lio. 7*- Centralblatt der Bauverwaltung. INHALT, nichtamtliche*; üeber Erddrack auf gebrochene und gekrümiiito 1'reisbewerbuuB för Entwürfe, ZU dem neuen ReithsgericUtshaus in Leipzig. Aus dem württembergischen Staatsbaushalts-Etat für 1885/87. — Vermischtes: TJetoer Erddruck auf gebrochene und gekrümmte Wandflächen. Von E. W inkleT. AD' dar. Bei der Drehung der Erdfläche AC in die unendlich beDie folgende Mittheilung hat zum Zweck die graphische Bestimmung des Erddruckes auf eine gebrochene oder gekrümmte Wandnachbarte Lage AC ändert sich der Winkel tf zwischen R und der fläche, und «war unter der üblichen, allerdings nicht streng richtigen Normalen zur Erdfläche offenbar um z AEA' — z DAD'. Da nun Annahme einer ebenen Gleitfläche und unter der Voraussetzung, dafs aber dt für die Gleitfläche ein Maximum sein soll, so darf eine Aendeder Erddruck auf eine ebene Wandfläche mit den Normalen derrung von (F bei einer unendlich kleinen Drehung der Erdfläche nicht selben den Iieibungswinkel rf, bildet. Diese letztere Annahme ist eintreten, es mufs also für den Fall, dafs die Wand sich im labilen Gleichgewichte, also auf Z AEA' = Z DAD' der Grenze zwischen Stabilität und dem Nachgeben durch Gleiten sein. Wählt man den Kräftemafsstab so, dafs AE = AD wird, so oder Kanten, befindet, entschieden richtig, mit Ausnahme des Falles, werden demnach die beiden unendlich kleinen Dreiecke AEA' und wo die Wandfläche aufserhalb des spitzen Winkels liegt, welchen die ADD1 fläi-hcngleich. Setzt man A ADD' = dF, so verhält sich beiden Gleitflächen einer seitlich unbegrenzten Erdinasse bilden. Wir AF: AA' = F:dF-, da sieh aber AF: AA' = A AEF: A AEA! verglauben, dafs diese Mittheilung nicht ohne einiges Interesse sein hält, so verhält sich auch A AEF: A. AEA' = FidF; folglich ist, dürfte, da eine directe Bestimmung des Erddrucks für den vorliegenda A AEA' — dF ist, den Fall bisher in den bekannten Veröffentlichungen über Erddruck A AEF = F. nicht zu finden ist. Nach der zweiten der obigen Bedingungen soll rf = (p sein; es wird also Z. EAC — 90° — <p. Legen wir die Gerade AH unter dem 1. Wenn wir die Erdmasse als eohäsionslos annehmen, und wenn Winkel <p gegen die Horizontale AX, so wird auch Z, FAH = 90° — q>, f den lteibungswinkel »wischen Erde und Erde, <)' den Winkel bealso z ÜAC = FAH. Zieht man von jedem dieser beiden Winkel zeichnet, welchen der Druck in einer beliebigen Schnittfläche der Erdden Winkel FAC ab, so erhält mau masse mit der Normalen zur Schnittfläche bildet, so ist im allgemeinen im Zustande der Kühe tf <C fp, weil ja sonst ein Gleiten in Z EAF = Z CAB. dieser Fläche eintreten müfste. Wenn aber die Wand sich bewegt, Legen wir nun durch D eine Gerade DK, welche gegen die so wird auch Bewegung in der Erdmasse eintreten, es mufs also in Normale zu AH unter demselben Winkel ß geneigt ist, wie der Erdeiner Fläche tf ">• <p sein; im Augenblick des labilen Gleichgewichts druck E =: FE gegen die Horizotale, so wird, da aufserdem /_ DAK wird in einer Fläche, die wir G-leit flache nennen, tf —• <p sein. = Z EAF und AD = AE ist, A ADK congrueut dem Dreieck Da nun für jede andere Fläche tf <Z '/> ist, so werden für die GleitAEF, es vtird also auch fläche die beiden Bedingungen erfüllt sein müssen: 3. A ADK = F. 1. tf ein Maximum; d' = <p. Die beiden horizontal und vertical schraffirten Flächen werden Durch diese beiden Bedingungen wird sowohl die Lage der Gleitalso gleich. Es ist dies der zuerst von P o n c e l e t , später in befläche als die Gröfsc des Erddrucks bestimmt. stimmterer Form von Rebhann ausgesprochene Hatz in allgemeinerer 2. Es sei nun Anwendung. in Fig. 1 AC die 3. Bei ebener Wandflik'he kann dieser Satz in bekannter Weise bevon einem beliebinutzt werden, die Gleitfläche zu bestimmen. Bei polygonaler Wandgen Punkte A der fläche ist indes eine unmittelbare Verwendung nicht möglich. Setzen Wandfläcbe ausgewir nun aber voraus, dafa der Erddruck Et — FEt und E^ — E^E^ hende Gleitfläche, auf die Flächen BBX und BxBy bereits bestimmt sei, so ist im ACBBXB% das ProKräftepolygone die Lage des Erddrucks Et = Et E auf Ba A befi] des zwischen der stimmt, da E3 mit der Normalen zu B%A den Winkel 'pt bilden mufs. Gleitflache und der Schneidet die Verlängerung von EtA die Verticale AF in M und Wand liegenden macht man KN — FM, so ist auch A NDK= A MEF, es ist also Erdkörpersj des soFM als Kraft - y . A NDK- Wir setzen A FEM*= A KDN^f, genannten KutschFM als Kraft = g\ alsdann ist g=fy. Zieht man nun die Grade prismas. Auf dasAQ so, dafs die PJächc AB^B.BQ'Q, (d. i. falls dieselbe theilweise selbe wirken die negativ sein sollte, — der Fläche des Rutschprismas weniger der folgenden, in dem vertical schraffirten Fläche) = f wird, so mufs also Kriif'tep olygono 4. A ADN = F—f AF Et Et E entsoin, oder A ADN ^= Fläche AQC) vermehrt um die über QC liehaltenen Kräfte: gende Ueberlastungsfläche. Macht man 6X (Fig. 6} parallel zu DN7 so 1) Das Gewicht verhält sich A ACL : A ADN = AC* : AIP = A8 : (A + Ao)3 = h : h G ~ A F des Rutschprismafi samt der darüber liegenden Ueber-\- 2A0. Statt des Dreiecks ADN kann man also auch ein anderes lastnng; die Ueberlastungsfliiche sei durch die über QC stehende achTaffizte Fläche dargestellt. Ist F die Fläche des Entschprismas setzen, welches das 1 + 2 -r fache des Dreiecks ACL ist. samt der Ucberlastungsfläche, y das Gewicht der Volumeneiuhcit, so ist G = Fy. 2) Der Druck in der Erdfläche AC oder die Reaction Legt man zu DN eine Parallele AS durch A und verlängert EM R — AE der unterhalb AC liegenden Erdmasse auf das Rutschprisma. und AB, bis zum Durchschnitte T mit der Verlängerung von A2Bl, 3) Der Erddruck oder die von der Wandfläche auf das Rutschprisma so ist z AST — dem Winkel, um welchen sich alle Linien der Figur geübto Reaction E = FE. ASM bei der Drehung in die Lage ADN drehen, d. i, = 90°— q. Es sei nun C ein neuer, vor C liegender Punkt der Oberfläche und Da ferner z. STA = 90<> — T l ist, so wird z SAT = 180*> — CJJ'C die einer gleichmafsigen Uebcrlastuiig entsprechende BeZ AST — z STA = <i + 9i- Dife S t c l l u n g s l i i i i e , wie wir die 1 lastungsfläche mit der Höhe hn. Wir ziehen parallel zu CC zwischen Grade AS nennen, welche parallel zu DN ist, bildet also mit der den Verlängerungen von AC und AC' eine Gerade DD1 in einem bezüglichen Wandfläche den Winkel / -{- tp1. solchen Abstände von CC1, dafs die Fläche des Trapezes CDD'C1 Bezeichnen wir die Kraft JEM im Kräftepolygone mit E', so ist gleich der Fläche des Parallelogramms CJJ'C wird. Bezeichnen wir E' : G =^ EM: AF = ND: AK, oder, wenn man NU= ND macht, tue verticale Höhe des Trapezes mit y und die verticale Höhe von E' :G — NU: AK = A RUD : A AKD, oder, weil G = F. y = CC über A> d, li, die Länge einer durch A gehenden Verticalen A AKD . y ist, = E': Fy = A NÜD : F, also zwischen A Und dem Durchschnitt mit der Verlängerung von CÜ mit 5. E' = y, A NÜD. k, ferner die Horizontalprojection von CC mit dx, so ist Fläche Hierdurch ist E' bestimmt. Man kann also im KrÜftepolygone E' vom Punkte M aus auftragen und eriiält hierdurch den Punkt M, , . dx, Fläche CDD'C = y . dx + - 1 •« y «fe <*™ | . yDie GlcichCJJ'C' also auch den Erddruck E,E auf die Wandflüche B^A, sowie den setzung gieht j y oder auf die ganze Wandfläche AB^B^B wirkenden Erddruck E = FE. 2ky Da man den Erddruck auf die obere ebene Wandfläche BBL in 2. y VJ^K) bekannter Weise bestimmen kann, so ist man hierdurch auch in der Wir machen nun AA' gleich dem Gewichte des unendlich kleinen Lage, allmählich die auf die einzelnen Theile einer gebrochenen WandErdpristnas ADD', Alsdann stellt EAK den Druck in der Erdfläche fläche wirkenden Drücke zu ermitteln. Eine gekrümmte Wandfläche 74 18, Februar 1885. Centralblatt der Bauverwalttmg. wird man natürlich näherungsweise als eine gebrochene Wandfläche behandeln. g FM Hierbei ist noch zu beachten, dafs die Fläche / = — ~ — unabhängig von der Lage de« Punktes A innerhalb der ebenen Fläche _ßii?3 ist. Die Fläche dos -D Dreiecks KND wird demnach für alle Gleitfliichen, welche von verschiedenen Punkten der Ebene B3Bt ausgehen, gleich grofe sein, sie wird also ebenso grofs sein, wie die Fläche des Dreiecks DXK,NX (Fig. 2), welche der Gleitfläclie für den Punkt Bt entspricht. 4. Handelt es sich um eine ebene Oberfläche ohne Ueberlastung, fio kann mau für den Punkt Bt die GleitFig. 1, flüche Bll)l in bekannter Weise bestimmen, was bekanntlich am einfachsten nach dem aus der (3 leichheit der Dreiecke BJi, D, und D t &\ ß , (Fig. 3) abzuleitenden Satze erfolgt, wonach B^K^^ BlVi , i / , ^ ist, wenn Bl\ \xadDlKl der Stellmigslmie für die Fläche BBt parallel sind. Legt 11 man nun noch durch 1), eine Parallele I), für die Flüche J/, j so ist nach dem vorigen die Flache des Dreiecks iV, lit Ki die für alle Punkte der Wanftfliiehe BlBi maßgebende. Fläclie f. Legt man durch iV1 eine Parallele zu BKA, welche BBl in W Fig. 3. schneidet 3 so ist & l N t D l K i =f; denn da frli.BD, = A-Ö.^ff, ist BD.^K.D^ also aueh. f f » , = Af.D,, mithin auch A B — A Bil)iN-i, Zieht man nun durch ff7 ein« Parallele zu welche die Oberfläche in '/• schneidet, so ist. fr J\BXZ— fr weil A BtZDx = A BlffDl ist. Le^t mau jetzt durch if, eine, Parallele zu ^ Z , welche die Oberfläche in Y schneidet, so ist A AY'l = A JBxZy also auch Fläche ABtBY= f. Legt man jetzt durch Y eine Parallele zur Stcllimgslinie für die Flüche B,B^, welche die dm-cli A gelegte natürliche Böselmngsfläeliü All in V schneidet, macht AK= VAV. All, und legt durch K ein Pomllelo zu YF, welche die Oberfläche in D schneidet, so ist AD die Gleitflikhe. Für alle Punkte von BtB3 bleibt der Punkt £ derselbe; der Punkt Y lindert sich dagegen. Für die nächste Fläche BtBa würde man zunächst die GIcitfläche für /*, construireu und dann in gleicher Weise verfahren, indem man AY (auf den Punkt Bx Eingewendet) für BtB und das A K1)N (worin VN parallel zur Stellun^Hnie für die Fläche BsBi), ebenfalls auf den Punkt B1 angewendet für das Dreieck KLD1N1 setzt. In dieser Weise kann man das Verfahren fortsetzen. 5. Passclbe Verfahren kann bei gebrochener Oberfläche Anwendung finden, wenn man durch geometrische Constmctiou die vierund mehreckigen Frofilflächen des Kutschprismas unter lieibehaltung der Grleitflftche und der von ihr geschnittenen Ebene der Oberfläche in Dreiecke verwandelt. Dieses bereits von Pon c eIet für eine ebene Wandfläche angewendete Verfahren wird ohne Schwierigkeit unter Beachtung des obigen Satzes 4 auch auf eine gebrochene Waiidfläche anzuwenden sein. 6. Bei einer gleichmÜl'Higen Ueberlastung läfst sich leicht die Kegel 2 benutzen. Nach derselben ist h - j - y = Vh{h-\-2h0). Wenn in Fig. 4 D' J' die obere Begrenzung- der Ueberlastungsn'äche und DJ die obere Begrenzung der nach dieser Begel reducirten Ueberlastungsfläche bedeutet, go wivd natürlieli ebenso A D =^ VAC^JÄC~-f2(TDr) und ebenso AJ =» / ^ f f p f f + Ü T ö " / ) " . " Hiernach kann der Punkt D oder J leicht coustruirt werden, ütwa ändern man aus J' mit J'H einen Kreis schlägt, an denselben durch A eine Tangente AT legt und AJ = AT macht, wobei der Tangentialpunkt T am besten durch eine von J' auf die Tangente gefällte Senkrechte gefunden wird. Hierbei ist zu beachten, dafs »ich mit Aenderung des Punktes A die obere Begrenzung der reducirten Ueberlastungsfla'ehe ändert. Eine Ueberlastung durch eine Einzcllast oder eine auf ein« kleine Breite eoncentrirte Last wird am besten dadurch berücksichtigt1, dafs man die entsprechende Ueburhistungsfliiche als Dreieck AB'E derart anträgt, dafs E in die Verlängerung von B'J fällt. Es hat keine Schwierigkeit, die in Fig. 4 für eine ebene Wandfliiehe und ebene Oberfläche dargestellte Construetion unter lleachtung der Kegel 4 auch auf gebrochene Ober- und Wandflitahen Fig. 4. anzuwenden. 7. Es wird sowohl bei gebrochenen Oberflächen, als bei Ueberlastung durch Einzellasten oder theilweise glciclimäfsige Belastungen iiothjg, eine Gloitflftclw CA durch einen gegebenen Punkt C der Oberfläche zu legen. K Wenn die Wand- und Oberfläche eben und eine Ueberlastung nicht vorhanden ist, so liilst sich hierzu leicht eine Kegel entwickeln. Wir legen in Fig. 5 durch C und A Parallelen zur natürlichen Fig. 5. BSschungsfläche sowie Parallelen zur Stetlungslinie, wodurch sich die Schnittpunkte E, K, N ergeben. Es ist alsdann fr CAN congruent fr UAK, also, wall fr CAK = A CAB ist, auch A CAN « A CAB, also BN parallel zu CA. Es verhält sieh folglieh Da sich aber auch BN': CA = FN: FC = FA ; EF vcthält, so wird also BF:FJ*=FA:EF} FA* - BF. EF. Hieraus ergiebt sich sofort die folgende, zuerst von Prof. Holzhey in Wien angegebene Construetion; Man schlage über EF einen H a l b k r e i s , errichte in demselben auf EF in B eine S e n k r e c h t e BT und mache FA — FT. Im allgemeinen wird man in der Verlängerung derjenigen Wandfläeho Billy, in welche der Punkt A vermuthlich fallen wird, den Pnnkt E so bestimmen, dafs A ACE gleich wird der Fläche des Rutschprismas samt Ueberlastung, weniger der Fläche/ wird. Alsdann mufs nach dem obigen Satae, wenn CL parallel zur Stellungslinie der Wandfläche B3Bt ist, und wenn sich AM : AL =s= h H- 2A9 : h verhält, fr ACE =a A ACM sein. Bestimmt man den Punkt 0 so, dafs sich A£:AO~k^-2A6 \h verhält, so Tvird natürlich auch A ACO = A ACL. X Ist nun CP parallel zur SteHuugslmie der WandFig.6. fläche B%B^ so wird, wie oben, FA- — PF. OF. Eine directe Verwendung dieses Satzes ist indes schwierig (die analytische Entwicklung1 führt auf eine Gleichung dritten Grades), weil die Lage des Punktes O von derjenigen des Punktes A abhängig ist, da durch den Punkt A die Höhe h bestimmt wird. Man Centralblatt der Banverwaltung. No. kann etwa folgendes Nähcrungsverfahren anwenden: Man bestimmt den Punkt O sot daTs die verticale Hohe des Dreiecks COE = 2 ha wird, der Punkt A ist sodann durch obige Construction (Fig.ti)bestimmt. Fällt zufällig O in die Oberfläche für den Funkt C, so ist die Construction richtig. Im allgemeinen aber wird mau jetzt ü noch einmal so bestimmen, dafs OE: OA = 2 hü : k wird, wobei k durch den vorher ermittelten Punkt A bestimmt ist und die Constrüction wiederholen, erforderlichenfalls noch mehrere Male. 8. Ist eine Ueberlastung überhaupt nicht vorhanden, so ist die Construction Fig. Ö in Verbindung mit der Construction Fig. 3 leicht anwendbar, wie Fig. 7 zeigt. Hier ist der Punkt Z wie in Fig. 3 bestimmt. Alsdann ist A B^OC = A BlZC zu machen, indem man ZO parallel zu JS, C zieht. gleich Y • A NUA. Macht man UV parallel m FA und zieht man FF, so sind die Erddrücke für die Flächen BA„ BAr, . . . gleich y mal dem entsprechenden, zwischen FN und FF enthaltenen Dreiecke. Für Punkte links von T würde nun BT, für Punkte rechts von T dagegen ETW als Begrenzung des Kutschprismas anzusehen sein. Wir wollen jetzt annehmen, dafs die Einzellast G unendlich nahe an der Wand liegt, Es sei in Fig. 10, worin BT unendlich klein, JTJ ein beliebiger Punkt der Oberfläche sei, y . A BTtBt = y . E A BTE = G. Alsdann ist, BO . BT = BO, . BT,, also BO = ^-jyr —- Sind ferner TE\ und TtE parallel aur Stellungsliriie, so ist BE: BE, = BT^ : BT, also HF RT BE^—l-'-Z±. Da BT unendHl lieh klein angenommen ist, so fällt der Punkt T (Fig. 9) mit dem Punkte B zusammen, es ist also BA% = BO . BE, d. i. wenn man den Ausdruck für BO und BE einsetzt, Fig. 1. 9. Ist eine ebene Oberfläche, eine ebene Wandfiäche und eine bis an dieselbe reichende gleichmäßige Belastung vorhanden, so fällt in Fig. 1 CO wirklich in die Oberfläche und alsdann ist diese Construction direct anwendbar. Es ergiebt sich alsdann, VF'IÖ bekannt, dieselbe Gleitfläche, als wenn keine Ueberlastung vorhanden ist. Bei einer tli eil weisen gleichmäfsigen Belastung entstehen nun allerdings in der Folge der Annähme einer ebenen Gleitfliiehe Erscheinungen, die sieh in Wirklichkeit jedenfalls etwas anders gestalten werden. Es ergeben sieh nämlich am Anfange und Ende, sowie auch an einem Brechpunkte der Oberfläche zwei Gleitflächen (Fig. 8). Dementsprechend werden von einem Punkte C der Wand zwei Gleitflächen ausgehen, welchen auch etwas verschiedene Erddrücke entsprechen- in C würde man daher einen Einzeldruck annehmen müssen. Wenn HD und HE die von G ausgehenden Gleitflächen sind, so wird für einen zwischen I) und fliegenden Punkt F nach der aufgestellten Theorie gar keine (rleitfläche au construiren sein; man wird als solche am besten FR annehmen. Diese Mängel lassen sich natürlich nur durch eine bis jetzt leider noch nicht gelungene strengere Theorie beseitigen. 10, Für einen blofscn Einzeldruck G ist die in Fig. 6 gezeigte Construetion ohne "weiteres anwendbar. Macht man in Fig. 9 A BTE gleich der der Eüizellast G entsprechenden Belastungsfläche, so wird F = FE.FO. Dem Punkte T werden die Gleitfläch eil FA und FAX entsprechen, für die trstere ist das Rutschpiisma mit G belastet anzunehmen, für die letztere dagegen nicht. Man kann hiernach, um die Vertheilung des Erddruckes zwischen A und At genauer zu erhalte«, G in gleiche Theilo theilen und diejenigen Gleitflächen construiren, welchen die Belastung mit einer bestimmten Anzahl solcher Theile entspricht; in Fig. 9 ist die Gleitfläche Tür die Belastung des Kutschprismas mit 0, 1 ,i G, V» "» V* " un( ^ G construirt. Macht man, wenn AN parallel zur Stellutigslinie ist, NU = NA, so wird der Erddruck auf BA Man kann also zur Constmctioii des Punktes A den Punkt Tx beliebig wählen. Die Gleitfläche fällt hier natürlich mit der Wandfiäche zusammen. Ist AN parallel xur Stellungslinie, BN parallel zur natürlichen Böschungsfläche und JV77= NA, so ist der Erddruck auf BA = y . A ANU. 11. Im Innern einer nach beiden .Seiten hin unbegrenzten Erdmasse bilden sieh bekanntlich üwei Gleitflächen, die mit einander einen Winkel von 90° — ^ einscMiefsen. Wenn nun eine Wandfiiiehe aufserhalb dieses "Winkels lallt, so bildet der Erddruclc auch beim labilen G-leiehC —„asaa^1 gewiehte der Wand nicht mehr denlteibungswinkel f/>, mit der Normalen zur Waudflfiehe- es ist vielmehr der Erddruck nach den für ein unbegrenztes Erdreich gültigen Regeln zu bestimmen. Es kann nun wohl vorkommen, dafs dieser Fall für die oberen Theile der Wand zutrifft, während bei den unteren Tueilen der Erddruck unter dem Keibungswmkel ^, gegen die Nonnale zur Wandfläche •wirkend anzunehmen ist. In Fig. 11 seien BtC\ und BtC3 die beiden Gleitftächcn für den Punkt B , ; da die Wandfläche Jß,.B aufserbalb des Winkels C,JiiC, liegt, so wird über dem Punkt B, der Erdtlruck nach den Regeln für die unbegrenzte Erdmasse zu bestimmen sein. Auch in diesem Falle sind die mitgetheilten Constructionen noch anwendbar. V Man wird dann am einfachsten für die oberen Wandflächen den Erddruck auf eine verticale Erdfläche 7J, O einführen, welche bekanntlich parallel zur Oberfläche wirkt; die Stellungslinie BXS bildet hier mit, der Verticalcn ß , O einen Winkel, welcher gleich (f -\- tx ist, wenn « den lgl Neigungswinkel der Ober"' gg fläche gegen die Horizontale bezeichnet, oder mit der Oberfläche den Winkel 90° — ^ (in Fig+ 11 irrthümliclt mit 90" bezeichnet). Im übrigen tritt gegen das Gesagte keine Aewierung ein. 12. Wenn die Oberfläche eine unter dem natürlichen Böschungswinkel ansteigende Ebene ist, so fällt nach der mitgetheilten allge* meinen Construction die Gleitfläcbe AC mit der vom unteren Punkt A 18. Februar 1885. Centralblatt der Bauverwaltuag. der in Frage kommenden Wandnüche ausgehenden natürlichen Böschung AU zusammen. Zieht man in Fig. 12 von einem beliebigen Punkte D der Oberfläche eine Parallele 1)L zur Stellungslinie der unteren Wandtfäehe B^A und macht LU = LD7 so ist y . & LX)U die Kraft MB. Ebenso ist y. A NDV die Kraft ME»\ mithin ist y . Fläche LNFU = ME — ME, = EE'%, d. i. gleich'dem auf die Wandnäche AB^ wirkenden Erddrneke. Legt man durch zwei unendlich nahe Punkte Al und Ax der Wandfläclie Parallelen zur natürlichen Boschungsfläche, so stellt der zwischen diesen Parallelen liegende Flächen streifen der Figur LNVU mit y multiplicirt den auf AlAt wirkenden Erddruck dar. Ist AXA% = dx, die Länge des Flächenstreifens = y, der Winkel zwischen der Wandfläche und natürlichen Böschung = «, der spezifische Erddruck *odur Druck, auf die Flächeneinheit in .4, — t, sO iyt der auf ALAa wirkende Erddruck = e dx\ es wird also f dx = yy dx sin a oder t z= y y sin«; hiernach läfst sich auch der spezifische Erddruck t unmittelbar construiren. Diese Constructlon gestattet eine unmittelbare Anwendung auf den Wasserdruck für gebrochene oder gekrümmte Flächen. Da hier rp + (pt = 0 wird, so füllt die Stellungslime mit der Wandfläche zusammen; bei gekrümmten Wandflächen berührt sie dieselbe. Aus dem württembergischen Staatshaushalts-Etat für 1885/87. Dem kürzlich erschienenen würUeiobeygisehen Etat für die Finanzpenode von 1885/87 entnehmen wir folgende Einzelheiten: Ausgaben für die Eiscnbahnverwaltuiig.* Unter Neubauten int nuv die Vollendung der 'J4 km langen Strecke FretidenstadtScbiltacli und die Herstellung den zweiten Geleises auf der Lmie, Horb-Eutijigen vorgegeben und eö sind hierfür 3 535 500 Mark bestimmt. Für Erwelterimgs- und YeiOjcsserungsbauten werden 3 047 400 Mark ausgeworfen, worunter, u, a. für Herstellung eine,« neuen Flofshafmis in Heilbronn und Erweiterung der Bnlmhofsanlagc daselbst 879 000 Mark, für Enveiterurgs- und Neubauten auf dem Bahnhof Mühlackei- (2. "Kate) 26Q00O Mark (KostMivoranechlag 67GOOO Mark), für Mauten auf dem Bahnhof Stuttgart und Ausdehnung der elektrischen Beleuchtung daselbst 251500 Mark, Umbau des Bahnhofs Cannstatt 4.t>7 200 "Mark (AnacM. 1260 000 Mark), Hochbauten auf dem Bahnhof Efslingen 105 OC0 Mavk, ErweiU'rung der Station Süfseu 80000 Mark, Umbau des JBalmhofB Ulm 000000 Mark (AnscW. 1J388 000 Mark), Erweiterungen der Geleisanlagen und Verbesserung von Hochbauten auf d*;m Hafenbalmhof Friedrichslmfrn 60 000 Mark, Erbauung von Wärtcrwohngeblitiden auf der Strecke Camistatt-Uhn infolge Errichtung von Doppelposten 100 000 Mark. Ferner niml beantragt für Einrichtung lveitcrer eontraler "\Yeiehon- und SignalStellungen auf gröfsoren JJyhnhiJfen 500000 Mark, für YVrbo&fcming an iäetriebeoinric-litiuigen (Einführung von eoutiiiuirliclien Bremsen |jei Sdinellziigen und der Gasbeleuchtung in weitere y00 .Personenwagen u. s. iv.| und für unvorhergesehene Bedürfnisse der Verwaltung 700 000 Mark sowie- für Erneuerung des Oberbaues (Einbringen von Stahl schienen und eisernen Quer schwellen) 800 000 Mark. Die aufserorrk-iitlichen Ausgaben sind womit1 für die ganze FinaiiKperiode zu 8 582 900 Mark veranschlagt- I» ordentlichen Etat sind, für das Jahr 1885/80 die Einnahmen der Kisenbahnen zu 28 727 500 Mark, die Ausgaben zu 15 023 870 Mark oder 10l70Mflrk für l k m berechnet. Bei Her Postverwaltung ist für flcn Netib;"i eines PostgehUudes in Ludwigsburg- ein Betrag vi.>u 170 000 Mark ausgesetzt. Aus dem Etat für die Straften- und FlufsbauverTvaltiing sind folgende Posten hm-vorauhrben: Für Correctionen und Neubauten von .Staatsstraßen und Beitrüge für Corporationsstrafsenbauten (350 0(X) Mark, für Becunstruction der Straften durch Wiederherstellung des NormaljirofilH 224 000 Mark (Aiischl. 1 200OtH) Mark), Woiterführung d(?r ülercorreetion unterhalb Brandenburg SdOOO Mark, Donaucorreetion von Oberdischingen bis an die Markiiiigsgreuze von Ulm gegen Ofipplingen t)2 000 Mark, Flufsbaubeitni^e an Gemeinden 120000 Mark, Unterhaltung der Staätftuferbauten an Neckar, Hier, Argen und l>onau 212800 Mark. Die Gesamtausgaben für das Strafsen- und Flufsbauwcsen, sowie die Alb Wasserversorgung sind für das Jahr 1885/8(i zu 2878800 Mark veranschlagt. Für dasselbe Jahr sind im Etat des Finanzministeriums unter den ordentlichen Ausgaben für Wegeüf.fstellungs- und Unterhaltungskosten in don Forsten 550 000 Mark und für Gebiiudekosteu 1 294 000 Mark ausgesetzt. Per Aufwand für Neubauten und Hauptreparaturkoeten ist hierbei zu 480 000 Mark gerechnet, unter welcher Summe namhafte Beiträge zum Bau einer neuen evangelischen Kirche in Simmersfeld, O.-A. Kagold zur Errichtung einer Wasch- und Badeanstalt, eines Bäckereigebäudes u. s. w. in dem Laudesgefatiginfs in Ilottenburg, für Erbauung eines Dampfwaseagebiiudes mit OekonornJeverwalterwohining in der Irrenanstalt Wimienden und für Verbesserung der Wasscrversorguug u, dgl. der laiidTvirtlisehaftlichen Akademie Hohenhoim sieh befinden. Aufserdem sin» in der EinanKperiod« als aufseronlentliehe Ausgaben (übrigens ans Mitteln der Restverwaltung zu decken) vorgesehen für Erweiterung des Kunstschulgebä'udes in Stuttgart (letzte Rate) 140 000 Mark, Erbauung eines Gewächshauses für die Universität Tübingen 125000 Mark, Herstellung tiines phy&icalisehen Cabinets daselbst 125 000 Mark, Erbauung eines amtsgerientliehen Gefängnisses in Oailslieim 58 000 Mark, Keubati eines Madclienscliulgebäudes in Freudenstadt 100000 Mark, Einrichtung einer Centralheizung im Suuiniluiigsgebiiude der i5n°entlichen Bibliothek in Stvittgart nebst anderweitigen Einrichtungen daselbst 21800 Mark, Verbesserungen an den in Stuttgart von der Finanz Verwaltung zu unterhaltenden Wasserableitungsanlagen 70 000 Mark, zusammen 639 8QOMatkBezüglioh der Stellung und Gehaltsvcrliältuisse der Baubeamteu sind nur wenige Aenderungen in Aussicht genommen. Bei der EisenbaliTivcrwaltung ist die Umwandlung von ä Sectionsingünieurstellen im üuCscren Dienst in Bauinspectorstcllen beabsichtigt, indem davon ausgegangen wird, dafs tiHmälilicli die Besetzung der Betriebsbauämter mit Bauinspectoren durchzuführen sei. Aufserdcm sollen bei dem technischen Bureau dar Geueraldirection 6 BureauassisterttensteUen errichtet werden, um die etatsmiifsige Anstellung einiger Bauführer und Geonieter zu ermöglichen. Bei der Post- und Telegrapliendiveetion ist für die bauliche Beaufsichtigung u. s. w. von. staatseigenen IVstgebäuden eine Stelle für einen höheren Bautechniker eingebracht, ebenso ist vom Finanzministerium die Aufstellung eines Baumspectors für (las Weg-, Flofs- und Wasserbauwesen in Staatswaldungen, beantragt. Endlich ist die Ernennung eines technischen. Mitgliedes des Steuercollegiums und gleichzeitigen Vorstandes des Katasterbureaus in Aussicht genommen. Vermischtes, Prolttbewerbniis für Entwürfe fcü dem neuen hau» in Leipzig-, Auf das vom Keichs-Jiistizamt im September v. J. erlassene JJrt:isausBchreibcn aur Kinreicliung von Entwürfen für das neue RcJühsgcricHtshaiis in Leipzig sind bei der genannten Behörde bis ?M dem für die Ablieferung festgesetzten Zeitpunkt, den 15- d. M. mittags 12 Uhr, im ganzen Iltf Arbeiten eiugegangen. Von diesen wurden etwa nO ohne Vermittlung der Post u. dgl. unmittelbar abgegeben, die also giöl^tentheilM von Berliner Architekten hermhi-en dürften. Aufser Uerlin sind von gröfseren Städten namentlich noch Leipzig mit 7, München, Hannover, 15 raun schweig, Hamburg, Frankfurt a. M., Strafsburg und Stuttgart mit je S bis 6 Entwürfen vevtreten; die übrigen vertlieilen sieh ziemlich gleichmäßig auf das ganze deutsche Ueieh. Auch deutsch-österreichische Architekten haben sich betheiligt. Da in den Programnibedingungen die Einlieferung der Entwürfe unter Angabe, eines Mottos oder mit Kamensunterschfift des Verfassers freigestellt war, so ist etwa der achte Theil der Arbeiten ohne Motto, nur mit dem Namen der Verfasser Verlag von .Er «st & Korn in Berlia. versehen, eingegangen. Die Zahl der Zeichnungsblätter der einzelnen Entwürfe wird man im Durchschnitt zu 11 bis 12 schätze» können, sodafs sich eine Gesamtzahl von etwa 1400 Zeichnungen ergeben dürfte,. Die Betheiligung1 an der Preisbewerbung ist übrigens nicht yo wtark gewesen, wie mau aus der Zahl der abgenommenen Bauprogramme vielleicht hätte vermuthen können, deren nielit weniger als 700 abgegeben worden sind. Zur Zeit werden die eingegangenen Entwürfe zunächst einer vorläufigen Sichtung und Prüfung bezüglich ihrer Uebereinstimmung mit den Programm-Bedingungen unterzogen und alsdann nach Leipzig geschafft, wo das Preisgericht voraussichtlich gegen Anfang März zusammentreten wird. Ob nach erfolgtem Spruch der Preisrichter in Leipzig eine öffentliche Ausstellung der Pläne veranstaltet werden kann, läfst sich zur Zeit noch nicht mit Sicherheit übersehen; dies wird davon abhängen, wie lange die Arbeiten des Preisgerichts währen und wie lange die für dieselben in Aussicht genommenen Käumlichkeiten alsdann noch zur Verfügung stehen werden. Für ilie Redaction des nichtamtlichen Thoilca verantwortlich: Otto S a r r a z i n , Berlin, Druck von J . K e r s k e s in Berlin.