-1 GG - PRÜFPLÄNE W E T T B E W E R B S O Z I A L Z E N T R U M E 020901 Blick von der Pfisterstrasse PROJEKTBESCHREIBUNG ARCHITEKTONISCHE IDEE Ziel der Arbeit ist es eine vertraute und doch vielfältige Umgebung für ältere Menschen zu schaffen. Es entsteht ein Wohn-Ensemble mit einprägsamer Grundform , das sich wie selbstverständlich in das vorgefundene Gefüge aus Schule, Kindergarten, Musikverein und Sporthalle einpasst. Mittels seiner Eigenständigkeit im Charakter vermag die bestehende Solitär-Agglomerationen zu komplettieren und fehlende Raumkanten zu schließen.Ziel der Arbeit ist es einen atmosphärischen reichen, dörflich-urbanen Ort entstehen zu lassen.Im Geist des Ortes soll ohne übertriebenen Gestus „wohnliche“ Architektur fortgeschrieben werden. -Vinzenzkapelle als Zentrum Das Sechseck – eine Annäherung an den Kreis – eröffnet einen Rundgang für die Heimbewohner, in deren Herzen die neue Vinzenzkapelle steht.Im Erdgeschoss fügen sich die öffentlichen Zonen rund um die Vinzenzkapelle. Die Kapelle bildet einen Rückzugs-Ort und einen Ort der Geborgenheit und Kontemplation einen Ort des festen Rückhalts. Großzügige und flexible Räume ermöglichen ein kommunikatives Miteinander der kommunalen und gemeinnützigen Serviceeinrichtungen um die Kapelle herum. -Städtebauliches Konzept Das neue Sozialzentrum Egg nutzt das schöne, in einer Geländemulde gelegene Grundstück mit seinen attraktiven Ausblicksmöglichkeiten. Das Sozialzentrum ist sorgfältig in seine Umgebung eingebettet und teilt den Freibereich in eine öffentliche und „private“ Zone. Es schafft eine Zentrumsadresse an der Pfisterstrasse und komplettiert den Schul-Vorplatz im Westen. -Rund- um Orientierung Mit seiner Rund-Um Orientierung reagiert das Gebäude auf seine Umgebung. Die Grundform, der Fußabdruck, des Gebäudes leitet sich einerseits aus der Belichtungssituation ab, dem Abstand zu Nachbarschaftsgebäuden, und andererseits aus dem Zuschnitt des Grundstücks. Die „Mutation“ vom Viereck zum Sechseck ermöglicht eine bessere Belichtung der Wohnbereiche im Westen, und öffnet gleichzeitig die Westseite zur Strasse.An der Ostseite des Gebäudes öffnet sich durch die Schrägstellung das Gebäude zum Dorfzentrum. An dieser Stelle wird das Haus von einem Garten durchbrochen. Der Garten wendet sich von der Schule weg und öffnet sich zum Dorfzentrum. Gleichzeitig trennt er Pflegeheim und „betreutes Wohnen“ und betont somit die Eigenständigkeit des betreuten Wohnen. -Wintergarten/Atrium & der Bezug zur Landschaft des Bregenzerwald Die beiden Obergeschosse beherbergen die Pflegestationen. Die pro Geschoss 15 Pflegezimmer verfügen über ein rollstuhlgerecht ausgeführtes Bad. Raumhohe Fenster geben den Blick auf die Landschaft des Bregenzerwald frei. Die Zimmer sind zu 5-er Gruppen gebündelt und liegen zwischen großzügigen Aufenthaltsbereichen. Alle Räume sind um das innenliegende Atrium - dem Dementgarten – angeordnet.Die Wohnbereiche befinden sich über den öffentichen Bereichen im EG ( das Verhältnis von Privat und Öffentlich dreht sich hier um- Es wird gespiegelt – so dass sich in den Obergeschossen das Gemeinschaftsleben zum Innenhof richtet. Gleichzeitig verfügen alle Zimmer über einen Blick in die Landschaft – auf das umliegende, großartige Panorama. Der Rücken ( Fußabdruck) der Kapelle trägt den windgeschützten Garten der Pflegestation. Er bildet einen Innenhof. -Adressbildung/ Eingangssituationen und Freibereiche Nähert man sich dem neuen Sozialzentrum vom Osten her, so wird es durch keinerlei Nebenfunktionen verstellt. Es steht frei im Wiesengrund als östlicher Abschluss des gesamten Schul- und Sozial-Zentrums gegen den höher gelegenen Ortskern Egg. Der Haupteingang des Sozialzentrum Egg befindet sich im Süden an der Pfisterstrasse.So auch das Café. Café und Eingang bilden eine gemeinsame Terrasse die schon weit vor dem Gebäude als selbstverständliche Aufweitung des Gehwegs vom Osten her einlädt. Liefer- und Serviceeingang und befinden sich auf der Westseite, im hinteren Drittel des Gebäudes, abgewandt von der Eingangsseite, wie auch die Zufahrt zur Tiefgarage auf der Ostseite. _Das betreute Wohnen kann getrennt vom Sozialzentrum betreten werden. Die Eingangszone für das betreute Wohnen befindet sich an der Westseite, im niveaugleichen Anschluss an den Schulplatz. Die Eingangszone wird durch die Verbindungsbrücken der zwei Gebäude definiert, und schließt auch an den Rundgang des Pflegeheimes an. Schnitt a-a M 1:200 b a‘ a Vinzenzkapelle ‘b Erdgeschoss Südansicht M 1:200 M 1:200 Westansicht M 1:200 Kellergeschoss M 1:200 -2 - PRÜFPLÄNE WETTBEWERB SOZIALZEN 020901 III III Lageplan genordet 1:500 -Rundgang Der Rundgang um den Innenhof ist zugleich Erschließung und Aufenthaltszone. An den neuralgischen Punkten- den Gebäudeecken öffnet sich das Pflegegeschoss zur Gesellschaft. An diesen Stellen sind gemeinschaftliche , allgemeine Funktionen angesiedelt – Essen, Wohnen, sowie die Verknüpfung zur Außenwelt – die vertikale Erschließung. Der Pflegestützpunkt ist im Norden platziert, und kann über das ganze Geschoss als auch auf den gegenüberliegenden Baukörper – betreutes Wohnen – blicken. Zusätzliche Aufenhaltsnischen mit Loggien bieten Verweilmöglichkeiten mit Ausblicken in die umgebende Kulturlandschaft und vermitteln eine gute Orientierung innerhalb des Gebäudes. BAUWEISE; MATERIAL; HAUSTECHNIK Über dem massiven, leicht zurückversetzten Erdgeschoss aus Beton lagern die Obergeschosse als hochgedämmte Holzkonstruktionen. Jede Senioren-Wohneinheit wird als vorgefertigte, selbst-tragende Box aus Holzriegelwänden und Brettsstapeldecken auf das massive Erdgeschoss gestapelt. Lediglich um den Innenhof werden zusätzliche Stützen benötigt. Die laterale Aussteifung wird durch Fluchstiegenhäuser und den beiden Fahrtstuhlkern gewährleistet. Bauweise und die programmatische Ordnung des Gebäudes entsprechen sich, und werden eine äußert kurze und jahreszeitenunabhängige Errichtung erlauben. Die Fassade ist mit einer vertikalen Schalung aus Lärche verkleidet. Individuell verstellbare Holzschiebeläden verleihen ein lebendiges Erscheinungsbild. Die eintretende silbergraue Alterung wird gewünscht, und es wird vorgeschlagen diese chemisch kontrolliert ebenmäßig zu unterstützen. Blick in den Dementengarten - PFLEGERISCHE ZIELSETZUNGEN Das ganze Gebäude ist barrierefrei und behindertengerecht konzipiert. Der Demenzbereich ist als leicht orientierbarer kommunikativer Lebensraum ausgebildet. Er ist ein abgeschlossener Bereich unterhalb der Eingang-/Gemeinschaftsebene mit direktem Aussenraumbezug. Die beiden Demenzbereiche bilden einerseits eine klare räumliche Identität der Gruppe auf einer Etage, andererseits sind die beiden Gruppen bewußt mit einander verbunden um den Lebens- und Bewegungsbereich der Bewohner im abgeschlossenen Demenzbereich zu vergrössern. Die Gruppenbereiche haben eine einfach erkennbare räumliche Struktur, Stichflure oder Sackgassen werden vermieden. Die Bewegung der Bewohner führt um den Innenhof herum. In der Ausgestaltung der Bewohnerzimmer wird zwischen dem Zweiraumtyp des eigenständigen- aber betreuten – Laubengangtyps und dem Einzelzimmer für Demente unterschieden.Die Dementenzimmer lassen sich problemlos zu Doppel-Einheiten zusammenschließen. . Beim Zweiraumwohnungstyp des betreuten Wohnens ist eine Verglasung zum Gangbereich vorgeschlagen, die den visuellen Kontakt zu den Aufenthalts- und Gangbereichen ermöglicht. Dabei besteht die nötige Diskretion einer ‚Gartenzaunsituation’ zwischen Wohnvorbereich und dem Laubengang: über einen Luftraum hinweg. Dies ist besonders geeignet für moblilitätsreduzierte oder bettlägerige Bewohner. Alle Zimmer sind mit Fenstern mit semitransparenten Parapet ausgestattet um den horizontalen Blick aus dem Bett zur umgebenden Landschaft nach draußen zu ermöglichen. -Fundierung Vorgaben hinsichtlich einer flachen Gründungstiefe über den geforderten kritischen 527.50m üN.N. können mit der vorgeschlagenen Konstruktionsweise problemlos eingehalten werden. -Haustechnisches Konzept Die kompakte, hochgedämmte Gebäudehülle senkt die Transmissionswärmeverluste auf ein sehr günstiges Niveau. Die Be- und Entlüftung des Gebäudes erfolgt über die zentral ringförmig angeordnete Wandelgangzone, welche als Pufferzone zwischen den Innen und Außen- Temperaturen fungiert.: Im Winter wird nach der Vorwärmung der Luft mittels Erdregistern durch die zusätzlichen solaren Gewinne eine Erwärmung der Lufttemperatur von ca 20 Grad angestrebt. Im Sommer wird hingegen die zugeführte Außenluft durch die Erdregister runtergekühlt und der solare Energieeintrag der Wandelgangzone mittels textiler Außenverschattungen möglichst gering gehalten. Die Wohneinheiten werden über eine Quelllüftung mit Frischluft versorgt. Größere Raumeinheiten (Küche etc) des Erdgeschosses bedürfen einer mechanischen be- und Entlüftungsanlage. Über Wärmerückgewinnungsvorkehrungen wird der Abluft ein Teil der Restenergie entzogen und der nachströmenden Frischluft wieder zugeführt. Schnitt b-b M 1:200 Bad Eingangsbereich Bewohnerzimmer Durchblick Zweizimmerwohnung Bad Schlafen Küche Eingangsbereich Wohnen 1.Obergeschoss Nordansicht M 1:200 M 1:200 Zweizimmerwohnung 2.OG Ostansicht M 1:200