Datensicherheitsexpertin Datensicherheitsexperte INHALT Hinweis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Tätigkeitsmerkmale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Anforderungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Beschäftigungsmöglichkeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Berufsaussichten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Ausbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Weiterbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Aufstieg und Selbstständigkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Durchschnittliches Bruttoeinstiegsgehalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 HINWEIS Datensicherheit und Datenschutz sind unterschiedliche Themenbereiche. Es besteht jedoch eine enge Verknüpfung dieser Bereiche. TÄTIGKEITSMERKMALE Datensicherheit befasst sich mit der Sicherung, Erhaltung und Verfügbarkeit der Datenverarbeitungssysteme und der mit ihnen verarbeiteten Daten, unabhängig davon ob es sich um personenbezogene Daten handelt. DatensicherheitsexpertInnen sind für die ordnungsgemäße Umsetzung aller Maßnahmen verantwortlich, welche die Datensicherheit gewährleisten. Die Beschädigung oder der Verlust ganzer Datensätze kann ein Unternehmen in seiner Existenz gefährden. Die Datensicherheit ist gefährdet durch: Schäden durch Manipulation, irrtümliche Löschung, Nicht-Verfügbarkeit durch Serverausfall, Brand etc. Datensicherheitsfachleute müssen verhindern, dass Unbefugte auf Unternehmensdaten, wie etwa KundInnendatenbanken zugreifen und/oder diese missbräuchlich verwenden. In diesem Zusammenhang ist auch Industriespionage ein Thema. DatensicherheitsexpertInnen erstellen Maßnahmen zur Datensicherung. Hierzu zählen unter anderem Aspekte wie die physische Sicherheit, der Schutz vor Fremdzugriff auf die Daten, der Schutz vor der unbefugten Veränderung der Daten sowie Verschlüsselung der Kommunikation beim Datenaustausch etc. Dazu gehört auch eine geeignete Backupstrategie, die die gezielte Durchführung von Backups samt der sicheren Aufbewahrung der Backupmedien nach gesetzlichen Vorschriften (Compliance-Anforderungen) und den Wiederherstellungsprozess umfasst. Seite 1 von 5 | AMS Berufslexikon - Uni/FH/PH | www.berufslexikon.at Datensicherheitsexpertin Datensicherheitsexperte Neben technischen Kenntnissen (Betriebssysteme, Netzwerke, SQL Injection, Directory Traversal) müssen DatensicherheitsexpertInnen spezifische rechtliche Aspekte beachten, daher nehmen häufig WirtschaftsinformatikerInnen die betrieblichen Compliance-Aufgaben wahr. Siehe auch den Beruf Datenschutzbeauftragte. SQL Injection: gehört zu den bekannteren Angriffstechniken und bezeichnet das Ausnutzen einer Sicherheitslücke, etwa durch mangelndes Maskieren der Benutzereingaben (durch Sterne***). Angreifer können dabei eigene Datenbankbefehle einschleusen (Injektion) oder sogar die Kontrolle des Servers übernehmen. Directory Traversal: Angriff über ein Sicherheitsleck, welcher den Zugriff auf sämtliche Dateien - auch auf die Passwort-Datei zulässt. Der Angriff ermöglicht es, Dateien zu verändern und den eingebauten Webserver mit Malware zu verseuchen. ANFORDERUNGEN Logisch-analytisches Denkvermögen, Abstraktionsvermögen, Problemlösungsfähigkeit, Kontaktfähigkeit, Interesse an diskreter Mathematik, betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse. Als besondere Anforderungen gelten Kommunikations- und Argumentationsfähigkeit sowie hohes Verantwortungsbewusstsein und Diskretion sowie die Bereitschaft zur regelmäßigen Weiterbildung (z.B. gesetzl. Änderungen). BESCHÄFTIGUNGSMÖGLICHKEITEN Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen bei Hard- und Softwareunternehmen, Telekom- und Internetdienstleister, Forschungslabors, in Produktions- und Fertigungsstätten, IT/EDVDienstleistungsbetrieben, Verkehrstelematik, Unternehmen der Energiewirtschaft, sowie in Rechenzentren, im Banken- und Versicherungsbereich, an Universitäten, wissenschaftlichen Instituten und Forschungsstellen, in großen Wirtschaftsunternehmen, Datenschutzbehörden, der Polizei und dem Bundeskriminalamt. Für AbsolventInnen einer technischen oder naturwissenschaftlichen Studienrichtung besteht darüber hinaus die Möglichkeit zur selbstständigen Tätigkeit als IngenieurkonsulentIn. BERUFSAUSSICHTEN In Zukunft wird es für bestimmte Unternehmen voraussichtlich die Rechtspflicht zur Einführung eines Compliance-Management-Systems geben. Seite 2 von 5 | AMS Berufslexikon - Uni/FH/PH | www.berufslexikon.at Datensicherheitsexpertin Datensicherheitsexperte In der Vergangenheit haben nämlich Regelverstöße gegen das Steuerrecht, Arbeitsrecht, Produkthaftungsrecht u.a. zu Schadenersatzansprüchen, Reputationsverlust, Ausschluss von öffentlichen Ausschreibungen, zur strafrechtlichen Verantwortung und sogar zur Haft geführt. Das Thema Compliance spielt auch im Gesundheitsbereich und bei Krankenhäusern, bezogen auf die ITOrganisation eine immer größere Rolle. In Produktionsbetrieben können Fachleute für Datensicherheit und Compliance für die mit der IT-Infrastruktur vernetzten Maschinen und Anlagen tätig sein. Auch hier bestehen zunehmend IT-technische und rechtliche Regelungen, um Maschinen und Anlagen in Bezug auf Datensicherheit gesetzeskonform zu betreiben. AUSBILDUNG DatensicherheitsexpertInnen verfügen oft über ein Studium aus dem Bereich Informatik bzw. Informationstechnik mit Schwerpunkt, Zusatzqualifikationen bzw. Uni-/FH-Vorlesungen zum Thema Security und IT-Compliance. Wichtig sind technische Kenntnisse (Betriebssysteme, Netzwerkprotokolle) und Kenntnisse über gängige Angriffsmuster (SQL Injection, Directory Traversal, XSS*). In Jobausschreibungen werden oft Erfahrungen im Bereich Webentwicklung vorausgesetzt sowie Programmierkenntnisse in gängigen Sprachen (PHP, C#, Java, Ajax, etc.) Uni: Z.B. Wirtschaftsinformatik, Angewandte Informatik, Technische Informatik, Informations- und Kommunikationssysteme, Netzwerke und Sicherheit, Computional logic, IT-Recht und Computerforensik. FH: Z.B. Wirtschaftsinformatik, Informationstechnik & System-Management, Information, Medien & Kommunikation, Sichere Informationssysteme, Netzwerktechnik und Datensicherheit, IT-Recht & Management, Informations- und Kommunikationssysteme, Communication Engineering for IT, Computerund Mediensicherheit, Sichere Informationssysteme, IT-Security, Advanced Security Engineering, Integriertes Risikomanagement (MA). *XSS (Cross-site scripting): Ein XSS-Angriff besteht darin, eine Website dazu zu bringen, bestimmte Scripts oder Codes auszuführen. Ein clientseitiger XSS-Angriff kann jeden User treffen der die JavaScriptUnterstützung im Browser aktiviert hat. WEITERBILDUNG Weiterbildungsmaßnahmen werden zum Teil betriebsintern angeboten (einige Firmen verfügen über eigene Akademien). Es existieren Kurse und Lehrgänge, z.B. der Lehrgang Akademische SicherheitsexpertIn für Informationsund Kommunikationstechnologie (ASICT), FH Oberösterreich (Hagenberg). Einschlägige Weiterbildungsmöglichkeit bieten beispielsweise die Bereiche Bioinformatik, eHealth, Information Design - Verkehr und Transport, Verkehrsstelematik, Sensor- und Aktortechnik, ITProjektmanagement, Wirtschaftsinformatik, Rechtsinformatik. Seite 3 von 5 | AMS Berufslexikon - Uni/FH/PH | www.berufslexikon.at Datensicherheitsexpertin Datensicherheitsexperte Für ausgebildete IT-Fachleute stehen Masterstudiengange zur Verfügung, z.B. "IT-Recht & Management“ (FH Joanneum), in manchen Studiengängen ist IT-Compliance und Netzwerksicherheit als Fach integriert, z.B. „Business Process Engineering & Management“ (FH Burgenland), „Information Security“ (FH St. Pölten), „Sichere Informationssysteme“ (FH OÖ) sowie in Informatik Masterstudiengängen. AUFSTIEG UND SELBSTSTÄNDIGKEIT Bei Interese und Qualifikation kann in größeren Unternehmen eine Funktion als RisikomanagerIn oder ITCompliance ManagerIn (siehe im Feld Weiterbildung) angestrebt werden. Allgemein fokussiert Compliance die Steuerung und Kontrolle der geltenden gesetzlichen Regelungen bei der Erfüllung der betrieblichen Aufgaben. Dies umfasst die Themenfelder Revision, Risikomanagement sowie Schutz und Verwaltung der IT-Infrastruktur. IT-Compliance ManagerInnen sorgen für die Einhaltung, Steuerung und Kontrolle der für das Unternehmen geltenden gesetzlichen Regelungen bei der Nutzung, Organisation und Schutz von IT-Systemen. Dies umfasst zusätzlich die Themenfelder IT-Risikomanagement, Datenmanagement und -organisation sowie Schutz der Daten und Informationen. Compliance bedeutet z.B. die Einhaltung des Datenschutzes, die ordnungsmäßige Führung und revisionssichere Aufbewahrung von digitalen Aufzeichnungen, Schutz vor unerlaubten Zugriffen auf das Firmen-Netzwerk, Schutz des Zahlungsverkehrs bei Online-Shops u.v.a. IT-Compliance Fachleute organisieren und konzipieren ein internes Kontrollsystem, welches als rechtliches Rahmenwerk dient. Information-System Risk ManagerInnen sind zusätzlich beauftragt, technisch bedingte Schäden wie z.B. Maschinendefekte, Bedienungsfehler oder dem Eintritt von Elementarrisiken (z.b. Brand, Hochwasser) zu verhindern und die Wahrscheinlichkeit eintretender Schadensfälle zu minimieren. DURCHSCHNITTLICHES BRUTTOEINSTIEGSGEHALT € 2.780,00 - € 3.080,00 Die Datengrundlage bilden die entsprechenden Kollektivverträge. Diese werden um Informationen aus anderen Quellen wie zum Beispiel Microzensus-Daten (Statistik Austria) ergänzt. Die Mindest-Löhne und Mindest-Gehälter sind in den Branchen-Kollektivverträgen geregelt. Die aktuellen kollektivvertraglichen Lohn- und Gehaltstafeln finden Sie in den Kollektivvertrags-Datenbanken des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ): • • ÖGB: www.kollektivvertrag.at WKÖ: www.wko.at/service/kollektivvertraege.html Seite 4 von 5 | AMS Berufslexikon - Uni/FH/PH | www.berufslexikon.at Datensicherheitsexpertin Datensicherheitsexperte IMPRESSUM Für den Inhalt verantwortlich: Arbeitsmarktservice Österreich - Bundesgeschäftsstelle Abteilung Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation Treustraße 35-43 1200 Wien E-Mail: [email protected] Stand der PDF-Generierung: 27.06.17 Die aktuelle Fassung der Berufsinformationen ist im Internet unter www.berufslexikon.at verfügbar! Seite 5 von 5 | AMS Berufslexikon - Uni/FH/PH | www.berufslexikon.at