Braggsche Reflexionsbedingung Streuung an Kristallen Von dem eindringenden Röntgenlicht wird an jeder Netzebene ein wenig reflektiert. Die Struktur von kristallinen Festkörpern wird am häufigsten durch Streuung von Röntgenstrahlung und Neutronen bestimmt. Dabei liegt die Wellenlänge der eingesetzten Streuteilchen im Bereich der Atomabstände. Bragg-Streuung Die von aufeinanderfolgenden Netzebenen stammenden Strahlenbündel interferieren miteinander. Monochromatische (eine Wellenlänge) Röntgenstrahlung (oder Neutronenstrahlung) wird an einem Einkristall gestreut. Röntgenstrahlung wird mit einer Kathodenstrahlröhre R erzeugt. Mit dem Detektor D wird in Abhängigkeit vom Winkel das vom Kristall K gestreute Röntgenlicht gemessen. Die Interferenz ist nur dann konstruktiv, wenn der Gangunterschied zwischen aufeinanderfolgend reflektierten Bündeln ein ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge ist. Daraus ergibt sich die Bragg-Bedingung für den Winkel-. Wird der Detektor durch einen Spalt ersetzt, stellt der Aufbau einen Monochromator für Röntgenlicht dar. 2 d cos - mO mit m = 1, 2, 3... Als streuende Ebenen kommen alle Netzebenen in Frage. EP III, WS 04/05 LMU S. Lochbrunner Physik S. Lochbrunner LMU Physik Prismenspektrograph 2.4.3 Spektrographen und Spektrometer Geeignete Anordnungen aus abbildender Optik und dispersiven Elementen - Elemente, deren Verhalten von der Wellenlänge abhängt, Prismen oder Gitter - können dazu benutzt werden, die spektrale Verteilung einer Lichtquelle zu vermessen oder einen kleinen Spektralbereich zu selektieren. Das dispersive Element wird typischerweise mit parallelem Licht bestrahlt und erzeugt eine Winkelablenkung T O , die von der Wellenlänge abhängt. Durch die Objektlinse L2 (bzw. einen Hohlspiegel) wird die Winkeldispersion in eine laterale Versetzung umgewandelt. 'x 2 EP III, WS 04/05 EP III, WS 04/05 x O 'O x O S. Lochbrunner f2 dT 'O dO LMU Physik Paralleles Licht wird vom Prisma entsprechend dT dO dT dn < dn dO 2 sin J 2 < dn 1 n 2 sin 2 J 2 dO gebrochen. Dadurch wird der Eintrittspalt S1 des Prismenspektrographen auf eine Wellenlängenabhängige Stelle in der Ebene B abgebildet. Mit einem Spalt S2 in der Bildebene B lässt sich ein Wellenlängenintervall 'O dx / dO 1 < 'x selektieren. Bringt man hinter dem Austrittsspalt einen Detektor an und wird das Prisma gedreht, um nacheinander die Wellenlängen abzufahren und so dass Spektrum der Lichtquelle zu vermessen, spricht man von einem Spektrometer. Wird die Anordnung genutzt, um einen engen Wellenlängenbereich herauszufiltern, spricht man von einem Monochromator. Wird in der Bildebene statt dem Spalt ein Flächendetektor (oder Film) angebracht und damit das gesamte Spektrum gleichzeitig gemessen, handelt es sich um einen Spektrographen. EP III, WS 04/05 S. Lochbrunner LMU Physik Um das einfallende parallele Bündel zu erzeugen, verwendet man einen Eintrittsspalt S 1, der als Punkt- (Strich-) quelle dient und von dem austretendes Licht mit der Linse L 1 kollimiert wird. Mit L 0 wird möglichst viel Licht der Lichtquelle LQ durch den Spalt gebracht. Prismen haben eine hohe Transmission über einen sehr weiten Spektralbereich. Im UVBereich werden Prismen aus synthetischem Quarzglas oder CaF2 verwendet, im Sichtbaren Glasprismen (Schwerflintglas) und im IR Prismen aus Salzkristallen (z.B. NaCl). Gitterspektrograph Beim Gitterspektrometer und Gitterspektrograph erzeugt ein Gitter gemäß der Gittergleichung d sin D sin E m O eine wellenlängenabhängige Aufspaltung des Lichtbündels: dE dO m d < cos E 1 · 2 § d 2 cos 2 D 2 d O sin D O 2 ¸ ¨¨ ¸ m m2 © ¹ Die Winkeldispersion hängt von der Gitterkonstante d, der Interferenzordnung m und der Wellenlänge O ab. Das einfallende Licht wird auf einen Eintrittsspalt fokussiert. In der Czerny-TurnerAnordnung wird das dann divergierende Lichtbündel mit einem "sphärischen" Spiegel parallelisiert und auf das Gitter gelenkt. Das mit dem Gitter dispergierte Licht wird mit LMU einem Hohlspiegel auf den Austrittsspalt fokussiert und dahinter detektiert oder auf EP III, WSzweiten 04/05 S. Lochbrunner Physik zweiten Hohlspiegel auf den Austrittsspalt fokussiert und dahinter detektiert oder auf die Bildebene abgebildet und mit einem Flächendetektor (z. B. CCD-Kamera) aufgenommen. Beim Spektrometer wird durch Drehen des Gitters die vom Austrittsspalt transmittierte Wellenlänge verändert. Normalerweise wird dazu ein "Sinusantrieb" eingesetzt, um eine in guter Näherung lineare Wellenlängenskala zu bekommen. Spektrales Auflösungsvermögen Der Quotient O 'O wird als spektrales Auflösungsvermögen definiert. 'O ist der minimale Wellenlängenabstand, für den noch getrennte Bilder des Eintrittsspaltes entstehen. Ohne Beugung würde für monochromatisches Licht entsprechend der Brennweiten der verwendeten Linsen / Spiegel ein Bild proportional zur Breite des Eintrittsspaltes beobachtet. Durch Verringerung der Spaltbreite könnte somit eine beliebig hohe Auflösung erreicht werden. Die Eintrittspupille - die Begrenzung des parallelen Strahlbündels - führt jedoch zu einem Beugungsbild (Beugung am Einfachspalt), das bestenfalls invers-proportional zur Größe a der Pupille ist. Es ergibt sich eine beugungsbedingte Divergenz 'T O a die Fußpunktsbreite 'xB 2 f2 O a. EP III, WS 04/05 Für eng benachbarte Wellenlängen ergeben sich leicht versetzte Beugungsstrukturen. Für gleiche Intensität bei den beiden Wellenlängen können diese genau dann noch unterschieden werden, wenn das eine Beugungsmaximum mit dem ersten Minimum der anderen Struktur übereinstimmt (Rayleigh-Kriterium). Für das spektrale Auflösungsvermögen gilt dann O 'O a dT < 2 dO Eine hohe Auflösung lässt sich mit Gitterspektrographen erzielen. Die Breite des Pupille ist a N < d < cos E und es folgt O d m N 'O Das Auflösungsvermögen ist also das Produkt aus der Anzahl N der beleuchteten Furchen und der Interferenzordnung m. In der Praxis können für große Gitter mit hoher Strichzahl Werte über 106 erreicht werden. EP III, WS 04/05 S. Lochbrunner LMU Physik PERKIN ELMER Lambda 19 Spektralphotometer S. Lochbrunner LMU Physik = 2.4.4 Auflösung optischer Geräte % Fluoreszenz-Spektrometer ' Messung der spezifischen Fluoreszenz, die eine Probe nach selektiver Anregung emittiert. = ': < ,% % . % % Bei perfekter Abbildung hängt das Auflösungsvermögen von der Beugung des Lichtes an den Begrenzungen (Pupillen) des optischen Systems ab. In der Regel sind die Begrenzungen rund und das Bild eines Punktes ein Airy-Scheibchen (Öffnungswinkel 'T O D ). Fernrohr ; ,% > % * + + ,% + ' + %. + % -. * + % " 0 #/ # $ 0 0 - 12 - 12 Beugung an Objektivbegrenzung = Eintrittspupille mit Durchmesser D. Weit entfernte Objekte erscheinen unter Beobachtungswinkel H. ! # / / ! ! " 5 % ,% 4 $ # , 6 . ,% +# $" - " 0 # &3 % % 78 # ; %# $ # $9 &'( % # !" )&' $ Auflösung = minimales, beobachtbare H : ( ) % H minimal ,% . EP III, WS 04/05 S. Lochbrunner Auflösung des Mikroskops Fokussierung Durch die Objektlinse L1 mit Durchmesser D entsteht ein Zwischenbild, bei dem jedem Objektpunkt ein Beugungsscheibchen entspricht mit Fußpunktdurchmesser d Beug 2,44 O b . D Wie groß ist der Brennfleck einer Sammellinse ? Df D Der von L 1 erfasste maximale Öffnungswinkel ist 2 sin D D f Fokussiert man ein Strahlenbündel mit Gauss-förmiger Intensitätsverteilung (typisch bei Laserbündel) und einem Durchmesser D, so ergibt sich ein Fokusdurchmesser Der Öffnungswinkel lässt sich durch Verwendung von Immersionsöl mit n=1,5 verbessern. EP III, WS 04/05 O 2n < sinD 0,61 < O NA LMU Physik Wird die Linse mit Durchmesser D und Brennweite f homogen ausgeleuchtet (oder homogen ausgeleuchtete Kreisblende), gilt für den Durchmesser des Fokus' D f : Of D f 1,22 D Nach dem Rayleigh-Kriterium muss der Abstand zweier Punkte mindestens so groß sein, dass das erste Minimum der Beugung mit dem Maximum der anderen Struktur zusammenfällt. 'x min 1 d Beug g 1,22 O g | 1,22 O f 2 b D D 1,22 < 1,22 O D Teleskop: große Öffnung hohe Auflösung (geringe Beugung) und hohe Nachweisempfindlichkeit 'xmin 'T Df mit der numerischen Apertur NA S. Lochbrunner n < sin D LMU Physik 4Of SD 1,27 Of D Fokus ist schärfer bei größerem ursprünglichen Durchmesser, kürzerer Wellenlänge und kürzerer Brennweite. EP III, WS 04/05 S. Lochbrunner LMU Physik