Vorwort SPIELTRIEBE 7 DAS STERNCHEN ZWISCHEN DEN GESCHLECHTERN ROUTE LEUCHTENDE AUSNAHMEN DIE ROUTEN Das Spieltriebe-Festival wird die Spielzeit des Theaters Osnabrück eröffnen, um an ungewöhnlichen Spielorten in der ganzen Stadt drei Tage lang Theater als heutige Kunstform zu erkunden. Macht*Spiel*Geschlecht ist das Festivalthema, ein Bezugspunkt für 12 neue Theaterarbeiten, die sich mit den Verhältnissen, Geschichten und Konstrukten der Geschlechter auseinandersetzen. Denn die gemeinsame Situation von Frauen und Männern und allen, die sich dazwischen definieren, ist längst nicht in einer konfliktfreien Zone angekommen. Spielen wir also gemeinsam das Machtspiel Geschlecht, fragen wir uns gegenseitig wieder und wieder: Wo werden Unterschiede zu Ungleichheiten? Wann entlarven sich „sex“ und „gender“ als geschaffene Vereinbarung? Macht Spiel Geschlecht – und wenn ja, wie können wir die Spielregeln genauer durchschauen und gestalten? Die Sternchen im Festival-Motto sind übrigens kein Zufall: Sprache macht eben auch Geschlecht(er), und gerade im Theater arbeiten wir immer im Bewusstsein, wie sehr Sprache unsere Welt bestimmt. Das „Gender-Sternchen“ gibt uns eine Möglichkeit, nicht nur die beiden Möglichkeiten „Frau – Mann“ zu meinen, sondern durch seine Strahlenform auf die Vielfalt anzuspielen, die über dem Zwei-Geschlechter-Prinzip aufscheint. Möge das SpieltriebeFestival die Sterne zum Leuchten bringen, mit lebendigem Theater, aktuellen Diskursen und gemeinsamer Spielfreude! Beim Spieltriebe-Festival entscheiden Sie sich beim Kauf einer Karte für eine von fünf Festivalrouten. Alle Routen starten mit der deutschsprachigen Erstaufführung Valerie Solanas – Präsidentin von Amerika! im Theater am Domhof, im Anschluss an diese Auftaktproduktion erleben Sie auf Ihrer Route zwei bis drei Produktionen an ungewöhnlichen Spielorten in der Stadt. Die Namen der Routen stammen aus dem Stück Valerie Solanas und spinnen inhaltliche Leitfäden weiter. Jede Route wird zudem von einer*einem Routenpat*in begleitet, die*der das Theater von außen durch Expert*innenwissen bereichert. Die Spielorte werden je nach Entfernung mit ShuttleBussen angefahren oder zu Fuß erreicht. Maria Schneider, Elisabeth Zimmermann, Jens Peters Festivalleitung IMPRESSUM Städtische Bühnen Osnabrück gGmbH 2017/18 Intendant Dr. Ralf Waldschmidt Kaufmännischer Direktor Matthias Köhn GMD Andreas Hotz Redaktion Dramaturgie Foto Drag-Workshop: fotolia Design KLARTEXT grafikbüro GmbH Druck Steinbacher Druck GmbH • Sie erwerben eine Karte für eine Route pro Festivaltag (oder den Festivalpass für 3 Tage). • Auf den Routen Leuchtende Ausnahmen, Schönheit gibt es nicht umsonst, Die halbe Zivilisation auf Knien und Blutige Erinnerungen werden Teilstrecken zu Fuß gegangen. Zu weiter entfernten Spielorten verkehren Shuttle-Busse. • Alle Spielorte auf den Routen Leuchtende Ausnahmen, Glücksfäden im Kleid und Blutige Erinnerungen sind für Rollstuhlfahrer*innen zugänglich. Auf den Routen Schönheit gibt es nicht umsonst und Die halbe Zivilisation auf Knien ist dies leider nicht möglich. ROUTE GLÜCKSFÄDEN IM KLEID ROUTE SCHÖNHEIT GIBT ES NICHT UMSONST SL HÖRSAAL I AM A BIRD NOW FRIEDENSKIRCHE DIE KLEINE MEERJUNGFRAU HASE29 ENCOUNTER/ BEGEGNUNG PAUSE PAUSE SKATEHALLE GIRLS LIKE THAT [MÄDCHEN WIE DIE] ROUTE DIE HALBE ZIVILISATION AUF KNIEN HALLE 14 DER WINKELHAUSENKASERNE DIE FRAUEN VON STEPFORD FRIEDENSKIRCHE Klöntrupstraße 6 LIMBERG-THEATER Am Limberg 1 Das Hörsaalgebäude SL des Architekten Markus Sporer befindet sich seit 2014 auf dem Areal der früheren General-von-Stein-Kaserne, die 1945 bis 1957 unter britischer Führung als Woolwich Barracks firmierte. 1902 errichtet, diente die Kaserne von 1914 bis 1918 als Lager für gefangene Offiziere der Kriegsgegner, 2009 endete schließlich die militärische Nutzung durch die Bundeswehr. Auf dem Hochschulcampus Westerberg ergeben heute ehemalige Kasernengebäude und hochmoderne Neubauten ein eindrucksvolles Zusammenspiel. Seit 1982 nutzt das emma-theater, die Studiobühne des Theaters Osnabrück, zwei Stockwerke im vorderen Flügel der Altstädter Schule, dem früheren Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium. 2015 wurde das emma-theater mit Geldern des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung sowie der Stadt Osnabrück und Spenden von Osnabrücker Bürger*innen saniert. Das Gebiet an der Netter Heide wurde ab 1911 zunächst als Flugplatz und während des Zweiten Weltkrieges als Heeresverpflegungslager genutzt. Nach Kriegsende diente die Winkelhausenkaserne den britischen Truppen als Logistikstützpunkt (Roberts Barracks). Bis zum Abzug der Briten 2008 wurden Gebäude wie die Halle 14 u. a. als Wartungshalle für Militärfahrzeuge genutzt. Die Halle wurde 2017 durch die O.K. Immobilien GmbH als Büro- und Veranstaltungsgebäude umgebaut. Das 500jährige Verteidigungsbollwerk Vitischanze beherbergte lange Zeit Gastronomiebetriebe, in den 1950er Jahren eine Unterkunft für Geflüchtete und zuletzt das Zentrum für Industrie-Design der Hochschule Osnabrück. THEATERPASSAGE DIENSTAGS BEI KAUFLAND PAUSE HALLE 14 DER WINKELHAUSENKASERNE Kaffee-Partner-Allee 5 VITISCHANZE Vitihof 15 a PAUSE EMMA-THEATER UND DANN KAM MIRNA LIMBERG-THEATER DIE ZAUBERIN VON OZ VEREINSHALLE DES SCHÜTZENBUNDS OSNABRÜCK STAGING LOVE VITISCHANZE DAS HAUPT DER MEDUSA AULA DER KÄTHEKOLLWITZ-SCHULE INS BLAUE THEATER AM DOMHOF FESTIVALFINALE Gesamtdauer ca. 6 Stunden INNENHOF PARTY Seit 2016 ist die Gesellschaft für zeitgenössische Kunst Osnabrück e. V. Träger des Ausstellungsraums hase29 auf der Fläche eines ehemaligen Ladenlokals, in dem Einzel- und Gruppenausstellungen zeitgenössischer Kunst das regionale, nationale und internationale Kunstgeschehen spiegeln. Die Skatehalle Osnabrück ist seit 2002 Indoor-Skaterparadies und beliebte Partylocation unter Trägerschaft des Vereins für Musikförderung in der Region Osnabrück e. V.. Die Vereinshalle am Ziegenbrink wird vom 1924 gegründeten Schützenbund Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim e. V. genutzt. Er hat etwa 7.000 Mitglieder aus rund 80 Schützenvereinen, -gilden und -bruderschaften. KUNSTRAUM HASE29 Möserstraße 11 SKATEHALLE OSNABRÜCK Elbestraße (Gebäude 49) VEREINSHALLE DES SCHÜTZENBUNDS OSNABRÜCKEMSLAND-GRAFSCHAFT BENTHEIM E. V. Auf dem Ziegenbrink 35 PREISE 2. September 2017, 15 Uhr, Theater am Domhof / Oberes Foyer SCHAFFEN IM GRENZLAND – PERSPEKTIVEN AUFS FESTIVALTHEMA Über Abgrenzung und Zugehörigkeit schreiben wir unsere eigene Identität fort – und bedienen uns ganz selbstverständlich der Kategorie „Geschlecht“. Die Spieltriebe-Regisseur*innen nähern sich mit ihren Arbeiten aus unterschiedlichen Perspektiven und über verschiedene Ästhetiken dem Verhältnis der Geschlechter. Im gemeinsamen Gespräch loten sie Positionen aus und fordern einen lebendigen Diskurs zu modernem Feminismus, zeitgenössischen Familienbildern und traditionellen Hierarchien. 3. September 2017, 14.30 Uhr, Theater am Domhof / Oberes Foyer TALKIN’ ’BOUT MY GENDERATION – GENERATIONENGESPRÄCH „Gender“ – ein Theoriekonstrukt der Moderne? Überflüssig oder unentbehrlich? An diesen Fragen scheiden sich oftmals die Geister. Ob Traditionalist*in oder Aktivist*in: Das Generationengespräch eröffnet einen Querschnitt durch Lebensalter und Erfahrungswelten, fragt nach Ansichten der Osnabrücker Stadtgesellschaft und lädt zum Weiterdenken ein. Treffen Sie die Routenpat*innen der Spieltriebe und weitere Gäste. #SPIELTRIEBE7 Unter #spieltriebe7 können Sie auf Facebook, Instagram und Twitter die Vorbereitungen und Aktionen rund um Spieltriebe 7 beobachten und kommentieren. Wir freuen uns auch auf Ihre Eindrücke während des Festivals! Weitere Informationen finden Sie unter www.spieltriebe-osnabrueck.de. ab 1. Juni 2017, jeden Donnerstag, 19.30 Uhr, Theater am Domhof / Kantinenhof SCHLACHT UM HALBACHT – POSITIONEN ZUM FESTIVALTHEMA „man, man, man – gegen ein generisches Maskulinum!“ Schicken Sie uns Ihre diskussionswürdigen Ein-Satz-Statements zum Festivalthema an [email protected]. Jede Woche verbreiten wir einen neuen „Aufreger“ via Facebook und laden Sie donnerstags zum Diskutieren, Fragen, Streiten oder einfach nur Zuhören in den Kantinenhof ein – mit dabei sind Routenpat*innen und Spieltriebe-Regieteams. 10. Juni 2017, Workshop 19 Uhr, Probebühne / Theater am Domhof Party 22 Uhr (Ort wird noch bekannt gegeben) In Kooperation mit dem autonomen Schwulen*referat und dem autonomen Referat für Lesben und andere Frauen (Fem_Ref) der Universität Osnabrück CROSSDRESSING! – DRAG-WORKSHOP & PARTY Kopiert: Codiert: Provoziert! Einen Abend lang spielen wir zusammen mit der Bochumer Drag Queen Wanda Lismus alle erdenklichen Varianten des Mann- und Frauseins durch. Eure Körper sind euer Kapital – als Drag Queens & Kings gehts im Anschluss zur großen Sommerparty. Anmeldungen bitte bis zum 7.6.2017 an [email protected] (begrenzte Teilnehmerzahl!) | Karten 15 € Die Theaterpassage wurde in den 1980er Jahren eröffnet und bietet Platz für 14 Ladenlokale. Seit 2012 steht die Räumlichkeit der ehemaligen „Ihr Platz“-Filiale, Eigentum der Deutschen Immobilien Chancen AG, leer – nun wird sie für Spieltriebe wiederbelebt. Die Käthe-Kollwitz-Schule wurde 1961 als Mädchengymnasium gegründet. 1990 wurde die Schule zur Hauptund Realschule umgewandelt. Seit 2015 ist sie geschlossen, wird jedoch in Teilen weiterhin von den Berufsbildenden Schulen am Schölerberg sowie als potentielle Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete genutzt. ROUTE DIE HALBE ZIVILISATION AUF KNIEN ROUTE BLUTIGE ERINNERUNGEN PAUSE ROUTE BLUTIGE ERINNERUNGEN THEATERPASSAGE Krahnstraße 36 – 37 AULA DER KÄTHE-KOLLWITZ-SCHULE Hanns-Braun-Straße 2 ROUTE SCHÖNHEIT GIBT ES NICHT UMSONST ERÖFFNUNGSPRODUKTION VALERIE SOLANAS, PRÄSIDENTIN VON AMERIKA! THEATER AM DOMHOF Freitag und Samstag 17 Uhr, Sonntag 16 Uhr ROUTE LEUCHTENDE AUSNAHMEN Die Friedenskirche wurde 1926 in Gänze eingeweiht, nach der Behebung von Bombenschäden aus dem 2. Weltkrieg konnte sie 1951 wiedereröffnet werden. Sie beherbergt heute die evangelisch-reformierte Jugendkirche. Die Kaserne am Limberg war die größte Kaserne der britischen Streitkräfte in Osnabrück. Während des 2. Weltkrieges befanden sich hier die Teutowerke. Die Übergabe der Kaserne an den Bund fand 2009 statt, mittlerweile wird das LimbergTheater vom Institut für Musik der Hochschule Osnabrück genutzt. FOYER HÖRSAALGEBÄUDE SL / HOCHSCHULE OSNABRÜCK Sedanstraße 26 EMMA-THEATER Lotter Straße 6 SPIELTRIEBE 7 ROUTE GLÜCKSFÄDEN IM KLEID TAGESKARTE SCHÜLER*INNEN STUDENT*INNEN 42 € 24 € FESTIVALPASS 3-TAGESKARTE 96,00 € SCHÜLER*INNEN STUDENT*INNEN 63,00 € KARTEN Vorverkaufsstart 31.5.2017 Kund*innen der OLB erhalten beim Kartenkauf 10 % Ermäßigung. THEATERKASSE Domhof 10/11, 49074 Osnabrück, Tel 0541 / 76 000 76, Fax 0541 / 76 000 77 E-Mail: [email protected] TOURIST-INFORMATION Bierstr. 22 – 23, 49074 Osnabrück, Tel 0541 / 323 22 02 WWW.SPIELTRIEBE-OSNABRUECK.DE WWW.THEATER-OSNABRUECK.DE #SPIELTRIEBE7 START- UND ENDPUNKT Theater am Domhof Mit freundlicher Unterstützung durch In Zusammenarbeit mit SARA STRIDSBERG Deutschsprachige Erstaufführung VALERIE SOLANAS, PRÄSIDENTIN VON AMERIKA! Uraufführung I AM A BIRD NOW Rechercheprojekt Valerie Solanas, Feministin und Autorin des berühmt-berüchtigten SCUMManifests, liegt im Sterben. Im Delirium ihrer letzten Stunden zieht noch einmal ihr Lebenskampf für die Frauenrechte vor ihrem inneren Auge vorbei. Kann es sein, dass auch dieser von einem einzigen Moment mit einem einzigen Mann überschattet werden kann, nämlich von ihrem Schuss auf Andy Warhol? Vergangenheit, Gegenwart und mögliche Zukunft des westlichen Feminismus verdichten sich zur Frage an uns alle, was überhaupt erreicht wurde, wenn heutzutage ein amerikanischer Präsident wieder ungestraft sexistische Parolen ausgeben kann. Das Rechercheprojekt befragt die Themen „Transgender“ und „Transsexualität“: Wie gestaltet sich der Alltag einer Transgender-Person in einer Stadt wie Osnabrück? Was bestimmt die eigene Lebenswirklichkeit, wie erlebt man Betrachtungen von außen? Auf Grundlage von Interviews und Materialrecherchen entsteht ein choreografisch geformter Theaterabend, der persönliche Erfahrungen von Transsexualität und Transgender mit Außenbetrachtungen und theoretischem Hintergrund collagiert. THEATER AM DOMHOF Übernahme in den Spielplan Uraufführung DIE FRAUEN VON STEPFORD Deutsch von Jana Hallberg Die schwedische Journalistin und Autorin Sara Stridsberg erhielt 2007 für ihren dem Stück zugrunde liegenden zweiten Roman Traumfabrik den renommierten Literaturpreis des Nordischen Rates. Nach der Uraufführung von Über meine Leiche inszeniert Marlene Anna Schäfer zum zweiten Mal am Theater Osnabrück. IRA LEVIN Regisseurin Jana Vetten, Jahrgang 1989, studierte bis 2016 Regie am Mozarteum Salzburg und arbeitete seitdem u. a. am Staatstheater Mainz. ENCOUNTER / BEGEGNUNG Die Fotografin Joanna Eberhart und ihr Ehemann Walter, ein Rechtsanwalt, ziehen von New York ins idyllische Stepford. Doch die emanzipierte Joanna fühlt sich in der Vorstadtidylle zunehmend unwohl: Die Frauen Stepfords scheinen ausnahmslos als Disneyland-Versionen der perfekten Ehe- und Hausfrau ihre Erfüllung zu finden. Als auch noch ihre resolute Freundin Bobby zum wohlriechenden, hausmütterlichen und unzweifelhaft attraktiveren Klon ihrer selbst mutiert, wird Joanna misstrauisch. Steckt der örtliche Gentlemen’s Club dahinter – zu dem inzwischen auch ihr Mann gehört? Ein Mensch nähert sich. Unsere persönliche Wahrnehmung entscheidet, welche Informationen über diese Person wie ausgewertet werden. Menschen sind emotionale Wesen, sie haben einen selektiven Blick: Wie reagieren wir aufeinander? Was zieht uns an? Was stößt uns ab? Und warum? Das Tanzprojekt Encounter/Begegnung der Tänzerin und Choreografin Vasna Aguilar, die von 2012 bis 2015 Ensemblemitglied der Dance Company Osnabrück war, untersucht Begegnungen und Interaktionen im öffentlichen Raum. Die Schweizer Regisseurin Claudia Bossard, Jahrgang 1985, untersucht mit Die Frauen von Stepford vermeintliche Männerfantasien, aber auch die Frage nach Identität in Zeiten, in denen nicht nur die Geschlechterrollen, sondern auch die Grenzen zwischen Mensch und Maschine brüchig werden. Zeitgleich spiegelt die Ausstellung Landscoping – True Places Never Are der Niederländer Stan Klamer und Hans Lemmen im kunstraum hase29 Landschaftsbilder aus zwei unterschiedlichen Perspektiven: Während Stan Klamers Bilder einer Kartographie von Bewegungen der Küstenlandschaft gleichen, verortet Hans Lemmen mit archäologischem Blick mythische Figuren in einer durch Monokultur geprägten kargen Landschaft. FOYER HÖRSAALGEBÄUDE SL / HOCHSCHULE OSNABRÜCK HALLE 14 DER WINKELHAUSENKASERNE Übernahme in den Spielplan Inszenierung Jana Vetten Choreografie Erin Hill Bühne, Kostüme Elisabeth Benning Dramaturgie Milena Kowalski Uraufführung VASNA AGUILAR KUNSTRAUM HASE29 Inszenierung Claudia Bossard Bühne, Kostüme Linda Schnabel Dramaturgie Marie Senf Choreografie Vasna Aguilar Bühne, Kostüme Christine Bertl Dramaturgie Patricia Stöckemann Inszenierung Marlene Anna Schäfer Bühne, Kostüme Marina Stefan Dramaturgie Jens Peters EMMANUEL DARLEY Deutschsprachige Erstaufführung DIENSTAGS BEI KAUFLAND Deutsch von Klaus Gronau Emmanuel Darley erzählt von den Hindernissen, denen Transsexuelle sowohl im familiären Bereich wie auch in der Öffentlichkeit ausgesetzt sind. Marie-Pierre, früher Jean-Pierre, kümmert sich jeden Dienstag liebevoll um ihren Vater. Sie putzt die Wohnung, sie pflegt ihn und geht mit ihm im Kaufland Lebensmittel besorgen. Doch nicht nur im Supermarkt beim Einkaufen ist sie den irritierenden und befremdlichen Blicken der Menschen ausgeliefert, sondern auch gegenüber ihrem Vater ist das Verhältnis sichtlich angespannt. Die Regisseurin Nina de la Parra, geboren 1987 in Amsterdam, studierte Regie an der Folkwang Universität der Künste und wird nach dem Klassenzimmerstück Die Verwandlung zum zweiten Mal in Osnabrück inszenieren. MICHAEL BARRETT, DAVID HOLLEBER, WATARU MUKAI, DARIA PAVLOTSKAYA, EMANUELE SAVAGNONE, JONATHAN SCHMIEDING SIBYLLE BERG UND DANN KAM MIRNA Rechercheprojekt Osnabrück, 1941: Abend für Abend wird der Operettenhit Maske in Blau gegeben und macht für Momente die allgegenwärtigen Schrecken des Weltkriegs vergessen. Das Rechercheprojekt schlägt über die Befragung weiblicher Lebenszeugnisse die Brücke bis in unsere unmittelbare Gegenwart und ist dabei immer auch an der Rolle des Osnabrücker Theaters interessiert: Was hat die Kraft des Spiels zersetzenden Gesellschaftsdynamiken entgegenzustellen? Zwischen Fiktion und Realität eröffnet sich so das Panorama einer weiblichen Jahrhundert-Perspektive auf die Stadt und ihre Kunst. Jan Philipp Stange, Jahrgang 1987, studierte Regie an der HfMDK Frankfurt. Seine Tages-Show wurde u. a. 2017 zum Festival „Radikal Jung“ ans Münchner Volkstheater eingeladen und beim Körber-Studio „Junge Regie“ 2016 mit dem 2. Platz ausgezeichnet. AULA DER KÄTHE-KOLLWITZ-SCHULE Inszenierung Jan Philipp Stange Bühne, Kostüme Josephine Hans Video Jakob Engel Dramaturgie Elisabeth Zimmermann DAS HAUPT DER MEDUSA Deutsch von Frank Weigand Schöne Musik? An ihrem Anfang standen Grausamkeit und Tod. Die Klage um die enthauptete Medusa wird zum ersten Gesang. Der Musengott Apoll betrügt im musikalischen Wettstreit den Satyr Marsyas um seinen Sieg und lässt ihn bei lebendigem Leib häuten. Seitdem wurde Musik immer wieder zur Zeugin von Gewalt und Unrecht, missbraucht als Propaganda, und doch ersehnt, um den Schrecken der Realität zu entfliehen. Die sechs jungen Komponist*innen verfolgen die Spuren der Harmonie und des Schreckens bis in unsere Gegenwart, der Weg durch die Zeiten wird zum Klang-RaumErlebnis. Jede hat ihren Platz in der vertrauten Hackordnung der Mädchenschule St. Helen’s. Als mitten in der Geschichtsstunde ein Nacktfoto von Mitschülerin Scarlett auftaucht, gerät der Alltag der Mädchen durcheinander. Unbarmherzig und rasend schnell werden aus Gerüchten und Vermutungen scheinbare Tatsachen einer Geschichte gemacht, der sich keiner der Beteiligten mehr entziehen kann. Und während eigentlich alle die eigene Verletzlichkeit verteidigen, sehnen sie sich nach Souveränität und Nähe – denn Mädchen sollten zusammenhalten. Felicitas Braun inszeniert nach der Uraufführung Lucas and Time zum zweiten Mal am Theater Osnabrück. VITISCHANZE HANS CHRISTIAN ANDERSEN DIE KLEINE MEERJUNGFRAU Der kanadisch-britische Autor Evan Placey wurde für Girls like That mit mehreren britischen und deutschen Preisen ausgezeichnet und war nominiert für den Deutschen Jugendtheaterpreis. Der Projektjugendclub Spieltriebe wird das Stück in Osnabrück zur Aufführung bringen. Musikalische Leitung An-Hoon Song Inszenierung Christine Cyris Mitarbeit Stephanie Schümann Bühne Lisa Kruse Kostüme Linda Schnabel Dramaturgie Ralf Waldschmidt Inszenierung Felicitas Braun Bühne Timo von Kriegstein Kostüme Aleksandra Kica Dramaturgie Sven Kleine INS BLAUE Projektjugendclub Spieltriebe Eine Musiktheater-Installation EMMA-THEATER Übernahme in den Spielplan Uraufführung EVAN PLACEY Mirnas Mutter will raus – aus der Großstadt, aus der Mittelmäßigkeit, aus der Einsamkeit auf dem sozialen Abstellgleis Mutterschaft. Der Plan ist, zusammen mit drei Freundinnen und deren Kindern aufs Land zu ziehen. Dorthin, wo die Selbstverwirklichung hoffnungsvoll am Horizont leuchtet. Aber während eine Freundin nach der anderen absagt, kriecht die Angst in Mirnas Mutter hoch. Letztlich ist es ihre Tochter Mirna, selbst erst am Anfang der Pubertät, die den Umzug im Griff und noch genug Wut in sich hat, um das gemeinsame Leben in die Hand zu nehmen. Sibylle Berg ist eine der wichtigsten feministischen Stimmen in der deutschsprachigen Theaterlandschaft, das Stück Und dann kam Mirna (2015) setzt ihre satirische Wutrede Und jetzt: die Welt! fort. THEATERPASSAGE Inszenierung Nina de la Parra Bühne, Kostüme Berit Schog Dramaturgie Alexander Wunderlich Uraufführung KOLLEKTIV EINS 8 Welches Märchen könnte eindringlicher von der Sehnsucht erzählen, die Grenzen der eigenen Welt zu überschreiten und in das Reich des Fremden einzutauchen als Die kleine Meerjungfrau? Diese hat sich ganz der Welt der Menschen verschrieben, obwohl sie als Tochter des Meerkönigs eine glückliche Kindheit unter Wasser hat. Doch die irdische Liebe zum Prinzen und die überirdische Sehnsucht nach einer ewigen Seele sind stärker. Also tauscht sie Fischschwanz gegen Beine und lässt sich auf ein riskantes Unterfangen ein. Gelingt es ihr, die Liebe des Prinzen innerhalb dreier Tage zu gewinnen, so kann sie fortan Mensch sein und erlangt eine unsterbliche Seele. Scheitert sie, muss sie ihr Leben als Schaum auf der Meeresflut enden. Regisseur Pascal Wieandt wird zum zweiten Mal bei einem SpieltriebeFestival tätig sein: 2015 inszenierte er im Rahmen von Spieltriebe 6 die Lecture-Performance Dschihad Express. SKATEHALLE Inszenierung Simon Niemann, Dietz-Ulrich von Czettritz Bühne, Kostüme Melanie Kintzinger Dramaturgie Milena Kowalski Uraufführung DIE ZAUBERIN VON OZ Dorothy wird durch einen Wirbelsturm aus ihrer Heimat in Kansas gerissen und landet in einer magischen Welt. Um wieder nach Hause zu finden, muss sie eine Reihe gefahrvoller Abenteuer bestehen. Nur gut, dass sie nicht allein ist: eine Vogelscheuche, ein Blechmann und ein feiger Löwe werden ihre Gefährten. Aber genauer betrachtet sind diese – ausschließlich männlichen – Begleiter nicht gerade vertrauenserweckend. Kurz: Wir müssen uns über Sexismus unterhalten, über Opfer-Täter-Dynamiken, über das Patriarchat und den Kapitalismus sowieso. Mit KollektivEINS, bestehend aus Paula Thielecke, Carolin Wiedenbröker, Stefan Hornbach und Sören Hornung, surfen wir auf der Grenze zwischen humorvollem Sprechtheater und politischer Performance – natürlich mit ausgefeilten Gitarrensoli und viel Liebe, Lust und Leidenschaft. Uraufführung STAGING LOVE Rosen und Blut (Ernst Jünger). Wie der Mensch vor dem Kriege scheitert, so scheitert er vor der Liebe. Im Versammlungsraum eines Schützenvereins, zwei Fronten: das schreibende Individuum, mit ihm das diffuse, nicht strukturierbare der Liebe und der Lyrik – entstanden zwischen den Kriegen des vergangenen Jahrhunderts – versus die transgenerationale, männlich geprägte Tradition vom Schießen. Wie verhalten sich Raum und Kontext zur Eigenständigkeit des lyrischen Textes? Kann das „Mehr“ von Lyrik dem „Mehr“ von Geschlecht etwas geben? Welche Stimme spricht? In einer musikalischen Textinstallation widmet sich Staging Love der ältesten und archaischsten Form des Ausdrucks von Liebe: dem Gedicht. Sophia Barthelmes ist Studentin an der Theaterakademie Hamburg. LIMBERG-THEATER FRIEDENSKIRCHE Übernahme in den Spielplan Inszenierung Pascal Wieandt Bühne, Kostüme Christine Bertl Dramaturgie Sven Kleine Inszenierung KollektivEINS Bühne, Kostüme Lisa Jacobi Dramaturgie Marie Senf VEREINSHALLE DES SCHÜTZENBUNDS OSNABRÜCKEMSLAND-GRAFSCHAFT BENTHEIM E. V. Inszenierung Sophia Barthelmes Bühne, Kostüme Anthoula Bourna Dramaturgie Ulrike Schumann