gegenanzeigen: Esketaminhydrochlorid darf nicht angewendet werden: bei Überempfindlichkeit gegen den
Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 der Fachinformation genannten sonstigen Bestandteile, bei Patienten, für die ein erhöhter Blutdruck oder ein gesteigerter Hirndruck ein ernsthaftes Risiko darstellt, als alleiniges
Anästhetikum bei Patienten mit manifesten ischämischen Herzerkrankungen, bei durch Schwangerschaft verursachtem Bluthochdruck mit Eiweißausscheidung über den Urin (Präeklampsie) und Krämpfen (Eklampsie),
in Kombination mit Xanthinderivaten (z. B. Aminophyllin, Theophyllin), siehe Abschnitt 4.5 der Fachinformation, in Kombination mit Ergometrin, siehe Abschnitt 4.5 der Fachinformation. Pharmakotherapeutische
Gruppe: Allgemeinanästhetika, Esketamin. ATC-Code: N01AX14. Mittel zur Narkosedurchführung, Anästhetikum mit analgetischer Wirkung. Inhaber der Zulassung: Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien. Stand
der Information: März 2015. Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Angaben zu besonderen Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit
anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation.
Lyrica 25 mg/ 50 mg/ 75 mg/ 100 mg/ 150 mg/ 200 mg/ 300 mg Hartkapseln. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 Hartkapsel enthält 25 mg/ 50 mg/ 75 mg/ 100 mg/ 150 mg/ 200 mg/ 300 mg
Pregabalin. Sonstige Bestandteile: Eine Hartkapsel enthält auch 35 mg/ 70 mg/ 8,25 mg/ 11 mg/ 16,50 mg/ 22 mg/ 33 mg Lactose-Monohydrat. Liste der sonstigen Bestandteile: Kapselinhalt: Lactose-Monohydrat,
Maisstärke, Talkum. Kapselhülle: 25 mg, 50 mg und 150 mg: Gelatine, Titandioxid (E 171), Natriumdodecylsulfat, hochdisperses Siliciumdioxid, gereinigtes Wasser. Kapselhülle: 75 mg, 100 mg, 200 mg und 300
mg: Gelatine, Titandioxid (E 171), Natriumdodecylsulfat, hochdisperses Siliciumdioxid, Eisen(III)-oxid (E 172), gereinigtes Wasser. Drucktinte: Schellack, Eisen(II,III)-oxid (E 172), Propylenglycol, Kaliumhydroxid.
Anwendungsgebiete: Neuropathische Schmerzen: Lyrica wird angewendet zur Behandlung von peripheren und zentralen neuropathischen Schmerzen im Erwachsenenalter. Epilepsie: Lyrica wird angewendet zur
Zusatztherapie von partiellen Anfällen mit und ohne sekundäre Generalisierung im Erwachsenenalter. Generalisierte Angststörungen: Lyrica wird angewendet zur Behandlung von generalisierten Angststörungen bei
Erwachsenen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiepileptika, andere Antiepileptika; ATC-Code: N03AX16. Inhaber
der Zulassung: Pfizer Limited, Ramsgate Road, Sandwich, Kent CT13 9NJ, Vereinigtes Königreich. Stand der Information: März 2015. Verschreibungspflicht/ Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig.
Angaben zu besonderen Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und
Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation.
Escitalopram ratiopharm 5 mg, 10 mg, 15 mg und 20 mg Filmtabletten; Qualitative und Quantitative Zusammensetzung: Escitalopram ratiopharm 5 mg: Jede Filmtablette enthält 5 mg Escitalopram (als Oxalat).
Escitalopram ratiopharm 10 mg: Jede Filmtablette enthält 10 mg Escitalopram (als Oxalat). Escitalopram ratiopharm 15 mg: Jede Filmtablette enthält 15 mg Escitalopram (als Oxalat). Escitalopram ratiopharm 20 mg:
Jede Filmtablette enthält 20 mg Escitalopram (als Oxalat). Anwendungsgebiete: Behandlung von Episoden einer Major Depression; Behandlung von Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie; Behandlung von sozialer
Angststörung (Sozialphobie); Behandlung von generalisierter Angststörung; Behandlung von Zwangsstörung. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der genannten sonstigen Bestandteile.
Die gleichzeitige Behandlung mit nicht selektiven, irreversiblen Monoaminooxidase-Hemmern (MAO- Hemmer) ist aufgrund des Risikos eines Serotonin-Syndroms mit Agitation, Tremor, Hyperthermie etc. kontraindiziert
(siehe Abschnitt 4.5 der Fachinformation). Eine Kombination von Escitalopram mit reversiblen MAO-A Hemmern (z.B. Moclobemid) oder dem reversiblen nicht selektiven MAO-Hemmer Linezolid ist aufgrund des Risikos
eines Serotonin-Syndroms kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.5 der Fachinformation). Escitalopram ist bei Patienten mit bekannter QT-Intervall-Verlängerung oder angeborenem „Long-QT-Syndrom“ kontraindiziert.
Escitalopram ist bei gleichzeitiger Einnahme mit Arzneimitteln, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.5 der Fachinformation). Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidepressivum, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, ATC-Code: N 06 AB 10. Liste der sonstigen Bestandteile: Tablettenkern: mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Croscarmellose-Natrium,
Stearinsäure, Magnesiumstearat (pflanzlich). Tablettenhülle:Opadry Y-1 700H White: Hypromellose, Titandioxid (E 171), Macrogol 400. Art und Inhalt des Behältnisses: PVC/PVdC/Aluminium-Blisterpackung mit 10, 14,
28, 30, 90 und 100 Filmtabletten. Perforierte Einzeldosis-PVC/PVdC/Aluminium-Blisterpackungen mit 30x1 Filmtabletten. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. Inhaber der
Zulassung: ratiopharm Arzneimittel Vertriebs-GmbH, Albert-Schweitzer-Gasse 3, A-1140 Wien, Tel.Nr.: +43/1/97007-0, Fax-Nr.: +43/1/97007-66, e-mail: [email protected] Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Stand der Information: 03/2014.
Fluoxibene 20 mg Kapseln; Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Jede Kapsel enthält 20 mg Fluoxetin. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat. Anwendungsgebiete:
Erwachsene, Episoden einer Major Depression. Zwangsstörung (obsessive-compulsive disorder). Bulimia nervosa: Fluoxetin ist angezeigt als Ergänzung zu einer Psychotherapie zur Reduktion von unkontrollierten
Essattacken und selbstinduziertem Erbrechen. Kinder und Jugendliche, 8 Jahre alt und älter, Mittelgradige bis schwere Episoden einer Major Depression, wenn die Depression nach 4 – 6 Sitzungen nicht auf eine
psychologische Behandlung anspricht. Ein antidepressives Arzneimittel sollte einem Kind oder jungen Menschen mit mittelgradiger bis schwerer Depression nur in Verbindung mit einer gleichzeitigen psychologischen
Behandlung gegeben werden. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der genannten sonstigen Bestandteile. Monoaminoxidasehemmer. Bei Patienten, die SSRI in Kombination mit einem
Monaminoxidasehemmer (MAO-Hemmer) einnehmen und bei Patienten, die vor kurzem eine Therapie mit SSRI beendet und mit einer MAO-Hemmer-Therapie begonnen haben wurden schwere und manchmal fatale
Reaktionen berichtet. Die Behandlung mit Fluoxetin darf frühestens 2 Wochen nach Beendigung einer Behandlung mit einem irrreversiblen MAO-Hemmer begonnen werden und einen Tag nach Beendigung einer
SCHMERZ NACHRICHTEN
53
FAC H K URZ I NFO RMATI O NEN
Behandlung mit einem reversiblen MAO-A-Hemmer. Einige Fälle zeigten Symptome ähnlich einem Serotoninsyndrom (dieses kann einem malignem neuroleptischen Syndrom ähnlich sein und als solches diagnostiziert
werden). Cyproheptadin oder Dantrolen können bei Patienten mit solchen Symptomen nützlich sein. Durch Wechselwirkung mit MAO-Hemmern bedingte Symptome sind: Hyperthermie, Rigidität, Myoklonus, Instabilität
des autonomen Nervensystems mit möglicherweise plötzlichen Schwankungen der Vitalparameter, Veränderungen des psychischen Status wie Konfusion, Irritabilität und extreme Agitiertheit bis hin zu Delirium und
Koma. Die Kombination von Fluoxetin mit einem reversiblen MAOI (z.B. Moclobemid, Linezolid, Methylthioniniumchlorid (auch Methylenblau genannt; ein reversibler, nicht selektiver MAOI zur akuten symptomatischen
Behandlung einer durch Arzneimittel und Chemikalien induzierten Methämoglobinämie)) wird nicht empfohlen. Die Behandlung mit Fluoxetin kann einen Tag nach Beendigung der Behandlung mit einem reversiblen
MAOI begonnen werden. In Ausnahmefällen kann Linezolid (ein Antibiotikum, das ein reversibler, nicht selektiver MAOI ist) in Kombination mit Fluoxetin verabreicht werden, vorausgesetzt, es stehen Einrichtungen zur
genauen Beobachtung von Symptomen des Serotonin-Syndroms und zur Überwachung des Blutdrucks zur Verfügung. Pharmakotherapeutische Gruppe: selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, ATC-Code:
N06AB03. Liste der sonstigen Bestandteile: Kapselinhalt: Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat, Hochdisperses Siliciumdioxid. Hülle: Gelatine, Titandioxid (E 171), gelbes Eisenoxid (E
172), Chinolingelb (E 104), Indigocarmin (E 132). Art und Inhalt des Behältnisses: 10, 14, 20, 28, 30, 60, 100 Kapseln in PVC/PVDC-Aluminium-Blisterstreifen. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen
in den Verkehr gebracht. Inhaber der Zulassung: ratiopharm Arzneimittel-Vertriebs-GmbH, Albert – Schweitzer Gasse 3, A-1140 Wien. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig,
wiederholte Abgabe verboten. Stand der Information: 07/2014
Mirtabene 30 mg Filmtabletten; Qualitative und Quantitative Zusammensetzung: Jede Mirtabene 30 mg-Filmtablette enthält 30 mg Mirtazapin. Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Jede Mirtabene 30
mg-Filmtablette enthält 198 mg Lactose (als Monohydrat). Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Lactose-Monohydrat; Maisstärke; Hyprolose; Hochdisperses Siliciumdioxid; Magnesiumstearat. Tablettenfilm: Opadry
Beige 02F27122 [Hypromellose, Titandioxid (E 171), Macrogol 8000, Eisenoxid rot (E 172), Eisenoxid gelb (E 172) und Eisenoxid schwarz (E 172)]. Anwendungsgebiete: Behandlung depressiver Erkrankungen (Episoden einer Major Depression). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Gleichzeitige Anwendung von Mirtazapin mit Hemmern der
Monoaminoxidase (MAO) (siehe Abschnitt 4.5). Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Antidepressiva, ATC-Code: N06AX11. Art und Inhalt des Behältnisses: Mirtabene 30 mg-Filmtabletten sind in Blisterpackung aus PVC-/PVDC-/Aluminiumfolie verpackt. Die Blisterpackungen enthalten 30 Filmtabletten. Inhaber der Zulassung: ratiopharm Arzneimittel Vertriebs-GmbH , Albert-Schweitzer-Gasse 3, A-1140 Wien, Tel.Nr.:
+43/1/97007-0, Fax-Nr.: +43/1/97007-66, e-mail: [email protected] Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Stand der Information: 08/2013
Paroxetin ratiopharm 40 mg Tabletten; Zusammensetzung: Jede Tablette enthält 40 mg Paroxetin (als Hydrochlorid-Anhydrat). Anwendungsgebiete: Behandlung von Episoden einer Major Depression, Zwangsstörung,
Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie, Sozialer Angststörung/Sozialer Phobie, Generalisierter Angststörung, Posttraumatischer Belastungsstörung. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Paroxetin oder einen der
sonstigen Bestandteile. Paroxetin darf nicht in Kombination mit MAO-Hemmern eingenommen werden. Wenn die Voraussetzungen für eine engmaschige Überwachung auf Symptome des Serotonin- Syndroms und eine
Blutdruckkontrolle gegeben sind, kann in Ausnahmefällen Linezolid (ein Antibiotikum, das ein reversibler nicht-selektiver MAO-Hemmer ist) gemeinsam mit Paroxetin verabreicht werden. Die Behandlung mit Paroxetin
kann zwei Wochen nach Beendigung einer Therapie mit einem irreversiblen MAO-Hemmer bzw. frühestens 24 Stunden nach Beendigung einer Therapie mit einem reversiblen MAO-Hemmer (z. B. Moclobemid, Linezolid,
Methylenblau, ein präoperativ zur Markierung eingesetztes Agens - ein reversibler, nicht-selektiver MAO-Hemmer)) begonnen werden. Zwischen dem Absetzen der Therapie mit Paroxetin und dem Behandlungsbeginn
mit einem MAO-Hemmer soll mindestens eine Woche vergehen. Paroxetin darf nicht in Kombination mit Thioridazin eingenommen werden. Wie andere Arzneimittel, die das hepatische Cytochrom-P450-Enzym CYP2D6
hemmen, kann Paroxetin die Plasmakonzentration von Thioridazin erhöhen. Die alleinige Verabreichung von Thioridazin kann zu einer QTc-Intervall-Verlängerung in Verbindung mit schweren ventrikulären Arrhythmien wie
Torsade de pointes und plötzlichem Tod führen. Paroxetin darf nicht in Kombination mit Pimozid eingenommen werden. Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidepressiva - Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
(SSRI), ATC-Code: N06AB05. Liste der sonstigen Bestandteile: Mikrokristalline Cellulose (E 460), Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat (E 341), Croscarmellose-Natrium (E 468), Hochdisperses Siliciumdioxid (E 551),
Magnesiumstearat (E 470b). Art und Inhalt des Behältnisses: Polyvinylchlorid-Folie/Aluminiumfolie-Blisterpackungen. Packungen mit 10, 14, 20, 28, 30, 50, 56, 60, 90, 100, 120, 180 und 500 Tabletten sind erhältlich. Es
werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. Verfügbare Packungsgrößen in Österreich: 10 und 30 Stück. Inhaber der Zulassung: ratiopharm Arzneimittel Vertriebs-GmbH, Albert-Schweitzer
Gasse 3, A-1140 Wien, Tel.Nr.: +43/1/97007-0, Fax-Nr.: +43/1/97007-66, e-mail: [email protected]. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Stand
der Information: 10/2012
Sertralin ratiopharm 50 mg und 100 mg Filmtabletten; Zusammensetzung: Sertralin ratiopharm 50 mg Filmtabletten. Jede Filmtablette enthält 50 mg Sertralin (als Hydrochlorid). Sertralin ratiopharm 100
mg Filmtabletten. Jede Filmtablette enthält 100 mg Sertralin (als Hydrochlorid). Sonstiger Bestandteil: Lactose-Monohydrat. Anwendungsgebiete: Sertralin ist indiziert zur Behandlung von: Episoden einer Major
Depression. Zur Rezidivprophylaxe von Episoden einer Major Depression. Panikstörung, mit oder ohne Agoraphobie. Zwangsstörung bei Erwachsenen und pädiatrischen Patienten im Alter von 6 bis 17 Jahren.
Soziale Angststörung. Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Die gleichzeitige Anwendung mit irreversiblen
Monoaminooxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) ist kontraindiziert, da die Gefahr eines Serotonin-Syndroms, mit Symptomen wie z. B. Agitiertheit, Tremor und Hyperthermie, besteht. Die Behandlung mit Sertralin darf
frühestens 14 Tage nach Beendigung der Behandlung mit einem irreversiblen MAO-Hemmer begonnen werden. Sertralin muss mindestens 7 Tage vor Beginn der Behandlung mit einem irreversiblen MAO-Hemmer
abgesetzt werden. Die gleichzeitige Einnahme von Pimozid ist kontraindiziert. Pharmakotherapeutische Gruppe: Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), ATC-Code: N06 AB06. Liste der sonstigen
Bestandteile: Sertralin ratiopharm 50 mg Filmtabletten: Tablettenkern: Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose, Povidon K30, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat, Filmüberzug: Hypromellose 6,
Talkum, Propylenglycol, Titandioxid (E171). Sertralin ratiopharm 100 mg Filmtabletten: Tablettenkern: Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose, Povidon K30, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat.
Filmüberzug: Hypromellose 6, Hypromellose 15, Talkum, Propylenglycol, Titandioxid (E 171). Art und Inhalt des Behältnisses: Sertralin ratiopharm 50 mg Filmtabletten: Blisterpackung aus PVC/PVDC/Aluminium in
einem Umkarton: 7, 14, 15, 20, 28, 30, 50, 60, 98 und 100 Tabletten. Einzeldosis-Blisterpackung aus PVC/PVDC/Aluminium in einem Umkarton: 28x1, 30x1, 50x1, 98x1 und 100x1 Tabletten. Runde HDPE-Flaschen
mit LDPE-Schnappdeckelverschluss: 100, 250 und 500 Tabletten. Sertralin ratiopharm 100 mg Filmtabletten: Blisterpackung aus PVC/PVDC/Aluminium in einem Umkarton: 7, 10, 14, 15, 20, 28, 30, 50, 60, 98
und 100 Tabletten. Einzeldosis-Blisterpackung aus PVC/PVDC/Aluminium in einem Umkarton: 28x1, 30x1, 50x1, 98x1 und 100x1 Tabletten. Runde HDPE-Flaschen mit LDPE-Schnappdeckelverschluss: 100, 250
und 500 Tabletten. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. Verfügbare Packungsgrössen in Österreich: 14 und 30 Stück. Inhaber der Zulassung: ratiopharm Arzneimittel
Vertriebs-GmbH, Albert Schweitzer-Gasse 3, A-1140 Wien, Tel.Nr.: +43/1/97007-0, Fax-Nr.: +43/1/97007-66, e-mail: [email protected]. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Stand der Information: 05/2013
Venaxibene 75 mg, 150 mg und 225 mg Retardtabletten; Qualitative und Quantitative Zusammensetzung: Venaxibene 75 mg Retardtabletten: Jede Retardtablette enthält 75 mg Venlafaxin (als Hydrochlorid).
Sonstiger Bestandteil: 3,4 mg Lactose. Venaxibene 150 mg Retardtabletten: Jede Retardtablette enthält 150 mg Venlafaxin (als Hydrochlorid). Sonstiger Bestandteil: 5,7 mg Lactose. Venaxibene 225 mg Retardtabletten:
Jede Retardtablette enthält 225 mg Venlafaxin (als Hydrochlorid). Sonstiger Bestandteil: 6,5 mg Lactose. Anwendungsgebiete: Behandlung von Episoden einer Major Depression. Zur Prävention des Wiederauftretens
neuer depressiver Episoden (Rezidivprophylaxe). Behandlung der sozialen Angststörung. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der genannten sonstigen Bestandteile. Eine gleichzeitige
Behandlung mit irreversiblen Monoaminooxidase-Inhibitoren (MAOI) ist aufgrund des Risikos eines Serotonin-Syndroms mit Symptomen wie Agitation, Tremor und Hyperthermie kontraindiziert. Die Behandlung mit
Venlafaxin darf mindestens 14 Tage nach Beendigung der Behandlung mit einem irreversiblen MAOI nicht eingeleitet werden. Die Anwendung von Venlafaxin muss mindestens 7 Tage vor Beginn einer Therapie mit
einem irreversiblen MAOI beendet werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5 der Fachinformation). Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Antidepressiva, ATC-Code: N06A X16. Liste der sonstigen Bestandteile: Tablettenkern: Mannitol (E 421), Povidon K-90, Macrogol 400, Mikrokristalline Cellulose, Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat. Filmüberzug: Celluloseacetat, Macrogol 400, Hypromellose, Lactose-Monohydrat,
Titandioxid (E 171), Triacetin. Art und Inhalt des Behältnisses: PVC-Polychlorotrifluoroethylen/Aluminium-Blisterpackung: Packungsgrößen: 7, 10, 14, 20, 28, 30, 35, 50, 56, 60, 70, 98, 100 und 500 (Klinikpackung)
Retardtabletten. HDPE-Flaschen mit im Stopfen enthaltenen Trockenmittel Silicagel: Packungsgrößen: 10, 14, 20, 28, 30, 50, 56, 60, 100 und 500 (Klinikpackung) Retardtabletten. Es werden möglicherweise nicht
alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. Inhaber der Zulassung: ratiopharm Arzneimittel Vertriebs-GmbH , Albert-Schweitzer-Gasse 3, A-1140 Wien, Tel.Nr.: +43/1/97007-0, Fax-Nr.: +43/1/97007-66, e-mail:
[email protected] Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Stand der Information: 06/2014.
Weitere Hinweise zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln, Nebenwirkungen und zutreffendenfalls Angaben über die Gewöhnungseffekte
sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
Novalgin 1,0 g Ampullen, Novalgin 2,5 g Ampullen, Novalgin Filmtabletten, Novalgin Tropfen. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Novalgin Ampullen: 1 ml Injektionslösung enthält als Wirkstoff
500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O. Novalgin Filmtabletten: 1 Filmtablette enthält als Wirkstoff 500 mg Metamizol-Natrium 1 H2O. Novalgin Tropfen: 1 ml (ca. 20 Tropfen) enthält als Wirkstoff 500 mg Metamizol-Natrium
1 H2O, 1 Tropfen enthält 25 mg Metamizol-Natrium 1 H2O. Liste der sonstigen Bestandteile: Novalgin Ampullen: Wasser für Injektionszwecke. Novalgin-Filmtabletten: Macrogol 4000, Magnesiumstearat, Methylhydroxypropylcellulose, Saccharin-Natrium, Macrogol 8000, Titandioxid (E171), Talk. Novalgin-Tropfen: Saccharin-Natrium, Natriumdihydrogenphosphat, Natriummonohydrogenphosphat, Halb- und Halb-Bitter-Essenz,
gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete: Zur kurzfristigen Behandlung von: akuten starken Schmerzen nach Verletzungen oder Operationen, Koliken, Tumorschmerzen. Sonstige akute oder chronische starke
Schmerzen, soweit andere therapeutische Maßnahmen nicht indiziert sind. Hohes Fieber, das auf andere Maßnahmen nicht anspricht. Novalgin Ampullen zusätzlich: Die parenterale Anwendung von Metamizol ist nur
indiziert, sofern eine enterale oder rektale Applikation nicht in Frage kommt. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Pyrazolone bzw. Pyrazolidine (dies schließt auch Patienten ein, die z. B.
mit einer Agranulozytose nach Anwendung dieser Substanzen reagiert haben) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Bei bekanntem Analgetika-Asthma-Syndrom oder Patienten mit bekannter Analgetika-Intoleranz vom Urtikaria-Angioödemtyp, d.h. Patienten, die mit Bronchospasmus oder anderen anaphylaktoiden Reaktionsformen auf Salicylate, Paracetamol oder andere nicht-narkotische Analgetika
wie z. B. Diclofenac, Ibuprofen, Indometacin oder Naproxen reagieren. Bei Störungen der Knochenmarksfunktion (z. B. nach Zytostatikabehandlung) oder Erkrankungen des hämatopoetischen Systems. Bei genetisch
bedingtem Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel (Hämolysegefahr). Bei akuter intermittierender hepatischer Porphyrie (Gefahr der Auslösung einer Porphyrie-Attacke). Letztes Trimenon der Schwangerschaft
(während und bis zu mindestens 48 Stunden nach der letzten Anwendung von Novalgin darf nicht gestillt werden); Novalgin Ampullen zusätzlich: Bei Neugeborenen und Säuglingen unter 4 Monaten oder unter 5 kg
Körpergewicht, da kein wissenschaftliches Erkenntnismaterial über die Anwendung vorliegt. Bei Säuglingen (von 4-12 Monaten) als intravenöse Injektion. Bei bestehender Hypotonie und instabiler Kreislaufsituation.
Inhaber der Zulassung: sanofi-aventis GmbH, Wien. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Analgetika und Antipyretika; Pyrazolone;
ATC-Code: N02BB02. Stand der Information: Juni 2015. Weitere Angaben zu den besonderen Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
und sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie ggf. Gewöhnungseffekten sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
RELPAX® 20 mg – Filmtabletten/RELPAX® 40 mg – Filmtabletten. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 20 mg: Jede Filmtablette enthält 20 mg Eletriptan (als Hydrobromid). Sonstige Bestandteile
mit bekannter Wirkung: Jede Filmtablette enthält 23 mg Lactose und 0,036 mg Gelborange S. 40 mg: Jede Filmtablette enthält 40 mg Eletriptan (als Hydrobromid). Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Jede
Filmtablette enthält 46 mg Lactose und 0,072 mg Gelborange S. Liste der sonstigen Bestandteile: Tablettenkern: mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Croscarmellose-Natrium und Magnesiumstearat.
Filmüberzug: Titandioxid (E171), Hypromellose, Lactose-Monohydrat, Glyceroltriacetat und Gelborange S FCF Aluminiumsalz (E110). Anwendungsgebiete: RELPAX wird angewendet bei Erwachsenen zur Akutbehand-
54 SCHMERZ NACHRICHTEN
lung der Kopfschmerzphase von Migräneanfällen mit oder ohne Aura. Gegenanzeigen: RELPAX ist kontraindiziert bei Patienten mit: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Eletriptanhydrobromid oder einen der in
Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Schwerer Leber- oder Niereninsuffizienz. mittelschwerer oder schwerer Hypertonie oder unbehandelter leichter Hypertonie. Nachgewiesener koronarer Herzkrankheit
einschließlich ischämischer Herzkrankheit (Angina pectoris, Myokardinfarkt in der Anamnese oder nachgewiesene stumme Ischämie). Patienten mit Koronararterienspasmen (Prinzmetal-Angina), objektiven oder
subjektiven Symptomen einer ischämischen Herzkrankheit. Signifikanten Arrhythmien oder Herzinsuffizienz. Peripherer Gefäßerkrankung. Schlaganfällen oder transitorischen ischämischen Attacken (TIA) in der Anamnese. Anwendung von Ergotamin oder Ergotaminderivaten (einschließlich Methysergid) innerhalb von 24 Stunden vor oder nach der Behandlung mit Eletriptan (siehe Abschnitt 4.5). Gleichzeitiger Anwendung anderer
5-HT1-Rezeptor-Agonisten gemeinsam mit Eletriptan. Pharmakotherapeutische Gruppe: selektive Serotonin 5-HT1-Rezeptor-Agonisten, ATC-Code: NO2C C06. Inhaber der Zulassung: Pfizer Corporation Austria
Ges.m.b.H., Wien. Stand der Information: 05/2014. Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Angaben zu besonderen. Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung,
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation.
RoActemra® 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, RoActemra® 162 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: RoActemra® 20 mg/
ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung: Jeder ml des Konzentrats enthält 20 mg Tocilizumab*. Jede Durchstechflasche enthält 80 mg Tocilizumab* in 4 ml (20 mg/ml). Jede Durchstechflasche enthält
200 mg Tocilizumab* in 10 ml (20 mg/ml). Jede Durchstechflasche enthält 400 mg Tocilizumab* in 20 ml (20 mg/ml). *humanisierter monoklonaler IgG1-Antikörper gegen den humanen Interleukin-6-(IL-6)-Rezeptor
produziert mit rekombinanter DNA-Technologie in Ovarialzellen des chinesischen Hamsters. Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Jede 80 mg Durchstechflasche enthält 0,10 mmol (2,21 mg) Natrium. Jede
200 mg Durchstechflasche enthält 0,20 mmol (4,43 mg) Natrium. Jede 400 mg Durchstechflasche enthält 0,39 mmol (8,85 mg) Natrium. RoActemra® 162 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze: Jede Fertigspritze
enthält 162 mg Tocilizumab in 0,9 ml. Tocilizumab ist ein rekombinanter, humanisierter, anti-humaner monoklonaler Antikörper der Immunglobulin-Subklasse G1 (IgG1), der gegen lösliche und membrangebundene
Interleukin-6-Rezeptoren gerichtet ist. Anwendungsgebiete: RoActemra® 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung: RoActemra ist, in Kombination mit Methotrexat (MTX), indiziert für: - die Behandlung
der schweren, aktiven und progressiven rheumatoiden Arthritis (RA) bei Erwachsenen, die zuvor nicht mit Methotrexat behandelt worden sind. - die Behandlung erwachsener Patienten mit mäßiger bis schwerer aktiver
rheumatoider Arthritis, die unzureichend auf eine vorangegangene Behandlung mit einem oder mehreren krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs) oder Tumornekrosefaktor (TNF)-Inhibitoren angesprochen
oder diese nicht vertragen haben. RoActemra kann bei diesen Patienten als Monotherapie verabreicht werden, falls eine Methotrexat-Unverträglichkeit vorliegt oder eine Fortsetzung der Therapie mit Methotrexat
unangemessen erscheint. RoActemra vermindert in Kombination mit Methotrexat das Fortschreiten der radiologisch nachweisbaren strukturellen Gelenkschädigungen und verbessert die körperliche Funktionsfähigkeit.
RoActemra ist zur Behandlung von Patienten im Alter von 2 Jahren und älter mit aktiver systemischer juveniler idiopathischer Arthritis (sJIA) angezeigt, die nur unzureichend auf eine vorangegangene Behandlung mit
nicht steroidalen Antiphlogistika (NSAs) und systemischen Corticosteroiden angesprochen haben. RoActemra kann (falls eine Methotrexat-Unverträglichkeit vorliegt oder eine Therapie mit Methotrexat unangemessen
erscheint) als Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat verabreicht werden. RoActemra ist in Kombination mit Methotrexat (MTX) zur Behandlung von Patienten im Alter von 2 Jahren und älter mit polyartikulärer
juveniler idiopathischer Arthritis (pJIA; Rheumafaktor-positiv oder negativ und erweiterte Oligoarthritis) angezeigt, die nur unzureichend auf eine vorangegangene Behandlung mit MTX angesprochen haben. RoActemra
kann als Monotherapie verabreicht werden, falls eine Methotrexat-Unverträglichkeit vorliegt oder eine Fortsetzung der Therapie mit Methotrexat unangemessen erscheint. RoActemra® 162 mg Injektionslösung in
einer Fertigspritze: RoActemra ist, in Kombination mit Methotrexat (MTX), für die Behandlung erwachsener Patienten mit mäßiger bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis (RA) angezeigt, die unzureichend auf eine
vorangegangene Behandlung mit einem oder mehreren krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs) oder Tumornekrosefaktor (TNF)-Inhibitoren angesprochen oder diese nicht vertragen haben. RoActemra
kann bei diesen Patienten als Monotherapie verabreicht werden, falls eine Methotrexat-Unverträglichkeit vorliegt oder eine Fortsetzung der Therapie mit Methotrexat unangemessen erscheint. RoActemra vermindert
in Kombination mit Methotrexat das Fortschreiten der radiologisch nachweisbaren strukturellen Gelenkschädigungen und verbessert die körperliche Funktionsfähigkeit. Gegenanzeigen: - Überempfindlichkeit gegen
den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. - Aktive, schwere Infektionen (siehe veröffentlichte Fachinformation Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).
Liste der sonstigen Bestandteile: RoActemra® 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung: Sucrose, Polysorbat 80, Dinatriumhydrogenphosphat 12 H2O, Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat,
Wasser für Injektionszwecke. RoActemra® 162 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze: L-Histidin, L-Histidinmonohydrochlorid-Monohydrat, L-Arginin, L-Argininhydrochlorid, L-Methionin, Polysorbat 80, Wasser
für Injektionszwecke. Inhaber der Zulassung: Roche Registration Limited, 6 Falcon Way, Shire Park, Welwyn Garden City, AL7 1TW, Vereinigtes Königreich. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: rezept- und
apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Pharmakotherapeutische Gruppe: Immunsuppressiva, Interleukin-Inhibitoren, ATC-Code: L04AC07. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für
die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen sowie Informationen zu Schwangerschaft und Stillzeit und zu Nebenwirkungen sind der veröffentlichten
Fachinformation zu entnehmen. Stand der Information: April 2015
Seractil 200 mg - Filmtabletten, Seractil 300 mg - Filmtabletten, Seractil forte 400 mg - Filmtabletten. Zusammensetzung: Eine Filmtablette enthält 200/300/400 mg Dexibuprofen. Hilfsstoffe: Tablettenkern:
Hypromellose, mikrokristalline Cellulose, Carmellose-Calcium, hochdisperses Siliciumdioxid, Talk; Filmüberzug: Hypromellose, Titandioxid (E171), Glyceroltriacetat, Talk, Macrogol 6000. Anwendungsgebiete: Seractil
200/300/400 mg - Filmtabletten werden angewendet bei Erwachsenen. Zur symptomatischen Behandlung von: Schmerzen und Entzündungen bei Osteoarthritis/Arthrose; Regelschmerzen (primäre Dysmenorrhoe);
Leichten bis mäßig starken Schmerzen, wie Schmerzen des Bewegungsapparates, Kopf- oder Zahnschmerzen, schmerzhaften Schwellungen und Entzündungen nach Verletzungen; Und zur kurzzeitigen symptomatischen Behandlung von: Rheumatoider Arthritis, wenn andere, längerfristige Therapieoptionen (Basistherapie: Disease Modifying Antirheumatic Drugs, DMARDs) nicht in Betracht gezogen werden. Gegenanzeigen:
Dexibuprofen darf nicht angewendet werden bei Patienten: Mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegen Dexibuprofen, gegen andere NSAR oder gegen einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels. Bei denen
Stoffe mit ähnlicher Wirkung (z.B. Acetylsalicylsäure oder andere NSAR) Asthmaanfälle, Bronchospasmen, akute Rhinitis, Nasenpolypen, Urtikaria oder angioneurotische Ödeme auslösen. Mit einer Vorgeschichte von
gastrointestinalen Blutungen oder Perforationen, die im Zusammenhang mit einer vorhergehenden NSAR-Therapie steht. Mit bestehenden oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretenen peptischen Ulzera oder
Blutungen (mindestens zwei voneinander unabhängige Episoden von nachgewiesener Ulzeration oder Blutung). Mit zerebrovaskulären oder anderen aktiven Blutungen. Mit aktivem Morbus Crohn oder aktiver Colitis
ulcerosa. Mit schwerer Herzinsuffizienz. Mit schwerer Nierenfunktionsstörung (GFR < 30 ml/min). Mit schwerer Leberfunktionsstörung. Ab dem sechsten Monat der Schwangerschaft. Pharmakotherapeutische
Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika, Propionsäurederivate; ATC-Code: M01AE14; Packungsgrößen: 200 mg Filmtabletten: 30, 50 Stück; 300/400 mg Filmtabletten: 10, 30, 50 Stück; Abgabe:
Rezept- und apothekenpflichtig; Kassenstatus: Green Box (400 mg 30 Stück: No Box). Zulassungsinhaber: Gebro Pharma GmbH, 6391 Fieberbrunn; Stand der FKI: 06. 02. 2012; Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen sowie
Gewöhnungseffekten entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation.
Vellofent 67 (133, 267, 400, 533 bzw. 800) Mikrogramm Sublingualtabletten. Zusammensetzung: Eine Vellofent 67 (133, 267, 400, 533 bzw. 800) Mikrogramm Sublingualtablette enthält 110 (210, 420, 630,
840 bzw. 1260) Mikrogramm Fentanylcitrat, entsprechend 67 (133, 267, 400, 533 bzw. 800) Mikrogramm Fentanyl. Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Eine Tablette enthält 0,651 mg Natrium. Sonstige
Bestandteile gesamt: Calciumhydrogenphosphat (wasserfrei), Mikrokristalline Cellulose, Natriummonohydrogenphosphat (wasserfrei), Hypromellose, Macrogol, Magnesiumstearat Maltodextrin, Titandioxid (E171),
Triacetin, Druckfarbe [Schellack, schwarzes Eisenoxid (E172)]. Anwendungsgebiete: Vellofent wird angewendet zur Behandlung von Durchbruchschmerzen bei erwachsenen Krebspatienten, die bereits eine OpioidBasistherapie gegen ihre chronischen Tumorschmerzen erhalten. Bei Durchbruchschmerzen handelt es sich um eine vorübergehende Verstärkung der Schmerzen, die trotz anderweitig kontrollierter Dauerschmerzen
auftritt. Als Opioid-Basistherapie zählt die Einnahme von mindestens 60 mg oralem Morphin pro Tag, mindestens 25 Mikrogramm transdermalem Fentanyl pro Stunde, mindestens 30 mg Oxycodon pro Tag, mindestens
8 mg oralem Hydromorphon pro Tag oder einer analgetisch gleichwertigen Dosis eines anderen Opioids über eine Woche oder länger. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen
Bestandteile. Patienten ohne Opioid-Basistherapie, da ein erhöhtes Risiko für eine Atemdepression besteht. Gleichzeitige Anwendung mit einem Monoaminooxidase (MAO-) Hemmer oder Anwendung innerhalb von
2 Wochen nach Beendigung der Behandlung mit einem MAO-Hemmer. Schwere Atemdepression oder schwere obstruktive Lungenerkrankung. Behandlung akuter Schmerzen, welche keine Durchbruchschmerzen
darstellen. ATC-Code: N02AB Zulassungsinhaber: Angelini Pharma Österreich GmbH, 2102 Bisamberg. Suchtgift, Abgabe nur auf Suchtgiftrezept, apothekenpflichtig. Weitere Hinweise zu Warnhinweisen
und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, zu Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekten sind der
veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
ZOSTAVAX, Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension, Gürtelrose(Herpes zoster)-Lebendimpfstoff. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Eine Dosis (0,65 ml) des
rekonstituierten Impfstoffs enthält: Varicella-Zoster-Virus1, Stamm Oka/Merck (lebend, attenuiert): mindestens 19.400 PBE2, 1 Gezüchtet in humanen, diploiden Zellen (MRC-5), 2 PBE = Plaquebildende Einheiten. Dieser
Impfstoff kann Spuren von Neomycin enthalten. Siehe Abschnitte 4.3 und 4.4. Sonstige Bestandteile mit bekannterWirkung: Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. Anwendungsgebiete:
ZOSTAVAX ist indiziert zur Prävention von Herpes zoster (Zoster oder Gürtelrose) und durch Herpes zoster verursachte postherpetische Neuralgie (PHN). ZOSTAVAX ist indiziert zur Immunisierung von Personen ab 50
Jahren. Gegenanzeigen: Bekannte Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, einen der sonstigen Bestandteile des Impfstoffs oder einen der in Spuren vorhandenen Rückstände aus der Herstellung (z. B. Neomycin),
(siehe Abschnitte 4.4 und 6.1). Angeborene und erworbene Immundefizienz als Folge einer akuten oder chronischen Leukämie, eines Lymphoms, anderer Erkrankungen des Knochenmarks oder des lymphatischen
Systems; Immundefizienz als Folge von HIV/AIDS; zelluläre Immundefizienz; Immunsuppressive Therapie (einschließlich hoher Dosen von Kortikosteroiden). ZOSTAVAX ist jedoch nicht kontraindiziert bei Personen unter
topischer/inhalativer oder niedrig dosierter systemischer Kortikosteroidtherapie oder bei Personen unter Kortikosteroid-Substitutionstherapie, z. B. bei Nebenniereninsuffizienz (siehe Abschnitte 4.8 und 5.1); Aktive,
unbehandelte Tuberkulose; Schwangerschaft. Darüber hinaus sollte nach der Impfung eine Schwangerschaft über einen Zeitraum von einem Monat verhindert werden (siehe Abschnitt 4.6). Sonstige Bestandteile:
Pulver: Saccharose, Hydrolysierte
Gelatine, Natriumchlorid, Kaliumdihydrogenphosphat, Kaliumchlorid, Natriumglutamat, Wasserfreies Natriummonohydrogenphosphat, Natriumhydroxid (zur pH-Einstellung), Harnstoff. Lösungsmittel: Wasser für Injektionszwecke. Inhaber der Zulassung: Sanofi Pasteur MSD, SNC; 162 avenue Jean Jaurès 69007 Lyon, Frankreich. Abgabe: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Weitere Informationen
betreffend Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkung mit anderen Mitteln, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekte sind der veröffentlichten Fachinformation zu
entnehmen. Stand der Information: 03/2014.
IMPRESSUM: SCHMERZNACHRICHTEN. Zeitschrift der Österreichischen Schmerzgesellschaft Herausgeber: Österreichische Schmerzgesellschaft, Präsident OA Dr. Wolfgang Jaksch, DEAA; Medieninhaber und Verlag:
B&K Bettschart&Kofler Kommunikationsberatung GmbH. Medieninhaber-, Verlags- und Redaktionsadresse: A-1090 Wien, Liechtensteinstr. 46a; A-7452 Unterpullendorf, Kleinmutschen 71; D-10178 Berlin, Oranienburger Str. 90. Chefredaktion: Mag. Roland Bettschart, Dr. Birgit Kofler Redaktion: Dr. Birgit Kofler, Mag. Roland Bettschart, Dr. Friederike Hörandl, Reno Barth, Mag. Harald Leitner. Hersteller: Druckerei Berger Verlags- und
Herstellungsort: Wien. Website: www.bkkommunikation.com Redaktionskomitee der ÖSG: o. Univ.-Prof. DDr. H.-G. Kress (Schriftleitung), Univ.-Prof. Dr. G. Bernatzky, Prim. Dr. B. Kepplinger, Prim. Univ.-Prof. Dr. R. Likar,
Univ.-Prof. Ing. Dr. A. Schlager Lektorat: Susanne Hartmann Grafische Gestaltung: Patricio Handl Anzeigen: Mag. Elisabetta Dal Bello Vertrieb: Ilse Slawik Erscheinung: 4x jährlich Preis: € 1,80 Jahresabo: € 5
Auflage: 18.000. Verlagspostamt: 1090 Wien. Gender-Mainstreaming-Policy: Die in dieser Publikation verwendeten Personen- und Berufsbezeichnungen werden der besseren Lesbarkeit halber nur in einer Form
verwendet, sind aber natürlich gleichwertig auf beide Geschlechter bezogen.
SCHMERZ NACHRICHTEN
55
56
SCHMERZ NACHRICHTEN
Herunterladen