Anhang A 9 - Gemeinde Uzwil

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Projektwettbewerb Neubau Verwaltungszentrum Uzwill | Jurybericht
9
Seite 16
Anhang A
Prämierte Projekte (inkl. Projektbeschrieb)
16. März 2011
ERR Raumplaner FSU SIA
04 Löwenherz
Verfasser / Architekt:
1. Rang / 1. Preis
raumfindung architekten eth fh sia
Rapperswil
Mitarbeiter:
Beat Loosli
Lukas Marty
Rahel Durot
Paul Schurter
Fachplaner / Spezialist:
Tijssen Landschaftsarchitektur
Rapperswil-Jona
Aerni + Aerni Ingenieure AG
Zürich
Situation
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Modellfoto
Grundriss Erdgeschoss
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Schnitte
Visualisierung
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Sek
5.12
72
5A
Projektbeschreibung
Löwenherz
Das Projekt Löwenherz ist intensiv bearbeitet und in weiten Teilen mit Sorgfalt durchgestaltet.
Die städtebauliche Analyse beinhaltet sowohl Lektüre und Interpretation des Richtplanes als
auch die Interpretation der das weitere Gebiet mit einschliessenden Topographie.
Das neue Gemeindehaus soll am tiefsten Punkt des Geländes - dort, wo die Lindenstrasse die
Uze überbrückt – als markaner Baukörper in Erscheinung treten. Von Süden her gesehen wird
es den Auftakt zum neu zu gestaltenden Abschnitt der Lindenstrasse und von der Bahnhofstrasse her gesehen - verstärkt durch den vorgeschalteten Platz - dessen Abschluss bilden.
In einem Längsschnitt, welcher die Gebäudeprofile und den Terrainverlauf zwischen Vogelberg
und Uze zeigt, wird nachgewiesen, dass die 5-Geschossigkeit nicht nur möglich ist, sondern
auch ein ‚notwendiges’ Gegengewicht zu den massigen Gebäudevolumina entlang der Bahnhofstrasse darstellt. „Der Baukörper ist eine Komposition von zwei ineinander verwobenen
Körpern “ (wie die Verfasser schreiben), wobei der hintere, tiefere Teil sich den westwärts anschliessenden, gemäss Gesetz viergeschossig zu planenden Nachbarbauten anpassen soll.
Der dem Gemeindehaus vorgelagerte Platz ist mit viel Detailkenntnis und angemessenem Gestaltungswillen entworfen - er könnte die von den Verfassern gewünschte ‚behagliche Grundstimmung’ bekommen und somit zu einer Bereicherung der Aussenräume entlang dieser Zentrumserweiterung werden. Dabei ist sicherzustellen, dass die Gewässerabstandslinie respektiert
wird.
Beide Gebäudeteile weisen jeweils in der Mitte des Volumens einen Kern auf, in welchem über
Oberlichtfenster Tageslicht bis in das Erdgeschoss gebracht wird. Man kann diese Kerne folglich auch als Lichthöfe verstehen. In einem der beiden Kerne wird die vertikale Erschliessung
untergebracht. Sowohl die Kerne als auch die Fassaden sind tragend ausgebildet, die Spannweiten sind klein. Dazwischen kann der Raum einigermassen frei eingeteilt werden, denn die
Trennwände sind nicht tragend.
Diese Lichthöfe geben dem an sich öffentlichen Haus einen eher introvertierten, ja fast ‚privaten’
Charakter. Räumlich und stimmungsmässig wirkt dieser Innenraum sehr attraktiv und setzt sich
dadurch wohltuend ab von der gewohnt neutralen Bürohausatmosphäre. Der räumlich-optische
Bezug zur Schalterhalle ist auf jedem Geschoss ein anderer; im Dachgeschoss aber, wo die Erschliessung peripher zu liegen kommt, ist dieser Bezug nicht mehr gegeben.
Grösse und Form der Lichthöfe müssten im Falle der weiteren Projektierung allerdings überarbeitet werden, damit sie nicht wertvollen Nutzraum verdrängen und damit die Abtragung der statischen Lasten vereinfacht werden kann. Die Erschliessung ergibt interessante und anregende
Wege; sie nimmt im Verhältnis zur Grundfläche viel Raum ein und die Bürofläche ist durch die
geringe Raumtiefe teilweise eingeschränkt. Trotzdem liegen Gebäudevolumen und Geschossflächen im Vergleich zu den anderen Projekten unter dem Gesamtschnitt.
Die Trennung von Kunden- und Mitarbeiterzone ist gewährleistet; die Besprechungszimmer
aber sind im allgemeinen zu tief in der Mitarbeiterzone platziert. Von der Schalterhalle aus sollte
der direkte Zugang zum Lift ermöglicht werden.
Das Gemeindehaus gibt sich in seiner äusseren Erscheinung als solches zu erkennen: es
macht strassenseitig, über Eck und platzseitig - insbesondere aus grösserer Distanz - einen
angemessen stolzen Eindruck und vermittelt dank der regelmässig gesetzten und schön detaillierten Fenster oberhalb des Sockelgeschosses eine gute und einladende Stimmung.
Der natürliche Geländesprung entlang der Uze wird dazu genutzt, den Raum im Sockelgeschoss des Eingangsbereiches höher zu halten, wodurch die Oeffentlichkeit des Erdgeschosses
(Schalterhalle) zusätzlich betont wird.
Sowohl die Gebäudegrundrissform als auch die Aussenraumgestaltung beweisen eine geschickte Ausnutzung von Parzelle und Topographie: der leichte Terrainversprung ermöglicht zudem die Trennung von Fussgänger- und Fahrverkehr auf engstem Raum. Der Erschliessungskern - als vertikaler Turm gelesen - verankert das Gebäude an dieser Kante im Gelände - er
bildet eine Art Rückgrat.
Das Materialkonzept lässt auf eine elegante, gepflegte Architektur schliessen: der Besucher soll
möglichst freundlich empfangen werden und die Arbeitsumgebung soll besonders ‚wohnlich’
wirken. Die vorgeschlagenen Materialien im Inneren sind einigermassen unkonventionell für ein
Verwaltungsgebäude. Dasselbe gilt für die Fassade: die schön geschnittenen Fenster stellen
eine Art ‚Luxusvariante’ dar.
01 CANNA
Verfasser / Architekt:
2. Rang / 2. Preis
Gähler Architekten AG BSA/SIA
St. Gallen
Mitarbeiter:
Diego Gähler
René Gehrig
Bernhard Flühler
Andreas Baumer
Fachplaner / Spezialist:
Richard Widmer Haustechnikkonzepte GmbH
Wil
Situation
Modellfoto
Grundriss Erdgeschoss
10 Velo K
2.11
Sekretariat 54
2.10
Leiter 18
2.13
Bespr. 14
539.50
539.50
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WF
2.12
2 Schalter 15
30 Velo P
L
7.11
41
Sekretariat
Abst.
7.14
Bespr. 14
WC IV/D
10 PP
11.11
Postr. 12
5.14
Bespr. 12
5.13
4 Schalter 20
Empfang 10
7.12
Informatik 14
5.10
Leiterin 18
5.11
27
Rückw. Ber.
5.12
66
Sekretariat
5.11
21
Rückw. Ber.
Ansicht Fassaden
Visualisierung
rasse
7.10
Leiter 18
WC H
Lindenst
539.50
Projektbeschreibung
CANNA
Das Projekt CANNA zeigt einen präzis gesetzten Baukörper mit attraktiven Aussenräumen.
Nordwestlich wird ein leicht erhöhter attraktiver Vorplatz zum Haupteingang gebildet. Er unterstützt den öffentlichen Charakter des Verwaltungszentrums im industriellen Kontext. Das
viergeschossige Volumen aus hellem Sichtbeton mit bronzefarbigen Fensterbändern nimmt die
verschiedenen Richtungen der umliegenden Bauten auf und verankert sich damit gut in der Situation.
Im Innern wird man von einer dreigeschossigen Eingangshalle mit zentralem Oblicht und Galerien empfangen. In das erste Obergeschoss führt eine einläufige repräsentative Treppe. Der
Lift, der auch die weiteren Obergeschosse erschliesst, liegt etwas unattraktiv. Die Vorbereiche
zu den Schaltern sind räumlich zu eng dimensioniert und in den Obergeschossen sind die Wartezonen sehr peripher gelegen. Mit der vorgeschlagenen windmühlenartigen Anordnung der
flexiblen Bürostruktur wird in den oberen Geschossen die Orientierung mit dem Blick in die Umgebung möglich. Dabei wurden jedoch durch diese Zweiteilung auch Verwaltungsbereiche aufgetrennt. Zu wenig Wert wurde auf die gewünschte Trennung von Mitarbeiter- und Kundenzone
gelegt. Das Atrium im dritten Obergeschoss als Aufenthaltsraum für das Personal, umgeben von
öffentlichen Erschliessungszonen, ist untauglich. Zudem sind gerade in diesem Geschoss publikumsintensive Bereiche wie Schule und Grundbuch vorgesehen.
Gut auffindbar sind die Parkplätze für Autos und Fahrräder hinter dem Haus im Hof angeordnet.
Die Aussenraumgestaltung ist ansprechend thematisiert und zusammen mit den schlichten Fassaden ergibt sich ein stimmiges, ausgewogenes Gesamtbild.
Durch den kompakten Baukörper sind sowohl in der Konstruktion, wie auch Wirtschaftlichkeit
günstige Voraussetzungen geschaffen. Die klare Struktur ermöglicht auch eine gewünschte
Flexibilität der Nutzflächen. Bei der Haustechnik wird eine übliche, bewährte Konzeption vorgeschlagen.
Das Projekt CANNA ist eine sorgfältige Arbeit, die hauptsächlich in der städtebaulichen Setzung
des Volumens überzeugt. Im Innenraum scheint die kompakte Form zu eng, was nutzungsmässig zu Nachteilen führt.
10 Allrounder
Verfasser / Architekt:
3. Rang / 3. Preis
Thomas K. Keller Architekt ETH BSA SIA
St. Gallen
Mitarbeiter:
Thomas K. Keller
Mira Heiser
Pascal Wassmann
Fachplaner / Spezialist:
Waldhauser Haustechnik AG
St. Gallen
Situation
Modellfoto
539
Grundriss Erdgeschoss
B
Velo
3 Sozialamt
3.11 Sekretariat 78
3.10 Leiter 18
3.13 Bespr. 12
Personaleingang/
Anlieferung
3.12
5 Einwohneramt
11.11Post 12
5.12 Sekretariat 85
Haupteingang
5.13
6
A
A
7
Vorplatz
Naturstein
Asphalt
10 Parkplätze
8
13 Eingangshalle 115
11.15
9
5.14 Bespr. 12
10
Erweiterung
12 Sitzung 30
5.10 Leiter 18
B
Baulinie
12 Sitzungszimmer
Ufergarten
+/-0.00 =
539.00
Ansicht Fassade
+ 14.25
539
Visualisierung
+/-0.00
Projektbeschreibung
Allrounder
Das neue Verwaltungsgebäude übernimmt mit seiner Position die geometrische Ausrichtung der
umliegenden Industriebauten. Damit wird räumlich ein übergeordneter Zusammenhang zur Umgebung geschaffen. Das Projekt Allrounder versucht durch einen schlichten, viergeschossigen
Baukörper einen gefassten Aussenraum aufzuspannen.
Durch die Stellung des Neubaus wird die neue Parkierungsanlage als Teil des Verwaltungszentrums einbezogen. Es entsteht damit ein erweiterter Strassenraum, eine Art Boulevard mit einem
grossen städtebaulichen Entwicklungspotential. Diese städtebaulich überzeugende Ausrichtung
geht allerdings zu Lasten eines grosszügigen Vorplatzes, welcher dem Verwaltungsbau eine gewisse Ausstrahlung verleihen könnte. Dies kann auch durch den rückseitig angeordneten Platz
nicht aufgewogen werden. Die reine Nutzung als Parkplatz, der fehlende Sicht- und Wegbezug
zur Eingangshalle und die zu schmale und verwinkelte Einfahrt verleiht diesem unübersichtlichen Platz einen unerwünschten Hinterhofcharakter. Auch die daran angrenzende Ufergestaltung entlang der Uze bleibt etwas unentschlossen.
Die allseitig gleichmässig ausgebildete Fassade reagiert in ihrer architektonischen Gestaltung
auf die heterogenen Umgebung. Im ihrem undifferenzierten Ausdruck erinnert sie aber mehr an
einen Schulhausbau als an eine Gemeindeverwaltung.
Der Gebäudeeingang erfolgt in unprätentiöser Gestik von der Lindenstrasse her. Zentraler Orientierungspunkt im Gebäude bildet die viergeschossige Erschliessungshalle, über welche alle
Schalter direkt erreicht werden können. Die innere Organisation ist für die Besucher klar und
überzeugend gegliedert. Allerdings sind die Dimensionen des Gebäudes eher knapp für die Entfaltung einer grosszügigen Raumstimmung. Zu bemängeln sind insbesondere die eingeschränkte Flexibilität innerhalb der einzelnen Nutzergruppen, sowie die Erschliessung der WC-Anlagen.
Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert. Vorgeschlagen wird eine vorgehängte Gebäudehaut
aus Ortbeton, welche partiell sandgestrahlt wird. Diese aufwändige Baukonstruktion wird in einer anspruchsvollen Materialisierung umgesetzt. Statisch nicht bewältigt ist die dreigeschossige
Auskragung über dem Haupteingang.
Der angestrebte Minergie-P Standard sollte dank kompakten Volumen und mit den zusätzlich
vorgeschlagenen Massnahmen erreicht werden können. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Aspekte weist das Projekt, im Vergleich mit den übrigen Vorschlägen der engeren Wahl, bezüglich
Rauminhalte und Geschossflächen leicht höhere Werte auf.
Überzeugend bei diesem, über weite Teile sorgfältig ausgearbeiteten, Projekt sind die städtebaulich geschickte Ausrichtung und die um die zentrale Halle organisierten Grundrisse. Demgegenüber steht eine etwas spannungslose Fassadengestaltung sowie der fehlende Vorplatz. Der
Entwurf kann daher dem Anspruch eines öffentlichen Verwaltungsgebäudes nur bedingt gerecht
werden.
15 flint
Verfasser / Architekt:
4. Rang / 4. Preis
Wüest Architekten ETH/SIA/GmbH
Zürich
Mitarbeiter:
Frank Ott
Fachplaner / Spezialist:
Meierhans + Partner AG, Gebäudetechnik
Schwerzenbach
Situation
Modellfoto
B
Grundriss Erdgeschoss
Lindenstrasse
Velos
Zufahrt
Eingangshalle 105
10 PW
Haupteingang
539.00 M.ü.M.
Personaleingang
11.11 Post 12
12 Sitzung 24
7.12 Informatik 12
7.11 Sekretariat 43
IV
A
A
5.12
Druck.
Kop.
Roto.
6
5.11 rückw. Bereich
48
Einwohneramt Zivilstandsamt / AHV
7.13 Bespr. 12
5.13 Schalter
5.12 Sekretariat 60
5.14 Bespr. 11
B
5.10 LeiterIn 17
Finanzverwaltung
Ansicht Fassaden
Visualisierung
Uze
7.10 Leiter.18
Projektbeschreibung
flint
Ein in der Länge versetzter, kubisch geschnittener Baukörper wird auf ein Plateau gesetzt, das
gegenüber der Linden- und Birkenstrasse etwas erhöht ist. Durch die Zurücksetzung des Baukörpers entsteht ein grosszügiger Eingangsplatz, der für vielfältige Zwecke sehr gut nutzbar ist.
Das erhöhte Eingangsniveau schafft auch einen guten Übergang zum etwas höher gelegenen
Gelände, auf dem der Parkplatz vorgeschlagen wird. Drei Bäume entlang der Uze bilden einen
Filter zwischen Gemeindehaus und Gewässer. Die mit den Büroräumen im Erdgeschoss niveaugleiche, einladende Begegnungszone an der Uze kann zu betrieblichen Störungen führen.
Durch den Gebäudeversatz auf der Eingangsseite wird eine räumliche Verzahnung mit dem
ehemaligen Bürogebäude erreicht. Gegenüber der gerade verlaufenden Uze wird ein gleicher
Versatz im Gebäudekörper vorgeschlagen. Diese Reaktion auf die ortsbauliche Situation ist
nicht verständlich. Die Parkierung im südwestlichen Bereich des Gemeindehauses ist zweckmässig. Die Zufahrt erfolgt um das ehemalige Kino herum und wird als etwas umständlich beurteilt.
In der Mitte des versetzten Verwaltungsgebäudes wird über einen quadratischen Luftraum eine
räumliche Transparenz zwischen den Stockwerken geschaffen. Über den Luftraum sind die
Obergeschosse, die alle über Publikumsverkehr verfügen, miteinander verbunden. Auf allen Geschossen werden die abtrennbaren Publikumsschalter übersichtlich angeordnet. Die Trennung
von Kunden- und Mitarbeiterzone ist gut umgesetzt. Die Sicherheit ist auch gut gewährleistet.
Der Aufbau des Gebäudes ist klar – Luftraum, Treppenhäuser, Lift und Nebenräume bilden
einen inneren Kern. Zwischen Kern und Aussenhülle entsteht eine flexibel zu unterteilende
Raumschutzschicht. Die daraus resultierende Bürotiefe ist für eine zeitgemässe Büromöblierung teilweise knapp. Binnenkorridore erschliessen entlang des Kerns die verschiedenen Büros
untereinander. Schade, dass der atriumähnliche Luftraum in den Obergeschossen über keinen
Aussenbezug verfügt.
Der konstruktive Aufbau des Gebäudes ist klar – tragende Teile sind der innere Kern und vorfabrizierte Stützen im Fassadenbereich. Das Haustechnik-Konzept wird überzeugend vorgetragen. Ringleitungen um den Gebäudekern führen zu den Büros, und die raumhohen Fenster am
Gebäude sind Teil des angedachten Energiekonzeptes. Das statische Konzept, die vorgeschlagende Raumhülle und das beschriebene HLK-Konzept sind relativ einfach. Gebäudevolumen
und Geschossflächen liegen beide über dem Gesamtschnitt der eingereichten Arbeiten, was
wahrscheinlich zu etwas überdurchschnittlichen Erstellungskosten führen könnte.
Das Verwaltungsgebäude wird geprägt durch raumhohe Fenster, Stützen, Wandscheiben und
Deckenränder. Das Gebäude sieht zweifelsohne wie ein neuzeitliches Verwaltungsgebäude aus
– ob diese Fassade einen öffentlichen Bau genügend ausdrückt, wird dispers diskutiert. Ist es
nun ein sauber erdachtes Bürohaus oder ein etwas zu bescheidenes Gemeindehaus?
Trotz der angebrachten Kritikpunkte weist das Projekt flint gute Ansätze in der Situierung, im
inneren Aufbau, der Bereichsorganisation und auf der gestalterischen Ebene auf. Das Projekt
hat einen wertvollen Beitrag geliefert im Findungsprozess für ein neues Verwaltungsgebäude
der Gemeinde Uzwil.
14 open office
Verfasser / Architekt:
5. Rang / 5. Preis
bernath+widmer architekten eth htl sia
Zürich
Mitarbeiter:
Roland Bernath
Benjamin Widmer
Flurina Cahannes
Fabio Compagno
Fachplaner / Spezialist:
gkp fassadentechnik ag
Aadorf
Jauslin + Stebler Ingenieure AG, Bauingenieure
Basel
Situation
Modellfoto
Grundriss Erdgeschoss
Ansicht Fassaden
Visualisierung
Projektbeschreibung
open office
Die Projektverfasser rücken mit ihrem Neubau so nahe wie möglich an die Uze. In Kombination
mit einem schlanken Baukörper entsteht so ein grosser zusammenhängender Platz. Das Volumen des Neubaus nimmt direkten Bezug zur Umgebung. Die Ausrichtung des Körpers folgt
den gegenüberliegenden Industriebauten. Der entstehende Vorplatz schafft mit der Gliederung
durch die Baumgruppen eine angemessene Zugangssituation. Einzig die Parkierung bleibt in
der Aussenraumgestaltung etwas unklar ausformuliert.
Durch die gewählte Materialisierung und Fassadengestaltung demonstriert der Neubau Autonomie und eine gewisse Dominanz. Die Dachform wirkt aufgesetzt und ohne funktionellen Bezug
zum Gebäude.
Der langgezogenen, schmale Grundriss verhindert eine angemessene innenräumliche Grosszügigkeit. Dies gilt insbesonderere für die Kundenschalter in der Eingangshalle. Die internen
Abläufe sind nicht optimal organisiert. So ist die gewünschte Entflechtung der öffentlichen und
internen Erschliessung mit dem zentralen Korridor nicht gewährleisten. Die vom Treppenhaus
her zugänglichen Schalter in den Obergeschossen erscheinen in ihrer rückwertigen Lage versteckt und in der Grösse zu knapp bemessen.
Das Projekt liegt mit der Kubatur im Durchschnitt, was eine wirtschaftlich vertretbare Lösung
erwarten lässt.
Das Projekt open office stellt einen interessanten Beitrag zur gestellten Problematik dar. Gesamthaft gesehen wurde die Aufgabe mit einer städtebaulich geschickten Setzung einfach und
klar gelöst.Trotzdem vermag der Entwurf aber weder in seinem äusseren Ausdruck noch betrieblich zu befriedigen.
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