Planungsforum Paulusanger Recklinghausen Vorsitzender Prof. Dipl. Ing. Benedikt Stahl • stellv. Vorsitzender Dipl. Ing. Christian Uwer c//o Fritschi & Stahl Architekten • Bergische Landstraße 79 • 40629 Düsseldorf 15, 61, Stahl, Uwer Protokoll der Planungswerkstatt am 24.08.2015 Datum: Montag, den 24.08.2015, 10:00-12:45 Uhr Ort: Raum 322 im Rathaus, Stadt Recklinghausen Anwesende ArchitektInnen & Bauinteressenten: Herr Kern, Herr Braecklein, Herr Puschmann und Mitarbeiterin, Herr Schmitz, Herr Pick (ab 11:10 Uhr), Frau Sauer-Scholta (ab 12:15 Uhr) Herr Stahl Herr Uwer Herr Rapien Frau Schönherr Frau Kohlhaas Herr Weber Tagesordnung I. Allgemeiner Teil / Fragen zur Umsetzung Termine Individuelle Beratung Gespräch mit Frau Sauer-Scholta (12:15 – 12:45 Uhr) II. III. Anschließend: I. Allgemeiner Teil / Fragen zur Umsetzung FRAGEN + ANREGUNGEN STELLUNGNAHMEN Für Abschnitt I gibt es aktuell 2 konkrete Bewerbungen für insgesamt 3 Parzellen. Welche Ursachen liegen aus Sicht der anwesenden ArchitektInnen und Bewerber für die geringe Nachfrage vor? Als wesentliche Faktoren werden die Kosten für die Grundstücke genannt, zudem seien weitere Kosten für Grundstücksanteile von Gemeinschaftsflächen bislang unklar. Auch die Investition in den Vorentwurf schrecke Bauinteressenten ab. Was kann getan werden, um eine Stimmung weiter zu tragen, die den Interessenten vermittelt, dass das Verfahren eine Chance und nicht eine Beschränkung darstellt? Reduzierung Baukosten Die Vermessung der Gemeinschaftsflächen wird an 2 ÖBVI vergeben. Einzelne Bauherren bzw. deren Architekten können sich an die entsprechenden Vermesser wenden, um die damit verbundene Möglichkeit einer günstigeren Vergabe zu nutzen. Die Dokumentation der Baufeldherrichtung wird von Fachbereich 15 auf Nachfrage zur Verfügung gestellt. Seite1/5 Planungsforum Paulusanger Recklinghausen Vorsitzender Prof. Dipl. Ing. Benedikt Stahl • stellv. Vorsitzender Dipl. Ing. Christian Uwer c//o Fritschi & Stahl Architekten • Bergische Landstraße 79 • 40629 Düsseldorf Fernwärme-Transportleitungen queren das Baugebiet. 2009 konnte noch davon ausgegangen werden, dass das Gebiet daran angeschlossen wird. EON ist heute aber nicht mehr dazu bereit, da das Fernwärmenetz aus innerbetrieblichen Erwägungen nicht weiter ausgebaut werden soll. Für den einzelnen Bauherren bedeutet die Wahl eines anderen Heizungssystems jedoch Mehrkosten von ca. 20.000 €. Das Problem soll daher mit Verwaltungsvorstand und Politik diskutiert werden, damit ggf. auf politischer Ebene Einfluss auf EON genommen werden kann. Planungsprozess Es wird geprüft, ob die Bewerberbeschränkung aufgehoben werden kann. Ein Wechsel der Bewerber in andere Baufelder ist grundsätzlich jederzeit möglich. Die nächste Werkstatt wird für Bewerber aller Planungsabschnitte geöffnet. Die Planung eines Gebäudes über 12 m wird bereits praktiziert. Für laufende Projekte soll eine Zeitschiene aufgestellt werden. Grundstücksvermarktung Die tatsächlich anfallenden Kosten einschließlich der Erschließungsbeiträge werden zeitnah zusammengestellt. Die Möglichkeit zur Senkung der Grundstückskosten soll zunächst verwaltungsintern geprüft werden. Gegenüber den Bauinteressierten soll mehr Verbindlichkeit hinsichtlich der Reservierung der Grundstücke ausgedrückt werden. Kann ein Hochbauentwurf im Planungsforum behandelt werden, wenn noch nicht alle Entwürfe für die benachbarten Parzellen vorliegen? Es wird befürchtet, dass spätere Anpassungen im Entwurf aufgrund von erst Seite2/5 Auch wenn schnelle Nachbarschaftsbildung nicht in allen Bereichen erzielt werden kann, stellt sich dies unproblematisch für die ersten Bauherren und Architekten dar. Die erforderliche Abstimmung erfolgt durch Beratung der später eingereichten Entwürfe. Planungsforum Paulusanger Recklinghausen Vorsitzender Prof. Dipl. Ing. Benedikt Stahl • stellv. Vorsitzender Dipl. Ing. Christian Uwer c//o Fritschi & Stahl Architekten • Bergische Landstraße 79 • 40629 Düsseldorf später möglichen Abstimmungen Kosten verursachen können. Dabei müssen sich die nachfolgenden Bauvorhaben den bereits im Umsetzungsprozess befindlichen Vorhaben anpassen. Herr Braecklein äußert die Absicht, mit Herrn Kern eine gemeinsame Nachbarschaft in Abschnitt I zu bilden. Somit bilden die beiden Interessenten für den Baublock in Abschnitt I eine Nachbarschaft. II. Termine Planungsforen 25.09.15 (Freitag) Planungswerkstätten Weitere Termine werden noch bekannt gegeben. III. Individuelle Beratung In der nach vorheriger Zustimmung der Teilnehmenden gemeinsamen Beratung der individuellen Entwürfe wurden die bereits eingereichten Entwurfsideen (Kern, Puschmann) und ein weiterer Entwurf (Pick) für die Planungsabschnitte I und IV diskutiert. Es wurde verdeutlicht, dass die vorzulegenden Entwürfe sowohl die Festsetzungen des Bebauungsplans als auch die Gestaltungsvorgaben des Bildqualitätsplans einhalten müssen. Dabei wurde die Bedeutung der im Bebauungsplan festgesetzten Baulinien noch einmal erläutert: Die Fassaden müssen zwingend auf dieser Linie gebaut werden. Ein Vor- und Zurücktreten von einzelnen Gebäudeteilen (Balkone, Loggien, Vordächer) kann in geringfügigem Ausmaß zugelassen werden, d. h. maximal 1,50 m in der Tiefe und maximal 1/3 der zugeordneten Fassadenbreite von 6 m (also 2 m). Anders als bei der Baulinie kann das Gebäude bei einer Baugrenze hinter dieser zurück bleiben. Für das Vortreten einzelner Gebäudeteile gelten die gleichen Anforderungen, wie bei der oben beschriebenen Baulinie. Es wird davon abgeraten, Balkone zur Straße in der Erdgeschosszone anzuordnen, da neben gestalterischen Aspekten auch verkehrliche Gründe dagegen sprechen. Zu den Anforderungen an die Ausgestaltung der Obergeschosse, insbesondere als Staffelgeschosse, wird nachrichtlich Folgendes ausgeführt: Seite3/5 Planungsforum Paulusanger Recklinghausen Vorsitzender Prof. Dipl. Ing. Benedikt Stahl • stellv. Vorsitzender Dipl. Ing. Christian Uwer c//o Fritschi & Stahl Architekten • Bergische Landstraße 79 • 40629 Düsseldorf beispielhafte Gebäudekubaturen, Schematische Darstellung Gebäude 1 stellt die maximal zulässige Gebäudekubatur bei 3 Vollgeschossen und einem giebelständigen Satteldach dar. Ein Untergeschoss ragt im Mittel (aller Fassadenansichten) nicht mehr als 1,60 m über die Geländeoberkante hinaus. Die maximale Gebäudehöhe überschreitet die im Bebauungsplan zugeordnete zulässige Höhe nicht. Gebäude 2 variiert die Dachform, hier ein Staffelgeschoss, welches nicht mehr als 2/3 der Grundfläche des darunter liegenden Geschosses hat und mindestens 1 m Abstand zur darunter liegenden Fassade einhält. Sowohl aus gestalterischen Gründen als auch unter funktionalen Aspekten wird jedoch empfohlen, einen größeren Abstand zu wählen. Gebäude 3 als weitere Variante ist nach BauO NRW bisher nicht zulässig. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass mit der geplanten Novelle 2016 der Begriff des Staffelgeschosses aufgegeben wird. Gebäude 4 stellt im Kontrast hierzu die minimale Gebäudekubatur dar. Das Gebäude hat 3 Vollgeschosse und kein Kellergeschoss, welches über die Geländeoberfläche hinausragt. Aus städtebaulicher Sicht sind alle oben dargestellten Gebäudevarianten vertretbar, wenn auch teilweise bauordnungsrechtlich (bislang) nicht zulässig. Die unterschiedlichen Traufhöhen können dazu beitragen, ein lebendiges Gesamtbild zu vermitteln. In der Abstimmung der Fassadengestaltungen soll jedoch nach Möglichkeit vermieden werden, dass maximal und minimal mögliche Gebäudekubaturen und –höhen unmittelbar benachbart sind. Die Beratung der individuellen Bauvorhaben endet um 12:15 Uhr. Gespräch mit Frau Sauer-Scholta Anschließend erfolgt ein Gespräch mit Frau Sauer-Scholta, in dem auf ihre schriftlich vorgebrachte Kritik eingegangen wird. Herr Stahl betont, dass es Sinn des Verfahrens sei, gemeinsam zu entwickeln, wie sinnvoll vorzugehen ist. Bisher habe die gemeinsame Abstimmung mit den Interessenten Seite4/5 Planungsforum Paulusanger Recklinghausen Vorsitzender Prof. Dipl. Ing. Benedikt Stahl • stellv. Vorsitzender Dipl. Ing. Christian Uwer c//o Fritschi & Stahl Architekten • Bergische Landstraße 79 • 40629 Düsseldorf beispielsweise dazu geführt, dass auch 2 6m-Parzellen mit einem Gebäude beplant werden können. Frau Sauer-Scholta erläutert, dass sie die ambitionierten Gestaltungsregulierungen in diesem innerstädtischen Bereich begrüße. Sie befürchte jedoch, dass die hohen Kosten irgendwann zu Lasten der Qualität gehen, da sie nicht erwarte, dass ein entsprechendes Klientel hier gefunden werden kann. Die Grundstückskosten seien insbesondere im Vergleich zu anderen Baugebieten in guten Lagen innerhalb Recklinghausens sehr hoch. Insofern verfolge sie nicht länger die Absicht, hier privat zu bauen. Frau Sauer-Scholta erwägt zum Abschluss des Gesprächs jedoch, erneut an bisherige Bauinteressierte heranzutreten und ggf. für diese im Bereich Paulusanger tätig zu werden. 28.08.2015 Kohlhaas Seite5/5