LB-TANZ.DE Juni 2009 Tanzpremieren Orchēstra | Tanztheater Münster Anfang des 20. Jahrhunderts revolutionierte der schweizerische Bühnenbildner und Architekt Adolphe Appia zusammen mit dem Komponisten und Musikpädagogen Émile JaquesDalcroze die gängige Praxis der Theateraufführungen und beeinflusste durch seine Reformen bis heute die Theaterschaffenden. Appia forderte das Zusammenwirken von Musik, Bewegung, Raum und Licht. Der Bühnenraum soll ebenso dreidimensional erscheinen und wahrnehmbar sein wie der Körper des Darstellers selbst. Besonderes Augenmerk ließ Appia auch der Beleuchtung zukommen, wobei Licht für ihn ein gleichwertiger Bestandteil des Kunstwerkes wurde, um den Raum wie den Darsteller, die "plastique animée", auf der Bühne in einen Zusammenhang zu bringen. Sowohl Appia als auch Émile Jaques-Dalcroze waren bei ihren Studien immer wieder fasziniert von den klassischen griechischen Dramen und den mythologischen Erzählungen der Antike und nahmen diese als Ausgangspunkt für ihre Arbeit und ihre Theorien. Auch diesen Aspekt der Arbeit von Appia möchte Daniel Goldin verfolgen und für seine 25. Uraufführung an den Städtischen Bühnen weiter beleuchten. Premiere: 6. Juni 2009, 19.30 Uhr, Städtische Bühnen Münster Ticket Fon: 0251 / 5909 100 www.stadttheater.muenster.de Spiel mit der Zeit | Tanztheater Cordula Nolte In "Spiel mit der Zeit lässt das freie Dortmunder Ensemble in munteren Sequenzen markante Bilder der 20er Jahre Revue passieren. In der Zeitmaschine - augenfälliger Mittelpunkt der bewusst kontrastreichen schwarzweißen Kulisse - geht die Reise zurück in die sogenannte "goldene" Epoche des vergangenen Jahrhunderts und wirkt zunächst kurzweilig und amüsant. Wer aber mehr will als heitere Entspannung, kann tiefer blicken und entdeckt dann eine ganze Reihe aufschlussreicher Ähnlichkeiten mit der politisch-sozialen Situation des Hier und Heute. Saus und Braus, Prunk und Protz, Banker und Bosse, Macht und Ohnmacht, Inflation und Depression, Elend und Verzweiflung. Premiere: 6. Juni 2009, 20.00 Uhr, Tanztheater Cordula Nolte, Paulinenstr. 2, 44137 Dortmund Ticket Fon: 0231 / 147 916 www.tanztheater-cordula-nolte.de Oedipus Rex / Sâcre du Printemps | Ballett Dortmund Mit dem 1927 uraufgeführten OpernOratorium erreicht die neoklassizistische Periode Strawinskys ihren Höhepunkt. Angelehnt an das antike griechische Drama und mit archaischer Eindringlichkeit portraitieren Cocteau und Strawinsky den Menschen als Marionette, zappelnd an den Schicksalsfäden, an denen die Götter ziehen und zerren... Vierzehn Jahre zuvor entfacht Strawinsky mit einem „Frühlingsopfer“ einen Theaterskandal. Der Tumult im Publikum fordert Verletzte. Ästhetische Meinungsverschiedenheiten werden bei Duellen ausgetragen. Dabei wollte der Komponist nur „die leuchtende Auferstehung der Natur schildern, die Auferstehung der ganzen Welt.“ So unterschiedlich die beiden Werke auf den ersten Hörblick auch sind, sie dringen zu den untersten Bewusstseinsschichten vor, in das Mesozoikum der ungezügelten _________________________________________________________________________________ Im Mediapark 7 · 50670 Köln · Tel.: 0221 / 226 57 50 · Fax: 0221 / 226 57 51 · [email protected] Kontaktadresse für News und Tanztermine auf www.lb-tanz.de : [email protected] Schicksale und ungebremsten Leidenschaften. Premiere: 7. Juni 2009, 18.00 Uhr, Opernhaus Dortmund Ticket Fon: 0231 / 50 27 222 www.theaterdo.de Julien Sorel | Ballett der Deutschen Oper am Rhein Kann man einen Roman vertanzen? Zumal einen so vielschichtigen wie Rot und Schwarz von Stendhal? Man kann! Youri Vàmos, Ballettdirektor der Rheinoper, wird es unter Beweis stellen. Er nimmt sich dieses komplexe Prosawerk zur Grundlage für seine Choreografie Julien Sorel. Zur Musik des britischen Komponisten Edward Elgar (1857 - 1934) wird das Stück auf eine bündige Bühnenhandlung reduziert, die die wesentlichen Momente des Geschehens aufgreift. Im Mittelpunkt steht der Aufstieg und Fall des Julien Sorel - jenes karrieresüchtigen jungen Mannes, der in seinem Drang, gesellschaftliche Grenzen zu überwinden, nichts unversucht lässt. Premiere: 11. Juni 2009, 19.30 Uhr, Rheinoper, Düsseldorf Ticket Fon: 0211 / 89 25 211 www.rheinoper.de Neues Stück 2009 | Tanztheater Pina Bausch Premiere: 12. Juni 2009, 19.30 Uhr, Opernhaus Wuppertal Ticket Fon: 0202 / 569 4444 www.pina-bausch.de | Frühzünder und Spätblüher Kooperation mit dem Ballett Dortmund Im Januar lud das Musiktheater zu einem Tanzprojekt in der Kinderoper ein, bei dem Menschen verschienen Alters zusammen den Tanz für sich ausprobieren und erobern können. Das Konzept ging auf: 140 Bewerber standen vor den Türen der Kinderoper – Mütter, die mit ihren Töchtern und Söhnen teilnehmen wollten, Enkel, die ihre Großmutter mitgebracht hatten, Schwestern, die schon immer an einem Projekt gemeinsam teilnehmen wollten, Freunde, die die Lust verspürten, etwas Neues miteinander auszuloten, aber auch Menschen, die für sich den Tanz entdeckt hatten. 40 Tänzer wurden für „Frühzünder und Spätblüher“ ausgewählt und proben seit vier Wochen mit Freude und Engagement mit dem Choreographen Justo Moret Ruiz. Bilder aus dem Alltag jeder Gruppeformen sich allmählich zu Tanzszenen, die über das Lebensgefühl in der Jugend und im Alter erzählen, aber auch vom Verhältnis untereinander. Premiere: 14. Juni 2009, 17.00 Uhr, Opernhaus Dortmund Ticket Fon: 0231 / 50 27 222 www.theaterdo.de Happy Birthday – it's a celebration | resistdance&friends Eine Party ist ein Grenzort zwischen Privatheit und Öffentlichkeit. Man muss sich in der Menschenrunde nach bestimmten Regeln innerhalb eines abgesteckten Rahmens benehmen – dennoch vermittelt genau diese Umgebung den Beteiligten meistens eine Art von Sicherheit, ein Gefühl von Freiheit und die Möglichkeit, den Alltags-Stress loszulassen. In happy birthday (it’s a celebration) wird diese Regulierung in Frage gestellt, alte Riten werden aufgebrochen und fordern gleichermaßen Zuschauer und Performerin in Echtzeit zu kommunizieren und eine alltägliche Begegnung zu wagen, deren Ausgang ungewiss ist, so wie der Ausgang eines Festes, einer Party ungewiss ist… Premiere: 19. Juni 2009, 20.00 Uhr, Studio 11, Köln Ticket Fon: 0221 / 222 666 3 www.resistdance.com _________________________________________________________________________________ Im Mediapark 7 · 50670 Köln · Tel.: 0221 / 226 57 50 · Fax: 0221 / 226 57 51 · [email protected] Kontaktadresse für News und Tanztermine auf www.lb-tanz.de : [email protected] Coppélia | Aalto Ballett Theater Das Ballett „Coppélia ou La Fille aux yeux d’émail“ („Coppélia oder das Mädchen mit den Emailaugen”) wurde 1870 von Léo Delibes nach einem Libretto von Arthur Saint-Léon und Charles Nuittier komponiert. Die Handlung basiert auf E. T. A. Hoffmanns Erzählung „Der Sandmann“. Die Uraufführung in der Choreographie von Saint-Léon fand 1870 an der Pariser Oper statt und war ein triumphaler Erfolg. Swanhilda, die Lebendige, rivalisiert mit Coppélia, der mechanischen Puppe, um die Liebe des jungen Mannes Franz. Die Perfektion des Automaten Coppélia übt eine faszinierende Wirkung aus. Im Hause seines Schöpfers, des skurrilen, finstergeheimnisvollen Erfinders und Puppenmachers Dr. Coppélius, warten noch zahlreiche weitere Figuren darauf, dass der Mechaniker ihnen Leben einhaucht, indem er Menschen ihre Seele stiehlt. Franz wäre perfekt dazu geeignet, Coppélia zu echtem Leben zu erwecken, wenn nur die neugierige Swanhilda nicht wäre… „Coppélia“ gehört zu den Klassikern der Ballettgeschichte, hat sich die Bühnen der Welt erobert und bezaubert mit einer geistreichen, an harmonischen und melodischen Einfällen reichen und durch und durch tänzerischen Musik bis heute das Publikum. Die 1975 für das Ballet de Marseille geschaffene Version des bedeutenden franzö-sischen Choreographen Roland Petit gilt als bedeutendste Bearbeitung der Vorlage von Arthur Saint-Léon. Premiere: 21. Juni 2009, 18.00 Uhr, Aalto Theater, Essen Ticket Fon: 02 01 / 81 22 200 www.aalto-theater.de between u and us | Gregor Weber Die soziologischen Spatzen haben es längst von den Dächern gepfiffen: die so genannte „Zweite Moderne“ hat den Menschen aus der Unmündigkeit entlassen; ab sofort sind alle autonom, individuell - und selbst schuld. Alte Verbindlichkeiten, gelebte Bindungen oder lebendig denkende Verantwortung zählen nicht mehr, die Biographie gilt als „Patchwork“ ohne eine stringente Linie, gewebt aus einer zugrunde liegenden Idee, die sich zuallererst am Gewissen orientiert, um erst später das Individuum zuzulassen. In diesem Sinne fokussieren wir als Adressaten den vermeintlich mündigen Bürger. Als Mittel zum Zweck werden sowohl Performer als auch Zuschauer spürbar mit Entscheidungssituationen konfrontiert, wodurch eine andere, intensivere Energie im theatralen Raum entsteht. Premiere: 23. Juni 2009, 20.00 Uhr, Arkadas Theater, Köln Ticket Fon: 0202 / 569 4444 www.bodyincrisis.com www.buehnederkulturen.de WISSEN WAS SICH BEWEGT www.lb-tanz.de Bitte werfen Sie auch wieder einen Blick in unseren Tanzkalender NRW! GZT Mitglied werden – weitersagen – Newsletter empfehlen www.lb-tanz.de/gzt Sie möchten Ihre Tanzpremiere in unserem Newsletter ankündigen lassen? Senden Sie bis zu 10 Tage vor Ablauf des Vormonats Ihrer Aufführung eine E-Mail an Patricia Kaschuba: [email protected] Immer up to date: Unsere Tanznews können Sie auch als RSS Feed abonnieren: www.lb-tanz.de/pages/?feed=rss2 Noch schneller wissen was sich bewegtdas nrw landesbuero tanz twittert! www.twitter.com/lbtanz _________________________________________________________________________________ Im Mediapark 7 · 50670 Köln · Tel.: 0221 / 226 57 50 · Fax: 0221 / 226 57 51 · [email protected] Kontaktadresse für News und Tanztermine auf www.lb-tanz.de : [email protected]