Neubaumaßnahmen Projekthandbuch (PHB) Bauvorhaben Bezeichnung / Standort Neubau Feuerwache 4 / Heßstr. 120, M.-Schwabing Neubau Erweiterung Projekt Nr. (PS/POM) : 12HI.003496 ................. Baureferat / / Telefon Hochbau 22/ Angelika Malinowski / 233-60687 Datum 28.06.2010 Nutzerreferat / / Telefon KVRKVR / Sebastian Loher / 2353-3196 Datum 28.06.2010 Gliederung des Projekthandbuches 1. Planungskonzept 2. Alternative Lösungsmöglichkeiten 2.1 2.2 2.3 3. Gebäude 3.1 3.2 3.3 4. Erläuterung der Planung Aufgliederung der Baukörper Zahl der Geschosse Außenanlagen 4.1 4.2 5. Beschreibung Bewertung Entscheidung Erläuterung der Planung Besondere Anforderungen Künstlerische Ausgestaltung 1 1. Planungskonzept Auf dem Gelände des ehemaligen Zentrums für Katastrophenschutz in der Heßstr. 120 (Fl. Nr. 472/327, Gemarkung Schwabing) wird der Neubau der Feuerwache 4 geplant. Das Baugrundstück hat eine Fläche von 12.136 m² (ca. 140 m auf 87 m) und befindet sich seit Mitte 2008 im Eigentum der Landeshauptstadt München. Die bestehenden Gebäude des ehemaligen Katastrophenschutzzentrums (Vordergebäude, Rückgebäude, Tiefgarage mit Schutzraum, teilweise 2 Untergeschosse) werden in Zuständigkeit des Kommunalreferats vollständig abgerissen. Eine vom Architekturbüro agn und dem Ingenieurbüro für Tragwerksplanung CBP im Juni 2009 durchgeführte Untersuchung zur Integrationsfähigkeit der unterirdischen Bausubstanz des ehemaligen Katastrophenschutzzentrums kommt zu dem Ergebnis, dass eine Weiternutzung auch von Teilen der Altbebauung aus funktionalen, bautechnischen und statischen Gründen nicht empfohlen werden kann. Die nähere Umgebung des Grundstücks Fl. Nr. 472/327 ist von mehrgeschossigen solitärartigen Verwaltungs- und Gewerbebauten geprägt. Die Verkehrserschließung des Grundstücks erfolgt derzeit ausschließlich über die Heßstraße, die an dieser Stelle als Sackgasse ausgebildet ist. Die Heßstraße ist in Grundstücksnähe an die Loth- und Dachauer Straße angebunden. Das Konzept für den Neubau der FW 4 umfaßt folgende Gebäude und Nutzungseinheiten: - Vordergebäude mit der Wache 4 der Berufsfeuerwehr München, der Integrierten Leitstelle München sowie Flächen für das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr München Mitte - Rückgebäude mit dem Gerätehaus der Freiwillige Feuerwehr München Mitte und einem Zentrum für den Katastrophenschutz - Tiefgarage für alle 4 Nutzungseinheiten Auf dem Grundstück befindet sich ein Tiefbrunnen zur Versorgung der lokalen Bevölkerung im Notfall, der aufgrund der Baumaßnahme innerhalb des Grundstücks verlegt werden muß. Zur Versorgung der Katastrophenschutzeinheit wird eine Tankstelle errichtet. Die Hofflächen sind durchgängig befestigt, befahrbar und für Übungszwecke nutzbar. Am Rückgebäude befindet sich ein Steigturm für Übungen. Am Vordergebäude sind drei Funkmasten angebracht. 2. 2.1 Alternative Lösungsmöglichkeiten Beschreibung Im Zuge des Vergabeverfahrens der Architektenleistung Lph. 2-5 nach VOF wurden auf Grundlage des Raumprogramms aus dem Stadtratsbeschluß vom 24./25.11.2008 Ideenskizzen angefertigt, die zu grundsätzlich verschiedenen Lösungsvorschlägen der Anordnung der Baumassen führten. Es wurden Varianten sowohl mit kompaktem, solitärartigem Baukörper, mit Ausbildung eines allseits umschlossenen Innenhofs oder einer Baumassenverteilung auf mehrere Baukörper dargestellt. Die Eignung dieser konzeptionellen Vorschläge für die Belange der Berufsfeuerwehr München war Teil der Bewertung und Beurteilung bei der Auswahl des Architekturbüros. Ein weiteres wesentliches Kriterium war neben der Funktionalität der betrieblichen Abläufe, der Aussenanlagen und der Erschließung die voraussichtliche Genehmigungsfähigkeit gemäß dem gültigen Vorbescheid vom 13.03.2003 (verlängert bis 2010). Der Vorbe2 scheid sieht in Anlehnung an die bauliche Anordnung des Bestands und mit Bezug auf die umgebende Bebauung (§ 34 BauGB) zwei getrennte Baukörper mit unterschiedlicher Höhe und Abmessung vor. 2.2 Bewertung Der Auftragnehmer, der den Zuschlag erhielt, konnte sowohl die funktionalen Anforderungen aus dem Raumprogramm als auch die baurechtlichen Abforderungen aus dem gültigen Vorbescheid zweckmäßig verbinden und erfüllen (Architekturbüro agn GmbH, Halle). Im Zuge der Vorplanung wurden für das Rückgebäude im Rahmen des Vorbescheids folgende Varianten untersucht: - unterschiedliche Lage der Funktionsräume FF und KatS zu den jeweiligen Fahrzeughallen - Anordnung und Abmessung des Übungshofs und aufgrund dessen verschiedene Grundrißformen des Baukörpers Rückgebäude Im Vordergebäude wurden Raumgruppen und Einzelräumen im wesentlichen nach funktionalen Abläufen und ihrer Zuordnung zu den verschiedenen Sicherheitsbereichen (insbesondere ILSt) geprüft und optimiert. 2.3 Entscheidung Mit Zwischenstand des Raumprogramms vom 05.05.09 wurden die o.g. Variantenuntersuchungen, die die Anordnung und Abmessungen der Baukörper betreffen, im wesentlichen abgeschlossen. Varianten zur Tragwerksplanung - etwa zur stützenfreien Fahrzeughalle - oder zur Ausbildung der Begrünung des Innenhofs im 1. OG des Vordergebäudes wurden im Zuge der Vorplanung geklärt. 3. 3.1 Gebäude Erläuterung der Planung Die Leitidee des Entwurfs zum Neubau der Feuerwache 4 muß die Anforderungen aus dem Raumprogramm der Berufsfeuerwehr München mit den baurechtlichen Anforderungen aus dem Vorbescheid verbinden und die wesentlichen funktionalen Abläufe innerhalb der Feuerwache (BF, ILSt, FF, KatS) optimieren. Das Konzept für den Neubau der FW 4, das in der Vorplanung entwickelt wurde, umfaßt folgende Gebäude sowie Nutzungseinheiten (Flächenangaben in BGF nach Stand Entwurfsplanung vom Juni 2010): - Vordergebäude 5-geschoßig (EG + 4 OG, 10.052 m²) mit der Wache 4 der Berufsfeuerwehr München (BF, 4.426 m²), der Integrierten Leitstelle München (ILSt, 5.352 m²) sowie Flächen für das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr München Mitte (FF, 275 m²) - Rückgebäude 2-geschoßig (EG + 1 OG, 3.540 m²) mit dem Gerätehaus der Freiwillige Feuerwehr München Mitte (FF, 2.070 m²) und einem Zentrum für den Katastrophenschutz (KatS, 1.459 m²) - Tiefgarage 1-geschoßig (UG, 6.510 m²) für alle 4 Nutzungseinheiten (BF 1.800 m², ILSt 1.417 m², FF 2.068 m², KatS 1.225 m²), die die vorher genannten Gebäude unterirdisch verbindet und einen Teil des Innenhofs unterbaut. 3 3.2 Gliederung der Baukörper und Nutzung der Geschoße Vordergebäude Das 5-geschossige, parallel zur Heßstraße angeordnete, blockartige Hauptgebäude orientiert sich in der Geschossigkeit und Baumasse an den Gebäuden der Umgebung. Zur Heßstraße nimmt es die Baufluchten der unmittelbaren Nachbarbebauung auf. In diesem Hauptgebäude befinden sich im wesentlichen die Funktionen der Berufsfeuerwehr (EG bis 2. OG) sowie der Integrierten Leitstelle (3. und 4. OG). EG (2.556 m² BGF) Das Erdgeschoß wird fast vollständig von den Fahrzeughallen der BF, von Werkstattund Lagerflächen sowie vom Funkraum (Infopforte) an der südöstlichen Gebäudeecke belegt. Der Haupteingang wird mit einem zweigeschossigen Foyer akzentuiert. Der Funkraum an der südöstlichen Gebäudeecke übernimmt die Sicherung und Übersichtsfunktion über den gesamten Verkehr zum und vom Grundstück über die Alarmausfahrten zur Heßstraße. 1. OG Flächen im 1. OG (Zwischengeschoß im Luftraum der Kfz-Hallen) sind nur als Teilgeschoßflächen vorhanden. Hier befinden sich die Räume des Kommandos FF, der Kraftund-Ausdauer-Trainingbereich und Ruheräume des Notarzt-Teams. 2. OG Direkt über den Fahrzeughallen im 2. Obergeschoß sind die Ruheräume, der Aufenthalts-, Küchen- und Kantinenbereich und der Sportbereich der Berufsfeuerwehr um einen begrünten Innenhof (ca. 450 m²) angeordnet, der von den Fluren und Ruheräumen aus eingesehen werden kann. Der Innenhof soll in ökologischer Hinsicht Ausgleich für die aus betrieblichen Gründen sehr starke Versiegelung des Grundstücks bieten und als Ruhepol wahrgenommen werden. Dem Speiseraum sowie Aufenthaltsbereich wird ein Freisitz / Terrasse zugeordnet, um die Aufenthaltsqualitäten für das im Schichtdienst befindliche Feuerwehrpersonal ent­ sprechend aufzuwerten. Am Speiseraum befindet sich auch die Küche / Kantine mit ent­ sprechenden Nebenräumen einschließlich Kühlzellen. Die 30 Ruheräume im 2. OG sind in einem einheitlichen Modul mit getrenntem Schlafbe­ reich, Sanitärraum und Spindraum konzipiert. Ein ca. 200 m² großer Sportraum ergänzt den Aufenthaltsbereich der Berufsfeuerwehr. Über mehrere Sprungschachtanlagen ist der Ruhe- und Aufenthaltsbereich direkt mit der Fahrzeughalle verbunden. 3. OG Hier befinden sich neben einem Schulungsbereich und den Räumen der Gefahrenabwehrleitung GAL, die Büro- und Ruheräume der Sachgebiete, die der Integrierte Leitstelle zugeordnet sind sowie größere technische Versorgungsflächen für die Leitstelle. Die notwendigen Flächen der Informations- und Kommunikationstechnik liegen direkt unterhalb des Leitstellenraumes, um möglichst kurze Versorgungswege sicherzustellen. Die gesamte Ebene stellt einen ersten Sicherheitsbereich (Zutrittskontrolle) im Vorfeld der Leitstelle dar. 4. OG Im 4. OG sind weitere Büros, Schulungs- und Besprechungsräume der Sachgebiete angeordnet, die den Betrieb der Integrierte Leitstelle sicherstellen. Der 2-geschoßige Leitstellenraum (ca. 500 m²) mit seinen unmittelbar zugeordneten Büroflächen stellt mit den 20 Einsatzleitplätzen (ELP) den innersten Sicherheitsbereich der ILSt in der neuen Feu4 erwache 4 dar. Auf der Geschoßebene befinden sich 10 weitere abgesetzte Einsatzleitplätze - als Notrufannahmeplätze - auf einer Galerie in der DG-Ebene (im Luftraum des Führungsraums) mit Sichtverbindung in den Führungsraum. Von hier aus können Besucher Einblick nehmen in die Abläufe in der neuen ILSt. Die DG-Ebene ist nur eine Teilgeschoßfläche mit der Lüftungszentrale und einem Zugang zur begrünten Dachfläche. Die Summe der Obergeschoßflächen im Vordergebäude beträgt 7.496 m² BGF. Rückgebäude Das rückwärtig gelegene Gebäude nimmt die Funktionen der Freiwilligen Feuerwehr sowie des Katastrophenschutzes auf. Im südlichen Gebäudetrakt befinden sich 2-geschoßig (EG + 1. OG) Büro-, Lager- und andere Funktionsflächen. EG Die Fahrzeughallen von FF und KatS sind im nördlichen Gebäudebereich, der 1-geschoßig ausgebildet ist (EG + Luftraum) untergebracht. Der Bereich ist vollständig umfahrbar. Vor den Toren des KatS befindet sich der Übungshof, der allen Nutzungseinheiten zu Verfügung steht. An der Gebäudesüdseite ist die interne Tankstelle sowie eine Laderampe für den Katastrophenschutz angeordnet. FF und KatS nutzen getrennte Gebäudezugänge und finden hier ihre Sanitär- und Umkleideräume sowie umfangreiche Lager. OG Im Obergeschoß sind sowohl getrennte Räumlichkeiten als auch gemeinsam nutzbare Schulungs und Bereitschaftsräume untergebracht. Beiden Einheiten steht im OG eine Terrasse zur Verfügung. Das Flachdach des Rückgebäudes ist mit großflächiger Dachbegrünung sowie mit ca. 500 m² Photovoltaikflächen versehen. Tiefgarage Das Untergeschoß verbindet beide oberirdischen Gebäude miteinander und nimmt als Tiefgarage die notwendigen Pkw-Stellplätze (108) und weitere kleinere Einsatzfahrzeuge auf. Die Zufahrt zur Tiefgarage wird als überdachte Rampe an der östlichen Grund­ stücksseite angeordnet. Weiterhin befinden sich hier diverse Technikflächen mit den Hausanschlussräumen, den Technikzentralen, dem Trafo und Notstromaggregat. Für die Berufsfeuerwehr und den Rettungsdienst werden hier die Umkleide­ bzw. Spindräume angeordnet. Unter dem Bau­ teil 2 sind mehrere großflächige Lagerräume geplant, die mit einem Lastenaufzug vom Hofniveau bzw. Erdgeschoß erreichbar sind. Das gesamte Untergeschoß verbindet beide Bauteile miteinander. 3.3 Konstruktion und Materialität Der gesamte Neubau wird in Massivbauweise - vorwiegend in Stahlbeton mit tragenden Stützen, Wänden, Unterzügen und Decken - errichtet. Teilweise dient Profilstahl als Dachkonstruktion für weitgespannte leichte Dachtragwerke (z.B. Fahrzeughallen Rückgebäude). Die Tragstruktur wird mit einem einheitlichen Stützenraster errichtet. Die Raumaufteilung in den Obergeschossen erfolgt größtenteils mit leichten Trennwänden, um eine hohe Flexibilität zu erreichen bzw. mit robustem KS-Sichtmauerwerk in den Fahrzeugebenen im Erd- und Untergeschoß. 5 Die Fahrzeughallen werden aus funktionalen Gründen im Fahrzeugstellbereich stützenfrei ausgeführt. Die nicht unerheblichen Lasten aus den Obergeschossen im Vordergebäude werden über Unterzüge in die Fassadenstützen abgeleitet. Große Deckenspannweiten sind außerdem in der Sporthalle, im Stabsraum und in der Leitstelle zu überbrücken. Die Fassade ist mit einem durchgängigen Achsraster unterteilt, so dass eine verhältnismäßig variable Raumaufteilung möglich ist. Die Gebäude werden in zweckorientierter und zurückhaltender Formensprache für ein Feuerwehr- bzw. Verwaltungsgebäude entwickelt. Das Ziel ständiger Einsatzbereitschaft wurde in möglichst effiziente Funktionalität übersetzt. Aus diesem Ziel ergibt sich auch die Baukörpergestaltung. Die Konstruktion und die Materialwahl entsprechen vor allem in den stark frequentierten Fahrzeug- und Einsatzbereichen der gewerbe- bzw. industrieähnlichen Funktion (z.B. Sichtbeton, Stahl, Faserzementverkleidungen, Stahlfalttore, Glas...). In den Ruhe- und Aufenthaltszonen sowie den Bürobereichen werden dagegen auch hochwertigere und behagliche Materialien (z.B. Linoleum und Holz) eingesetzt. Die Fassaden sollen mit großformatigen Platten verkleidet und mit dunklen Fenster- und Torprofilen kontrastiert werden. Die Fassaden sollen mit großflächigen, rötlich lasierten Faserzementtafeln verkleidet werden und mit dunklen Fenster- und Torprofilen kontrastieren. Die Fassadenstruktur wird von den verglasten Garagentoren im Erdgeschoß, den horizontalen Fensterbändern in den Obergeschossen sowie geschlossenen Fassadenbereichen geprägt. Sonderfunktionen im Gebäude werden mit kontrastierenden Materialien oder Strukturen in den Fassaden akzentuiert. Die geplante Fassadenbeschriftung am Bauteil 1 verweist auf die wichtige Funktion des Gebäudes und unterstreicht die Haupterschließungsrichtung zum Feuerwehrkomplex. Eine hohe Priorität wurde der Aufenthaltsqualität des Wachenbereiches im 2. Obergeschoß gewidmet. So stellen die Ruheräume, die Aufenthaltsräume mit dem Speiseraum und der Sportbereich nicht nur Arbeits- sondern auch Freizeit- und Erholungszonen für das im Schichtdienst tätige Personal dar. Dazu dienen z.B. der begrünte Innenhof und der Freisitz mit Terrasse am Speiseraum. Das Hauptgebäude an der Heßstraße tritt aufgrund seiner Funktionen und seiner städtebaulichen Lage in dem neuen Nutzungskomplex ‚Feuerwache 4‘ auf besondere Weise hervor. Auch in der Straßenflucht der Heßstraße wird es große Bedeutung erlangen. In der Höhendominanz betont die Leitstelle bewußt die Südostecke des Gebäudes an der Hauptzufahrt zum Grundstück. 4. Außenanlagen 4.1 Erläuterung der Planung Die Freiflächen der neuen Feuerwache 4 sind charakterisiert durch einen hohen Anteil befestigter Flächen. Diese sind auf Grund der zu erwartenden Fahrbewegungen für Ausrück- und Einrückfahrten sowie für Übungszwecke dimensioniert und so angeordnet, daß sowohl das parallel zur Heßstraße angeordnete Vordergebäude (BF und ILSt) als auch das rückwärtige Gebäude (FF und KatS) optimal erreicht werden. Eine Begrünung erfolgt lediglich in den Randbereichen. 6 Auf beiden Gebäuden wird eine extensive Dachbegrünung vorgesehen. Auf dem rückwärtigen Gebäude sind zusätzlich ca. 500 m² Photovoltaikanlage geplant. Im Vordergebäude befindet sich im 2. OG ein Lichthof, der ebenfalls begrünt wird. Flächen auf dem Grundstück: Bei den Grundstückszufahrten von der Heßstraße sind die Alarmausfahrten (westseitig) getrennt von Einfahrten der Rückkehrer bzw. der Anfahrt von Besuchern oder der Einfahrt zur Tiefgarage (ostseitig), um problematischen Kreuzungsverkehr zu vermeiden. Die Hauptzufahrt zum Grundstück und der Haupteingang zum Gebäude befinden sich demzufolge auf der Ostseite des Vordergebäudes und liegen optisch signifikant in der Haupterschließungsrichtung von der Lothstraße her. Von hier werden sowohl die Tiefgarage als auch das rückwärtige Gebäude (Freiwillige Feuerwehr) und die zentrale Fläche zwischen den Gebäude erschlossen. Entlang der östlichen Grundstücksgrenze befinden sich im hinteren Grundstücksbereich zudem 12 oberirdische Stellplätze für PKW und ein kleineres Müllgebäude. Die Ausfahrt aus dem Grundstück erfolgt im Westen. Hier ist Einbahnverkehr vorgesehen. (Die Einfahrt ist ausreichend dimensioniert, so dass hier in Sondersituationen auch Gegenverkehr möglich wäre). Im Norden des Grundstücks ist eine Umfahrung hinter dem Rückgebäude vorgesehen, diese wird ausschließlich in Ost-West-Richtung befahren. Im Bereich zwischen den beiden Bauteilen ist südlich des rückwärtigen Gebäudes eine Tankstelle angeordnet. Hier befindet sich auch der Haupteingang zur Freiwilligen Feuerwehr. Im Nordosten des Grundstücks ist ein ca. 1000 qm großer Übungshof vorgesehen. Dieser wird in einem Teilbereich als sog. ‚Manipulationsfläche‘ ausgebildet. Diese Fläche ist für Sondernutzungen und Übungen vorgesehen (Zerschneiden von Autos etc.). Sie wird speziell abgedichtet und über eine Abscheideanlage separat entwässert. Parallel zur Heßstraße sind im Vordergebäude die Fahrzeughallen für den Löschzug der Berufsfeuerwehr untergebracht. Hier sind auf gesamter Länge des Gebäudes Toranlagen vorgesehen. Die Straßenfront des EG zur Heßstraße wird durch diese Torausfahrten aus der Fahrzeughalle bestimmt. Der Bereich vor dem Gebäude ist vollständig befestigt, so daß in ganzer Breite ein ungehindertes Ausfahren direkt auf die Heßstraße möglich ist. Entsprechend den hohen Anforderungen an die befestigten Flächen, die sich durch das Gewicht der Fahrzeuge sowie die ständigen Rangier- und Drehbewegungen ergeben, wird für alle oberirdischen, befahrbaren Flächen ein Pflasterbelag aus Betonwinkelsteinen vorgesehen. Diese Steine garantieren durch ihre Form und Ausprägung einen hohen Flächenverbund und eine ausreichende Lastabtragung in den Untergrund. Im Bereich der Eingänge zu den Gebäuden werden in Anlehnung an die ZTV Stra Mü (2009) Gehwegplatten verlegt. Öffentliche Flächen Auf Grund der Anforderungen durch das Bauvorhaben muß der Bereich des öffentlichen Gehweges und des daran anschließenden Parkstreifens auf gesamter Länge des Grundstückes umgestaltet werden. Hier wird in Anlehnung an die ZTV Stra Mü (2009) ein hochbelastbarer Pflasterbelag vorgesehen. Die Höhensituation wird entsprechend den Anforderungen an die Ein- bzw. Ausfahrt angepasst. Die vorhandenen Beläge sowie die dazugehörigen Einfassungen werden ausgebaut und entsorgt: Gehweg: Münchner Gehwegplatten aus Beton Parkbucht: Asphalt Einfahrten: Granitkleinsteinpflaster 7 Entwässerung Die Entwässerung der Flächen erfolgt über lineare Entwässerungsrinnen. Für die Flächenentwässerung sind geschlossene Kastenrinnen mit angeformten armierten Betonborden vorgesehen. Die Betonborde haben eine Schutzabdeckung aus Riffelblech. Baugleiche Rinnen werden vor allen Hallentoren angeordnet. An den Grundstücksgrenzen sind Muldenrinnen mit Straßenabläufen vorgesehen. Vor den Gebäudetüren sind Gitterroste mit Alu-Gummiabdeckung geplant. Die Entwässerung auf der Tiefgargagendecke erfolgt über Festkörperdränagen und Entwässerungsstränge. Begrünung Durch den hohen Flächenbedarf für die Fahrzeugbewegungen bleiben zur Grundstücksbegrünung nur wenige Restflächen. Das Grundstück wird entlang der Westseite auf gesamter Länge und auf der Ostseite zum Teil mit einem Pflanzstreifen mit Sträuchern und einer Hecke eingegrünt. Im Südwesten befindet sich am Rückgebäude eine weitere Grünfläche, die als Rasenfläche ausgeführt wird. Hier sollen zwei Bäume gepflanzt werden Im Bereich der Ausfahrt wird entlang des Vordergebäudes ein Pflanzstreifen mit niedrigen Sträuchern angeordnet. Nördlich des Rückgebäudes ist ebenfalls ein Pflanzstreifen mit niedrigen Sträuchern vorgesehen. Fassadenbegrünungen sind an der Nordseite des Rückgebäudes sowie an der Westseite des Vordergebäudes an einem Rankgerüst vorgesehen. Dachbegrünung Auf beiden Gebäuden, dem Carport, dem Müllhaus und der Tiefgaragenzufahrt ist auf allen verfügbaren Flächen eine extensive Dachbegrünung (Aufbau ca. 15 cm) vorgesehen. Im Bereich technischer Anlagen (z.B. Photovoltaikanlage) und in den Randbereichen werden Kiesschüttungen aufgebracht. Die Wartungsgänge zu technischen Anlagen werden als Plattenbelag hergestellt. Im Vordergebäude befindet sich im 2. OG ein extensiv und einfach intensiv begrünter Lichthof. Ausstattung Das Grundstück wird an drei Seiten mit einem Stabgitterzaun (Höhe 2 m) eingefaßt. Zur Heßstraße werden im Bereich der Ein- und Ausfahrten Toranlagen vorgesehen. Die Fläche vor dem Vordergebäude zur Heßstraße wird nicht eingezäunt. Im Bereich des Haupteingangs sowie westlich des Eingangs zur Freiwilligen Feuerwehr werden Fahrradständer angeordnet. Zusätzliche Fahrradständer befinden sich in der Tiefgarage. An der Südwestecke des Rückgebäudes sind Sitzbänke vorgesehen. Die Hauptaufenthaltsflächen im Freien befinden sich im Bereich der Dachterrassen. 4.2 Besondere Anforderungen Die zu erwartende Nutzung durch die Feuerwehr stellt hohe Anforderungen an die Belagsflächen der späteren Erschließungs- und Fahrbereiche sowie deren Entwässerung. Maßgebliche Faktoren sind dabei 8 nen) das Gewicht und die Achslast der Fahrzeuge (Anforderungen bis zu 44 Ton- die zu erwartenden Rangier– und Drehbewegungen bei den Einpark- und Ausrückmanövern sowie auf dem Übungshof - die sommerliche Hitzeentwicklung auf großen befestigten Flächen die teilweise Unterbauung der Fahrflächen mit einer Tiefgarage und die dadurch limitierte Aufbauhöhe Um diesen Anforderungen zu entsprechen wurden verschiedene Aufbauten für die Belagsflächen untersucht. Auf Grund der zu erwartenden hohen Punktlasten, der Rangierbewegungen und der Aufheizung im Sommer wurde ein Aufbau mit Asphalt verworfen. Im Bereich der Pflasterdecken wurden verschiedene Varianten geprüft. Entscheidende Kriterien waren hierbei die Verschiebefestigkeit der Steine untereinander (Verzahnung und Flächenwirkung) sowie der geordnete Lastabtrag über die Fläche in den Untergrund. Hierbei wurde auch die Verwendung von gebundenen Drainbetontragschichten untersucht. Auf Grund der besseren Wartungsmöglichkeiten der Flächen bei späteren Aufgrabungen wurde dieser Aufbau mit gebundenen Tragschichten wieder verworfen und ein Standardaufbau gemäß RSTO (Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen, 2001) und ZTV Stra Mü (2009) mit einer Schottertragschicht gewählt. Dieser Aufbau wird auch im Bereich der Tiefgarage verwendet. Um eine möglichst hohe Verbundwirkung innerhalb der Fläche zu erreichen wurde ein Winkelverbundstein gewählt, der durch die abgewinkelte Steinform, die angeformten Abstandshalter und die notwendige Steindicke einen optimalen Flächenverband garantiert. Die Entwässerungselemente wurden ebenfalls auf Grund der o.g. Faktoren genau auf die zu erwartende Nutzung abgestimmt. In den Bereichen der zentralen Fläche und des Übungshofes werden sog. Läuferrinnen verwendet, die die entstehenden Schubkräfte aus der Fläche aufnehmen können und über die notwendige Belastungsklasse verfügen. 5. Künstlerische Ausgestaltung Das Budget für das Kunstprojekt beim Neubau Feuerwache 4 beträgt ca. 400.000,- € inkl. Wettbewerb und Dokumentation. (1,7% der Kosten Kgr. 3.1 mit 3.4 des Vordergebäudes, ohne IuK-Technik) Die Kommission für Kunst am Bau und im öffentlichen Raum hat 11 Künstlerpersönlichkeiten für einen Wettbewerb ausgewählt, von denen 9 Entwürfe eingereicht haben. In ihrer Sitzung am 29.07.2010 hat sich die Kommission mit dem Wettbewerbsergebnis befaßt und die Realisierung der Vorschläge „Leitung“ des Künstlers Siegfried Kreitner sowie „Skala“ der Künstlerin Gunda Förster zur Ausführung empfohlen. Eine Information zu den Kunstwerken liegt in der Anlage bei. Auf Grund der Budgethöhe (Kunstwerk über 200.000,- €) liegt gemäß Stadtratsbeschluss „Kunst im öffentlichen Raum“ vom 06.10.2005 die endgültige Entscheidung zur Realisierung der Kunst beim Stadrat. Die Befassung erfolgt mit der Projektgenehmigung. 6. Not - ILSt 9 Zur Ergänzung der geplanten Funktionalität der Integrierten Leitstelle wird eine Not­Leit­ stelle in vorhandenen Räumlichkeiten der Feuerwache 3 errichtet. 1 0