Heute in Ihrem HEISSE PREISE - EISGEKÜHLT! Bis zu 50 % konsequent gut konsequent günstig** ** erter! w s i e r p Angebote August 2017 . Gültig vom 01.-31.08.2017 IbuHexal akut 400* 50 Tabletten Ü worms UVP² 10,85 € iele ! p s t s e f t feier 5ge0sp% art 5,40€€ 5,40 der Titel der besonderen März- Ausgabe, die den Lebenszyklus von der Geburt bis zum Lebensabend porträtierte. Von der Kinderklinik über die Kita- und Schulangebote bis hin zu den Bestrebungen, vor Ort ein Hospiz zu schaffen, von den Herausforderungen, Kinder und Arbeit unter einen Hut zu bekommen oder sich als Geflüchtete in einer fremden Kultur zurechtzufinden, davon erzählte diese Ausgabe. Im April spannte die Redaktion in der Ausgabe „Worms braucht Wasser“ den Bogen vom Regentropfen bis zu dem Wasser, das letztlich aus unseren Wasserhähnen kommt. Welche Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus das Spectaculum aufweist und welch ehrenamtliches Engagement dahintersteckt, lässt sich in der im Mai erschienenen Ausgabe „Worms lebt Mittelalter“ nachlesen. Nach der zuletzt veröffentlichten Ausgabe „Worms liebt Wein“, die den für unsere Region Rheinhessen so bedeutsamen und identitätsstiftenden Rebensaft in den Mittelpunkt stellte, erscheint hier die nächste monothematische Ausgabe. Wagen Sie mit dem Wochenblatt einen Blick hinter die Kulissen der Nibelungen-Festspiele, deren aktuelles Stück „Glut. Siegfried von Arabien“, vom 4. bis 20. August g vor dem Wormser Dom g gespielt p wird. Die Stadt Worms wächst nicht nur stetig, sie ist auch bunt und vielfältig – Menschen der unterschiedlichsten Kulturen und Religionen leben hier in einem harmonischen Miteinander. Ebenso bunt und vielfältig wie die Wormser sind die Themen, die sie bewegen. Das Wormser Wochenblatt widmet deshalb monatlich eine Samstagsausgabe einem ganz bestimmten Thema. Losgelöst vom aktuellen Tagesgeschehen beleuchtet die Redaktion diese Themen aus den unterschiedlichsten Blickewinkeln. Den Auftakt machte im Januar die monothematische Ausgabe „Worms feiert Luther“, in der das Reformationsjubiläum im Fokus stand. Artikel zur gelebten Ökumene in Worms oder dem Luther-Merchandising wechselten sich beispielsweise mit reformationsbezogenen Veranstaltungstipps und historischen Beiträgen über den Besuch des Reformators zum Reichstag 1521 ab und lieferten den Lesern so ein lebendiges Bild von den vielen Facetten der Reformation, die in Worms zu finden sind. Die Nachfrage nach dieser Ausg gabe war groß: Lehrer verwendeten n sie im Religionsunterricht und die TouT rist Information bestellte 10.000 0 Exemplare nach, die Gästeführerr bei ihren Touren durch Worms einssetzen und die an öffentlichen Stellen in der Stadt für Interessierte zur Mitnahme ausgelegt werden. WORMSER IM HERZEN UNSE Ein Stelldichein der Stars und Sternch en Viele Promis waren bei den Premieren der Festspie le – auch Jogi Löw >> Seite RE ON Ü worms feiert festspiele! „Erf r olgsgeschichte weiter fortschreiben“ 6 Interview: Malu Dreyer über Bedeutung und Zukunft f der Festspiele >> Seite 7 stag, 29. Juli 2017 AAP¹ 6,97 € 3ge6sp% art 4,45€€ 4,45 4ge8sp% art 3,95€€ 3,95 UVP² 7,59 € Diclac Schmerzgel* 100 g Dolormin für Frauen* 20 Tabletten AAP¹ 10,50 € 2ge9sp% art 7,45€€ 7,45 4ge0sp% art 6,50€€ 6,50 UVP² 10,98 € Hyaluron-ratiopharm Augentropfen 10 ml FeniHydrocort Creme 0,5%* 15 g AAP¹ 8,46 € 3ge0sp% art 5,90€€ 5,90 UVP² 12,95 € 5ge,0sp0ar€t 7,95€€ 7,95 100 g = 39,33 € Betaisodona Salbe* 100 g AAP¹ 12,95 € 4ge,0sp0ar€t 8,95€€ 8,95 Panthenol Hexal Balsam 100 ml 3,95€€ 3,95 UVP² 7,25 € Aspirin Complex Granulat* 10 Beutel AAP¹ 8,98 € 4ge5sp% art Neo-Angin Halstabletten zuckerfrei* 24 Lutschtabletten 2ge8sp% art 6,45€€ 6,45 3ge0sp% art 6,60€€ 6,60 AAP¹ 9,45 € *Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Preise in Euro inkl. MwSt. Nicht mit anderen Rabatten kombinierbar. Abgabe nur in haushaltsüblichen Mengen und solange der Vorrat reicht. ¹AAP = Unverbindlicher Apothekenabgabepreis gem. Lauer-Taxe (Abgabepreis gegenüber Krankenkasse ohne Berücksichtigung der 5% Rabatt gemäß §130 Abs.1 SGB V). ²UVP = Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers. **Ausgenommen rezeptpflichtige Medikamente. Wichtige Information zu unseren Preisangaben! ¹AAP (Apothekenabgabepreis) = Referenzpreis, den der pharmazeutische Unternehmer den Apotheken zur Abrechnung gegenüber gesetzlichen Krankenkassen vorschlägt. Übernimmt die Krankenkasse im Ausnahmefall die Kosten für dieses Arzneimittel, erstattet sie der Apotheke diesen Referenzpreis, abzüglich 5% Rabatt gemäß §130 Abs.1 SGB V. Wir berechnen daher entsprechend weniger, als der angegebene Referenzpreis. Subdirektion Jüllich | 32. Jahrg 3,45€€ 3,45 UVP² 5,75 € Monothematische Sonderausgaben im Wochenblatt Von Gunter Weigand 4ge0sp% art Cetirizin Hexal bei Allergien* 20 Tabletten Thomapyrin Classic Schmerztabletten* 20 Tabletten Der andere Blickwinkel auf Wormser Themen XyloDuo-ratiopharm Nasenspray 1 mg/ml + 50 mg/ml* 10 ml | 30. KW Von Helden und Schurken Die Charakt k ere des Nibelungenlieds >> Seiten 12 & 13 GOLDANKAU F Vergleichen Sie und vertrauen Sie Ihrem Hafergasse 9 · Worms 1A-Juwelier Tel. 0 62 41 - 8 22 92 Wie Worms mit der Welt vernetzt ist www.Kuttler-Pflege.de DREI MAL IM WONNEGAU! In Flörshei m-Dalsh eim: Tagespfl ege & Sozialst ation Bertolt-Brecht-Weg ge Aufgrund seiner günstigen Lag in der Metropolregion Rhein- Ne eckar ist Worms eine Stadt, diie von der Logistik lebt. Dies nahm m die Redaktion des Wormser Wo ochenblatts zum Anlass, in ihre er monothematischen FebruarrAusgabe „Worms fährt ab“ dar-zustellen, wie Worms überr Wasser, Straße, Schiene und d Luft mit der Welt vernetzt ist. „Worms kann Familie“ lautete 1 | Tel.: 06243-90 3831 In Hangen -Weishe Johanniterhofstr. im: Tagespfl ege 10 | Tel.: 06735-94 15585 In Worms: Tagespfl ege Brauereistr. 16 | Tel.: 06241-9702693 Kostenlose und unverbind liche Beratung bei Ihnen zu Hause. neu textil WERKSVERKAUF London Kaltschaummatratze ... . . . nicht nur für Helden geeignet! • komfortable Mehrzo nenmatraatze • optimale Belastu ng der Wirbeelsäule • querbelüftungen im Kern • Individuelle anpass ungsfä gkeit • absolut druckentlasten hig d Foto: KVG Worms, C 179,- Montage: VRM / statt C 299,- J. Haaß Mainzer Str. 177 · 64547 Worms · Tel. Unsere ak tuell en Öffnungsze iten: Immer – Üb erall. (0 62 41) 40 70 · www.neu-t Öffnungszeiten: Do + Fr 12 – Wir sind für Sie da – wann, wo und wie Profiti eren Sie von unsere m Service Sie wollen . per Telefo n, Online über unsere VR-Ban -Banki ng, kingAp p oder direkt in Ihrer Filiale. 17 Uhr · Sa 9 – 13 Uhr extil.de Kämmererstr. 7 • 67547 Worms Apothekerin Hildegard Becker-Nonnenmacher e.K. Tel.: 06241 / 977 30 80 • Fax: 977 30 81 www.farma-plus-worms.de • [email protected] Montag-Freitag 8:30 - 18:30 Uhr Samstag 9:00 - 18:00 Uhr BVG Krankenkasse bzw. Kostenträger Gebühr frei Geb.pfl. noctu Sonstige Rp. (Bitte Leerräume durchstreichen) 1255 M Datum Arzt-Nr. 987654321 29.02.15 r ste Mu r 20mg 14 ST Medikament1 Herstelle aut idem aut idem Status 987321654 999888000 Abgabedatum in der Apotheke 666 Bei Arbeitsunfall auszufüllen! Unfalltag Hilfs- Impf- Spr.-St. mittel stoff Bedarf 7 8 9 geb.am 29.02.1960 Versicherten Nr. 7654321 6 Zuzahlung Rabatti Mustermann Muster Str. 10 00000 Musterstadt Betriebsstätten-Nr. aut idem 0815 sse Meine Muster Krankenka Name, Vorname des Versicherten Kassen-Nr. Unfall Arbeitsunfall*) /apoWorms r Unfallbetrieb oder Arbeitgebernumme Arzneimittel-/Hilfsmittel-/Heilm 1. Verordnung 2. Verordnung 3. Verordnung Begr.Pflicht Apotheken-Nummer / IK IHR REZEPT IN GUTEN HÄNDEN 00000 Musterstadt Tel. 0987 / 654 321 987654321 Unterschrift des Arztes Muster 16 (7.2008) 999888000 Sie finden uns am Anfang der Fußgängerzone in Marktplatznähe! Hilfe bei Zahnfleischproblemen Ginkobil ratiopharm 120 mg* 120 Tabletten Chlorhexamed forte alkoholfrei 0,2 %* 300 ml AAP¹ 13,99 € NEUEe Größ 4ge,0sp0ar€t UVP² 87,95 € 9,95€€ 9,95 57,95€€ 57,95 1000 ml = 33,17 € Dulcolax Dose* 100 Dragées Wirkstoff: Chlorhexidinbis(D-gluconat). Die antiseptische Lösung wird angewendet zur vorübergehenden Keimzahlverminderung im Mundraum, Unterstützung der Heilungsphase nach parodontalchirurgischen Eingriffen durch Hemmung der Plaque-Bildung, vorübergehenden unterstützenden Behandlung bei bakteriell bedingten Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) und bei eingeschränkter Mundhygienefähigkeit. Warnhinw.: Enth. Pfefferminzaroma. Macrogolglycerolhydroxystearat kann Hautreizungen hervorrufen. Krampflösend und Schmerzstillend + AAP¹ 11,97 € 4ge,0sp0ar€t 7,95€€ 7,95 AAP¹ 10,45 € Gratis 7,50€€ 7,50 Lopedium akut bei akutem Durchfall* 10 Kapseln Tablettenbox Wirkstoffe: Butylscopolaminiumbromid, Paracetamol. Anwendungsgebiete: Bei krampfartigen Schmerzen bei Erkrankungen des Magens und des Darmes, krampfartigen Schmerzen und Funktionsstörungen im Bereich der Gallenwege, der ableitenden Harnwege sowie der weiblichen Geschlechtsorgane (z. B. schmerzhafte Regelblutungen) UVP² 4,53 € Bewegung aktiv erleben Orthomol arthroplus Granulat/Kapseln 30 Tagesportionen UVP² 65,75 € 2ge8sp% art 100 ml = 37,50 € (Überreicht durch Sanofi Sanofi-Aventis) -Aventis) Tipp 12,95€€ 12,95 Iberogast* 20 ml Enthält 31 Vol.-% Alkohol. Buscopan Plus* 20 Tabletten 6ge,0sp0ar€t AAP¹ 18,98 € Busscopan® plus wirkt auf zweifache Weise durch die Kombination von Butylsscopolamin und Paracetamol und befreit so von stärkeren Bauchschmerzen und -krämpfen. Tipp ! H C I L T A N O Ü 2017 M 0€ 30ge,0 spart 4ge0sp% art 2,70€€ 2,70 Mit unseren Spezial Mit Spezialausgaben ausgaben HerzASS-ratiopharm 100 mg* 100 Tabletten 0€ 14ge,0 spart 51,75€€ 51,75 UVP² 4,05 € Wichtige Nährstoffe für Knorpel und Knochen. Orthomol arthroplus ist ein diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diät). Orthomol arthroplus zur diätetischen Behandlung von arthrotischen Gelenkveränderungen. richten ic chten wir einmal im Monat en Blick auf einen besonderen den 4ge3sp% art spekt des vielfältigen Aspekt 2,30€€ 2,30 Le ebens in Worms und dem Lebens Wonnegau. Wonnegau. WORMSER Aktionswoche Venenmessung Familie ist... „vielfältig“ und „inniglich“ Per Skateboard zur Würschenbude „Wirklich vorbereitet ist man wohl nie“ Zwei Schulklassen als Sieger des Wochenblattt-KreativWetttbewerbs >> Seite 14 + 15 Wie sich Kinder k en Spielplatz den perrfekt >> Seite 6 + 7 vorstellen Wenn die Geburt des ersten Kindes kurz >> Seite 3 bevorsteht Freuen Sie sich auf Freuen 11.. KW Jahrgang | 1 Samstag, 18. März 2017 | 32. Jahrgang ON UNSERER REGION IM HERZEN UNSE spannende Themen! Effektive Hilfe für Ihre Venen Es kribbelt in den Beinen, sie schmerzen, Krampfadern und Besenreiser verderben die Freude an Röcken und Shorts: Venenprobleme sind weit verbreitet, jede fünfte Frau ist betroffen. Bereits bei diesen ersten Anzeichen einer chronisch venösen Insuffizienz sollte man aktiv werden: Denn Venenprobleme schreiten unbehhandelt immer weiter voran. Führende Gefäßexperten haben nun einen neuen Leitfadden für die Behandlung chronischer Venenerkrankungen entwickelt. Sie empfehlen erstm malig auch Venentherapeutika als festen Baustein der Therapie. Als Ergänzung – undd sogar als Alternative – zur Venenverödung und der Kompressionstherapie raten die Experten zur Einnahme pflanzlicher Venenmedikamente mit antientzündlichen, durchblutungsfördernden Eigenschaften, deren Wirksamkeit durch Studien belegt ist. Ihre Wochenblatt tt-Redaktion WORMSER Kiesewetter H et al. 2000; Rabe E et al. 2011 in Jetzt Term n! re a b verein GUTSCHEIN 32,95€€ 32,95 AAP¹ 16,99 € Tel.: 0800/50 30 300 (gebührenfrei) Spendenkonto: 22222 00000 BLZ: 430 609 67, GLS-Bank www.sos-kinderdoerfer.de GOLDANKAU Vergleichen Sie und F vertrauen Sie Ihrem Hafergass 1A-Juwelier Tel. 0 62 41 - 8 22 92 e 9 · Worms Fachgeschäft für Tauch- und Schwimm sport Schnuppertauchen & Tauchausbildun g Tauchzubehör & Bademoden & Schwim Revision m(sport)-Zubehör 22. ApRil: Meerjungfrauen-Worksho p Wir bitten um Voranmeldung Alzeyer Straße 111 | 67549 Worms | 06241/971 www.ozeanic.de | 960 facebook.com/ozean ic.de neu textil 11,95€€ 11,95 RE IM HERZEN UNSE Gemeinsam etwas Großes geschafffen Volker Gallé wirftf einen des Blick auf die Anfänge >> Seite 2 Spectaculums Samstag, 20. Mai 2017 GION | 32. Jahrgang | 20. KW Burgen, Klöster und Stadtmauern Eine Reise in längst vergangene Zeiten Noch heute ist das Mitttelalter in der Region zu finden >> Seite 12/13 zum Spectaculum hat sich überregionalen Ereignis >> Seite 4/5 entwickelt • Schnitzel Hamburger • Flammkuch en Worms 67549 Worms 0 • 67549 30 Str. 3 Burkhard Str. Burkhard C 399,- Größe: 90x200 cm Mainzer Str. 177 · statt C 499,100x200 cm 64547 Worms · Tel. re ak a tuellen Öffnu ngszeiten: Imme r – Übera Öffnungszeiten: Do (0 62 41) 40 70 · www.neu-t extil.de + Fr 12 – 17 Uhr · Sa 9 – 13 Uhr 509 Tel. 06241 / 50 63 r.de www.xxlkingburge F DANKAU GOL Ihrem 1A-Juwelier Sie und vertrauen Sie OFFIC E SHOP CHMID T MÖBEL 8–10 Dreihornmühlgasse ochheim 67549 Worms-H e Büromöbel Abholmarkt hter öbel-Objekt-Einric Bürom ellungsfläch71e11 mit 2.000 m² Ausst Telefon (0 62 41) Uhr und 14–18 Uhr Geschäftszeiten: BCS ll. Tel. 0 62 41 - 8 22 92 Vergleichen Hafergasse 9 · Worms Mo.–Fr., 8.30–12 Berdel ComputerService e.K. info@bcs-compute Ihr Partner für EDV, Wir bieten ... auf 1 vorrätiges Produkt Ihrer Wahl! VRM / J. Haaß NG am 23.05.17 NEUERÖFFNU Mehrzonenmatratze ... hier kommen Sie nicht ins schwitz en! • punktelastisch • sehr atmungsaktiv • anatomischer Multizo nenaufbau • sehr gute Belüftu ng • neutrales Schlafk lima - Fotolia, Montage: 5ge,0sp0ar€t WERKSVERKAUF NEW YORK Antistax® Venencreme lindert Beschwerden und Schweregefühl der Beine im Zusammenhang mit leichten venösen Durchblutungsstörungen. Durch sanfte Massage wird die Durchblutung angeregt, die Beine fühlen sich wieder belebt an. Anwendung: · mind. einmal täglich, am besten jedoch morgens und abends, die Beine einreiben · Die Streichmassage vom Fuß zum Oberschenkel ausführen · Die Creme so lange einmassieren, bis sie vollständig eingezogen ist Gegenüber dem aktuellen Listenpreis gem. Lauer-Taxe (=Apothekenabgabepreis gegenüber Krankenkassen ohne Berücksichtigung der 5% Rabatt gemäß §130 Abs.1 SGB V, bei OTC-Präparaten, ansonsten unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers); gültig für alle in der Apotheke vorrätigen Produkte. Ausgenommen rezeptpflichtige Medikamente, die gesetzliche Zuzahlung und Angebots-Artikel. Nicht mit anderen Rabatten und Aktionen kombinierbar. Pro Person und Einkauf nur ein Gutschein. *** WASSER! Antistax Venencreme* 100 g 0€ 12ge,0 spart 20 % Der neue Kia Picanto : Ab sofort bei uns Probe fahren! kommen - sehen staunen! Mit der „Frischling“ zwischen Lampertheim und Worms unterw r egs >> Seite 14 TAUch TA AU UchSc SchUL hULe U e WORMSER Antistax® extra Venentabletten. Wirkstoff: Trockenextrakt aus roten Weinrebenblättern. Zur Behandlung bei Erwachsenen von Beschwerden bei Erkrankungen der Beinvenen (chronische Veneninsuffizienz), zum Beispiel Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen, Krampfadern, nächtliche Wadenkrämpfe, Juckreiz und geschwollene Beine (Beinödeme).Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Die SOS-Kinderdörfer bedanken sich bei und Unterstützern allen Freunden für über 60 Jahre Mitgefühl, Engagement und Vertrauen! Bitte bleiben Sie uns treu. KW Sanfte Massage regt die Durchblutung an Antistax extra Venentabletten* 90 Tabletten AAP¹ 44,99 € Renaturierung von Bachläufen verbesse rt die Wasserqualität >> Seite 10 Foto: nton Maltsev Leichtere Beine dank Rotem Weinlaub Te unserer Auflage liegen Prospekte der Einem Teil folgende folgenden Firmen bei: | 32. Jahrgang | 15. Es führt eine Fähre wohl über den Rhein worms BRAUCHT BEILA BEILAGENHINWEIS „Danke für alles!“ Samstag, 15. April 2017 Natürliches Bett t statt t Betonrinne 3 Vom 14.08.17 bis 18.08.17 Venenmessung in der farma-plus Apotheke Illustration: Heinrich Schwarze-Blanke Antistax extra Venentabletten mit Flavonoiden aus einem Spezzial-Extrakt des Roten Weinlaubs setzen genau dort an, wo sie gebraucht werden: im Inneren der Vene. Klinische Studien haben gezeigt3, dass eine längere Einnahme des Rote Weinlaub-Extraktes Beinschwellungen, Schmerzen und Spannungsgefühle lindern kann. ka ® AKTIONSWOCHE IM HERZEN UNSE RER EGION Ü worms BRAUCHT WASSER! Das ganze Jahr über Action im Angeb ot Mitglieder des SSC Trappenberg begeben sich im Sommer an den Rhein >> Seite 7 r.de wo o und wie Sie wo llen. S Service per Telefo fon, Online -Banki ngApp oder direkt ng, in I hrer Filiale. Seegasse 17 67593 Westhofen 06244-9062-0 unikation Netzwerk und Telekomm Toner ... * Beratung Displays, Drucker, * PC, Notebook, Server, Ort / Reparatur auch vor ung * Service / Wartung Installation, Überprüf * Netzwerke : Planung, agen, Videoüberwachung * Sicherheit: Alarmanl g und Einrichtung * Internet: Anbindun T-Mobile ner, 1&1-Part * ISDN, DSL, VoIP, l-Software * Standard- u. Individua Pri Privat rbe, Handel und Gewerbe * für G r mit Service Seit 30 Jahren: Compute p *** WERKSVERKAUF neu textil Madrid Kaltschaummatratze... t Strohsack. ... Schlafkomfort statt enmatratze • komfortable Mehrzon npassung • punktelastische Körpera atmungsaktiv • sehr offenporig und 100/200 • 90/190, 90/200, Gültig vom 01. – 31.08.2017 IM H REG hte blü Heim atve tenfestes des reins und >> Se des ite 3 C 269,statt C 399,sta st I allen Härtegraden In WO RM E RZ EN UNS Wen ERE Dro n die K R ssel el Aus gass ler- zu de r Traub r Gesc e wird hic en ION SER Ü wor Die M liebe ilch un srer n Fr au >> Se Mainzer Str. 177 · 64547 Worms · Tel. (0 62 41) + Fr 12 – 17 Uhr Öffnungszeiten: Do *Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Preise in Euro inkl. MwSt. Nicht mit anderen Rabatten kombinierbar. Abgabe nur in haushaltsüblichen Mengen und solange der Vorrat reicht. ¹AAP = Unverbindlicher Apothekenabgabepreis gem. Lauer-Taxe (Abgabepreis gegenüber Krankenkasse ohne Berücksichtigung der 5% Rabatt gemäß §130 Abs.1 SGB V). ²UVP = Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers. **Ausgenommen rezeptpflichtige Medikamente. Wichtige Information zu unseren Preisangaben! ¹AAP (Apothekenabgabepreis) = Referenzpreis, den der pharmazeutische Unternehmer den Apotheken zur Abrechnung gegenüber gesetzlichen Krankenkassen vorschlägt. Übernimmt die Krankenkasse im Ausnahmefall die Kosten für dieses Arzneimittel, erstattet sie der Apotheke diesen Referenzpreis, abzüglich 5% Rabatt gemäß §130 Abs.1 SGB V. Wir berechnen daher entsprechend weniger, als der angegebene Referenzpreis. ms LIEB Im 19 . die Lie Jahrhu nd Welt bfrauenm ert erlan ruf gte ilch zum gleichen Preis!! til.de T WEI N Sam stag , 17. Flexibel sparen mit ment – schon ab 25,– nds von Union Invest Fonds und die wesentlichen die Verkaufsprospekte Weitere Informationen, Stand: 13. März 2017. Telefon 069 58998-6060. Euro monatlich der Ansparn werden, dass am Ende Es E kann nicht ausgeschlosse ise die Sparziele nicht Sparplänen in Fonds: eingezahlt wurde, beziehungsweErtragsrisiko. Allgemeine Risiken von inn k gungg steht, als insgesamt rfügung zur Verfüg en sowie ein ngen rsschwankung r Kursschwanku phase weniger Vermögen marktbedingte marktt nnen. Es besteht ein Risiko erreicht werden können. www.vb-alzey-worms.de. uns im Internet unter: Bank oder besuchen Sie mmen Sie zu uns in die Kommen erhalten Sie kostenlos Anlegerinformationen in deutscher Sprache bei m eG oder über den Kundenservice Alzey-Worms lksbank Alzey-Worm Ihrer Volksbank der Union Investment | 24 Subd irekti on Jü llich . KW Wor liebt ms Wei n der Hand, aussetzen senken, erhöhen oder Ihren Sparbetrag grundsätzlich • Flexibel: Sie können n der Finanzmärkte nutzen die Ertragschance einen • Aussichtsreich: Sie erzielen Sie mit der Zeit gleichmäßigen Einzahlungen • Clever: Durch Ihre chen Preis je Fondsanteil mittleren durchschnittli 32. Jahr gang Winz n Reb er f Fußg brunne saft n in änge de den Wein rzone ze r lebrie >> Se rt ite 16 40 70 · www.neu-tex · Sa 9 – 13 Uhr Rudolf Fotos: cranach - Fotolia, / J. Haaß Uhrig, Montage: VRM Jetzt haben Sie es in zeitgemäß zu sparen Juni 2017 | Ein D für de enkmal ite 8 e 7, 60311 Service Bank AG, Weißfrauenstraß 9RON Das :RUPVKRFKV FKXOH Her neue P V bstro Sem gram Am m este S r 2/ heft Wor amstag 2017 mse kom r Woc, 1. Juli, mt! henb im latt als Bei MÖ lage Drei B E L ! CH M 6754hornm 9 W ühlg Büro orms-Hoaschse 8–ID10T he m 2.0 öbe im äftsze l00 iten: m² Obje Mo.–F Au kt-E r., 8.3 sste 0–1 in 2 Uh O F F IC E mit Gesch GO LD AN KA U Ihr Vergl Hafer eichen gass Sie un d e9· Worm vertrau en Sie s neu Pari bel sp aren mit • Fle xibel: • Au Sie kön ssi • Cle chtsreich nen Ihren ver : Sparbe mittler : Durch Sie nutzen tra en dur Ihre gle die Ert g grunds chschn ichmä ätz ragsch ittlich ßigen ancen lich senken en Pre Einzah der , erh /apoWorms Sie finden uns am Anfang der Fußgängerzone in Marktplatznähe! Fond s von Unio il d 14– llun 18 Uh F r ri WE RK SVE R , n In vest men t – sc hon C 44 · 6454 7 Wo Öffnun Weiter Fin lun is je öhen Telefon e Informa Fondsa gen erz anzmärkt oder tion 069 ielen ausset e nteil 58998- en, die Sie mit zen 6060. Verkau der Zei Stand: fsprosp Allge t ein 13. Mä ekte en phase meine Ris rz 201 und die wesent 7. erreic weniger iken vo lichen n Ver ht we Anlege rden mögen Sparplän rinform können zur Ver en Kom ationen . Es bes fügung in Fonds: men erhalte Sie zu ste Es kan teht n Sie uns in ein Ris ht, als n kosten iko ma insges nicht aus die Ba los in ges nk ode rktbed amt ein deutsch ingter gezahl chlossen r bes er Spr uchen werde ache Kurssc t wurd bei Ihre n, Sie uns e, hwa r Vol nkunge beziehung dass am im Int ksbank End sw n sow ernet Alzey-W ie ein eise die e der An unter orms r: ww Ertrag Sparzie spareG ode w.vb-a srisiko le nic r übe ht lzey-w . r den orms.d Kunden service e. der Uni on Inve stment Service Bank AG, We ißfraue nstr ab 2 5,– E uro mon gszeite rms · Tel. n: Do (0 62 + Fr 41 12 – 17 Uh ) 40 70 · ww r · Sa w.neu 9 – 13 textil. Uhr de atlic h aße 7, 603 11 Fran kfurt 9,- stat tC6 99,Mainz er Str . 177 am Ma in, ww w.unio n-inves tment.d e, SHOP Bür Abhromö olm bel arket gsflchter äch n (0 62 41) e Telefo em 1A-Ju 0 62 41 - welier 8 22 92 Visc s für m omatra KAU üde tz Zech e der F • al Lu er un lerb d st xuskla este • Id ille Ge ss s An eal nieß e . . . er Nac bei Prob passun gsver le • St kenber ha eich men im ütze lte m per f nd mit , indivi Halsw n irbel ekte due op tim lle Kö r Be - un d lüftu aler D ruck rperanpa ng. entla stun ssung g un d Foto: Uwe Rado n Kämmererstr. 7 • 67547 Worms Apothekerin Hildegard Becker-Nonnenmacher e.K. Tel.: 06241 / 977 30 80 • Fax: 977 30 81 www.farma-plus-worms.de • [email protected] Jetz t zeitg haben S ie emä ß zu es in d er H spare and Flexi n te xt Tel. r un 71 11 WORMSER Subdirektion Jüllich STSPIELE! IM HERZEN UNSERE Ein Stelldichein der Stars und Sternchen Viele Promis waren bei den Premieren der Festspiele – auch Jogi Löw >> Seite 6 ON EIERT FE Ü worms F „Erf rfolgsgeschichte weiter fortschreiben“ Interview: Malu Dreyer über Bedeutung und Zukunftft der Festspiele >> Seite 7 stag, 29. Juli 2017 | 32. Jahrg | 30. KW Von Helden und Schurken Die Charakt ktere des Nibelungenlieds >> Seiten 12 & 13 GOLDANKAUF Vergleichen Sie und vertrauen Sie Ihrem 1A-Juwelier Hafergasse 9 · Worms Tel. 0 62 41 - 8 22 92 www.Kuttler-Pflege.de DREI MAL IM WONNEGAU! In Flörsheim-Dalsheim: Tagespflege & Sozialstation Bertolt-Brecht-Weg 1 | Tel.: 06243-903831 In Hangen-Weisheim: Tagespflege Johanniterhofstr. 10 | Tel.: 06735-9415585 In Worms: Tagespflege Brauereistr. 16 | Tel.: 06241-9702693 Kostenlose und unverbindliche Beratung bei Ihnen zu Hause. neu textil WERKSVERKAUF London Kaltschaummatratze . . . . . . nicht nur für Helden geeignet! • komfortable Mehrzonenmatra atze • optimale Belastung der Wirbe elsäule • querbelüftungen im Kern • Individuelle anpassungsfähig gkeit • absolut druckentlastend C 179,statt C 299,- Foto: KVG Worms, Montage: VRM / J. Haaß Mainzer Str. 177 · 64547 Worms · Tel. (0 62 41) 40 70 · www.neu-textil.de Öffnungszeiten: Do + Fr 12 – 17 Uhr · Sa 9 – 13 Uhr Unsere aktuellen Öffnungszeiten: Immer – Überall. Wir sind für Sie da – wann, wo und wie Sie wollen. Profitieren Sie von unserem Service per Telefon, Online-Banking, über unsere VR-BankingApp oder direkt in Ihrer Filiale. Ü worms FEIERT FESTSPIELE! 2 | WIE ALLES BEGANN Liebe Leserinnen und Leser, Foto: Sascha Kopp p es gibt 2060 Städte in Deutschland. Aus dieser Masse hervorzustechen ist nicht einfach. Viele, ja sicherlich 90 Prozent dieser Städte kennt man nicht, wenn man nicht zufällig selbst dort aufgewachsen ist. Bei Worms ist das anders. Worms kennt man. Zumindest klingt der Name auch in Nord- und Süddeutschen-Ohren vertraut. Und das liegt an den Nibelungen. Natürlich gibt es in Worms noch ganz viele andere Dinge, Initiativen, Innovatoren und Geschich- ten, die bundesdeutsche Aufmerksamkeit verdient hätten, aber die Nibelungen sind das Aushängschild der Stadt. Und durch die Nibelungen-Festspiele vor der imposanten Kulisse des Wormser Kaiserdoms sind sie zur Leuchtreklame geworden. Das Echo, das die Inszenierungen hervorrufen, geht weit über den Promi-Klatsch zum Premierenabend hinaus. Touristisch und auch standortpolitisch wirken sie als Magnet. Die innovativen Kräfte strahlen auf die Wormser Wirtschaft aus, die Integrationskraft des Theaters macht Worms zu einer bunten und liebenswerten Stadt. Und sie stiftet Identität. Gerade in einer Zeit, wo der Wandel das einzig Beständige zu sein scheint, ist diese alte und doch immer wieder neu erzählte Geschichte eine Hilfe, wenn es darum geht, sich seiner eigenen Identität und Heimat bewusst zu werden. So wie die NibelungenFestspiele dabei helfen, die Geschichte neu zu erleben und zu hinterfragen, so möchten wir Ihnen mit dieser monothematischen Sonderausgabe einen neuen Zugang zu den Festspielen bieten. Haben Sie viel Freude beim Lesen! Ihre Ulla Niemann Leitung VRM Gratismedien Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Gewerkschafter. ehr, Als sie mich holten, gab es keinen me der protestieren konnte. Emil Gustav Friedrich Martin Niemöller IMPRESSUM INFOBOX Das Wormser Wochenblattt erscheint samstags und wird im Verbreitungsgebiet (dargestellt in unseren gültigen Mediadaten) kostenlos in einer Auflage von 63.980 Exemplaren an alle erreichbaren Haushalte verteilt. Zustellung: Objektleitung: Ulla Niemann Anzeigen: Gerhard Müller (verantw.) Redaktion: Simona Olesch (verantw.) Anzeigenpreise: Es gilt die Preisliste Nr. 50 vom 1.1.2017 Verlag: VRM Gratismedien GmbH, Erich-Dombrowski-Straße 2, 55127 Mainz (zugleich ladungsfähige Anschriftf für alle im Impressum genannten Verantwortlichen), vertr. d. d. Geschäftfsführer Hans Georg Schnücker, Dr. Jörn W. Röper und Bernd Koslowski Druck: Druckzentrum Rhein Main GmbH & Co. KG, Alexander-Fleming-Ring 2, 65428 Rüsselsheim Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Zeichnungen sowie für die Richtigkeit telefonisch aufgegebener Anzeigen oder Änderungen übernimmt der Verlag keine Gewähr. Schadenersatzansprüche sind ausgeschlossen. Abbestellungen von Anzeigen bedürfen der Schriftfform. Soweit für vom Verlag gestaltete Texte und Anzeigen Urheberrechtsschutz besteht, sind Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische Speicherung nur mit schriftflicher Genehmigung der Verlagsleitung zulässig. Der Verlag unterzieht sich der Auflagenkontrolle der Anzeigenblättter (ADA) durch unabhängige Wirtschaftfsprüfer nach den Richtlinien von BDZV und VDA. Mitglied im BVDA (Bundesverband Deutscher Anzeigenblättter). Tel. 06131/48-4950 Anzeigenannahme/Zentrale: Ausgabe Mitttt woch: Mo., 14 Uhr Ausgabe Samstag: Do., 14 Uhr Tel.: 0 62 41 / 2 05 93-0 Fax: 0 62 41 / 2 05 93-11 [email protected] www.wormser-wochenblatttt.de Berliner Ring 1a, 67547 Worms Kleinanzeigenschluss: Montag,10 Uhr Regionales Anzeigenteam: Sabrina Kezic Tel.: 0 62 41 / 2 05 93-40 Waltraud Halm Tel.: 0 62 41 / 2 05 93-42 Redaktion: Gunter Weigand Tel.: 0 62 41/2 05 93-30 Ralph Kuhn Tel.: 062 41/2 05 93-34 Uwe Radon Tel.: 062 41/2 05 93-32 E-Mail: [email protected] Texte und Fotos auch an: www.vrm-lokal.de Als Siegfried nach Worms kam Die Anfänge der Nibelungen-Festspiele Götz Schubert gab den ersten Siegfried, der vor dem Wormser Dom zu sehen war. Archivfoto: Rudolf Uhrig Gastbeitrag von Volker Gallé Das Leitbild der Festspiele baut nach wie vor auf der Alleinstellung des Nibelungenstoffs für die Stadt Worms auf und stellt daher diesen in den Mittelpunkt. Jedes Jahr sollen Neubearbeitungen gezeigt werden, die nur in Worms zu sehen sind. Man ist beim Dom als Spielort geblieben und auch bei der Open-Air-Inszenierung. Unter Nico Hofmann als Intendant ist ein Wettbewerb für junge Autoren hinzugekommen, da es weder selbstverständlich ist, dass diese sich an diesen epischen Stoff herantrauen noch dass sie das Festspielformat kennen. WORMS – Zwischen 1906 und 1966 gab es sieben Mal Ideen oder Versuche, das Nibelungenthema als Festspiel in Worms zu etablieren. Aber erst beim achten Mal fand der Impuls so starke Resonanz, dass von 2002 bis heute eine nachhaltige Festspieltradition entstehen konnte. Am 1. Dezember 1996 stellten Mario Adorf und Bettina Musall bei einem sehr gut besuchten Bürgerempfang der Wormser SPD in der Aula der Fachhochschule Worms ihre Festspielidee der Öffentlichkeit vor. Den Kontakt zu Adorf hatte die SpiegelRedakteurin Musall hergestellt. Ihr Mann, Hans-Werner Kilz, ab Februar 1996 Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, ist gebürtiger Wormser und hatte mit seinem Schulfreund Gerd Lauber, damals Bürgermeister und Finanzdezernent der Stadt, den Anstoß dazu gegeben. Adorf und Musall verwiesen auf erfolgreiche Neubearbeitungen von klassischen Stoffen, wie bei „The Black Rider: The Casting oft the Magic Bullets“ von William S. Burroughs (Autor), Tom Waits (Komponist) und Robert Wilson (Regie). Das Stück nach der Freischütz-Sage war 1990 am Hamburger Thalia-Theater uraufgeführt worden. Begeisterte Besucher Beim weltweit bekannten Nibelungenstoff sahen die beiden Festspiel-Fürsprecher Anknüpfungspunkte für eine Kriminalgeschichte wie für ein Beziehungsdrama. Die Stadt Worms sollte mit dem großen Stoff auch groß einsteigen und sich weit nach außen öffnen. Die Besucher des Bürgerempfangs waren begeistert. Worms brauchte die- Redaktionsschluss: Ausgabe Mitttt woch: Mo., 10 Uhr Ausgabe Samstag: Do., 10 Uhr BEILAGENHINWEIS Einem Teil unserer Auflage liegen Prospekte der folgenden Firmen bei: Moritz Rinke erhielt 2002 den Auft ftrag, den alten Nibelungenstoff ff neu zu erzählen. Archivfoto: Rudolf Uhrig Die Stadt geöff ffnet Ohne Mario Adorf, Bettina Musall und Hans-Werner Kilz (von links) hätte es die NibelungenFestspiele in ihrer heutigen Form vermutlich nie gegeben. Archivfoto: pa / Alessandro Balzarin se Ansprache von Draußen, die Ermutigung durch eine Kinolegende wie Mario Adorf, um für einen solchen überregionalen Auftritt Mut zu fassen. Zudem war man über Ausstellungen und das Projekt Nibelungenmuseum vor Ort empfänglich für die Neubearbeitung des Nibelungenthemas. Alte Geschichte neu entdeckt Anfang 1997 wurde ich von Gerd Lauber beauftragt, ein Festspielkonzept zu erarbeiten. Im Sommer des Jahres verstarb er und konnte so leider die Verwirklichung der Idee nicht mehr miterleben. Am 15. Juli 1998 beschloss der Stadtrat bei zwei Nein-Stimmen und einer Enthaltung die Umsetzung des Konzepts. Bettina Musall hatte eine Neubearbeitung des Stoffes durch einen zeitgenössischen Autor vorgeschlagen und dafür den jungen Theaterautor Moritz Rinke empfohlen. Der ging von dem Gedanken aus, den hochmittelalterlichen Stoff von den Überformungen der Rezeption zu befreien, und die alte Geschichte in neuem Ton zu erzählen. Das hat mit der Premiere 2002 ja auch ganz hervorragend funktioniert. Ich empfahl im Konzept, zur Durchführung der Festspiele eine lokale Betriebsform zu gründen, über eine Stiftung, einen Eigenbetrieb oder eine gemeinnützige GmbH. Man entschied sich schließlich für die gGmbH. Mein Entwurf eines Budgets sah 3,1 Millionen Euro vor. 2015 betrug das Festspielbudget rund 3,8 Millionen Euro. Vorgeschlagen habe ich auch die Installierung eines Mittelalter- marktes und die Gründung einer literarischen Gesellschaft. Daraus wurden dann das Spectaculum und die Nibelungenliedgesellschaft. In den Folgejahren trieben die Initiatoren das Projekt im Auftrag der Stadt weiter voran. Kulturdezernent Gunter Heiland übernahm die Leitung der gGmbH mit Ulrich Mieland, dem Leiter des städtischen Kulturamtes, in der Geschäftsführung. Ich beriet das Projekt und wurde bei einer Tagung zur Rezeptionsgeschichte des Nibelungenlieds im Oktober 1998 zum Vorsitzenden der Nibelungenliedgesellschaft gewählt. Lange Suche nach Regisseur Rinke erhielt einen Stückauftrag und Klaus Naseband, zuvor künstlerischer Direktor am Schauspielhaus Hamburg, wurde Gründungsintendant. Als Ort wurde der Raum um den in seiner heutigen Form aus der Stauferzeit stammenden Dom festgelegt. Das Nibelungenlied spielt im staufischen Worms und kannte mit einem Münster eine große Bischofskirche. Die Suche nach einem Regisseur dagegen erforderte Zeit. Nachdem Katharina Thalbach abgesagt hatte, konnte Mario Adorf im zweiten Halbjahr 2001 schließlich Dieter Wedel gewinnen. Beide arbeiteten zu diesem Zeitpunkt zusammen an der für das ZDF produzierten Serie „Die Affäre Semmeling“. Oberbürgermeister Gernot Fischer konnte das Land und die BASF als Förderer gewinnen. Am 17. August 2002 ging die Premiere des Rinkestücks unter der Regie Wedels über die Bühne. Ein Alleinstellungsmerkmal Hagen wurde von Mario Adorf gespielt, Gunter von Wolfgang Pregler, Brunhild von Judith Rosmair, Siegfried von Götz Schubert und Kriemhild von Maria Schrader. Die Inszenierung war mit Zeitverzögerung in 3sat zu sehen und im September darauf in einer Bearbeitung im ZDF. Die Nibelungen-Festspiele haben die Stadt wie geplant weit nach außen geöffnet und für überregionale Resonanz gesorgt. Dadurch sind sie neben ihrer kulturellen Bedeutung im deutschsprachigen Raum auch ein zentrales Element im Stadtmarketing und haben bewiesen, dass Eventmarketing der richtige Weg ist, sowohl was die Refinanzierung als auch die mediale Wirkung angeht. Bewährt hat sich auch die Entscheidung, eine dauerhafte Infrastruktur aufzubauen, die durch ihre personelle Kompetenz die nachhaltige Durchführung gewährleistet. Zusammen mit dem Nibelungenmuseum als einer übers Jahr offenen Anlaufstelle der Vermittlung, den Tagungen und Spielprogrammen der Nibelungenliedgesellschaft und dem Wormser Spectaculum garantieren die Nibelungen-Festspiele ein dauerhaftes kulturtouristisches Interesse am Besuch der Stadt Worms. Dieter Wedel hat die Festspiele als Regisseur und Intendant maßgeblich geprägt. Archivfoto: Photoagenten / Axel Schmitz Ü worms FEIERT FESTSPIELE! DIE MACHER | 3 „Danke für alles!“ „Geschichte ist nie zu Ende erzählt“ Die SOS-Kinderdörfer bedanken sich bei allen Freunden und Unterstützern für über 60 Jahre Mitgefühl, Engagement und Vertrauen! Bitte bleiben Sie uns treu. Nico Hofmann, Albert Ostermaier und Thomas Laue zur Relevanz des Nibelungenstoffs für Worms WORMS – Liebe, Intrigen, Verrat oder bedingungslose Treue – der Sagenstoff ff um Siegfried und die Nibelungen bietet vielfältigste Ansätze, sich mit dieser Geschichte auseinanderzusetzen. Die Erzählung ist im Rahmen der NibelungenFestspiele schon in die verschiedensten Handlungsszenarien transferiert worden. In diesem Jahr dient eine Episode aus der Zeit des Ersten Weltkriegs als Vorlage für eine nur scheinbar bekannte Geschichte. Das Wochenblatt sprach mit Festspiel-Intendant Nico Hofmann, dem Autor Albert Ostermaier und Dramaturg Thomas Laue über „Glut“, Wagner und neue Ansätze für kommende Festspiele. Bisher beruhten die Inszenierungen der Nibelungen-Festspiele – abgesehen von „Jud Süß“ und „Teufel, Gott und Kaiser“ – auf fiktiven Geschehnissen,„Glut“ jedoch auf historisch belegten Begebenheiten. Wieso werden die Nibelungen ausgerechnet in den Ersten Weltkrieg transferiert? Hofmann: Die Vorlage ist eine hochinteressante Originalgeschichte, eine Parabel, wie man mit anderen Völkern umgeht und diese „domestizieren“ möchte. Der Stoff ist sehr tagesaktuell, denn auch heute stellt sich ja die Frage, wie wir miteinander umgehen – Toleranz versus Okkupation. Ich sehe da beispielsweise durchaus eine Analogie zum Verhalten des amerikanischen Präsidenten und anderer Staaten. Ostermaier: Die Verarbeitung des Nibelungenstoffs ist unheimlich stark rezipiert. Zudem wurden die Nibelungen gerade im Ersten Weltkrieg stark instrumentalisiert. Laue: Es geht hier nicht um den Weltkrieg, sondern um die Lehre, die man aus einer zyklischen Wiederholung zieht. Alte Probleme, die heute wieder den Blick auf den Islam und den Umgang mit Fremden werfen, werden von Albert Ostermaier sehr pointiert zugespitzt. Bisher hat die Musik Richard Wagners hier keine Rolle gespielt. Warum jetzt? Hofmann: Albert Ostermaier zeigt in seinem Stück die Verbindung der Musik Wagners mit der „Ursuppe“ des Nibelungenstoffs auf, gerade auch wegen des ihr innewohnenden Pathos. Zudem bildet das Zusammenspiel dreier Welten, des Zirkus, des Theaters und der Musik, eine sehr interessante Mischung. Albert Ostermaier zeigt auch die Debatte auf, wie mit dem Sagenstoff, wie mit der Musik Wagners und überhaupt mit Kulturschätzen umgegangen wird. Es ist reizvoll, wie letztlich das Ganze neu definiert wird. Ostermaier: Letztlich auch wegen der Rezeption. Es gibt drei Referenzen: den klassischen Sagenstoff, Hebbel und Wagner. Mit den ersten beiden hat man sich in den Festspielen bereits auseinandergesetzt. Und jetzt endlich auch mit Wagner. Laue: Es ist eine Verbindung, die Albert Ostermaier im Stück angelegt hat. Nachdem der klassische Sagenstoff oder Tel.: 0800/50 30 300 (gebührenfrei) Spendenkonto: 22222 00000 BLZ: 430 609 67, GLS-Bank www.sos-kinderdoerfer.de PHOENIX JUWELIER & GOLDHANDEL HARDTGASSE 5 67547 WORMS ggü. Woolworth Tel: 06241-25954 Trauringe T … für den schönsten Tag Für Albert Ostermaier liefert der Nibelungenstoff ff mit seinen zahlreichen Facetten eine Art Blaupause für alle menschlichen Konflikte. Archivfoto: Rudolf Uhrig der Verarbeitung bei Hebbel als Vorlage dienten, wird eben jetzt Wagner herangezogen. Und dann gehört auch seine Musik dazu – ich habe ein Bild vor Augen: Der Dom im Licht des Sonnenuntergangs und davor erklingt die Götterdämmerung. Wobei durch die Verwendung orientalischer Instrumente eine gewisse Verfremdung entsteht. Und zwischen Wagner und dem Orient gibt es durchaus eine Verbindung. Was heute weitestgehend vergessen ist: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es eine Affinität der arabischen Welt zur deutschen Oper. Es wurde damals sogar ein Opernhaus in Oman gebaut. Hauptmann Klein und viele Männer seines Trupps haben ihre Mission überlebt und sind nicht den Nibelungentod gestorben. Heißt das, dass die Nibelungen in diesem Jahr mit heiler Haut davonkommen? Hofmann: Nur so viel sei verraten: Das Stück bekommt zum Schluss eine interessante Wendung. Ostermaier hat letztlich nur die Grundgeschichte übernommen. In dieser „missioniert“ Europa den Orient. Heute haben wir hier übrigens eine historische Umkehrung, denn in Zeiten des Terrorismus verläuft die Stoßrichtung genau andersherum, „missioniert“ der Orient Europa. Ostermaier: Nun, die Kleinsche Mission war letztlich ein militärischer Erfolg. In „Glut“ ziehen die Protagonisten ins „Endgefecht“, hin zu Etzels Hof. Die Figuren des Stücks wandeln sich immer mehr zu Akteuren des Nibelungenstoffs. In Hagen und Siegfried wird auch die Gegenwart gespiegelt – sie sind absolut 2017. Laue: Hauptmann Klein ist ein kluger Mann. Klug genug, dass es ihm reicht, die Perser auf seine Seite zu ziehen. Klein überlebt, die Nibelungen jedoch gehen Thomas Laue hat für die aktuelle Inszenierung ein klares Bild vor Augen: Den Dom im Licht des Sonnenuntergangs und davor erklingt die Götterdämmerung. Foto: Rudolf Uhrig ihren Weg ins Gemetzel. Die Nibelungen-Festspiele gehen in diesem Jahr bereits in die 16. Aufl flage, die meisten Inszenierungen behandelten erw rwartungsgemäß den bekannten Sagenstoff. Lässt sich dem Thema eigentlich auf Dauer noch etwas Neues abgewinnen? Hofmann: Definitiv! Es gibt eine klare Agenda mit Thomas Laue. Wir wollen jedes Jahr etwas Neues ausprobieren, etwa jungen Autoren eine Chance geben. Allerdings muss es nicht unbedingt jedes Jahr eine neue Adaption sein. Vorstellbar wäre auch eine Neuinszenierung einer früheren Vorlage. Ostermaier: Ja, je intensiver ich mich damit auseinandersetze, desto mehr fällt mir dazu ein. Nach der Recherche zu „Glut“ habe ich noch Material für zwei weitere Stücke übrig. Die Zwangsläufigkeit von Krieg, Verrat und (Un-)Treue liefert eine Blaupause aller menschlichen Konflikte. Laue: Das geht schon noch eine Weile, wir haben jetzt erst einmal fünf Jahre vor uns. Das tolle am Nibelungenstoff ist, dass er trotz aller Bearbeitungen nie zu Ende erzählt ist. Selbst Hebbel lässt große Teile offen. Es geht um viele Themen, wie etwa Liebe oder Machtmissbrauch, da ist schon noch eine ganze Menge möglich. Zaimoglu fragt in seiner Vorlage für das kommende Jahr zum Beispiel, was nach dem Gemetzel am Hof Etzels geschieht. Was wäre zum Beispiel, wenn er sein Erbe in Worms einfordert? Könnten Sie sich vorstellen, im Rahmen der Festspiele über die Nibelungen hinauszugehen, mal ein anderes Thema zu bearbeiten? Hofmann: Diese Debatte führen wir jedes Jahr von Neuem. Ich entdecke im Stoff immer wieder Neues. Und Luther ist, gerade im Hinblick auf das Reichstagsjubiläum 1521/2021, ein großes Thema. Ostermaier: Worms gibt viel her, alleine schon der ganze jüdische Kontext. Ich könnte mir vorstellen, eine Kleistinszenierung mal in Worms spielen zu lassen. Es gibt die Freiheit, auch einmal wegzugehen vom klassischen Sagenstoff. Und nach einem Jahr ohne Nibelungen sehnt man sich sicher umso mehr danach zurück. Laue: Das Rahmenprogramm kann beispielsweise weiterentwickelt werden, es gibt thematisch viele weitere Schwerpunktbereiche im Sagenstoff. Aber das Zentrum der Arbeit ist vor Ort, die Urerzählung und ihr Verhältnis zu Worms. Für mich ist die Verbindung zwischen Worms und dem Sagenstoff ein großer Schatz – und vielleicht sind die Festspiele der eigentliche Nibelungenschatz für Worms. 2021 jährt sich der Reichstag mit Martin Luthers Widerru rufsverw rweigeru rung zum 500. Mal. Wäre eine Inszenieru rung zum Reformator denkbar? Für Intendant Nico Hofmann ist die Inszenierung von „Glut“ tagesaktuell. Hofmann sieht durchaus eine Analogie zum Verhalten von US-Präsident Donald Trump. Archivfoto: Rudolf Uhrig Ostermaier: Luther ist ein faszinierendes und spannendes Thema. Es hat aus meiner Sicht die gleiche Durchschlagskraft, wie der Nibelungenstoff. Ein Theater ohne Luther ist für mich nicht denkbar. Laue: Vielleicht gibt es 2021 einen Abstecher zu Luther? Das Gespräch führte Ralph Kuhn. Goldankauf …fair und seriös BATTERIEWECHSEL 4,50 € EIN STARKER PARTNER FÜR SIE UNTERWEGS IN EUROPA UND DER WELT Dieselstr. 51 - 67551 Worms - Tel. 06241 975161 - Fax 975166 - Mail: [email protected] 15 JAHRE NIBELUN Ü worms FEIERT FESTSPIELE! Denkwürdige Momente Starke Inszenierungen am Dom Von Gunter Weigand Als die Nibelungen-Festspiele 2002 aus der Taufe gehoben wurden, erschien es kaum vorstellbar, dass das jährlich vor dem Dom stattfindende Theaterereignis solche Dimensionen annehmen würde. Die ersten Jahre sind von keinem so geprägt worden wie von Dieter Wedel. Zuerst als Regisseur, ab 2004 als Intendant, ist es nicht zuletzt ihm zu verdanken, dass immer wieder renommierte Schauspieler aus Film, Fernsehen und Theater in Worms auf der Bühne standen. Den Nibelungenstoff beleuchteten Regisseure und Autoren aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln, gewannen dem Bekannten immer wieder neue Erkenntnisse ab. Seit 2015 schreibt Nico Hofmann als Intendant die Erfolgsgeschichte der Nibelungen-Festspiele fort. Der preisgekrönte Filmproduzent sorgte für einen kreativen Neustart und setzte mit den ersten beiden Teilen von Albert Ostermaiers Trilogie ein starkes künstlerisches Ausrufezeichen. In diesem Jahr wird die Trilogie mit „Glut. Siegfried von Arabien“ abgeschlossen. Für die Zukunft werden schon die Weichen gestellt, so ist beispielsweise zum Reformationsjubiläum 2021 eine Luther-Inszenierung angedacht. Dramatische Szenen, pointierte Dialoge, große Gefühle: Die vergangenen Inszenierungen der NibelungenFestspiele boten den Zuschauern viele denkwürdige Momente. Einige hiervon rufen wir Ihnen auf diesen Seiten in Erinnerung. Ein eisiges Pferd für die Isländerin: Brünhild (Wiebke Puls) trifft in Worms ein. 2005 Maria Schrader erneut als Kriemhild in „Die Nibelungen. Ein deutsches Trauerspiel“ zu sehen. Kriemhild (Maria Schrader) und Hagen (Manfred Zapatka) in der Inzenierung „Die Nibelungen“ aus dem Jahr 2003. 2002 Maria Schrader übernahm im ersten Jahr der Festspiele die Rolle der Kriemhild. Die späte Rache: Kriemhild (Maria Schrader) erschlägt Hagen (Mario Adorf) in „Die Nibelungen“. Sogar tierische Stars konnten die Festspiel-Besucher in Worms schon bestaunen. Etwa im Jahr 2005, als Götz Schubert als Siegfried einen Falken mit auf die Bühne brachte. 2003 2007 gab es in Worms einen Hunnen in fernöstlichem Gewand zu sehen: Dieter Laser als Etzel in der Inszenierung „Die Nibelungen. Die letzten Tage von Burgund“. Spektakuläre Effekte waren 2007 auf der Bühne vor dem Dom zu sehen. 2005 2004 2004 war Joachim Król erstmals als König Gunther in Worms zu sehen. Starke Bilder und viel nackte Haut: Helferinnen waschen Königin Brunhild (Wiebke Puls) in der Inszenierung „Die Nibelungen. Ein deutsches Trauerspiel“ des Jahres 2004. 2007 2006 Sonja Kirchberger war als Isolde in Die Nibelungen. Siegfrieds Frauen“ zu sehen. Jasmin Tabatabai als Kriemhild des Jahres 2006. 200 Meret Becker als Brün pel-Inszenierung „Die gen. Siegfrieds Frau Neuen Nibelungen. D von Burgu Imposanter Mime v Kulisse: Roland Ren Gunthe NGEN-FESTSPIELE Ein Mann mit Wucht: Jürgen Tarrach als Herzog Karl Alexander. Malerisch präsentierte sich das Bühnenbild vor dem Westchor des Doms. 2009 08 nhild in der Dope Neuen Nibelunuen“ und „Die Die letzten Tage und“. or imposanter nner als König er. Blonder Recke aus Xanten: Vinzenz Kiefer als Siegfried in „Hebbels Nibelungen – born to die“. Dirk Bach in „Teufel, Gott und Kaiser. Improvisationen über eine Zeit, in der das Nibelungenlied entstand“. Heinz Hönig gehörte zum Ensemble der „Not-Festspiele“ des Jahres 2010. Spektakuläre Kulisse für das Gemetzel: 2015 dominierten die War Towers das Bühnenbild. 2013 2011 2010 Großartige Mimik: Cosma Shiva Hagen als Kriemhild in Hebbels Nibelungen – born to die“. Der Schmerz der treuen Frau: Judith Rosmair als Kriemhild, mit dem getöteten Siegfried (Statist) in „Gemetzel“. 2012 Finsterer Blick: Dieter Laser als General Speckenschwardt in „Das Vermögen des Herrn Süß“. Tom Quaas spielte 2012 den Joseph Süß Oppenheimer. Fotos: Rudolf Uhrig Christoph Maria Herbst glänzte 2009 als Hagen in der Komödie „Das Leben des Siegfried“. Rufus Beck als Joseph Süß Oppenheimer in „Die Geschichte des Joseph Süß Oppenheimer, genannt Jud Süß“. Ü worms FEIERT FESTSPIELE! 2015 2014 Charlotte Puder verkörperte Kriemhild als eiskalten Racheengel in „Hebbels Nibelungen – born this way“. Finsterer Fiesling: Lars Rudolph geht als Hagen dem von André Eisermann verkörperten Kaplan an den Kragen. 2016 Siegfried mal anders: Mohammed Söder (Ismail Deniz) zeigt in „Gold. Der Film der Nibelungen“, was für ein Kerl er ist. Uwe Ochsenknecht verkörperte den manipulativen Produzenten Konstantin Trauer. Ü worms FEIERT FESTSPIELE! 6 | AUF DEM ROTEN TEPPICH Stellldich heiin der Promiis Stars und Sternchen am Premierenabend der Festspiele Von Sascha Diehl WORMS – Wenn vor der Kulisse des Wormser Kaiserdoms mal wieder geliebt, gehasst, gemeuchelt und gemordet wird, bedeutet das, es ist Festspielzeit in der Nibelungenstadt. Und es bedeutet auch, dass sich alljährlich am Abend der Premiere zahlreiche Promis, Stars und Sternchen im Heylshofpark versammeln,um bei ktakel t live dabei zu sein. dem Spekt Dabei zeigt ein Blick auf die Gästelisten der insgesamt 16 Premieren, die es in Worms zu erleben gab, dass es für die vielen Wormser, die sich alle Jahre wieder vor dem Heylshof versammeln immer jede Menge zu schauen gab: Da ist der Proflauf, Limousinen fahren vor, miaufl l Bodyguards öffnen Türen und rtschaft t Prominente aus Politik, Wirt kll oder Gesellschaft steigen aus – klar, dass da so mancher schon mal das Smart rtphone t zückt, Fotos schießt oder um ein Autogramm bittet. So war neben Bundestrainer Joachim Löw, der im vergangenen Jahr Ex-Wetten x dass...auf Goldkurs ging, Ex Moderator Thomas Gottschalk ein viel umjubelter Gast in Worms. Mokler l ließ es sich de-Zar Haral Glööckl vor zwei Jahren nicht nehmen, dem „Gemetzel“ beizuwohnen, das Albert rtt Ostermaier seiner Zeit ersonnen hatte. Die mehrfache Welt- und Europameisterin und Olympiamedaillengewinnerin im Schwimmen, Franziska van Almsick, schlendert rte t 2014 über den Roten Teppich in der Stephansgasse, um im letzten Jahr der Intendanz Dieter Wedels den Untergang der Burgunder zu erleben. Und der ehemalige Außenminister der Bun- desrepublik Deutschland und mittlerw rweile w verstorbene Hans-Dietrich Genscher, ließ es sich in den Jahren 2012 und 2013 nicht nehmen, mit seiner Frau Barbara die NibelungenFestspiele zu besuchen, um bei den Premieren von „Das Vermögen des Herrn Süss“ und „Hebbels Nibelunrtie t gen – born to die“ mit von der Part zu sein. Klar, dass sich bei einer derart rtt großen Promi-Dichte auch das Aufgebot von Fotografen und Kamerateams, die am Roten Teppich ihren PaparazzoGelüsten freien Lauf lassen können, mehr als sehen lassen kann. Unter den Fotografen, die von Anfang an dabei waren und die Festspiele über Jahre hinweg begleitet haben, ist unser Fotograf Rudolf Uhrig. Auf dieser Seite präsentiert rtt die Redaktion des Wormser Wochenblatts eine Auswahl seiner schönsten Promi-Fotos. Jenny Elvers Thomas Gottsch alk Roberto Blanco n Almsick und Franziska va Cherrno Jobatey Anouschka Renzii ckler André Eise rmann Fotos: F t Rudolf R d lf Uh Uhrig, i d destina ti - F Fotolia t a Glöö Harald Jogi Löw Michel Friedman in er mit se Gensch h f ic o tr h ie ls y Hans-D em He ara vor d au Barb Fra Joseph Ha nnesschlä ge her un Ottfried Fisc veitl d Udo Wacht r mit Begle er Esther Schweins rh Meie Nova h enric Costa Cordalis mit Begleitung itung Ü worms FEIERT FESTSPIELE! AUS MAINZER SICHT | 7 „Die Erf rfolgsgeschichte weiter fortschreiben“ Ministerpräsidentin Malu Dreyer spricht im Wochenblatt-Interview über die Bedeutung und die Zukunft der Nibelungen-Festspiele WORMS – Sie gehört bei den Nibelungen-Festspielen zu den Stammgästen und übernimmt in ihrer Funktion als Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz gewissermaßen die Rolle einer Mäzenin des Wormser Kultur-Events schlechthin: Ministerpräsidentin Malu ftDreyer, die das Freiluft Spektakel vor dem Dom gerne mal als kulturellen Leuchtturm des Landes bezeichnet, hat sich bereits bei der Vorstellung des Programms in der rheinlandpfälzischen Landesvertretung in Berlin gespannt auf die aktuelle Inszenierung gezeigt. Mit der Redaktion des Wormser Wochenblattes hat Dreyer über die Bedeutung der Festspiele für das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Worms, ihre Erwartungen an die aktuelle Inszeft nierung oder die Zukunft des Theaterfestivals gesprochen – und dabei ganz nebenbei auch noch verraten, was ihr in den Sinn käme, wenn sie das Rheingold finden würde. Frau Dreyer, die Wormser Nibelungen-Festspiele haben sich längst als bedeutende kulturelle Veranstaltung etabliert und erfahren bundesweite Resonanz. Welche Bedeutung haben die Festspiele rweile für das Land mittlerw Rheinland-Pfalz? Sie sind ohne Zweifel das deutschlandweit bekannteste Kulturfestival des Landes. Sie machen Menschen neugierig auf die Stadt Worms. Worms ist ja nicht nur der Schauplatz eines Großteils des Nibelungenlieds, es ist auch ein wichtiger Schauplatz der Reformationsgeschichte und hat mit seinem großen jüdischen Erbe noch einiges mehr zu bieten. Sie sind zudem eine Werbung für das schöne Rheinhessen und der jährliche Theaterhöhepunkt im Programm des Landeskultursommers. Wo sehen Sie die NibelungenFestspiele in zehn Jahren? Auf Augenhöhe mit den WagnerFestspielen in Bayreuth? Schließlich wird in diesem Jahr vor dem Wormser Dom erstmals auch Wagner gesungen. Bayreuth hat eine sehr lange und sehr spezielle Geschichte, daher hoffe ich eher, dass die Wormser Nibelungen-Festspiele einfach ihre eigene Erfolgsgeschichte fortschreiben werden. In zehn Jahren werden sie dann noch viel bekannter und erfolgreicher sein als heute. Unter der Intendanz Nico Hofmanns wurden ausschließlich Uraufführungen in Worms auf die Bühne gebracht. Wie können die Stadt Worms und das Land Rheinland-Pfalz von dieser großen Innovationskraft profitieren? Uraufführungen sind wichtig, weil nur sie auf die Aufmerksamkeit der überregionalen Medien zählen dürfen. Und Innovationen sind grundsätzlich gut, weil sie etwas in Bewegung bringen. Nur zu bewahren reicht nicht aus. Veränderungen entstehen immer erst in den Köpfen – und dann in der Realität. Und deshalb profitieren wir alle von den kreativen Menschen, in deren Köpfen zukunftsweisende Gedanken entstehen. Und dazu gehört auch ganz wesentlich die Kulturund Kreativszene. Im Bereich der Hotellerie und Gastronomie haben sich die Festspiele längst zum Umsatzbringer entwickelt. Was muss passieren, damit der starke Wormser Mittelstand und die in Worms vertretenen Global Player noch stärker von den Festspielen profitieren? Diese Frage können ihnen die Fachleute vor Ort bestimmt viel besser beantworten als ich, weil sie sich natürlich damit immer wieder intensiv beschäftigen. Aber ich denke, man kann bereits jetzt mit Fug und Recht sagen, dass die Festspiele ein starker Wirtschaftsfaktor sind. Das Land Rheinland-Pfalz hat die Festspiele von Beginn an unterstützt, in diesem Jahr fließen 650 000 Euro von Mainz nach Worms. Wieso ist dieses Geld gut angelegt? Die Nibelungen-Festspiele sind das Flaggschiff eines sehr gut durchdachten und professionell umgesetzten Gesamtkonzeptes des Stadt Worms mit dem Ziel, die Stadt, mit Hilfe der Kultur, weiterzuentwickeln. Um die eigentlichen Festspiele herum passiert so noch viel, viel mehr, was die Stadt belebt und aufwertet und nachhaltigen Nutzen bringt. Das Nibelungenlied stellt so etwas wie die DNA der deutschen Kulturgeschichte dar. Dagegen stehen die Wormser Festspiele von Beginn an für kulturelle und ethnische Vielfalt. Wie wichtig ist Vielfalt für die Zukunft des Landes RheinlandPfalz im Allgemeinen und der Stadt Worms im Besonderen? Das Bild der DNA erinnert doch sehr an eine Vorstellung aus dem 19. Jahrhundert, als die Sehnsucht nach einem geeinten Deutschland sich mit der Idee verband, Deutschland brauche ein Nationalepos, weil andere eines hätten, so zum Beispiel Frankreich mit dem „Rolandslied“, England mit der „Artussage“ und die Schweiz mit dem „Wilhelm Tell“, den aber bekanntlich Friedrich Schiller, also ein deutscher Dichter, erst kurz vorher erfunden hatte. Das glaube ich nicht und ich meine, es passt auch ganz und gar nicht in die Gegenwart, nachdem wir doch wirklich mehr als genug furchtbare Erfahrungen mit den Folgen eines übersteigerten Nationalismus gemacht haben. Ich bin froh, dass die Nibelungen-Festspiele von Anfang an konstruktiv-kritische Perspektiven auf diesen alten Text eingenommen haben. Die unterschiedlichen Inszenierungen erschienen mir, bei all ihrer Verschiedenheit, im Kern doch immer als eine eindrucksvolle Warnung davor, Identität als etwas Unveränderliches, Vielfalt als Bedrohung und das Eigene als etwas zu betrachten, für das man lieber zu Gewalt greift und zerstört, als sich auf etwas Neues und zunächst Fremdes einzulassen und friedliche Lösungen für bestehende Probleme zu suchen. spannt! Bislang hat es sie ja immer gegeben, daher denke ich, wir werden sie auch 2017 entdecken können. Müssen aus Ihrer Sicht vor dem Wormser Dom eigentlich ausschließlich die Nibelungen gespielt werden, oder können Sie sich vorstellen, die Festspiele auch für andere Themen zu öffnen? Beispielsweise jährt sich im Jahr 2021 der Reichstag zu Worms und Luthers Weigerung seine Thesen zu widerrufen zum 500. Mal. Wäre das nicht ein Anlass für „Luther-Festspiele“? Soweit ich weiß, denken die Verantwortlichen selbst schon sehr konkret in diese Richtung. Worms hat ja schon in diesem Jahr des Reformationsjubiläums die Weichen für 2021 gestellt. Und die NibelungenFestspiele haben auch in der Vergangenheit bisweilen andere Themen gestaltet, denken Sie zum Beispiel an die Variationen über „Jud Süß“ 2011 und 2012. Davon abgesehen, was wünschen Sie sich für die Zukunft der Festspiele in Worms? Ich wünsche mir, dass sie erfolgreich weitergehen, und dass sie Worms weiterhin helfen, kulturell und wirtschaftlich zu prosperieren. Als Ministerpräsidentin sind Sie ja gewissermaßen die Intendantin des Landes Rheinland-Pfalz, was können Sie von Nico Hofmann und er von Ihnen lernen? Einen Teil des Ensembles durften Sie bereits in Berlin kennenlernen. Auf wessen Spiel sind Sie ganz persönlich besonders gespannt? Wie bereits in den vergangenen Jahren zeichnet sich das Malu Dreyer mit Festspiel-Intendant Nico Hofmann. Vor dessen Leistungen in Worms hat die Ministerpräsidentin nach eigener Aussage „einen Riesenrespekt“. Archivfoto: Rudolf Uhrig Ensemble erneut durch eine äußert gute Besetzung aus. Namen wie Heio von Stetten, David Bennent, Oscar Ortega Sánchez, Valerie Koch, Alexandra Kamp, Mehmet Kurtulus und Dennenesch Zoudé machen bereits viel Freude auf die Aufführung. Ein weiteres besonderes Highlight dürfte dieses Mal sein, dass erstmals Richard Wagners Musik vor dem Dom gesungen wird. Daher bin ich besonders auf die Partien von Sopranistin Nadja Michael und Tenor Bassem Alkhouri gespannt. Das ist dieses Jahr mal wieder eine wirkliche Premiere. Was halten Sie von Albert Ostermaiers Ansatz, den Nibelungenstoff in die Zeit des Ersten Weltkrieges zu verlegen? Ist die Zeit des untergehenden Kaiserreichs der passende Rahmen für die Nibelungensage, die in der deutschen Geschichte schon für vieles herhalten musste? Malu Dreyer zeigt sich überzeugt, dass die Festspiele in zehn Jahren noch bekannter und erfolgreicher sein werden als heute. Foto: Sascha Kopp Die historische Verortung in die Zeit des Ersten Weltkriegs befremdet auf den ersten Blick. Doch gerade dies regt an, über Problemlagen in der Menschheitsgeschichte nachzudenken, die sich trotz aller Veränderungen immer wieder zeigen. Vor genau hundert Jahren haben sich die europäischen Kaiserreiche Russland, Deutschland und Österreich-Ungarn durch die unverantwortliche Politik ihrer politischen, wirtschaftlichen und militärischen Führung selbst zerstört. Als Folge davon gab es Chaos, den Zweiten Weltkrieg und die vielen totalitären Systeme in Europa, die Freiheit und Mitmenschlichkeit mit Füßen traten. Wenn uns das keine Mahnung ist, wenn das kein Thema für eine Aktualisierung des Nibelungenliedes ist, in dem ja auch ein Reich durch die Torheiten seiner Herrschenden mit offenen Augen in seinen Untergang rennt. Aber Albert Ostermaier erzählt ja wohl eine kleine, auf historischen Tatsachen beruhende Episode, von einer Gauklertruppe im Orientexpress, die – in geheimer Mission gegen das britische Empire – die Geschichte der Nibelungen spielen. Aber in den Untergang führen ja leider alle eingeschlagenen Wege, wenn man das Nibelungenlied als Grundlage nimmt… Ich habe einen Riesenrespekt davor, was Nico Hofmann beruflich geleistet hat und weiterhin erfolgreich auf die Beine stellt. Dass er der Intendant unserer Nibelungen-Festspiele ist, ist großartig. Ich kenne Nico Hofmann persönlich nicht so gut. Was ich sehe ist, dass er die ihm gestellten Aufgaben mit Professionalität, aber eben auch mit Leidenschaft und Empathie angeht. So gehe auch ich an meine Aufgaben heran. Sie gehören zu den regelmäßigen Besuchern der Nibelungen-Festspiele. Welche Inszenierung hat Ihnen bisher am besten gefallen? Das ist eine schwierige Frage, da alle Inszenierungen ihren besonderen Reiz hatten und ich immer begeistert heimreiste. Können Sie sich mit einer der Figuren des Nibelungenlieds identifizieren? Vollständig? Ehrlich gesagt: nein. Das sind doch Figuren, die uns in unserem heutigen Empfinden oftmals archaisch in ihren Gefühlen und ihren Handlungen erscheinen. Sie bieten aber die Möglichkeit, sie und ihre jeweilige Lage immer wieder neu zu interpretieren, und das macht meines Erachtens den Reiz aus. Wenn Sie das Rheingold finden würden, was würden Sie mit diesem Schatz tun? Wo sehen Sie Bezugspunkte zwischen dem aktuellen Ostermaier-Stück und unserer heutigen Zeit? Ich würde ihn selbstverständlich der Landesdenkmalpflege übergeben. Dann hätten wir noch einen weiteren sensationellen archäologischen Schatz in einem unserer Landesmuseen. Bevor ich die Inszenierung selbst erlebt habe, kann ich dazu nur sagen, ich bin sehr ge- Das Gespräch führten Ulla Niemann und Sascha Diehl. Ü worms FEIERT FESTSPIELE! 8 | HINTER DEN KULISSEN Ein Hauptgewinn für die Nibelungen-Festspiele Petra Simon ist seit 2006 Künstlerische Betriebsdirektorin / Vertragsverhandlungen und Rahmenprogramm Bestandteil der Aufgaben Von Margit Knab WORMS – „Kunst fand ich schon immer spannend“, bekennt Petra Simon, „und als ich mich von ihr einnehmen ffnete sie mir die ließ, eröff Welt“. Das war kein Prozess, der sich von heute auf morgen vollzog, sondern eine Entwicklung, von der nicht zu ahnen war, dass aus dem Frankenthaler Mädchen die künstlerische Betriebsdirektorin der Nibelungen-Festspiele werden würde. In ihrem stationsreichen Berufsund Wohnortleben kam Simon 2004 als „Assistentin“ zum Künstlerischen Betriebsdirektor James McDowell, nach Worms und verwurzelte sich in der Nibelungenfestspiele gGmbH der Stadt. „Pionierarbeit“, nennt es Simon, was in ihren Wormser Anfangsjahren zu leisten war. Schwierige Situationen ergaben sich aus dem Umstand, dass es nur wenige Personen innerhalb des Künstlerischen Betriebsbüros (KBB) gab, die die vertraglichen Vereinbarungen mit Schauspielern, Statisten und Gewerken ausarbeiteten. „Kunst fand ich schon immer spannend. Und als ich mich von ihr einnehmen ließ, eröffnete sie mir die Welt.“ Petra Simon Darüber hinaus war Ideenvielfalt gefragt, um ein attraktives, kulturelles Festspiel-Rahmenprogramm zu realisieren. Solche Veranstaltungsfolgen zu entwickeln, macht Simon, früher wie heute, noch immer viel Freude: „Obwohl man den Kopf voller Nibelungen hat, muss das, was im Rahmenprogramm geboten wird, einen Bezug zu den Festspielen haben und trotzdem immer wieder neu sein.“ Die künstlerische Petra Simon ist Künstlerische Betriebsdirektorin und Prokuristin der Nibelungen-Festspiele. Betriebsdirektorin weiß, sie muss dabei sowohl ein ganz junges, als auch ein älteres Publikum bedienen. Seit 2006 hat die Prokuristin bewiesen, dass sie das kann. Neben hochkarätigen Ensemblemitgliedern holt sie dazu weitere große Stars nach Worms. Iris Berben, Sky du Mont und Ute Lemper, um nur eine kleine Auswahl zu nennen, begeisterten die Wormser. „In diesem Jahr kommt Senta Berger zum Rezitationsabend „With Shakespeare in Love“, freut sie sich. Meistens verlässt sie sich bei der Vermittlung der Künstler auf die angesagten Agenturen. Oft sind es aber auch ihre persönlichen Kontakte zu den Stars, die ausschlaggebend für eine Verpflichtung sind. Meret Becker gehört zu ihrem Kreis, Katja Weitzenböck und auch Teresa Weißbach. „Die Leute lieben es, wenn die Schauspieler aus zurückliegenden Aufführungen wieder nach Worms zurückkehren.“ Petra Simon weiß das und handelt am liebsten noch während der Spielzeit Verträge für zukünftige Auftritte aus. Langwierige Verhandlungen Auch das gehört zur Arbeit einer Künstlerischen Betriebsdirektorin: Hier unterschreibt Petra Simon, flankiert von zwei Hostessen, Sascha Kaiser, Andreas Hilgenstock und Richard Engelhorn (v.l.) den Kooperationsvertrag, der die Zusammenarbeit von Festspielen und den Reiss-EngelhornMuseen regelt. Foto: Bernward Bertram Unser Kind hat einen Herzfehler. Was jetzt? Hutfachgeschäft Hüte & Mittelalter e l i e t l e z n Viele Ei ziert! Stephansgasse 4-6 | Worms Zentrum Online-Shop: stark redu Fotos: Dalia Drulia, Bernd Leitner, racamani - Fotolia www.hutundrobe.de Foto: Rudolf Uhrig Kinder herrz stiftung Spendenkonto 90 003 503 Commerzbank AG Frankfurt (BLZ 500 800 00) Mehr Infos unter www.kinderherzstiftung.de ww FamilienNachrichten DANKSAGUNG Wir danken von Herzen für die Anteilnahme in Wort und Schrift, durch Blumen- und Geldspenden beim Heimgang meines lieben Mannes Alexander Klassen geb. Padalko * 25. 02. 1971 † 8. 7. 2017 Im Namen aller Angehörigen Swetlana Klassen Worms, im Juli 2017 Was sich alles so geschmeidig und ohne besondere Vorkommnisse liest, geht am Alltagsleben der künstlerischen Betriebsdirektorin gehörig vorbei. Wochen und Monate gehen ins Land, bis Verträge für die Dominszenierung mit Künstlern und sämtlichen saisonalen Mitarbeitern unterschriftsreif sind. Auch wenn die Vertragswerke stehen, alles in trockenen Tüchern scheint und die Produktion begonnen hat, „dann verlieren wir doch noch kurzfristig einen bereits verpflichteten Mitarbeiter“, hat Simon die Erfahrung gemacht. Letztlich hat sie auch diese schwierigen Situationen gelöst und unvorhergesehene Personallöcher geschlossen. Wenn man ihre Vita kennt, wundert man sich nicht über so viel Pragmatismus. Petra Simon kam in Mannheim zur Welt und verlebte ihre Kindheit und Jugend in Frankenthal. Auch nicht der kleinste Pfälzer Mundartschnalzer lässt diese Herkunft heute noch erkennen. Kein Wunder, denn die Abiturientin am Albert-Einstein-Gymnasium wollte sofort nach der Schule „nichts wie weg aus der Kleinstadt“. Eine Ausbildung zur Hotel-Fachfrau im „Steigenberger“ in Berlin sorgte für den Abstand zur Pfalz, für das notwendige Auskommen und in ihrer Freizeit „für eine Freiheit ohne Sperrstunde“. Obwohl der Hoteldirektor ihr eine Festanstellung nach der beendeten Lehre anbot, zog es sie weiter: nach Hamburg, in die aufstrebende Werbeagentur eines Freundes. Ein Software-Unternehmen war ihre nächste berufliche Station und dann, nach manchen beruflichen Schleifen, die Universitäten im kühlen Hamburg und im heißen Triest. Sie belegte die Fächer Musikwissenschaft und Italienisch. Nach sechs Jahren In- und Auslandsstudium und mit einem Magisterabschluss in der Tasche, kehrte sie Italien den Rücken und wurde Mitarbeiterin der Dramaturgie des Schleswig-Holstein-Festivals. Den nächsten beruflichen Haken schlug Petra Simon in Mainz ein bei der rheinland-pfälzischen Landesstiftung „Villa Musica“. In der Landeshauptstadt arbeiten und täglich zum Schlafen nach Frankenthal pendeln, das war der Rückkehrerin in die Orte ihrer Jugend irgendwann zu aufwendig. „Obwohl ich dachte, ich sei im kulturellen Niemandsland Rheinland-Pfalz angekommen, suchte ich im Netz nach einem Theaterjob in der Region“, so Simon und staunte heute noch über die damalige Ausbeute: Die Nibelungen-Festspiele suchten eine „kurzfristige Assistenz“. Sie bewarb sich und innerhalb eines halbstündigen Vorstellungsgesprächs war für James McDowell die Einstellung perfekt. Er mag geahnt haben, dass sie einen künstlerischen Hauptgewinn gefunden hatten. Endspurt und Neubeginn Unmittelbar vor der Premiere ist das Leben für die Künstlerische Betriebsdirektorin mit vielen Terminen gespickt. Die wenigsten betreffen die aktuelle Spielzeit, die meisten reichen schon ins nächste, und sogar ins übernächste Jahr hinein. „Das Stück, das 2018 aufgeführt werden soll, liegt vor“, erzählt sie, „Was jetzt in die Produktion geht, ist das kulturelle Rahmenprogramm, dessen Entwicklung mir besondere Freude macht“. Spaß auch, weil sie nicht nur „tolle Mitarbeiterinnen“ hat, sondern mit diesen vier „wunderbaren Frauen“, so gut zusammenarbeitet. Nachdem das Festspielende drei Wochen zurückliegt, ist erst einmal ein kurzer Betriebsurlaub angesagt. Aber nach den Festspielen ist vor den Festspielen. Im Spätsommer werden die künstlerischen Strukturen für den kommenden und den übernächsten Festspielsommer festgelegt und daran gearbeitet. Und spätestens ab Januar läuft der Festspielbetrieb wieder auf Hochtouren“, sagt Petra Simon und lacht. Dieser Powerfrau nimmt man es ab, dass es genau ihr Ding ist, wenn es im KBB so richtig rund geht. Die zweite Haut der Nibelungen Gewandmeisterin Sarah Ullrich fertig mit ihrem Team die Kostüme für die Inszenierung von „Glut“ Von Bea Witt tt WORMS – Bisher wurden die Kostüme für die NibelungenFestspiele von einer externen Firma hergestellt. In diesem Jahr werden sie erstmals in Worms gefertigt. „Nicht nur die Produktion, auch die hochwertigen Stoffe kommen aus Worms“, berichtet Gewandmeisterin Sarah Ullrich, verantwortlich für die Kostümproduktion. „Das war im letzten Jahr von allen Verantwortlichen beschlossen worden.“ Im Team mit Ullrich arbeiten die Kostümdesignerinnen Amélie von Bülow und Carina von Bülow-Conradi, unterstützt von Assistentin Kim Kettinger und Gewandmeisterin Regina Wittum. Nach Leseprobe und Recherchen wurden sogenannte „Moodboards“ für jeden Charakter des Stückes erstellt, die mit Petra Simon, Künstlerische Betriebsdirektorin der Nibelungen-Festspiele, und Regisseur Nuran David Calis besprochen wurden, um abzustimmen „ob es in die richtige Richtung geht“, so Ullrich. Für die Entwürfe der Kostüme müssen auch das anspruchsvolle Bühnenbild von Irina Schicketanz und die Rollenbesetzung berücksichtigt werden. In enger Zusammenarbeit mit dem Regisseur wuchs schließlich ein visuelles Konzept, das die beabsichtigte Wirkung der Inszenierung erzielt. „Ich habe mich auf diese Arbeit das ganze Jahr über gefreut“, sagt von Bülow, die für Nuran David Calis bereits die Sarah Ullrich, Karin Kettinge, Carina von Bülow Conradi und Regina Wittum (v. li.) fertigen die Kostüme für die Nibelungen-Festspiele in Worms. Foto: Photoagenten / Ben Pakalski Kostüme für „Romeo und Julia“ am Berliner Maxim Gorki Theater entworfen hat. „Hier in Worms hat man als Kostümbildnerin unheimlich viele Möglichkeiten, mehr als an anderen Theatern.“ Amélie von Bülow „Hier in Worms hat man als Kostümbildnerin unheimlich viele Möglichkeiten, mehr als an anderen Theatern“, betonte sie, und ergänzt, „ich glaube, wenn man das hier einige Jahre gemacht hat, kann einem nichts mehr passieren“. Begonnen hat das Team am 13. Juni. „Es wurden zunächst Kostüme aus Nessel angefertigt“, berichtete Ullrich. Es sei wichtig, die Kostüme bereits bei den szenischen Proben einzusetzen, da diese das Spiel der Darsteller be- einflussen würden. Von großer Bedeutung sei es auch, die Darsteller und ihre Rollen zu kennen, ihre Ausstrahlung und ihre Wandlungsfähigkeit, um dies in die künstlerisch-dramaturgische Planung einzubeziehen. „Wir beobachten bei Proben, führen Gespräche“, sagt Bülow-Conradi, „und versuchen auch, die Wünsche der Schauspieler zu berücksichtigen. Sie sollen mit den Kostümen zusammenwachsen und sich wohlfühlen. Manchmal bringen sie nach der Anprobe auch eigene Ideen ein. Wenn das allerdings nicht passt, versuchen wir, es ihnen liebevoll auszureden“. Bärte und Perücken An Schneiderpuppen wurden die ersten Proben mit angefertigten Kostümteilen gemacht, bevor es zur Anproben mit den Darstel- lern ging. Das Team macht übrigens nicht nur die Kleidung, auch Bärte und Perücken werden geknüpft und die Kopfb fbedeckung ausgewählt. Und wenn jemand keine Lust auf Perücke hat, versuchen wir, ohne zurechtzukommen“, so Ullrich, Für die Inszenierung von „Glut“ waren zahlreiche Kostüme für unterschiedliche Charaktere zu fertigen. Insgesamt sind es acht Musiker, zwei Opernsänger und 15 Schauspieler, letztere alle in mehrfacher Ausstattung. „Beim Kostüm von Lord Lorenz sind es sechs Teile in einem Kostüm“, berichtete Ullrich. Geschneidert und genäht wurde nicht nur in der Kostümwerkstatt der Nibelungen-Festspiele. In ihren privaten Werkstätten arbeiteten auch die Firuzeh Bischof und Gerlinde Schidrich, die bereits seit dem Jahr 2003 für die Festspiele schneidert. Ü worms FEIERT FESTSPIELE! HINTER DEN KULISSEN | 9 W Waschmaschinen W Geschirrspüler W Trockner Eine Powerf rfrau in allen Gassen Fahrkostenpauschale 5,– EUR Ersatzteilannahme · www.elektrohaber.com Worms · Scheidtstraße 9 · Tel.: 06241-27199 · Mo.–Fr. von 15–18 Uhr geöfffnet Helga Marschang ist in diesem Jahr zum ersten Mal nicht mehr hinter den Kulissen der Festspiele Von Margit Knab „Indianergeschäft“ Struktur bekommen. 16 Jahre lang ging alles verlässlich seinen Gang und die Oberindianerin Helga bestimmte die Schrittfolgen: Sie übernahm wie die Kollegen Begrüßungsdienste im Park, verkaufte Programme und sie arbeitete minutiös die Einsatzpläne aus. Die Entlohnung der Kleindarsteller gehörte bis 2014 auch zu ihren persönlichen Aufgaben. Nachdem ihr nachts „Teppichhändler“ im Park aufgelauert hatten, als sie die Verkaufseinnahmen durch den nächtlichen Park trug, stattete man ihr Büro im Schlösschen mit einem Safe aus. „Was war ich erleichtert“, sagt sie rückblickend. WORMS – Sie ist eine Powerfrau, so bezeichnet man heute akt ktive Personen weiblichen Geschlechts. Sehr oft ft haben diese Widerhaken an den Ellbogen und „benutzen“ Schultern und Köpfe ihrer Mitmenschen als Karriereleiter nach ganz oben. „Power“gehört zu Helga Marschang im besten Sinne dazu, „Frau“ auch ffensichtlich, dafür ganz off sprechen ihr Chic und ihr Charme. Zur Ellbogen- und Profitgesellschaft zählt sie nicht, im Gegenteil: Ehrenamtlichkeit ist für sie kein leeres Wort, sondern ihr ganzes Erwachsenenleben war mit solcherart Aktivitäten angefüllt: Sie schuf die „Bibliothek auf Rädern“ für Kindergärten. Kindern und Erwachsenen bringt sie seit Jahrzehnten das Klöppeln bei, rückt als „Gewandete“ die Stadt Worms ins rechte Licht, auch in der Partnerstadt St. Albans. Sie hob den Horchheimer Mittelaltertag aus der Taufe, sie organisierte den Hochheimer Mittelaltertag mit. Hier besonders als Ghostwriterin für die Marktordnung und die Eröffnungsrede in der mittelalterlichen Kunstsprache. Sie half in der Wormser Tafel, in der LeseLernhilfe, hat aktuell den „Freundeskreis St. AlbansWorms“ ins Leben gerufen, betreut ganz intensiv zwei syrische Schulkinder und die Theatergruppe „Szene9“. Das ist die – nicht vollständige – Einführung in den Aktionsbereich einer Frau, die ihren Mitmenschen so viel zu geben hatte und immer noch gibt – und das, ohne etwas dafür zu verlangen. Die Oberindianerin Die Nibelungen-Festspiele haben viele Väter und Mütter, die dem ambitionierten Projekt das Laufen beigebracht haben. Marschang ist eine davon. Schon ein Jahr vor der ersten Premiere der Theateraufführungen rief das Vorstandsmitglied der Nibelungenlied-Gesellschaft 2001 die „Indianer“ ins Leben. Vorausgegangen war eine Pressenotiz des damaligen Intendanten Naseband, der freiwillige Helfer rund um die Aufführungen suchte, getreu nach dem Motto von Uli Mieland: „Wir brauchen nicht nur Häuptlinge, sondern auch Indianer“. Zwanzig „Indianer“ hatten sich spontan gemeldet, Helga Marschang wurde zur „Oberindianerin“. Ein hochtrabender Titel, hinter dem sich eine Fülle von unbezahlten Arbeiten und Aufgaben verbarg. Ganzjährig in der Spur Viel Überzeugungsarbeit habe sie leisten müssen, erzählt die Rentnerin, um ihre Indianer in der unbezahlten Spur zu halten: Festspiel-Flyer galt es in mehr als der Hälfte des Jahres zu verteilen. Meistens zu Beginn der Weihnachtszeit, um dafür zu sorgen, dass der Kartenvorverkauf anläuft und die Tickets als Weihnachtsgeschenke unter die Leute gebracht werden. 82000 Flyer waren es allein im Jahr Nah an den Schauspielern Vordere Reihe (v.l.): Helga Marschang (auch kleines Bild), Marga Niessing, Karin Plischek, Astrid Fürst-Puschmann, Ruth Kloster, hintere Reihe von links: Sascha Kaiser, Roswitha Ramb, Heinzwilhelm Ramb, Claudia Guckert, Eva-Maria Schmitt, Michael Kissel, Marliese Scheuermann, Jens Thiele. Fotos: Bernward Bertram; Photoagenten / Ben Pakalski 2009, vermerkte die heute 80Jährige in ihren peniblen Aufzeichnungen. Erst 2014 übertrug die KVG diese Aufgaben einer Agentur. „Das war eine riesige Entlastung“, sagt die Oberindianerin und atmet im Nachhinein noch einmal kräftig durch. Vor allem während der Festspieltage ging es rund, so besonders für die Indianer, die anfangs ihre „Zelte“ unterhalb der Tribüne aufschlugen. Teilweise wickelten sie hier den Verkauf von Merchandising-Artikeln ab, begrüßten in gewohnter Liebenswürdigkeit die Festspielbesucher, versorgten sie mit Programmen, wiesen den Suchenden den Weg und versahen ihren Dienst bei der Einlasskontrolle. Oberindianerin Helga hat sie heute noch greifb fbar, die Einsatzpläne für die Schichtdienste und die Abrechnungsunterlagen über die Verkaufserlöse, die noch am gleichen Abend von ihr zusammengestellt wurden. Und sie erinnert sich noch an außergewöhnliche Momente: „Die ersten beiden Jahre habe ich jeden Abend die Einnahmen mit nach Hause genommen. Einmal waren das 29000 Euro“. Heute muss sie über so viel Leichtsinn lachen. „Doch was tun, wenn die Organisation noch nicht so funktionierte, wie heute“, wiegt sie in Erinnerung das Haupt. Ebenso unvorstellbar ist es auch, dass sie am Morgen nach jeder Vorstellung die Tribüne sauber machte und den Unrat entsorgte: „Ich habe einmal 13 gelbe Säcke mit Müll gefüllt, in meinem Auto verstaut und mit nach Hause genommen“. Heute lacht die Oberindianerin über diese längst vergangene Zeit. Nicht aber über den Umstand, dass ihr 2003 die Indianer „abhanden“ kamen. Die Arbeit war den meisten von ihnen einfach zuviel geworden. Außer den Aufgaben vor, während und nach den Festspielen mussten sie nämlich noch Flyer für das Spectaculum und Jazz & Joy verteilen, waren zu Einlasskontrollen bei der Weinmesse eingesetzt, begleiteten das Turmblasen – „kurzum, es hatte sich ein unbezahlter Ganzjahres-Job entwickelt“. Die Tochter hilft ft in der Not Nachdem sich nur noch fünf Indianer zum Arbeitseinsatz meldeten, klagte Helga Marschang ihrer Tochter Ute ihr Leid und die suchte und fand Hilfe: Im Posei- AUSGEZEICHNET Die „Oberindianerin Helga Marschang“ wurde vielfach für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet: mit der Ehrennadel des Landes, diverser Zeitungen, des Südwestrundfunks und des Stadtt t eils Horchheim. Ihr wurde die Verdienstmedaille der Stadt Worms und das „Rotaach“ der SPD-Worms-Mitt t e verliehen. don meldeten sich zehn Freiwillige zum Dienst im Park. Auch die wurden eingekleidet, wie alle anderen Indianer mit einem schwarzen Kostüm oder Anzug, aufgepeppt mit einer roten Bluse, eine Ausstaffierung, die der fhof gesponsert Wormser Kaufh hatte. OB dankt kt der Falschen Leicht erkennbar als Indianer waren sie, aber auch verwechselbar. Einmal sei Oberbürgermeister Michael Kissel durch das Parktor gestürmt und habe die Hände einer Dame im bekannten schwarz-roten Outfit geschüttelt mit den Worten „Vielen Dank, dass Sie uns immer helfen“, erzählt die „Edelfrau“ und die Lachfältchen um ihre Augen nehmen Gestalt an. „Überrascht und überrumpelt hatte der OB eine fremde Theaterbesucherin, die wie erstarrt den Dankesüberfall über sich ergehen ließ“. Die Indianer-Crew war in den Anfangsjahren ganz auf sich allein gestellt. Zum Glück gab es da eine Oberindianerin, ausgestattet mit einem absoluten Organisationstalent. So ganz unkommentiert lässt die Horchheimerin diese Wertung nicht stehen. „Viel geholfen haben mir damals Ulrich Mieland (ehemals technischer Geschäftsführer der Nibelungen-Festspiele, d. Red.), und in den kommenden Jahren Angelika Rosin von der KVG“. Als Petra Simon kam, hatte das ganze Oberindianerin Helga war immer ganz nah an den Schauspielern, da sie sich sowohl vor als auch hinter den Kulissen frei bewegen konnte. „Der Roland Renner war mir der liebste von allen“, meint die 80-Jährige. Da strahlen ihre Augen – auch wenn sie von Womanizer Erol Sander erzählt. 16 Jahre lang haben Marschang und die Indianer aufopferungsvoll als Servicekräfte gewirkt. „Die Indianer stehen für ein einmaliges Engagement hinter den Kulissen“, zollte ihnen Petra Simon, die künstlerische Betriebsdirektorin der Festspiele, uneingeschränkten Respekt. Mit diesem Lob wurde ein Abschied eingeläutet: Seit diesem Jahr sind die Indianer bei der Ehrenamtsbörse Worms organisiert und werden bei Bedarf an die Festspiele weiter vermittelt. Oberindianerin Helga hat traurig Abschied genommen. Es waren 16 Jahre, verbunden mit viel Arbeit, die sie gerne für die Stadt und die Nibelungen machte, die aber auch viele schöne Momente hatten. Auf diese Aussage legt die Seniorin Wert, auch auf den Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft der Indianer untereinander. „Ich freue mich, dass unsere Initiative, dass sich Bürger ehrenamtlich bei den Festspielen einbringen können, heute „börsennotiert“ eine langfristige Zukunft gefunden hat.“ Helga Marschang „Ich freue mich, dass unsere Initiative, dass sich Bürger ehrenamtlich bei den Festspielen einbringen können, heute ‚börsennotiert‘ eine langfristige Zukunft gefunden hat.“ Noch eine lustige Geschichte darf nicht fehlen: Eines Abends hat ein neuer Security-Mann ihren Ausweis, der unter der Sparte „Indianer“ ausgestellt war, kontrolliert. Nach einigem Zögern meinte er: „Bei diesem Stück spielen doch keine Indianer mit!“ Eine Tür geht zu, eine andere dafür auf. Im übertragenen Sinne ist das für die ehemalige Oberindianerin Helga das Parktor, hinter dem das „schönste Theaterfoyer Deutschlands“ liegt. Am Premierentag wird sie zum ersten Mal als Theaterbesucherin durch das Tor schreiten, wird entspannt eine Aufführung erleben, denn Helga Marschang ist ein echter Ehrengast. Malerteam Dalyan und Dollenbacher Meisterbetrieb DE Unterstützen Sie die DRF Luftrettung. Werden Sie Fördermitglied. Info-Telefon 0711 7007-2211 www.drf-luftrettung.de GmbH Friedrich Ebert-Straße 104 67574 Osthofen Telefon Mobil Mobil Fax 0 62 42/8 8113 17 01 76/96 14 09 43 01 76/78 72 37 97 0 62 42/8 8113 18 www.dalyan-dollenbacher.de info-da&[email protected] Yoga liegt vor Physiotherapie Teilnehmer des Rückenyogas erstaunt, nach zwei bis drei Yogastunden schmerzfrei zu sein. Tatsächlich führen gesundheitliche Probleme die meisten Menschen zum Yoga: Rückenschmerzen in erster Linie, dicht gefolgt von Stress und Schlafstörungen. Studien zufolge liegt der Wirkungsgrad von Yoga vor Physiotherapie. Yoga wirkt gegen Verspannungen, Rücken- & Kopfschmerzen, führt zu körperlichem, geistigem & seelischem Wohlbefinden, unterstützt die Selbstheilungskräfte, gibt innere Ruhe. Die Körperübungen (Asanas) dehnen Muskeln, Bänder & Sehnen, Wirbelsäule & Gelenke bleiben beweglich. Atemübungen (Pranayama) geben Dir Energie. Beim aktivierenden Sonnengruß (Surya Namaskar) dehnst Du Dich nach vorne & nach hinten, im Dich zentrierenden Mondgruß (Chandra Namaskar) im Fluss zur Seite. In der Entspannung gibst Du Dein Körpergewicht ganz an den Boden ab, genießt 10 Minuten lang Ruhe. Im Schwangerenyoga bereiten Beckenbodenübungen & Hüftöffner optimal auf die Geburt vor. Hormonyoga hilft gegen symptomatische Wechseljahresbeschwerden. Yoga entgiftet & hilft Dir, abzunehmen. All das findest Du bei Yoga Vidya Worms – krankenkassenunterstützt & in den Sommerferien. Kontakt: Yoga Vidya Center Worms, Dr. P. Karuna Blachettta & Beate Kaminsky k , Schloßstraße 9, Tel.: 06247/367. Im sonnendurchfluteten Yogaraum Akwarium in der sitzenden Vorwärtsbeuge (Paschimottanasana), dem intensiven Rückenstrecker, der „vortrefflichsten aller Asanas“, die das Magenfeuer steigert, die Lenden mager macht & alle Beschwerden vertreibt Sivanadayoga Yoga für deinen Rücken Hormonyoga Schwangerenyoga Achtsamkeitsyoga Hormonyoga Mo. 19:00 – 21.00 Uhr Di. 18:00 – 20:00 Uhr Mi. 18:30 – 19:45 Uhr Do. 18:00 – 20:00 Uhr Fr. 17:00 – 18:30 Uhr Sa. 9:00 – 11:00 Uhr und Fahrspaß auf allen Wegen. ASX Edition 100 1.6 MIVEC ClearTec 2WD 5-Gang Space Star Edition 100 1.0 MIVEC 5-Gang 18.790 EUR 9.885 EUR Abb. zeigt ASX Edition 100+ 1.6 MIVEC ClearTec 2WD 5-Gang und Space Star Edition 100+ 1.2 MIVEC ClearTec CVT. * 5 Jahre Herstellergarantie bis 100.000 km, Details unter www.mitsubishi-motors.de/garantie Messverf r ahren VO (EG) 715 / 2007 ASX Edition 100 1.6 MIVEC ClearTec 2WD 5-Gang Kraftstoff fverbrauch (l / 100 km) innerort r s 6,9; außerort rs 4,9; kombiniert r 5,7. CO2-Emission kombiniert r 131 g / km. Effizienzklasse C. ASX Edition 100+ 1.6 MIVEC ClearTec 2WD 5-Gang Kraftstoff f verbrauch (l / 100 km) innerort r s 7,0; außerort r s 5,0; kombiniert r 5,7. CO2-Emission kombiniert r 132 g / km. Effizienzklasse C. ASX Kraftstoff f verbrauch (l / 100 km) kombiniert r 5,8 – 4,6. CO2-Emission kombiniert r 152 – 119 g / km. Effizienzklasse C – B. Space Star Edition 100 1.0 MIVEC 5-Gang Kraftstoff f verbrauch (l / 100 km) innerort r s 5,0; außerort r s 3,6; kombiniert r 4,2. CO2-Emission kombiniert r 96 g / km. Effizienzklasse B. Space Star Edition 100+ 1.2 MIVEC ClearTec CVT Kraftstoff f verbrauch (l / 100 km) innerort r s 4,6; außerort r s 3,8; kombiniert r 4,1. CO2-Emission kombiniert r 95 g / km. Effizienzklasse B. Space Star Kraftstoff f verbrauch (l / 100 km) kombiniert r 4,3 – 4,0. CO2-Emission kombiniert r 100 – 92 g / km. Effizienzklasse C – B. Autohaus Stabel e. K. Säulen . Harxheimer Str. 1 67591 Wachenheim Tel. 06243 / 317 www.autohaus-stabel.de . NI SIG N ST E I N Notfälle kommen aus heiterem Himmel. Rettung auch. W Kühlgeräte W Elektroherde W Gebrauchtgeräte ab 100,– € Findlinge Figuren a le Grabm Donnersberger rger Straße 6 · 67598 Gundersheim · Telefon: 0 62 44 – 90 52 62 [email protected] · www.grabmale-fay.de Grabauflösungen • Baggerarbeiten • Transporte Ü worms FEIERT FESTSPIELE! 10 | HINTER DEN KULISSEN Der unbekannten Geschichte eine Kulisse geben Irina Schicketanz stellt mit ihrem Bühnenbild die Zugfahrt deutscher Geheimagenten im Orient während des Ersten Weltkriegs nach Von Margit Knab WORMS – Die NibelungenFestspiele sind für Irina Schicketanz kein unbespieltes Blatt. Die Bühnenbildnerin hatte schon im vergangenen Jahr die Kulissen für das Stück „Gold. Der Film der Nibelungen“ entworfen. In diesem Jahr steht sie Regisseur Nuran David Calis bei „Glut. Siegfried von Arabien“ wieder mit ihren Ideen für ausgefallene, aber stimmige Kulissen, zur Seite. Für „Gold“ hatte sich Irina Schicketanz ein komplettes Filmset einfallen lassen, in diesem Jahr verlangt die Handlung einen Eisenbahnzug, genauer einen Waggon für eine Drei-KlassenGesellschaft. Ein extrem aufwendiges Bühnenbild habe sie liefern müssen, gesteht die Künstlerin, die nach eigenem Bekunden „sehr gerne und darum auch recht lange schon“ mit Regisseur Calis zusammenarbeitet. Kapitel deutscher Geschichte Irina Schicketanz weiß wie die Vorstellungen der Regie im Allgemeinen umgesetzt werden sollen. So war es im letzten Jahr, als sie mit Garderoben aus Plexiglas die Schauspieler mehr an Geist, als an Körper entblößt wirken ließ. Bei der diesjährigen Aufführung des sehr politischen Stückes „Glut“, das in der Zeit des Ersten Weltkrieges spielt, spürt sie auch mit ihrer Bühnenausstattung einer Wahrheit nach, in diesem Fall einer historischen. Geschickt hat Autor Albert Ostermaier ein fast unbekanntes Kapitel deutscher Geschichte ins Stück „Glut“ verwoben. Deutsche Offiziere reisen getarnt als Gauklertruppe, die den Nibelungenstoff aufführen soll, durch den Orient. Bühnenbildnerin Irina Schicketanz spürt mit ihrer Bühnenausstattung für „Glut“ einer historischen Wahrheit nach. Irina Schicketanz hat die Vorgaben der Regie aufgenommen und sich intensiv mit der Situation der Türkei zu Anfang des 20. Jahrhundert beschäftigt. „Der ‚kranke Mann am Bosporus‘ sollte ökonomisch gesunden mithilfe einer zu bauenden Eisenbahnlinie, die eine Verbindung zwischen der Türkei und dem heutigen Irak herstellt. Das war damals die Intention“. Diese Bahn gebe es heute noch, erzählt Irina Schicketanz und gesteht, dass sie gerne einmal die Route Istanbul-Bagdad fahren würde. Ein Werk deutscher Ingenieure sei die 1 600 Kilometer lange Schienenverbindung, deren Bau der deutsche Kaiser Wilhelm II. protegierte, den viele armenische Zwangsarbeiter mit ihrem Leben bezahlen mussten. Die Bühnenbildnerin hat sich mit dem Leben, Leiden und Sterben der armenischen Bevölkerung intensiv befasst, und findet es „extrem wichtig, dass man diesen Teil ihrer Historie kennt“. Ihr Geschichtsbewusstsein scheint offensichtlich auch Niederschlag in Ostermaiers letztem Stück der Nibelungen-Trilogie gefunden zu haben. Wie – darüber herrscht noch Stillschweigen. Nach der Premiere werden die FestspielBesucher es wissen. Zwanzig Jahre Erfahrung Bis dahin sind tägliche Proben angesagt. Seit letzter Woche auch auf der Open-Air-Bühne auf der Westseite des Doms. Irina Schicketanz zeigt sich zufrieden damit, wie sich die Schauspieler in den von ihr entworfenen Kulissen bewegen und der Geschichte Leben einhauchen. Auch mithilfe des aussagekräftigen Bühnenbildes befördern sie die Autorenvorstellung von „Glut. Siegfried von Arabien“, diesem Road-Movie, wie es Irina Schicketanz bezeichnet. Irina Schicktanz kann sich auf eine zwanzigjährige Bühnenerfahrung verlassen. Die geborene Münchnerin studierte in der Meisterklasse für Bühnen- und Filmgestaltung an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Sie arbeitet als Bühnen- und Kostümbildnerin im Bereich Schau- Fotos: Rudolf Uhrig spiel und Musiktheater und hat mehrere Filme ausgestattet. Mit Nuran Davis Calis verbindet sie eine verlässliche Zusammenarbeit. Für ihn gestaltete sie die Ausstattung beispielsweise von Schillers „Räuber“ am Volkstheater in Wien und wurde dafür mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnet. Die Bühnenbilder von „Romeo und Julia“ nach William Shakespeare am Maxim-Gorki-Theater Berlin, Berthold Brechts „Baal“ (Schauspiel Leipzig) und auch die Kulissen der Romanbearbeitung „Die vierzig Tage des Musa Dagh“ am Residenztheater in München tragen ihre Handschrift. Die Vita von Irina Schicketanz kann nun um ein weiteres Highlight ergänzt werden und könnte nach dem Premierenabend lauten: „Bei zwei von drei Aufführungen der Nibelungen-Trilogie (Intendanz Nico Hofmann, Regie Nuran David Calis) setzte Irina Schicketanz mit ihrer innovativen Bühnenausstattung vor dem Wormser Dom entscheidende Akzente“. Ein Ort des Wohlfühlens 170 Tonnen Material passgenau verschraubt Maskenbildnerin Katharina Börner stylt Schauspieler für die Bühne Tribünenaufbau auf der Westseite des Doms ist ein großes logistisches Kunststück Das Anlegen der Perücke für Opernsängerin Nadja Michael, die eine der Walküren spielen wird, bedeutet für Katharina Börner viel Arbeit. Foto: Michael Burmeister Von Michael Burmeister WORMS – Auch wenn es bis zur Premiere nur noch wenige Tage sind, so wird doch hinter den Kulissen der Nibelungen-Festspiele schon eifrig gearbeitet. Sei es Requisite, Technik oder Maske – alle werden im Vorfeld benötigt, damit die Probenarbeit funktionieren kann. Ohne die vielen Helfer im Hintergrund stünden die Schauspieler sprichwörtlich im Regen. Das Wochenblatt schaute hinter die Kulissen und stellt hier Chefmaskenbildnerin Katharina Börner und ihr Team vor. Börner ist schon eine feste Institution bei den Festspielen. Sie ist von Anfang an dabei und hat nur ein Jahr (2004) ausgesetzt. Seitdem kümmert sie sich um das Aussehen der Schauspieler, sorgt dafür, dass alle ins rechte Licht gerückt werden. Dabei kommt es im Umgang mit den Protagonisten auch auf Feingefühl und Psychologie an. „Das wurde mir offensichtlich in die Wiege gelegt. Das ist etwas, was du nicht lernen kannst und kommt in der Ausbildung auch nicht vor“, sagt Börner und meint hier im Speziellen den Umgang mit ihren Kunden – den Schauspielern. Die kommen auch zu ihr, um zu entspannen. „Mein Bereich ist auch ein Ort des Wohlfühlens, denn für jeden ist dies hier der letzte Schritt, bevor es auf die Bühne geht“, erklärt die Maskenbildnerin. Die 55-jährige hat ihren Beruf von der Pike auf gelernt. Geboren wurde Katharina Börner in Wismar. Nach der Schule studierte sie an der Dresdner Kunsthochschule den Beruf der Maskenbildnerin mit dem Schwerpunkt auf Theater. Aber auch an so mancher DEFA-Filmproduktion hat sie mitgewirkt. Auch nach der Wende ist sie in Dresden geblieben und lebt in der Elbmetropole mit Mann und zwei Söhnen. Heute ist der Beruf des Maskenbildners beziehungsweise Bildnerin zweigeteilt: Wer ans Theater möchte, geht zur Ausbildung nach Dresden, wer zu Film und Fernsehen tendiert, geht nach Berlin. „Ich habe alles kennengelernt“, sagt Börner, die in ihren über 30 Berufsjahren vor allem als Freiberufl flerin unterwegs war. Nach Worms kam sie eher durch Zufall, als 2002 eine Agentur bundesweit für die verschiedensten Bereiche Fachleute suchte. Und Börner ist geblieben. „Vor allem, weil mir die Arbeit hier viel Spaß macht, aber auch, weil ich ein wundervolles Team habe“, lobt die Chefmaskenbildnerin ihre sechs Frauen, die sie um sich geschart hat. In ihrem Container sieht es ein wenig wie in einem Friseursalon aus: große Spiegel, bequeme Stühle und jede Menge Zubehör und Equipment; von den Schminkutensilien bis hin zu den Haarteilen oder ganzen Perücken. Überhaupt gibt es manchmal umfangreiche Arbeiten, muss ein Schauspieler schon mal ein bis zwei Stunden in der Maske sitzen. Andere wiederum benötigen gerade mal 15 Minuten. Aber ganz ohne geht es eben nicht. Und dann ist das Sitzen in der Maske für viele auch ein Ort der Stille, des inneren Vorbereitens. Manch einer, der sich hier langsam vor dem Spiegel verwandelt, verinnerlicht auch erst dann noch einmal intensiv seine Rolle. Die Maske ist in jedem Fall eine individuelle und ganz persönliche künstlerische Anfertigung – und dazu gehört natürlich auch eine Portion Talent. Von Joachim Bonath WORMS – Wenn am 4. August „Glut. Siegfried von Arabien“ Premiere feiert, sind die Tribünenbauer schon längst wieder abgereist. Nach drei Jahren Spielzeit auf der Nordseite, ist die Tribüne erstmals seit 2013 wieder auf der Westseite des Domes, dem Platz der Partnerschaft, aufgebaut. Thomas Köttig ist Bauleiter bei der Firma Nüssli GmbH mit Sitz in Frankfurt. Seit 2002, also von Beginn der Festspiele an ist er dabei, erinnert sich noch gut an die Aufb fbauten an der Südseite des Domes mit der Besonderheit der Bäume, die Bestandteil des Spiels waren (Maria Schraders Schaukel war daran befestigt), die aber auch beim Aufb fbau wegen der Sicht auf das Geschehen besonders zu berücksichtigen gewesen seien. Auch die Nordseite hat Köttig mit aufgebaut, die in diesem Jahr wegen der dort stattfinden Arbeiten am Dom nicht bespielt werden kann. Die 20 bis 27 Mann auf der Baustelle sind völlig unbeeindruckt von den höheren Temperaturen, die an dem Tag herrschen, als das Wochenblatt zum Besuch vorbeischaut. Da wird gehämmert und gebohrt, werden sich einige der 2 500 Riegel zugeworfen; alles ist doch irgendwie geplant in diesem scheinbaren Tohuwabohu von Gestängen, unfertigen Geländern, fehlenden Sitzen. 170 Tonnen hatten die zwölf Sattelschlepper herange- schafft, die zu verarbeiten sind, klärt der Bauleiter auf. Maximal vorgesehen seien für den Aufb fbau der Tribüne neun Tage, aber „so wie es aussieht, werden wir einen Tag früher fertig“, sagt Köttig. Hier zahlt sich die Erfahrung der Firma im Tribünenbau aus. Für insgesamt 1 145 Zuschauer ist die Tribüne auf der Westseite des Domes ausgelegt. Vier davon sind für Behinderte reserviert. Desgleichen sind 48 gepolsterte Logenplätze (nicht nur für VIPs) eingeplant. Aber auch die Sitze für „Normalsterbliche“ seien etwas breiter geworden. Insgesamt sind es rund 150 Plätze weniger, als auf der Nordseite. Über zwei Eingänge vom Heylshofpark, die auch für Rollstuhlfahrer zugänglich sind, gelangen die Besucher auf die Tribüne. Bis zu zehn Meter hoch Etwa zehn Meter hoch werden die Zuschauer in der hintersten Reihe sitzen mit einem Rundumblick auf die Bühne. Auf eine Besonderheit beim Aufb fbau weist Manuel Bruckner, Technischer Projektmanager bei der Kulturund Veranstaltungs GmbH (KVG), hin: „Das Gerüst musste auch auf dieser Seite in die Baumreihen gebaut werden. Dies geschah in enger Absprache mit dem Grünflächenamt der Stadt“, so der Projektmanager. Denn nicht nur für den Tribünenbau, sondern auch für den Aufb fbau der drei Beleuchtungsund der zwei Ton-Türme ist die Firma verantwortlich. Wenn am 20. August der letzte Applaus verklungen ist, rücken wieder zwölf Sattelschlepper an und das ganze Tohuwabohu wiederholt sich in umgekehrter Reihenfolge. Sie arbeiten, damit andere sitzen und das Theaterspektakel genießen können: Die Mitarbeiter Firma Nüssli GmbH haben auch in diesem Jahr wieder die Tribüne aufgebaut. Foto: Rudolf Uhrig Ü worms FEIERT FESTSPIELE! FÜR DIE ZUKUNFT | 11 Von den Nibelungen verf rfolgt Irene Diwiak über ihr Stück „Die Isländerin“, ihre Beziehung zu Worms und ihre Zukunftspläne Von Sophia Rishyna „ Wir lieben un sere neue Küche, weil ... WIEN / WORMS – Es gibt Menschen, die sind einem auf den ersten Blick sympathisch, wahrscheinlich durch ihre Ausstrahlung oder ihr Verhalten. Irene Diwiak, die vor zwei Jahren mit ihrem Stück „Die Isländerin“ den ersten Autorenwettbewerb der Nibelungen-Festspiele gewonnen hat, ist so ein Mensch. ftstellerin Vielseitige Schrift Irene Diwiak geriet nicht nur im Studium mit allen möglichen Texten aneinander, sie ist auch als Schriftstellerin nicht auf eine einzige Gattung fixiert. Seit ihrer Kindheit hat sie Kurzgeschichten und Theaterstücke verfasst, und das sehr schnell sehr erfolgreich: Bei einem Kinderwettbewerb der ...hier alles seinen Platz hat. Endlich können wir unser gemeinsames Familienleben genießen.“ Verwirklichen auch Sie mit uns Ihre Traumküche. Schauen Sie vorbei. Wir freuen uns auf Sie. Ferdinand-Porsche-Str. 21 · 67269 Grünstadt Telefon 06359 / 96 10 36 · Telefax 06359 / 9610 37 www.brigitte-Bs.kuechen.de Autorin Irene Diwiak (kleines Bild) kommt auch in diesem Jahr wieder nach Worms, wo ihr Stück „Die Isländerin“ als Teil Rahmenprogramms der Festspiele an zwei Abenden im Lincoln Theater gezeigt wird. Archivfotos: Rudolf Uhrig „Literaturwerkstatt Graz“ konnte sie bereits als Achtjährige einen zweiten Platz erzielen, bei einem Wettbewerb, der für 8-bis 13-Jährige ausgeschrieben war. Daraufhin nahm sie jedes Jahr weiter an den Wettbewerben teil und konnte meistens auch etwas gewinnen, „was mich motiviert hat, weiter zu schreiben“. Frauen im Fokus In „Liebwies“ geht es um zwei Frauen: Eine Sängerin, die zwar nicht singen kann, dafür aber erfolgreich ist und um eine erfolglose Komponistin. Ende Juli soll das Buch im Deuticke-Verlag erscheinen. Bei einer Lesung im Heylshof wird Irene Diwiak es im Rahmenprogramm der Nibelungen-Festspiele vorstellen. „Ich werde eine Stelle lesen, die man sehr gut mit den Nibelungen vergleichen kann“, verspricht die Autorin, deren Gewinnerstück „Die Isländerin“ dieses Jahr erneut an zwei Abenden im Lincoln-Theater aufgeführt wird. Fleißig schreibt sie bereits an ihrem nächsten Roman, einer Art Krimi: Ein Mädchen kommt zur Hochzeit einer Verwandten in die Toskana und erfährt, dass jeder aus unterschiedlichen Gründen den Bräutigam töten will. Auch diese Geschichte hat wieder einen kleinen Bezug zu den Nibelungen, die Diwiak überhaupt zu verfolgen scheinen: Nachdem sie einmal selbst die Kriemhild gespielt hatte, wurden die Wormser Sagengestalten auch Teil ihrer Matura. „Gedisst hat mich noch keiner, weil ich erfolgreich bin.“ Irene Diwiak Daher fiel es ihr nicht schwer, sich beim Autorenwettbewerb in Worms zu bewerben, auf den sie durch einen Newsletter aufmerksam geworden war. Ursprünglich wollte sie die ganze Sage ausschließlich aus Frauensicht erzählen, merkte aber schnell, dass dies den Rahmen des Stücks gesprengt hätte und konzentrierte sich daher auf die fehlende Frauensolidarität zwischen Kriemhild, deren Mutter Ute und Brünhild, sowie auf die Ausgrenzung Letzterer als Fremde. „Das Thema Frauensolidarität betrifft mich, ich bin ja schließlich auch eine Frau“, sagt Diwiak, die Stutenbissigkeit als von Frauen selbst geschaffenes Problem nicht nachvollziehen kann. Frauen verzeihe man auch schwerer als Männern, dies sei ein „ambivalentes Thema“ in der Literatur. „Die Frauen in meinen Romanen sind ja auch nicht unbedingt sympathisch, aber sie müssen manchmal so sein“ – und warum dem so ist, zeigen die Geschichten der jungen Österreicherin. Keine Schattenseiten Bei den Festspielen dieses Jahr wird sich Diwiak nach ihrer Lesung die Inszenierung von „Die Isländerin“ ansehen, zu „Glut. Siegfried von Arabien“ ist sie am nächsten Tag eingeladen. Der rote Teppich, über den sie bei der Premiere von „Gold“ laufen durfte, bleibt 2017 aber eingerollt. Mit ihrem damaligen Freund und jetzigen Ehemann konnte sie Worms und Umgebung bereits im vergangenen Jahr erkunden und zeigte sich angetan von der Nibelungenstadt. Der in Worms gewonnene Wettbewerb beeinflusste ihre Wirkung in der Heimat, kommt es doch immer gut an, „wenn man auch im Ausland was leistet“. Schattenseiten hatte ihr Ruhm glücklicherweise bisher noch nicht, und „gedisst hat mich noch keiner, weil ich erfolgreich bin“, meint Diwiak lachend. Bei Geldpreisen wird sie von ihren Freundinnen dennoch aufgezogen, „die behaupten dann, ich wäre reich, dabei lebe ich doch davon und mache momentan nichts anderes“. Eine romantische Beziehung, die viele Autoren zu ihren Texten haben, weist Diwiak von sich: „Für mich sind das Werkstücke, an denen man basteln kann, keine Kinder!“ Damit es in ihrem Schaffen nicht immer nur ernst zugehen muss, möchte sich die gebürtige Grazerin demnächst einen lang gehegten Traum erfüllen: Eine Teilnahme beim Klagenfurter Wettbewerb „Die Nacht der schlechtesten Texte“. Da wird es dann zur Abwechslung mal darum gehen, so schlecht wie möglich zu sein – eine unterhaltsame Erfahrung, an der die sympathische Schriftstellerin mit Sicherheit wachsen wird. Foto: Agentur Als sie sich interviewen lässt – per Skype, an einem Dienstagmorgen – hat sie ein strahlendes Lächeln auf dem Gesicht und große, weiß-rosa Kopfhörer auf den Ohren, eine klassische Studentin in den Semesterferien. Die 26-Jährige grüßt aus ihrer Wohnung in Wien, wo sie im Begriff ist, ihr Masterstudium der Komparatistik abzuschließen. Weihnachten soll die Arbeit, in der es um die Operette im Nationalsozialismus geht, fertig sein. Danach würde sie beruflich am liebsten in der Dramaturgie am Theater einsteigen, doch dort seien neue Stellen rar: „Du kommst nur rein, wenn einer grad zufällig geht“, erklärt sie. Mit etwas Glück wird sie gar nicht auf eine feste Arbeitsstelle angewiesen sein, falls ihr Debüt „Liebwies“ Erfolg hat: „Vielleicht wird der Roman auch einfach so ein Bestseller, sodass ich nie mehr arbeiten muss“, sagt die gebürtige Grazerin mit einem ironischen Zwinkern. Eigentlich wollte sie Schauspielerin werden, doch kam es in den Fachschulen nicht so gut an, als sie Szenen aus „Leonce und Lena“ in der Rolle des Valerio vorspielte, was ihrer Paraderolle zu Jugendtheaterzeiten als „der lustige männliche Sidekick“ geschuldet war. Carol in 35 Jahre, Hausf rau Marco 39 Jahre, Kardi ologe Wer bleibt sich trotz Gruppenzwang treu? Nibelungenhorde rückt Martin Luther in den Mitt ttelpunkt ihres neuen Stücks / Jugendliche entwickeln Handlung selbst Von Joachim Bonath WORMS – „Trotz’ dem“: Martin Luther und dessen Standhaftigkeit ist die Initialzündung für die diesjährige Aufführung der Nibelungenhorde im Rahmen der Festspiele, am Dienstag, 8. August, im Lincoln-Theater. Die Trennung der zwei Silben ist Programm, verrät „Horden-Mutter“ Astrid Perl-Haag. So wie der Reformator als Alleinkämpfer allen Unbilden sich selbst und der Gesellschaft gegenüber getrotzt hat, so wird auch im Stück eine Person ausgewählt, die sich gegenüber der am Experiment beteiligten Gruppe als auch gegenüber der zu reformierenden Außenwelt durchsetzen muss. Das Besondere: Die Jugendlichen entwickeln unter professioneller Anleitung das Stück selbst. Sie gestalten Improvisationstheater, ganz so, wie es auch Teil der Schauspiel-Ausbildung ist. Fünf Phasen sind den Mitgliedern in ihrem abgeschlossenen Areal vorgegeben. Die Teilnehmer können das Experiment jederzeit be- Die Nibelungenhorde probt im Lincoln-Theater das Stück „Trotz dem“, das im Rahmen des Kulturprogramms der Nibelungen-Festspiele aufgeführt wird. Im Mittelpunkt der Aufführung steht Martin Luther. Foto: Rudolf Uhrig enden. Die Kardinalfrage ist: „Wer bleibt sich treu?“ – trotz aller Schwierigkeiten von innen und außen. Im Mittelpunkt stehen Fragen wie „Was sind meine Überzeugungen?“ oder auch „Was würde ich an mir/an der Welt verändern?“ Der Weg zu diesen Zielen wird „erspielt“. Antrieb, Korrektiv und Rückschläge werden mit der Körpersprache und fragmentarisch spontan eingestreuten Sätzen erzählt. Eine äußerst spannende Geschichte sowohl für die etwa 30 Jugendlichen als auch für die Zuschauer. Auch in diesem Jahr sind wieder Neuankömmlinge mit dabei. Die sieben Novizen kommen aus Syrien und Afghanistan. „Sie werden ihren Gefühlsregungen in ihrer eigenen Sprache Ausdruck verleihen“, weiß Astrid Perl-Haag. Regisseur Uwe John verrät, dass die ausgesuchten Musikstücke einzelne Szenen verstärken. Die Proben werden mit einer kleinen Kamera aufgenommen, die die Spontan-Äußerungen der jungen Akteure in einem Textbuch nachträglich festgehalten. Schon der Probenausschnitt ist faszinierend. Nils Rulle – seit Jahren bei der Truppe – muss sich gegen die Gruppe behaupten. „Ich brauche das“ (man weiß nicht was), sagt er und die anderen stürmen auf ihn ein: „Du brauchst das nicht.“ Bedrohlich, aber nicht verletzend kommt die Gruppe auf ihn zu, woraufhin Nils, seine Würde bewahrend, zurückweicht. Schon dieser kleine Einblick lässt die Einmaligkeit dieser Aufführung erkennen, die leider auch nur ein einziges Mal aufgeführt wird und die man gesehen haben sollte. Wegen der begrenzten Anzahl der Sitzplätze im LincolnTheater empfiehlt es sich, die Karten im Vorverkauf zu erwerben. TERMIN . Die Auff f ührung findet am Dienstag, 8. August, um 20 Uhr im Lincoln-Theater statt t. . Der Eintritt t kostet 10 Euro, Karten im Vorverkauf sind im Netz unter www.nibelungenfestspiele.de zu finden. DAS WORMSER PROGRAMM 21. WORMSER KINDERTHEATERWOCHE IM LINCOLNTHEATER LINCOLNTHEATER SO 17.09.17 15:30 UHR LINCOLNTHEATER DI 19.09.17 15:30 UHR ARTISJOKTHEATER, SCHWEIGENRECHTENBACH MAX UND MORITZ Märchen als Schauspiel mit Figuren / für Kinder ab 4 Jahren. FREIE BÜHNE NEUWIED AUF DER SPUKBURG SIND DIE GEISTER LOS Schaurig-schönes Kindermusical mit Figuren für alle ab 5 Jahren LINCOLNTHEATER MI 20.09.17 15:30 UHR MARIONETTENTHEATER TROLLTOLL, HEIDELBERG POMPOM UND DER WILDE ZAUSEL Lustiges Figurentheater für Kinder ab 3 Jahren LINCOLNTHEATER DO 21.09.17 15:30 UHR THEATER KNUTH, HOLZHEIM AM SAMSTAG KAM DAS SAMS ZURÜCK Schauspiel mit Puppen / für Kinder ab 4 Jahren LINCOLNTHEATER SA 23.09.17 15:30 UHR FIGURENTHEATER PANTALEON, MÜNCHEN WENN SICH FUCHS UND HASEGUTE NACHT SAGEN Tiergeschichte nach dem Bilderbuch von Kathrin Schärer / für Kinder ab 4 Jahren INFOS UND KARTEN TELEFON (06241) 2000-450 WWW.DAS-WORMSER.DE GLOS Ü worms FEIERT FESTSPIELE! Helden und Schurken HAGEN VON TRONJE Intriganter Mörder oder loyaler Staatsdiener – an Hagen von Tronje scheiden sich die Geister. In der Tat gibt es im Nibelungenlied kaum eine ambivalentere Figur als Waffenmeister Hagen, der seinem Neffen, König Gunther, in unverbrüchlicher Treue mit Rat und Tat zur Seite steht. Hagen ist der einzige am Hof der Burgunder, der zu erkennen vermag, welchen Nutzen, aber auch welche Gefahr, Siegfried für das Reich darstellt. Auf seinen Vorschlag bekommt der Xantener im Feldzug gegen die Sachsen und Dänen die Aufgabe des Heerführers aufgetragen und wird als (unsichtbarer) Helfer bei Gunthers Brautwerben um Brünhild eingesetzt. Als im Zuge des Königinnenstreits zwischen Kriemhild und Brünhild die pikanten Details der Hochzeitsnacht ans Licht kommen, entscheidet sich Hagen, die Bedrohung für das Reich zu beseitigen. Durch List erfährt er von Kriemhild Siegfrieds verwundbare Stelle und ermordet den Xantener, anschließend versenkt er dessen Schatz im Rhein. Als sich die Burgunder später auf ihre verhängnisvolle Reise an den Hof König Etzels begeben, ist Hagen der Einzige, der das Unheil kommen sieht. Trotzdem begleitet er seinen Lehnsherrn in den Untergang. Das Geheimnis um den Verbleib des Nibelungenhorts nimmt Hagen mit in den Tod. Das Nibelungenlied ist voll von interessanten Charakteren Von Gunter Weigand den mit den Worten „daz ist der Nibelunge not“ („das ist der Untergang der Nibelungen“) und werden darum auch als „Not-Fassung“ bezeichnet. Sie weisen einen spürbar tragischeren Duktus auf als die Donaueschinger Handschrift. Diese schließt mit „daz ist der Nibelunge liet“ („das ist das Lied der Nibelungen“) und wird deshalb auch „Lied-Fassung“ genannt. Die Protagonisten des Nibelungenlieds haben auch in anderen Sagen Eingang gefunden, beispielsweise in die Thidrekssaga. Weiter gibt es noch die als „Nibelungenklage“ bezeichnete mittelhochdeutsche Dichtung, die im größten Teil der erhaltenen Handschriften des Nibelungenlieds direkt auf dieses folgt. Sie ist als eine Art Epilog und Reflexion über das Geschehene zu sehen. Nach der Wiederentdeckung des Nibelungenlieds im 19. Jahrhundert fand der Sagenstoff durch unzählige Bearbeitungen und Adaptionen für Literatur, Theater, Musik und Film Eingang in die deutsche Kultur. Die Wormser Nibelungen-Festspiele haben Siegfried, Hagen und Co. seit 2002 im Schatten des Doms lebendig werden lassen. Einige der wichtigsten Charaktere, die hier bereits zu sehen waren, stellen wir auf dieser Doppelseite vor. WORMS – Niedergeschrieben wurde das Nibelungenlied zwar zu Beginn des 13. Jahrhunderts, doch reichen seine Ursprünge bis in die Zeit der Völkerwanderung zurück. Die Zerschlagung des Burgunderreichs durch hunnische Truppen im frühen 5. Jahrhundert dürfte der Urkeim für den Sagenstoff gewesen sein, der sich in der Folge im germanischen und skandinavischen Raum verbreitete. Es gibt weitere historische Ereignisse, wie beispielsweise die im Jahr 451 zwischen Römern und Hunnen unter Attila ausgetragene Schlacht auf den Katalaunischen Feldern, die in die Nibelungensage eingeflossen sein könnten. Der Verfasser des Nibelungenlieds ist nicht bekannt, es spricht jedoch vieles dafür, dass es sich hier um einen Autor handelt, der verschiedene mündlich tradierte Ereignisse und Erzählungen zu einer geschlossenen Handlung verarbeitete. Heute existieren drei verschiedene Handschriften, die das Nibelungenlied vollständig wiedergeben, sich allerdings inhaltlich zum Teil deutlich voneinander unterscheiden. Die Hohenems-Münchener Handschrift und Der Fremdling aus den Niederlanden wirbelt die heile die St. Galler Welt der Burgunder durcheinander. Allein Siegfrieds Handschrift en- SIEGFRIED VON XANTEN Ankunft in Worms treibt Hagen von Tronje, dem Berater König Gunthers, die Sorgenfalten auf die Stirn. Kein Wunder, hat Siegfried doch nicht nur den Drachen erschlagen und verfügt jetzt über dessen immensen Hort, sondern ist nach seinem Bad im Blut des Lindwurms unverwundbar, von einer kleinen Stelle zwischen den Schulterblättern einmal abgesehen. Die Anwesenheit eines so eindrucksvollen Kriegers muss die Machtverhältnisse aus dem Gleichgewicht bringen, zumal Siegfried des Königs jüngere Schwester Kriemhild begehrt und schließlich auch ehelicht. Dies wird ihm jedoch erst erlaubt, nachdem er zuvor Gunther bei seinem betrügerischen Brautwerben um Brünhild unterstützt hat. All die Heldentaten, die Siegfried für das Burgunderreich vollbringt – so schlägt er nahezu im Alleingang die Sachsen und Dänen zurück – nützen ihm Ende jedoch nichts. Auf der Jagd wird der ahnungslose Recke von Hagen ermordet. Mögliche historische Vorbilder: Cheruskerfürst Arminius (17 v. Chr. – um 21 n. Chr.), König Chlodwig I. von Franken (466-511) KÖNIG GUNTHER Man könnte beinahe zu dem Schluss kommen, dass nicht Gunther, sondern Hagen über Burgund herrschte. Denn in der Regel hört der als schwach und zaudernd beschriebene König auf die Empfehlungen seines Ratgebers – und als er es dann einmal nicht tut, ist sein Schicksal besiegelt. Das Unglück nimmt seinen Lauf, als Gunther es sich in den Kopf setzt, Brünhild zur Frau zu nehmen. Da die Königin Islands nur den Mann heiraten will, der sie physisch zu bezwingen vermag, bittet Gunther Siegfried um Hilfe. Mit einer Tarnkappe gelingt es dem Xantener, Brünhild zu täuschen – als Belohnung gewährt ihm Gunther die Hand seiner Schwester Kriemhild. Weil der König auch in der Hochzeitsnacht nicht seinen Mann zu stehen vermag, muss Siegfried erneut in die Bresche springen. Doch die Wahrheit kommt ans Licht, und prompt lässt Gunther den bisher so nützlichen Helfer fallen. Allen Warnungen zum Trotz nimmt er Jahre später Kriemhilds Einladung an den Hof Etzels an und geht dort mitsamt seinem Hofstaat in den Untergang. Mögliche historische Vorbilder: König Gundahar von Burgund (frühes 5. Jahrhundert). KÖNIG GERNOT KÖNIG GISELHER Giselher ist der jüngste Bruder König Gunthers und zugleich auch Kriemhilds Lieblingsbruder. Er f erem Gemüt und ist an der Ermorist von eher sanft dung Siegfrieds nicht beteiligt. Auf der Fahrt ins Hunnenland verliebt sich Giselher in Dietlinde, Tochter Rüdigers von Bechelaren, und verlobt sich mit ihr. Später stehen Giselher und sein künft f iger Schwiegervater im Konflikt zwischen Burgundern und Hunnen auf verschiedenen Seiten, da Rüdiger den Befehlen seines Lehnsherrn Etzel gehorchen muss. Giselher kommt ebenso wie seine Brüder an Etzels Hof zu Tode. Der mittlere der drei königlichen Brüder zu Worms ist ein eher unauffälliger Charakter. Gernot verfügt allerdings über diplomatisches Geschick, das er beispielsweise bei der Ankunft Siegfrieds in Worms unter Beweis stellt. Sein Ende entbehrt nicht einer gewissen Tragik: Bei den am Hof Etzels entstehenden Kampfhandlungen töten er und Rüdiger von Bechelaren sich gegenseitig. Rüdiger war zugleich künftiger Schwiegervater von Gernots jüngerem Bruder Giselher, der sich auf der Reise zu Etzels Hof mit Rüdigers Tochter Dietlinde verlobte. SSAR Ü worms FEIERT FESTSPIELE! KRIEMHILD VOLKER VON ALZEY Volker von Alzey weiß nicht nur mit der Fiedel, sondern auch mit dem Schwert sehr geschickt umzugehen. So wird er während der letzten Tage der Burgunf ender zu Hagens wertvollstem Verbündeten und Waff gefährten. Der Spielmann verfügt zudem nicht nur über eine melodische Stimme, sondern auch über ein äußerst bissiges Mundwerk, was an Etzels Hof die Spannungen zwischen Burgundern und Hunnen schnell eskalieren lässt. Aus Ehrgefühl weigert sich Volker, gegen Rüdiger von Bechelaren zu kämpfen, der den Burgundern freundschaft flich verbunden ist, aber Etzels Befehlen gehorchen muss. Der Spielmann fällt schließlich im Kampf gegen die Truppen Dietrich von Berns, der seinem Lehnsherrn Etzel zur Hilfe geeilt ist. RÜDIGER VON BECHELAREN Der Markgraf Rüdiger von Bechelaren kommt im Auftrag seines Lehnsherrn Etzel nach Worms, um für den Hunnenkönig um Kriemhilds Hand zu werben. Kriemhild manipuliert den arglosen Markgrafen, indem sie ihre Einwilligung zur Ehe mit Etzel nur unter der Bedingung gewährt, dass Rüdiger ihr einen persönlichen Treueeid leistet. Als sich die Burgunder später auf Einladung Kriemhilds auf den Weg ins Hunnenland begeben, nimmt Rüdiger sie mit aller Gastfreundschaft auf und verlobt gar seine Tochter Dietlinde mit Giselher. Als es am Hofe Etzels zu Kampfhandlungen kommt, sitzt Rüdiger buchstäblich zwischen den Stühlen: zwischen seinen künftigen Verwandten, denen er Geleitschutz versprochen, sowie Kriemhild und Etzel, denen er Treue geschworen hat. Rüdiger entscheidet sich für die Pflichterfüllung und findet im Kampf gegen die Burgunder den Tod. Von der naiven Ehefrau zum eiskalten Racheengel: Kriemhild macht von allen Figuren im Nibelungenlied die größte Wandlung durch. Vom ersten Anblick an in Liebe zu Siegfried entflammt, definiert sie sich zunächst ausschließlich über den Status ihres Ehemannes, weshalb es auch zum legendären Königinnenstreit mit Brünhild vor dem Wormser Dom kommt – die darauf folgende Züchtigung durch Siegfried nimmt sie klaglos hin. Arglos lässt sie sich von Hagen das Geheimnis um die verwundbare Stelle ihres Ehemanns entlocken, später auch noch ihr Erbe – den Nibelungenhort – entreißen. Von da an ist Kriemhilds ganzes Bestreben darauf ausgerichtet, an Siegfrieds Mördern Rache zu üben. Die Ehe mit dem mächtigen Hunnenkönig Etzel gibt ihr die Gelegenheit dazu, skrupellos fordert sie Gefallen und geleistete Treueeide ein, um ihr Ziel zu erreichen. Um an ihre Brüder und Hagen heranzukommen, geht Kriemhild buchstäblich über Leichenberge. Zum Schluss erschlägt sie Hagen eigenhändig und wird daraufhin von Hildebrand, Waffenmeister Dietrichs von Bern, hingerichtet. BRÜNHILD Brünhild ist für ihre Stärke und Geschicklichkeit berühmt und will ihre Unabhängigkeit nur dem Mann opfern, der sie in sportlichen Wettkämpfen besiegen kann. Nachdem Gunther die Königin von Island mit Siegfrieds Hilfe überlistet hat, willigt sie in die Ehe ein und begleitet ihren Mann nach Worms. Hier wird Brünhild abermals getäuscht, denn Siegfried ringt sie nieder, damit Gunther die Ehe vollziehen kann. Im Königinnenstreit, der sich im Wesentlichen darum dreht, welche von ihnen beiden höhergestellt ist, wird Brünhild durch die Enthüllung der Wahrheit in aller Öffentlichkeit gedemütigt. Dieser Vorfall ist zwar nicht Ursache von Siegfrieds Ermordung, jedoch ein Katalysator. DIETRICH VON BERN Dietrich von Bern wird zwar von guten Absichten geleitet, doch kann er trotz seiner Bemühungen das Blutbad an Etzels Hof nicht verhindern. Seine persönlich überbrachte Warnung, dass Kriemhild immer noch um Siegfried trauert und demzufolge auf Rache sinnen könnte, wird von den Burgundern schlichtweg ignoriert. Allein durch seine Gegenwart kommt es jedoch Der Hunnenkönig tritt im Nibelungenlied erst spät trotz Provokationen von Hagen vorerst noch nicht zum Kampf, da in Erscheinung. Etzel schickt seinen Lehnsmann Kriemhild ein Einschreiten Dietrichs zugunsten der Burgunder befürchtet. Rüdiger von Bechelaren nach Worms, damit er in Obwohl seine Gefolgsleute später fast alle von den Gästen aus Worms seinem Namen um Kriemhilds Hand anhält. Kriemhild im Gefecht getötet werden, will er die Hauptverantwortlichen Hagen und willigt in die Ehe mit Etzel nur deshalb ein, weil sie hofft, Gunther nur gefangen nehmen und ihnen das Leben schenmit seiner Unterstützung – er gilt als mächtigster Mann ken. Nachdem er die beiden bezwungen und Kriemhilde der Welt – ihre Rachepläne verwirklichen zu können. Etzel übergeben hat, beschwört er sie, statt t eines Blutzolls lädt die Burgunder und Kriemhilds Familie an seinen Hof für das erlitt t ene Leid eine Geldbuße zu fordern. ein, um seiner Gattin eine Freude zu bereiten, von ihren Doch auch hier kann er nichts ausrichten – blutrünstigen Plänen ahnt er nichts. Obwohl er die Kriemhild lässt Gunther hinrichten und Spannungen zwischen Kriemhild und ihren Brüschlägt selbst Hagen den Kopf ab. Möglidern spürt, bemüht er sich darum, für die Fremche historische Vorbilder: Theoderich den ein guter Gastgeber zu sein. Damit ist es der Große (451/56-526) jedoch vorbei, als Hagen Etzels und Kriemhilds Sohn Ortlieb ermordet. Mögliche historische Vorbilder: Hunnenkönig Attila (406-453) Fotos: Rudolf Uhrig (9), photoagenten/Axel Schmitz (1) KÖNIG ETZEL Ü worms FEIERT FESTSPIELE! 14 | AM RANDE Wenn die Geschichte die besten Geschichten schreibt Die Handlung der Inszenierung „Glut. Siegfried von Arabien“ basiert tatsächlich auf historischen Ereignissen im Ersten Weltkrieg Von Ralph Kuhn ze, Seuchen und blutige Gewalt. Klein erlebte auch die Deportationen der Armenier durch türkische Truppen: „Kein Kriegserlebnis reicht an diese Scheußlichkeiten heran“, schrieb er. Letztlich gelang es nicht, den Vormarsch der Alliierten in dieser Region aufzuhalten. Zudem erwiesen sich die persischen Stämme als höchst unzuverlässig. Und nach der Niederlage am Kangavar-Pass im Februar 1916 konnte die deutsch-persische Militärmission in dieser Hinsicht als gescheitert gelten. WORMS – Unter dem Titel „Glut. Siegfried von Arabien“ aus der Feder des renommierten Autors Albert Ostermaier wird es bei den Nibelungen-Festspielen erneut eine Urauff fführung vor der Kulisse des Wormser Domes geben. Die Geschichte, die in „Glut“ erzählt wird, mutet an wie eine Mischung aus Karl May und Groschenroman, gewürzt mit einer kleinen Brise Hollywood – denn da gab es doch in den 1960er Jahren einen fast gleich lautenden Film? Richtig: Lawrence von Arabien. Es klingt fast ein wenig hanebüchen: 1915, mitten im Ersten Weltkrieg, ist ein Zug, mitten im Orient auf dem Weg durch die Wüste, unterwegs zu den persischen Ölfeldern des Britischen Empire. In einem Extra-Waggon reist der Wanderzirkus „Notung“ mit: Artisten, Feuerschlucker, Sänger, Musiker, Hellseher, Herzensbrecher, allesamt in Kaftane gekleidet. Sie spielen die Geschichte der Nibelungen und reisen als deren Helden, Siegfried, König Gunther, Hagen oder Brünhild. Aber alles ist nur Schein, der Zug voller Waffen und Sprengstoff, die Nibelungenhelden tatsächlich deutsche Offiziere unter Führung von Hauptmann Fritz Klein. Ihr Auftrag: Die britischen Ölquellen in Persien in die Luft zu sprengen – und so ganz nebenbei noch die Perserstämme zum Aufstand zu bewegen und das Empire empfindlich zu schwächen. ÜBRIGENS Selbst die Idee mit dem Wanderzirkus in Ostermaiers Stück ist keine Fiktion, denn Hauptmann Fritz Kleins Adjutant Edgar Stern stieß mit einem Trupp ehemaliger muslimischer Kriegsgefangener, getarnt als Wanderzirkus, in Konstantinopel zur Expedition. Die „unbekannte Front“ Getarnt als Beduinen machte sich im Herbst 1914 die Orientexpedition unter Führung des deutschen Hauptmanns Fritz Klein auf den Weg über Konstantinopel und Aleppo nach Bagdad und Westpersien. Foto: Preußen-Museum Wesel Das alles kommt einem, kennt man den Film „Lawrence von Arabien“, doch sehr bekannt vor: Britische Offiziere, unterwegs im damals osmanisch-türkischen Machtbereich, mit dem Ziel, arabische Stämme zum Aufstand gegen das Osmanische Reich aufzuwiegeln… – also bitte! Auft ftrag lautet Sabotage Doch diese Reaktion ist ein Trugschluss. Denn genau diese Ereignisse fanden tatsächlich statt. Es war im Herbst 1914, als das das Auswärtige Amt und die Oberste Heeresleitung eine Orientexpedition unter Führung des deutschen Hauptmanns Fritz Klein (1877-1958) auf den Weg über Konstantinopel und Aleppo nach Bagdad und Westpersien brachte. Auf ihrer To-do-Liste stand schlichtweg und ergreifend: Sabotage. Man wollte mithilfe arabischer Stämme die Ölpipelines der feindlichen Briten zerstören und so den Nachschub des damals für die Kriegsflotte schon immens wichtigen Erdöls empfindlich stören. Zu Kleins Truppe gehörten Archäologen, Ingenieure, Kaufleute und Philologen, die, jeder auf seinem Gebiet, schon Auslandserfahrung, speziell im Orient gesammelt hatten, mit Land und Leuten also durchaus vertraut waren. Hinzu kamen Diener, Köche und ein Schiffsjunge. Bis zum Ende der Mission 1916 wuchs die Truppe auf knapp 70 Mitglieder an, verstärkt um etwa 300 österreichisch-ungarische Soldaten die aus russischer Kriegsgefangenschaft geflohen waren und sich zum osmanischen Verbündeten durchgeschlagen hatten. Suche nach Verbündeten Und tatsächlich gelang es Kleins Sprengkommando unter dem Archäologen Hans Lührs, die britischen Ölleitungen in die Luft zu jagen. Zugleich bemühten sich die Angehörigen der Mission, die arabischen Beduinenstämme in dieser Region durch Waffen und Gelder auf die Seite der Mittel- mächte zu ziehen, damit diese einen Kleinkrieg gegen die in Mesopotamien vordringenden Briten führten. Kleins Offiziere führten persische Truppen im Kampf gegen die Russen und suchten unter den Stämmen im Westen des Landes Verbündete. Züge eines Abenteuerromans nehmen die Ereignisse an, als beispielsweise der türkischen Flottille auf Euphrat und Tigris die Kohle ausgeht und Klein kurzerhand einen Bergbauingenieur ausschickt, der denn auch prompt eine Kohlemine entdeckt. Mit 1 000 Kamelen wurde das Brennmaterial dann zu den hungrigen Schiffen verfrachtet. Und wenn einmal der Geldfluss aus Richtung Reich versiegte, griff man kurzerhand auf die bewährte Methode des Bankraubs zurück. Klein stellte sogar extra ein eigenes Sprengkommando zum Öffnen der Geldschränke der Russen und Briten auf. Das alles klingt durchaus nach einem veritablen Orient-Abenteuer – zur ganzen Geschichte gehören aber auch Hunger, Hit- Dass die Geschichte der Kleinschen Expedition eine weitgehend unbekannte blieb, ist nicht zuletzt dem Kriegsausgang geschuldet. Zudem blieben die Ereignisse der „unbekannten Front“ des Krieges im Nahen Osten der Öffentlichkeit weitestgehend verborgen. Die Mitglieder von Kleins Trupp verglichen sich rückblickend gerne mit dem legendären britischen Archäologen und Geheimagenten Lawrence von Arabien. „Playing Lawrence on the Other Side“ (Lawrence auf der anderen Seite spielen) nannte Kleins Adjutant, der spätere Philologe und Romanist Edgar Stern (1883-1972), seine unveröffentlichten Memoiren. Eigene Wege nach dem Krieg Nach dem Krieg gingen die Mitglieder der Expedition ihrer eigenen Wege. Klein hatten die Erfahrungen seiner Expedition zu einem Umdenken seiner Grundhaltung zum Krieg veranlasst. Er wurde noch im Krieg zum entschiedenen Kritiker der deutschen Kriegsziel- und Innenpolitik. Aus seiner Sicht waren Kapitalismus und Imperialismus aller beteiligten Länder für die Katastrophe des Krieges verantwortlich. Ab 1924 vertiefte er sich in die Philosophie. Stern wurde einer der führenden liberalen Journalisten der Weimarer Republik und Berater des Außenministers Gustav Stresemann. 1936 flüchtete der Philologe und Ro- manist aufgrund seines jüdischen Glaubens nach London. Dass diese unbekannte Facette des Ersten Weltkriegs überhaupt publik wurde, ist dem Historiker Veit Veltzke zu verdanken. Der 95 Jahre alte Sohn von Hauptmann Klein übergab ihm den Nachlass seines Vaters, zu dem rund 500 Fotos der Expedition gehören. Außerdem entdeckte er im Archiv des Auswärtigen Amts das Kriegstagebuch der Expedition sowie Kleins Briefwechsel mit dem deutschen Generalstab und dem Auswärtigen Amt. Veltzke ist Leiter des PreußenMuseums in Wesel am Niederrhein. Dort entstand 2014 eine vielbeachtete Ausstellung rund um Kleins abenteuerliche Expedition. Zudem veröffentlichte er zwei Bücher zum Thema. BUCHTIPP Veit Veltzke: Unter Wüstensöhnen. Die deutsche Expedition Klein im Ersten Weltkrieg, Berlin: Nicolai Verlag, 2014, 400 Seiten, ISBN 978-3-89479-849-9, 34,95 Euro. Expeditionsteilnehmer Hans Lührs (Mitt tte) und seine Kameraden sind deutlich von Hunger und Hitze gezeichnet und haben nur noch Lumpen am Leib, nachdem sie nach der Sprengung einer Ölpipeline von britischen Truppen vier Tage lang durch die Wüste gejagt wurden und dann auch noch von Räubern überfallen und ausgeraubt wurden. Foto: Preußen-Museum Wesel William Shakespeares dunkle Lady und ein herrlich böser Debütroman Rahmenprogramm der Nibelungen-Festspiele bietet vielfältigen Veranstaltungsreigen / Senta Berger im Wormser Theater / Sagenstoff ff wird vor der Premiere „to go“ serviert Von Sascha Diehl WORMS – Ausstellungen, Vorträge, Lesungen, Theateraufführungen, Konzerte: Neben den Aufführungen des Stückes „Glut. Siegfried von Arabien“ im Schatten des Doms gibt es während der Festspieltage erneut ein vielfältiges und vielversprechendes Rahmenprogramm, das neben zahlreichen Veranstaltungen auch große Namen bietet. So werden unter anderem die Schauspielerin und Filmproduzentin Senta Berger, Intendant Nico Hofman, PoetrySlammer und Comedian Jens Wienand oder das renommierte und extrem kreative Musik-Ensmble Lautten compagney aus Berlin das kulturelle Leben der Stadt bereichern. Los geht es dabei bereits vor der eigentlichen Premiere. Am Freitag, 4. August, wenn die Nibelungen wieder einmal „to go“ serviert werden: Überall in der Stadt verteilt kann man von 11bis 15 Uhr kurzen Ausschnitten des Heldendramas lauschen. Wormser Persönlichkeiten und Bürger tragen die Nibelungengeschichte in den öffentlichen Raum. In diesem Jahr dürfen sich alle Wormser und Besucher der Stadt auf den Beginn der Geschichte mit Kriemhilds Falkentraum und Siegfrieds Eintreffen am Wormser Hof freuen. Ein einzelner Part weckt in Auszügen, nie länger als zwölf Minuten, die Vorfreude auf eine glanzvolle Festspiel-Zeit. Einen Tag später, am Samstag, 5. August, begibt sich Senta Berger ab 20 Uhr im Wormser Theater auf die Suche nach der „Dark Lady“, der William Shakespeare einige Sonette widmete. In „With Shakespeare in Love – Sonnets for The Dark Lady“ ist die gebürtige Wienerin als Sprecherin zu erleben, mit Rupert Buchner, David Frühwirth, A Axxel Wolf und Johannes Zahlten sorgen Solisten des Bayerischen Staatsorchesters München für den passenden musikalischen Rahmen. Eine Kombination, die das Publikum tief in Shakespeares Welt eintauchen lässt. ttelpunkt kt Sprache im Mitt Im Mittelpunkt der Theaterbegegnungen im Heylshofpark, zu denen Festspiel-Intendant Nico Hofmann und der neue Künstlerische Leiter (ab 2018) Thomas Laue erwartet werden, geht es am Sonntag, 6. August, von 11 bis 16 Uhr um das Thema „Sprache“. Hofmann und Laue sind ab 11 Uhr im Gespräch mit Filmkritiker Rüdiger Suchsland, zu erleben, um 12 Uhr, präsentiert das Künstlerduo „Faltsch Wagoni“ sein Kabarettprogramm „Deutsch ist dada hoch 3“, um 13 Uhr spielen Musiker des Nibelungen-Ensembles auf und ab 14 Uhr diskutieren Silvana Prosperi von „Faltsch Wagoni“ und der Sprach- wissenschaftlerin Dr. Dagmar Hüpper mit Moderator Rüdiger Suchsland über das Thema „Sprache“. Am Montag, 7. August, startet die Vortragsreihe der Nibelungenliedgesellschaft. Bis zum 16. August beschäftigen sich sieben Beiträge mit der Dichtung und Inszenierung vor dem Dom. Die Referenten – darunter Volker Gallé und Dr. Busso Diekamp – stellen jeweils ab 18 Uhr im Heylshof Neues aus der Nibelungenliedforschung vor. Am Dienstag, 8. August, startet ab 20 Uhr die Nibelungenhorde durch und zeigt im LincolnTheater das Stück „Trotz’dem!“, in dem sich die jungen Darsteller auf die Spuren Martin Luthers begeben und danach fragen, was es braucht, damit man den Halt und Kraft findet, mutig für die eigenen ÜberSenta Berger begibt sich auf die Suche nach Shakespeares „Dark Lady“. Archivfoto: wita / Paul Müller zeugungen zu kämpfen. Am Mittwoch, 9. August, präsentiert der Schauspieler, Autor und Schriftsteller Christian Schramm ab 20 Uhr in der Magnuskirche sein EinMann-Theaterstück „Die Nacht zu Worms“, in dem er in der Rolle Kaiser Karls V., Martin Luthers großem Gegenspieler, zu sehen ist. In der dreitägigen Filmreihe „Die Nibelungen im Film“ ist von Mittwoch, 10., bis Samstag, 12. August, jeweils ab 19 Uhr unter anderem die restaurierte Fassung von Fritz Langs „Nibelungen“ im Wormser Theater zu sehen. Die Werkstattgespräche im Heylshof am Donnerstag, 11. August, und Freitag, 18. August, drehen sich um die Inszenkierung von „Glut“ und richten sich an Zuschauer, die das Stück bereits gesehen haben und sich mit anderen darüber austauschen möchten, was fasziniert oder was irritiert. Beginn ist jeweils um 18 Uhr. Junge Improvisationskünstler Beim Improvisationstheater Jens Wienand, Absolvent der Popakademie Mannheim, zeigen Jugendliche aus der Region am Sonntag, 13. August, ab 20 Uhr im Wormser Theater gemeinsam mit gestandenen Improvisationsgrößen ihr Können auf der Bühne. Mit von der Partie sind auch die Impro-Schauspieler Ulrich Jungblut und Neele Leske, die gemeinsam mit Wienand Jugendliche ans selbstbewusste Agieren vor Publikum heranführen und einen neuen Zugang zum Theater und zum Spiel mit der Sprache eröffnen wollen. Eine zauberhafte Zirkuswelt entfaltet sich ebenfalls am Sonntag, 13. August, wenn zwischen 11 und 16 Uhr im Heylshofpark der obligatorische Kindertag auf dem Programm steht. Tiere, Musiker, Artisten In der Traumzirkusmanege von Clown Filou verwandeln sich kleine und große Zuschauer in Tiere, Musiker und Artisten. Gegen 12 Uhr präsentiert die Zirkus-Gruppe des „Alisa-Zentrums“ eine bunte Mischung aus Clownerie und Akrobatik. Im Luginsland-Zirkuszelt können sich Kinder den ganzen Tag über kostümieren und Zaubertricks lernen. Mit dabei ist auch die Kinderkunstwerkstatt von Anna Bludau-Hary und Uli Spiro. Zum Abschluss wird um gegen 15 Uhr Schauspielerin Beatrice Hutter von den tollkühnen Abenteuern des Zirkuskindes Poly Popcorn erzählen. Am Donnerstag und Freitag, 17. und 18. August, ist jeweils ab 20 Uhr das Stück „Die Isländerin“ im Lincoln-Theater zu sehen, mit dem die junge österreichische Autorin Irene Diwiak den ersten Autorenwettbewerb der Festspiele gewonnen hat und das im Jahr 2016 uraufgeführt wurde. Vor der Wiederaufnahme im „Lincoln“ ist die Autorin ab 18 Uhr im Heylshof zu sehen und zu hören, wo sie aus ihrem Debütroman „Liebwies“ lesen wird. In dem erzählt Diwiak herrlich böse die Geschichte der völlig unbegabten Sängerin Gisela Liebwies, die zum Star wird, und der Komponistin Ida Gussendorff, deren großes Talent verborgen bleibt. Ein Märchen über falschen Glanz, Eitelkeit und die Gier nach Ruhm – und wahre Schönheit, die mit all dem nichts zu tun hat. Der Hauptpreis für den aktuell ausgeschriebenen Wettbewerb wird am Samstag, 19. August, bei einer szenischen Lesung im Wormser Theater vergeben. Zeitreise ins 16. Jahrhundert In ihrem Konzert „Mitten im Leben 1517“ am Sonntag, 20. August, in der Dreifaltigkeitskirche, nehmen die Ensembles „Calmus Ensemble“ und „lautten compagney“ die Besucher mit auf eine Zeitreise ins 16. Jahrhundert und beleuchten den Alltag zu Zeiten von Martin Luther. Durch eine Mischung aus Originalkompositionen und modernen Arrangements wird die Zeit der Renaissance ins Heute geholt. Daneben gibt es eine Kunst-Ausstellung von Lars Zech im Kunstverein Worms sowie von Günter Reichart und Rudolf Uhrig eine Ausstellung mit Fotocollagen im Wormser Kulturzentrum. Anzeige & n e h c n u Br Foto: Visions-AD - Fotolia frühstücken geh’n... Stimmungsvolles Ambiente Hagenbräu Gasthaus Brauerei Frühstücksbuff f et an Sonn- & Feiertagen 14,50€ Direkt an der Rheinpromenade, Kaff f ee/Saft f ohne Ende Vielfältige Brauhausküche im „Hagenbräu“ / Sonntags großes Frühstücksbüfett (fst) – Qualitativ hochwertige Produkte im stimmungsvollen Ambiente am Wormser Rheinufer genießen: Mit r olgsrezept führen Michael diesem Erf Emde und seine Familie die jahrzehntelange Tradition der Brauhausküche „Hagenbräu“ seit nunmehr r olgreich fort. sechs Jahren erf Neben selbst gebrauten Bieren, einem kreativen Mitttagstisch zu fairen Preisen und einer ausgewogenen Abendkarte mit schmackhaftfen Gerichten nach Art des Hauses wird im Hagenbräu an jedem Sonn- und Feiertag ein reichhaltiges Frühstücksbüfffet aufgetischt. „Mit unserem kreativen Küchenteam im Rücken und tollen Produzenten aus unserem schönen Rheinhessen an der Seite haben wir hier im Hagenbräu ein Frühstücksbüfffet geschafffen, das allen kulinarischen Wünschen unserer Gäste gerecht wird“, sagt Inhaber Michael Emde, der im vergangenen Jahr rund 150 000 Gäste in seiner Brauhausküche mit direkter Rhein- Das Team des Hagenbräu sorgt dafür, dass es den Gästen an nichts mangelt. Archivfoto: Florian Stenner lange begrüßt hat. In zurückliegenden und auch im laufenden Jahr hat sich das Frühstücksbüfffet zu einer festen Institution im Hause Hagenbräu entwickelt. Frische Eierspeisen, Müsli, Käse- und Wurstplattten, Obst- körbe und unbegrenzt viele Heißgetränke: All das und noch viel mehr gibt es im Hagenbräu an jedem Sonn- und Feiertag für nur 14,50 Euro pro Person. „Die außergewöhnliche Lage und ein aufmerksamer Service sind da natürlich mitinbegrifffen“, scherzt Emde, der mächtig stolz auf sein gefragtes Frühstücksbüfettt ist. Für seine große Auswahl an regionalen Produkten erntet der ehemalige technische Leiter einer Großbrauerei nämlich immer wieder Lob von Gästen aus nah und fern. „Wir wollen unseren Gästen hier etwas aus der Region bieten“, betont r eist mit Blick Michael Emde und verw auf das Frühstücksbüfffet auf Fruchtkonfitüren und Wurst aus Worms sowie Imkerhonig aus Bechtheim. Und wem diese Produktpalettte aus den Händen der Erzeuger noch nicht genug ist, dem empfiehlt der Hagenbräu-Chef einen Blick in die Kuchentheke. Gemäß der Philosophie des Hauses werden auch sämtliche Kuchen und Torten frisch vom Küchenteam zubereitet. „Ich bin dann zufrieden, wenn meine Gäste über das Frühstücksbüfettt oder die Backwaren sagen: Das schmeckt ja wie Zuhause bei Oma!“, sagt Emde. Chrysler f ligheim Osthofen und Pfiff $#% $ ! " % % " in Vollzeit für unseren Kunden in Gernsheim sofort und unbefristet. Wir bieten: • unbefristeten Arbeitsvertrag • übertarifliche Bezahlung • gute Übernahmechance Office People Personalmanagement GmbH, Q4, 18, 68161 Mannheim Tel.: 0621/12476111, [email protected] Kennenlernen & Verlieben Kraftfahrer m/w zur Abholung von Schlachtnebenprodukten mit Führerscheinklasse CE (2 alt) und abgeschlossenen 95 Modulen ab sofort gesucht. Tel.: 06241-412949 oder E-Mail: [email protected] Immobilien & Vermietungen Mietgesuche: allgemein Von der Küste in die Weinberge! Selbstän-dig arbeitendes Paar mit Stubentiger auss dem Norden sucht zum 01.12.17 neuess Zuhause im Rheingau. 3-4 Zi, EG, WA Bad, EBK, Terrasse, Garten. Gerätschaf ten zur Gartenpflege sind vorhanden. K bis 750 €. ☎ 0176- 22263972 Unsere Auflage Ihre Reichweite! Zierliche Hausfrau, 58 J., 156 groß, verwit-wet, bin sehr liebevoll, bildhübsch, mitt schöner vollbusiger Figur. Ich koche gernn u. gut, bin fleißig u. ordentlich. Welcherr Mann möchte auch nicht mehr alleinee Er, 58 sucht schlanke Frau bis 54 J. au sein? Wäre umzugsbereit u. habe eig. WI/MZ. Meine Hobbies: Bin sehr natur Auto. Bitte rufen Sie heute noch an p verbunden, Fahrrad fahren, längere Spa ☎ 0151 – 62913878 ziergänge, angeln und mehr. ☎ 0611 95769139 ab 18 Uhr Er sucht Sie Süßer ER, Ende 40, sucht Praline (Sie)) zum vernaschen. Gerne am Tag oder im m Club. SMS 0152-27380997 Sie sucht Ihn Sonntagsbrunch – jeden So. 11.30 - 14 Uhr Vorspeisen-, Hauptgang- u. Dessertbufffet inkl. Frühstücksleckereien und Kinderspielecke, 27,50 € p.P., Kinder bis 12 Jahre 1 € pro Lebensjahr 67269 Grünstadt, Tel. 06359-8003-0, www.pfalzhotel.de Möchten auch Sie Ihr Brunch- und Frühstücksangebot bewerben? Wenden Sie sich gerne an uns! Wormser Wochenblatt · Berliner Ring 1a · 67547 Worms Hobbys & Interessen An- und Verkäufe allgemein Haushaltsauflösung in 55234 Kettenheim, Bahnhofstr.45, Sa. 29.07.17 von 9.00-16.00 Uhr. Von Möbel bis Hausrat. Viel Kristall, Zinn, Messing, Flohmarktartikel. Miteinander Gentleman sucht Lady (Alter egal) fürr abenteuerlustige Spritztouren mit Eis-schlecken. ☎ 0176-68310685 Urlaubsaktivitäten Mein Name ist Sissi, bin ein kleines Hundemädchen, 13 J. alt und suche für mein Frauchen 74 J. zwecks Freizeitgestaltung eine nette Dame. ☎ 0151 62441399 Tiermarkt Hundesitter für einen Collie. 3 Tage/Wo mittags gesucht. Bitte melden unter: [email protected] Herzlich Willkommen zum Tag der offenen Tür SA, 5. August 2017, 14–18 Uhr Orden/Urkunden/Uniformen/Fotos, sowiee Wohnungsauflösung in 65187 Wiesba-- Pro Animale für Tiere in Not e.V. alles v. deutschen Militär, von 1800 den Dostojewskistr. 19 am Donnerstagg Vermittlung „Fellosophie“ 1945, sucht Beamter - nicht gewerblich, den 27.Juli,, ab 10 Uhr für priv. Sammlung, zu Liebhaberpreisen. Adlerberg 36, 67547 Worms ☎ (06732)) 918205 od. 0178 - 6433546 Privatsammler sucht Ferngläser, Tel.: 06241/9731940 Fotoapparate, Militaria, Jagdsachen Zahle mind. 250 Euro für alle Porzellan-aus Haushaltsauflösungen und NachBRITEN, 21. J. seriöse Zucht, versch. Far-kopfpuppen. Suche auch Celluloid-, Stoff-Volkswagen lässen ☎0174/2161115 ben, BABYBOOM + "Sommerloch". Jetztt Barbiepuppen, Teddies u. Puppenstuben, sehr günstig kaufen und nach dem m mind. 30 Jahre alt. ☎ (06132)) 86075 Haushaltsauflösung. Privater Haus-Floh-Urlaub abholen. STB, geimpft, Gesund-markt. Sa (29.07.) + So (30.07.). Von 10 heitszeugnis, nur an NR, kein Freigang. VW BUS-ALLSTAR, auch zum verreisen,, Haushaltsauflösung:Porzellan,Glä16 Uhr. Haupptstr. 53,, 55278 Eimsheim. www.jjulianenbrunnen.de,, ☎ 06249-8674 Bj. 97, TÜV/AU 07/2018, 396tkm, 4.900, ser,Vasen,Küchenutensilien usw. €. ☎ 06731-7366 Samstag 29.07.2017-10.00 bis 18.00 Suche Zinn und Uhren aller Art für künstle Uhr. 64331 Weiterstadt, Mainzer Str.33 rische Arbeiten. Bitte alles anbieten, zahle faire Preise. ☎ 0611 71675760 Verschiedenes Großer Garagenflohmarkt am 29. + 30.Julii Zweiräder in Münster-Sarmsheim, Rheinstr. 81 a von 10-16 Uhr. Organisator / Helfer / gute Seele gesucht: BMW-Roller C1 mit Dach, 125ccm, orig. Golf Plus, 2.0 TDI, 140 PS, Autom., High-Wir sind eine junge kleine Restaurie-8800 km, HU/Reifen/Batterie neu, GaFzgg line, rot-metallic, Leder, Navi, Telefon, E rungswerkstatt für Oldtimer und Klassikerr nur im Sommer gefahren, sehr guterr 06/12, 49.000 KM, TÜV/ASU, WR, Rück und brauchen Deine Hilfe, Talent undd Zustand,, 3500,,- €. ☎ 06723-4760 f.-Kamera VB 12.500€ ☎ 0172/6111298 Zeit beim organisierten Aufbau unsererr Werkstatt. Alter, Geschlecht, Herkunft, Ausbildung völlig egal - Hauptsach Suche Komplette HaushaltsauflöSpass an alten Autos, Arbeitswille, zuver sung,Nachlass von Keller bis DachPkw-Markt allgemein: lässig, beständig, ordentlich und finanziel boden, Partykeller, Werkstatt, Garage unabhängig solltest du sein, denn unser 01520-4001702 Gesuche momentane Vergütung ist noch über Berufssoldat a.D., Militärhistoriker, durchschnittlich schlecht :-) Gerne auc sucht zu Liebhaberpreisen: Orden, Rentner/innen, denen zu Hause di Abzeichen, Fotos, Dokumente, UniDecke auf den Kopf fällt. Wir freuen un formteile, Helme, Mützen, AusrüsALT AUTO ABHOLUNG auf deinen Anruf: Alze 01520.6765757. tungsgegenstände, Bücher etc von auch ohne Brief & mit Unfall Militär u. uniformierten Organisationen,von 1813-1945, auch im schlechHausmeister (alter Schule) Allround( 01 60 - 30 00 181 teren Zustand, für Militärhistorische Handwerker sucht ab sofort neue HerSammlung. Amtl. Sammlergenehmiausforderungen ☎ 0171 4522860 Suche PKW von privat! suche ein gung vorhanden! ☎ 06733-4869850 PKW mit Klima! auch mit optischen od. 0151-10660669. Wer sucht einen Fensterputzer ☎06154// oder technischen Mängeln! Bitte alles 602446 Oder sprechen Sie Ihre Telefon-anbieten! ☎ 0162 333 92 00 numer auf den AB,, Privat anPrivat Dame sucht Gobelinbilder, SilberbeAntiquitäten, Kunst, steck, Porzellan, Kristallgläser, Uhren, Münzen, Schallplatten, -spieler, Schmuck und Teppiche Nutzfahrzeuge: Modeschmuck, Nähmaschinen, PerüReiseanzeigen cken, Orden (Dt. Reich), alte FotoapGesuche allgemein parate, Briefmarken u.v. m. aus Omas Zeiten. ☎: 0621-16649077 Legaci, 4x4-Kombi, 113 TKM, TÜ ÜV/ASU U neu, 8-f. ber., Klimatr., 2 x el. SD, vollee Ausst.,, 1.980,,- € VHB;; ☎ 0176-63042494 Dom.Paar,gepflegt sucht eine devote Bii Frau ab 25 gepflegt für dauerhafte eroti-sche Treffs zu dritt im Raum Mainz/Wies Ich heiße Gabriele, bin 63 Jahre, verwit-baden + 25 km. ☎ + SMS.0176 wet, attraktiv, ich gehöre zu den Frauen, 83217250 Keine Männeranrufe!! die gerne einen Mann verwöhnen u. umsorgen (kann wunderbar kochen), Paar Mitte 50 sucht nette gepflegte Bi Frauu deshalb sehne ich mich nach einem lie für erotische Treffen zu dritt. Trauen Siee bevollen, zärtlichen Partner, der gut z sich ☎ 015732533247 mir ist. Lassen Sie uns doch einfach ma E r sucht Frau / Paar, gerne auch Anfänger-telefonieren - vielleicht haben wir j paar, gerne gr. OBW, mollig o. schlank, Glück. v ☎ 0160 - 7047289 für Erotiklust int. ☎ 0176 - 62248797 Judith, 71 J., 158 groß, eine attraktive, gepflegte Frau, sehr jung geblieben mi Er 55 aus Alzey sucht Frau (gerne gebun-den) für gelegentliche Treffen oder Dau-- Bastler sucht Traktor bis ca. 60 PS, auchh viel Herz u. Verstand, eine leidenschaftli Bingen-Gaulsheim, Kindersachenbasar,, erfreundschaft 015232766320 rep. bed., Marke egal, ☎ 06762-4013711 che Köchin u. Hausfrau. Ich suche üb. p Sonntag, 20.8.2017 i. d. Rheinauenhallee ab 15.00 Uhr einen bodenständigen Mann bis ca. 8 Besuchbar am 28.07 und 29.07, Sie, 42 J., 14-16 Uhr, Schwangereneinlass 13.300 J., mit dem ich eine glückliche, gemein Uhr m. einer Begleitperson, nur nochh für Ihn, Sie und Paare, ☎ 0163-8321014. same Zukunft planen kann, auf Wunsc wenige Tische unter: Michaela.holling@ @ Er 47 J. für Sie, Ihn und Paare, ☎ 0157 auch bei getrenntem Wohnen. ☎ 0151 web.de, organisiert vom TUS 1908 e.V. 51984257 62913877 Zweiräder: Bin en-Gaulsheim Er, 53/1,86/94.., Nichtraucher, sucht nettee Gesuche Ich, Anita, 67 J., verwitwet und kinderlos, Sie für gem. Unternehmungen im Raum m Einrichtung Damenmode-Boutique sehe sehr gut aus, habe eine traumhaftee MZ/WI . ☎/SMS 01573/2087276 zu verkaufen (Geschäftsauflösung): Figur mit schöner Oberweite. Ich mag diee Natur, bin einfühlsam, optimistisch u. Er 51 J., leidenschaftlicher Dessousträge Div. Puppen, Schienensystem, SpieB astler sucht Mofa, Moped, Motorrad, Old steht gerne reifen Damen als Butler z humorvoll, wandere u. koche gerne, abe gel, Tresen, Kühlschrank, Kleinteile /Youngtimer, Traktor auch rep. bed. Diensten. ☎ 0152/38068972 die meiste Zeit bin ich ganz allein u. fühl etc.- Anfragen unter ☎: 06241/206385. ☎ 06762-401371 ab 15.00Uhr mich sehr einsam. Bitte rufen Sie an üb. pv, Sie dürfen auch älter sein. ☎ 0151 20593017 Freizeit- und Witwe Ute, 74 J., bin eine warmherzige, lie-bevolle, gute Frau, nicht ortsgebunden, mit schöner weiblicher Figur, vollbusig. Ich bin bescheiden, anpassungsfähig u. zärtlich, schätze ein ordentliche Zuhause u. gemütliche Fernsehabende. Ich fahre gern Auto u. würde Sie auc besuchen um alles weitere zu bespre chen. v ☎ 06151 - 1014071 Tel. (06241) 20 59 30 • [email protected] Stratus 2,5 LX, Autom., EZ 2001, 142 TKM, met., Vollausst., Scheckheft b. Chrysler, Kinderautositz (15-36 kg), wenig gebr., wiee Wegen Umzug: Verschiedene Größen, neu, 3-Punktgurt, Aufprallschutz, Sitzver-TOP-Zust., TÜV 12/17 (auf Wunsch neu), Damen- u. Herrenkleidung, Schuhe, stärkung etc. von Großeltern umstände VHB 1.900 € ☎ 01521-1707193 Taschen, Geschirr, Werkzeug, günsti halber VHB 60 - ☎ 0611-463426 abzu eben. ☎ 0176-87774278 Chrysler, Bj. 98, 7-Sitzer, TÜ ÜV + ASU 4/18, Servo, Zentral, el. Fensterh., Klima, Air Angelausrüstung/Angelgeräte, auch alt, Sammler kauft freie Waffen (kurz o.lang)/-zu kaufen gesucht. ☎ 0151 - 22073330 ba 950 - € ☎ 0157/74961567 Militaria aller Art! Alles anbieten! Zahlee Bestppreise! ☎ 0160/2470070 Privatsammler sucht Porzellan, Gemälde, Kunstgegenstände, Musikinstrumente, Gartenflohmarkt privat, So, 30.07.2017, Briefmarken + Münzen, Uhren, Nach 12-16 Uhr, Dr.-Heinr.-Rosenhaupt-Str. 6, Subaru lässe und Pelze. ☎ 0160-92531339 55122 Mainz- Martin-Luther-Kin -Park Kommissionierer (m/w) **** Pfalzhotel Asselheim Motor & Verkehr Beruf & Karriere Wir suchen An allen anderen Tagen Frühstück nach Karte Am Rhein 3 in 67547 Worms, Tel.: 06241-921100 Wohnwagen/Caravaning: Gesuche Wir kauffen Wohhnmobbile+Wohhnwagenn 03944-336160 www.wm-aaw.de Fa. Urlaub im Westerwald: schöne waldreichee Gegend, familiäre Atmosphäre, auff Wunsch Abholung am Haus, Vollpensio 40,-€ Pension A. Kühn, 65599 Dornburg Dorndorf. ☎ 06436-1823 Sammler kauft Zinn, Bestecke, Porzellan, Nähmaschinen bei seriöser Abwicklung. Bitte alles anbieten. Auch Sa+So. ☎: 06134-5646318 Schonach/Schwarzwald, schöne FeWo, Südbalkon, bis 4 Pers., Hallenbad, Hundd erlaubt,, Brötchenservice. ☎ 069 - 4631144 Kur an der Polnischen Ostseeküste i Bad Kolberg, 14 Tage ab 399 €, Hausab holun ☎ 0048947166423 Werden auch Sie zum Helfer. German Doctors e.V. Löbestr. 1a | 53173 Bonn Tel.: +49 (0)228 387597-0 [email protected] Spendenkonto IBAN DE12 5206 0410 0004 8888 80 BIC GENODEF1EK1 www.german-doctors.de Ü worms FEIERT FESTSPIELE! 16 | HINTER DEN KULISSEN „Die einzigen Waffffen sind das Wort und das Argument“ Thomas Laue über seine Aufgabe als Dramaturg bei den Nibelungen-Festspielen / Bindegliedfunktion zwischen Autor und Regisseur Von Joachim Bonath Ein paar Schritte nur sind es für den Dramaturgen – ein riesengroßer jedoch für die Aufführung des Stücks von Albert Ostermaier. Zum ersten Mal in der langjährigen Geschichte der Festspiele nämlich werden Versatzstücke aus Wagners „Ring des Nibelungen“ erklingen. auch in diesem Jahr wieder Regie führt, lässt Laue hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Letztes Jahr hatte ihn Intendant Nico Hofmann gefragt, „ob ich Wiederholungstäter werden will“. Natürlich wollte er, zumal alles stimmte, die Zusammenarbeit mit Nico Hofmann, der Stadt, dem Team der KVG und die einmaligen Arbeitsbedingungen in der Nibelungenstadt. Bislang noch als Chefdramaturg am Schauspiel Köln, wird der studierte Germanist, Philosoph, Theater-, Film-, und Fernsehwissenschaftler dann ab 2018 neben seiner neuen Aufgabe als Chefdramaturg der Ufa auch als künstlerischer Leiter zusammen mit Nico Hofmann und dem KVG-Team das Programm für die nächsten Jahre austüfteln. Wagner fasziniert Änderungen stehen an Die Idee, auf die „Wagnerkarte zu setzen“ habe ihn von Anfang an fasziniert, „und die Brüder Vivan und Ketan Bhatti gehen mit Wagners Musik auf ganz spezielle Weise um: Einerseits arrangieren sie die Kompositionen mit arabischen Instrumenten als Schauspielmusik völlig neu, andererseits lassen sie ihn mit zwei Opernsängern im gesanglichen Original erklingen. „Das ist schon eine ziemliche Meisterleistung und auch für die Festspiele nochmal ein besonderer Schritt“, so Laue. Draußen hat es ein wenig getröpfelt, also rein ins „Sapori“. Salat und Wasser sind serviert, was ihn Und da wird sich einiges ändern. „Anders als in den letzten drei Jahren, als dreimal hintereinander ein neues Stück von Albert Ostermaier die Grundlage für die Inszenierung war, haben wir uns jetzt entschieden, diese Paarung jedes Jahr neu zu mischen“, verrät der Dramaturg – Zukunftsmusik. Schon jetzt, wenn bei der Probe auf der riesigen Bühne die Westseite des mächtigen Domes in jenes „goldene Licht“ getaucht und die Vision von Thomas Laue Wirklichkeit geworden ist, kann die Premiere mit der Live-Musik aus Wagners Ring nicht mehr weit sein. WORMS – Wenn am 4. August „Glut. Siegfried von Arabien“ Premiere haben wird, hat Thomas Laue seine Arbeit als Dramaturg bei den Nibelungen-Festspielen weitgehend beendet. Noch aber ist es nicht so weit. Zwischen den Proben traf er sich mit dem Wochenblattt im Restaurant „Sapori“. Dramaturg Thomas Laue im Gespräch mit Wochenblatt-Mitarbeiter Joachim Bonath. keineswegs daran hindert, immer wieder auf die günstigen Arbeitsbedingungen in Worms, die Herausforderung der Uraufführung sowie die Einzigartigkeit der Aufführung vor der Kulisse des mächtigen Domes einzugehen: „Ich sehe immer dieses Bild vor mir – die Westseite des Domes wird von der untergehenden Sonne in goldenes Licht getaucht, und plötzlich erklingt vor dieser unglaublichen Kulisse eine Arie von Wagner. Man muss diesen Dom immer mitdenken, man muss diesen Ort mitdenken, man muss diese Stadt mitdenken – und das ist das Einzigartige und Tolle: Sie können die Inszenierungen, die dort vor dem Dom entstehen, nicht einfach in irgendein x-beliebiges Theater verfrachten, das würde nicht funktionieren. Die Inszenierungen der Nibelungen-Festspiele wirken nur hier, auf dem Domplatz.“ Man merkt ihm die Begeisterung an, mit der er von seiner Arbeit im Allgemeinen und von der Besonderheit bei den Wormser Festspielen berichtet. Der Dramaturg sucht – in Absprache mit dem Intendanten – den Autor und Regisseur. „Die Paarung ist das Wichtigste, also, wer schreibt diese Stücke und wer inszeniert diese Stücke?“ Ist diese Frage geklärt, geht es an die Entwicklung des Stücks, feilt der Foto: Rudolf Uhrig Dramaturg mit dem Autor und dem Regisseur am Text, bis die letzte Fassung steht. „Die einzigen Waffen des Dramaturgen sind das Wort und das Argument“, weiß der Theaterwissenschaftler. Was folgt, ist die Umsetzung, Besprechung mit dem Regisseur, den Schauspielern – eine sehr komplexe Aufgabe. Einmal mehr bei den Nibelungenfestspielen: „Hier entsteht – bis auf das eine Mal, als Hebbel gespielt wurde – jedes Jahr auf einer riesigen Bühne eine komplett neue Uraufführung. Das ist eine unglaubliche Herausforderung“, so Laue. Gerade auch in die Zukunft der Festspiele gedacht. In diesem Jahr endet nämlich mit „Glut. Siegfried von Arabien“ die Trilogie von Ostermaier. Der Erfolg des letztjährigen Stückes mit dem jungen Regisseur Nuran David Calis, der rfäusten Bühnenelemente aus der Garage Von Handgranaten und Panzerf Petra Mankel ist für die Requisiten zuständig / „Etzel-Lager“ im Fundus Waff ffenmeister Uwe Haaß sorgt dafür, dass es auf der Bühne martialisch zugehen kann Von Christine Dirigo Von Christine Dirigo WORMS – Soll die kleine Tischlampe nun mit Strom oder Akku betrieben werden, soll die Birne dimmbar sein oder nicht? Über diese Frage diskutiert Requisiteurin Petra Mankel mit einem Mitarbeiter. Aber dazu müssen sie erst wissen, wo die Lampe eingesetzt wird und die Entscheidung wird vertagt bis zur Probe am Nachmittag. „Kein Problem, ich kann sie dementsprechend umbauen“, meint der Mitarbeiter. Das kleine Gespräch zeigt, dass die verschiedenen Gewerke bei den Nibelungen-Festspielen sehr gut zusammen arbeiten können, was am Theater nicht immer der Fall ist. Seit 2002 ist Petra Mankel dabei. „Allerdings konnte ich nicht immer die ganze Zeit zur Verfügung stehen. Manchmal war ich nur zu den Dreharbeiten im Einsatz, zum Beispiel im Park des Herrnsheimer Schlosses“, erklärt die Requisiteurin, die unter anderem für das ZDF arbeitet. Seit vier Jahren ist sie in Vollzeit bei den Festspielen tätig und immer hat die Requisite ihren Platz in der Garage auf der Nordseite des Doms. „Darum beneiden mich viele, weil es hier immer trocken ist“, lacht Petra Mankel. Für die meisten an- deren Gewerke sind Container aufgestellt worden. Ihr Job ist, alles zu besorgen, was auf der Bühne steht und dafür gehen ihr Pascal Simon und Andreas Gerner zur Hand, der zur Hälfte beim Waffenmeister mitarbeitet. Dabei bedient sich die Requisiteurin unter anderem aus dem umfangreichen Fundus des Mitsponsors ZDF. Anderes ist speziell für das Stück hergestellt, wie beispielsweise der Tisch für die Essgruppe in diesem Stück. „Den haben wir selbst gemacht und zwar aus alten Stühlen und einer neuen Tischplatte, damit er stabil genug ist, den er soll einen Schauspieler tragen können“, verrät sie. Recherche im Netz Seit etwa zwei Jahren hat sich ihr Job verändert, denn inzwischen läuft viel Recherche über das Internet. „Das hat zum einen große Vorteile wegen der Reichweite. Man muss nicht überall herumfahren und die Dinge zusammensuchen“, berichtet Mankel. Auf der anderen Seite kann es aber danebengehen, wenn man die Dinge vor dem Kauf nicht persönlich angefasst und in Augenschein genommen hat. „Man verschätzt sich schnell wegen der Größe und der Stabilität“, hat sie die Erfahrung gemacht. Zum Beispiel im Petra Mankel in ihrer Garage, in der die Requisiten aufgehoben werden. Über die kleine Lampe recht auf dem Tisch ging die Diskussion am Anfang des Artikels. Foto: Christine Dirigo vergangenen Jahr, als sie im Internet gefundene Hochstühle bestellte und sich dann herausstellte, dass diese weitaus wackeliger waren als gedacht. Dann mussten sie umgebaut werden, damit die Schauspieler sicher darauf sitzen konnten. Ein Paravent sollte für „Glut“ neu bezogen werden und zwar mit einem orientalischen Teppich, den Mankel in Mainz fand. „Der war perfekt von der Größe, aber es war der Lieblingsteppich des Händlers. Auf ihn machte es keinen Eindruck, dass wir ihn für die Aufführung haben wollten. Aber er war immerhin dann doch Geschäftsmann genug, um ihn an uns zu verkaufen“, merkt die Requisiteurin an. Je schneller sie alles besorgen kann, was die Schauspieler für das Stück brauchen, desto besser. Es gibt Stücke, die immer mal wieder zum Einsatz kommen, wie zum Beispiel die kleinen Tische, die seit 2002 dabei sind. Sie sind handlich, haben schon oft einen neuen Anstrich erhalten und sind vielseitig verwendbar. Die 2016 verwendeten osmanischen Becher und Krüge waren hingegen teuer in der Anschaffung und werden in diesem Jahr erneut benutzt. „Wir haben ein ganzes Etzel-Lager. Dort heben wir viele orientalische Sachen auf, die nochmal gebraucht werden können“, erläutert Mankel. Sie ist einer der wenigen bei den Festspielen, die damals übers Arbeitsamt an ihre Stelle kam. „Früher war es so, da musste man sich immer arbeitslos melden, wenn ein Job vorbei war. Und in so einer Phase hat mich das Arbeitsamt angerufen und mir gesagt: ‚Frau Mankel, wir hätten da was für Sie‘, und so bin ich zu Dieter Wedel gekommen“, erinnert sie sich lachend. Und dass sie immer noch dabei ist, zeigt ihre große Verbundenheit zu den Nibelungen. „Es ist eine Ehrensache, hier mitzumachen“, betont sie. WORMS – „Wenn etwas fertig werden muss, machen wir das fertig“, betont Waffen- und Rüstmeister Uwe Haaß. Da wird nicht groß auf die Uhr geschaut, wichtig ist, dass er im Zeitplan liegt. Er ist zudem Pyrotechniker, Kampfchoreograph und zuständig für die Spezialeffekte. Durch seinen Umgang mit Waffen ist er polizeilich kontrolliert und zertifiziert und darf alles Mögliche mit sich führen, was gerade im Auto für den Transport wichtig ist. Eine Sprengstofferlaubnis hat er ebenfalls. Am Theater arbeitet man mit entschärften Waffen. Aber nicht nur echte Karabiner K98 sind in diesem Jahr auf der Bühne zu sehen, es gibt vieles, das nur so aussieht, als sei es gefährlich und habe große Sprengkraft. „Wie die Panzerfaust, die zum großen Teil aus Stahlrohren besteht, oder die selbstgemachten Stielhandgranaten. Das Ganze hat kaum etwas gekostet, wir müssen ja auf das Budget achten“, lacht Haaß. Granaten aus Dosen Ein Modell einer Stielhandgranate, eine deutsche Granatenform aus dem Ersten Weltkrieg, kostet rund 70 Euro, was viel Geld ist. Die Mitarbeiter haben viel Mais gegessen und die leeren Dosen gesammelt. In ein paar Stunden Arbeit hat Uwe Haaß die „Granaten“ kostengünstig aus Besenstielen, Maisdosen und Wasserfl flaschenverschlüssen nachgebaut. „Glut“ spielt im Ersten Weltkrieg und auf der Bühne wird unter anderem mit „Pistolen 1911“ gearbeitet, die damals zum Einsatz kamen. Für die Schauspieler ist es wichtig, dass die entschärften Waffen das richtige Gewicht haben. „Eine Wasserpistole aus Plastik kann nicht funktionieren. Das sieht man als Zuschauer sofort, genau wie wenn ein Koffer leer Uwe Haaß (r.) schaut sich die „Panzerfaust“ von Andreas Gerner an. Er hält eine der selbst gebauten Handstielgranaten in der Hand, eine weitere steht auf der Werkbank. Foto: Christine Dirigo getragen wird“, betont der Waffenmeister. Unter anderem bringt er den Schauspielern den korrekten Umgang mit der Waffe bei, beispielsweise das Durchladen. In diesem Stück wird es einen Flammenwerfer geben und Haaß wird ihn selbst bedienen. „Das ist nicht das erste Mal, dass ich auf der Bühne zu sehen bin. Oft werde ich in Kampfszenen eingesetzt oder bei Dieter Wedel war ich auch einmal als Statist auf den Brettern, weil er von meinem Gesicht so beeindruckt war und mich unbedingt dabei haben wollte“, meint Haaß. Eigentlich arbeitet er lieber hinter den Kulissen. Aber wenn es sein muss und seine Sachkenntnisse gefragt sind, spielt er mit, wie eben mit dem Flammenwerfer. Zu seinem Job bei den Festspielen ist er durch seinen Vorgänger Karsten Rischer gekommen, der ihn 2013 dazugebeten hat, weil er Unterstützung brauchte. Und im Jahr darauf hat er das Amt selbst übernommen. „Durch mein ‚schräges‘ Fachwissen, das ich habe, werde ich gesucht“, erklärt der Waffenmeister. Sein Vater war be- reits Sportschütze und Uwe war von klein auf bei der Jagd dabei. Später hat er asiatische Kampfausbildungen gemacht, darüber ist er zum mittelalterlichen Fechten gekommen und hat jahrelang in dem Bereich in England und für die BBC gearbeitet und unter anderem Mittelalterturniere geleitet. Kreativität gefordert Mit dem Theater wollte er sich eigentlich nicht befassen. „Aber es ist doch ganz anders gekommen“, sagt Haaß lachen, der zwar sehr martialisch aussieht mit seinen Tätowierungen und seinen kurz geschorenen Haaren, aber charakterlich ganz das Gegenteil davon ist. Er wurde gleich von den Schauspielern respektiert, die Arbeit macht ihm großen Spaß, gerade weil es nicht die typischen Bürozeiten sind, und weil seine Kreativität gefordert ist. „Ich geh oft in den Baumarkt und seh gar nicht mehr den Meißel, sondern das Messer, das ich daraus schleifen kann“, verrät er. Haaß hat sogar für Mehmet Kurtulus einen Blindenstock geschnitzt, nicht schön gerade, sondern etwas krumm, im orientalischen Stil. Haaß arbeitet mit den anderen Gewerken zusammen, zum Beispiel mit der Kostümbildnerei. Er braucht oft Stoffmuster, um zu prüfen, ob das „Blut“ wieder rausgeht. Er repariert außerdem Schuhe und hat sich gerade von den Kollegen kleine „Blutbeutelchen“ machen lassen, die neben Kunstblut teilweise Schwämmstücke enthalten. Das gibt einen besseren Effekt. „Es ist unglaublich, was hier für Künstler arbeiten und wie viel die drauf haben. Da fflliegt einem glatt das Blech weg“, sagt Haaß, der selbst ein Alleskönner ist. Andreas Gerner, ein gelernter Schlosser, arbeitet halb bei ihm mit, den anderen Teil verbringt er in der Requisite. Haaß hält große Stücke auf ihn und ist verwundert, das Gerner immer noch außerhalb der Festspiele auf Arbeitssuche ist. Wichtig für Haaß ist, dass die Schauspieler aufgrund seiner Vorbereitung gut spielen können. „Und wenn die Zuschauer das auch noch glauben, dann ist es perfekt“, meint er. Ü worms FEIERT FESTSPIELE! DAS AMBIENTE | 17 Erlebnis für alle Sinne Kultur und Genuss in Deutschlands schönstem Theaterfoyer Von Torben Schröder WORMS – Bei den Nibelungenfestspielen soll nicht nur das kulturelle, sondern auch das kulinarische Angebot hochwertig sein. Für die Menüs, die es auf dem Festivalgelände geben wird, sorgt der Mainzer Betrieb Gaul’s Catering in diesem und den kommenden beiden Jahren als off ffizieller Partner der Festspiele. „Genuss ist ein Erlebnis für alle Sinne“, lautet das Motto im Heylshofpark, im Dinnerzelt, beim Burgunder-Kulinarium, an den Food Containern sowie in den Bars und Lounges. „Die Range an Genüssen ist eine Mischung aus Fine Dining mit Reservierungsmöglichkeiten im Dinnerzelt und einer permanenten kulinarischen Versorgung im Park“, erläutert Andreas Gaul. Reichhaltiges Angebot Im Dinnerzelt wird es ein Dreigang-Menü geben, auch in der vegetarischen Variante. Zudem kann à la carte bestellt werden. Kurz entschlossene Gäste können an verschiedenen Stationen von Salat über Sushi bis Pasta und Risotto fündig werden. Kartottelrösti mit BBQ-Lachs, Pasta, Burger und Salat gibt es an den Food-Containern. In der Rheinhessen Lounge stehen außerdem Flammkuchen und herzhaftes Gebäck zur Auswahl. Am Premierenabend werden mehrere Top-Köche aus Rheinland-Pfalz vor Ort sein. 20 Köche, 40 Servicekräft fte An den übrigen Abenden sind allein im Dinnerzelt 20 Köche und 40 Service-Kräfte im Einsatz. Bereits zur Tradition geworden ist das Burgunder-Kulinarium, das gemeinsam mit Rheinhessenwein am 14. August im Dinnerzelt angeboten wird, wenn die Festspiele eine Pause einlegen. Der Starkoch Klaus Heidel hat ein Viergang-Menü zusammengestellt, zu dem sieben TopWeine aus Rheinhessen gereicht werden. Die rheinhessische Weinkönigin Laura Lahm und Sommelière Petra Mohr führen durch den Abend, das Donati Swing Ensemble sorgt im Heylshofpark für die musikalische Umrahmung. Inklusive Weinauswahl liegt der Preis bei 95 Euro. Wenn vom 4. bis 20. August der Heylshofpark wieder zu einem der schönsten Theaterfoyers Deutschlands wird, sind auch fünf Wormser Weinbaubetriebe in der Rheinhessen-Lounge dabei. „Es bleibt der sehr positive Eindruck, dass die Stadt Worms einige Weingüter beheimatet, die den nationalen und internationalen Vergleich nicht zu scheuen brauchen.“ Götz Drewitz, Dozent an der Deutschen Wein- und Sommelierschule Die Weingüter Hartmann (Herrnsheim), Keller (Pfiffligheim), Knab (Pfeddersheim), Müsel (Herrnsheim) und Weinmann (Abenheim) werden sich an jeweils drei Tagen in einem der typischen weißen Pagodenzelte auf der Terrasse des Museums Heylshof mit bis zu drei ihrer Weine präsentieren. Die Stimmungsvolles Ambiente im Heylshofpark: Kreatives Catering muss zum Kulturgenuss passen. Auswahl traf eine Jury im Rahmen einer Blindverkostung unter Leitung des Dozenten an der Deutschen Wein- und Sommelierschule, Götz Drewitz, mit Festspiel-Geschäftsführer Sascha Kaiser sowie Bernd Leitner (Tourist Information Worms) und Volker Roth (Stadtmarketing Nibelungenstadt Worms). Von bestechender Qualität Der Heylshof wird an den Festspieltagen stimmungsvoll in Szene gesetzt – und dabei, passend zum Untergang der Burgunder, immer wieder in blutrotes Licht getaucht. Foto: Rudolf Uhrig „Zunächst gab es eine kleine Überraschung bei den angestellten Weinen“, erzählt Drewitz: „Man erwartet bei Wormser Winzern vor allem Riesling und vielleicht die Burgunder. Die Palette der eingereichten Rebsorten umfasste aber auch einige hervorragende Sauvignon Blancs und sogar Raritäten wie Grünen Veltliner oder Blauen Silvaner – beide von bestechender Qualität, wie im Übrigen alle verkosteten Weine von sehr guter Qualität waren.“ Der Sommelier betont: „Es bleibt der sehr positive Eindruck, dass die Stadt Worms einige Weingüter beheimatet, die den nationalen und internationalen Vergleich nicht zu scheuen brauchen, und es durchaus noch mehr Weingüter verdient hätten, sich unter den ersten fünf zu platzieren.“ Zu den Stammgästen bei der Bewirtung im Park zählt das Pfeddersheimer Weingut von Oliver Knab und Gabi Jäger, das nun erstmals auch die RheinhessenLounge bestückt. „Es ist eine schöne Geschichte, dass wir dabei sind und dass die Qualität so gut ist, dass wir immer wieder eingeladen werden“, freut sich Knab. Der Zehn-Hektar-Familienbetrieb ist auch beim Backfischfest oder dem Jazzfestival vertreten und steuert bei den Nibelungenfestspielen schon traditionell einen Grauburgunder bei. Archivfoto: Rudolf Uhrig In der Festspielzeit sorgt die Illumination im Park des Heylshof für ein prächtiges Farbenspiel. Foto: Rudolf Uhrig ffekt Ein Multiplikationseff In der Lounge werden zudem ein Riesling von der Premiumlage St. Georgenberg, die für Pfeddersheim traditionelle Scheurebe sowie ein Chardonnay aus dem Hause Knab gereicht. „Immer wieder kommen Kunden, die unsere Weine bei den Festspielen getrunken haben, vorbei“, spricht Oliver Knab von einem Multiplikationseffekt. Ebenso wichtig: Er ist stolz, Teil der Winzer zu sein, die den Wormser Wein präsentieren. Unser Foto zeigt eine Impression von einem festlich eingedeckten Tisch im Dinnerzelt. Foto: Denise Seeliger „Herzstück“ der Nibelungen-Festspiele kann ganzjährig sprudeln ffentlicher Hand ermöglicht Sanierung der Brunnenanlage im Heylshofpark / Zur Premiere fließt wieder Drachenblut Initiative von Privatunternehmen und öff Von Gunter Weigand WORMS – Der Brunnen im Heylshofpark ist unbestreitbar ein elementarer Bestandteil des stimmungsvollen Ambientes, das von Besuchern der Nibelungen-Festspiele sehr geschätzt wird. Viel hätte jedoch nicht gefehlt, und diese Attraktion wäre für immer verloren gewesen. Rostige Rohre, durchlässige Dichtungen: Die Anlage war in die Jahre gekommen und drohte ohne Sanierung komplett auszufallen. Dank einer unbürokratischen Kooperation von Privatunternehmen und öffentlicher Hand kann das „Drachenblut“ auch künftig zu den Festspielen durch den Brunnen plätschern. Die von KVG-Geschäftsführer Sascha Kaiser als „Herzensprojekt“ bezeichnete Sanie- rung war sogar so umfassend, dass der Brunnen nun ganzjährig in Betrieb bleiben kann. „Zurückbauen oder sanieren“, so Oberbürgermeister beschreibt Michael Kissel die Entscheidung, vor der die Festspielmacher im Frühling standen. In den vergangenen Jahren war die Vorgehensweise stets so gewesen, dass der Brunnen für die Festspiele notdürftig fit gemacht worden war und nach dem letzten Veranstaltungstag wieder abgeschaltet wurde. Die gesamte Technik sei aber so verrottet gewesen, so der Stadtchef, dass dies keine Option mehr gewesen sei. Aber nun sei eifrig gebohrt und gewerkelt worden, so Kissel, „damit das schönste Theaterfoyer Deutschlands wieder in dem Glanz erstrahlt, wie wir es gewohnt sind.“ Da der Brunnen nun auch außerhalb der Festspielzeit wieder fröhlich sprudeln wird, stelle er nun für die Touristen, die den Heylshofpark besuchen, ein „glanzvolles Highlight“ dar, so der Oberbürgermeister. „Es wurde eifrig gebohrt und gewerkelt, damit das schönste Theaterfoyer Deutschlands wieder in dem Glanz erstrahlt, wie wir es gewohnt sind.“ Michael Kissel, Oberbürgermeister Manuel Bruckner (v.l.), Hans-Dieter Gugumus, Olaf Mückain, Marc Radmacher (SFB Projekt), Oliver Schmidt, OB Michael Kissel, Uwe Franz und Festspiel-Geschäft ftsführer Sascha Kaiser freuen sich über die Sanierung des Brunnens. Dieser wird künft ftig das ganze Jahr über in Betrieb sein und den Heylshofpark für Touristen noch attraktiver machen. Foto: Rudolf Uhrig Sascha Kaiser erläutert, wie es dazu kam, dass das „Herzstück der Nibelungen-Festspiele“ so schnell und bürokratisch gerettet werden konnte. Anfang April habe er mit Baudezernent Uwe Franz und Marc Radmacher von der SFB Projekt GmbH zusammengesessen und überlegt, wie die Sanierung in Angriff genommen werden könnte. Die Stiftung Kunsthaus Heylshof, Eigentüme- Diesen prachtvollen Anblick können die Besucher der Nibelungen-Festspiele auch in Zukunft ft genießen. Auch in diesem Jahr wird wieder Drachenblut im Brunnen des Heylshofparks sprudeln. Archivfoto: Rudolf Uhrig rin des Brunnens, verfügt nicht über die notwendigen Mittel, doch ein Rückbau war für das Triumvirat keine Option. Marc Radmacher brachte Oliver Schmidt, dem Inhaber der in Bechtheim ansässigen Firma Schmidt Kunststofftechnik, ins Spiel. Der nahm im Mai mit seinem Team die Sanierung der 30 Meter langen, 2,50 Meter breiten und 50 Zentimeter tiefen Anlage in Angriff. Das Team, an dem auch der Malerbetrieb von Uwe Heilmann (Worms) und Mitarbeiter des Entsorgungs- und Baubetriebs der Stadt Worms (ebwo) beteiligt waren, entfernte unter der planerischen Leitung von Dieter Rauh, Chef der städtischen Abteilung Grünflächen und Gewässer, defekte Beschichtungen, erneuerte das komplette Rohrsys- tem und reinigte die Becken. Die Gesamtkosten für die Maßnahme betragen rund 11 000 Euro, darin sind die geleisteten Arbeitsstunden der beteiligten Unternehmen eingerechnet. Nun ist also das „Herzstück der Festspiele“, wie Sascha Kaiser den Brunnen nennt, wieder in bester Verfassung. Und kann nun auch ein Herzstück für den Heylshofpark sein. Ü worms FEIERT FESTSPIELE! 18 | FESTSPIELE IN DER REGION Von Burgruinen und Freilichtbühnen Dramen, Komödien und Thriller oder: Wie andere Städte ihre Festspiele feiern OPPENHEIMER FESTSPIELE Zwischen August und Oktober finden jährlich die r estspiele im Kulturkeller der Stadt Oppenheimer Theaterf und auf der Burgruine Landskron stattt. Seit 2009 werden die Festspiele der Stadt durch Jugendtheaterauffführungen unter anderem des Oppenheimer Gymnasiums sowie durch r estival erw r eitert. Der Schwerpunkt liegt bei ein Schlagerf Shakespeare-Auffführungen in der Burgruine. Dazu kommen Kinder- und Jugendtheaterauffführungen sowie Kabarettt und Jazz im Kulturkeller. Die Kosten für eine Festspielsaison liegen bei rund 90000 Euro. Ein Dritttel des Geldes stellt das Land im Rahmen des r ügung, ein weiteres Dritttel schießt die Stadt Kultursommers zur Verf zu. Der Rest kommt von Eintritttsgeldern und Sponsoren. Am Freitag, 25.August, findet auf der Burgruine Landskron die Premiere des von der Bremer Shakespeare Company dargebotenen Dramas Foto: Stadt Oppenheim „Richard III.“ stattt. HEPPENHEIMER FESTSPIELE ei Rh n BURGSPIELE ALTLEININGEN Die Burgspiele Altleiningen wurden 1980 anlässlich der 1 200-Jahr-Feier der Gemeinde Altleiningen von Willy Rechner ins Leben gerufen. Ursprünglich wurde nur an eine einmalige Auffführung gedacht, doch das Publikum war so begeistert, dass die Burgspiele seitdem regelmäßig veranstaltet werden. Der Zuspruch für das Laientheater wächst seit Jahren, die Zuschauer kommen mitttlerweile nicht nur aus dem RheinNeckar-Raum, sondern sogar aus Kaiserslautern. Ob Klassiker, Komödie oder Thriller – immer wird auf eine detailgetreue Ausstatttung geachtet. Die Theatergruppe umfasst rund 100 Mitglieder jeden Alters und deckt alles, vom Schauspieler über Bühnenbildner, Licht- und Tontechniker bis zu hin zu Masken- und Kostümbildnern, ab. In dieser Spielzeit wird im August, samstags und sonntags, „Momo“ von Michael Ende gespielt. Foto: Wolfgang Schmidt WORMS Die Festspiele Heppenheim sind 1974 von dem Schauspieler und Regisseur Hans Richter und seiner Frau Ingeborg als Privatttheater gegründet worden. Eröfffnet wurden die Festspiele mit dem Stück „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal vor dem Dom der Bergstraße. Die zweite Spielstättte ist das „Theater im Hof“ im Kurmainzer Amtshof vor dem Winzerkeller. Dies ist dem „Shakespeare Theater“ nachempfunden. Die Zuschauer sitzen, wie zu Zeiten Shakespeares, an Tischen und Bänken und trinken Bergsträßer Wein. Gespielt werden nur klassische Komödien. Die Festspiele haben mitttlerweile einen festen Platz in der deutschen Kulturlandschaftf. Die Vorstellungen laufen von Ende Juli bis Anfang September. Bis 12. August läuftf „Ziemlich beste Freunde“, anschließend wird die italienische Gastronomie-Komödie „Pasta e Basta“ auf die Bühne gebracht. Foto: AfP Asel/„Amphitreon“ TROMMER SOMMER FREILICHTBÜHNE MANNHEIM Die Geschichte des Vereins reicht zurück bis ins Jahr 1913, als der „Dramatische Club“ im Mannheimer Stadttteil Waldhof gegründet wurde. Anfangs wurde im Gemeindesaal der St.Franziskus-Gemeinde gespielt. 1950 fanden die ersten Auffführungen unter freiem Himmel stattt – die „Freilichtbühne Mannheim“ war geboren. Seit dieser Zeit finden im Sommer regelmäßig Auffführungen auf der großen Naturbühne stattt, während im Herbst und im Frühjahr weiterhin im Zimmertheater gespielt wird. Sämtliche Arbeiten, die mit einer Inszenierung verbunden sind, werden von den Vereinsmitgliedern ehrenamtlich ausgeführt. Dazu gehören Regie, Bühnenbau, Kostüme, Maske, Requisite, Licht, Ton, aber auch Kartenverkauf, Verwaltung, Service und vieles mehr. Aktuell laufen die Stücke „der Froschkönig“ und „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“. Foto: Freilichtbühne/Szene aus „Campingfamilie“ HEIDELBERGER SCHLOSSFESTSPIELE Die Heidelberger Schlossfestspiele sind die bekanntesten und meistbesuchten Freilicht-Theaterspiele Nordbadens. Sie starteten 1926 mit einer Inszenierung von Shakespeares „Sommernachtstraum“. Die Nationalsozialisten machten sie zu Reichsfestspielen. Erst 1974 kam es zu einer Wiederbelebung mit dem bei US-Amerikanern beliebten Alt-Heidelberger Musical „The Student Prince“. Seit dem Jahr 2000 gibt es ein neues Konzept. Noch bis 4. August öfffnen sich wieder die Bühnen der Stadt auf dem Heidelberger Schloss. Auf drei Spielstättten gibt es ein abwechslungsreiches Theater- und Konzertprogramm. Im Schlosshof wird Wilhelm Haufffs „Das Wirtshaus im Spessart“ aufgeführt. Im Englischen Bau wird Thomas Freyers frecher „Froschkönig“ gezeigt, der für alle Generationen geeignet ist. Der Musical-Klassiker „Kiss me, Kate“ von Cole Porter wird in der Inszenierung von Holger Schultze wiederaufgenommen. Foto: Heidelberger Schlossfestspiele Das Hof-Theater-Tromm wurde 2001 gegründet und arbeitet sehr eng mit dem Verein „Trommer Sommer“ zusammen. Von März bis Dezember öfffnet es immer am Wochenende seine Türen. Das Programm reicht vom bis zum Kabarettt Kindertheater, von der Musik bis zum großen Schauspiel. Im Café des Hof-Theaters gibt es Speis und Trank aus dem Odenwald. Am Donnerstag, 3. August, wird vom Heidelberger Theater en minature „Wie Findus zu Petersson kam“ gezeigt (15 Uhr). Um 20 Uhr folgt die Premiere des Stücks „Da wo der Kochkäs fließt“. Dabei geht es um ein Odenwälder Dorf. Das Stück wird auch am Freitag gezeigt. Am Sonntag, 6, August, gibt es um 11 und 15 Uhr das Stück „Die drei kleinen Schweinchen und der Wolf“ zu sehen. Foto: AfP Asel/Die silbernen Glocken