Umweltschutz im Alltag

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Umweltschutz im Alltag
Ein Film von Andreas Poteschil
Beitrag: Simon Demmelhuber, Volker Eklkofer
Inhalt
Verheerende
Stürme,
Wetterextreme, Überschwemmungen, Erdrutsche, Dürreperioden,
Trinkwassermangel und
Wüstenbildung – der
ebenso oft beschworene wie verharmloste Klimawandel ist kein hysterisches Horrorszenario, sondern längst Realität. Schuld ist das massive Ansteigen der CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre. Das durch Heizungen, Verbrennungsmotoren und Industrieanlagen ausgestoßene Treibhausgas
verhindert,
dass die Erde genügend Wärme ins
Weltall abstrahlen
kann
und
verschärft so den natürlichen
Treibhauseffekt.
Dadurch heizt sich unser Planet immer stärker auf,
das Klimageschehen kommt weltweit ins Wanken. Die Folgen sind unübersehbar. Wenn es
nicht gelingt, den C02-Ausstoß nachhaltig und
deutlich zu verringern, droht der globale Klimakollaps. Um die Katastrophe abzuwenden, reicht es
nicht, auf immer wieder verschobene, lückenhafte
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und halbherzige politische Entscheidungen zu
warten. Jeder Einzelne muss und kann aktiv werden.
Fritz Rauscher und sein Sohn Julian zeigen, wie
wir alle ohne große Umstände und Unbequemlichkeiten sofort einen Beitrag zum Schutz des
Klimas leisten können: Wer Strom spart, bewusst
mit Energie umgeht, umweltgerechte und lokal
erzeugte Produkte kauft, den Müll trennt und zumindest teilweise auf Öko-Textilien umsteigt, hat
schon viel dafür getan, dass unsere Erde bewohnbar bleibt.
Zunächst
begleitet
die Kamera Fritz und
Julian Rauscher beim
Einkaufen.
Beide
achten darauf, möglichst oft regional erzeugte Lebensmittel
zu kaufen. Mit gutem
Grund: Die kürzeren
Transportwege verringern den Treibstoffbedarf und damit den C0 2Ausstoß. Auch bei allen anderen Produkten greifen sie bevorzugt zu umweltschonenden Angeboten: Sie verwenden Reinigungsmittel ohne chemische Zusätze, weil dadurch weniger schädliche
Chemikalien in den Wasserkreislauf gelangen.
Darüber hinaus entscheiden sich Vater und Sohn
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bewusst für Recyclingpapier. So schlagen sie
zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie bekämpfen
das von der Papierindustrie in Kauf genommene
Abholzen immer größerer Wald-, Ur- und Regenwaldflächen in ökologisch ohnehin massiv gefährdeten Gebieten, die als Wasserspeicher, C02
-Fänger, Erosionshemmer, Artenreservoir und
Klimamotoren unverzichtbar sind. Weil die Herstellung von Recyclingpapier weniger Energie
verbraucht als die Herstellung von Frischpapier,
reduzieren sie gleichzeitig den Ausstoß schädlicher Treibhausgase. Um den Recyclingkreislauf
zu unterstützen, achten beide darauf, ihr Altpapier
sorgfältig vom Restmüll zu trennen.
Willi Kirchensteiner, der Energie- und Solarbeauftragte des Schulreferates der Landeshauptstadt
München, zeigt einer Schulklasse, wie viel Strom
unterschiedlichste elektrische Geräte und Beleuchtungssysteme verbrauchen.
Dazu bringt er
ein
spezielles
Heimfahrrad mit
in den Unterricht,
das einen Dynamo antreibt. Mithilfe
dieses
Energiefahrrads
können
die
Schüler testen,
wie stark sie strampeln müssen, um verschiedene vom Generator gespeiste Lampen leuchten zu
lassen. Dabei wird allen schnell klar, dass Energiesparlampen tatsächlich bei gleicher Lichtausbeute deutlich weniger Strom benötigen als herkömmliche Glühbirnen.
Der
Beitrag
schließt mit einem Besuch im
Ökologischen
Bildungszentrum München.
Dort findet gerade eine Modenschau der besonderen
Art
statt: "Models"
präsentieren schicke ökologische Textilien, die so
gar nicht nach Jutesack aussehen und obendrein
auch noch gut für die Umwelt sind. Die auf dem
Laufsteg gezeigten Kleidungsstücke sind aus heimischen Fasern wie Hanf oder Flachs gefertigt
und in vielen Läden erhältlich. Sie ersetzen die
ökologisch bedenklichen Baumwollfasern, deren
Anbau den Trinkwassermangel und die Versteppung in den Produktionsländern vorantreibt.
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Fakten
Der Klimawandel: Selbst verschuldet
oder Naturereignis?
Die Erde heizt sich auf, das Klima des Planeten
verändert sich rasant. Nach Meinung des UN-Klimaausschusses IPCC droht weltweit ein gefährlicher Temperaturanstieg. Er bringt Hitzewellen,
Dürren und Stürme, die Gletscher und Polkappen
schmelzen. Der Meeresspiegel soll nach Ansicht
einiger Forscher in den kommenden Jahrzehnten
um mindestens einen halben Meter steigen. Dadurch könnten flache Inseln und küstennahe
Städte wie beispielsweise Sydney überschwemmt
werden. Die ersten Folgen einer unumkehrbaren
Erderwärmung sind schon heute zu beobachten:
In Afrika, Asien und Australien weiten sich die
Dürreperioden und damit die Wüsten aus. Der
Boden verödet, der Humus verwandelt sich zu
Staub, Erosion droht. Der abgeholzte bzw. vom
Vieh zertrampelte Grund kann das Wasser nicht
mehr aufnehmen; Schlammlawinen tragen den
Mutterboden vollends ab. Sesshafte Bauern, aber
auch Nomaden, verlieren ihre Lebensgrundlage.
Armut und Hunger breiten sich aus.
Weltweit nehmen Unwetter, Überschwemmungen, Erdrutsche zu. Auch in den Alpen kommt es
vermehrt zu gefährlichen Hangrutschungen, da
die Temperaturen hier schneller als im globalen
Durchschnitt steigen. Dadurch droht der Permafrost in den Hochgebirgslagen aufzutauen.
Wenn das ewige Eis, das seit Jahrtausenden
Spalten und Risse, ja ganze Gebirgszüge wie Beton versiegelt, schmilzt, wird der Fels brüchig.
Schwere Regenfälle können das gelockerte Gestein nun sehr leicht lösen. Damit nimmt die Gefahr von Hangabbrüchen, Felsstürzen und Erdrutschen im gesamten Alpenraum beständig zu. Der
Verlust einer bodenstabilisierenden, feuchtigkeitsbindenden Pflanzen- und Baumdecke, etwa im
Bereich großer Wintersportanlagen, verschärft
das Risiko zusätzlich.
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Das Eis der polaren Gebiete schwindet. Dadurch
verlieren Pflanzen, Tiere, aber auch Menschen
ihre Lebensgrundlage. Überdies spielen die kalten und warmen Meeresströmungen der arktischen und antarktischen Polargebiete eine herausragende Rolle im weltweiten Klimageschehen.
Forscher haben nachgewiesen, dass sich die
Veränderungen direkt auf den Niederschlag in
den Tropen auswirken. Gleichzeitig geben die
tauenden Permafrostböden bislang gefrorenes
Methangas frei, das in die Atmosphäre steigt und
die Erwärmung anheizt. Dadurch droht eine Kettenreaktion, die sich selbst immer weiter beschleunigt.
Tier- und Pflanzenarten verändern ihre Standorte.
Beispiel Europa: Die alpine Flora und Fauna zieht
sich in höhere Regionen zurück, südeuropäische
Pflanzen und Tiere wandern nach Mitteleuropa
ein, wo sie einheimische Arten verdrängen.
Wer ist schuld am Klimawandel?
Auslöser der zunehmenden Erderwärmung ist
der stetig steigende Kohlendioxidgehalt (CO2) in
der Atmosphäre. Das durch die Abgase von Verbrennungsmotoren und Industrieanlagen frei gesetzte Kohlendioxid verstärkt den natürlichen
Treibhauseffekt, der die Erde gegen Auskühlung
schützt und für die Biosphäre lebenswichtig ist.
Der durch den Menschen
zusätzlich erzeugte (anthropogene)
Treibhauseffekt
bringt dieses fragile Regelsystem aus dem natürlichen
Gleichgewicht. Denn das
vermehrt in die Atmosphäre
geblasene
Kohlendioxid
wirkt wie die isolierende
Glasschicht eines Treibhauses: Die Erde kann
die von der Sonne kommende Wärmeenergie
nicht mehr ausreichend stark in das Weltall abstrahlen. Dadurch steigt die Lufttemperatur, die
Erde heizt sich auf, das Klima verändert sich. Die
Einzelheiten und Verursacher dieses Treibhausprinzips sind noch nicht ausreichend geklärt, aber
die Folgen sind durchaus abschätzbar: Falls wir
fossile Energieträger wie Öl oder Kohle weiter so
nutzen wie bisher, wird es in den kommenden
Jahrzehnten weltweit um etliche Grad wärmer
werden.
Aus Sicht vieler Forscher ist der Prozess der Erwärmung auf lange Sicht unumkehrbar, die bereits in die Atmosphäre gelangten Treibhausgase
werden die Erde „mehr als ein Jahrtausend” aufheizen. Die Folgen sind absehbar.
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Durch einen ungebremst fortschreitenden Klimawandel
• schmilzt das Eis der Polkappen immer
schneller - weil dadurch der Meeresspiegel
ansteigt, sind küstennahe Städte und flache
Inseln wie etwa die Malediven von Überschwemmungen bedroht;
• werden Überflutungen dazu führen, dass
Meerwasser in Süßwasserquellen eindringt,
die Versalzung verschärft den Wassermangel;
• wird zunehmender Starkregen mehr Überschwemmungen und Erdrutsche verursachen, dadurch sind weltweit Siedlungen und
Trinkwasserquellen in Gefahr;
• nehmen hitzebedingte Krankheiten und Todesfälle zu, dadurch werden unzählige Menschen an Durchfall- und Atemwegserkrankungen erkranken;
• werden Hunger und Unterernährung die Menschen vor allem in Afrika und Asien bedrohen, die möglicherweise als so genannte „Klimaflüchtlinge“ unbewohnbar gewordener Gebiete neue Siedlungsräume suchen;
• werden sich die Wüsten immer rascher ausbreiten. Politische Folgen der Desertifikation
sind u. a. Flüchtlingsbewegungen, die die
Stabilität von Staaten gefährden und zu bewaffneten Konflikten führen können. Blutige
Verteilungskämpfe um Acker-/Weideflächen,
Wasser und Brennstoff drohen.
Jeder Einzelne zählt:
Klimaschutz ist alltagstauglich!
Was hilft es, wenn ich mich einschränke, während alle anderen weitermachen wie bisher? Alleine bin ich doch machtlos! Wir alle kennen diese Ausreden oder gebrauchen sie sogar selbst.
Um bequeme Gewohnheiten beizubehalten, aus
Denkfaulheit, Vergesslichkeit, Unwissenheit. Aber
diese Ausreden haben einen Schönheitsfehler:
Sie sind falsch. Jeder Einzelne kann täglich einen
entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Ganz privat, nur für sich. Denn das große Umdenken beginnt im Kleinen, mit winzigen Veränderungen, die niemandem wehtun und dem Klima nützen.
Umweltbewusster Energieverbrauch heißt
haushalten statt verschwenden.
Ein Bereich, in dem garantiert jeder zum Klimaschutz betragen kann, ist die eigene Wohnung.
Da Heizung und Warmwasser zusammen rund
80 Prozent des gesamten Energiebedarfs eines
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durchschnittlichen deutschen Privathaushalts verbrauchen, schlummern hier gewaltige Einsparpotenziale.
Um den Energiebedarf um rund sieben Prozent
zu senken, reicht es aus, die Raumtemperatur
um nur ein Grad zu reduzieren. Arbeits- und
Wohnräume sind bereits mit 20 statt den herkömmlichen 21 Grad angenehm warm. In der Küche und im Schlafzimmer reichen 18 Grad, in der
Toilette 16 Grad. Nachts und während längerer
Abwesenheiten lassen sich die Temperaturen
noch weiter absenken. Stehen das Haus oder die
Wohnung bis zu zwei Tage leer, genügt eine
Durchschnittstemperatur von 15 Grad, bei längerer Abwesenheit reichen 12 Grad aus.
Um die Wärme nicht sinnlos durchs Fenster zu
blasen, sollte man die Heizung vor dem Lüften
abdrehen. Fünf Minuten Stoßlüftung reichen für
einen Luftaustausch vollkommen aus. Da Möbel
und Wände in dieser kurzen Zeit nicht auskühlen,
müssen sie anschließend nicht wieder aufgeheizt
werden.
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Halogenlampen, die über Trafos mit Strom versorgt werden. Da die Umspanner auch dann
Energie verbrauchen, wenn die eigentlichen Abnehmer nicht in Betrieb sind, sollten sie vom Netz
getrennt werden.
Echte Energiesparfüchse reduzieren auch in der
Küche bei der Geräteaufstellung, beim Gerätekauf und beim Kochen den Stromverbrauch und
damit den Co2-Ausstoß.
Kühlschränke und Gefriergeräte sollten möglichst
an einem kühlen Platz und keinesfalls direkt neben dem Herd stehen. Jedes Grad mehr oder
weniger in der Umgebungstemperatur steigert
bzw. senkt den Stromverbrauch um satte sechs
Prozent. Auch dicker Reif im Kühlgerät erhöht
den Energieverbrauch, der sich durch rechtzeitiges Abtauen einfach verringern lässt.
Das Energielabel eines Elektrogerätes gibt an,
wie hoch der Energieverbrauch des Gerätes ist.
Besonders energieeffizient, also sparsam, sind
Geräte der Energieeffizienzklasse A.
Wichtig außerdem: Heizungsluft muss sich frei
verteilen können, damit die gewünschte Raumtemperatur erreicht wird. Daher dürfen die Heizkörper und Thermostatventile nicht durch Vorhänge, Möbel und Verkleidungen verdeckt sein. Das
behindert die freie Zirkulation und führt zu einem
Wärmestau.
Beim Kochen gilt die Grundregel: Kein Topf ohne
passenden, bündig abschließenden Deckel! Dadurch lassen sich rund 20 Prozent Energie einsparen. Um der Verschwendung vorzubeugen
sollte darüber hinaus der Topf- bzw. Pfannendurchmesser stets mit der Größe des Kochfeldes
übereinstimmen.
Auf Elektrogeräte und Licht entfallen rund 9
Prozent des Energieverbrauchs eines Privathaushalts. Auch hier lässt sich mit ein paar einfachen
Maßnahmen viel Strom und damit C02 einsparen.
Auch Backen ohne Vorheizen spart Strom. Die
Tür des Backrohrs bleibt zu! Oft ist ein Öffnen der
Ofentüren nicht notwendig, meist reicht ein Blick
durch die Schreibe, um den Zustand zu prüfen.
Bei jedem überflüssigen Öffnen verpufft Wärme.
Die Antwort auf das Müllproblem: vermeiden,
trennen, sammeln, wiederverwerten!
HiFi-Anlagen, Fernseher, Küchen- und Akkugeräte werden meist im Stand-by-Modus betrieben.
Obwohl sie scheinbar ausgeschaltet sind, verbrauchen sie auch in dieser Bereitschaftshaltung
nach wie vor Strom. Nicht benötigte Stand-by-Geräte sollten daher immer vom Netz genommen
oder durch eine Steckerleiste ausgeschaltet werden. Dasselbe gilt für Ladegeräte, Netzteile oder
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Zum aktiven Umweltschutz gehört auch der richtige Umgang mit Müll. Dass Batterien und Elektroschrott nicht im Hausmüll landen dürfen, sondern fachgerecht im Wertstoffhof entsorgt werden müssen, versteht sich von selbst. Sie enthalten neben wertvollen Rohstoffen auch viele gefährliche Schadstoffe wie beispielsweise Schwermetalle, die nicht ins Grundwasser, in den Boden
oder in die Atemluft gelangen dürfen.
Genauso wichtig ist das Trennen, Sammeln und
Wiederverwerten von Altpapier. Zum einen, weil
seine Herstellung den CO2-bindenden Baumbestand schützt, zum andern, weil es wesentlich
energieschonender, das heißt C02 sparender produziert werden kann als frisches Papier. Damit
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leistet Recyclingpapier einen erheblichen Beitrag
zur Reduktion des Kohlendioxidausstoßes und
verhindert, dass weiterhin jeder fünfte Baum weltweit für die Papierherstellung fällt.
Vor allem in Deutschland, das zu den Spitzenreitern unter den Papierverbrauchern zählt, lohnt es
sich, die Recyclingquoten konsequent zu steigern. Immerhin verbraucht die Bundesrepublik
jährlich knapp 20 Millionen Tonnen Papier! Der
Rohstoff wächst aber nur zu einem Bruchteil in
unseren eigenen deutschen Wäldern. Wir verschwenden die Holz- und damit die Waldressourcen anderer Länder.
Um den Holzraubbau für die stetig steigende Papierproduktion, gibt es zwei probate Mittel: Papier
sparen und neues Papier aus Altpapier herstellen. Voraussetzung für ein erfolgreiches Recycling ist allerdings die möglichst sortenreine
Sammlung von Altpapier. Das heißt konkret: Papier gehört nicht in den Hausmüll, sondern in die
eigens dafür aufgestellten Tonnen. Außerdem ist
darauf zu achten, dass weder Plastikverpackungen noch andere Verunreinigungen die Wiederverwertung erschweren.
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rialen wie etwa Hanf, Flachs oder Nesselfasern
als Ersatz für nicht umweltgerecht produzierte
Baumwolle.
Der maßvolle Verbrauch
von Baumwolle
hat
gute Gründe: Die Produktion verschlingt immens große
Wassermengen. Ein einziges T-Shirt
"schluckt" mehrere tausend Liter Wasser, bevor
es hierzulande verkauft wird.
Der für die Baumwollproduktion nötige Wasserverbrauch trägt entscheidend zum Trinkwassermangel und zur Versteppung in Herkunftsländern wie China, Indien, Pakistan und Brasilien
bei. Die Gründe sind leicht ersichtlich: Das für
den meist monokulturellen Anbau entzogene
Wasser senkt den Grundwasserspiegel und führt
zur Verlandung immer größerer Flächen. Zudem
fehlt das Wasser für den Anbau von Nahrungsmitteln oder die Pflanzung schattenspendender
und bodenfestigender Bäume bzw. anderer Gehölze. Dadurch ist der ausgetrocknete Boden der
Erosion schutzlos preisgegeben, er laugt aus,
versandet und versalzt.
Kleider machen nicht nur Leute,
sondern auch Klima
Schick aussehen, modisch gekleidet sein und dabei auch noch nebenher das Klima schonen - das
geht nicht? Das geht doch. Zum Beispiel mit ÖkoTextilien, die als „Green Label“ oder „Grüne
Mode“ im Handel sind. Die Hersteller dieser Kleidung setzen auf ökologisch erzeugte und verarbeitete Rohstoffe, die weder die Umwelt noch unterbezahlte Arbeitskräfte oder gar Kinder durch
Hungerlöhne und Gesundheitsschäden ausbeuten. Ein wichtiger Aspekt ist dabei der Einsatz regional erzeugter und verfügbarer Ausgangsmate-
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Ein weiteres Problem ist der Einsatz von Dünge-,
Pflanzenschutz-, Schädlingsbekämpfungs- und
Entlaubungsmitteln auf Baumwollfeldern. Ein
Großteil davon dringt in das Grundwasser ein und
schädigt die ohnehin knappen Ressourcen zusätzlich. Kein Wunder, dass die Textilindustrie
aufgrund solcher Praktiken weltweit zu den größten Umweltverschmutzern zählt.
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Didaktische Hinweise
Die Sendung ist für den Einsatz im GSE- und Erdkundeunterricht ab der 7. Jahrgangsstufe konzipiert,
kann aber auch im Fach Natur und Technik ab der 5. Jahrgangsstufe eingesetzt werden.
Lehrplanbezüge (Bayern)
Hauptschule
GSE
7. Jahrgangsstufe
7.2 Klima
7.2.1 Klima und Klimaveränderung
- Überblick über wichtige Klima- und Vegetationszonen
- Klimageschichte: Eis- und Warmzeiten, Klimaentwicklung der letzten 1000 Jahre
- menschliche Einwirkung auf die Atmosphäre und deren mögliche Auswirkungen; Erderwärmung,
Ozonloch
7.2.2 Reaktionen auf die Klimaveränderung
- Klimaschutz im Alltag, z.B. Stromsparen, Nutzung von regenerativen Energien, Kfz-Technik
- Anpassungsstrategien, z.B. Verzicht auf Landnutzung in Überschwemmungsgebieten
Realschule
Erdkunde
7. Jahrgangsstufe
7.2 Wetter und Klima (u. a. die Atmosphäre und ihre Bedeutung für das Wettergeschehen,
Klimafaktoren)
Gymnasium
Natur und Technik
5.1.2 Umwelt und Leben
- Umweltbelastung, nachwachsende Rohstoffe
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler sollen
•
•
•
•
•
•
die Ausmaße der globalen Klimaerwärmung nachvollziehen, die Ursachen erkennen und die
Konsequenzen für Natur und Mensch beschreiben können;
begreifen, dass vor allem die vom Menschen verursachten CO2 -Emissionen den Treibhauseffekt
auslösen und verstärken;
wissen, dass Klimaschutz ein Gesamtproblem der Menschheit ist;
erkennen, dass der Klimawandel nicht mehr aufzuhalten ist, dass lediglich das Tempo und die
Intensität beeinflusst werden können;
verstehen, dass jeder Einzelne durch sein Verhalten zum Klimaschutz beitragen kann und muss;
Möglichkeiten kennen, die zum aktiven Klimaschutz im Alltag beitragen.
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Anregungen
Die Schülerinnen und Schüler sollten zwar mit den Folgen des Klimawandels vertraut gemacht werden, doch eine „Katastrophenpädagogik“, in denen vor Schreckensszenarien gewarnt wird, ist nicht
zielführend. Weitaus wirkungsvoller ist es, auf positives, selbst gestaltetes Verhalten zugunsten des
Klimas hinzuarbeiten.
Möglich wäre die Einrichtung eines schulinternen „Umweltdienstes“, der u. a. auf Mülltrennung und Abfallentsorgung achtet und prüft, ob Wasserhähne geschlossen sind und nach dem Unterricht das Licht
in den Klassenzimmern gelöscht wird.
Auch als „Umweltdetektiv“ können sich die Schülerinnen und Schüler betätigen. Mögliche Arbeitsfelder: Wie messe ich den Energieverbrauch an meiner Schule und zuhause? Wie entwickle ich ein Müllund Energiekonzept für Schule und Elternhaus/Wohnung? Die nötigen Messgeräte können von Umweltläden, kommunalen Umweltbehörden oder Verbraucherzentralen entliehen werden. Alternativ oder
ergänzend bietet sich die fächerübergreifende Zusammenarbeit mit dem Physiklehrer an.
Willi Kirchensteiner, der Solar- und Energiebeauftragte des Schulreferates der Landeshauptstadt
München, bietet Unterrichtsbesuche zum Thema Umweltschutz an und berät die betreuenden Lehrkräfte bzw. Schülerinnen und Schüler.
Kontakt:
Willi Kirchensteiner
Bergsonstraße 109
81245 München.
Tel.: 089 233 34400
Fax: 089 233 34481
E-Mail: [email protected]
Webseite: http://www.bzs-solar.musin.de
Der Besuch von Lehrpfaden, Umweltcamps oder des Ökologischen Zentrums München kann das
Bewusstsein für den Umwelt- und Klimaschutz zusätzlich schärfen.
Kontakt:
Ökologisches Bildungszentrum München
Englschalkinger Straße 166
81927 München
Tel. 089/ 93 94 89-60
Fax 089/ 93 94 89-81
E-Mail: [email protected]
Webseite: http://www.oebz.de/124.0.html
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Arbeitsaufträge
Vor der gemeinsamen Filmbetrachtung kann die Lehrkraft konkrete arbeitsteilige
Beobachtungsaufgaben stellen. Dabei bearbeiten die Gruppen beispielsweise folgende
Fragestellungen:
Fasst zusammen, was Fritz und Julian Rauscher in der Sendung mithilfe ihres Energiekostenmessers
herausfinden. Was passiert, wenn ein Gerät auf Stand-by läuft? Wie merkt Julian, dass der Trafo auch
ausgeschaltet Strom verbraucht? Welche Konsequenzen ziehen sie aus ihren Beobachtungen?
Erklärt kurz in eigenen Worten, wie und wodurch der Treibhauseffekt entsteht.
Warum ist er für die Tiere, die Pflanzen und den Menschen gefährlich?
Welche Folgen der Erderwärmung kann man heute schon beobachten?
Welche Folgen werden erwartet, wenn es nicht gelingt, die Erderwärmung zu stoppen?
Was unternehmen die Politiker, um die Erderwärmung aufzuhalten?
Was kann jeder von uns tun, um selbst einen Beitrag zum aktiven Umweltschutz zu leisten?
Besorgt euch im Internet (z. B. bei Verbraucherzentralen) Informationen über den Energieverbrauch
von Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik.
Welche Möglichkeiten gibt es, um Energie einzusparen?
Welche dieser Möglichkeiten nutzt ihr zuhause?
Internettipps
http://www.thema-energie.de/heizung-heizen/heizen-lueften/das-ganze-jahr-wirtschaftlich-heizen.html
Tipps zum richtigen Heizen und Lüften
http://www.oeko.de/oekodoc/935/2009-041-de.pdf
Broschüre Umweltzeichen für klimarelevante Produkte und Dienstleistungen des Öko-Instituts als PDF
zum Download.
http://www.muenchenfuerklimaschutz.de/
München für Klimaschutz
http://www.ipcc.ch/
Homepage des UN-Klimaausschusses IPCC
http://www.klimaschutz.de/aktuell/klima.htm
Klimabündnis europäischer Städte
http://www.umweltbundesamt.de/klimaschutz/
Klimaschutz-Informationen des Umweltbundesamtes
http://www.fao.org/desertification/default.asp?lang=en
UN-Informationen zur Desertifikation
http://www.gtz.de/de/themen/9852.htm
Information zur Desertifikationsbekämpfung
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