Präeklampsie Präeklampsie-

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Präeklampsie-Präeklampsie
eine psychosomatische
Erkrankung?
Dr. med. M. BulgayBulgay-Mörschel
Universitätsfrauenklinik Jena/
Abteilung Geburtshilfe
UFK JENA
Ätiologie und Prädiktion
Infektion?
Hormone?
Fibronectin?
Elektrolyte?
Depression?
Bilateraler
Proteine?
Notch?
sFlt-1
fDNA?
PlazentationsVE-cadherin Endotheldysfunktion? störung?
Angst?
Stess?
Biografie?
1
Psychosomatische Forschung
Retrospektiv
Befragung während oder
nach der Erkrankung
Verzerrte Abbildung von
Befinden und Emotionen
Teilnahme von selektiven
Patientinen mit hohem
Leidensdruck
Geeignet zur Erhebung
demographischer Daten und
stabiler
Persönlichkeitsmerkmale
Prospektiv
Befragung von gesunden
Schwangeren
Kein Bias durch
somatopsychische
Veränderung aufgrund
Erkrankung
Geringer Selektionsbias
Nachteil: Sehr hohe
Fallzahlen für statistisch
sinnvolle Auswertung
notwendig
Psychosomatische Forschung
Qualitative
Untersuchung
Interviews, Gespräche
Persönlicher Eindruck
Erfassung
psychodynamischer
Zusammenhänge
Erfassung
Persönlichkeitstruktur
Ganzheitlicher Zugang zur
Patientin
Geringe Fallzahlen
Quantitative
Untersuchung
Fragebögen (persönlich,
postalisch,Internet))
postalisch,Internet
Kein persönlicher Eindruck
Keine psychodynamischen
Zusammenhänge
Erhebung von Teilaspekten
der Persönlichkeit oder
soziodemografischer
Faktoren
Ganzheitlicher Zugang nicht
möglich
Hohe Fallzahl
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Persönlichkeitsmerkmale und psychodynamische
Aspekte
Mangelndes Vorbild für Weiblichkeit/Sexualität und gesunde
Mutterschaft, brüchige Identität
Abhängigkeit von Mutter, Überspitzte Idealisierung der
eigenen Mutter und hohe Anforderung an Mutterschaft =>
Chronische Atmosphäre der Überforderung =>Unbewußte
=>Unbewußte
Versagensangst,, MinderwertigkeitsVersagensangst
Minderwertigkeits-, SchuldSchuld- und aggressive
Gefühle, (Angst „aufgefressen zu werden“)
Intrapsychische Konfliktlösungsversuch: Versorgung des
Kindes auf Minimum reduzieren und Kind klein halten
Rymahevskii et al., 1990
35
30
Psychosomatische
Erkrankungen
Psychotherapeut.
Behandlung
Seelische
Belastungen
Belastende
Ereignisse
25
20
15
10
5
0
HES
Kontrolle
Leeners et al.: Psychosomatische Aspekte in der Ätiologie hypertensiver
Schwangerschafts-erkrankungen: Geburtsh Frauenheilk, 2002
3
Depression and Anxiety in Early Pregnancy and Risk for
Preeclampsia
TAPIO KURKI, MD, VILHO HIILESMAA, MD, RAIMO RAITASALO, PhD, HANNU MATTILA, MSc and
OLAVI YLIKORKALA, MD
Fragestellung: Zusammenhang zwischen Angst/Depressivität
und Präeklampsie
Methode: Prospektiv, 623 Nulliparae, 1010-17. SSW (ambulant)
Fragebögen: Becks
Becks--DepressionsDepressions-Inventar
Ergebnisse: Assoziation von Depression und Angst mit
erhöhtem Risiko für Präeklampsie:
Depression: OR 2.5; (95% [CI] 1.1, 5.4)
Angst: OR 3.2; (95% CI 1.4, 7.4 )
Diskussion: Depression und Ängstlichkeit in FrühFrühschwangerschaft sind mit erhöhtem Risiko für Präeklampsie
assoziiert
Vollebregt K, van der Wal M, Wolf H, Vrijkotte T, Boer
K, Bonsel G. Is psychosocial stress in first ongoing
pregnancies associated with pre-eclampsia and
gestational hypertension?
BJOG 2008;115:607–615.
4
33J., IG/0P, BMI: 35,6
Mai 2006: Erstvorstellung zur FD
A. uterina rechts
20+3 SSW
A. uterina links
5
A. umbilicalis/A. cerebri media/Ductus venosus
22+3 SSW
Pschychische Begleitung in SS
Informationsaustausch über aktuelle Befunde
Reflexion möglicher Optionen (IUFT,
Überlebenschancen) im geschützten Setting
Ansprechen des IUFT
Wichtig: Pat. das Gefühl geben, an ihrer Seite
zu sein, sie nicht alleine zu lassen
Ziel: Bereits im Vorfeld Beziehung aufbauen
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REDF: Reverse Flow NA
23+2 SSW
Intrauteriner Fruchttod
220g
23+0 SSW
Entlassungsbrief
Diagnosen:
Diagnosen:
O14.1 Schwere Präeklampsie
O41.0 Intrauterine Wachstumsretardierung,
Wachstumsretardierung,
Oligohydramnion
O36.4 Fetus mortuus in der 23. SSW
Therapien: Antihypertensiva
Therapien:
Antihypertensiva,, KortikosteroidKortikosteroid-Gabe,
med. Abortinduktion
Verlauf: Frau X (I G, I P) stellte sich in der 22. SSW
wegen einer ausgeprägten Hypertonie (200 / 140
mmHg),
mmHg
), Proteinurie
Proteinurie,, Ödemen und starke
Kopfschmerzen im Kreißsaal vor.
Eine ausgedehnte Thrombophiliediagnostik wurde
ohne Auffälligkeiten betrieben.
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Psychische Begleitung postpartum
Trauer, Schlafstörungen, Alpträume,
Hilflosigkeit, Ärger, Schuldgefühle,
Partnerschaftsprobleme
Kontakt mit Selbsthifegruppe(„
Selbsthifegruppe(„Gestosefrauen
Gestosefrauen““ )
Niederschwellige Psychotherapie (1x/14 Tage)
Aufarbeitung der Lebensgeschichte (Verbesserung
der Mutterbeziehung, Kinderwunschmotiv)
Anhaltender KiWU versus Angst vor erneuter
Präeklampsie
03/2007: Erneute Schwangerschaft
(Freude , Angst und Hoffnung)
Komplikationsloser Verlauf bis 20. SSW
Doppler A. uterina re
Doppler A. uterina li
8
22+1 SSW
9
26.SSW: Perinatologisches Konsil
IUGR mit Wachstumsstillstand
Hochpathologische Dopplerbefunde
Kritische Prognose sowohl extraextra- als auch
intrauterin
Konsens mit der Schwangeren:
Fortsetzung der Schwangerschaft mit dem Risiko
des IUFT
REDF A. umbillicalis
26+1 SSW
Intrauteriner Fruchttod
Gewicht: 420g
Psychotherapeutische
Betreuung
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Psychotherapeutische Betreuung
Psychische Dekompensation
Ursachenforschung (subjektive Krankheitstheorien für
IUFT)
Narzistischer Konflikt (Dekompensation der
Selbstwertproblematik)
Depressive Symptome (Handlungsunfähigkeit im
Alltag, Partnerschaftsprobleme, Frage nach
Lebenssinn)
Kurantrag abgelehnt=>Symptomverschlechterung
abgelehnt=>Symptomverschlechterung
Erneuter Antrag mit Epikrise zur psychischen
Situation=> Annahme des Antrages =>Stabilisierung
während Kur
3. Schwangerschaft
SSSS-Diagnose 8 SSW
Behandlung mit Pentalong
Engmaschige USUS-Kontrollen
Trotz psychologischer Betreuung zunehmende
Angstsymptomatik
Stat. Aufnahme 26. SSW aus psychischer
Indikation
Weiterer Verlauf:???????
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3. Schwangerschaft
Therapiestrategien
Schwangerschaft
Supportive Gespräche
Aktives Zuhören und “
“Aushalten
Aushalten””
Informationsvermittlung
Entspannungsverfahren
Ziel:
Angstverarbeitung
Angstverarbeitung-- und reduktion
Psychische Vorbereitung auf Sectio,
Sectio,
Frühgeburt, IUFT
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Therapiestrategien
Wochenbett
Supportive Gespräche
Aktives Zuhören und ““Aushalten
Aushalten””
Krisenintervention
Schuldgefühle und Selbstvorwürfe erkennen,
erkennen, benennen
und reflektieren
Selbstwertkonflikt erkennen und vorsichtig ansprechen
Depressive Symptome erkennen
Angebot der Nachbetreuung
Zusammenfassung
Präeklampsie keine psychosomatische Erkrankung
Multifaktorielle Genese
Keine spezielle „Gestose
„Gestose Persönlichkeit“
Hinweise zur psychosomatischen Ätiologie und Psychodynamik
Psychothetapeutische Mitbetreuung während Schwangerschaft
Postpartale supportive psychotherapeutische Betreuung, ggf
psychiatrische Betreuung nach individuellem Bedarf
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Herzlichen Dank für
Ihre
Aufmerksamkeit!
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