Wirtschaftsingenieurin Wirtschaftsingenieur INHALT Tätigkeitsmerkmale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Anforderungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Beschäftigungsmöglichkeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Ausbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Berufsgruppe: Wirtschaftsingenieurwesen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Weiterbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Aufstieg und Selbstständigkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Durchschnittliches Bruttoeinstiegsgehalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 TÄTIGKEITSMERKMALE WirtschaftsingenieurInnen arbeiten an der Schnittstelle von Ingenieurwesen und Wirtschaftswissenschaften und befassen sich mit der Optimierung der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens. Sie versuchen technische und industrielle Geschäftsprozesse zu optimieren (z.B. Rohstoffgewinnung, Beschaffung, Produktion, Logistik, Marketing, Controlling, Qualitätsmanagement). WirtschaftsingenieurInnen analysieren Industrie-, Handels- und Verwaltungsvorgänge, geben Empfehlungen zu Organisation, Arbeitsmethoden, Reihenfolge der Arbeitsabläufe und überwachen die Ausführung. Dazu nutzen sie Projektmanagement-Tools sowie spezielle Software für Logistik, Workflow und für das Geschäftsprozessmanagement (BPM, ERP-Software*). Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit SpezialistInnen aus verschiedenen Fachgebieten wie VerfahrenstechnikerInnen, InformatikerInnen u.a. ist dabei wesentlich. Die Einsatzmöglichkeiten für WirtschaftsingenieurInnen sind grundsätzlich breit gestreut: • • • • • • • • • Logistik Arbeitsvorbereitung, Betriebsorganisation Controlling, Rechnungswesen, Qualitätssicherung Produktentwicklung und Produktgestaltung Projektmanagement Innovationsmanagement Materialwirtschaft (Arbeitsvorbereitung, Fertigungssteuerung, Produktionskontrolle) Vertrieb, Marketing u.a. Seite 1 von 5 | AMS Berufslexikon - Mittlere/Höhere Schulen | www.berufslexikon.at Wirtschaftsingenieurin Wirtschaftsingenieur Durch dieses umfangreiche Tätigkeitsspektrum sind sie relativ unabhängig von Branchen und können - je nach Spezialisierung - in sämtlichen Bereichen der Wirtschaft eingesetzt werden. Die Aufgabenstellung ist als innerbetriebliche Funktion mit jener von Betriebs- und UnternehmensberaterInnen vergleichbar. *ERP-Software (Enterprise-Resource-Planning): Software, die unternehmerische Aufgaben abbildet und zur Unterstützung der Ressourcenplanung des gesamten Unternehmens eingesetzt wird. BPM: Das Business Prozess Management, auch Geschäftsprozessmanagement, beschäftigt sich mit der Gestaltung, Steuerung und Optimierung von Geschäftsprozessen. ANFORDERUNGEN WirtschaftsingenieurInnen nehmen eine Vermittlerfunktion zwischen Technik und Ökonomie ein. Während TechnikerInnen in erster Linie an der technischen Optimierung der Produkte interessiert sind, verfolgen ÖkonomInnen primär deren Marktgängigkeit. • • • • • • • • Analytisches Denkvermögen Problemlösungsfähigkeit Entscheidungssicherheit Kreativität, Fähigkeit Zusammenhänge herzustellen Gutes Auftreten, Kontaktfähigkeit Beratungskompetenz Durchsetzungs- und Verhandlungskompetenz Organisationstalent Wichtige Qualifikationen in der Industrie sind Fremdsprachenkenntnisse, v.a. Englisch als Wissenschaftssprache und Verhandlungssprache, interkulturelle (Team-)Kompetenzen (Forschen und Arbeiten im globalen Maßstab) wie auch die Bereitschaft, Karriereschritte im Ausland zu setzen. BESCHÄFTIGUNGSMÖGLICHKEITEN Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen bei allen gewerblichen und industriellen Betrieben in den verschiedenen Abteilungen, aber auch in Stabsstellen. Arbeitsmöglichkeiten: Technische Prüfung und Kontrolle, Mitarbeit in Ingenieurbüros, Unterricht an technischen (Hoch)Schulen, Mitarbeit in technischen Verlagen u.a.m. Die Aufgabenfelder reichen von speziellen Bereichen (z.B. Personal, Produktion, Logistik) bis hin zu zentralen Managementpositionen, beratende Tätigkeit als Teilbereich der Unternehmensberatung (selbständig oder in entsprechenden Unternehmen angestellt) sowie als KonsulentIn, GutachterIn u.ä. Seite 2 von 5 | AMS Berufslexikon - Mittlere/Höhere Schulen | www.berufslexikon.at Wirtschaftsingenieurin Wirtschaftsingenieur AUSBILDUNG WirtschaftsingenieurInnen arbeiten bereichsübergreifend und verbinden Kenntnisse aus den Betriebs-, Volks- und Rechtswissenschaften mit natur- und ingenieurwissenschaftlichem Know-how. Basisausbildung für MaschinenbautechnikerInnen ist in der Regel eine entsprechende Ausbildung in einem Fachbereich je nach Branche Bereich (z.B. Maschineningenieurwesen, Maschinen- und Anlagentechnik, Fahrzeugbautechnik o.Ä.) AbsolventInnen einer HTL kann die Standesbezeichnung Ingenieur/Ingenieurin verliehen werden (Nachweis über Ausbildung und Praxis erforderlich!). Zuständig für die Verleihung ist das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Berufsgruppe: Wirtschaftsingenieurwesen Berufsbildende höhere Schulen • • • • • • • • Höhere Lehranstalt für Wirtschaftsingenieurwesen, Ausbildungsschwerpunkt Betriebsinformatik (Dauer: 5 Jahre; Standorte: Dornbirn; Hallein; Hollabrunn; Innsbruck; Neufelden; Vöcklabruck; Waidhofen an der Ybbs; 1030 Wien; Wolfsberg). Höhere Lehranstalt für Wirtschaftsingenieurwesen, Ausbildungsschwerpunkt Betriebsmanagement (Dauer: 5 Jahre; Standorte: Dornbirn; Graz-Gösting; Hallein; Hollabrunn; Jenbach; Mödling; St. Pölten; Vöcklabruck; Waidhofen; Weiz; 1200 Wien; Wolfsberg). Höhere Lehranstalt für Wirtschaftsingenieurwesen, Ausbildungsschwerpunkt Logistik (Dauer: 5 Jahre; Standort: Leoben). Höhere Lehranstalt für Wirtschaftsingenieurwesen, Ausbildungsschwerpunkt Logistik, schulautonome Vertiefung: Produktionsmanagement (Dauer: 5 Jahre; Standort: Graz-Gösting). Höhere Lehranstalt für Wirtschaftsingenieurwesen, Ausbildungsschwerpunkt Sporttechnik (Dauer: 5 Jahre; Standort: 1200 Wien). Höhere Lehranstalt für Wirtschaftsingenieurwesen, Ausbildungszweig Textiltechnik (Dauer: 5 Jahre; Standort: Dornbirn). Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Wirtschaftsingenieurwesen,Ausbildungsschwerpunkt Betriebsmanagement (Dauer: 5 Jahre; Standort: Kapfenberg). Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Wirtschaftsingenieurwesen, Ausbildungsschwerpunkt Qualitätsmanagement (Dauer: 4 Jahre Standort: Graz-Gösting). Kollegs • • • Kolleg für Berufstätige für Wirtschaftsingenieurwesen, Ausbildungsmodul Qualitätsmanagement (Dauer: 2 Jahre; Standort: Graz-Gösting). Kolleg für Wirtschaftsingenieurwesen, Ausbildungsmodul Betriebsinformatik (Dauer: 2 Jahre; Standort: Weiz; Wiener Neustadt). Kolleg/Aufbaulehrgang für Wirtschaftsingenieurwesen, Ausbildungszweig Facility Management (Dauer: 2 Jahre; Standorte: Linz; Pinkafeld). Seite 3 von 5 | AMS Berufslexikon - Mittlere/Höhere Schulen | www.berufslexikon.at Wirtschaftsingenieurin Wirtschaftsingenieur • • Kolleg/Aufbaulehrgang für Wirtschaftsingenieurwesen, Ausbildungsschwerpunkt Betriebsinformatik (Dauer: 2 Jahre; Standorte: Weiz). Kolleg/Aufbaulehrgang für Wirtschaftsingenieurwesen, Ausbildungszweig Facility Management (Dauer: 2 Jahre; Standort: Pinkafeld). Berufsbildende höhere Schulen (einschließlich Kollegs) für Berufstätige • • • Höhere Lehranstalt (einschließlich Kolleg) für Berufstätige für Wirtschaftsingenieurwesen, Ausbildungsschwerpunkt Betriebsinformatik (Dauer: 4 bzw. 3 Jahre; Standort: 1200 Wien). Höhere Lehranstalt (einschließlich Kolleg) für Berufstätige für Wirtschaftsingenieurwesen, Ausbildungsschwerpunkt Betriebsmanagement (Dauer: 4 bzw. 3 Jahre; Standorte: Linz; Weiz; 1200 Wien; Wolfsberg). Höhere Lehranstalt (einschließlich Kolleg) für Berufstätige für Wirtschaftsingenieurwesen, Ausbildungsschwerpunkt Qualitätsmanagement (Dauer: 4 bzw. 3 Jahre; Standort: Linz; 1200 Wien). WEITERBILDUNG Zusatz- und Weiterbildungsmaßnahmen: in den Bereichen Sicherheitstechnik, Qualitätsmanagement, Arbeitszeitermittlung. Je nach Ausbildungsschritt werden dafür zusätzliche Berufstitel bzw. berufliche Berechtigungen erlangt (z.B. AuditorInnen; Industrial Engineers). Lehrgänge: Z.B. Management für Technik im Gesundheitswesen, Innovations-, Produkt- und Prozessmanagement, Arbeitsorganisation, technisches Management,Technologiemanagement Professional MSc Management und IT - Fachvertiefung Industrial Engineering, u.v.m. Ein spezielles Beispiel ist auch die sogenannte REFA-Ausbildung: REFA umfasst ein umfangreiches Ausbildungsprogramm, wobei jeder Qualifikationsschritt mit einer international anerkannten und einheitlichen Urkunde (REFA-Schein) bestätigt wird, Infolink Refa. AUFSTIEG UND SELBSTSTÄNDIGKEIT Für leitende Funktionen im Verkauf, aber auch im Projektmanagement bei Auslandsvorhaben, sind insbesondere Fremdsprachenkenntnisse unabdingbar. Für Tätigkeiten im Ausland ist die Berufsbezeichnung EURO-IngenieurIn von Bedeutung, die voraussichtlich für Tätigkeiten bei internationalen Ausschreibungen und Projekten im technischen Bereich von Bedeutung sein werden, Infolink. Weitere berufliche Entwicklungsperspektiven bieten auch die Berufsbilder von Auditors, Industrial Engineers u.a.m. Darüber hinaus bestehen berufliche Entwicklungsmöglichkeiten wie Unternehmens- und Betriebsberatung sowie Projektcoaching. DURCHSCHNITTLICHES BRUTTOEINSTIEGSGEHALT € 1.960,00 - € 2.180,00 Seite 4 von 5 | AMS Berufslexikon - Mittlere/Höhere Schulen | www.berufslexikon.at Wirtschaftsingenieurin Wirtschaftsingenieur Die Datengrundlage bilden die entsprechenden Kollektivverträge. Diese werden um Informationen aus anderen Quellen wie zum Beispiel Microzensus-Daten (Statistik Austria) ergänzt. Die Mindest-Löhne und Mindest-Gehälter sind in den Branchen-Kollektivverträgen geregelt. Die aktuellen kollektivvertraglichen Lohn- und Gehaltstafeln finden Sie in den Kollektivvertrags-Datenbanken des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ): • • ÖGB: www.kollektivvertrag.at WKÖ: www.wko.at/service/kollektivvertraege.html IMPRESSUM Für den Inhalt verantwortlich: Arbeitsmarktservice Österreich - Bundesgeschäftsstelle Abteilung Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation Treustraße 35-43 1200 Wien E-Mail: [email protected] Stand der PDF-Generierung: 27.06.17 Die aktuelle Fassung der Berufsinformationen ist im Internet unter www.berufslexikon.at verfügbar! Seite 5 von 5 | AMS Berufslexikon - Mittlere/Höhere Schulen | www.berufslexikon.at