26 Projekt Neue Mittelschulen, Enkplatz 4 Wien Kernaussagen zum Konzept Aufteilung und Funktionalität Das vorgeschlagene Bauwerk besteht aus zwei teilweise einander durchdringenden Gebäuden. Das erste Gebäude – von der Drischützgasse, der Lorystrasse und der Polkorabplatz rumgeschlossen – wird zum größten Teil den Turnhallen und deren Nebenabteilungen gewidmet. Dieses Gebäude entwickelt sich im ersten Untergeschoss (q. -3,00) und im Erdgeschoss (q. 0,00 = 18,60). Auf der Seite gegenüber der Polkorabplatz erhebt sich der Bau, um das zweite Teil zu gestalten, welches einen Erweiterungsbau des vorhandenen Gebäudes darstellt, das die Klassenzimmer unterbringen wird, das aus weiteren zwei Etagen besteht (qq. 3,80 und 7,60) und dessen Form das Bauwerk bei Polkorabplatz begrenzt. Im Allgemeinen sieht der Erweiterungsbau der Bildungseinrichtung eine gemäßigte Vermehrung der Klassenzimmeroberflächen und eine beträchtlichere Anreicherung der dem Turnen bzw. Sport gewidmeten Oberflächen vor, nach vorherigem Abbruch des aktuell benutzten Gebäudes. Die Projektlösung sieht die Realisierung von vier Turnhallen samt Nebenräumen (Umkleideräume, Toiletten und Aufbewahrungsräume) auf einer einzigen Ebene vor, und zwar auf dem ersten Untergeschoss, welches mit dem aktuellen Erdgeschoss des vorhandenen Gebäudes übereinstimmt. Geplant wurde auch ein direkter externer Zugang von der Lorystrasse zu den Turnräumen und deren Nebenbereichen, welche dann unabhängig von der Öffnungszeiten des übrigen Schulgebäudes benutzt werden könnten; da die Lorystrasse höher als das Erdgeschoss des vorhandenen Gebäudes liegt, wird es notwendig, im Inneren eine Behindertenrampe aufzubauen. Wenn man den Eingangsbereich hinter sich lässt, befindet man sich in einem ziemlich großen Raum, in dem zwei Treppen und einen Aufzug für den Zugang zur Etage der Turnhallen gibt. Die Wände dieses Raumes sind komplett verglast (von Boden bis Decke) und dadurch kann man einen ganzen Überblick des Inneren der vier Turnhallen bekommen, indem dieser Raum zugleich als Balkon und Versammlungsort fungiert. Das Untergeschoss erreicht, kommt man in einen Vorraum mit Zugang zu den Umkleideräumen samt entsprechenden Toiletten, durch die man die Turnhallen erreicht. Jenseits der Turnhallen, den Zugängen der Umkleideräume gegenüber, befinden sich die Aufbewahrungsräume und die Nottreppen nach außen, auf die Drischüttzgasse und die Polkorabplatz. Dank der Verwendung von wichtigen verglasten Teilen kann der Blick von Zuschauern im Freien auf der Drischützgasse, der Lorystrasse und der Polkorabplatz durch das neue Bauwerk aufeinander geworfen werden. Was das den Klassenzimmern gewidmete Teil angeht, sieht man neben einem Untergeschoss die Realisierung eines dreistöckigen Bauwerkes vor: im Untergeschoss (Bezugshöhe -3,00) befinden sich ausschließlich die technischen Räume und die Verbindungsräume zwischen dem vorhandenen Gebäude und den Turnvorräumen (Aufbewahrungs- und Umkleideräume, Toiletten); im Erdgeschoss (Bezugshöhe 0,00 = 18,60) befinden sich die Zugänge zu den Anstalten ONMS I und NMS II, und zwar durch das Innenhof mit Eingang aus dem Enkplatz und in der Nähe von dem die Garderoben und die ersten Treppen ihren Platz finden. Was der Anstalt ONMS I anbelangt, befinden sich im Erdgeschoss zwei Klassenzimmer und die Schulbibliothek, welche sich durch ein großes Glasfenster Blick auf einen grünen Raum vor dem Polkorabplatz verschafft und durch einen weiteren externen Zugang zugänglich ist, was zu ihrer möglichen Unabhängigkeit vom restlichen Gebäude führen könnte; im ersten Stock (Bezugshöhe 3,80) befinden sich Klassenzimmer und Versammlungsorte beider Anstalten; hier finden auch die dem Textilen Werken und der Lehrküche gewidmeten Räumlichkeiten des Anstalten NMS II; alle diese Räume öffnen sich auf die grüne Oberfläche des Erdgeschosses, die später noch beschrieben wird; im zweiten Stock (Bezugshöhe 7,60) befinden sich die restlichen zu realisierenden Klassenzimmer; man weist darauf hin, dass beide Anstalten hier durch einen grünen Bereich physisch getrennt sind; dieser Bereich könnte in der Zukunft Raum für eine mögliche Erweiterung des Gebäudes geben, welches bei neuem Bedarf sogar in die Höhe weiter bauen kann. Das Äußere des Gebäudes Es wurde für angebracht gehalten, das Aussehen des neu realisierten Teils von dem vorhandenen Bauwerk zu unterscheiden, um unter Beachtung des alten Gebäudes keine mimetische Operationen durchzuführen. Die ganze Fassade ist mit einem Wechselspiel zwischen Fenstern und massiver Wand vorgesehen; letztere mit vertikalen Aufteilungen, die durch Farbe, Auβendämmung und spätere Montage von keramischen Elementen mit minimaler Aufbauhöhe unterschieden werden. Man kann auch alternative Technische Methoden anwenden, wie die der hinter lüfteten Fassade mit Innendämmung, die aber höhere Kosten mit sich tragen würden. Geplant ist, dass das ganze Bauwerk mit den Turnhallen von einer grünen Oberfläche bedeckt wird, die nicht nur aus dem Inneren, sondern auch aus der Drischützgasse zugänglich sei, und zwar mit einem möglichst von den Öffnungszeiten der Schule unabhängigen Zugang, sodass diese Oberfläche zum Treffpunkt des Viertels werden könnte. Was die grüne Oberfläche angeht, neben der Linderungs- und Entschädigungseffekt bedingt durch den Raumverbrauch, zählt man jedoch auch folgende Vorteile und positive Wirkungen: Oberflächenoptimierung (mit der Gestaltung von nutzbaren Räumen als Entspannungsgarten bzw. Sport- und Freizeitpark), Steigerung der Lebensqualität, a u f g r u n d d e r K l i m a v e r b e s s e r u n g ( d a n k d e s Verdampfungsprozesses auf den grünen Dächern, welcher die Luft feuchter macht und Vorteile für das Mikroklima der Stadt aufweist), Beträchtliche Wasseransammlung (der grüne Dach verdampft den Großteil der jährlichen Niederschläge), Filterung von Feinstaub und umweltschädlichen Stoffen (die Vegetation filtriert bis zu 20% Feinstaub in der Luft, während umweltschädliche Stoffe durch die grüne Oberfläche beseitigt werden, sodass man zur Verringerung von Feinstaub und Smog beiträgt), Schutz der wasserdichten Decke, Verringerung der Lärmbelästigung, Sommerliche und winterliche Zusatzwärmedämmung, infolge von der Entstehung von Ökosystemen (mit darauffolgender Erhöhung der Biodiversität in der Stadt). Es wird noch vorgesehen, dass Wasserdispersion deutlich begrenzt wird, sodass man Kläranlagen, Kanalisation und Abwasseranlagen der Gemeinde entlasten kann. Grüne Oberfläche wurden sowohl für den ersten Stock (Bezugshöhe +3,80), als auch für den zweiten Stock (Bezugshöhe +7,60) geplant. Das entspricht einer Oberfläche von ca. 2.000,00 m 2. Die Erschließung des Gebäudes durch grüne Gärten rechnet mit der Verwendung eines Substrates von einer Mindestdicke von 30 cm, was die Benutzung von in Bezug aufs Bedürfnis nach Bewässerung und Nährstoff anspruchsvolleren Pflanzen erlaubt. Aufgrund der im Grunde genommen grenzenlosen Pflanzenauswahl und der Oberflächenbenutzung sind diese hängenden Gärten wie die traditionellen Gärten, brauchen jedoch eine ziemlich aufwendige Wartung. Dank seiner höheren Dichte und seiner erheblichen möglichen Wasserspeicherung (bis zu 65 Liter/ m2), eignet sich dieses System für Wiesen, Büsche, Sträucher und – mit angemessenen Vorkehrungen – Kleinbäume. Erwägungen bei der Bauplanung Das vorgelegene Bausystem basiert hauptsächlich auf Holzelementen; die Struktur der oberen Etagen mit den Klassenzimmern besteht nämlich aus einem Skelettbau aus Holz. Um die Struktur der oberen Etagen mit einer adäquaten Basis zu versehen und die Turnräumlichkeiten mit einer richtigen Lösung aus struktureller, konstruktiver und ästhetischer Hinsicht auszustatten, hat man daran gedacht, die Holzträger aus hochresistentem BaubucheFurnierschichtholz der Turnhallen mit einer Leichtbauweise aus Stahlbetonplatte zu verbinden. Das Holz-Beton-Verbundsystem ist extrem schubfest und ermöglicht die grundsätzliche Unabhängigkeit der oberen Etagen mit einer Tragrahmenstruktur aus Holz von den unteren Turnräumlichkeiten. Die Träger aus Furnierschichtholz vom Laubbaum bieten schon an sich hohe Leistungen aus struktureller Hinsicht an; andererseits sind die Platten- und Fachwerkstrukturen auch sehr leistungsfähig und erlauben erhebliche Verringerungen der Dicke des Dachbodens. Die mechanische Verbindung beider festen Typen generiert daher einen Dachboden mit erhöhten Leistungen, aber immer auf die Technik der Holzbauten basierend. Der optische Eindruck wird im Endeffekt auch der von einem Holzbau dank der Verwendung von Schalungen in der sichtbaren Holzlaibung: Diese Elemente bilden sowohl die Grundplatte für die Entlastungselemente des Dachbodens aus Stahlbeton während der Entwurfsphase, als auch die sichtbare, akustisch wirksame Oberflächenausführung der Decke der Turnräumlichkeiten; und das mit offensichtlicher Sparsamkeit an Material und Verlegen.