06/02 Projektkennblatt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt Az 21074 Referat 24/2 Fördersumme 161.693,00 € Antragstitel Entwicklung einer Solarheizung mit Wärmepumpe für Niedrigenergiehäuser mit einer Primärenergieeinsparung > 50 % Stichworte erneuerbare Energien, Wärmepumpe, Solarthermie Laufzeit 4 Jahre und 3 Monate Projektbeginn 22.07.2003 Förderbereich 2001 - 2003 Projektende 19.10.2007 Projektphase(n) 1 I.2.1 Umwelttechnik Energietechnik Produkte und Verfahren Bewilligungsempfänger Consolar Energiespeicher- und Regelungssysteme GmbH Gewerbestr. 7 Tel 07621/4 22 28-30 Fax 07621/4 22 28-31 Projektleitung Herr Dr. Leibfried Bearbeiter Kooperationspartner 79539 Lörrach Delzer-Kybernetik GmbH 79539 Lörrach Grammer Solar + Bau GmbH 92224 Amberg Zielsetzung und Anlaß des Vorhabens Ziel des Entwicklungsvorhabens ist eine (fossil unterstützte) Solarheizung. Auf den Einsatz der fossilen Energieträger Öl oder Gas wird verzichtet, aufgrund der bekannten begrenzten Verfügbarkeit und negativen Auswirkungen auf das Klima. Die zur thermisch genutzten Sonnenenergie in geringem Maße zusätzlich nötige Energie soll in sehr effizienter Weise über elektrischen Strom bereitgestellt werden. Damit ist bei Häusern entsprechend der EnEV eine Primärenergieeinsparung von deutlich über 50 % möglich, verglichen mit einer fossil befeuerten Heizung. Darüber hinaus besteht bei Erzeugung dieser Energiemenge über regenerative Energieträger das Potential einer vollständig CO2-neutralen Energieversorgung. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden In dem System werden eine Solaranlage sowie eine Wärmepumpe so kombiniert, dass beide Komponenten besonders effizient betrieben werden: Die Erträge eines Sonnenkollektors werden umso höher, je tiefer die mittlere Temperatur des Solarkreises ist, da die thermischen Verluste des Kollektors sinken. Daher wird bei dem geplanten System im Winter dem Solarkreis von einer Wärmepumpe Wärme entzogen, so dass die vom Kollektor aufgefangene Wärme bei tiefen Temperaturen und maximalem Wirkungsgrad genutzt wird. Umgekehrt können mit Kollektoren wesentlich höhere Vorlauftemperaturen erreicht werden als bei Nutzung der Umgebungswärme, was bessere Leistungszahlen zur Folge hat. Sobald die Einstrahlung und damit der Energieertrag der Kollektoren groß genug ist, um die Wärmeversorgung ganz ohne Wärmepumpe zu sichern, wird der Solarkreis wie bei einer herkömmlichen Solaranlage durch den Speicher geleitet. Um auch bei längeren Schlechtwetterperioden die Wärmeversorgung sicher zu stellen, sieht das System die kombinierte Nutzung der in Luft gespeicherten Umgebungswärme vor. In der Regel sind bei bedecktem Himmel die Lufttemperaturen nicht sehr tief, so dass die Wärmepumpe bei Wärmeentzug aus der Luft mit guten Leistungszahlen laufen kann. Neben dem Gesamtsystem werden im Rahmen des Projektes folgende Komponenten neu entwickelt: Kollektor (Grammer + Consolar), Eisspeicher (Consolar), Regler und Simulationsprogramm (Delzer + Consolar). Nach Erprobung einer Testanlage bei Consolar sollen mehrere Pilotanlagen im Rahmen einer Solarsiedlung realisiert werden. Deutsche Bundesstiftung Umwelt } An der Bornau 2 } 49090 Osnabrück } Tel 0541/9633-0 } Fax 0541/9633-190 } http://www.dbu.de Ergebnisse und Diskussion Nach der Komponentenentwicklung bis zur Funktionsreife wurde eine erste Testanlage seit 2004 bei Consolar getestet. Seit Ende 2006 werden zwei Pilotanlagen bei Kunden betrieben und messtechnisch betreut und ausgewertet. Im Rahmen des Förderprojektes wurde die Funktionsreife des Systems erreicht. Die wesentlichen Ziele des Vorhabens wurden erreicht. Die prognostizierte Primärenergieeinsparung wurde durch einen Systemtest des ITW-Stuttgart nachgewiesen. Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation SOLAERA wurde ab Frühjahr 2007 erstmals in der Öffentlichkeit vorgestellt: • Februar 07: Internationales Consolar-Gebietsvertretertreffen mit Besichtigung der Pilotanlagen • März 07: ISH (weltweit wichtigste Sanitär und Heizungsmesse) in Frankfurt/M. • April 07: task 32-industry-workshop • Mai 07: 17. Symposium Thermische Solarenergie OTTI, Staffelstein mit Verleihung des Innovationspreises für SOLAERA • Juni 07: estec-Konferenz in Freiburg und Intersolar Hierdurch ausgelöst kam es zu mehreren Berichten in Fachzeitschriften und der Endverbraucherpresse. Das Interesse sowohl in der Fachwelt als auch bei Privatpersonen ist enorm: noch nie hat Consolar so viele Anfragen pro Tag erhalten. Dies zeigt, dass ein großer Markt für dieses System existiert. Fazit Es wurde eine sehr umfangreiche Entwicklungsarbeit geleistet und das Ergebnis ist ein sehr zukunftsträchtiges System, mit dem eine Vision wahr wird: Heizen mit der Sonne statt solarer Heizungsunterstützung! Deutsche Bundesstiftung Umwelt } An der Bornau 2 } 49090 Osnabrück } Tel 0541/9633-0 } Fax 0541/9633-190 } http://www.dbu.de