Primäre offene Reposition und Fixation verglichen mit späterer Korrekturarthrodese zur Behandlung von tarsometatarsalen (Lisfranc) Luxationsfrakturen S. Rammelt, W. Schneiders, H. Schikore, M. Holch, J. Heineck, H. Zwipp University Hospital ‘Carl Gustav Carus’, Dresden, Germany J Bone Joint Surg [Br] 2008;90-B:1499-506. Luxationsfrakturen der tarsometatarsalen (Lisfranc) Gelenke werden initial oft übersehen oder missinterpretiert. Wir präsentieren eine vergleichende Kohortenstudie über fünf Jahre bei der wir die primäre offene Reposition und Fixation bei 22 Patienten (23 Füße) mit sekundären korrigierenden Arthrodesen bei 22 Patienten (23 Füße) verglichen. Die Patienten der zweiten Gruppe wurden durchschnittlich 22 Monate (1,5 bis 45) nach Unfall mit schmerzhafter Fehlheilung diagnostiziert. In der ersten Gruppe erfolgte die Primärbehandlung mit offener Reposition und Fixation mit Kirschnerdrähten oder Schrauben (für acht Wochen). Die zweite Gruppe erhielt eine sekundäre Korrekturarthrodese. In der ersten Gruppe kam es zu einer tiefen Infektion. In der zweiten Gruppe war eine partielle und eine komplette Pseudarthrose zu verzeichnen. Aus jeder Gruppe konnten 20 Patienten durchschnittlich 36 Monate (24 bis 89) postoperativ nachuntersucht werden. Der durchschnittliche American Orthopaedic Foot and Ankle Society Midfoot Score betrug 81,4 (62 bis 100) nach primärer Osteosynthese und 71,8 (35 bis 88) nach Korrekturarthrodese (t-test; p = 0,031). Wir schlussfolgern, dass die primäre Behandlung mit offener Reposition und interner Fixation nach tarsometatarsalen Luxationsfrakturen im Vergleich zu sekundären Arthrodesen bessere funktionelle Ergebnisse erzielt, eine frühere Arbeitsfähigkeit erlaubt und eine größere Patientenzufriedenheit bewirkt. Die Arthrodese bleibt ein guter Salvageeingriff, die eine signifikante Schmerzbesserung und Funktionsverbesserung bringt.