Operative Frakturbehandlung Definition: Die operative Frakturbehandlung erfolgt durch Osteosynthese, was „Knochenzusammensetzungen“ bedeutet. Man versteht hierunter die operative Reposition und Fixation einer Fraktur. Verwendet werden Drähte, Schrauben, Nägel, Platten und der Fixateur externe (bei offenen Brüchen). Indikation zum Osteosyntheseverfahren: Offene Frakturen Frakturen mit Gelenkbeteiligung Dislozierte Frakturen, die sich nicht geschlossen reponieren lassen Frakturen mit begleitenden Nerven-/ Gefäßverletzungen Frakturen bei Polytrauma zur Pflegeerleichterung Oberschenkelfrakturen bei Erwachsenen Pseudarthrosen Lagerungsstabil Übungsstabil Zusätzliche Fixation im Gips, Freie Bewegung allerdings um erneute Dislokation zu ohne Belastung möglich: vermeiden; mittels: Platten Dünner Spickdrähte Zuggurte Dünner Bohrrdrähte Verschraubungen Fixateur externe Belastungsstabil Erster postoperative Tag; Belastung möglich TEP (total endo prothese) -> künstl. Gelenk Marknägel Endernägel Verbundosteosynthese (Zement) Osteosyntheseverfahren: Spckdrahtosteosynthese: o Anwendung: distale Radiusfraktur, Brüche an Hand und Fuß o Stabilität: nicht übungsstabil. Gipsruhigstellung bis zum Abschluss der Knochenheilung erforderlich Zuggurtung: o Anwendung: Ellenbogen (Olekranonfraktur), Kniescheibe o Stabilität: übungsstabil Verschraubung: o Anwendung: ohne zusätzliche Plattenosteosynthese nur bei kleine Fragmenten (z.B. Innenknöchel) o Stabilität: meistens übungsstabil Marknagel: o Anwendung: Oberschenkel- und Unterschenkelschaftfraktur im mittleren Drittel o Stabilität: belastungsstabil Verriegelungsnagel: o Anwendung: gelenknahe Ober- und Unterschenkelfrakturen o Stabilität: belastungsstabil nach 1 bis 4 Wochen Frakturheilung Voraussetzungen für eine ungestörte Knochenbruchheilung: 1. Ausreichende Vaskularität der Knochenfragmente und Weichteile 2. Mechanische Ruhe an der Frakturzone 3. Keine Infektion 4. Ausreichende Mineralisation Primäre Frakturheilung: Osteoklasten erstellen Bohrlöcher, Osteoblasten bauen Knochen wieder auf Sekundäre Frakturheilung: Heilungsdauer: o Bei Erwachsenen: o Bei Kinder < 12 Jahren Operative Frakturbehandlung Vorteile Sichere Reposition Wesentlich früher belastungs- und übungsstabil Bessere Stabilisierung Seltener Pseudarthrosen Nachteil: OP-Trauma Infektions- und Entzündungsgefahr Narkose Metallentfernung nach 1 Jahr 6 bis 12 Wochen halbe Zeit Konservative Behandlung Vorteile: Keine OP Keine Anästhesie Kein Krankenhaus-Aufenthalt Nachteile: Schlechte Reposition Längere Heilungsdauer Morbus Sudeck Achsenfehlstellungen Arthrosen