(Glossar 2 - Verdrängen und verleugnen - Abwehrmechanismen der Seele) Begriff: Ambivalenz Doppeldeutigkeit, Doppelwertigkeit; die Gleichzeitigkeit widersprüchlicher Gefühle und Gedanken. Coping Bewusste Bewältigung belastender, unangenehmer Situationen und Gefühle durch kognitive, emotionale und aktiv handelnde Strategien (englisch "to cope" = "bewältigen"). Depression Vielschichtige psychische Erkrankung, die vor allem durch Gefühle der Hoffnungslosigkeit, Niedergeschlagenheit, Apathie, Handlungsunfähigkeit, Verzweiflung und Schuld geprägt ist. Dissoziation Abspaltung, Abtrennung von Erinnerungen, Gefühlen und Empfindungen sowie Persönlichkeitsaspekten nach traumatischen Erfahrungen. Die Dissoziation gilt als Schutzmechanismus des Unbewussten, weil sie potenziell überfordernde Ereignisse davon abhält, ins Bewusstsein einzudringen. Eskapismus Realitätsflucht, Flucht in eine Scheinwelt; Weigerung, die Wirklichkeit anzuerkennen (englisch "to escape" = "entkommen", "fliehen"). Gegenübertragung Alle unbewussten Gefühlsreaktionen des Therapeuten auf die Vorstellungen, das Verhalten, die Person und die Übertragungen seines Patienten. Hypnose Vom Wachbewusstsein und vom Schlaf abweichender, durch unterschiedliche Techniken ausgelöster Bewusstseinszustand (Trance), in dem das Bewusstsein stark eingeschränkt ist und das Unbewusste ansprechbar wird (griechisch "hypnos" = "Schlaf"). Neurose Psychische Störung ohne erkennbare körperliche Ursachen (beispielsweise Angstund Zwangsneurose), als Auslöser gelten genetische Anlagen und verdrängte Konflikte. (Glossar 2 - Verdrängen und verleugnen - Abwehrmechanismen der Seele) Trauma Schwere seelische Verletzung (Schock) durch lebensbedrohliche, den Kern der Persönlichkeit gefährdende Erfahrungen (Krieg, Katastrophen, Gewalt, Unfall, Tod), die nicht mehr bewältigt werden können. Der unlösbare Konflikt löst extreme Angstgefühle aus und geht meist mit völliger Hilflosigkeit und dem Verlust jeglicher Selbstkontrolle einher (griechisch "trauma" = "Wunde", "Verletzung"). Triebe Nach Freud die angeborenen, als Gefühl wahrgenommenen, unbewussten Grundantriebe des Menschen. Die Triebe sind Träger der psychischen Energie, dem Zugriff des Bewusstseins entzogen und dienen der Lebenserhaltung (beispielsweise Nahrungstrieb, Sexualtrieb, Aggressionstrieb, Muttertrieb). Über-Ich, Ich, Es Das von Sigmund Freud entwickelte Modell der Psyche (Persönlichkeit) umfasst drei Instanzen: Das "Es" ist die Instanz des Unbewussten. "Es" umfasst die angeborenen Antriebe (Grundbedürfnisse) des Menschen, die nur dem Lustprinzip folgen und sofortige Befriedigung verlangen (Hunger, Durst, Libido etc.). Das "Über-Ich" ist die Instanz der von Eltern, Freunden, Kirchen, Schule und Gesellschaft übernommenen, lebenslang gelernten moralischen Normen (Moralitätsprinzip). Das "Über-Ich" bewertet die Forderungen der Triebe und Wünsche des "Es". Das "Ich" ist die Instanz des bewussten, personalen Handelns. Das "Ich" strebt nach einem Ausgleich zwischen den angeborenen Trieben des "Es" und den erlernten Normen des "Über-Ich". Dabei versucht es, die aus dem "Es" aufsteigenden Triebimpulse mit den Wertvorstellungen des "Über-Ich" in einen möglichst konfliktfreien Einklang zu bringen (Realitätsprinzip). Übertragung Unbewusste Übertragung einstiger Gefühle, Vorstellungen, Gedanken, Wünsche und Beziehungen auf neue Adressaten, in der Psychoanalyse auf den Therapeuten. Da sich der Therapeut als neutrale Projektionsfläche anbietet, werden verdrängte Konflikte in der Übertragung aktualisiert, wiederholt (wiederbelebt) und ansprechbar.