Anästhesie in der Orthopädie 5.1 5.2 5.5 5.6 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Besonderheiten der Patientengruppe und präoperative Risikoeinschätzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anästhesieverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anästhesiologische Besonderheiten bei orthopädischen Operationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Orthopädische Eingriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Postoperative Phase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.1 Einleitung 5.3 5.4 273 273 274 275 277 281 Bei orthopädischen Operationen kommen sowohl Allgemeinanästhesie als auch verschiedene Regionalanästhesieverfahren zur Anwendung. Aufgrund des häufig hohen Blutverlusts spielen fremdblutsparende Methoden bei Operationen in der Orthopädie eine wichtige Rolle. Eine besondere anästhesiologische Herausforderung stellen die häufig sehr alten Patienten sowie polymorbide und adipöse Patienten mit chronischen Erkrankungen dar. 5.2 B Besonderheiten der Patientengruppe und präoperative Risikoeinschätzung 5.1 Einleitung Bei orthopädischen Operationen werden Allgemeinanästhesie und verschiedene Regionalanästhesieverfahren angewendet. Eine besondere Herausforderung stellen die häufig sehr alten, polymorbiden und/oder auch adipösen Patienten dar. 5.2 Besonderheiten der Patientengruppe und präoperative Risikoeinschätzung Orthopädische Eingriffe sind in der Regel elektiv, sodass eine umfassende präoperative Anamneseerhebung und anästhesiologische Vorbereitung möglich sind. Dadurch kann das präoperative Risiko gut eingeschätzt und oftmals auch reduziert werden. Bei orthopädischen Patienten finden sich häufig folgende Besonderheiten: Orthopädische Eingriffe sind in der Regel elektiv und erlauben eine umfassende anästhesiologische Vorbereitung des Patienten. Orthopädische Patienten können aufgrund ihrer Bewegungseinschränkung häufig keine suffiziente Auskunft über ihre körperliche Belastungsfähigkeit geben. Deshalb sind bei Patienten mit Begleiterkrankungen oft zusätzliche Untersuchungen wie arterielle Blutgasanalyse, Lungenfunktionsprüfung, Echokardiografie oder Belastungsszintigrafie des Herzens sinnvoll. Besonders bei älteren und immobilisierten Patienten dürfen bronchopulmonale Infekte oder Zeichen einer Herzinsuffizienz nicht übersehen werden. Skelettanomalien und eine hiermit verbundene eingeschränkte Mobilität sind nicht selten koinzident mit Adipositas, restriktiven Ventilationsstörungen sowie arteriellen und venösen Durchblutungsstörungen. Die Intubation kann bei Erkrankungen im Bereich der Halswirbelsäule (z. B. Ankylosen bei chronischer Arthritis, Morbus Bechterew, Extension zur HWS-Stabilisierung) erschwert sein. Ggf. muss der Patient bei der präoperativen Visite über eine fiberoptische Wachintubation (s. S. 100) aufgeklärt werden. Gelenkveränderungen und Kontrakturen gehen mit einem erhöhten Risiko für Lagerungskomplikationen einher. Zur Ermöglichung einer optimalen Lagerung müssen oftmals bereits präoperativ suffiziente Analgesiekonzepte (z. B. periphere Leitungsblockaden) angewendet werden. Orthopädische Patienten sind häufig mit Analgetika vorbehandelt. Bei chronischen Schmerzpatienten muss nach den Folgen eines möglichen Analgetikagebrauchs und/oder Alkoholabusus sowie einer Glukokortikoid-Dauermedikation gefragt werden (→ gastrointestinale Ulzerationen/Blutungen, Gerinnungsstörungen, Nierenschädigung, Nebennierenrinden-Insuffizienz, Osteoporose). Abgesehen von organischen Veränderungen und deren möglichen Konsequenzen für die Anästhesie, kann bei diesen Patienten auch ein erhöhter Analgetikabedarf vorliegen. Bei einigen orthopädischen Operationen beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Bluttransfusion notwendig wird, mehr als 10 %. Entsprechend müssen die betroffenen Patienten über alle Möglichkeiten der Fremdblut sparenden Maßnahmen und über die Risiken der Eigenblut- sowie Fremdbluttransfusion aufgeklärt werden (s. S. 67). Orthopädische Patienten können aufgrund ihrer Bewegungseinschränkung häufig keine suffiziente Auskunft über ihre körperliche Belastungsfähigkeit geben. Besonderheiten bei orthopädischen Patienten: Skelettanomalien sind oft koinzident mit Adipositas, restriktiven Ventilationsstörungen sowie Durchblutungsstörungen. Bei Erkrankungen der Halswirbelsäule kann eine fiberoptische Wachintubation erforderlich werden. Gelenkveränderungen und Kontrakturen gehen mit einem erhöhten Risiko für Lagerungskomplikationen einher. Bei chronischen Schmerzpatienten muss nach Folgen eines möglichen Analgetikagebrauchs oder Alkoholabusus sowie einer Glukokortikoid-Dauermedikation gefragt werden. Wird bei einer Operation eine Bluttransfusion mit einer Wahrscheinlichkeit > 10 % notwendig, müssen die Patienten über Fremdblut sparende Maßnahmen und Transfusionsrisiken aufgeklärt werden. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. 5