Auswirkungen altersbedingter Gesundheitsbeeinträchtigungen auf

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Med. Klinik IV
Geriatrie/Palliativmedizin
Auswirkungen altersbedingter
Gesundheitsbeeinträchtigungen auf die
Verkehrssicherheit
Hon.Prof. Dr. Dieter Lüttje
Med. Klinik IV
Geriatrie und
Palliativmedizin
Demographie ist mehr als Zahlen…
Med. Klinik IV
Geriatrie/Palliativmedizin
Self portraits by Rembrandt at the ages of 23, 34 and 63
70 Jahre +
70 Jahre +
Demographie auch
„inhaltlich“ sehen –
die Älteren von
heute und morgen
sind nicht mehr die
„Älteren“ von
gestern
ALTER…
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Geriatrie/Palliativmedizin
Alter ist schön, interessant oder beschwerlich
-- sicher sehr individuell
-- und: Alter ist nicht gleich fortgesetzte Jugend
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Geriatrie/Palliativmedizin
„Alter“ ändert sich
Med. Klinik IV
Geriatrie/Palliativmedizin
Organismus in Veränderung
• Hormonstatus
• Organfunktion
(u.a. Niere, Leber, Lunge, Herz,
Muskulo-Skelettal, Sehen, Hören,
ZNS, Nervenleitgeschwindigkeit)
• Speicherung / Verteilung
• Immunstatus
Veränderungen von
• Epidemiologie und
Phänomenologie von
Erkrankungen
• Kommunikation
• Kognition
• Pharmakotherapie
• Sozialem Netz
• Selbsteingeschätzte
Lebensqualität
Auch im Alter gibt es die „Klassiker“,
nicht alterstypisch,
aber im Alter gehäuft
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Geriatrie/Palliativmedizin
Gelenk-, Muskelprobleme
Wird die – fließende- Grenze zur
„spezialisierten Ausrüstung“ erkannt ?
Herz-, Kreislauf-, und Sauerstoffprobleme, Vigilanz
cardiale Auswurfleistung, chron. Sauerstoffmangel,
Schlaf-Apnoe-Problematik
Stoffwechselerkrankungen (u.a. Diabetes, Schilddrüse)
höheres Hypoglykämierisiko bei nicht
altersadaptierter Einstellung,
Erkrankungsbilder der Schilddrüse deutlich verändert
Auch im Alter gibt es die „Klassiker“,
nicht alterstypisch,
aber im Alter gehäuft
Visus-, Gesichtsfeldprobleme
Wahrnehmung bzw. Differenzierung
neuropsychologischer Störungen
wie Neglect ???
Höreinschränkungen
Wie gut ist die zum räumlichen Hören
geeignete Hilfsmittelversorgung ?
Suchtprobleme
Im Alter nicht gehäuft
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Geriatrie/Palliativmedizin
Med. Klinik IV
Geriatrie/Palliativmedizin
Was glauben Sie, wie gut
bzw. schlecht Sie. verglichen
mit anderen Fahrerinnen und
Fahrern Ihres Alters,
abschneiden würden?"
Glauben Sie, dass Sie
bzw. Ältere in der Lage
sind, mögliche
altersbedingte
Veränderungen
auszugleichen (z. B.
durch Ihre Erfahrung)?"
www.forschungs informationssystem.de/
PHYSIOLOGIE des ALTERS
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Geriatrie/Palliativmedizin
Verminderte „Reservekapazität“
Verminderte „Reservekapazität“
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Geriatrie/Palliativmedizin
Im „Normalfall“ geht alles noch,
nur wenn „noch etwas“ dazukommt…..
ggf. auch etwas ganz
unspezifisches
unspektakuläres
unauffälliges
….. dann gibt es potentiell Chaos !
DELIR
Med. Klinik IV
Plötzlich auftretender Symptomkomplex
mit Unfähigkeit auf plötzliche Umgebungsveränderung oder
äußere Einflüsse zeitgerecht bzw. situationsgerecht zu reagieren.
Geriatrie/Palliativmedizin
Ursachen für vermehrten Sauerstoffbedarf
= Bedarf an (unzureichender) Reservekapazität
Infektion
Stoffwechselentgleisung,
Elektrolytverschiebung
Anämie,
Trauma;
Schmerz,
Ortswechsel
diverse psychische Sondersituationen
Medikamentenneben- und -wechselwirkungen
(psychotische) Exazerbation einer Demenz
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Pharmakotherapie im Alter
ist eine „grey box“
Nierenfunktion
Leberfunktion
Lungenfunktion
Magen-Darm-Funktion
Hautfunktion
Rezeptorendichte und –funktion am „Erfolgsorgan“
Wirkweise bei veränderten Körperkompartimenten
Interaktion bei Polypharmakotherapie
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Geriatrie/Palliativmedizin
Demenz ist auch im Alter
eine Sondersituation !
Prävalenzdaten
35
34,6
30
Prozent
25
23,9
20
15
13,3
10
5
0
1,2
65 - 69
2,8
70 - 74
6
75 - 79
80 - 84
Altersgruppe
85 - 89
90 +
Demenz ist unterschiedlich…
Med. Klinik IV
Verschlechterung
Geriatrie/Palliativmedizin
Stimmung
Kognitive Funktion
Verhalten
Mobilität
Gauthier (1999); Feldman, Kertesz (2001); Auer et al. (1996); Reisberg et al. (1996); Barclay et al. (1985)
… und muss skaliert werden
Zeit
Reisbergskala zum Assessment der Alzheimer Demenz (GDS)
I.
II.
III.
IV.
V.
Keine Symptome
Vergesslichkeit
Hilfe bei Wahl Entscheidung Kleidung /Baden
mittelschwer *
VI.
a) Hilfe beim Ankleiden
b) beim Baden
c) beim Toilettengang
d) Urininkontinenz
e) Stuhlinkontinenz
schwer *
VII.
MMST 20 - 26 Pkt
normalesMed.
Altern
/ MCI
Klinik IV
Geriatrie/Palliativmedizin
normales Altern / MCI
Versagen bei komplexeren Aufgaben in Beruf und Gesellschaften leicht*
Hilfe bei komplexeren Aufgaben des täglichen Lebens erforderlich leicht*
MMST 10 – 19 Pkt
* Therapie mit belegten
Antidementiva angezeigt
MMST < 10 Pkt
a) Sprechvermögen 6 Worte
b) kann nicht mehr sprechen
c) kann nicht mehr gehen
d) kann nicht mehr sitzen
e) kann nicht mehr lachen
f) kann Kopf nicht mehr halten
sehr schwer**
* * Begleitung, PEG sehr fraglich
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Geriatrie/Palliativmedizin
Bei leichter Demenz ist die Entscheidung
Autofahren ja – nein
eine hochindividuelle und fehlerträchtige
Entscheidung
Diese Krankheitsphase kann viele Jahre andauern
– und besteht bei Diagnosestellung
oft schon 10 Jahre und länger !!
Gerade bei Älteren und Hochaltrigen ist die Testqualität und
damit Aussagekraft psychologischer Tests begrenzt !
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Geriatrie/Palliativmedizin
Früherkennung
von potentieller Fahruntüchtigkeit
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Geriatrie/Palliativmedizin
Keine studienbasierte Evidenz – dazu gibt es keine Daten –
sondern persönliche Einschätzung
Früherkennung von Sturzgefahr
– als typisch multifaktorielles Geschehen –
und für kognitive Probleme:
1. Multitasking Test – „Stop Walking when Talking“
2. Timed Up-and-Go
3. Handkraftmessung
Ab Alter 70 (75)Jahre jährlich durch Hausarzt,
wenn auffällig Abklärung durch Geriater,
wenn weiter auffällig Verkehrsmedizin-Experten hinzuziehen
Weitere Risikofaktoren:
durchgemachtes Delir
Polypharmakotherapie > 10/d
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Geriatrie/Palliativmedizin
Viele Anregungen stammen
aus dieser Arbeit
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit !
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