Energie, Gebäudeautomation, Haustechnik Erfolgreicher Selbstversuch Anhand ihres Büro- und Werkstattkomplexes für etwa 20 Mitarbeiter demonstriert die BMS-Energietechnik eine skalierbare, energieeffiziente Technik zum Heizen, Kühlen und für die Warmwasserbereitung. Energielieferanten sind Solarthermie sowie Erdwärme, welche über eine Wärmepumpe nutzbar gemacht werden. Für die optimale Einbindung aller Wärmequellen und -senken sorgen Schichtwärmespeicher und eine Regelung des Anbieters varmeco, die alle Energieflüsse bedarfsgerecht lenken. Autor: Ralf Dunker, Fachjournalist, München Die BMS-Energietechnik AG im Schweizer Wilderswil ist ein Hersteller von Kälte-, Klima- und Wärmeerzeugern (BMS ­power Modultechnik) und Anbieter von Produkten für die Heizungs- und Warmwassertechnik. Das Unternehmen vertreibt nicht nur Kälte-, Klima- und Heiztechnikkomponenten, sondern entwickelt selbst Kälteanlagen und Wärmepumpen und führt regelmässig Seminare für Anlagebetreiber, Planer und Installateure durch. Daher nutzt BMS ihren Büro- und Werkstattkomplex neben der eigentlichen Bestimmung auch als hauseigenes Schulungs- und Versuchszentrum. «Wenn es machbar ist, testen wir neue Techniken bei uns, bevor wir damit auf den Markt gehen», bringt Geschäftsführer Roman Aebersold es auf den Punkt. Dementsprechend ist die Heizungs- und Warmwassertechnik bei BMS alles andere als ein statisches System. Immer wieder finden Umbauten statt, um Eigenentwicklungen oder neue Vertriebsprodukte auf ihre Funktion und Eignung zu testen. Dies hat auch den Vorteil, dass die Anlage bei Schulungen und zur Demonstration neuer Produkte genutzt werden kann. Der letzte gravierende Umbau der Haustechnik fand vor zwei Jahren statt, als BMS eine neue Wärmepumpe und einen Schichtspeicher inklusive einer modernen Regelung installierte. Für den Test bringt das Gebäude gute Voraussetzungen mit: Das zweistöckige Bürogebäude für die knapp 20 Mitarbeiter ist durchzogen von fünf Heizkreisen, über welche die Decken sowie die Heizradiatoren jeder Etage und die Brüstungen getrennt angesteuert werden können. Im Grundlastbetrieb werden nur die Decken und die Brüstung mit Wärme versorgt. Der Wasserkreislauf für die Radiatoren wird nur bei höherer Anforderung freigegeben. Dank eines Glykol-Wasser-Gemischs können alle Heizkreise auch zum Kühlen verwendet werden. Beim Bau des Gebäudes im Jahre 1999 wurde zudem ein in Summe etwa 10 km langes, aus drei Kreisen aufgebautes Rohrgeflecht unter dem Boden des Gebäudes und des Parkplatzes installiert, um die Erdwärme nutzbar zu machen. Kleines Heizsystem für komplexe ­Anforderungen «Als wir hier gebaut haben, war die Betonkernaktivierung noch nicht sehr bekannt», sagt Andreas Leuenberger, Mitglied der BMS-Geschäftsführung und Spezialist für Heiz- und Frischwassertechnik. «Durch das aufwändige System haben wir damals die Grundlage geschaffen, Techniken und Betriebsweisen auszuprobieren, wie sie auch für grössere Objekte in Frage kommen.» Die heute umgesetzte Lösung liesse sich leicht skalieren. Als Wärmequellen kommen eine 20-m²-Solaranlage und eine umschaltbare Wärmepumpe mit 20 kW 1 32 SpektrumBau 3/2016 2 3 gebaut. Dank des geringen Platzbedarfs ist eine Installation mehrerer Module auch in kleinen Technikräumen möglich. Das bietet den Vorteil, dass Teil- und Volllastsituationen durch mehrere, einzeln schalt- und regelbare Wärmepumpen besser entsprochen werden kann und dass bei Ausfall einer Wärmepumpe die verbleibende(n) weiterarbeiten können. Die BMS power Module nutzen eine patentierte Technik mit einer Zwei-StufenVerdampfung, einem Stabilisator, einer externen Unterkühlung/Enthitzung und Wärmerückgewinnung, was zu einer für diese Anlagengrösse bemerkenswerten Effizienz führt. Ausserdem enthalten die Module nur zwei bewegliche Teile: das elektronische Einspritzventil und den Verdichter. Die geringe Anzahl beweglicher Komponenten senkt den Wartungsbedarf. Ausgelegt sind die mit Hubkolbenverdichtern arbeitenden Systeme auf das Kältemittel R134a, es können aber auch andere Kältemittel (R404a, Propan, CO2 u.a.) verwendet werden. Im Technikraum der BMS-Energietechnik arbeitet eine 20-kW-Wärmepumpe mit dem Kältemittel R407C. Geringe Temperaturspreizung für ­maximale Effizienz Im Heizbetrieb entzieht die Wärmepumpe dem Erdreich unter dem Parkplatz Wärme bei etwa 10 bis 15 °C und hebt die Temperatur auf 40 bis maximal 60 °C. Mit ihren 20 kW kann sie bis zu einer Aussen- Spitzenleistung zum Einsatz. Als Senke ist neben den zuvor erwähnten fünf Glykol-Wasser-Kreisläufen, die im Heizbetrieb mit etwa 40 °C Vorlauftemperatur gefahren werden, ein weiterer Kreis zur Frischwassererwärmung installiert. Wärmequellen und -senken sind nur indirekt miteinander gekoppelt, denn sowohl im Heizungssystem als auch bei der Warmwasserbereitung arbeitet ein Schichtspeicher, an den die Quellen- und Verbraucherkreisläufe mit Hilfe von Wärmetauschern angeschlossen sind. Test der Wärmepumpe aus eigenem Hause Bei der Wärmepumpe handelt es sich um ein BMS power Modul, also eine hauseigene Entwicklung, die sich von vielen Pendants durch einige Besonderheiten unterscheidet: Die BMS power Module sind kompakt und inklusive aller zugehörigen peripheren Komponenten in einem Grundrahmen anschlussfertig auf- 4 SpektrumBau 3/2016 33 temperatur von -10 °C den kompletten Heizbedarf decken. Im Jahresmittel ergibt sich ein relativ hoher Wirkungsgrad, was der geringen Temperaturdifferenz zwischen Erdreich und Heizungsvorlauf (ca. 30 bis 50 K) zu verdanken ist. Möglich ist das häufige Nutzen der geringen Vorlauftemperatur dank der grosszügig dimensionierten Leitungen in den Heizkreisen und der Speicherwirkung der Betondecken und der Aussenwände. Nur an wenigen, sehr kalten Wintertagen ist eine Zusatzheizung (hier mit Strom) erforderlich. Im Sommerbetrieb wird das System hydraulisch umgekehrt, so dass Wärme aus dem Gebäude abgeführt und an das Erdreich übergeben wird. Hierzu werden die Umschaltventile in der Vorlauf- und Rücklaufleitung der Heiz- bzw. Kühlkreise umgeschaltet und die Regelung der Mischergruppen invers betrieben. Als Soll-Vorlauftemperatur für den Kühlbetrieb hat BMS 18 °C hinterlegt, was einer Kondensation vorbeugt. «Für unsere Mitarbeiter ist die Wärmepumpenlösung ein Komfortgewinn, denn in den Anfangsjahren konnte das Gebäude nur über die Glykol-Wasser-Kreise beheizt werden», erläutert Aebersold. Wärmespeicher entkoppeln Erzeugung und Bedarf Die Wärmepumpe speist nicht direkt in das Hausnetz ein, sondern ist an einen Speicher angebunden, der die Heizkreise bedient. Der Betrieb mit den zwei Schichtspeichern (seriell geschaltet) bietet gleich mehrere Vorteile: Zum einen bedeutet der Zwischenpuffer, dass keine hohe Taktung (kein häufiges Ein- und Ausschalten) der Wärmepumpe erforderlich ist. Sie kann daher verschleissärmer eingesetzt werden als bei einem direkt gekoppelten System. Zudem sind Heizquelle und Heizungsnetz hydraulisch getrennt, was im Falle einer Verunreinigung oder einer Leckage von Vorteil ist. Die maximale Temperatur in den Speichern bzw. die Vorlauftemperatur der Heizkreise wird zentral – von der varmeco-Regelung VarCon 380 Pro – abhängig von der Aussentemperatur vorgegeben. Der Speicher für die BrauchwarmwasserErzeugung (Frischwasserstation) hat Vorrang und wird mit ca. 55 °C geladen. Der Heizungsspeicher wird je nach Last bzw. Aussentemperatur mit 25 bis 40 °C warmem Wasser gefüllt. Der Rücklauf erfolgt im unteren Teil des Heizungsspeichers bei einer Mindesttemperatur von etwa 20 °C. 34 SpektrumBau 3/2016 5 Eine noch grössere Bedeutung kommt dem Speicher für die BrauchwarmwasserErzeugung in der Warmwasserinstallation zu, denn er wird sowohl von der Wärmepumpe als auch von der thermischen Solaranlage gefüllt. Beide Quellen können die Temperatur auf dem passenden Niveau einspeisen. Die Solaranlage bedient über die varmeco-Solarstation je nach Temperatur beide Speicher, die bis zu 90 °C warmes Wasser enthalten. Entnommen wird die Energie zum Erwärmen des Duschund Warmwassers aus dem Speicher für Warmwasser-Erzeugung bei ca. 55 °C, der Rücklauf geschieht auf dem niedrigsten Wärmeniveau von etwa 25 bis 35 °C. Legionellengefahr systembedingt ­minimiert Das Warmwasser wird indirekt über Frischwassererwärmer (im Durchlauferhitzer-Prinzip) bereitgestellt: Im Frischwassererwärmer wird kühles Trink- wasser in einem Wärmetauscher im Gegenstromprinzip vom Warmwasser des thermischen Speichers auf die Solltemperatur erwärmt. Es wird also kein grosses Volumen an Brauchwarmwasser gespeichert, das warme Wasser befindet sich nur zwischen dem Wärmetauscher und dem Wasserhahn oder der Dusche, was das Risiko von Legionellen deutlich minimiert. Durch die richtige Einbindung (Kaltwasser oben, Warmwasser unten) und den senkrechten Einbau des Wärmetauschers neigen sie kaum zum Verkalken und arbeiten effizient. Die BMS-Energietechnik hat – trotz ihres geringen Bedarfs von nur 300 l pro Tag – eine Kaskade aus zwei Frischwassererwärmern bei sich installiert, um ihren Kunden und Interessenten die Möglichkeiten einer Kaskade am eigenen Objekt erläutern zu können. Bei der Kaskade wird bei geringem Warmwasserbedarf nur ein Wärmetauscher durchflossen und bei steigendem Energie, Gebäudeautomation, Haustechnik Bedarf weitere zugeschaltet. Für eine gleichmässige Benutzung der Erwärmer sorgt die Regelung, so dass einem frühzeitigen Verkalken oder Verschleiss einer einzelnen Station vorgebeugt wird. Die Kaskadierung hat gegenüber einem einzigen, grossen Frischwassererwärmer den Vorteil, dass der Wärmeübertrag bei kleinen Wassermengen wirkungsvoller geschieht und dass sich das System bei Ausfall einer Station mit verminderter Leistung weiterbetreiben lässt. Ebenfalls können dadurch kleine Druckverluste erreicht werden. Wasserbezug, was sehr niedrige Rücklauftemperaturen zur Folge hat. Daher wird ihr Rücklauf an den unteren Teil des Schichtspeichers angeschlossen. Leuenberger erläutert, warum BMS seinen Kunden zu einer Warmwasserbereitstellung mit Frischwassererwärmern rät: «Mit der Frischwassererwärmung wird nicht nur die Gefahr von Legionellen vermieden, die Systeme sind auch wartungsfreundlich. Während Boiler zum Verkalken neigen, arbeitet die Frischwassererwärmung über lange Zeit störungsfrei, ohne eine Entkalkung zu benötigen.» Der Grund: Dem Wärmetauscher wird nur gerade so viel Energie zugeführt, wie zum Erwärmen erforderlich ist. In den Zapfpausen kühlt der Inhalt schnell auf unter 25 °C ab; und bei dieser niedrigen Temperatur neigt stehendes Warmwasser kaum zum Verkalken. «Ausserdem können Systeme mit externen Frischwasserstationen hohe Volumina bedarfsgerecht bereitstellen und lassen sich einem steigenden Bedarf durch Einbindung eines zusätzlichen Frischwassererwärmers leicht anpassen», berichtet Leuenberger. Den vielen Kaskaden optimal für grosse Objekte und Hotels Die Kaskaden erlauben bei grossen Anlagen bzw. Systemen mit hohen Zirkulationsverlusten auch ein exergieoptimiertes Anlagenlayout. Dabei gleicht die letzte Frischwasserstation der Kaskade im Teillastbetrieb die Zirkulationsverluste aus. Wegen der relativ hohen Rücklauftemperatur, die in diesem Fall auftritt, fliesst der Rücklauf dieser Station in der Mitte des Wärmespeichers ein. Die anderen Erwärmerstationen arbeiten nur bei Vorteilen stünden bei kleineren Anlagen, wie der bei BMS installierten, etwas höhere Investitionskosten gegenüber, bei grösseren Anlagen falle der Unterschied jedoch nicht mehr ins Gewicht. Komplexität heute leicht beherrschbar «Ein aufwändiges hydraulisches System, wie unsere Heizungs- und Warmwasseranlage energieeffizient und bedarfsgerecht zu betreiben, war in der Vergangenheit sehr schwierig», berichtet er. «Bei unserer aktuellen Lösung ergänzen sich die Komponenten jedoch bestens.» Zu verdanken ist dies insbesondere den varmeco-Komponenten: den beiden Speichern und dem Regler VarCon 380 Pro. Letzterer lässt sich komplexen Anforderungen gut anpassen, denn er ist auf etwa 100 Ein- und Ausgänge ausbaubar und beherrscht von Haus aus die Funktionen Wärmequelleneinbindung und Quellenkreisregelung, die Heizgruppenregelung, das Speicherlademanagement sowie die Einbindung regenerativer Quellen, zum Beispiel einer Solaranlage. Auch die Ansteuerung der Frischwasser­ erwärmer (ob einzeln oder als Kaskade) Hinweis: Das Hydraulikschema stellt einen Installationsvorschlag dar (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Die Installation muss vom Fachmann an die Gelegenheiten vor Ort angepasst werden. Zusätzlich benötigte Bauteile sind bauseits zu stellen. T LEGENDE T Bedienung via Entlüfter Smartphone Internetbrowser M Netzversorgung 230V / 50 Hz 2 kW / 10 A Potentialfreier Ausgang MAG Rückschlagklappe T Sommer Winter kühlen heizen kühlen heizen Gruppe 1 kühlen heizen kühlen heizen kühlen heizen Wärme-Abgabe Wärme-Entnahme Bezeichnung Decke Küche/Büro Decke Privat Brüstung Radiatoren Privat Radiatoren Büro Erdregister Parkplatz M DSL-Anbindung nötig für Fernwartung bzw. Fernzugriff Internetbrowser Aussentemperatur (AT) SOL2-Kollektor SOL1-Kollektor Pot.freier-Ausgang 1 (Sommerbetr. aktiv) Gruppe 2 Wärme-Abgabe Wärme-Entnahme Halle Ost Wärme-Abgabe Wärme-Entnahme Halle West Boden Büro MAG M motorisches Dreiwegeventil M motorisches Durchgangsventil M Dreiwege-MotorKugelhahn Eingang / Input Motor-Kugelhahn M 24V DC / PWM-Signal Ausgang AC ~230V/50Hz HG9-VL Durchflußgeber HG9-RL Heizgruppe 9 HG9-Mischer Zu HG9-Mischer Auf HG9-Pumpe HG8-RL HG8-Mischer Zu HG8-Mischer Auf HG8-Pumpe HG8-VL HG7-VL HG7-RL Heizgruppe 8 Heizgruppe 7 HG7-Mischer Zu HG7-Mischer Auf Umwälzpumpe ohne RS HG7-Pumpe HG6-VL HG6-RL DeltaT2-Ausgang (Ventile HZ/Kühl-Grp.2) Heizgruppe 6 HG6-Mischer Zu HG6-Mischer Auf HG6-Pumpe HG5-VL HG5-RL Heizgruppe 5 HG5-Mischer Zu HG5-Mischer Auf HG5-Pumpe HG4-VL HG4-RL Heizgruppe 4 HG4-Mischer Zu HG4-Mischer Auf HG4-Pumpe HG3-VL HG3-RL Heizgruppe 3 HG3-Mischer Zu HG3-Mischer Auf HG3-Pumpe HG2-VL HG2-RL Heizgruppe 2 HG2-Mischer Zu HG2-Mischer Auf HG2-Pumpe HG1-VL HG1-RL DeltaT1-Ausgang (Ventile HZ/Kühl-Grp.1) Heizgruppe 1 HG1-Mischer Zu HG1-Mischer Auf HG1-Pumpe SOL-VL-Ventil (HZ-Seite) SOL1+2-VL (HZ-Seite) SOL1+2-Ventil (HZ-Seite) SOL1+2-Pumpe (HZ-Seite) Solaranlage SOL2-Ventil (SOL-Seite) SOL1+2-Pumpe (SOL-Seite) SP1 Bereich-Reserve2 SP1 Be-/Entladung SOL1-Ventil (SOL-Seite) Speicher SP1 Bereich-FWE1 SP1 Bereich-FWE2 SP1 Bereich-Reserve1 WQ1-Anforderung WQ1-RL WQ1-Pumpe WQ1-Absperrventil WQ1-VL/Kessel WQ1-Anforderung TWW FWE2-Pumpe (HZ-Seite) FWE2-TWK-Ventil Wärmequelle 1 Frischwassererwärmer K2/Z1 FWE2-Volumenstrom (TW-Seite) FWE2-Eintritt (HZ-Seite) FWE2-Austritt (TW-Seite) FWE1-Pumpe (HZ-Seite) Frischwassererwärmer K1/W1 FWE1-Volumenstrom (TW-Seite) FWE1-Eintritt (HZ-Seite) FWE1-Austritt (TW-Seite) TWWZ1-RL (TW-Seite) TWWZ1-Pumpe Umwälzpumpe mit RS Sicherheitsventil mit Tropftrichter PlattenWärmetauscher TWW-Netz 60°C (PWH) T T T T T T max. 90°C T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T T SG T T Ausdehnungsgefäß (MAG) T MAG T V T M M M M M M M K2 Z1 M K1 W1 V Heizungs-Vorlauf TWW-Zwecke T T Heizungs-Rücklauf T Trinkwarmwasser (TWW) 40°C - 60°C TKW-Netz 10°C (PWC) TWZ-Netz 55°C (PWH-C) SG Trinkkaltwasser (TWK) M T 2 M 1 Trinkwarmwasserzirkulation (TWWZ) T FIL M Sensor M M T M HZ-Anf. M M T A07 M TWW-Anf. Flußrichtungsangabe TF07 Aktor T Aktorleitung T HZ-Anf. Sensorleitung Heizung Busleitung M TWW-Anf. 40°C - 60°C min. 20°C T M T Zirkulationspumpe leistungsmäßig überprüfen 2 TWW-geeigneter rückspülbarer Filter 3 Umschaltung je nach Temperatur (Fühler Tf04) des FWE-PrimärRücklauf in Speicher-Mitte oder Seipcher-Unten Umschaltung zwischen Sommer- und Winterbetrieb erfolgt anhand der Außentemperatur. Hierfür wird eine Hysterese mit parametrierbaren Temperaturwerten hinterlegt (Werkseintstellung): Sommerbetrieb bei Außentemperatur > 23 °C Winterbertrieb bei Außentemperatur < 20 °C T M WP Wärmepumpe muss autark den Kältespeicher auf gewünschte Temperatur halten! 6 1 Kälte “Heizen”erfolgt nach der standardmäßigen varmeco Heizgruppen-Regelung, d.h. eine Festlegung der SollVorlauftemperatur in Abhängigkeit der Außentemperatur anhand der hinterlegten Heizkurve. Kabelplan/Hydraulikschema VARCON380 zur Frischwassererwärmung “Wärme-Abgabe” der Gruppen “Erdregister Parkplatz”, “Halle West” sowie “Hallo Ost/Boden Büro” im Sommerbetrieb erfolgt über die Wärmeüberschuss-Funktion. Die Wärmeüberschuss-Funktion wird aktiv, wenn die sekundärseitige Vorlauftemperatur der Solaranlage einen parametrierbaren Temperaturwert überschreitet (Werkseinstellung: EIN 90 °C, AUS 87 °C). Bauherr: Planer: Plandaten Ansprechpartner: Straße: PLZ/Ort: E-Mail: Telefon: Vorlage: --Gezeich.: RH Geänd.: --- Bei “Kühlen” werden die Umschaltventile in der Vorlauf- und Rücklaufleitung der Heiz- bzw. Kühlgruppen umgeschaltet und die Regelung der Mischergruppen invers betrieben. Als Soll-Vorlauftemperatur wird ein konstanter parametriebarer Temperaturwert angenommen (Werkseintsellung: 18 °C). Eine WirksinnUmstellung der Stellventile, z.B. im Fußbodenverteiler, muss bauseits erfolgen. Hierfür wird ein potentialfreier Kontakt “Sommerbetrieb aktiv” vom VarCon380 ausgegeben. Kabelplan/Hydraulikschema stellt einen Installationsvorschlag dar (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) BV: Wilderswil (CH) - BMS Eigenanlage SpektrumBau 3/2016 Datum: 13.02.2014 Seite 1/3 Größe: DIN A3 Maßstab: ohne Entwurf 1 varmeco wärme.nutzen 35 Energie, Gebäudeautomation, Haustechnik 1 In diesem Gebäude hat BMS-Energietechnik AG 2 3 4 5 7 und einer Zirkulationspumpe beherrscht die Regelung, so dass sich sämtliche bei BMS-Energietechnik installierte Hauptkomponenten mit einem zentralen Regler managen lassen. BMS-Geschäftsführer Roman Aebersold hebt den Nutzen der Regelung hervor: «Seit Einführung des VarCon 380 können wir unseren Kunden endlich eine bezahlbare Steuerung anbieten, die in puncto Einfachheit, Energieeffizienz, Flexibilität und Automatisierungsgrad zu vernünftigen Kosten eingesetzt werden kann.» Das Hinterlegen von Parametern, der Abruf aktueller oder historischer Betriebsdaten und vieles mehr sind sowohl am Touchpanel der Steuerung als auch von extern über einen Browser (PC/Tablet/ Smartphone) möglich. Doch nicht jedes Lastprofil muss exakt hinterlegt werden, denn die Regelung ist selbstlernend: Den Warmwasserbedarf zum Beispiel wertet die Elektronik selbstständig aus und berücksichtigt bekannte Verbrauchsmuster unter anderem beim Laden des Wärmespeichers und dem Ansteuern der Pumpen, damit stets ausreichend Wärme zum Duschen bereitsteht. Nebenbei sorgt dies auch für eine sehr gleichmässige Warmwassertemperatur, was den Komfort steigert und die Verbrühungsgefahr verhindert. Die Möglichkeiten des VarCon 380 Pro auszureizen ist bei einem kleineren Gebäude wie dem der BMS kaum möglich, nicht einmal bei einem derart verzweigten Heizungs- und Warmwassernetz. Aber seine Anpassungsfähigkeit eröffnet 36 SpektrumBau 3/2016 Andreas Leuenberger die Gelegenheit, weitere Komponenten in das System zu integrieren und auszuprobieren. Ab Sommer soll eine Kleinstwärmepumpe zum Ausgleichen der Zirkulationsverluste zum Einsatz kommen. Damit wird die eigentliche, grosse Wärmequelle entlastet (weniger Starts). Die Einbindung in das System ist weder hydraulisch noch regelungstechnisch ein Problem, so dass schon bald der nächste Selbstversuch mit zwei Wärmepumpen starten kann. ▼ 6 7 8 fünf Heizkreise installiert und nutzt die Energie der Sonne und die Wärme des Erdreichs zur effizienten Beheizung. (Bilder: BMS) Die Wärme der 20 m² grossen Solaranlage wird über eine spezielle Solarstation in die Schichtspeicher eingekoppelt. Blick in den Technikraum: Ganz rechts sind die beiden varmeco-Frischwassererwärmer zu sehen, daneben die ähnlich aufgebaute Solarstation. Zur Anschauung wurden die wärmeisolierenden EPPHauben der drei Stationen abgenommen. Mit fünf aktiven Heizkreisen (links) und drei Kreisen für das 10 km lange Netz unter dem Parkplatz hat BMS viele Möglichkeiten, die Energieflüsse zu optimieren und mit ihrem System zu experimentieren. Wärmelieferant Nummer 1 ist das Erdreich. Je nach Saison entzieht die hydraulisch umschaltbare Wärmepumpe «BMS power Module» dem Erdreich Energie oder führt überschüssige Wärme aus dem Gebäude an das Erdreich ab. Komplexes Anlagenlayout: Die hauseigene Heizungsund Warmwassertechnik dient auch dazu, Planern und Installateuren Lösungen für grössere Objekte vorzuführen. (Grafik: varmeco) Roman Aebersold, Geschäftsführer der BMS-Energietechnik AG: «Wir erproben neue Techniken möglichst im eigenen Haus, bevor wir damit in den Markt gehen.» Warmwasserspezialist Andreas Leuenberger von BMS argumentiert für Frischwassererwärmer: «Sie minimieren das Legionellenrisiko, verkalken kaum und erlauben eine effiziente, flexible und komfortable Versorgung mit Warmwasser bei Teil- und Volllast.» 8