FUNKTIONALE ASPEKTE: Die funktionellen Anforderungen sind in

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FUNKTIONALE ASPEKTE:
Die funktionellen Anforderungen sind in eigenständige Bereiche getrennt und von außen klar
ablesbar. Der U-förmige Baukörper übernimmt in 2 Obergeschossen die Kanzleien, Archive und
Nebenräume der Institute Jäger und Pioniere sowie im Kellergeschoss deren Magazine und
Waffenkammern. Im Querriegel sind die Lehrsäle, Projekt und Seminarräume des Lehrsaaltraktes in
Art einer Hallenschule angelegt. Die Eingangshalle übernimmt die Funktionen Foyer, vertikale
Erschließung und Pausenzone. Sämtliche Funktionsbereiche sind getrennt voneinander nutzbar.
Kanzleien: Die Institute der Jäger und Pioniere sind im Projekt 141809 in einer Ebene organisiert,
können aber auch 2-geschossig organisiert und je einem Flügel zugeordnet werden. Die
Institutsleitung ist jeweils zentral in der Mitte situiert, in den Flügeln sind die Lehrgruppen
zusammenhängend angeordnet. Den Abteilungsleitern und Kommandanten können die Eckzimmer
zugewiesen werden. Die Sanitäreinheiten und Nebenräume sind in den Innenecken als kompakte
Einheiten untergebracht. Der Kanzleitrakt ist zur Halle und zum Lehrsaaltrakt abschließbar.
Magazine/Keller: Die Magazine sind im Keller des U-förmigen Kanzleigebäudes angeordnet. Die
Anlieferung erfolgt von der Nebenstraße im Südosten. Über eine Rampe erreicht man den für LKW
geeigneten Standplatz. Der Bereich vor dem Einfahrtstor ist für Ladezwecke überdeckt. Die
Magazinbereiche der Jäger und Pioniere sind getrennt. Ein separater Eingang für den Feldeinsatz ist
neben dem Anlieferungstor vorgesehen und führt zum Schuhwaschraum mit nachfolgendem
Trockenraum. Über diese Schmutzschleuse und die Stiege gelangt man in die Halle.
Eingangshalle: Den Mittelpunkt des neuen Gebäudes bildet die zentrale Eingangshalle als
großzügiges Foyer, welches nicht nur als Kommunikations- Informationszentrum und Pausenraum
dient, sondern auch alle Funktionsbereiche miteinander verbindet. Der Zugang erfolgt von der
Kasernen-Hauptachse und den vorgelagerten Antreteplatz. Die Halle übernimmt die zentrale
Erschließung und die Funktion eines offenen Pausenbereiches. In der Halle ist auch der Lastenaufzug
für alle Bereiche zentral angeordnet. Der gewählte Hallentyp ermöglicht einen kontrollierbaren,
übersichtlichen und zeitgemäßen Schulungsbetrieb. Der behindertengerechte Zugang erfolgt von der
gegenüberliegenden Hallenstirnseite, dieser bildet auch den Hauptzugang bei einer eventuellen
externen Nachnutzung des Gebäudes.
Lehrsaaltrakt: Durch den Hallenteil vom Kanzleitrakt abgekoppelt stellt sich der nordorientierte,
quer zur Kasernenhauptachse geplante Lehrsaaltrakt in Material und Form eigenständig dar. Im
Erdgeschoss sind die 50m² Lehrsäle mittig und die beiden Traditionsräume an den Ecken angelegt.
Das auskragende Obergeschoss übernimmt die Projekt&Seminarräume sowie den großen teilbaren
Lehrsaal. Eine eigene Sanitärgruppe pro Geschoss sowie Lehrmittelräume sind den Lehrsälen
zugeordnet. Die Saaltrennwände bilden Nischen und nehmen Möbelfunktionen wie Garderobe,
Faltwandabstellnische, Vitrinen, Technik usw. auf. Im oberen Bereich sind die Saaltrennwände
verglast, um die natürliche Belichtung der Halle für tiefere Raumteile zu nutzen.
ÖKONOMISCHE & ÖKOLOGISCHE ASPEKTE
Flexibilität: Für ein hohes Maß an Flexibilität ist ein tragendes Außenwandsystem aus Wandscheiben
und Brüstungsträgern mit innenliegenden Stützen vorgesehen. Sanitärbereiche und vertikale
Erschließung sind zentral zusammengefasst. Für eine spätere Nachnutzung kann die Erschließung
außerhalb vom Kasernengelände ohne großen baulichen Aufwand von der zweiten Hallenstirnseite
her erfolgen. Durch den Leichtausbau im Inneren sind Adaptierungen einfach zu bewerkstelligen.
Energiekonzept: Basis für das Gebäudeklimakonzept ist das thermisch optimierte Gebäude, das
aufgrund von Grundriss, Wärmedämmung, Verglasung, Sonnenschutz etc. nur mehr wenig Energie
zum Erreichen eines guten Raumklimas benötigt. Die klare Trennung der Gebäudefunktionen ist auch
in der Haustechnik bedingt und berücksichtigt die Zonierung in natürlich belüftete Kanzleien und
mech. belüftete, gekühlte Lehrsäle.
Sommerliche Überwärmung: Um eine sommerliche Überwärmung zu vermeiden, werden alle
Bereiche mit einem einstrahlungsgesteuerten Sonnenschutz versehen. Der besonders beanspruchte
Lehrsaalbereich ist überwiegend nach Norden orientiert. Im Kanzleitrakt ist eine statische
Nachtentlüftung mit Querlüftungs-möglichkeit vorgesehen. Eine kontrollierte Raumlüftungsanlage
mit effizienter Wärmerückgewinnung in der Heizperiode ist für Lehrsäle, Seminarräume und die
beiden Traditionsräume geplant. Beim geplanten System übernimmt die Lüftung den erforderlichen
hygienischen Luftwechsel, wobei die Außenluft im Erdkollektor vortemperiert wird (Komfortlüftung).
Tageslichtnutzung: Ein ausreichender Tageslichtquotient und somit Tagesbelichtung wird für
Lehrsäle, Kanzleien udgl. durch optimierte Fenstergrößen, Tageslichthalle und Oberlichten erreicht.
Das Oberlicht der Gänge wird mittels Lichtlenkung bis in die Untergeschosse geführt. Die hohe
Tagesbelichtung reduziert den Kunstlichtanteil im Tagesbetrieb.
STÄDTEBAULICHE & BAUKÜNSTLERISCHE ASPEKTE
Städtebau: Ausgehend von den bestehenden Kreuzbauten und dem Wirtschaftsgebäude wird die
nicht fertig gestellte „Soldatenstadt“ mit einem Kopfbauwerk ergänzt. Ein U-förmiger Baukörper
nimmt die Baufluchtlinien und Höhenentwicklung des Bestandes auf und wird an das benachbarte
Kreuzgebäude herangeschoben. Es verzahnt sich optisch in Art einer Positivform mit der Stirnseite
des Unterkunftgebäudes. Im Norden zur Wache gerichtet wird ein Querriegel mit Lehrsälen am „U“Grundriss festgemacht. Die zwischen die Trakte geschobene Eingangshalle übernimmt die von beiden
Seiten mögliche Haupterschließung. Der 2-geschossige Lehrsaaltrakt ist im Obergeschoss abgesetzt
und kragt nach zwei Seiten aus. In Verbindung mit dem straßenseitig herausgehobenen
Kellergeschoss wird auf die leichte Hangneigung reagiert. Der weit auskragende Baukörper des
überwiegend Nord-orientierten Lehrsaaltraktes schafft eine markante Eingangszone und einen
überdeckten Bereiche für den vorgelagerten Antreteplatz.
Material&Oberflächen: Die funktionalen Anforderungen des Gebäudes werden im Erscheinungsbild
thematisiert. Der Kanzleitrakt zeigt eine stringente, hinterlüftete Metallfassade, die abhängig vom
Lichteinfall in verschiedenen Farbtönen schimmert und mit dem Nachbargebäude harmoniert. Die
verglaste Eingangshalle ist nach Norden transparent und im Süden mit einem fixen Sonnenschutz
versehen. Die geöffneten Dachflächen sind für ein angenehmes Raumklima mit 3-fach Verglasung
und zur optimierten Dämmung transluzent ausgeführt. Die Räume erhalten, integriert in die Fassade,
Aussenjalousien mit Sonnen und Windwächtersteuerung sowie manueller Einstellung, um flexibel auf
die unterschiedlichen Lichtsituationen reagieren zu können. Der Lehrsaaltrakt erhält eine
hochwertige, eingefärbte Glasfaserbetonfassade (Fibre-C). Im Innenbereich signalisieren warme,
einladende und natürliche Materialien Offenheit, Klarheit aber auch Übersichtlichkeit durch
Unterstreichung der Raumzusammenhänge und Raumfolgen.
Freiraumplanung: Von der Wache aus erschließt der ca. 750m² großer Antreteplatz die Anlage. Die
befestigte Fläche mit Aufstellmöglichkeiten für LKW oder Mannschaftstransporter wird bis zur
Kasernenstraße gezogen, um Raum für unterschiedliche Nutzungen zu bieten. Stellplätze für PKW
und Kleinbusse sind entlang der Kasernenhauptachse, vor dem Kanzleitrakt, direkt neben dem
Antreteplatz vorgesehen. Der offene Hof dient mit einer abgesenkten, befestigten Zufahrtsfläche der
Magazinanlieferung und bietet bei Feldeinsatz den separaten Gebäudezugang mit Schmutzschleuse.
Der überwiegende Teil der Hoffläche ist begrünt und bietet entsprechende Ausblicke für die
angrenzenden Kanzleien. Die bestehende Baumreihe entlang des Munitionsdepots wird ergänzt und
schirmt dieses ab. Im südlichen Bereich hinter dem Gebäude wird das Gelände entsprechend dem
benachbarten Kreuzgebäude modelliert und erhält eine Rasenfläche.
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