05. Mai 2015 Energiewende im Eigenheim So fördert das BMWi die Energieeffizienz von Wohngebäuden. Mehr erfahren Editorial Liebe Leserinnen und Leser, die Energiewende ist ein Generationenprojekt – und unser Weg in eine sichere, umweltverträgliche und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft. Ein gutes Stück Arbeit haben wir bereits geschafft: So sind erneuerbare Energien mittlerweile die wichtigste Stromquelle Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und in Deutschland. Doch unsere Energie soll nicht Energie © Dominik Butzmann nur sauberer werden. Wir wollen sie auch bewusster nutzen. Schließlich ist die günstigste und klimafreundlichste Kilowattstunde die, die wir gar nicht erst verbrauchen. Beim Thema Energieeffizienz spielt der Gebäudebereich eine Schlüsselrolle: Fast 40 Prozent der gesamten Endenergie in Deutschland verbrauchen wir in den eigenen vier Wänden, vor allem für Heizung und Warmwasser. Dabei steht für die Hälfte der rund 19 Millionen Wohngebäude hierzulande in den nächsten 20 Jahren eine Sanierung an. Diese Chance müssen wir gemeinsam nutzen: Indem wir die Effizienzlücken und energetischen Schwachstellen in unseren Häusern und Wohnungen finden und beheben. So kann jeder Einzelne nicht nur Geld sparen, sondern auch einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) schaffen wir dafür die notwendigen Anreize und bauen unter anderem die finanzielle Förderung von energetischen Sanierungsmaßnahmen aus. Gleichzeitig werden die Angebote zur Energieberatung erweitert. Unsere Maßnahmen aus dem neuen "Anreizprogramm Energieeffizienz" werden die bereits bestehende Förderlandschaft – das CO2Gebäudesanierungsprogramm und das Marktanreizprogramm zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt – gut ergänzen und verstärken. Mit einem intelligenten Instrumentenmix regen sie zudem zusätzliche Investitionen an, schaffen Arbeitsplätze in Deutschland und machen uns zunehmend unabhängiger von fossilen Brennstoffen. Unser Ziel haben wir klar vor Augen: Bis zum Jahr 2050 wollen wir einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand erreichen. Dabei wollen wir 80 Prozent weniger Primärenergie verbrauchen als noch im Jahr 2008. Das ist ehrgeizig, aber machbar. Von welchen Vorteilen, Fördermöglichkeiten und Beratungsangeboten Sie profitieren können, wenn Sie ihre persönliche Energiewende starten, lesen Sie in dieser Sonderausgabe des Newsletters "Energiewende direkt". Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre! Ihr Sigmar Gabriel Energiewende im Eigenheim So fördert das BMWi die Energieeffizienz von Wohngebäuden. © Alexander Raths/ Fotolia.com Ob Isolierglasfenster, Erdwärmepumpe oder Dachdämmung: Mit den richtigen Bau- oder Sanierungsmaßnahmen kann man viel Energie und Geld sparen. Und nebenbei auch das Klima schützen. "Anreizprogramm Energieeffizienz" Die Investitionen ins eigene Zuhause lohnen sich jetzt umso mehr: Denn das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt Häuslebauer, Sanierungswillige und Immobilienkäufer mit erweiterter Förderung. Im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz wurden in den letzten Monaten bewährte Förderprogramme bereits deutlich aufgestockt und weiterentwickelt. Und sie bekommen nun zusätzlich Verstärkung – durch das "Anreizprogramm Energieeffizienz". Das neue Maßnahmenpaket umfasst ein Fördervolumen in Höhe von 165 Millionen Euro pro Jahr und tritt an die Stelle der bislang geplanten steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung. Die Maßnahmen des Anreizprogramms setzen neue Innovations- und Investitionsimpulse. Für die "Wärmewende im Heizungskeller" etwa soll die Markteinführung von hochinnovativen Brennstoffzellen-Heizungen durch Investitionszuschüsse gefördert werden. Ineffiziente Heizungen sollen mit einem ganzen Maßnahmenbündel aus den Kellern "verdrängt" werden. Dies umfasst gründliche Heizungsanlagen-Checks genauso wie ein Effizienzlabel für Kessel oder eine erhöhte Förderung beim Austausch besonders ineffizienter Anlagen. Was macht ein energieeffizientes Gebäude aus? Einfach gesagt: Ein energieeffizientes Haus verbraucht möglichst wenig Energie, um die Räume zu heizen und seine Bewohner mit Warmwasser zu versorgen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die sogenannte Gebäudehülle. Dazu gehören alle Bauteile, die ein Haus nach außen abschließen – also Wände, Decken und Böden, aber auch Fenster und Türen. Eine gut gedämmte und dichte Gebäudehülle hält die Wärme dort, wo sie hingehört: im Sommer draußen, im Winter drinnen. Bestandteil einer energetischen Gebäudesanierung ist es außerdem, eine effiziente und gut geregelte Heizung einzubauen, die im Idealfall mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Wer sein Eigenheim energieeffizient sanieren möchte, einen Hausbau plant oder über den Kauf einer Immobilie nachdenkt, sollte sich frühzeitig über mögliche Fördermöglichkeiten informieren. Kredit oder Zuschuss: Sanieren mit Rückendeckung Je energiesparender ein Gebäude, desto höher die Förderung: Nach diesem Prinzip unterstützt die KfW Bürgerinnen und Bürger dabei, energieeffizient zu sanieren. Dabei gibt es im Kern zwei Fördervarianten: ▪ Zinsverbilligter Kredit – für alle, die die Sanierung über ein Darlehen finanzieren wollen. Die Besonderheit: Wer aus seinem Haus ein sogenanntes "KfW-Effizienzhaus" machen lässt, erhält einen Tilgungszuschuss von bis zu 22,5 Prozent des Kreditbetrags. Dieser Teil des Kredits muss nicht zurückgezahlt werden! ▪ Investitionszuschuss – für alle, die die Sanierung selbst finanzieren. Die KfW übernimmt bis zu 25 Prozent der Investitionskosten, maximal 18.750 Euro pro Wohneinheit. Zudem bezuschusst die KfW die energetische Fachplanung und Baubegleitung durch einen Sachverständigen. Alle KfW-Programme zum energieeffizienten Bauen und Sanieren finanziert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des CO2Gebäudesanierungsprogramms. Energieeffizient bauen – und sparen Wer sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen und ein Haus bauen möchte, sollte Energieeffizienz gleich mitdenken. Klimaschutz und bezahlbares Wohnen schließen sich dabei keinesfalls aus. Denn im Rahmen des KfW-Programms "Energieeffizient Bauen" können sich Häuslebauer nicht nur einen Kredit zu besonders günstigen Konditionen sichern, sondern – bei Erreichen des KfW-Effizienzhaus-Standards 40 und 55 – auch einem Tilgungszuschuss von bis zu 5.000 Euro. Dabei fördert die KfW neben dem Bau selbst auch die Kosten der Beratung, Planung und Baubegleitung. Kaufen mit Köpfchen – und Geld vom Staat Wer den Kauf einer Immobilie plant, sollte nicht nur auf Lage, Größe oder Ausstattung achten – sondern auch auf die Energiebilanz. Denn wer in ein Effizienz- bzw. ein sogenanntes Passivhaus oder eine energetisch sanierte Immobilie investiert, kann von attraktiven staatlichen Krediten und Zuschüssen profitieren. Dabei gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten. So können Käufer von energieeffizienten Neubauten – genau wie Bauherren – das KfW-Förderprogramm "Energieeffizient Bauen" nutzen. Und wer eine frisch sanierte Wohnung oder ein gerade saniertes Haus erwirbt, kann sich einen zinsverbilligten Kredit plus Tilgungszuschuss oder einen Investitionszuschuss im Rahmen des KfW-Förderprogramms "Energieeffizient Sanieren" sichern. Viel erreicht, viel vor: das CO2-Gebäudesanierungsprogramm Das CO2-Gebäudesanierungsprogramm ist bereits heute ein wichtiges Instrument, um die Energiewende voranzutreiben: Seit 2006 wurden mehr als 3,8 Millionen Wohnungen mit Hilfe der Förderung energetisch saniert oder neu gebaut – das ist etwa jede dritte Sanierung und jeder zweite Neubau. Insgesamt wurden damit über 196 Milliarden Euro investiert und der CO2-Ausstoß jährlich um mehr als 7,7 Millionen Tonnen reduziert. Doch das Programm soll noch wirkungsvoller werden. So hat die Bundesregierung im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE) beschlossen, die bisherige Förderung ab voraussichtlich 2016 um weitere 200 Millionen auf damit jährlich 2 Milliarden Euro aufzustocken. Zugleich baut die KfW weiter ihren Online-Antrags- und Zusageprozess für Förderkredite aus, mit dem Fördermittel noch einfacher zu beantragen sind. Kurz nach der Antragstellung erhalten Sie als Eigentümer mit einer Sofort-Zusage schnellstmöglich Planungssicherheit. Neu ist ab Juli 2015 ein Förderprogramm zur Steigerung der Energieeffizienz für Gewerbegebäude sowie die Weiterentwicklung der Programme für Gebäude von kommunalen und sozialen Einrichtungen. Mehr als effizient: Zuschüsse für erneuerbare Wärme Eine Solarthermieanlage auf dem eigenen Dach, eine Holzpellet-Heizung im Keller oder eine effiziente Wärmepumpe im Garten: Wer im Rahmen einer energetischen Sanierung bei der neuen Heizung auf erneuerbare Energien setzt, trägt nicht nur zur Energiewende bei, sondern kann sich auch attraktive Zuschüsse des BMWi sichern. Möglich macht dies das sogenannte Marktanreizprogramm zur Nutzung Erneuerbarer Energien – kurz MAP. Die Förderhöhe variiert dabei je nach Anlage. So liegt sie für die Erstinstallation einer Solarthermieanlage zur kombinierten Warmwasserbereitung und Raumheizung zum Beispiel bei mindestens 2.000 Euro. Wer sich für eine Erdwärmepumpe zur Raumheizung oder zur kombinierten Warmwasserbereitung und Raumheizung entscheidet, erhält eine Förderung von mindestens 4.000 Euro. Mehr dazu lesen Sie hier. Energieeffizienz lohnt sich Es gibt also vielfältige Möglichkeiten, jetzt von staatlicher Förderung zu profitieren und sein Haus energetisch aufzurüsten. Die Energiewende in den eigenen vier Wänden bringt auf jeden Fall viele Vorteile mit sich: Sie senkt die Kosten für Heizung und Warmwasser, schont das Klima, sorgt für mehr Behaglichkeit und steigert den Wert der Immobilie. WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN: Multimediales Infotainment "Energetische Gebäudesanierung" Sanierungskonfigurator des BMWi Informationen zum KfW-Programm "Energieeffizient Bauen" Informationen zum KfW-Programm "Energieeffizient Sanieren" Themenseite zum Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz Themenseite zum CO2-Gebäudesanierungsprogramm Faktenblatt "CO2-Gebäudesanierungsprogramm: Gute Förderung noch besser machen" Themenseite zum Marktanreizprogramm (MAP) Kosten runter, Komfort rauf Wie viel Geld lässt sich durch Dämmmaßnahmen am eigenen Haus einsparen? Diese Frage kann man nur anhand eines konkreten Beispiels beantworten. Denn viele Faktoren spielen eine Rolle: Wie groß ist das Haus? Wie alt ist es? In welchem Zustand befindet es sich? Die Grafik zeigt beispielhaft mögliche jährliche Einsparungen bei einem unsanierten Zweifamilienhaus mit Baujahr 1972 und einer Wohnfläche von 230 Quadratmetern. Die Einsparung wurde mit einem Energiepreis von 6,5 Cent/ kWh für Öl oder Gas berechnet. Je nach Ausgangszustand des Gebäudes, den durchgeführten Sanierungsmaßnahmen sowie der Energiepreisentwicklung können die tatsächlich erzielten Einsparungen abweichen. © Daten: KfW, Grafik: BMWi Die Infografik zeigt beispielhaft ein unsaniertes Zweifamilienhaus, Baujahr 1972, mit 230 Quadratmetern Wohnfläche. Bei diesem Beispiel lassen sich durch die Dämmung von Dach und Fassade jährlich rund 1.600 Euro an Energiekosten einsparen. Der Austausch der alten Fenster bringt weitere 500 Euro Ersparnis. Je nachdem, ob das Gebäude unterkellert ist oder nicht, kann man durch die Dämmung des Fußbodens beziehungsweise der Kellerdecke noch einmal bis zu 200 Euro einsparen. Und wer seinen alten Kessel durch eine moderne Heizanlage austauscht, zahlt jährlich bis zu 1.200 Euro weniger für Heizung und Warmwasser. Insgesamt lassen sich die Energiekosten damit im vorliegenden Beispiel jährlich um rund 3.500 Euro senken. Diese Zahlen können jedoch lediglich als erste Orientierung dienen. Denn die Ersparnis pro Maßnahme variiert von Fall zu Fall um bis zu 30 Prozent. Bei einem vergleichbaren Gebäude kann die tatsächliche Ersparnis also bei gut 4.500 oder eben "nur" bei etwa 2.450 Euro im Jahr liegen. Im Einzelfall Energieberater fragen Ob die jährliche Ersparnis bei den Energiekosten ausreicht, um die Sanierungskosten über die Jahre wieder reinzuholen, hängt ganz entscheidend von den sogenannten "Sowieso-Kosten" ab. Damit sind die Kosten gemeint, die ein Hausbesitzer sowieso investieren muss, um sein Gebäude in Schuss zu halten – unabhängig von einer energetischen Sanierung. Wenn er beispielsweise die Fassade an seinem Gebäude erneuert, bietet es sich an, gleichzeitig auch eine Außenwanddämmung anzubringen. Die Zusatzkosten, die dann ausschließlich für die energetische Sanierung anfallen, sind im Verhältnis zu den Gesamtkosten der Instandhaltung gering – und zahlen sich entsprechend schneller aus. Wie viel die energetische Sanierung der eigenen Wohnung oder des eigenen Hauses tatsächlich kostet und wie sich die Kosten für Heizung und Warmwasser dadurch senken lassen, finden Eigentümer am besten mit einer Energieberatung vor Ort genauer heraus. Qualifizierte Energieberater findet man auf der Website www.energie-effizienz-experten.de gelistet. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) bezuschusst die sogenannte "Vor-Ort-Beratung" durch unabhängige Experten mit bis zu 800 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser, bei Wohngebäuden ab drei Wohneinheiten sind es sogar 1.100 Euro. Mehr dazu lesen Sie hier WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN: Multimediales Infotainment "Energetische Gebäudesanierung" Sanierungskonfigurator des BMWi Mit wenig Aufwand viel erreichen: richtig heizen, dämmen, lüften (PDF) Zuschüsse für die Vor-Ort-Beratung beantragen Qualifizierte Energieberater finden "Ein bisschen was geht immer" Wie kann ich meine Heizkosten senken? Lohnt sich eine Dachdämmung? Und was hilft gegen beschlagene Fenster? Solche – großen und kleinen – Fragen stellen sich viele Bauherren, Eigentümer und Mieter. Antworten kann ein qualifizierter Energieberater geben. © Goodluz/ Shuttershock.com Nur wer seinen Energieverbrauch kennt, kann ihn auch gezielt senken. Der beste Weg, die Effizienzlücken im eigenen Zuhause aufzudecken, ist eine ausführliche Beratung vor Ort. Aber auch, wer ein erstes Gefühl für die eigenen Einsparpotenziale bekommen möchte oder allgemeine Energiespartipps sucht, kann aus einem großen Angebot wählen – und von staatlichen Förderprogrammen profitieren. Wann lohnt sich eine Energieberatung? "Ein bisschen was geht immer" – davon ist Dr. Christiane Dudda überzeugt. Sie ist Leiterin des Energieteams beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Die Verbraucherzentralen beraten private Haus- und Wohnungseigentümer, aber auch Mieter, in allen Fragen rund um Strom und Wärme. Dr. Duddas Antwort auf die Frage, für wen sich eine Energieberatung lohnt, ist klar: "Eine Einstiegsberatung lohnt sich für jeden Haushalt, der sich noch nie ausführlicher mit dem Thema beschäftigt hat: Strom- und Heizkosten können praktisch immer gesenkt werden, ohne dass man dafür frierend im Dunkeln sitzen muss, und ein professioneller Blick auf Elektrogeräte und Heizsystem offenbart manchmal ganz ungeahnte Einsparpotenziale." Dringend empfiehlt die Expertin eine Energieberatung für alle, die eine Immobilie kaufen, bauen oder modernisieren wollen – "denn dann entscheidet man für die nächsten Jahre oder sogar Jahrzehnte über den Energiestandard und damit die Energiekosten des eigenen Zuhauses." Zudem seien viele energetisch sinnvolle Maßnahmen viel günstiger, wenn sie gleich beim Bau eines Hauses eingeplant oder im Rahmen einer sowieso anstehenden Renovierung vorgenommen werden. Einfach einsteigen: die Energie-Checks der Verbraucherzentralen Wer einen Einstieg ins Thema Gebäudeeffizienz sucht, ist bei den Verbraucherzentralen richtig: Ihr Informationsangebot orientiert sich an den unterschiedlichen Interessen von privaten Haushalten und reicht von Online- und Telefonberatung über persönliche Beratungsgespräche bis hin zu VorOrt-Terminen. Interessant für Hauseigentümer ist zum Beispiel der "Gebäude-Check": Bei einem etwa zweistündigen Ortstermin überprüft ein Energieberater den Strom- und Wärmeverbrauch, die Elektrogeräteausstattung, die Heizungsanlage und die Gebäudehülle der Immobilie. Außerdem sucht er nach Nutzungsmöglichkeiten für erneuerbare Energien und Möglichkeiten, durch einfache Maßnahmen Energie einzusparen. Innerhalb von zwei Wochen erhält der Eigentümer dann einen standardisierten Kurzbericht mit Handlungsempfehlungen. Kostenpunkt: 20 Euro. Wer nicht sicher ist, welches der vielfältigen Angebote der Verbraucherzentralen zur eigenen Fragestellung passt, kann sich einfach unter der kostenfreien Hotline 0800 – 809 802 400 beraten lassen. Alle Angebote werden durch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) gefördert und sind deshalb kostengünstig: Maximal 45 Euro zahlen Verbraucher für einen Besuch der unabhängigen Experten; für einkommensschwache Haushalte sind die Beratungen sogar kostenlos. Klick, klick, sparen: der Sanierungskonfigurator des BMWi Sie wollen sich schon vor einem Expertengespräch einen ersten Überblick verschaffen? Dann hilft der Sanierungskonfigurator des BMWi: Nach nur ein paar Klicks und den Eingaben einiger Gebäudedaten können Haus- und Wohnungseigentümer abschätzen, welche Sanierungsmaßnahmen an einem Wohngebäude zu welcher Energieeinsparung führen und welche Kosten damit verbunden sind. Jetzt wird’s konkret: die "Vor-Ort-Beratung" des BMWi Die Energie-Checks der Verbraucherzentralen und der Sanierungskonfigurator bereiten den Weg für eine Effizienzwende in den eigenen vier Wänden. Wer einen Schritt weitergehen und sein Zuhause energetisch sanieren lassen möchte, sollte die sogenannte "Vor-Ort-Beratung" des BMWi in Anspruch nehmen. Das Prinzip: Ein unabhängiger Energieberater analysiert die Immobilie und erstellt anschließend ein maßgeschneidertes energetisches Sanierungskonzept – den sogenannten Energieberatungsbericht. Dabei berechnet er auch die Kosten sowie die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen und zeigt auf, welche Fördermöglichkeiten genutzt werden können. Seit 1. März 2015 ist die Vor-Ort-Beratung noch günstiger: Statt bisher 50 Prozent werden künftig 60 Prozent der Beratungskosten gefördert; der Förderhöchstbetrag von 400 Euro steigt für Ein- und Zweifamilienhäuser auf 800 Euro, für Gebäude ab drei Wohneinheiten von 500 auf 1.100 Euro. Für Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) gibt es zusätzlich einen einmaligen Zuschuss von bis zu 500 Euro, wenn der Berater den Energieberatungsbericht in Versammlungen der WEG oder Beiratssitzungen vorstellt und erläutert. Zudem können Gebäudebesitzer künftig wählen, ob sie vom Berater ein Sanierungskonzept für ein KfW-Effizienzhaus erhalten möchten oder einen Fahrplan für einzelne, schrittweise aufeinander abgestimmte Sanierungsmaßnahmen. Übrigens: Den Zuschuss mussen Sie nicht selbst beantragen. Das macht Ihr Energieberater für Sie. Er ist dazu verpflichtet, die Förderung an Sie mit einer entsprechend vergünstigten Beratungsleistung weiterzugeben. Eine Übersicht über qualifizierte und unabhängige Berater, die eine BMWi-geförderte Energieberatung durchführen können, bietet die Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes. "Es geht nicht um Verzicht" Eine behaglich warme Wohnung, schönes Licht oder ein heißes Bad: Wer Angst hat, nach einer Energieberatung auf diese kleinen Freuden des Alltags verzichten zu müssen, irrt: "Im Kern geht es bei der Verbesserung der Energieeffizienz nicht um eine Einschränkung oder den Verzicht auf irgendetwas, sondern einfach nur darum, unnötige Energieverluste zu vermeiden", sagt Dr. Dudda. Beispielsweise entweichen bei einem nicht gedämmten Einfamilienhaus fast zwei Drittel der Wärme ungenutzt über Keller, Außenwände und Dach. "Das ist eine krasse Verschwendung, schädlich fürs Klima – und außerdem richtig teuer für die Verbraucher." Welche Maßnahmen am meisten Energie und Kosten sparen, hängt laut Dr. Dudda von vielfältigen Faktoren ab: unter anderem dem Ausgangszustand des Gebäudes, den Gewohnheiten der Bewohner und deren Zukunftsplänen für das Haus. "Genau deshalb ist die individuelle Beratung ja so wichtig. Nur so können wirklich sinnvolle Maßnahmen gefunden werden – jeweils genau passend für das Gebäude, die Bewohner und deren Budget." WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN: Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes Sanierungskonfigurator des BMWi Website der Energieberatung der Verbraucherzentralen Themenseite des BAFA zur "Vor-Ort-Beratung" Faktenblatt "Energieberatung vor Ort: Gut beraten, um bestmöglich zu sanieren" Flyer "Vor-Ort-Beratung" Multimediales Infotainment "Energetische Gebäudesanierung" Lohnt sich die energetische Sanierung, Herr Benterbusch? Im Interview spricht Ulrich Benterbusch, Geschäftsführer der Deutschen EnergieAgentur (dena), über die Rolle von Gebäuden für den Klimaschutz – und verrät seinen persönlichen Lieblings-Effizienztipp. © Screenshot BMWi Effizient ist gut, erneuerbar ist besser Wer seine Heizung auf erneuerbare Energien umrüstet, kann dafür bares Geld vom Staat kassieren. Die Möglichkeiten dazu hat das BMWi kürzlich nochmals verbessert. © BMWi/ Maria Parussel Fürs Heizen wird hierzulande viel Energie verbraucht. Zu viel Energie. Denn mehr als zwei Drittel der Heizungsanlagen in der Bundesrepublik arbeiten ineffizient; rund zehn Millionen der Kessel sind älter als 15 Jahre. Um die Energiewende in den eigenen vier Wänden voranzubringen, muss sich das ändern. Der Einbau eines neuen Kessels ist in punkto Energiesparen schon ein großer Fortschritt – bei einem Blick auf die Klimabilanz jedoch nur die zweitbeste Lösung. Effizient und gleichzeitig besonders umweltfreundlich ist Wärme aus erneuerbaren Energien. Mit dem Marktanreizprogramm (MAP) will das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) noch mehr Menschen motivieren, beim Heizen auf die Kraft aus Sonne, Biomasse oder Erdwärme zu setzen. Das MAP auf einen Blick Die Förderung beruht auf zwei Säulen: ▪ Erstens: Zuschüsse des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für kleinere Anlagen in Privathaushalten und in Unternehmen. Darunter fallen Solarthermiekollektoren auf dem Dach, Pelletheizungen im Keller und effiziente Erdsonden im Garten für die Wärmepumpe im Haus. ▪ Zweitens: zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse durch die KfW Förderbank für große, gewerbliche Anlagen – diese können beispielsweise Wäschereien, Hotels oder kommunale Eigenbetriebe in Anspruch nehmen, die in erneuerbare Prozesswärme investieren, BiomasseHeizkraftwerke oder dafür ausgelegte Wärmenetze errichten. Allein im vergangenen Jahr wurden über das BAFA rund 56.000 neue Heizungsanlagen bezuschusst, die KfW hat 2014 rund 2.600 Förderanträge bewilligt. Das MAP wirkt: Seit dem Jahr 2000 wurden insgesamt mehr als 1,5 Millionen Anlagen über das Programm gefördert. Neuerungen seit dem 1. April Zum 1. April 2015 hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie das Marktanreizprogramm angepasst und dabei die Förderung nochmals verbessert und zum Teil deutlich erhöht. Neu ist zum Beispiel der "Optimierungsbonus": Wer umrüstet und künftig auf Solarthermie, Pellets und Co. setzt, wird nicht nur beim Kauf des Kessels bzw. der Kollektoren unterstützt, sondern auch, wenn er sein Heizungssystem optimiert – etwa mit Zuschüssen für moderne Heizkörper. Und wer bereits mit erneuerbaren Energien heizt, kann jetzt fürs Nachjustieren seiner älteren, MAP-finanzierten Anlage eine Förderung beantragen. Sonne, Holz und Erdwärme: mehr Geld fürs Heizen mit Erneuerbaren Umrüsten und bares Geld kassieren – mit diesen Technologien können sich Hausbesitzer staatliche Förderung für ihre persönliche Wärmewende sichern: ▪ Solarthermie – Kollektoren auf dem Dach, Sonne in der Heizung: Wie die Photovoltaik nutzt auch die Solarthermie die Sonnenstrahlung, wandelt diese Energie aber nicht in Strom, sondern in Wärme um. Damit kann Wasser zum Duschen oder Spülen erwärmt und sogar eine komplette Heizungsanlage betrieben werden. Über das MAP wird eine Solarthermie-Heizanlage mit mindestens 2.000 Euro bezuschusst. Neu ist die innovative, ertragsabhängige Förderung für Solarkollektoren – es zählt also nicht mehr nur deren Größe, sondern die tatsächliche Wärmeausbeute der Anlage. ▪ Biomasse – moderner Kessel, traditionsreiches Material: Heizen mit Holz? Da denken viele zuerst an den offenen Kamin oder die traditionelle Ofenheizung. Doch auch eine moderne Zentralheizung kann mit dem nachwachsenden Rohstoff befeuert werden. Ein üblicher Brennstoff sind Holzpellets. Sie haben einen Durchmesser von maximal 25 Millimetern und bestehen aus zusammengepressten Holzresten – praktisch wie sehr, sehr kleine Holzbriketts. Eine Alternative sind die sogenannten Holzhackschnitzel; auch die Investition in einen besonders effizienten Scheitholzvergaserkessel – in dem übrigens dasselbe Holz wie im Kamin verfeuert wird – ist über das MAP förderfähig. Je nach Technologie variiert die Höhe des Zuschusses. Für einen Pelletkessel mit Wärmespeicher gibt es beispielsweise mindestens 3.500 Euro. ▪ Geothermie – Wärme aus unerschöpflichen Quellen: Auf den ersten hundert Metern unter der Erdoberfläche liegt die Temperatur bei nur rund 10 Grad Celsius. Dennoch lässt sich mit dieser Erdwärme das Haus auf angenehme Temperaturen bringen: Eine Wärmepumpe verstärkt die Wärmeenergie aus der Umwelt und überträgt sie auf ein Heizmedium wie Wasser. Das Haus kann so mit Warmwasser versorgt werden, aber auch über eine Fußbodenheizung wohlig warm werden. Über das MAP bekommen Sie zum Beispiel für den Bau einer Erdwärmepumpe einen Zuschuss von mindestens 4.000 Euro. Weitere Informationen zu den Richtlinien und zur Antragstellung erhalten Sie beim Bundesamt fur Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unter www.bafa.de (wählen Sie die Rubrik "Energie", dann "Heizen mit Erneuerbaren Energien" und danach weiter z. B. zu "Solarthermie"). Die BAFA-Hotline erreichen Sie unter der 06196 908-1625. WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN: Mehr Informationen zum Marktanreizprogramm Flyer "Heizen mit erneuerbaren Energien" Mehr über die Erneuerbare-Energien-Technologien zur Wärmeerzeugung Hinweise zur Förderung von Solarthermieanlagen Hinweise zur Förderung von Biomasseheizungen Hinweise zur Förderung von Wärempumpen Multimediales Infotainment "Energetische Gebäudesanierung" Kalischer: "Wer energieeffizient saniert, belohnt sich selbst" Ob Komplettsanierung oder Einzelmaßnahme: Gemeinsam mit dem BMWi unterstützt die KfW private Immobilienbesitzer, die energieeffizient bauen oder sanieren. KfW-Direktor Detlev-W. Kalischer spricht im Interview darüber, wie Haus- und Wohnungseigentümer von der Förderung profitieren. © Quelle: KfW-Bildarchiv, Fotograf: Thomas Klewar Welche Vorteile bietet die Förderung des energieeffizienten Sanierens und Bauens durch die KfW? Haus- und Wohnungseigentümer, die energieeffizient sanieren oder bauen, profitieren zum einen von den besonders günstigen Konditionen der KfW-Förderprodukte. Zum anderen belohnen sie sich selbst: indem sie dauerhaft Energie sparen, ihren Wohnkomfort erhöhen und den Wert ihrer Immobilie steigern. Was sollten Immobilienbesitzer vor der Beantragung von Fördermitteln beachten? Unbedingt vermeiden sollten sie es, vorschnelle Sanierungsentscheidungen zu treffen, ohne vorher einen Experten konsultiert zu haben: Sowohl in die Planung als auch in die Begleitung der Umsetzung jeder energetischen Sanierung und jedes Neubaus sollte ein qualifizierter Energieberater eingebunden werden. Den findet man unter www.energie-effizienz-experten.de. Der Energieberater weiß auch, ob die KfW das Vorhaben fördert. Außerdem erstellt er die "Bestätigung zum Antrag", die für die Beantragung der KfW-Fördermittel benötigt wird. Um Baumängel zu vermeiden, ist es wichtig, dass auch die Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen durch einen Energieberater begleitet wird. Die KfW fördert die energetische Fachplanung und Baubegleitung ebenfalls mit einem attraktiven Zuschuss. Ganz konkret: Was haben die Fördermaßnahmen der KfW bisher erreicht? Seit 2006 wurden fast 3,8 Millionen Wohnungen energieeffizient saniert und neu errichtet. Für die Wohnungsinhaber bringt das spürbare Heizkosteneinsparungen – für die Umwelt eine jährliche Einsparung von rund 7,6 Millionen Tonnen CO2 über den 30-jährigen Nutzungszeitraum der Maßnahmen. Und auch für den Arbeitsmarkt gibt es positive Effekte, denn die angestoßenen Investitionen sichern viele Arbeitsplätze. Darüber hinaus bilden die Förderprogramme der KfW einen wichtigen Baustein zur langfristigen energetischen Modernisierung des Gebäudebestandes: Etwa jede zweite neu errichtete Wohnung wird inzwischen KfW-gefördert, was bedeutet, dass mindestens jede zweite Wohnung ein weit besseres energetisches Niveau hat, als es die Energieeinsparverordnung (EnEV) vorschreibt. Immer wieder ist in den Medien zu lesen, energieeffizientes Bauen und Sanieren zahle sich angeblich nicht aus. Ihre Meinung: Kann sich die "Energiewende in den eigenen vier Wänden" rechnen? Investitionen in die energetische Sanierung von Wohngebäuden sind in der Regel dann wirtschaftlich, wenn die energetische Sanierung gekoppelt an Maßnahmen erfolgt, die ohnehin durchgeführt werden müssen. Das trifft häufig auf die Außenwand- und Dachdämmung zu. Die Inanspruchnahme von Fördermitteln verbessert die Wirtschaftlichkeit ganz wesentlich. Die Dämmung der obersten Geschossdecke sowie die Dämmung von Heizungsrohren rentieren sich bereits ohne Förderung. Weitere positive Faktoren der energetischen Sanierung, die nicht monetär bewertet werden, sind die Steigerung des Wohnkomforts, die Wertsteigerung durch Erhöhung der Qualität der Gebäudesubstanz und die Verbesserung des Erscheinungsbildes. Ob sich die Sanierung im Einzelfall rechnet, muss jeder für sich prüfen. Denn die Wirtschaftlichkeit wird von vielen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel dem Zustand des Gebäudes vor der Sanierung, den verwendeten Materialien, den Baukosten und dem Nutzerverhalten, sprich dem Energieverbrauch der Bewohner. Stichwort Nationaler Aktionsplan Energieeffizienz: Was ändert sich 2015 bei den Förderprogrammen der KfW? Im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, die KfWProgramme zum energieeffizienten Bauen und Sanieren weiterzuentwickeln, zu verstetigen und aufzustocken. Mit der Weiterentwicklung haben wir bereits Anfang des Jahres begonnen. Die Tilgungszuschüsse für alle Sanierungen zu KfW-Effizienzhäusern wurden um fünf Prozent erhöht und der Zinssatz für die energetische Sanierung auf 0,75 Prozent gesenkt. Darüber hinaus haben jetzt alle geförderten Sanierungen bereits einen verbindlichen Anspruch auf den Baubegleitungszuschuss. WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN: Informationen zum KfW-Programm "Energieeffizient Sanieren" KfW-Portal: Themen kompakt - "Energieeffizient bauen und sanieren" Doppelt profitieren: Mehr Energieeffizienz, mehr Sicherheit Alle paar Minuten ein Einbruchsversuch, Tendenz steigend – viele Menschen fragen sich, wie sie ihr Zuhause richtig schützen können. Die gute Nachricht: Wer jetzt zum Beispiel einbruchssichere Fenster und Türen einbaut, wird dabei von der KfW unterstützt, wenn zugleich die Energieeffizienz in den eigenen vier Wänden steigt. © fotolia/ Kzenon Die Energiewende kommt in Ihr Zuhause Ob Sie die Kellerdecke dämmen, die Fenster erneuern oder den Heizungskessel austauschen: Mehr Energieeffizienz im Eigenheim hat viele Vorteile. Zunächst einmal zahlt sie sich aus. Denn mit dem Energieverbrauch sinken die Kosten für Heizung und Warmwasser; Ihre Ausgaben bleiben langfristig niedrig. Zugleich sinkt Ihr CO2-Ausstoß, Sie schonen also Umwelt und Klima. Was hingegen steigt, ist Ihre Behaglichkeit – so wie der Wert Ihrer Immobilie, der sich durch die Modernisierung erhöht. Welche Effizienzpotenziale in Ihrem Zuhause stecken und welche Maßnahme sich wo am besten eignet, klärt eine unabhängige Energieberatung, für die Sie vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle einen Zuschuss von bis zu 800 Euro bekommen (bei Ein-oder Zweifamilienhäusern). Geht es an die Umsetzung, hilft die KfW – je nach Finanzierungsmodell mit Zuschüssen oder zinsgünstigen Darlehen mit Tilgungszuschuss. Dabei gilt die Faustregel: Je mehr Energie zukünftig eingespart wird, desto höher ist die Förderung. Energetisch und sicherheitstechnisch auf dem neuesten Stand Vorher lohnt es sich allerdings, noch einen Schritt weiter zu denken: zum Beispiel an Ihre Sicherheit. Denn die KfW fördert im Rahmen des Programms "Energieeffizient Sanieren" zahlreiche Maßnahmen, die neben der Energiebilanz auch den Einbruchschutz verbessern. Das fängt bei der neuen Haustür oder neuen Fenstern an und reicht bis zum nachträglichen Einbau von Rollläden. Umgekehrt können Sie ebenfalls schlau kombinieren: Wer in erster Linie seinen Einbruchsschutz verbessern möchte und deshalb zum Beispiel über einen Austausch der Fenster nachdenkt, kann die Förderung über das Programm "Energieeffizient Sanieren" nutzen. Achten Sie also nicht nur darauf, ob und wie ein Fenster oder eine Tür einem Einbruchversuch standhält (sogenannte Widerstandsklasse), sondern auch auf dessen energetische Kennwerte – dann profitieren Sie doppelt. Übrigens: Sie können Ihre Sicherheitsmaßnahmen nicht nur mit einer Steigerung der Energieeffizienz kombinieren, sondern auch zum Anlass für einen altersgerechten Umbau nehmen und damit den Komfort in Haus und Wohnung langfristig erhöhen. Denn die Überschneidungen sind da: So manche Investition, mit der Barrieren in Haus und Wohnung abgebaut werden, verbessert zugleich die Sicherheit und schreckt Einbrecher ab. Bewegungsmelder, Gegensprechanlagen oder die Beleuchtung für leicht zugängliche Fenster sind nur drei Beispiele. Alle werden über das KfW-Programm "Altersgerecht Umbauen" mitgefördert. WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN: KfW-Themenseite "Mehr Sicherheit für Ihre eigenen vier Wände" Liste förderfähiger Maßnahmen im KfW-Programm "Energieeffizient Sanieren" (PDF) Themenseite Energie – Gebäude Flyer "Was und wie sanieren? Vor-Ort Beratung für Wohngebäude" Flyer "Einbruchschutz zahlt sich aus" (PDF) Multimediales Infotainment "Energetische Gebäudesanierung" Haus der Zukunft Komfortabel, sparsam und intelligent vernetzt: Die Gebäude, in denen wir in Zukunft wohnen und arbeiten werden, sollen viel bieten und viel können. Damit das klappt, arbeiten Wissenschaftler an innovativen Materialien, Technologien, Systemen und Konzepten – auch in der BMWi-Forschungsinitiative für Energieoptimiertes Bauen, kurz: EnOB. © GLASSX, Gaston Wicky Deutschland ist schon jetzt Energieeffizienz-Weltmeister. Kein anderes Land setzt laut einer USamerikanischen Studie der Umweltgruppe ACEEE seine Energie so bewusst und sparsam ein. Trotzdem ist der Energieverbrauch gerade im Gebäudebereich immer noch zu hoch, um die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen und die Energiewende zum Erfolg zu führen. Die bestehenden Sanierungsprogramme leisten zwar einen wichtigen Beitrag: Über 3,8 Millionen Wohnungen wurden bislang allein mit dem CO2-Gebäudesanierungsprogramm des Bundes energetisch saniert oder neu gebaut. Doch das allein reicht nicht aus. Wissenschaftler arbeiten deshalb am energieeffizienten Haus der Zukunft. Dafür entwickeln sie neue Ideen und Konzepte sowie innovative Technologien und Materialien. "Gerade im Gebäudebereich können energieeffiziente Technologien weltweit einen wichtigen Beitrag leisten, um den Energieverbrauch zu reduzieren und damit CO2-Emissionen sowie Energiekosten von Verbrauchern, Unternehmen und der öffentlichen Hand zu senken", betont Staatssekretär Rainer Baake die Bedeutung der Forschungsarbeit. Klimaanlage mal anders: Wände und Decken regeln die Temperatur Ein Forschungsgebiet von EnOB sind Baumaterialien, die wie eine Klimaanlage die Temperatur in Räumen beeinflussen können – ganz ohne Technik. Damit das funktioniert, werden in Wände oder Decken Phasenwechselmaterialien (auf Englisch: Phase Change Material, kurz PCM) integriert. Dabei handelt es sich beispielsweise um Salz, das Wasser enthält – sogenanntes Salzhydrat. Dieses Salzhydrat ändert bei Wärmezufuhr seinen Zustand von fest nach flüssig und speichert entweder Wärme oder Kälte. In Wände oder Decken verbaut, nimmt es überschüssige Raumwärme auf, so dass die Temperatur tagsüber nicht zu hoch wird. Bei der Nachtlüftung gibt es die Wärme wieder ab und speichert stattdessen Kälte, mit der dann am nächsten Tag der Raum angenehm gekühlt werden kann. Auf eine Klimaanlage kann dadurch entweder ganz verzichtet werden. Oder sie lässt sich mit extrem reduziertem Energieverbrauch betreiben. Neben Wänden und Decken lassen sich PCM auch in den Putz, in Raumverkleidungsplatten oder in Fassadenelemente integrieren. Doppelt gut: das Dach, das dämmt und Energie erzeugt Auch das Dach eines Gebäudes wird in Zukunft weitere Aufgaben übernehmen. Bis jetzt nutzt man Solaranlagen auf Dächern, um Strom oder Wärme zu erzeugen. Diese Anlagen werden jedoch zusätzlich auf das eigentliche Dach montiert. Im Rahmen von EnOB haben Forscher der technischen Hochschule in Aachen gemeinsam mit Industriepartnern ein Dach entwickelt, das direkt selbst Energie erzeugt und gleichzeitig auch noch gut dämmt. Es besteht aus einzelnen rechteckigen Elementen aus Textilbeton. Dabei handelt es sich um Beton, der durch ein gitterartiges Netz aus Textilfasern verstärkt ist. In die oberste Schicht der Betonelemente sind Matten mit dünnen Rohren eingelassen. Durch diese Rohre fließt Wasser, das sich durch die Sonneneinstrahlung erhitzt. Diese Wärme kann zum Beispiel zum Heizen oder für die Warmwasserbereitung genutzt werden. Da es sich bei den Betonteilen um Leichtbauelemente handelt, lassen sie sich ohne großen Transportaufwand auf die Baustelle bringen und sowohl in Neubauten als auch in Bestandsgebäuden installieren. Und damit nicht genug: Die Forscher arbeiten bereits daran, das Konzept auf die komplette Fassade zu übertragen. Plug & Play: mit fertigen Fassadenelementen sanieren Beim Thema Fassade suchen die Forscher nach kostengünstigen und einfachen Sanierungsmöglichkeiten. Ein viel versprechendes EnOB-Projekt sind Fassadenelemente, die komplett im Werk vorgefertigt werden. Jedes Element besteht aus einem Fenster samt Fensterzarge, einer Technikbox beispielsweise für Stromanschlüsse oder Internetkabel und einem Dämmstoffrand. Das Element wird einfach von außen in die alte Fensterlücke geschoben und überdämmt die bisherige Fassade an dieser Stelle. Die restliche Fassadenfläche zwischen den bereits montierten Fenstern lässt sich dann im üblichen Verfahren dämmen. Insgesamt wird die Sanierung von Mehrfamilienhäusern dadurch deutlich einfacher und kostengünstiger. Klare Sache: Fenster testen leicht gemacht Wer nicht auf die fertigen Fassadenelemente warten möchte und bereits darüber nachdenkt, seine Fenster auszutauschen, für den haben die EnOB-Forscher ein spezielles Messgerät entwickelt. Es heißt Uglass, ist kompakt, mobil und ermöglicht es, die Wärmeschutzeigenschaften von den derzeit eingebauten Fenstern zu testen. Denn einige Fenster halten nicht das, was die Hersteller versprechen. Die Bedienung von Uglass und der dazugehörigen Software ist so einfach, dass auch Nutzer ohne Fachkenntnisse damit klarkommen: Fachplaner, Gutachter und Berater aus der Fenster-, Fassadenund Glasbranche können nun einfach und schnell die Fensterqualität in bestehenden Gebäuden bewerten. Die Forschung zum Messgerät hat zu einer weiteren Innovation geführt: einem Sensor zur Qualitätssicherung in der Isolierglasfertigung. Mit diesem Sensor lässt sich sehr genau messen, mit wie viel Edelgas der Scheibenzwischenraum gefüllt ist. Das System funktioniert "inline", also im laufenden Fertigungsprozess und innerhalb weniger Sekunden. Damit können die Hersteller verlässliche Angaben zu den Isoliereigenschaften ihrer Produkte machen. Das kommt der Fensterqualität in Neubau- und Sanierungsprojekten zugute – und somit auch den Verbrauchern. Ganz schön intelligent: vernetzte Gebäude denken mit Ein ganz anderer Ansatz, um den Energiebedarf von Gebäuden zu senken, ist der effiziente und intelligente Einsatz von Energie – Stichwort "Netzdienlichkeit von Gebäuden". Das bedeutet: Ein Haus wird künftig nicht nur Energie verbrauchen, sondern als Kraftwerk und Energiespeicher mit lokalen Strom- und Wärmenetzen interagieren. Beispielsweise könnte ein netzdienliches Gebäude seinen Strombedarf zeitlich verschieben: Wenn zu viel Solar- und Windstrom ins Stromnetz eingespeist wird, nutzt das Gebäude diesen Stromüberschuss, um seinen Bedarf zu decken und seine Speicher zu füllen. Beim Speichern wird der Strom in Wärme oder Kälte umgewandelt und in speziellen Wänden und Decken des Gebäudes sozusagen zwischengelagert (vgl. weiter oben: PCM). Wenn das Gebäude zu einem späteren Zeitpunkt viel Energie benötigt, Wind und Sonne gerade aber wenig Strom ins Netz einspeisen, kann es auf diesen Speicher zurückgreifen. "Vieles spricht dafür, dass neben der Energieeffizienz die Netzdienlichkeit ein weiteres grundlegendes Designkriterium für die zukünftige Gebäudeplanung wird", erklärt Karsten Voss, Professor für Bauphysik und Technische Gebäudeausrüstung an der Bergischen Universität Wuppertal, den aktuellen Forschungsschwerpunkt von EnOB. Gut gebündelt: neues Netzwerk für Forschungsinitiativen Das BMWi unterstützt neben EnOB noch weitere Initiativen im Bereich der Energieforschung: Bei EnEff:Stadt und EnEff:Wärme geht es darum, zum einen den Energieverbrauch von Stadtquartieren oder ganzen Städten zu senken und zum anderen Nah- und Fernwärmesysteme zu modernisieren und weiter auszubauen. Die dritte Initiative "Niedertemperatur-Solarthermie" hat das Ziel, mehr Sonnenenergie für die Wärmeversorgung in Gebäuden zu nutzen. Das BMWi hat alle vier Initiativen im neu gegründeten "Forschungsnetzwerk Energie in Gebäuden und Quartieren" gebündelt. Ziel des Netzwerks ist es, die Forschung weiter zu optimieren und dafür zu sorgen, dass Ergebnisse schneller in die Praxis überführt werden können. Bei der zweitägigen Auftaktveranstaltung Ende März in Berlin kamen mehr als 200 Teilnehmer aus Forschung, Wirtschaft, Verbänden und Politik zu einem offenen Ideenaustausch zusammen. Die vielfältigen Anregungen liefern Impulse für die künftigen Förderstrategien. WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN: Forschungsinitiative Energieoptimiertes Bauen (EnOB) Forschungsnetzwerk Energie in Gebäuden und Quartieren Von Nano bis nachhaltig: innovative Dämmstoffe Milchsäure in der Hauswand oder Holzschaum auf dem Dach? Neuartige Materialien und verbesserte Technologien machen die Wärmedämmung von Gebäuden immer effizienter, schlanker – und ressourcenschonender. © Ingo Bartussek/ Fotolia.com Was sind eigentlich Dämmstoffe? Dämmstoffe sind Baustoffe, die vor allem ein Ziel haben: die Wärme dort zu halten, wo sie hingehört – im Sommer draußen, im Winter drinnen. Dabei gilt: Weniger ist mehr. Denn je niedriger die Wärmeleitfähigkeit des Materials, desto besser ist seine Dämmwirkung. Trotzdem gibt es nicht den einen "idealen" Dämmstoff. Welches Material zum Einsatz kommt, hängt unter anderem von der Art der Dämmung – zum Beispiel Dach- oder Fassadendämmung – und dem Baustil des Gebäudes ab. Bei der Suche nach dem passenden Dämmstoff für das eigene Vorhaben sollten Hauseigentümer deshalb unbedingt den Rat eines Experten einholen. Bestseller seit 35 Jahren: Mineralwolle und EPS-Hartschaum Sie besteht aus Altglas oder Stein – und ist trotzdem weich und leicht: Mineralwolle gehört zu den Klassikern unter den Dämmmaterialien. "Bereits vor 35 Jahren – als die Wärmeschutzverordnung eingeführt wurde – wurden zu 55 bis 60 Prozent Dämmstoffe aus Mineralwolle verwendet, gefolgt von EPS-Hartschaum-Dämmstoffen mit 30 bis 35 Prozent sowie diversen anderen Produkten", erläutert Hans Erhorn. Er ist Abteilungsleiter Wärmetechnik beim Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) und forscht mit seinen Kollegen im Bereich des energieeffizienten Bauens und Wohnens. Die genannten Marktanteile gelten laut Erhorn auch heute noch. Verändert habe sich allerdings die umgesetzte Menge an Dämmstoffprodukten: "Waren es 1979 noch knapp 17 Millionen Kubikmeter jährlich, hat sich das Volumen heute nahezu verdoppelt." Diese Entwicklung zeigt Wirkung: So habe sich auch der Heizenergiebedarf von Neubauten in derselben Zeitspanne stark reduziert – und betrage heute nur noch etwa ein Fünftel des damaligen Werts. Effizienter, schlanker, dynamischer: innovative Dämmmaterialien Ob Stroh oder Schafwolle, Blähton oder Holz: Die Auswahl an Dämmmaterialien ist insgesamt riesig. Und es kommen immer neue hinzu. Auch die Wissenschaftler am IBP arbeiten daran, innovative Dämmstoffe zu entwickeln – und bekannte Materialien noch besser zu machen. Erhorn: "Letztendlich geht es darum, die Performance der Dämmsysteme zu steigern. Hier gibt es viele Gesichtspunkte, die ein solches Produkt erfüllen muss: Energieeffizienz ist nur einer davon, wenn auch ein sehr wichtiger." Ein Ziel sei es zum Beispiel, die Wärmedämmfähigkeit der Materialien zu erhöhen, sodass die Systeme "schlanker" ausgeführt werden können. "Dies würde auch die Akzeptanz auf Seiten von Architekten und Bauherren steigern." Zudem komme in der letzten Zeit auch der Wunsch nach dynamischen Eigenschaften hinzu. Denkbar sei zum Beispiel eine "Cabrio-Variante" der Wärmedämmung, die man im Sommer reduzieren und im Winter wieder verstärken kann. Winzige Teilchen, riesiger Effekt: Nanotechnologie in der Wärmedämmung Nanotechnologie gilt als Zukunftstechnologie schlechthin. Und auch im Bereich der Wärmedämmung setzen Wissenschaftler große Erwartungen in den Einsatz winzigster Strukturen. Ein Beispiel sind spezielle, sehr dünne Dämmplatten, bei denen kleine Teilchen aus Siliziumdioxid und Graphit unter Vakuum in Folien eingeschweißt werden. Eine weitere Anwendung ist eine Kombination aus Steinwolle und Aerogel, einem hochfeinen Glasgitter mit extrem kleinen Poren. Zusammen bilden diese beiden Materialien ein besonders wärme- und schalldämmendes sowie stabiles Team, das in Dämmplatten verarbeitet werden kann. Natürlich und klimaverträglich: Dämmen mit nachwachsenden Rohstoffen Ein weiterer Trend ist das Dämmen mit nachwachsenden Rohstoffen. Vielversprechend ist laut Erhorn zum Beispiel das Aufschäumen von Holz. Wissenschaftler experimentieren in diesem Zusammenhang mit verschiedenen Herstellungsverfahren: So kann man Holz zunächst in feine Partikel zermahlen. Die so entstandene, schleimige Masse wird dann mit Hilfe von Gas aufgeschäumt und anschließend ausgehärtet. Ein alternatives Verfahren basiert auf chemischen Prozessen und ähnelt dem Backen eines Teiges im Ofen. Das Ergebnis ist ein leichter Grundwerkstoff, der sich entweder zu Hartschaumplatten oder elastischen Schaumstoffmatten weiterverarbeiten lässt. Eine andere Innovation auf dem Markt für pflanzliche Dämmstoffe ist ein Hartschaum aus Milchsäure, die aus Zucker oder Mais gewonnen wird. Das so entstandene Material kann nach der Nutzung professionell kompostiert und wieder der Erde zugeführt werden. Luftleerer Hoffnungsträger: Vakuumdämmung Große Erwartungen setzen Experten in die sogenannte Vakuumdämmung. Das Prinzip: Eine Platte aus gepresster Kieselsäure oder Hartschaum wird gasdicht umhüllt und anschließend luftleer gesaugt. Das Ergebnis sind Vakuumpaneele, die bis zu 10-mal dünner sind als herkömmliche Dämmmaterialien. "Besonders für Architekten ist die Vakuumdämmung ein Hoffnungsträger, da sie ihre Konstruktionen hiermit deutlich schlanker als mit konventionellen Dämmstoffen ausführen können", so Hans Erhorn vom Fraunhofer IBP. Bewährungsprobe im Baustellenalltag Ob ultradünn oder besonders klimafreundlich – neue Entwicklungen auf dem Dämmstoffmarkt müssen für Hans Erhorn vor allem eines können: den Praxistest auf der Baustelle bestehen. Neu ist für den Experten deshalb nicht immer besser: "Aus meiner Sicht haben Optimierungen von klassischen Systemen eine bessere Chance, schnell den Markt zu durchdringen, als völlig neue Technologien, die eine Herausforderung für die Fachkräfte auf der Baustelle darstellen." WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN: Häufig gestellte Fragen und Antworten zur Wärmedämmung bei Gebäuden Sanierungskonfigurator des BMWi Multimediales Infotainment "Energetische Gebäudesanierung" Website des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik Qualifizierte Energieberater finden Energiewende lokal: Städte als Vorreiter bei Energieeffizienz Dr. Eckart Würzner ist Oberbürgermeister von Heidelberg und Präsident des Verbundes "Energy Cities". Für "Energiewende direkt" schreibt er über die Bedeutung der Kommunen für die Energiewende und Heidelbergs Erfahrungen mit der Passivhaussiedlung Bahnstadt. © Hentschel Der Verbund "Energy Cities" hat seine Arbeit vor 25 Jahren aufgenommen, als Klimaschutz-Themen gerade erst auf der internationalen Agenda auftauchten. Ziel war es, ein europäisches Städtenetzwerk zu etablieren, das als Vorreiter Lobbyarbeit für den Klimaschutz auf europäischer Ebene mit den Auswirkungen auf lokaler Ebene verknüpft. Das Ergebnis: Die lokale Energiewende steht heute ganz oben auf der Agenda der EU. Grundstein für länderübergreifende Energiewende Unter den rund 1.000 Mitgliedsstädten im Netzwerk "Energy Cities" sind viele Erfolgsbeispiele, die gezeigt haben, dass die Energiewende und eine Reduktion der CO2-Emissionen möglich sind. Das Netzwerk legte den Grundstein für länderübergreifende Kooperationen im Bereich Nachhaltige Energie. Von Anfang an bestand der besondere Ansatz der "Energy Cities" darin, die Verbindung zwischen den Energieressourcen und den Gebieten, in denen sie genutzt werden, wiederherzustellen, und dabei lokale Kompetenzen auszuschöpfen und auf lokale Besonderheiten einzugehen. Der Verbund "Energy Cities" hilft, die manchmal komplexe europäische Gesetzgebung zu verstehen, unterstützt bei der Finanzierung von Maßnahmen und Programmen und ermutigt die Mitgliedsstädte, an europaweiten Projekten teilzunehmen. Schwerpunkt vieler EU-Projekte, die "Energy Cities" für europäische Kommunen koordiniert, ist das Thema Energieeffizienz. Zu den Europäischen Richtlinien zum Thema Energieeffizienz (Energy Efficiency Directive) gibt der Verbund politische Stellungnahmen ab. Eine ganz wesentliche Beobachtung von uns ist, dass die Energiewende in Ländern, in denen Städte und Regionen mehr Unabhängigkeit und Kontrolle über ihr Energiemanagement haben, größere Aussichten auf Erfolg hat. Das ist der Fall in Deutschland, wie ich am Beispiel von Heidelberg schildern möchte. Klimaschutz: Privathaushalte haben besondere Bedeutung Bis 2050 möchte Heidelberg zur klimaneutralen Kommune werden. Die höchsten CO2Minderungspotenziale können im Gebäudebestand erschlossen werden. Das ergab jüngst eine Erhebung im Rahmen des Programms Masterplan 100 % Klimaschutz des Bundesumweltministeriums, an dem sich Heidelberg als eine von 19 Modellkommunen beteiligt. Den privaten Haushalten, die rund 40 Prozent des Kohlendioxid-Ausstoßes in Heidelberg produzieren, kommt eine besondere Bedeutung zu. Unter dem Titel Rationelle Energieverwendung wurde bereits vor mehr als 20 Jahren eines der beständigsten kommunalen Förderprogramme mit Fokus auf Energieeffizienz initiiert. Es gibt Immobilieneigentümern Anreize für den Ausbau erneuerbarer Energien und energiesparendes Bauen und Sanieren. Die Anzahl der Förderanträge – rund 3.300 sind bis heute eingegangen, davon die meisten in jüngster Vergangenheit – spricht für ein wachsendes Interesse. Als Vorbild vorangehen Die Stadt Heidelberg selbst geht als Vorbild voran. Bereits 1992 verabschiedete sie als eine der ersten deutschen Großstädte ein kommunales Klimaschutzkonzept und ging eine Selbstverpflichtung zu Energieeffizienz und erneuerbaren Energien ein. Durch energetisches Bauen und Sanieren konnte Heidelberg den Energieverbrauch in städtischen Gebäuden im Vergleich zum Jahr 1993 um die Hälfte verringern. Mit der Passivhaussiedlung Bahnstadt hat die Stadt ein Klimaschutzprojekt mit internationalem Vorbildcharakter auf den Weg gebracht. Mehr als 2.000 Menschen wohnen bereits in Heidelbergs jüngstem Stadtteil, weitere 3.000 sollen dazu kommen. Die Nachfrage ist so hoch, dass die Bauarbeiten zwei Jahre vor Plan liegen. Kommunen, Bund und Länder müssen Hand in Hand arbeiten Um das ambitionierte Ziel der klimaneutralen Kommune zu erreichen, muss der Bereich Energieeffizientes Bauen und Sanieren weiter voran gebracht werden. Im Rahmen des Masterplans 100 % Klimaschutz wurden sechs wichtige Strategiesäulen ermittelt. Dazu gehören die Steigerung der Sanierungsrate, die Entwicklung von Lösungen für den Wärmeschutz an denkmalgeschützten und architektonisch besonders wertvollen Gebäuden, der Anreiz von umfassenden Gesamtsanierungen, die Verbesserung des Neubestands, die Steigerung des Anteils CO2-armer Wärmebereitstellung sowie die Gestaltung flexibler Wohnformen. Kommunen, Bund und Länder müssen hier Hand in Hand arbeiten, um wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen. Neben der effizienten Energienutzung in allen Verbrauchssektoren sehen wir einen zentralen klimaund energiepolitischen Regelungsbedarf in der Entwicklung eines Energiemarktes, der einen sicheren wirtschaftlichen Rahmen für den zügigen und kontinuierlichen Ausbau erneuerbarer Energien und die Substitution von Kernenergie und fossilen Energien setzt. Dabei sind der Strommarkt, der Wärmemarkt und die Mobilität gemeinsam zu betrachten, da sie im Zuge der Energiewende eng vernetzt werden müssen. Hierfür ist es wichtig, die wirtschaftliche Basis der Stadtwerke und Bürgerenergiegenossenschaften zu sichern. Gestatten, ich bin ein Energieeffizienz-Experte Mit der Energieeffizienz-Expertenliste ist der nächste qualifizierte Energieberater nur einen Klick entfernt. Aber wer steckt eigentlich hinter den mittlerweile fast 13.000 Einträgen? Wir stellen drei Experten vor. © anyaberkut/ Fotolia.com www.energie-effizienz-experten.de: Diese Website sollte für Hausbesitzer, die einen qualifizierten Energieberater in ihrer Nähe suchen, die erste Adresse sein. Denn in der EnergieeffizienzExpertenliste sind nur Energieberater zu finden, die nachweisen können, dass sie gut qualifiziert sind und über entsprechende Berufserfahrung verfügen. Damit wollen die Auftraggeber, das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle und die KfW, sicherstellen, dass sich eine Energieberatung und letztlich die Investition für die Eigentümer auch wirklich lohnt. "Unbedingt gut beraten lassen" Katrin Klaaß, EnergieeffizienzExpertin Mittlerweile sind in der Datenbank fast 13.000 Energieeffizienz-Experten gelistet. Eine von ihnen ist Katrin Klaaß. Sie arbeitet in einem Ingenieurbüro in Hoppegarten in der Nähe von Berlin. Die studierte Hochbau-Ingenieurin mit zusätzlichem Master in Bauphysik und energetischer Gebäudeoptimierung stellt vor allem Energieausweise für bestehende und neue Gebäude aus. Außerdem macht sie Energieberatungen für die Verbraucherzentrale oder "Vor-Ort-Beratungen", um Haus- und Wohnungsbesitzer über energetische Sanierungen zu informieren und ihre Fragen zu Kosten, Fördermitteln und Wirtschaftlichkeit zu beantworten. "Es gibt immer Punkte, die Eigentümern nicht bekannt sind", berichtet Klaaß von ihren Erfahrungen und gibt auch gleich ein paar Beispiele: "Was fordert der Gesetzgeber? Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Welche Arbeiten zieht eine Sanierung nach sich: Muss ich beispielsweise den Dachvorsprung vergrößern, wenn ich die Fassade dämme? Und was ist mit der Luftdichtheit und der Schimmelpilzgefahr? Hier besteht in vielen Fällen ein hoher Informationsbedarf. Deshalb mein Rat an alle, die sanieren möchten: Lassen Sie sich vorher unbedingt gut beraten!" Und auch während der Sanierung sollte man, so die Empfehlung von Klaaß, immer einen Energieeffizienz-Experten hinzuziehen, der die Arbeiten am Gebäude überprüft. "Keine bösen Überraschungen" Robert Schimweg, EnergieeffizienzExperte Auch Robert Schimweg, Bau- und Energiegutachter aus Bremerhaven, rät, die Qualitätssicherung einem Experten anzuvertrauen. Und verdeutlicht die Notwendigkeit anhand eines Beitrags aus den Fernsehnachrichten, an den er sich noch gut erinnern kann: "Im Einspieler wollte man zeigen, wie richtige Fassadendämmung geht. Doch stattdessen sah man, wie die Dämmplatten mit viel zu wenig Kleber an die Hausfassade angebracht wurden. Wenn die Platten dann irgendwann abfallen, ist der Ärger groß." Genau das will Schimweg durch seine Arbeit verhindern: Er legt großen Wert darauf, nicht nur zu beraten, sondern die Sanierungsmaßnahmen vernünftig zu planen und die Arbeiten zu beaufsichtigen. Nur so lässt sich seiner Meinung nach garantieren, dass alle Maßnahmen auch wirklich ordnungsgemäß durchgeführt werden. "Ein Laie kann das nicht beurteilen. Deshalb sollte man nicht am falschen Ende sparen und unbedingt einen Sachverständigen hinzuziehen. Er sorgt dafür, dass sich die Investitionen lohnen und es später zu keinen bösen Überraschungen kommt." "KfW-Förderung beantragen" Dieter Bindel, EnergieeffizienzExperte Neben qualifizierter Beratung und Baubegleitung bieten die Energieberater aus der ExpertenDatenbank einen weiteren Vorteil: Sie sind die einzigen, die die erforderlichen Bestätigungen für eine KfW-Förderung aus den Programm "Energieeffizient Sanieren" erstellen dürfen. Egal ob Sie einzelne Maßnahmen durchführen oder Ihr Haus umfassend zu einem sogenannten KfW-Effizienzhaus sanieren möchten: Um eine Förderung zu erhalten, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt werden. Dies muss der Berater in der Planung berücksichtigen und sowohl bei Antragstellung als auch nach Abschluss der Sanierung bestätigen. Beim KfW-Effizienzhaus gibt es verschiedene Standards, die sich durch eine Sanierung erreichen lassen: Der KfW-Effizienzhausstandard 100 bedeutet, dass ein Haus alle gesetzlichen Mindestanforderungen an den Energieverbrauch erfüllt. Liegt der Standard bei 70 oder sogar bei 55, verbraucht das Haus nur 70 beziehungsweise 55 Prozent dessen, was das KfWEffizienzhaus 100 verbraucht. Kurz: Je niedriger der Wert, umso geringer der Energieverbrauch – und umso höher die Förderung. Je energieeffizienter man sein Haus also macht, umso mehr Geld gibt es vom Staat. Die staatliche Förderung steht bei Hausbesitzern, die sanieren möchten, hoch im Kurs. Die meisten Eigentümer, die sich an Dieter Bindel wenden, dem stellvertretenden Vorsitzenden der GIH Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker, kommen genau aus diesem Grund zu ihm: "Meine Kunden möchten zinsgünstige Kredite oder Zuschüsse der KfW nutzen", erklärt uns Bindel, "und wünschen sich nun konkrete Berechnungen: Was müssen sie an ihrem Haus sanieren, um beispielsweise den KfW-Effizienzhausstandard 70 zu erreichen? Außerdem brauchen sie ja einen Sachverständigen, der die Förderprogramme der KfW beantragen darf. Ich berate die Leute dann, begleite sie während der Sanierungsarbeiten und bestätige zum Schluss die Baubegleitung und damit die Richtigkeit der durchgeführten Maßnahmen." Für alle Hausbesitzer, die über eine Sanierung nachdenken, hat Bindel noch einen Tipp: "Besuchen Sie eine Energiemesse, um sich über das breite Angebot an Sanierungsmöglichkeiten zu informieren. Und lassen Sie sich dabei wenn möglich von Ihrem Energieberater begleiten. Aus meiner Erfahrung ist so ein Messebesuch sehr aufschlussreich. Denn Sie bekommen ein gutes Gefühl dafür, was bei Ihrem Haus machbar und sinnvoll ist." WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN: Qualifizierte Energieberater finden Themenseite des BAFA zur "Vor-Ort-Beratung" Informationen zum KfW-Programm "Energieeffizient Sanieren" Leitfaden: 5 Schritte zu Ihrer "Hauswende" Von der Diagnose bis zum Abschluss: Fünf Schritte führen in ein energieeffizienteres Zuhause. Der Leitfaden der Kampagne "Die Hauswende" zeigt, wie es geht. © dena / Die Hauswende Bis zu 80 Prozent weniger Heizkosten zahlen, den eigenen Wohnkomfort erhöhen und gleichzeitig das Klima schützen – klingt gut. Am besten gelingt die Energiewende in den eigenen vier Wänden, wenn Sie dabei nach Plan vorgehen. Schritt 1: Diagnose und Beratung Sie haben häufig kalte Füße und es zieht ungemütlich? Ihre Fenster beschlagen? Oder Ihre Heizkostenabrechnung macht Ihnen regelmäßig schlechte Laune? Wer eine oder mehrere dieser Fragen mit "Ja" beantwortet, sollte über eine Sanierung nachdenken. Erste Anhaltspunkte, welche Einsparungen Sie mit welcher Maßnahme erzielen können, liefert der Sanierungskonfigurator des Bundeswirtschaftsministeriums. Eine verlässliche Grundlage, um ein Sanierungsvorhaben zu starten, bietet aber nur eine qualifizierte Energieberatung vor Ort. Der Energieberater informiert Sie nicht nur detailliert über den energetischen Zustand Ihres Gebäudes, sondern erarbeitet auch ein auf Ihre Bedürfnisse und Ihren Geldbeutel abgestimmtes Sanierungskonzept. Tipp: Unabhängige Energieberater, deren Leistungen durch staatliche Programme gefördert werden, finden Sie in der Energieeffizienz-Expertenliste. Schritt 2: Finanzierung Wie hoch ist Ihr Budget und welche Förderung können Sie in Anspruch nehmen? Nach Abschluss der Energieberatung gilt es, die passende Finanzierung für Ihr Sanierungsvorhaben zu finden. Der Staat unterstützt Sie zum Beispiel mit Zuschüssen oder zinsgünstigen Krediten. Welche Förderprogramme für Sie in Frage kommen, erfahren Sie in der Fördermitteldatenbank der dena-Kampagne "Die Hauswende" oder auf den Internetseiten der KfW. Schritt 3: Planung Nun geht es an die Detailplanung: Wenn Sie ein größeres Sanierungsvorhaben umsetzen möchten, sollten Sie sich auch hier Unterstützung vom Experten sichern. Neben einem Planer können Sie einen Baubegleiter miteinbeziehen. Dieser begleitet alle Arbeiten und stellt die Qualität der Sanierung sicher. Tipp: Die KfW fördert die Planung und professionelle Baubegleitung mit einem Zuschuss von bis zu 50 Prozent. Schritt 4: Umsetzung Es kann losgehen! Eine wichtige Rolle bei der Umsetzung Ihres Sanierungsvorhabens spielt der Bauleiter: Er behält alle Abläufe im Blick und koordiniert die beteiligten Handwerksfirmen. Die Bauleitung übernimmt in der Regel ein Planer. Schritt 5: Abschluss Am Ende der Sanierung stehen noch zwei wichtige Vorgänge: die Abnahme und die Übergabe der Arbeiten. Bei der Übergabe erklärt Ihnen der ausführende Handwerker alles Wichtige zu den vorgenommenen Maßnahmen. Die Abnahme dagegen ist ein offizieller Vorgang, bei dem Sie dem Handwerker bestätigen, dass er seine Leistung korrekt erbracht hat. Erledigt? Dann bleibt nur noch eines zu tun: sich über Ihr neues, energiesparendes Zuhause zu freuen. Mehr über die einzelnen Schritte einer energetischen Sanierung erfahren Sie auf der Website der Kampagne "Die Hauswende". WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN: Website der dena-Kampagne "Die Hauswende" Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes Faktenblatt "Energieberatung vor Ort: Gut beraten, um bestmöglich zu sanieren" Sanierungskonfigurator des BMWi Multimediales Infotainment "Energetische Gebäudesanierung" Faktenblatt "CO2-Gebäudesanierungsprogramm: Gute Förderung noch besser machen" Die wichtigsten Fragen zur Gebäudedämmung Lückenlose Effizienz – das ist das Ziel der Gebäudedämmung. Kaum eine energetische Sanierungsmaßnahme wird so intensiv diskutiert. Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen. © BMWi/ Holger Vonderlind Verursacht die Herstellung der Dämmmaterialien mehr Energieaufwand, als die Dämmung selbst letztendlich einspart? Die Annahme, dass sich Dämmstoffe über den Lebenszyklus energetisch nicht rechnen würden, ist falsch. Dämmstoffe können die bei ihrer Herstellung und Entsorgung verbrauchte Energie in der Regel über Energieeinsparungen innerhalb kürzester Zeit – häufig sogar bereits innerhalb eines Jahres – wieder hereinholen. Dies schaffen sonst nur wenige andere Bauteile bzw. -stoffe. Welche Brandgefahr geht von gedämmten Gebäuden aus? Eine sehr geringe. Von jährlich 180.000 Wohnungsbränden gehen nur wenige Fälle auf gedämmte Fassaden zurück. Insbesondere das derzeit in der Kritik stehende Polystyrol (bekannt v.a. über seinen Markennamen Styropor) war Auslöser für weniger als fünf Fälle – das entspricht einem Anteil von lediglich 0,003 Prozent. Eine größere Brandgefahr geht zum Beispiel von brennbaren Inneneinrichtungsgegenständen, Holzverkleidungen der Fassade oder von brennbaren Materialien in unmittelbarer Nähe von Gebäuden – wie etwa Müllcontainern oder Holzschuppen – aus. Verursacht Wärmedämmung Schimmelpilzbildung? Schimmelpilzbildung entsteht nicht durch Wärmedämmung. Ursache sind kalte Bauteiloberflächen in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit. Richtig ist: Die Wärmedämmung wirkt der Schimmelpilzbildung entgegen, weil sie dafür sorgt, dass die ehemals kalten Bauteiloberflächen nun deutlich wärmer und damit weniger feucht sind. Wärmedämmung senkt zudem generell die Feuchtigkeit in der Wand, weil sie diese vor Schlagregen schützt und die Wand langsam austrocknen kann. Wärmedämmung senkt auch nicht den Luftwechsel eines Gebäudes: Der Luftwechsel erfolgt in unsanierten Gebäuden nicht über die Wand, sondern über (undichte) Fenster und Undichtigkeiten in der Gebäudehülle. Daher ist bei Ersatz alter, undichter Fenster durch neue, dichte Fenster unbedingt darüber nachzudenken, wie das Gebäude künftig belüftet werden soll. Vielfach reicht eine manuelle Lüftung über die Fenster nicht aus, sondern es müssen technische Einrichtungen wie Außenluftdurchlässe (ALD) oder zentrale oder dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung installiert werden. Beim Ersatz von alten Fenstern sollte daher immer ein Lüftungskonzept erstellt werden. Mehr aktuelle Fragen und Antworten finden Sie auf dem Online-Portal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN: Hier geht es zu den häufig gestellten Fragen und Antworten zum Dämmen Zitat der Woche © ZVSHK "Über 15 Millionen Heizungsanlagen und damit 75 Prozent des Bestandes sind technisch veraltet. Würde dieser veraltete Bestand energetisch modernisiert, könnten rund 13 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs eingespart werden." Manfred Stather, Präsident des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) Gabriel: Neues "Anreizprogramm Energieeffizienz" als sinnvolle Alternative zur steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung Mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz hat die Bundesregierung ein Bündel von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Energiewende im Gebäudesektor beschlossen. Durch das neue "Anreizprogramm Energieeffizienz" werden diese Maßnahmen weiter verstärkt. Das Paket umfasst ein Fördervolumen in Höhe von 165 Millionen Euro pro Jahr. Konferenzankündigung: "Auf dem Weg zum Nullenergiehaus" Eine erfolgreiche Energiewende erfordert ganzheitliche Gebäudestrategien: Hier rückt auch das energieeffiziente Bauen und Sanieren von sogenannten Nichtwohngebäuden in den Fokus. Bei der BMWi-Konferenz am 19. und 20. Mai diskutieren Experten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft über mehr Energieeffizienz für gewerbliche und kommunale Immobilien. Sie haben Fragen oder Anregungen? Kontaktieren Sie uns bitte unter [email protected]. Kommende Ausgabe am 19. Mai 2015 Das nächste Mal erscheint der Newsletter "Energiewende direkt" am Dienstag, den 19.5.2015. © 2017 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie | Impressum