Projektbericht

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Projekt Neue Mittelschulen, Enkplatz 4 Wien
Kernaussagen zum Konzept
Aufteilung und Funktionalität
Das vorgeschlagene Bauwerk besteht aus zwei teilweise einander durchdringenden Gebäuden.
Das erste Gebäude – von der Drischützgasse, der Lorystrasse und der Polkorabplatz
rumgeschlossen – wird zum größten Teil den Turnhallen und deren Nebenabteilungen
gewidmet. Dieses Gebäude entwickelt sich im ersten Untergeschoss (q. -3,00) und im
Erdgeschoss (q. 0,00 = 18,60).
Auf der Seite gegenüber der Polkorabplatz erhebt sich der Bau, um das zweite Teil zu
gestalten, welches einen Erweiterungsbau des vorhandenen Gebäudes darstellt, das die
Klassenzimmer unterbringen wird, das aus weiteren zwei Etagen besteht (qq. 3,80 und 7,60)
und dessen Form das Bauwerk bei Polkorabplatz begrenzt.
Im Allgemeinen sieht der Erweiterungsbau der Bildungseinrichtung eine gemäßigte
Vermehrung der Klassenzimmeroberflächen und eine beträchtlichere Anreicherung der dem
Turnen bzw. Sport gewidmeten Oberflächen vor, nach vorherigem Abbruch des aktuell
benutzten Gebäudes.
Die Projektlösung sieht die Realisierung von vier Turnhallen samt Nebenräumen
(Umkleideräume, Toiletten und Aufbewahrungsräume) auf einer einzigen Ebene vor, und zwar
auf dem ersten Untergeschoss, welches mit dem aktuellen Erdgeschoss des vorhandenen
Gebäudes übereinstimmt.
Geplant wurde auch ein direkter externer Zugang von der Lorystrasse zu den Turnräumen und
deren Nebenbereichen, welche dann unabhängig von der Öffnungszeiten des übrigen
Schulgebäudes benutzt werden könnten; da die Lorystrasse höher als das Erdgeschoss des
vorhandenen Gebäudes liegt, wird es notwendig, im Inneren eine Behindertenrampe
aufzubauen.
Wenn man den Eingangsbereich hinter sich lässt, befindet man sich in einem ziemlich großen
Raum, in dem zwei Treppen und einen Aufzug für den Zugang zur Etage der Turnhallen gibt.
Die Wände dieses Raumes sind komplett verglast (von Boden bis Decke) und dadurch kann
man einen ganzen Überblick des Inneren der vier Turnhallen bekommen, indem dieser Raum
zugleich als Balkon und Versammlungsort fungiert.
Das Untergeschoss erreicht, kommt man in einen Vorraum mit Zugang zu den
Umkleideräumen samt entsprechenden Toiletten, durch die man die Turnhallen erreicht.
Jenseits der Turnhallen, den Zugängen der Umkleideräume gegenüber, befinden sich die
Aufbewahrungsräume und die Nottreppen nach außen, auf die Drischüttzgasse und die
Polkorabplatz.
Dank der Verwendung von wichtigen verglasten Teilen kann der Blick von Zuschauern im
Freien auf der Drischützgasse, der Lorystrasse und der Polkorabplatz durch das neue Bauwerk
aufeinander geworfen werden.
Was das den Klassenzimmern gewidmete Teil angeht, sieht man neben einem Untergeschoss
die Realisierung eines dreistöckigen Bauwerkes vor:
im Untergeschoss (Bezugshöhe -3,00) befinden sich ausschließlich die technischen Räume und
die Verbindungsräume zwischen dem vorhandenen Gebäude und den Turnvorräumen
(Aufbewahrungs- und Umkleideräume, Toiletten);
im Erdgeschoss (Bezugshöhe 0,00 = 18,60) befinden sich die Zugänge zu den Anstalten ONMS
I und NMS II, und zwar durch das Innenhof mit Eingang aus dem Enkplatz und in der Nähe von
dem die Garderoben und die ersten Treppen ihren Platz finden.
Was der Anstalt ONMS I anbelangt, befinden sich im Erdgeschoss zwei Klassenzimmer und die
Schulbibliothek, welche sich durch ein großes Glasfenster Blick auf einen grünen Raum vor
dem Polkorabplatz verschafft und durch einen weiteren externen Zugang zugänglich ist, was zu
ihrer möglichen Unabhängigkeit vom restlichen Gebäude führen könnte;
im ersten Stock (Bezugshöhe 3,80) befinden sich Klassenzimmer und Versammlungsorte
beider Anstalten; hier finden auch die dem Textilen Werken und der Lehrküche gewidmeten
Räumlichkeiten des Anstalten NMS II; alle diese Räume öffnen sich auf die grüne Oberfläche
des Erdgeschosses, die später noch beschrieben wird;
im zweiten Stock (Bezugshöhe 7,60) befinden sich die restlichen zu realisierenden
Klassenzimmer; man weist darauf hin, dass beide Anstalten hier durch einen grünen Bereich
physisch getrennt sind; dieser Bereich könnte in der Zukunft Raum für eine mögliche
Erweiterung des Gebäudes geben, welches bei neuem Bedarf sogar in die Höhe weiter bauen
kann.
Das Äußere des Gebäudes
Es wurde für angebracht gehalten, das Aussehen des neu realisierten Teils von dem
vorhandenen Bauwerk zu unterscheiden, um unter Beachtung des alten Gebäudes keine
mimetische Operationen durchzuführen.
Die ganze Fassade ist mit einem Wechselspiel zwischen Fenstern und massiver Wand
vorgesehen; letztere mit vertikalen Aufteilungen, die durch Farbe, Auβendämmung und
spätere Montage von keramischen Elementen mit minimaler Aufbauhöhe unterschieden
werden.
Man kann auch alternative Technische Methoden anwenden, wie die der hinter lüfteten Fassade
mit Innendämmung, die aber höhere Kosten mit sich tragen würden.
Geplant ist, dass das ganze Bauwerk mit den Turnhallen von einer grünen Oberfläche bedeckt
wird, die nicht nur aus dem Inneren, sondern auch aus der Drischützgasse zugänglich sei, und
zwar mit einem möglichst von den Öffnungszeiten der Schule unabhängigen Zugang, sodass
diese Oberfläche zum Treffpunkt des Viertels werden könnte.
Was die grüne Oberfläche angeht, neben der Linderungs- und Entschädigungseffekt bedingt
durch den Raumverbrauch, zählt man jedoch auch folgende Vorteile und positive Wirkungen:
Oberflächenoptimierung (mit der Gestaltung von nutzbaren Räumen als Entspannungsgarten
bzw. Sport- und Freizeitpark),
Steigerung der Lebensqualität, a u f g r u n d d e r K l i m a v e r b e s s e r u n g ( d a n k d e s
Verdampfungsprozesses auf den grünen Dächern, welcher die Luft feuchter macht und Vorteile
für das Mikroklima der Stadt aufweist),
Beträchtliche Wasseransammlung (der grüne Dach verdampft den Großteil der jährlichen
Niederschläge),
Filterung von Feinstaub und umweltschädlichen Stoffen (die Vegetation filtriert bis zu 20%
Feinstaub in der Luft, während umweltschädliche Stoffe durch die grüne Oberfläche beseitigt
werden, sodass man zur Verringerung von Feinstaub und Smog beiträgt),
Schutz der wasserdichten Decke,
Verringerung der Lärmbelästigung,
Sommerliche und winterliche Zusatzwärmedämmung, infolge von der Entstehung von
Ökosystemen (mit darauffolgender Erhöhung der Biodiversität in der Stadt).
Es wird noch vorgesehen, dass Wasserdispersion deutlich begrenzt wird, sodass man
Kläranlagen, Kanalisation und Abwasseranlagen der Gemeinde entlasten kann.
Grüne Oberfläche wurden sowohl für den ersten Stock (Bezugshöhe +3,80), als auch für den
zweiten Stock (Bezugshöhe +7,60) geplant. Das entspricht einer Oberfläche von ca. 2.000,00
m 2.
Die Erschließung des Gebäudes durch grüne Gärten rechnet mit der Verwendung eines
Substrates von einer Mindestdicke von 30 cm, was die Benutzung von in Bezug aufs Bedürfnis
nach Bewässerung und Nährstoff anspruchsvolleren Pflanzen erlaubt.
Aufgrund der im Grunde genommen grenzenlosen Pflanzenauswahl und der
Oberflächenbenutzung sind diese hängenden Gärten wie die traditionellen Gärten, brauchen
jedoch eine ziemlich aufwendige Wartung.
Dank seiner höheren Dichte und seiner erheblichen möglichen Wasserspeicherung (bis zu 65
Liter/ m2), eignet sich dieses System für Wiesen, Büsche, Sträucher und – mit angemessenen
Vorkehrungen – Kleinbäume.
Erwägungen bei der Bauplanung
Das vorgelegene Bausystem basiert hauptsächlich auf Holzelementen; die Struktur der oberen
Etagen mit den Klassenzimmern besteht nämlich aus einem Skelettbau aus Holz.
Um die Struktur der oberen Etagen mit einer adäquaten Basis zu versehen und die
Turnräumlichkeiten mit einer richtigen Lösung aus struktureller, konstruktiver und ästhetischer
Hinsicht auszustatten, hat man daran gedacht, die Holzträger aus hochresistentem BaubucheFurnierschichtholz der Turnhallen mit einer Leichtbauweise aus Stahlbetonplatte zu verbinden.
Das Holz-Beton-Verbundsystem ist extrem schubfest und ermöglicht die grundsätzliche
Unabhängigkeit der oberen Etagen mit einer Tragrahmenstruktur aus Holz von den unteren
Turnräumlichkeiten.
Die Träger aus Furnierschichtholz vom Laubbaum bieten schon an sich hohe Leistungen aus
struktureller Hinsicht an; andererseits sind die Platten- und Fachwerkstrukturen auch sehr
leistungsfähig und erlauben erhebliche Verringerungen der Dicke des Dachbodens.
Die mechanische Verbindung beider festen Typen generiert daher einen Dachboden mit
erhöhten Leistungen, aber immer auf die Technik der Holzbauten basierend.
Der optische Eindruck wird im Endeffekt auch der von einem Holzbau dank der Verwendung
von Schalungen in der sichtbaren Holzlaibung: Diese Elemente bilden sowohl die Grundplatte
für die Entlastungselemente des Dachbodens aus Stahlbeton während der Entwurfsphase, als
auch die sichtbare, akustisch wirksame Oberflächenausführung der Decke der
Turnräumlichkeiten; und das mit offensichtlicher Sparsamkeit an Material und Verlegen.
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