Projektbericht

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WETTBEWERB LINIENDESIGN U5 – PHASE 2
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Das Liniendesign der Linie U5 verbindet den Stadtraum und das U-Bahnnetz mit Lichtöffnungen und
Sichtbeziehungen und ermöglicht die Wiedererkennung der Linie durch die zusammenhängende
Gestaltung der verschiedenen Bahnsteigbereiche und der Stationsgebäude. Die Formensprache ist
elegant und schlicht und verortet sich im Kontext der bestehenden Stationsarchitektur.
Verwendet werden Materialien welche die Wiener U-Bahn prägen: Wandverkleidungen aus emaillierten
Blechpaneelen, Alu-Akustikpanele an der Decke und Granitböden.
Um eine Verbindung zur Bestandstrecke Karlsplatz bis Rathaus herzustellen wird das Thema des
Fliesenmosaiks der bestehenden Stationen aufgegriffen und in zeitgenössischer Form als pixelierte
Alumium-Akustikdecke umgesetzt. Dieses Motiv findet in allen Stationsbereichen an der Decke, sowie
an der Fassade der Stationsgebäude wieder.
Die Linienfarbe der U5 wird zurückhaltend eingesetzt, lediglich die Leitsysteme sind farbig gestaltet und
wirken so umso stärker.
STATIONEN IN TUNNELBAUWEISE
WAND UND DECKENVERKLEIDUNG
Das Grundelement der Stationen in Tunnelbauweise ist die modulare Wandverkleidung aus emaillierten
Blechpaneelen die sich mit geraden und gekrümmten Elementen einerseits der Tunnelgeometrie
anpasst und andererseits eine Referenz an das Liniendesign der Architektengruppe U-Bahn darstellt.
Die Horizontalität der Wandverkleidung betont die Längsrichtung der Bahnsteige. Die Wandelemente
haben eine Größe von maximal 2,5 x 1m und ein Gewicht von maximal 80 kg. Sie sind auf einer
Stahlunterkonstruktion fixiert, die Befestigungen werden von horizontalen Edelstahlprofilen verdeckt.
Die Deckenverkleidung aus abgehängten Aluminiumpaneelen passt sich mit ihrer pixelierten Lochung
den akustischen Anforderungen an. Die klappbaren Paneele sind 250 x 62,5cm groß und maximal 70kg
schwer.
In den Verbindungsgängen und Rolltreppenschächten setzt sich das Bahnsteigdesign mit geraden und
gekrümmten Wandpaneelen und Alu-Deckenpaneelen fort.
STATIONSMOBILIAR
Durch die sorgfältige Setzung der horizontalen Fugen wird das Bahnsteigmobiliar in die Wand integriert.
In der Rundung der Wandmitte werden die Anzeige- und Notfallelemente platziert, Abfallbehälter und
Sitzbank schließen mit der unteren Fuge ab. Das Stationsmobiliar zeichnet sich durch eine leichte,
flächige Anmutung aus, welche die Horizontalität der Stationen unterstreicht.
Die Sitzbänke mit Rückenlehne passen sich der leichten Neigung der Wandverkleidung an, die
Sitzflächen aus gebogenen Kompaktplatten sind auf einer Edelstahlkonstruktion befestigt, die an der
Tunnelwand fixiert ist. Armlehnen aus Edelstahl teilen die Bank in 4 Sitzplätze.
Die Abfallbehälter aus Edelstahl sehen 4 Module zur Mülltrennung vor, zur einfachen Entleerung kann
der obere Teil aufgeklappt werden.
Sichtbar belassene Leuchtstoffröhren an der Bahnsteigkante beleuchten die Bahnsteigkante und
-schürze und sorgen so für erhöhten Kontrast zwischen dem Bahnsteig und dem „rohen“
Schienenbereich. Decke und Wand werden ebenfalls direkt beleuchtet, Schatten und Blendeffekte
vermieden.
BLINDBAHNSTEIG
Streckmetallelemente und Akustikpaneele im Bodenbereich bilden einen visuellen Filter, der technische
Elemente wie Lüftungskanäle oder Kabeltrassen in den Hintergrund treten lässt. Den oberen Abschluss
bildet ein durchgehendes Band in der Linienfarbe mit dem Stationsnamen.
VARIANTE MIT BAHNSTEIGTÜREN
Die großzügige Anmutung des Bahnsteigs bleibt auch in der Variante mit Bahnsteigtüren erhalten.
Großflächig verglaste Bahnsteigtüren trennen zwar den Bahnsteig vom Schienenbereich, gewähren
aber die Durchsicht bis zum Blindbahnsteig. Wand- und Deckenverkleidung bleiben unverändert,
lediglich die schienenseitige Schürze entfällt. Rahmen aus gebürstetem Edelstahl markieren die
Zugänge zu den U-Bahnwagen.
Die Elemente zwischen den Glasschiebetüren sind als verglaste Drehflügeltüren mit schienenseitigem
Panikbeschlag vorgesehen, welche das Verlassen des Zuges auch bei ungenauem Halt ermöglichen.
Oberhalb der Verglasung ist der Antrieb für die Türen in einem 30cm hohen Band integriert, das mit
emailliertem Blech verkleidet ist. Die Stationsfolgepläne befinden sich auf diesem Band über den
Bahnsteigtüren. Der Bereich darüber ist mit Aluminiumlochblech verkleidet, das einerseits die
Nachströmung für die Brandrauchentlüftung gewährleistet (aerodynamischer Querschnitt der Lochung
von mind. 0,35m² pro Laufmeter) und auch verhindert dass Gegenstände auf die Schienen geworfen
werden können. Visuell stellt das Aluminiumlochblech eine Verbindung zur charakteristischen
Deckenverkleidung her.
STATIONEN IN OFFENER BAUWEISE
Wo es der Stadtraum zulässt, wird Tageslicht durch trichterförmige längliche Einschnitte aus Sichtbeton
auf den Bahnsteig der Stationen in offener Bauweise geleitet. Die Bahnsteigmitte, die Sitzbänke und
die Info- bzw. Notfallelemente werden so hervorgehoben und der Kontrast zu den Bahnsteigkanten
verstärkt. An der Oberfläche können die Lichtkuppeln als Stadtmobiliar verwendet werden und eine
visuelle Verbindung zwischen dem Bahnsteig und dem Straßenniveau herstellen.
WAND UND DECKENVERKLEIDUNG
Aluminium-Akustikpaneele über den beiden Bahnsteigzonen spannen zwischen den Schürzen aus
emailliertem Blech an der Bahnsteigkante und der Mittelzone. Der Stationsname ist auf der Schürze der
Mittelzone aufgebracht, die Stationsfolgepläne auf der Bahnsteigschürze. Zur besseren Lesbarkeit sind
die Emailpaneele leicht geneigt.
Im Bereich der Aufgänge setzt sich das Bahnsteigdesign mit emailliertem Blech als Wandverkleidung
und Alu-Akustikpaneelen als Deckenverkleidung fort, unzugängliche Flächen werden in Sichtbeton
ausgeführt.
Die Aufzüge sind komplett verglast, die Stiegenbrüstungen aus Glas werden durch Metallschwerter
unterstützt, auf denen auch die Handläufe befestigt sind.
STATIONSMOBILIAR
Die Info-/Notfallelemente sind in freistehenden Kuben (Glas, emailliertes Blech, gebürsteter Edelstahl)
zusammengefasst, die Abfallbehälter sind ebenfalls in diese integriert. Die SOS-Symbole sind in den
Schmalseiten integriert, im Bereich der Abgänge wird diese Fläche auch für den Stationsfolgeplan
verwendet.
Die Sitzbänke sind als Doppelbank ausgebildet, die Sitzflächen aus gebogenen Kompaktplatten sind
auf einer Edelstahlkonstruktion befestigt, die im Boden eingespannt ist. Armlehnen aus Edelstahl teilen
die Bank in 4 Sitzplätze.
Zusätzlich zur natürlichen Belichtung über die Lichtschächte und zur Beleuchtung an der
Bahnsteigkante sind Leuchtstoffröhren in die Schürzen der Bahnsteigmitte integriert und erhellen so
den zentralen Bereich.
BLINDBAHNSTEIG
Streckmetallelemente und Akustikpaneele im Bodenbereich bilden einen visuellen Filter, der technische
Elemente wie Lüftungskanäle oder Kabeltrassen in den Hintergrund treten lässt. Den oberen Abschluss
bildet ein durchgehendes Band in der Linienfarbe mit dem Stationsnamen.
VARIANTE MIT BAHNSTEIGTÜREN
Wie in den Stationen in Tunnelbauweise trennen in der Variante mit Bahnsteigtüren großzügig verglaste
Türelemente den Bahnsteig vom Schienenbereich. Das Band über den Türen ist höher als in den
Tunnelstationen (65cm) um sich der größeren Raumhöhe anzupassen.
STATIONSGEBÄUDE
Die Eingangsgebäude sind als elegante schlichte Baukörper konzipiert, die sich an diverse städtische
Umgebungen anpassen können.
An den beiden Enden des Gebäudes können Technikräume, Aufzüge, Ticketautomaten und Infopanele
untergebracht werden, in der Mitte öffnet sich der Eingangsbereich zum Stadtraum. Das geknickte
Dach wird von einem zentralen Träger unterstützt und ermöglicht so einen stützenfreien Innenraum und
eine transparente Fassade mit großzügigen Aus- und Durchblicken. Das Stationsgebäude wirkt als
„Fenster“ in der Stadt statt als Barriere im öffentlichen Raum. Der Zugang erfolgt je nach Situation von
einer der beiden Breitseiten.
Im Innenraum des Gebäudes wird die Materialsprache der Bahnsteige fortgesetzt, mit
Wandverkleidungen aus emailliertem Blech, Sichtbeton in unzugänglichen Bereichen, Granitböden und
Aluminium-Akustikdeckenpaneelen.
Außen dominiert Glas, als transparente Fassade im Eingangsbereich und als emailliertes Glas an der
Fassade der Technikräume. Die VSG-Elemente sind im Bodenbereich eingespannt und im Dachbereich
linear gehalten. Die Zugangsöffnungen sitzen als massive Rahmen in der Glasfassade und markieren
so die Zugänge. Rollgitter sind als Nachtsperre vorgesehen und in die Rahmen integriert.
Das Dach ist eine Metallkonstruktion, die Blechdeckung liegt auf einer Unterkonstruktion auf, die
wiederum von Stahlrippen getragen wird, welche von einem zentralen Träger auskragen. Die
Kragträger laufen dem Kräfteverlauf entsprechend in Richtung Fassade schmal zu. Der zentrale
Stahlträger ist als trapezförmiger Rohrquerschnitt ausgeführt um die anfallenden Torsionskräfte
aufzunehmen und in die Betonscheiben an den Schmalseiten abzuleiten. Die Entwässerung des
geknickten Blechdachs erfolgt in der Dachmitte.
Die Schmalseiten in gelochter Metallfassade zeigen das Mosaik-Motiv der Linie U5 schon von außen
an.
AUFNAHMEGEBÄUDE
Das Aufnahmegebäude bildet den straßenseitigen Abschluss des Elterleinplatzes und rahmt so den
Platz ein, ohne als Barriere zu wirken.
Bei der Variante ohne Zwischengeschoss führen drei Rolltreppen auf die Mitte des Bahnsteigs, eine
Stiege und ein Aufzug im hinteren Teil des Aufnahmegebäudes führen zu einem Bahnsteigende. Stiege
und Lift sind um einen zentralen Automatenraum angeordnet, der Triebwerksraum befindet sich eine
Ebene tiefer.
Die Variante mit Zwischengeschoss hat zwei Zugänge die einerseits zu den Fahrscheinautomaten, der
Stiege und Fahrtreppe und andererseits zu den Aufzügen führen. Die Aufzüge sind vor der Stiege und
Fahrtreppe positioniert um ein kompaktes Zwischengeschoss zu erhalten.
Beide Varianten sind in Längsrichtung einfach zu erweitern um Platz für zusätzliche Funktionen zu
schaffen.
AUFGANGSEINHAUSUNGEN
Im konkreten Fallbeispiel einer Aufgangseinhausung in der Frankhgasse für die Station Frankhplatz –
Altes AKH befindet sich das Gebäude in einer schmalen Gründerzeitstraße mit einem Abstand von nur
3m zur Gebäudeflucht. Der Straßenraum wird eingeengt, jedoch bleibt eine Fahrbahn bestehen. Durch
die hohe Transparenz des Gebäudes in Querrichtung bleibt der Raum zwischen der
Aufgangseinhausung und den Bestandsgebäuden hell und gut einsehbar.
Im Innenraum sind eine Fahrtreppe und eine Stiege nebeneinander angeordnet. Aus Rücksichtnahme
auf die gründerzeitlich schmale Straße erfolgt der Zugang zum Aufzug von außen um das Gebäude
nicht noch breiter werden zu lassen. Die Anordnung des Aufzugs am Ende von Stiege und Fahrtreppe
ermöglicht eine kompakte Gestaltung des Zwischengeschosses, weite Wege und Angsträume werden
so vermieden.
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