Wormser Wochenblatt am Samstag vom 29.07.2017

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der Titel der besonderen März- Ausgabe, die
den Lebenszyklus von der Geburt bis zum
Lebensabend porträtierte. Von der Kinderklinik über die Kita- und Schulangebote bis hin
zu den Bestrebungen, vor Ort ein Hospiz zu
schaffen, von den Herausforderungen, Kinder und Arbeit unter einen Hut zu bekommen
oder sich als Geflüchtete in einer fremden
Kultur zurechtzufinden, davon erzählte diese
Ausgabe.
Im April spannte die Redaktion in der Ausgabe „Worms braucht Wasser“ den Bogen vom
Regentropfen bis zu dem Wasser, das letztlich aus unseren Wasserhähnen kommt. Welche Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus
das Spectaculum aufweist und welch ehrenamtliches Engagement dahintersteckt, lässt
sich in der im Mai erschienenen Ausgabe
„Worms lebt Mittelalter“ nachlesen.
Nach der zuletzt veröffentlichten Ausgabe
„Worms liebt Wein“, die den für unsere Region Rheinhessen so bedeutsamen und identitätsstiftenden Rebensaft in den Mittelpunkt
stellte, erscheint hier die nächste monothematische Ausgabe. Wagen Sie mit dem Wochenblatt einen Blick hinter die Kulissen der
Nibelungen-Festspiele, deren aktuelles Stück
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Die Stadt Worms wächst nicht nur stetig, sie ist auch bunt und vielfältig –
Menschen der unterschiedlichsten Kulturen und Religionen leben hier in
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Ebenso bunt und vielfältig wie die
Wormser sind die Themen, die sie bewegen.
Das Wormser Wochenblatt widmet deshalb
monatlich eine Samstagsausgabe einem
ganz bestimmten Thema. Losgelöst vom aktuellen Tagesgeschehen beleuchtet die Redaktion diese Themen aus den unterschiedlichsten Blickewinkeln.
Den Auftakt machte im Januar die monothematische Ausgabe „Worms feiert Luther“, in
der das Reformationsjubiläum im Fokus
stand. Artikel zur gelebten Ökumene in
Worms oder dem Luther-Merchandising
wechselten sich beispielsweise mit reformationsbezogenen Veranstaltungstipps und historischen Beiträgen über den Besuch des
Reformators zum Reichstag 1521 ab und lieferten den Lesern so ein lebendiges Bild von
den vielen Facetten der Reformation, die in Worms zu finden sind.
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2 | WIE ALLES BEGANN
Liebe
Leserinnen
und Leser,
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es gibt 2060 Städte in Deutschland. Aus dieser Masse hervorzustechen ist nicht einfach. Viele, ja sicherlich 90 Prozent dieser
Städte kennt man nicht, wenn
man nicht zufällig selbst dort
aufgewachsen ist. Bei Worms ist
das anders. Worms kennt man.
Zumindest klingt der Name auch
in Nord- und Süddeutschen-Ohren vertraut. Und das liegt an
den Nibelungen.
Natürlich gibt es in Worms noch
ganz viele andere Dinge, Initiativen, Innovatoren und Geschich-
ten, die bundesdeutsche Aufmerksamkeit verdient hätten,
aber die Nibelungen sind das
Aushängschild der Stadt. Und
durch die Nibelungen-Festspiele
vor der imposanten Kulisse des
Wormser Kaiserdoms sind sie
zur Leuchtreklame geworden.
Das Echo, das die Inszenierungen hervorrufen, geht weit über
den Promi-Klatsch zum Premierenabend hinaus. Touristisch
und auch standortpolitisch wirken sie als Magnet. Die innovativen Kräfte strahlen auf die
Wormser Wirtschaft aus, die Integrationskraft des Theaters
macht Worms zu einer bunten
und liebenswerten Stadt. Und
sie stiftet Identität.
Gerade in einer Zeit, wo der
Wandel das einzig Beständige zu
sein scheint, ist diese alte und
doch immer wieder neu erzählte
Geschichte eine Hilfe, wenn es
darum geht, sich seiner eigenen
Identität und Heimat bewusst zu
werden. So wie die NibelungenFestspiele dabei helfen, die Geschichte neu zu erleben und zu
hinterfragen, so möchten wir Ihnen mit dieser monothematischen Sonderausgabe einen neuen Zugang zu den Festspielen
bieten. Haben Sie viel Freude
beim Lesen!
Ihre
Ulla Niemann
Leitung VRM Gratismedien
Als die Nazis die Kommunisten holten,
habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten,
habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten,
habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Gewerkschafter.
ehr,
Als sie mich holten, gab es keinen me
der protestieren konnte.
Emil Gustav Friedrich Martin Niemöller
IMPRESSUM
INFOBOX
Das Wormser Wochenblattt erscheint
samstags und wird im Verbreitungsgebiet (dargestellt in unseren gültigen Mediadaten) kostenlos in einer
Auflage von 63.980 Exemplaren an
alle erreichbaren Haushalte verteilt.
Zustellung:
Objektleitung:
Ulla Niemann
Anzeigen:
Gerhard Müller (verantw.)
Redaktion:
Simona Olesch (verantw.)
Anzeigenpreise: Es gilt die
Preisliste Nr. 50 vom 1.1.2017
Verlag:
VRM Gratismedien GmbH,
Erich-Dombrowski-Straße 2,
55127 Mainz (zugleich ladungsfähige Anschriftf für alle im Impressum
genannten Verantwortlichen), vertr.
d. d. Geschäftfsführer Hans Georg
Schnücker, Dr. Jörn W. Röper und
Bernd Koslowski
Druck:
Druckzentrum Rhein Main GmbH &
Co. KG, Alexander-Fleming-Ring 2,
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Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Zeichnungen sowie für die Richtigkeit telefonisch
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Soweit für vom Verlag gestaltete
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Der Verlag unterzieht
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(ADA) durch unabhängige Wirtschaftfsprüfer
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Tel. 06131/48-4950
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Ausgabe Mitttt woch: Mo., 14 Uhr
Ausgabe Samstag: Do., 14 Uhr
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Berliner Ring 1a,
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Kleinanzeigenschluss:
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Tel.: 0 62 41 / 2 05 93-42
Redaktion:
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Tel.: 062 41/2 05 93-34
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Als Siegfried
nach Worms kam
Die Anfänge der Nibelungen-Festspiele
Götz Schubert gab den ersten Siegfried, der vor dem Wormser Dom zu sehen war.
Archivfoto: Rudolf Uhrig
Gastbeitrag von
Volker Gallé
Das Leitbild der Festspiele baut
nach wie vor auf der Alleinstellung des Nibelungenstoffs für
die Stadt Worms auf und stellt
daher diesen in den Mittelpunkt.
Jedes Jahr sollen Neubearbeitungen gezeigt werden, die nur
in Worms zu sehen sind. Man ist
beim Dom als Spielort geblieben
und auch bei der Open-Air-Inszenierung.
Unter Nico Hofmann als Intendant ist ein Wettbewerb für junge Autoren hinzugekommen, da
es weder selbstverständlich ist,
dass diese sich an diesen epischen Stoff herantrauen noch
dass sie das Festspielformat kennen.
WORMS – Zwischen 1906
und 1966 gab es sieben Mal
Ideen oder Versuche, das Nibelungenthema als Festspiel in Worms zu etablieren.
Aber erst beim achten Mal
fand der Impuls so starke
Resonanz, dass von 2002
bis heute eine nachhaltige
Festspieltradition entstehen
konnte.
Am 1. Dezember 1996 stellten
Mario Adorf und Bettina Musall
bei einem sehr gut besuchten
Bürgerempfang der Wormser
SPD in der Aula der Fachhochschule Worms ihre Festspielidee
der Öffentlichkeit vor. Den Kontakt zu Adorf hatte die SpiegelRedakteurin Musall hergestellt.
Ihr Mann, Hans-Werner Kilz, ab
Februar 1996 Chefredakteur der
Süddeutschen Zeitung, ist gebürtiger Wormser und hatte mit
seinem
Schulfreund
Gerd
Lauber, damals Bürgermeister
und Finanzdezernent der Stadt,
den Anstoß dazu gegeben.
Adorf und Musall verwiesen auf
erfolgreiche Neubearbeitungen
von klassischen Stoffen, wie bei
„The Black Rider: The Casting
oft the Magic Bullets“ von William S. Burroughs (Autor), Tom
Waits (Komponist) und Robert
Wilson (Regie). Das Stück nach
der Freischütz-Sage war 1990 am
Hamburger Thalia-Theater uraufgeführt worden.
Begeisterte Besucher
Beim weltweit bekannten Nibelungenstoff sahen die beiden
Festspiel-Fürsprecher Anknüpfungspunkte für eine Kriminalgeschichte wie für ein Beziehungsdrama. Die Stadt Worms
sollte mit dem großen Stoff auch
groß einsteigen und sich weit
nach außen öffnen. Die Besucher des Bürgerempfangs waren
begeistert. Worms brauchte die-
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BEILAGENHINWEIS
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liegen Prospekte der
folgenden Firmen bei:
Moritz Rinke erhielt 2002
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Die Stadt geöff
ffnet
Ohne Mario Adorf, Bettina Musall und Hans-Werner Kilz (von links) hätte es die NibelungenFestspiele in ihrer heutigen Form vermutlich nie gegeben. Archivfoto: pa / Alessandro Balzarin
se Ansprache von Draußen, die
Ermutigung durch eine Kinolegende wie Mario Adorf, um für
einen solchen überregionalen
Auftritt Mut zu fassen. Zudem
war man über Ausstellungen
und das Projekt Nibelungenmuseum vor Ort empfänglich für
die Neubearbeitung des Nibelungenthemas.
Alte Geschichte neu entdeckt
Anfang 1997 wurde ich von Gerd
Lauber beauftragt, ein Festspielkonzept zu erarbeiten. Im Sommer des Jahres verstarb er und
konnte so leider die Verwirklichung der Idee nicht mehr miterleben. Am 15. Juli 1998 beschloss der Stadtrat bei zwei
Nein-Stimmen und einer Enthaltung die Umsetzung des Konzepts. Bettina Musall hatte eine
Neubearbeitung des Stoffes
durch einen zeitgenössischen
Autor vorgeschlagen und dafür
den jungen Theaterautor Moritz
Rinke empfohlen.
Der ging von dem Gedanken
aus, den hochmittelalterlichen
Stoff von den Überformungen
der Rezeption zu befreien, und
die alte Geschichte in neuem Ton
zu erzählen. Das hat mit der Premiere 2002 ja auch ganz hervorragend funktioniert. Ich empfahl
im Konzept, zur Durchführung
der Festspiele eine lokale Betriebsform zu gründen, über
eine Stiftung, einen Eigenbetrieb
oder eine gemeinnützige GmbH.
Man entschied sich schließlich
für die gGmbH. Mein Entwurf
eines Budgets sah 3,1 Millionen
Euro vor. 2015 betrug das Festspielbudget rund 3,8 Millionen
Euro.
Vorgeschlagen habe ich auch die
Installierung eines Mittelalter-
marktes und die Gründung einer
literarischen Gesellschaft. Daraus wurden dann das Spectaculum und die Nibelungenliedgesellschaft. In den Folgejahren
trieben die Initiatoren das Projekt im Auftrag der Stadt weiter
voran. Kulturdezernent Gunter
Heiland übernahm die Leitung
der gGmbH mit Ulrich Mieland,
dem Leiter des städtischen Kulturamtes, in der Geschäftsführung. Ich beriet das Projekt und
wurde bei einer Tagung zur Rezeptionsgeschichte des Nibelungenlieds im Oktober 1998 zum
Vorsitzenden der Nibelungenliedgesellschaft gewählt.
Lange Suche nach Regisseur
Rinke erhielt einen Stückauftrag
und Klaus Naseband, zuvor
künstlerischer Direktor am
Schauspielhaus Hamburg, wurde Gründungsintendant. Als Ort
wurde der Raum um den in seiner heutigen Form aus der Stauferzeit stammenden Dom festgelegt. Das Nibelungenlied
spielt im staufischen Worms
und kannte mit einem Münster
eine große Bischofskirche.
Die Suche nach einem Regisseur dagegen erforderte Zeit.
Nachdem Katharina Thalbach abgesagt hatte,
konnte Mario Adorf
im zweiten Halbjahr 2001 schließlich Dieter Wedel
gewinnen. Beide arbeiteten
zu diesem Zeitpunkt zusammen
an der für das ZDF
produzierten Serie „Die
Affäre Semmeling“. Oberbürgermeister Gernot Fischer konnte das Land und die BASF als
Förderer gewinnen. Am 17. August 2002 ging die Premiere des
Rinkestücks unter der Regie Wedels über die Bühne.
Ein Alleinstellungsmerkmal
Hagen wurde von Mario Adorf
gespielt, Gunter von Wolfgang
Pregler, Brunhild von Judith Rosmair, Siegfried von Götz Schubert und Kriemhild von Maria
Schrader. Die Inszenierung war
mit Zeitverzögerung in 3sat zu
sehen und im September darauf
in einer Bearbeitung im ZDF.
Die Nibelungen-Festspiele haben
die Stadt wie geplant weit nach
außen geöffnet und für überregionale Resonanz gesorgt. Dadurch sind sie neben ihrer kulturellen Bedeutung im deutschsprachigen Raum auch ein zentrales Element im Stadtmarketing
und haben bewiesen, dass
Eventmarketing der richtige Weg
ist, sowohl was die Refinanzierung als auch die mediale Wirkung angeht.
Bewährt hat sich auch die Entscheidung, eine dauerhafte Infrastruktur aufzubauen, die
durch ihre personelle Kompetenz die nachhaltige Durchführung gewährleistet. Zusammen
mit dem Nibelungenmuseum als
einer übers Jahr offenen Anlaufstelle der Vermittlung, den Tagungen und Spielprogrammen der Nibelungenliedgesellschaft und dem
Wormser Spectaculum
garantieren die Nibelungen-Festspiele
ein dauerhaftes kulturtouristisches Interesse am Besuch
der Stadt Worms.
Dieter Wedel hat die Festspiele als Regisseur und Intendant
maßgeblich geprägt.
Archivfoto: Photoagenten / Axel Schmitz
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DIE MACHER | 3 „Danke für alles!“
„Geschichte ist nie zu Ende erzählt“
Die SOS-Kinderdörfer bedanken sich bei allen Freunden
und Unterstützern für über 60 Jahre Mitgefühl, Engagement
und Vertrauen! Bitte bleiben Sie uns treu.
Nico Hofmann, Albert Ostermaier und Thomas Laue zur Relevanz des Nibelungenstoffs für Worms
WORMS – Liebe, Intrigen,
Verrat oder bedingungslose
Treue – der Sagenstoff
ff um
Siegfried und die Nibelungen bietet vielfältigste Ansätze, sich mit dieser Geschichte auseinanderzusetzen. Die Erzählung ist im
Rahmen der NibelungenFestspiele schon in die verschiedensten
Handlungsszenarien transferiert worden. In diesem Jahr dient
eine Episode aus der Zeit
des Ersten Weltkriegs als
Vorlage für eine nur scheinbar bekannte Geschichte.
Das Wochenblatt sprach mit
Festspiel-Intendant
Nico
Hofmann, dem Autor Albert
Ostermaier und Dramaturg
Thomas Laue über „Glut“,
Wagner und neue Ansätze
für kommende Festspiele.
Bisher beruhten die Inszenierungen der Nibelungen-Festspiele – abgesehen von „Jud
Süß“ und „Teufel, Gott und
Kaiser“ – auf fiktiven Geschehnissen,„Glut“ jedoch auf
historisch belegten Begebenheiten. Wieso werden die Nibelungen ausgerechnet in den
Ersten Weltkrieg transferiert?
Hofmann: Die Vorlage ist eine
hochinteressante Originalgeschichte, eine Parabel, wie
man mit anderen Völkern umgeht und diese „domestizieren“ möchte. Der Stoff ist sehr
tagesaktuell, denn auch heute
stellt sich ja die Frage, wie wir
miteinander umgehen – Toleranz versus Okkupation. Ich
sehe da beispielsweise durchaus eine Analogie zum Verhalten des amerikanischen Präsidenten und anderer Staaten.
Ostermaier: Die Verarbeitung
des Nibelungenstoffs ist unheimlich stark rezipiert. Zudem wurden die Nibelungen
gerade im Ersten Weltkrieg
stark instrumentalisiert.
Laue: Es geht hier nicht um
den Weltkrieg, sondern um die
Lehre, die man aus einer zyklischen Wiederholung zieht. Alte Probleme, die heute wieder
den Blick auf den Islam und
den Umgang mit Fremden werfen, werden von Albert Ostermaier sehr pointiert zugespitzt.
Bisher hat die Musik Richard
Wagners hier keine Rolle gespielt. Warum jetzt?
Hofmann: Albert Ostermaier
zeigt in seinem Stück die Verbindung der Musik
Wagners mit der
„Ursuppe“ des Nibelungenstoffs auf, gerade auch wegen des
ihr
innewohnenden
Pathos. Zudem bildet
das
Zusammenspiel
dreier Welten, des Zirkus,
des Theaters und der Musik, eine sehr interessante
Mischung. Albert Ostermaier zeigt auch die Debatte auf, wie mit dem
Sagenstoff, wie mit der
Musik Wagners und
überhaupt mit Kulturschätzen umgegangen
wird. Es ist reizvoll, wie
letztlich das Ganze neu
definiert wird.
Ostermaier: Letztlich auch wegen der Rezeption. Es gibt drei
Referenzen: den klassischen
Sagenstoff, Hebbel und Wagner. Mit den ersten beiden hat
man sich in den Festspielen bereits auseinandergesetzt. Und
jetzt endlich auch mit Wagner.
Laue: Es ist eine Verbindung,
die Albert Ostermaier im Stück
angelegt hat. Nachdem der
klassische Sagenstoff oder
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… für den schönsten Tag
Für Albert Ostermaier liefert der Nibelungenstoff
ff mit seinen
zahlreichen Facetten eine Art Blaupause für alle menschlichen Konflikte.
Archivfoto: Rudolf Uhrig
der Verarbeitung bei Hebbel als
Vorlage dienten, wird eben
jetzt Wagner herangezogen.
Und dann gehört auch seine
Musik dazu – ich habe ein Bild
vor Augen: Der Dom im Licht
des Sonnenuntergangs und davor erklingt die Götterdämmerung. Wobei durch die Verwendung orientalischer Instrumente eine gewisse Verfremdung
entsteht. Und zwischen Wagner und dem Orient gibt es
durchaus eine Verbindung.
Was heute weitestgehend vergessen ist: Zu Beginn des
20. Jahrhunderts gab es eine
Affinität der arabischen Welt
zur deutschen Oper. Es wurde
damals sogar ein Opernhaus in
Oman gebaut.
Hauptmann Klein und viele
Männer seines Trupps haben
ihre Mission überlebt und
sind nicht den Nibelungentod
gestorben. Heißt das, dass die
Nibelungen in diesem Jahr
mit heiler Haut davonkommen?
Hofmann: Nur so viel sei verraten: Das Stück bekommt
zum Schluss eine interessante
Wendung. Ostermaier hat
letztlich nur die Grundgeschichte übernommen. In dieser „missioniert“ Europa den
Orient.
Heute haben wir hier übrigens
eine historische Umkehrung,
denn in Zeiten des Terrorismus
verläuft die Stoßrichtung genau andersherum, „missioniert“ der Orient Europa.
Ostermaier: Nun, die Kleinsche Mission war letztlich ein
militärischer Erfolg. In „Glut“
ziehen die Protagonisten ins
„Endgefecht“, hin zu Etzels
Hof. Die Figuren des Stücks
wandeln sich immer mehr zu
Akteuren des Nibelungenstoffs. In Hagen und Siegfried
wird auch die Gegenwart gespiegelt – sie sind absolut 2017.
Laue: Hauptmann Klein ist ein
kluger Mann. Klug genug, dass
es ihm reicht, die Perser auf
seine Seite zu ziehen. Klein
überlebt, die Nibelungen jedoch gehen
Thomas Laue hat für die aktuelle Inszenierung ein klares
Bild vor Augen: Den Dom im Licht des Sonnenuntergangs
und davor erklingt die Götterdämmerung. Foto: Rudolf Uhrig
ihren Weg ins Gemetzel.
Die Nibelungen-Festspiele gehen in diesem Jahr bereits in
die 16. Aufl
flage, die meisten
Inszenierungen behandelten
erw
rwartungsgemäß den bekannten Sagenstoff. Lässt
sich dem Thema eigentlich
auf Dauer noch etwas Neues
abgewinnen?
Hofmann: Definitiv! Es gibt
eine klare Agenda mit Thomas
Laue. Wir wollen jedes Jahr etwas Neues ausprobieren, etwa
jungen Autoren eine Chance
geben. Allerdings muss es
nicht unbedingt jedes Jahr eine
neue Adaption sein. Vorstellbar
wäre auch eine Neuinszenierung einer früheren Vorlage.
Ostermaier: Ja, je intensiver
ich mich damit auseinandersetze, desto mehr fällt mir dazu ein. Nach der Recherche zu
„Glut“ habe ich noch Material
für zwei weitere Stücke übrig.
Die Zwangsläufigkeit von
Krieg, Verrat und (Un-)Treue
liefert eine Blaupause aller
menschlichen Konflikte.
Laue: Das geht schon noch
eine Weile, wir haben jetzt erst
einmal fünf Jahre vor uns. Das
tolle am Nibelungenstoff ist,
dass er trotz aller Bearbeitungen nie zu Ende erzählt ist.
Selbst Hebbel
lässt
große Teile offen. Es geht um
viele Themen,
wie etwa Liebe
oder Machtmissbrauch, da ist
schon noch eine ganze Menge
möglich. Zaimoglu fragt in seiner Vorlage für das kommende
Jahr zum Beispiel, was nach
dem Gemetzel am Hof Etzels
geschieht. Was wäre zum Beispiel, wenn er sein Erbe in
Worms einfordert?
Könnten Sie sich vorstellen,
im Rahmen der Festspiele
über die Nibelungen hinauszugehen, mal ein anderes
Thema zu bearbeiten?
Hofmann: Diese Debatte führen wir jedes Jahr von Neuem.
Ich entdecke im Stoff immer
wieder Neues. Und Luther ist,
gerade im Hinblick auf das
Reichstagsjubiläum 1521/2021,
ein großes Thema.
Ostermaier: Worms gibt viel
her, alleine schon der ganze jüdische Kontext. Ich könnte mir
vorstellen, eine Kleistinszenierung mal in Worms spielen zu
lassen. Es gibt die Freiheit,
auch einmal wegzugehen vom
klassischen Sagenstoff. Und
nach einem Jahr ohne Nibelungen sehnt man sich sicher
umso mehr danach zurück.
Laue: Das Rahmenprogramm
kann beispielsweise weiterentwickelt werden, es gibt thematisch viele weitere Schwerpunktbereiche im Sagenstoff.
Aber das Zentrum der Arbeit
ist vor Ort, die Urerzählung
und ihr Verhältnis zu Worms.
Für mich ist die Verbindung
zwischen Worms und
dem Sagenstoff ein
großer Schatz – und
vielleicht sind die Festspiele der eigentliche Nibelungenschatz für Worms.
2021 jährt sich der Reichstag
mit Martin Luthers Widerru
rufsverw
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rung zum 500. Mal.
Wäre eine Inszenieru
rung zum
Reformator denkbar?
Für Intendant Nico Hofmann ist die Inszenierung von „Glut“ tagesaktuell. Hofmann sieht
durchaus eine Analogie zum Verhalten von
US-Präsident Donald
Trump.
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Ostermaier: Luther ist ein faszinierendes und spannendes
Thema. Es hat aus meiner
Sicht die gleiche Durchschlagskraft, wie der Nibelungenstoff.
Ein Theater ohne Luther ist für
mich nicht denkbar.
Laue: Vielleicht gibt es 2021
einen Abstecher zu Luther?
Das Gespräch führte
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15 JAHRE NIBELUN
Ü worms FEIERT FESTSPIELE!
Denkwürdige
Momente
Starke Inszenierungen am Dom
Von
Gunter Weigand
Als die Nibelungen-Festspiele 2002 aus der Taufe gehoben
wurden, erschien es kaum vorstellbar, dass das jährlich vor
dem Dom stattfindende Theaterereignis solche Dimensionen
annehmen würde. Die ersten Jahre sind von keinem so geprägt
worden wie von Dieter Wedel. Zuerst als Regisseur, ab 2004
als Intendant, ist es nicht zuletzt ihm zu verdanken, dass immer
wieder renommierte Schauspieler aus Film, Fernsehen und
Theater in Worms auf der Bühne standen. Den Nibelungenstoff
beleuchteten Regisseure und Autoren aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln, gewannen dem Bekannten immer wieder
neue Erkenntnisse ab.
Seit 2015 schreibt Nico Hofmann als Intendant die Erfolgsgeschichte der Nibelungen-Festspiele fort. Der preisgekrönte
Filmproduzent sorgte für einen kreativen Neustart und setzte
mit den ersten beiden Teilen von Albert Ostermaiers Trilogie ein
starkes künstlerisches Ausrufezeichen. In diesem Jahr wird die
Trilogie mit „Glut. Siegfried von Arabien“ abgeschlossen.
Für die Zukunft werden schon die Weichen gestellt, so ist
beispielsweise zum Reformationsjubiläum 2021
eine Luther-Inszenierung angedacht.
Dramatische Szenen, pointierte Dialoge, große Gefühle: Die vergangenen
Inszenierungen der NibelungenFestspiele boten den Zuschauern viele denkwürdige Momente.
Einige
hiervon rufen wir Ihnen auf diesen
Seiten in
Erinnerung.
Ein eisiges Pferd
für die Isländerin:
Brünhild
(Wiebke
Puls) trifft
in Worms
ein.
2005 Maria Schrader erneut als
Kriemhild in „Die Nibelungen. Ein
deutsches Trauerspiel“ zu sehen.
Kriemhild (Maria Schrader) und
Hagen (Manfred Zapatka) in der
Inzenierung „Die Nibelungen“
aus dem Jahr 2003.
2002
Maria Schrader übernahm
im ersten Jahr der Festspiele
die Rolle der Kriemhild.
Die späte Rache:
Kriemhild (Maria Schrader)
erschlägt Hagen (Mario Adorf)
in „Die Nibelungen“.
Sogar tierische Stars konnten die Festspiel-Besucher in
Worms schon bestaunen.
Etwa im Jahr 2005, als Götz
Schubert als Siegfried
einen Falken mit auf
die Bühne
brachte.
2003
2007 gab es in Worms einen Hunnen
in fernöstlichem Gewand zu sehen:
Dieter Laser als Etzel in der
Inszenierung „Die Nibelungen.
Die letzten Tage von Burgund“.
Spektakuläre Effekte waren 2007 auf
der Bühne vor dem Dom zu sehen.
2005
2004
2004 war Joachim Król erstmals als
König Gunther in Worms zu sehen.
Starke Bilder und viel nackte Haut:
Helferinnen waschen Königin
Brunhild (Wiebke Puls) in der
Inszenierung „Die Nibelungen.
Ein deutsches Trauerspiel“ des
Jahres 2004.
2007
2006
Sonja Kirchberger war als
Isolde in Die Nibelungen.
Siegfrieds Frauen“ zu sehen.
Jasmin Tabatabai als Kriemhild des
Jahres 2006.
200
Meret Becker als Brün
pel-Inszenierung „Die
gen. Siegfrieds Frau
Neuen Nibelungen. D
von Burgu
Imposanter Mime v
Kulisse: Roland Ren
Gunthe
NGEN-FESTSPIELE
Ein Mann mit Wucht: Jürgen Tarrach
als Herzog Karl Alexander.
Malerisch
präsentierte
sich das
Bühnenbild
vor dem
Westchor
des Doms.
2009
08
nhild in der Dope Neuen Nibelunuen“ und „Die
Die letzten Tage
und“.
or imposanter
nner als König
er.
Blonder Recke aus Xanten: Vinzenz
Kiefer als Siegfried in „Hebbels Nibelungen – born to die“.
Dirk Bach in „Teufel, Gott und Kaiser.
Improvisationen über eine Zeit, in
der das Nibelungenlied entstand“.
Heinz Hönig
gehörte zum
Ensemble der
„Not-Festspiele“ des
Jahres 2010.
Spektakuläre Kulisse für das
Gemetzel: 2015 dominierten die
War Towers das Bühnenbild.
2013
2011
2010
Großartige
Mimik:
Cosma Shiva
Hagen als
Kriemhild in
Hebbels
Nibelungen –
born to die“.
Der Schmerz der treuen Frau:
Judith Rosmair als Kriemhild,
mit dem getöteten Siegfried
(Statist) in „Gemetzel“.
2012
Finsterer Blick: Dieter Laser als
General Speckenschwardt in
„Das Vermögen des Herrn Süß“.
Tom Quaas spielte 2012 den Joseph
Süß Oppenheimer.
Fotos: Rudolf Uhrig
Christoph Maria Herbst glänzte 2009
als Hagen in
der Komödie „Das Leben
des Siegfried“.
Rufus Beck
als Joseph
Süß Oppenheimer in
„Die Geschichte
des Joseph
Süß Oppenheimer,
genannt
Jud Süß“.
Ü worms FEIERT FESTSPIELE!
2015
2014
Charlotte Puder verkörperte
Kriemhild als eiskalten Racheengel
in „Hebbels Nibelungen –
born this way“.
Finsterer Fiesling: Lars Rudolph
geht als Hagen dem von André
Eisermann verkörperten Kaplan
an den Kragen.
2016
Siegfried mal anders: Mohammed
Söder (Ismail Deniz) zeigt in „Gold.
Der Film der Nibelungen“, was für
ein Kerl er ist.
Uwe Ochsenknecht verkörperte
den manipulativen Produzenten
Konstantin Trauer.
Ü worms FEIERT FESTSPIELE!
6 | AUF DEM ROTEN TEPPICH
Stellldich
heiin der Promiis
Stars und Sternchen am Premierenabend der Festspiele
Von
Sascha Diehl
WORMS – Wenn vor der Kulisse
des Wormser Kaiserdoms mal
wieder geliebt, gehasst, gemeuchelt und gemordet wird, bedeutet
das, es ist Festspielzeit in der Nibelungenstadt. Und es bedeutet
auch, dass sich alljährlich am
Abend der Premiere zahlreiche
Promis, Stars und Sternchen im
Heylshofpark versammeln,um bei
ktakel
t
live dabei zu sein.
dem Spekt
Dabei zeigt ein Blick auf die Gästelisten der insgesamt 16 Premieren, die
es in Worms zu erleben gab, dass
es für die vielen Wormser, die sich
alle Jahre wieder vor dem Heylshof versammeln immer jede Menge zu schauen gab: Da ist der Proflauf,
Limousinen fahren vor,
miaufl
l
Bodyguards öffnen Türen und
rtschaft
t
Prominente aus Politik, Wirt
kll
oder Gesellschaft steigen aus – klar,
dass da so mancher schon mal das
Smart
rtphone
t
zückt, Fotos schießt
oder um ein Autogramm bittet.
So war neben Bundestrainer Joachim Löw, der im vergangenen Jahr
Ex-Wetten
x
dass...auf Goldkurs ging, Ex
Moderator Thomas Gottschalk ein
viel umjubelter Gast in Worms. Mokler
l ließ es sich
de-Zar Haral Glööckl
vor zwei Jahren nicht nehmen, dem
„Gemetzel“ beizuwohnen, das Albert
rtt Ostermaier seiner Zeit ersonnen
hatte.
Die mehrfache Welt- und Europameisterin und Olympiamedaillengewinnerin im Schwimmen, Franziska
van Almsick, schlendert
rte
t 2014 über
den Roten Teppich in der Stephansgasse, um im letzten Jahr der Intendanz Dieter Wedels den Untergang
der Burgunder zu erleben. Und der
ehemalige Außenminister der Bun-
desrepublik Deutschland und mittlerw
rweile
w
verstorbene Hans-Dietrich
Genscher, ließ es sich in den Jahren
2012 und 2013 nicht nehmen, mit seiner Frau Barbara die NibelungenFestspiele zu besuchen, um bei den
Premieren von „Das Vermögen des
Herrn Süss“ und „Hebbels Nibelunrtie
t
gen – born to die“ mit von der Part
zu sein.
Klar, dass sich bei einer derart
rtt großen
Promi-Dichte auch das Aufgebot von
Fotografen und Kamerateams, die
am Roten Teppich ihren PaparazzoGelüsten freien Lauf lassen können,
mehr als sehen lassen kann.
Unter den Fotografen, die von Anfang an dabei waren und die Festspiele über Jahre hinweg begleitet
haben, ist unser Fotograf Rudolf
Uhrig. Auf dieser Seite präsentiert
rtt die
Redaktion des Wormser Wochenblatts eine Auswahl seiner schönsten
Promi-Fotos.
Jenny Elvers
Thomas
Gottsch
alk
Roberto Blanco
n Almsick
und Franziska va
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Anouschka Renzii
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André Eise
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Fotos:
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Costa Cordalis mit Begleitung
itung
Ü worms FEIERT FESTSPIELE!
AUS MAINZER SICHT | 7
„Die Erf
rfolgsgeschichte weiter fortschreiben“
Ministerpräsidentin Malu Dreyer spricht im Wochenblatt-Interview über die Bedeutung und die Zukunft der Nibelungen-Festspiele
WORMS – Sie gehört bei
den Nibelungen-Festspielen
zu den Stammgästen und
übernimmt in ihrer Funktion
als Ministerpräsidentin des
Landes Rheinland-Pfalz gewissermaßen die Rolle einer
Mäzenin des Wormser Kultur-Events schlechthin: Ministerpräsidentin
Malu
ftDreyer, die das Freiluft
Spektakel vor dem Dom gerne mal als kulturellen
Leuchtturm des Landes bezeichnet, hat sich bereits
bei der Vorstellung des Programms in der rheinlandpfälzischen Landesvertretung in Berlin gespannt auf
die aktuelle Inszenierung
gezeigt.
Mit der Redaktion des
Wormser Wochenblattes hat
Dreyer über die Bedeutung
der Festspiele für das Land
Rheinland-Pfalz und die
Stadt Worms, ihre Erwartungen an die aktuelle Inszeft
nierung oder die Zukunft
des Theaterfestivals gesprochen – und dabei ganz
nebenbei auch noch verraten, was ihr in den Sinn käme, wenn sie das Rheingold
finden würde.
Frau Dreyer, die Wormser Nibelungen-Festspiele
haben
sich längst als bedeutende
kulturelle Veranstaltung etabliert und erfahren bundesweite Resonanz. Welche Bedeutung haben die Festspiele
rweile für das Land
mittlerw
Rheinland-Pfalz?
Sie sind ohne Zweifel das
deutschlandweit bekannteste
Kulturfestival des Landes. Sie
machen Menschen neugierig
auf die Stadt Worms. Worms ist
ja nicht nur der Schauplatz
eines Großteils des Nibelungenlieds, es ist auch ein wichtiger Schauplatz der Reformationsgeschichte und hat mit
seinem großen jüdischen Erbe
noch einiges mehr zu bieten.
Sie sind zudem eine Werbung
für das schöne Rheinhessen
und der jährliche Theaterhöhepunkt im Programm des Landeskultursommers.
Wo sehen Sie die NibelungenFestspiele in zehn Jahren? Auf
Augenhöhe mit den WagnerFestspielen
in
Bayreuth?
Schließlich wird in diesem
Jahr vor dem Wormser Dom
erstmals auch Wagner gesungen.
Bayreuth hat eine sehr lange
und sehr spezielle Geschichte,
daher hoffe ich eher, dass die
Wormser Nibelungen-Festspiele einfach ihre eigene Erfolgsgeschichte fortschreiben werden. In zehn Jahren werden sie
dann noch viel bekannter und
erfolgreicher sein als heute.
Unter der Intendanz Nico Hofmanns wurden ausschließlich Uraufführungen
in
Worms auf die Bühne gebracht. Wie können die Stadt
Worms und das Land Rheinland-Pfalz von dieser großen
Innovationskraft profitieren?
Uraufführungen sind wichtig,
weil nur sie auf die Aufmerksamkeit der überregionalen
Medien zählen dürfen. Und Innovationen sind grundsätzlich
gut, weil sie etwas in Bewegung bringen. Nur zu bewahren reicht nicht aus. Veränderungen entstehen immer erst in
den Köpfen – und dann in der
Realität. Und deshalb profitieren wir alle von den kreativen
Menschen, in deren Köpfen zukunftsweisende Gedanken entstehen. Und dazu gehört auch
ganz wesentlich die Kulturund Kreativszene.
Im Bereich der Hotellerie und
Gastronomie haben sich die
Festspiele längst zum Umsatzbringer entwickelt. Was muss
passieren, damit der starke
Wormser Mittelstand und die
in Worms vertretenen Global
Player noch stärker von den
Festspielen profitieren?
Diese Frage können ihnen die
Fachleute vor Ort bestimmt
viel besser beantworten als
ich, weil sie sich natürlich damit immer wieder intensiv beschäftigen. Aber ich denke,
man kann bereits jetzt mit Fug
und Recht sagen, dass die Festspiele ein starker Wirtschaftsfaktor sind.
Das Land Rheinland-Pfalz hat
die Festspiele von Beginn an
unterstützt, in diesem Jahr
fließen 650 000 Euro von
Mainz nach Worms. Wieso ist
dieses Geld gut angelegt?
Die Nibelungen-Festspiele sind
das Flaggschiff eines sehr gut
durchdachten und professionell umgesetzten Gesamtkonzeptes des Stadt Worms mit
dem Ziel, die Stadt, mit Hilfe
der Kultur, weiterzuentwickeln. Um die eigentlichen
Festspiele herum passiert
so noch viel, viel mehr,
was die Stadt belebt und
aufwertet und nachhaltigen Nutzen bringt.
Das
Nibelungenlied
stellt so etwas wie die
DNA der deutschen
Kulturgeschichte dar.
Dagegen stehen die
Wormser Festspiele
von Beginn an für
kulturelle und ethnische Vielfalt. Wie
wichtig ist Vielfalt
für die Zukunft des
Landes RheinlandPfalz im Allgemeinen und der Stadt
Worms im Besonderen?
Das Bild der DNA erinnert
doch sehr an eine Vorstellung
aus dem 19. Jahrhundert, als
die Sehnsucht nach einem geeinten Deutschland sich mit
der Idee verband, Deutschland
brauche ein Nationalepos, weil
andere eines hätten, so zum
Beispiel Frankreich mit dem
„Rolandslied“, England mit der
„Artussage“ und die Schweiz
mit dem „Wilhelm Tell“, den
aber bekanntlich Friedrich
Schiller, also ein deutscher
Dichter, erst kurz vorher erfunden hatte. Das glaube ich nicht
und ich meine, es passt auch
ganz und gar nicht in die
Gegenwart, nachdem wir doch
wirklich mehr als genug
furchtbare Erfahrungen mit
den Folgen eines übersteigerten Nationalismus gemacht haben. Ich bin froh, dass die Nibelungen-Festspiele von Anfang an konstruktiv-kritische
Perspektiven auf diesen alten
Text eingenommen haben. Die
unterschiedlichen Inszenierungen erschienen mir, bei all
ihrer Verschiedenheit, im Kern
doch immer als eine eindrucksvolle Warnung davor, Identität
als etwas Unveränderliches,
Vielfalt als Bedrohung und das
Eigene als etwas zu betrachten,
für das man lieber zu Gewalt
greift und zerstört, als sich auf
etwas Neues und zunächst
Fremdes einzulassen und friedliche Lösungen für bestehende
Probleme zu suchen.
spannt! Bislang hat es sie ja
immer gegeben, daher denke
ich, wir werden sie auch 2017
entdecken können.
Müssen aus Ihrer Sicht vor
dem Wormser Dom eigentlich
ausschließlich die Nibelungen
gespielt werden, oder können
Sie sich vorstellen, die Festspiele auch für andere Themen zu öffnen? Beispielsweise
jährt sich im Jahr 2021 der
Reichstag zu Worms und Luthers Weigerung seine Thesen
zu widerrufen zum 500. Mal.
Wäre das nicht ein Anlass für
„Luther-Festspiele“?
Soweit ich weiß, denken die
Verantwortlichen selbst schon
sehr konkret in diese Richtung.
Worms hat ja schon in diesem
Jahr des Reformationsjubiläums die Weichen für 2021 gestellt. Und die NibelungenFestspiele haben auch in der
Vergangenheit bisweilen andere Themen gestaltet, denken
Sie zum Beispiel an die Variationen über „Jud Süß“ 2011
und 2012.
Davon abgesehen, was wünschen Sie sich für die Zukunft
der Festspiele in Worms?
Ich wünsche mir, dass sie erfolgreich weitergehen, und
dass sie Worms weiterhin helfen, kulturell und wirtschaftlich zu prosperieren.
Als Ministerpräsidentin sind
Sie ja gewissermaßen die Intendantin des Landes Rheinland-Pfalz, was können Sie
von Nico Hofmann und er von
Ihnen lernen?
Einen Teil des Ensembles durften Sie bereits in Berlin kennenlernen. Auf wessen Spiel
sind Sie ganz persönlich besonders gespannt?
Wie bereits in den vergangenen
Jahren
zeichnet
sich das
Malu Dreyer mit Festspiel-Intendant Nico Hofmann. Vor
dessen Leistungen in Worms hat die Ministerpräsidentin nach eigener Aussage „einen Riesenrespekt“.
Archivfoto: Rudolf Uhrig
Ensemble erneut
durch
eine
äußert
gute
Besetzung aus. Namen
wie
Heio
von
Stetten, David Bennent,
Oscar Ortega
Sánchez, Valerie Koch,
Alexandra
Kamp, Mehmet Kurtulus
und
Dennenesch Zoudé machen bereits viel
Freude auf die Aufführung. Ein weiteres
besonderes
Highlight
dürfte dieses Mal sein, dass
erstmals Richard Wagners
Musik vor dem Dom gesungen
wird. Daher bin ich besonders
auf die Partien von Sopranistin
Nadja Michael und Tenor Bassem Alkhouri gespannt. Das ist
dieses Jahr mal wieder eine
wirkliche Premiere.
Was halten Sie von Albert Ostermaiers Ansatz, den Nibelungenstoff in die Zeit des Ersten Weltkrieges zu verlegen?
Ist die Zeit des untergehenden
Kaiserreichs der passende
Rahmen für die Nibelungensage, die in der deutschen
Geschichte schon für vieles herhalten musste?
Malu Dreyer zeigt sich überzeugt, dass die Festspiele in zehn Jahren noch bekannter und erfolgreicher sein werden als heute.
Foto: Sascha Kopp
Die historische Verortung in
die Zeit des Ersten Weltkriegs
befremdet auf den ersten Blick.
Doch gerade dies regt an, über
Problemlagen in der Menschheitsgeschichte nachzudenken,
die sich trotz aller Veränderungen immer wieder zeigen. Vor
genau hundert Jahren haben
sich die europäischen Kaiserreiche Russland, Deutschland
und Österreich-Ungarn durch
die unverantwortliche Politik
ihrer politischen, wirtschaftlichen und militärischen Führung selbst zerstört. Als Folge
davon gab es Chaos, den Zweiten Weltkrieg und die vielen totalitären Systeme in Europa,
die Freiheit und Mitmenschlichkeit mit Füßen traten.
Wenn uns das keine Mahnung
ist, wenn das kein Thema für
eine Aktualisierung des Nibelungenliedes ist, in dem ja
auch ein Reich durch die Torheiten seiner Herrschenden mit
offenen Augen in seinen Untergang rennt. Aber Albert Ostermaier erzählt ja wohl eine kleine, auf historischen Tatsachen
beruhende Episode, von einer
Gauklertruppe im Orientexpress, die – in geheimer Mission gegen das britische Empire – die Geschichte der Nibelungen spielen. Aber in den
Untergang führen ja leider alle
eingeschlagenen Wege, wenn
man das Nibelungenlied als
Grundlage nimmt…
Ich habe einen Riesenrespekt
davor, was Nico Hofmann beruflich geleistet hat und weiterhin erfolgreich auf die Beine
stellt. Dass er der Intendant
unserer Nibelungen-Festspiele
ist, ist großartig. Ich kenne Nico Hofmann persönlich nicht
so gut. Was ich sehe ist, dass
er die ihm gestellten Aufgaben
mit Professionalität, aber eben
auch mit Leidenschaft und
Empathie angeht. So gehe
auch ich an meine Aufgaben
heran.
Sie gehören zu den regelmäßigen Besuchern der Nibelungen-Festspiele. Welche Inszenierung hat Ihnen bisher am
besten gefallen?
Das ist eine schwierige Frage,
da alle Inszenierungen ihren
besonderen Reiz hatten und
ich immer begeistert heimreiste.
Können Sie sich mit einer der
Figuren des Nibelungenlieds
identifizieren?
Vollständig? Ehrlich gesagt:
nein. Das sind doch Figuren,
die uns in unserem heutigen
Empfinden oftmals archaisch
in ihren Gefühlen und ihren
Handlungen erscheinen. Sie
bieten aber die Möglichkeit, sie
und ihre jeweilige Lage immer
wieder neu zu interpretieren,
und das macht meines Erachtens den Reiz aus.
Wenn Sie das Rheingold finden würden, was würden Sie
mit diesem Schatz tun?
Wo sehen Sie Bezugspunkte
zwischen dem aktuellen Ostermaier-Stück und unserer
heutigen Zeit?
Ich würde ihn selbstverständlich der Landesdenkmalpflege
übergeben. Dann hätten wir
noch einen weiteren sensationellen archäologischen Schatz
in einem unserer Landesmuseen.
Bevor ich die Inszenierung
selbst erlebt habe, kann ich dazu nur sagen, ich bin sehr ge-
Das Gespräch führten Ulla
Niemann und Sascha Diehl.
Ü worms FEIERT FESTSPIELE!
8 | HINTER DEN KULISSEN
Ein Hauptgewinn für die Nibelungen-Festspiele
Petra Simon ist seit 2006 Künstlerische Betriebsdirektorin / Vertragsverhandlungen und Rahmenprogramm Bestandteil der Aufgaben
Von
Margit Knab
WORMS – „Kunst fand ich
schon immer spannend“, bekennt Petra Simon, „und als
ich mich von ihr einnehmen
ffnete sie mir die
ließ, eröff
Welt“. Das war kein Prozess,
der sich von heute auf morgen vollzog, sondern eine
Entwicklung, von der nicht
zu ahnen war, dass aus dem
Frankenthaler Mädchen die
künstlerische Betriebsdirektorin der Nibelungen-Festspiele werden würde.
In ihrem stationsreichen Berufsund Wohnortleben kam Simon
2004 als „Assistentin“ zum
Künstlerischen Betriebsdirektor
James McDowell, nach Worms
und verwurzelte sich in der Nibelungenfestspiele gGmbH der
Stadt. „Pionierarbeit“, nennt es
Simon, was in ihren Wormser
Anfangsjahren zu leisten war.
Schwierige Situationen ergaben
sich aus dem Umstand, dass es
nur wenige Personen innerhalb
des Künstlerischen Betriebsbüros
(KBB) gab, die die vertraglichen
Vereinbarungen mit Schauspielern, Statisten und Gewerken
ausarbeiteten.
„Kunst fand ich schon immer
spannend. Und als ich mich
von ihr einnehmen ließ, eröffnete sie mir die Welt.“
Petra Simon
Darüber hinaus war Ideenvielfalt
gefragt, um ein attraktives, kulturelles
Festspiel-Rahmenprogramm zu realisieren. Solche Veranstaltungsfolgen zu entwickeln,
macht Simon, früher wie heute,
noch immer viel Freude: „Obwohl man den Kopf voller Nibelungen hat, muss das, was im
Rahmenprogramm geboten wird,
einen Bezug zu den Festspielen
haben und trotzdem immer wieder neu sein.“ Die künstlerische
Petra Simon ist Künstlerische Betriebsdirektorin und Prokuristin der Nibelungen-Festspiele.
Betriebsdirektorin weiß, sie muss
dabei sowohl ein ganz junges, als
auch ein älteres Publikum bedienen.
Seit 2006 hat die Prokuristin bewiesen, dass sie das kann. Neben
hochkarätigen Ensemblemitgliedern holt sie dazu weitere große
Stars nach Worms. Iris Berben,
Sky du Mont und Ute Lemper,
um nur eine kleine Auswahl zu
nennen, begeisterten die Wormser. „In diesem Jahr kommt Senta
Berger zum Rezitationsabend
„With Shakespeare in Love“,
freut sie sich.
Meistens verlässt sie sich bei der
Vermittlung der Künstler auf die
angesagten Agenturen. Oft sind
es aber auch ihre persönlichen
Kontakte zu den Stars, die ausschlaggebend für eine Verpflichtung sind. Meret Becker gehört
zu ihrem Kreis, Katja Weitzenböck und auch Teresa Weißbach.
„Die Leute lieben es, wenn die
Schauspieler aus zurückliegenden Aufführungen wieder nach
Worms zurückkehren.“ Petra Simon weiß das und handelt am
liebsten noch während der Spielzeit Verträge für zukünftige Auftritte aus.
Langwierige Verhandlungen
Auch das gehört zur Arbeit einer Künstlerischen Betriebsdirektorin: Hier unterschreibt Petra Simon, flankiert von zwei
Hostessen, Sascha Kaiser, Andreas Hilgenstock und Richard Engelhorn (v.l.) den Kooperationsvertrag, der die Zusammenarbeit von Festspielen und den Reiss-EngelhornMuseen regelt.
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FamilienNachrichten
DANKSAGUNG
Wir danken von Herzen für die
Anteilnahme in Wort und Schrift, durch
Blumen- und Geldspenden beim Heimgang
meines lieben Mannes
Alexander Klassen
geb. Padalko
* 25. 02. 1971
† 8. 7. 2017
Im Namen aller Angehörigen
Swetlana Klassen
Worms, im Juli 2017
Was sich alles so geschmeidig
und ohne besondere Vorkommnisse liest, geht am Alltagsleben
der künstlerischen Betriebsdirektorin gehörig vorbei. Wochen
und Monate gehen ins Land, bis
Verträge für die Dominszenierung mit Künstlern und sämtlichen saisonalen Mitarbeitern
unterschriftsreif sind.
Auch wenn die Vertragswerke
stehen, alles in trockenen Tüchern scheint und die Produktion
begonnen hat, „dann verlieren
wir doch noch kurzfristig einen
bereits verpflichteten Mitarbeiter“, hat Simon die Erfahrung gemacht. Letztlich hat sie auch diese schwierigen Situationen gelöst
und unvorhergesehene Personallöcher geschlossen. Wenn man
ihre Vita kennt, wundert man
sich nicht über so viel Pragmatismus.
Petra Simon kam in Mannheim
zur Welt und verlebte ihre Kindheit und Jugend in Frankenthal.
Auch nicht der kleinste Pfälzer
Mundartschnalzer lässt diese
Herkunft heute noch erkennen.
Kein Wunder, denn die Abiturientin am Albert-Einstein-Gymnasium wollte sofort nach der
Schule „nichts wie weg aus der
Kleinstadt“. Eine Ausbildung zur
Hotel-Fachfrau im „Steigenberger“ in Berlin sorgte für den Abstand zur Pfalz, für das notwendige Auskommen und in ihrer
Freizeit „für eine Freiheit ohne
Sperrstunde“.
Obwohl der Hoteldirektor ihr
eine Festanstellung nach der beendeten Lehre anbot, zog es sie
weiter: nach Hamburg, in die
aufstrebende Werbeagentur eines
Freundes. Ein Software-Unternehmen war ihre nächste berufliche Station und dann, nach manchen beruflichen Schleifen, die
Universitäten im kühlen Hamburg und im heißen Triest. Sie belegte die Fächer Musikwissenschaft und Italienisch. Nach
sechs Jahren In- und Auslandsstudium und mit einem Magisterabschluss in der Tasche, kehrte
sie Italien den Rücken und wurde
Mitarbeiterin der Dramaturgie
des Schleswig-Holstein-Festivals.
Den nächsten beruflichen Haken
schlug Petra Simon in Mainz ein
bei der rheinland-pfälzischen
Landesstiftung „Villa Musica“. In
der Landeshauptstadt arbeiten
und täglich zum Schlafen nach
Frankenthal pendeln, das war der
Rückkehrerin in die Orte ihrer Jugend irgendwann zu aufwendig.
„Obwohl ich dachte, ich sei im
kulturellen Niemandsland Rheinland-Pfalz angekommen, suchte
ich im Netz nach einem Theaterjob in der Region“, so Simon und
staunte heute noch über die damalige Ausbeute: Die Nibelungen-Festspiele suchten eine
„kurzfristige Assistenz“. Sie bewarb sich und innerhalb eines
halbstündigen
Vorstellungsgesprächs war für James McDowell
die Einstellung perfekt. Er mag
geahnt haben, dass sie einen
künstlerischen Hauptgewinn gefunden hatten.
Endspurt und Neubeginn
Unmittelbar vor der Premiere ist
das Leben für die Künstlerische
Betriebsdirektorin mit vielen Terminen gespickt. Die wenigsten
betreffen die aktuelle Spielzeit,
die meisten reichen schon ins
nächste, und sogar ins übernächste Jahr hinein. „Das Stück,
das 2018 aufgeführt werden soll,
liegt vor“, erzählt sie, „Was jetzt
in die Produktion geht, ist das
kulturelle
Rahmenprogramm,
dessen Entwicklung mir besondere Freude macht“. Spaß auch,
weil sie nicht nur „tolle Mitarbeiterinnen“ hat, sondern mit diesen vier „wunderbaren Frauen“,
so gut zusammenarbeitet.
Nachdem das Festspielende drei
Wochen zurückliegt, ist erst einmal ein kurzer Betriebsurlaub angesagt. Aber nach den Festspielen ist vor den Festspielen. Im
Spätsommer werden die künstlerischen Strukturen für den kommenden und den übernächsten
Festspielsommer festgelegt und
daran gearbeitet. Und spätestens
ab Januar läuft der Festspielbetrieb wieder auf Hochtouren“,
sagt Petra Simon und lacht. Dieser Powerfrau nimmt man es ab,
dass es genau ihr Ding ist, wenn
es im KBB so richtig rund geht.
Die zweite Haut der Nibelungen
Gewandmeisterin Sarah Ullrich fertig mit ihrem Team die Kostüme für die Inszenierung von „Glut“
Von
Bea Witt
tt
WORMS – Bisher wurden die
Kostüme für die NibelungenFestspiele von einer externen Firma hergestellt. In diesem Jahr
werden sie erstmals in Worms
gefertigt. „Nicht nur die Produktion, auch die hochwertigen Stoffe kommen aus Worms“, berichtet Gewandmeisterin Sarah Ullrich, verantwortlich für die Kostümproduktion. „Das war im
letzten Jahr von allen Verantwortlichen beschlossen worden.“
Im Team mit Ullrich arbeiten die
Kostümdesignerinnen
Amélie
von Bülow und Carina von Bülow-Conradi, unterstützt von Assistentin Kim Kettinger und Gewandmeisterin Regina Wittum.
Nach Leseprobe und Recherchen
wurden sogenannte „Moodboards“ für jeden Charakter des
Stückes erstellt, die mit Petra Simon, Künstlerische Betriebsdirektorin der Nibelungen-Festspiele, und Regisseur Nuran David Calis besprochen wurden,
um abzustimmen „ob es in die
richtige Richtung geht“, so Ullrich.
Für die Entwürfe der Kostüme
müssen auch das anspruchsvolle
Bühnenbild von Irina Schicketanz und die Rollenbesetzung berücksichtigt werden. In enger Zusammenarbeit mit dem Regisseur
wuchs schließlich ein visuelles
Konzept, das die beabsichtigte
Wirkung der Inszenierung erzielt. „Ich habe mich auf diese
Arbeit das ganze Jahr über gefreut“, sagt von Bülow, die für
Nuran David Calis bereits die
Sarah Ullrich, Karin Kettinge, Carina von Bülow Conradi und Regina Wittum (v. li.) fertigen
die Kostüme für die Nibelungen-Festspiele in Worms.
Foto: Photoagenten / Ben Pakalski
Kostüme für „Romeo und Julia“
am Berliner Maxim Gorki Theater entworfen hat.
„Hier in Worms hat man
als Kostümbildnerin unheimlich viele Möglichkeiten, mehr als an anderen
Theatern.“
Amélie von Bülow
„Hier in Worms hat man als Kostümbildnerin unheimlich viele
Möglichkeiten, mehr als an anderen Theatern“, betonte sie, und
ergänzt, „ich glaube, wenn man
das hier einige Jahre gemacht
hat, kann einem nichts mehr passieren“.
Begonnen hat das Team am
13. Juni. „Es wurden zunächst
Kostüme aus Nessel angefertigt“,
berichtete Ullrich. Es sei wichtig,
die Kostüme bereits bei den szenischen Proben einzusetzen, da
diese das Spiel der Darsteller be-
einflussen würden. Von großer
Bedeutung sei es auch, die Darsteller und ihre Rollen zu kennen, ihre Ausstrahlung und ihre
Wandlungsfähigkeit, um dies in
die künstlerisch-dramaturgische
Planung einzubeziehen. „Wir beobachten bei Proben, führen Gespräche“, sagt Bülow-Conradi,
„und versuchen auch, die Wünsche der Schauspieler zu berücksichtigen. Sie sollen mit den Kostümen zusammenwachsen und
sich wohlfühlen. Manchmal
bringen sie nach der Anprobe
auch eigene Ideen ein. Wenn das
allerdings nicht passt, versuchen
wir, es ihnen liebevoll auszureden“.
Bärte und Perücken
An Schneiderpuppen wurden die
ersten Proben mit angefertigten
Kostümteilen gemacht, bevor es
zur Anproben mit den Darstel-
lern ging. Das Team macht übrigens nicht nur die Kleidung,
auch Bärte und Perücken werden
geknüpft und die Kopfb
fbedeckung
ausgewählt. Und wenn jemand
keine Lust auf Perücke hat, versuchen wir, ohne zurechtzukommen“, so Ullrich,
Für die Inszenierung von „Glut“
waren zahlreiche Kostüme für
unterschiedliche Charaktere zu
fertigen. Insgesamt sind es acht
Musiker, zwei Opernsänger und
15 Schauspieler, letztere alle in
mehrfacher Ausstattung. „Beim
Kostüm von Lord Lorenz sind es
sechs Teile in einem Kostüm“,
berichtete Ullrich.
Geschneidert und genäht wurde
nicht nur in der Kostümwerkstatt
der Nibelungen-Festspiele. In
ihren privaten Werkstätten arbeiteten auch die Firuzeh Bischof
und Gerlinde Schidrich, die bereits seit dem Jahr 2003 für die
Festspiele schneidert.
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Helga Marschang ist in diesem Jahr zum ersten Mal nicht mehr hinter den Kulissen der Festspiele
Von
Margit Knab
„Indianergeschäft“ Struktur bekommen.
16 Jahre lang ging alles verlässlich seinen Gang und die Oberindianerin Helga bestimmte die
Schrittfolgen: Sie übernahm wie
die Kollegen Begrüßungsdienste
im Park, verkaufte Programme
und sie arbeitete minutiös die
Einsatzpläne aus. Die Entlohnung der Kleindarsteller gehörte
bis 2014 auch zu ihren persönlichen Aufgaben.
Nachdem ihr nachts „Teppichhändler“ im Park aufgelauert
hatten, als sie die Verkaufseinnahmen durch den nächtlichen
Park trug, stattete man ihr Büro
im Schlösschen mit einem Safe
aus. „Was war ich erleichtert“,
sagt sie rückblickend.
WORMS – Sie ist eine Powerfrau, so bezeichnet man heute akt
ktive Personen weiblichen
Geschlechts. Sehr oft
ft haben
diese Widerhaken an den
Ellbogen und „benutzen“
Schultern und Köpfe ihrer
Mitmenschen als Karriereleiter nach ganz oben.
„Power“gehört zu Helga
Marschang im besten
Sinne dazu, „Frau“ auch
ffensichtlich, dafür
ganz off
sprechen ihr Chic und ihr
Charme.
Zur Ellbogen- und Profitgesellschaft zählt sie nicht, im Gegenteil: Ehrenamtlichkeit ist für sie
kein leeres Wort, sondern ihr
ganzes Erwachsenenleben war
mit solcherart Aktivitäten angefüllt: Sie schuf die „Bibliothek
auf Rädern“ für Kindergärten.
Kindern und Erwachsenen bringt
sie seit Jahrzehnten das Klöppeln bei, rückt als „Gewandete“
die Stadt Worms ins rechte Licht,
auch in der Partnerstadt St. Albans. Sie hob den Horchheimer
Mittelaltertag aus der Taufe, sie
organisierte den Hochheimer
Mittelaltertag mit. Hier besonders als Ghostwriterin für die
Marktordnung und die Eröffnungsrede in der mittelalterlichen Kunstsprache. Sie half in
der Wormser Tafel, in der LeseLernhilfe, hat aktuell den
„Freundeskreis
St.
AlbansWorms“ ins Leben gerufen, betreut ganz intensiv zwei syrische
Schulkinder und die Theatergruppe „Szene9“. Das ist die –
nicht vollständige – Einführung
in den Aktionsbereich einer
Frau, die ihren Mitmenschen so
viel zu geben hatte und immer
noch gibt – und das, ohne etwas
dafür zu verlangen.
Die Oberindianerin
Die Nibelungen-Festspiele haben
viele Väter und Mütter, die dem
ambitionierten Projekt das Laufen beigebracht haben. Marschang ist eine davon. Schon ein
Jahr vor der ersten Premiere der
Theateraufführungen rief das
Vorstandsmitglied der Nibelungenlied-Gesellschaft 2001 die
„Indianer“ ins Leben.
Vorausgegangen war eine Pressenotiz des damaligen Intendanten
Naseband, der freiwillige Helfer
rund um die Aufführungen suchte, getreu nach dem Motto von
Uli Mieland: „Wir brauchen
nicht nur Häuptlinge, sondern
auch Indianer“. Zwanzig „Indianer“ hatten sich spontan gemeldet, Helga Marschang wurde zur
„Oberindianerin“. Ein hochtrabender Titel, hinter dem sich
eine Fülle von unbezahlten
Arbeiten und Aufgaben verbarg.
Ganzjährig in der Spur
Viel Überzeugungsarbeit habe
sie leisten müssen, erzählt die
Rentnerin, um ihre Indianer in
der unbezahlten Spur zu halten:
Festspiel-Flyer galt es in mehr als
der Hälfte des Jahres zu verteilen. Meistens zu Beginn der
Weihnachtszeit, um dafür zu
sorgen, dass der Kartenvorverkauf anläuft und die Tickets als
Weihnachtsgeschenke unter die
Leute gebracht werden. 82000
Flyer waren es allein im Jahr
Nah an den Schauspielern
Vordere Reihe (v.l.): Helga Marschang (auch kleines Bild), Marga Niessing, Karin Plischek,
Astrid Fürst-Puschmann, Ruth Kloster, hintere Reihe von links: Sascha Kaiser, Roswitha
Ramb, Heinzwilhelm Ramb, Claudia Guckert, Eva-Maria Schmitt, Michael Kissel, Marliese
Scheuermann, Jens Thiele.
Fotos: Bernward Bertram; Photoagenten / Ben Pakalski
2009, vermerkte die heute 80Jährige in ihren peniblen Aufzeichnungen. Erst 2014 übertrug
die KVG diese Aufgaben einer
Agentur. „Das war eine riesige
Entlastung“, sagt die Oberindianerin und atmet im Nachhinein
noch einmal kräftig durch.
Vor allem während der Festspieltage ging es rund, so besonders
für die Indianer, die anfangs ihre
„Zelte“ unterhalb der Tribüne
aufschlugen. Teilweise wickelten
sie hier den Verkauf von Merchandising-Artikeln ab, begrüßten in gewohnter Liebenswürdigkeit die Festspielbesucher, versorgten sie mit Programmen,
wiesen den Suchenden den Weg
und versahen ihren Dienst bei
der Einlasskontrolle.
Oberindianerin Helga hat sie
heute noch greifb
fbar, die Einsatzpläne für die Schichtdienste und
die Abrechnungsunterlagen über
die Verkaufserlöse, die noch am
gleichen Abend von ihr zusammengestellt wurden. Und sie erinnert sich noch an außergewöhnliche Momente: „Die ersten
beiden Jahre habe ich jeden
Abend die Einnahmen mit nach
Hause genommen. Einmal waren das 29000 Euro“.
Heute muss sie über so viel
Leichtsinn lachen. „Doch was
tun, wenn die Organisation noch
nicht so funktionierte, wie heute“, wiegt sie in Erinnerung das
Haupt.
Ebenso unvorstellbar ist es auch,
dass sie am Morgen nach jeder
Vorstellung die Tribüne sauber
machte und den Unrat entsorgte:
„Ich habe einmal 13 gelbe Säcke
mit Müll gefüllt, in meinem Auto
verstaut und mit nach Hause genommen“. Heute lacht die Oberindianerin über diese längst vergangene Zeit. Nicht aber über
den Umstand, dass ihr 2003 die
Indianer „abhanden“ kamen.
Die Arbeit war den meisten von
ihnen einfach zuviel geworden.
Außer den Aufgaben vor, während und nach den Festspielen
mussten sie nämlich noch Flyer
für das Spectaculum und Jazz &
Joy verteilen, waren zu Einlasskontrollen bei der Weinmesse
eingesetzt, begleiteten das Turmblasen – „kurzum, es hatte sich
ein unbezahlter Ganzjahres-Job
entwickelt“.
Die Tochter hilft
ft in der Not
Nachdem sich nur noch fünf Indianer zum Arbeitseinsatz meldeten, klagte Helga Marschang
ihrer Tochter Ute ihr Leid und die
suchte und fand Hilfe: Im Posei-
AUSGEZEICHNET
Die „Oberindianerin Helga
Marschang“ wurde vielfach für
ihr ehrenamtliches Engagement
ausgezeichnet: mit der Ehrennadel des Landes, diverser Zeitungen, des Südwestrundfunks und
des Stadtt
t eils Horchheim. Ihr
wurde die Verdienstmedaille der
Stadt Worms und das „Rotaach“
der SPD-Worms-Mitt
t e verliehen.
don meldeten sich zehn Freiwillige zum Dienst im Park. Auch
die wurden eingekleidet, wie alle
anderen Indianer mit einem
schwarzen Kostüm oder Anzug,
aufgepeppt mit einer roten Bluse,
eine Ausstaffierung, die der
fhof gesponsert
Wormser Kaufh
hatte.
OB dankt
kt der Falschen
Leicht erkennbar als Indianer
waren sie, aber auch verwechselbar. Einmal sei Oberbürgermeister Michael Kissel durch das
Parktor gestürmt und habe die
Hände einer Dame im bekannten
schwarz-roten Outfit geschüttelt
mit den Worten „Vielen Dank,
dass Sie uns immer helfen“, erzählt die „Edelfrau“ und die
Lachfältchen um ihre Augen
nehmen Gestalt an. „Überrascht
und überrumpelt hatte der OB
eine fremde Theaterbesucherin,
die wie erstarrt den Dankesüberfall über sich ergehen ließ“.
Die Indianer-Crew war in den
Anfangsjahren ganz auf sich allein gestellt. Zum Glück gab es
da eine Oberindianerin, ausgestattet mit einem absoluten Organisationstalent. So ganz unkommentiert lässt die Horchheimerin
diese Wertung nicht stehen.
„Viel geholfen haben mir damals
Ulrich Mieland (ehemals technischer Geschäftsführer der Nibelungen-Festspiele, d. Red.), und
in den kommenden Jahren Angelika Rosin von der KVG“. Als Petra Simon kam, hatte das ganze
Oberindianerin Helga war immer
ganz nah an den Schauspielern,
da sie sich sowohl vor als auch
hinter den Kulissen frei bewegen
konnte. „Der Roland Renner war
mir der liebste von allen“, meint
die 80-Jährige. Da strahlen ihre
Augen – auch wenn sie von Womanizer Erol Sander erzählt.
16 Jahre lang haben Marschang
und die Indianer aufopferungsvoll als Servicekräfte gewirkt.
„Die Indianer stehen für ein einmaliges Engagement hinter den
Kulissen“, zollte ihnen Petra Simon, die künstlerische Betriebsdirektorin der Festspiele, uneingeschränkten Respekt. Mit diesem Lob wurde ein Abschied
eingeläutet: Seit diesem Jahr sind
die Indianer bei der Ehrenamtsbörse Worms organisiert und
werden bei Bedarf an die Festspiele weiter vermittelt.
Oberindianerin Helga hat traurig
Abschied genommen. Es waren
16 Jahre, verbunden mit viel
Arbeit, die sie gerne für die Stadt
und die Nibelungen machte, die
aber auch viele schöne Momente
hatten. Auf diese Aussage legt
die Seniorin Wert, auch auf den
Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft der Indianer untereinander.
„Ich freue mich, dass unsere Initiative, dass sich Bürger ehrenamtlich bei den
Festspielen einbringen können, heute „börsennotiert“
eine langfristige Zukunft
gefunden hat.“
Helga Marschang
„Ich freue mich, dass unsere Initiative, dass sich Bürger ehrenamtlich bei den Festspielen einbringen können, heute ‚börsennotiert‘ eine langfristige Zukunft
gefunden hat.“
Noch eine lustige Geschichte
darf nicht fehlen: Eines Abends
hat ein neuer Security-Mann
ihren Ausweis, der unter der
Sparte „Indianer“ ausgestellt
war, kontrolliert. Nach einigem
Zögern meinte er: „Bei diesem
Stück spielen doch keine Indianer mit!“
Eine Tür geht zu, eine andere dafür auf. Im übertragenen Sinne
ist das für die ehemalige Oberindianerin Helga das Parktor, hinter dem das „schönste Theaterfoyer Deutschlands“ liegt. Am Premierentag wird sie zum ersten
Mal als Theaterbesucherin durch
das Tor schreiten, wird entspannt eine Aufführung erleben,
denn Helga Marschang ist ein
echter Ehrengast.
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10 | HINTER DEN KULISSEN
Der unbekannten Geschichte eine Kulisse geben
Irina Schicketanz stellt mit ihrem Bühnenbild die Zugfahrt deutscher Geheimagenten im Orient während des Ersten Weltkriegs nach
Von
Margit Knab
WORMS – Die NibelungenFestspiele sind für Irina
Schicketanz kein unbespieltes Blatt. Die Bühnenbildnerin hatte schon im vergangenen Jahr die Kulissen für
das Stück „Gold. Der Film
der Nibelungen“ entworfen.
In diesem Jahr steht sie Regisseur Nuran David Calis
bei „Glut. Siegfried von Arabien“ wieder mit ihren Ideen
für ausgefallene, aber stimmige Kulissen, zur Seite.
Für „Gold“ hatte sich Irina Schicketanz ein komplettes Filmset
einfallen lassen, in diesem Jahr
verlangt die Handlung einen
Eisenbahnzug, genauer einen
Waggon für eine Drei-KlassenGesellschaft. Ein extrem aufwendiges Bühnenbild habe sie liefern
müssen, gesteht die Künstlerin,
die nach eigenem Bekunden
„sehr gerne und darum auch
recht lange schon“ mit Regisseur
Calis zusammenarbeitet.
Kapitel deutscher Geschichte
Irina Schicketanz weiß wie die
Vorstellungen der Regie im Allgemeinen umgesetzt werden sollen. So war es im letzten Jahr, als
sie mit Garderoben aus Plexiglas
die Schauspieler mehr an Geist,
als an Körper entblößt wirken
ließ. Bei der diesjährigen Aufführung des sehr politischen Stückes „Glut“, das in der Zeit des
Ersten Weltkrieges spielt, spürt
sie auch mit ihrer Bühnenausstattung einer Wahrheit nach, in
diesem Fall einer historischen.
Geschickt hat Autor Albert Ostermaier ein fast unbekanntes Kapitel deutscher Geschichte ins
Stück „Glut“ verwoben. Deutsche Offiziere reisen getarnt als
Gauklertruppe, die den Nibelungenstoff aufführen soll, durch
den Orient.
Bühnenbildnerin Irina Schicketanz spürt mit ihrer Bühnenausstattung für „Glut“ einer historischen Wahrheit nach.
Irina Schicketanz hat die Vorgaben der Regie aufgenommen und
sich intensiv mit der Situation
der Türkei zu Anfang des 20.
Jahrhundert beschäftigt. „Der
‚kranke Mann am Bosporus‘ sollte ökonomisch gesunden mithilfe einer zu bauenden Eisenbahnlinie, die eine Verbindung zwischen der Türkei und dem heutigen Irak herstellt. Das war damals die Intention“.
Diese Bahn gebe es heute noch,
erzählt Irina Schicketanz und gesteht, dass sie gerne einmal die
Route Istanbul-Bagdad fahren
würde. Ein Werk deutscher Ingenieure sei die 1 600 Kilometer
lange Schienenverbindung, deren Bau der deutsche Kaiser Wilhelm II. protegierte, den viele armenische Zwangsarbeiter mit
ihrem Leben bezahlen mussten.
Die Bühnenbildnerin hat sich mit
dem Leben, Leiden und Sterben
der armenischen Bevölkerung intensiv befasst, und findet es „extrem wichtig, dass man diesen
Teil ihrer Historie kennt“. Ihr Geschichtsbewusstsein scheint offensichtlich auch Niederschlag in
Ostermaiers letztem Stück der
Nibelungen-Trilogie gefunden zu
haben. Wie – darüber herrscht
noch Stillschweigen. Nach der
Premiere werden die FestspielBesucher es wissen.
Zwanzig Jahre Erfahrung
Bis dahin sind tägliche Proben
angesagt. Seit letzter Woche
auch auf der Open-Air-Bühne
auf der Westseite des Doms. Irina Schicketanz zeigt sich zufrieden damit, wie sich die Schauspieler in den von ihr entworfenen Kulissen bewegen und der
Geschichte Leben einhauchen.
Auch mithilfe des aussagekräftigen Bühnenbildes befördern sie
die Autorenvorstellung von
„Glut. Siegfried von Arabien“,
diesem Road-Movie, wie es Irina
Schicketanz bezeichnet.
Irina Schicktanz kann sich auf
eine zwanzigjährige Bühnenerfahrung verlassen. Die geborene Münchnerin studierte in der
Meisterklasse für Bühnen- und
Filmgestaltung an der Universität
für angewandte Kunst in Wien.
Sie arbeitet als Bühnen- und Kostümbildnerin im Bereich Schau-
Fotos: Rudolf Uhrig
spiel und Musiktheater und hat
mehrere Filme ausgestattet. Mit
Nuran Davis Calis verbindet sie
eine verlässliche Zusammenarbeit.
Für ihn gestaltete sie die Ausstattung beispielsweise von Schillers
„Räuber“ am Volkstheater in
Wien und wurde dafür mit dem
Nestroy-Preis ausgezeichnet. Die
Bühnenbilder von „Romeo und
Julia“ nach William Shakespeare
am Maxim-Gorki-Theater Berlin,
Berthold Brechts „Baal“ (Schauspiel Leipzig) und auch die Kulissen der Romanbearbeitung
„Die vierzig Tage des Musa
Dagh“ am Residenztheater in
München tragen ihre Handschrift.
Die Vita von Irina Schicketanz
kann nun um ein weiteres Highlight ergänzt werden und könnte
nach dem Premierenabend lauten: „Bei zwei von drei Aufführungen der Nibelungen-Trilogie
(Intendanz Nico Hofmann, Regie
Nuran David Calis) setzte Irina
Schicketanz mit ihrer innovativen Bühnenausstattung vor dem
Wormser Dom entscheidende
Akzente“.
Ein Ort des Wohlfühlens
170 Tonnen Material passgenau verschraubt
Maskenbildnerin Katharina Börner stylt Schauspieler für die Bühne
Tribünenaufbau auf der Westseite des Doms ist ein großes logistisches Kunststück
Das Anlegen der Perücke für Opernsängerin Nadja Michael,
die eine der Walküren spielen wird, bedeutet für Katharina
Börner viel Arbeit.
Foto: Michael Burmeister
Von
Michael Burmeister
WORMS – Auch wenn es bis zur
Premiere nur noch wenige Tage
sind, so wird doch hinter den Kulissen der Nibelungen-Festspiele
schon eifrig gearbeitet. Sei es Requisite, Technik oder Maske – alle
werden im Vorfeld benötigt, damit
die Probenarbeit funktionieren
kann. Ohne die vielen Helfer im
Hintergrund stünden die Schauspieler sprichwörtlich im Regen.
Das Wochenblatt schaute hinter
die Kulissen und stellt hier Chefmaskenbildnerin Katharina Börner und ihr Team vor.
Börner ist schon eine feste Institution bei den Festspielen. Sie ist von
Anfang an dabei und hat nur ein
Jahr (2004) ausgesetzt. Seitdem
kümmert sie sich um das Aussehen der Schauspieler, sorgt dafür,
dass alle ins rechte Licht gerückt
werden. Dabei kommt es im Umgang mit den Protagonisten auch
auf Feingefühl und Psychologie
an. „Das wurde mir offensichtlich
in die Wiege gelegt. Das ist etwas,
was du nicht lernen kannst und
kommt in der Ausbildung auch
nicht vor“, sagt Börner und meint
hier im Speziellen den Umgang
mit ihren Kunden – den Schauspielern. Die kommen auch zu ihr,
um zu entspannen. „Mein Bereich
ist auch ein Ort des Wohlfühlens,
denn für jeden ist dies hier der
letzte Schritt, bevor es auf die Bühne geht“, erklärt die Maskenbildnerin. Die 55-jährige hat ihren Beruf von der Pike auf gelernt.
Geboren wurde Katharina Börner
in Wismar. Nach der Schule studierte sie an der Dresdner Kunsthochschule den Beruf der Maskenbildnerin mit dem Schwerpunkt
auf Theater. Aber auch an so mancher DEFA-Filmproduktion hat sie
mitgewirkt. Auch nach der Wende
ist sie in Dresden geblieben und
lebt in der Elbmetropole mit Mann
und zwei Söhnen. Heute ist der
Beruf des Maskenbildners beziehungsweise Bildnerin zweigeteilt:
Wer ans Theater möchte, geht zur
Ausbildung nach Dresden, wer zu
Film und Fernsehen tendiert, geht
nach Berlin.
„Ich habe alles kennengelernt“,
sagt Börner, die in ihren über 30
Berufsjahren vor allem als Freiberufl
flerin unterwegs war. Nach
Worms kam sie eher durch Zufall,
als 2002 eine Agentur bundesweit
für die verschiedensten Bereiche
Fachleute suchte. Und Börner ist
geblieben. „Vor allem, weil mir die
Arbeit hier viel Spaß macht, aber
auch, weil ich ein wundervolles
Team habe“, lobt die Chefmaskenbildnerin ihre sechs Frauen, die sie
um sich geschart hat.
In ihrem Container sieht es ein wenig wie in einem Friseursalon aus:
große Spiegel, bequeme Stühle
und jede Menge Zubehör und
Equipment; von den Schminkutensilien bis hin zu den Haarteilen oder ganzen Perücken. Überhaupt gibt es manchmal umfangreiche Arbeiten, muss ein Schauspieler schon mal ein bis zwei
Stunden in der Maske sitzen. Andere wiederum benötigen gerade
mal 15 Minuten. Aber ganz ohne
geht es eben nicht.
Und dann ist das Sitzen in der
Maske für viele auch ein Ort der
Stille, des inneren Vorbereitens.
Manch einer, der sich hier langsam vor dem Spiegel verwandelt,
verinnerlicht auch erst dann noch
einmal intensiv seine Rolle. Die
Maske ist in jedem Fall eine individuelle und ganz persönliche
künstlerische Anfertigung – und
dazu gehört natürlich auch eine
Portion Talent.
Von
Joachim Bonath
WORMS – Wenn am 4. August
„Glut. Siegfried von Arabien“
Premiere feiert, sind die Tribünenbauer schon längst wieder
abgereist. Nach drei Jahren
Spielzeit auf der Nordseite, ist
die Tribüne erstmals seit 2013
wieder auf der Westseite des Domes, dem Platz der Partnerschaft, aufgebaut.
Thomas Köttig ist Bauleiter bei
der Firma Nüssli GmbH mit Sitz
in Frankfurt. Seit 2002, also von
Beginn der Festspiele an ist er
dabei, erinnert sich noch gut an
die Aufb
fbauten an der Südseite
des Domes mit der Besonderheit
der Bäume, die Bestandteil des
Spiels waren (Maria Schraders
Schaukel war daran befestigt),
die aber auch beim Aufb
fbau wegen der Sicht auf das Geschehen
besonders zu berücksichtigen
gewesen seien. Auch die Nordseite hat Köttig mit aufgebaut,
die in diesem Jahr wegen der
dort stattfinden Arbeiten am
Dom nicht bespielt werden
kann.
Die 20 bis 27 Mann auf der Baustelle sind völlig unbeeindruckt
von den höheren Temperaturen,
die an dem Tag herrschen, als
das Wochenblatt zum Besuch
vorbeischaut. Da wird gehämmert und gebohrt, werden sich
einige der 2 500 Riegel zugeworfen; alles ist doch irgendwie geplant in diesem scheinbaren Tohuwabohu von Gestängen, unfertigen Geländern, fehlenden
Sitzen. 170 Tonnen hatten die
zwölf Sattelschlepper herange-
schafft, die zu verarbeiten sind,
klärt der Bauleiter auf. Maximal
vorgesehen seien für den Aufb
fbau
der Tribüne neun Tage, aber „so
wie es aussieht, werden wir
einen Tag früher fertig“, sagt Köttig. Hier zahlt sich die Erfahrung
der Firma im Tribünenbau aus.
Für insgesamt 1 145 Zuschauer
ist die Tribüne auf der Westseite
des Domes ausgelegt. Vier davon
sind für Behinderte reserviert.
Desgleichen sind 48 gepolsterte
Logenplätze (nicht nur für VIPs)
eingeplant. Aber auch die Sitze
für „Normalsterbliche“ seien etwas breiter geworden. Insgesamt
sind es rund 150 Plätze weniger,
als auf der Nordseite. Über zwei
Eingänge vom Heylshofpark, die
auch für Rollstuhlfahrer zugänglich sind, gelangen die Besucher
auf die Tribüne.
Bis zu zehn Meter hoch
Etwa zehn Meter hoch werden
die Zuschauer in der hintersten
Reihe sitzen mit einem Rundumblick auf die Bühne. Auf eine Besonderheit beim Aufb
fbau weist
Manuel Bruckner, Technischer
Projektmanager bei der Kulturund
Veranstaltungs
GmbH
(KVG), hin: „Das Gerüst musste
auch auf dieser Seite in die
Baumreihen gebaut werden.
Dies geschah in enger Absprache
mit dem Grünflächenamt der
Stadt“, so der Projektmanager.
Denn nicht nur für den Tribünenbau, sondern auch für den
Aufb
fbau der drei Beleuchtungsund der zwei Ton-Türme ist die
Firma verantwortlich.
Wenn am 20. August der letzte
Applaus verklungen ist, rücken
wieder zwölf Sattelschlepper an
und das ganze Tohuwabohu wiederholt sich in umgekehrter Reihenfolge.
Sie arbeiten, damit andere sitzen und das Theaterspektakel genießen können: Die Mitarbeiter
Firma Nüssli GmbH haben auch in diesem Jahr wieder die Tribüne aufgebaut. Foto: Rudolf Uhrig
Ü worms FEIERT FESTSPIELE!
FÜR DIE ZUKUNFT | 11
Von den Nibelungen verf
rfolgt
Irene Diwiak über ihr Stück „Die Isländerin“, ihre Beziehung zu Worms und ihre Zukunftspläne
Von
Sophia Rishyna
„ Wir lieben un
sere
neue Küche, weil ...
WIEN / WORMS – Es gibt
Menschen, die sind einem
auf den ersten Blick sympathisch,
wahrscheinlich
durch ihre Ausstrahlung
oder ihr Verhalten. Irene Diwiak, die vor zwei Jahren mit
ihrem Stück „Die Isländerin“
den ersten Autorenwettbewerb der Nibelungen-Festspiele gewonnen hat, ist so
ein Mensch.
ftstellerin
Vielseitige Schrift
Irene Diwiak geriet nicht nur im
Studium mit allen möglichen
Texten aneinander, sie ist auch
als Schriftstellerin nicht auf eine
einzige Gattung fixiert. Seit ihrer
Kindheit hat sie Kurzgeschichten
und Theaterstücke verfasst, und
das sehr schnell sehr erfolgreich:
Bei einem Kinderwettbewerb der
...hier alles seinen Platz hat. Endlich können wir unser
gemeinsames Familienleben genießen.“
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Autorin Irene Diwiak (kleines Bild) kommt auch in diesem Jahr wieder nach Worms, wo ihr
Stück „Die Isländerin“ als Teil Rahmenprogramms der Festspiele an zwei Abenden im Lincoln Theater gezeigt wird.
Archivfotos: Rudolf Uhrig
„Literaturwerkstatt Graz“ konnte sie bereits als Achtjährige
einen zweiten Platz erzielen, bei
einem Wettbewerb, der für 8-bis
13-Jährige ausgeschrieben war.
Daraufhin nahm sie jedes Jahr
weiter an den Wettbewerben teil
und konnte meistens auch etwas
gewinnen, „was mich motiviert
hat, weiter zu schreiben“.
Frauen im Fokus
In „Liebwies“ geht es um zwei
Frauen: Eine Sängerin, die zwar
nicht singen kann, dafür aber erfolgreich ist und um eine erfolglose Komponistin. Ende Juli soll
das Buch im Deuticke-Verlag erscheinen. Bei einer Lesung im
Heylshof wird Irene Diwiak es im
Rahmenprogramm der Nibelungen-Festspiele vorstellen. „Ich
werde eine Stelle lesen, die man
sehr gut mit den Nibelungen vergleichen kann“, verspricht die
Autorin, deren Gewinnerstück
„Die Isländerin“ dieses Jahr erneut an zwei Abenden im Lincoln-Theater aufgeführt wird.
Fleißig schreibt sie bereits an
ihrem nächsten Roman, einer
Art Krimi: Ein Mädchen kommt
zur Hochzeit einer Verwandten
in die Toskana und erfährt, dass
jeder aus unterschiedlichen
Gründen den Bräutigam töten
will. Auch diese Geschichte hat
wieder einen kleinen Bezug zu
den Nibelungen, die Diwiak
überhaupt zu verfolgen scheinen: Nachdem sie einmal selbst
die Kriemhild gespielt hatte,
wurden die Wormser Sagengestalten auch Teil ihrer Matura.
„Gedisst hat mich noch keiner, weil ich erfolgreich
bin.“
Irene Diwiak
Daher fiel es ihr nicht schwer,
sich beim Autorenwettbewerb in
Worms zu bewerben, auf den sie
durch einen Newsletter aufmerksam geworden war. Ursprünglich
wollte sie die ganze Sage ausschließlich aus Frauensicht erzählen, merkte aber schnell,
dass dies den Rahmen des
Stücks gesprengt hätte und konzentrierte sich daher auf die fehlende Frauensolidarität zwischen Kriemhild, deren Mutter
Ute und Brünhild, sowie auf
die Ausgrenzung Letzterer als
Fremde.
„Das Thema Frauensolidarität
betrifft mich, ich bin ja schließlich auch eine Frau“, sagt Diwiak, die Stutenbissigkeit als von
Frauen selbst geschaffenes Problem nicht nachvollziehen kann.
Frauen verzeihe man auch
schwerer als Männern, dies sei
ein „ambivalentes Thema“ in
der Literatur. „Die Frauen in
meinen Romanen sind ja auch
nicht unbedingt sympathisch,
aber sie müssen manchmal so
sein“ – und warum dem so ist,
zeigen die Geschichten der jungen Österreicherin.
Keine Schattenseiten
Bei den Festspielen dieses Jahr
wird sich Diwiak nach ihrer Lesung die Inszenierung von „Die
Isländerin“ ansehen, zu „Glut.
Siegfried von Arabien“ ist sie am
nächsten Tag eingeladen. Der
rote Teppich, über den sie bei
der Premiere von „Gold“ laufen
durfte, bleibt 2017 aber eingerollt. Mit ihrem damaligen
Freund und jetzigen Ehemann
konnte sie Worms und Umgebung bereits im vergangenen
Jahr erkunden und zeigte sich
angetan von der Nibelungenstadt. Der in Worms gewonnene
Wettbewerb beeinflusste ihre
Wirkung in der Heimat, kommt
es doch immer gut an, „wenn
man auch im Ausland was leistet“. Schattenseiten hatte ihr
Ruhm glücklicherweise bisher
noch nicht, und „gedisst hat
mich noch keiner, weil ich erfolgreich bin“, meint Diwiak lachend. Bei Geldpreisen wird sie
von ihren Freundinnen dennoch
aufgezogen, „die behaupten
dann, ich wäre reich, dabei lebe
ich doch davon und mache momentan nichts anderes“.
Eine romantische Beziehung, die
viele Autoren zu ihren Texten
haben, weist Diwiak von sich:
„Für mich sind das Werkstücke,
an denen man basteln kann, keine Kinder!“
Damit es in ihrem Schaffen nicht
immer nur ernst zugehen muss,
möchte sich die gebürtige Grazerin demnächst einen lang gehegten Traum erfüllen: Eine Teilnahme beim Klagenfurter Wettbewerb „Die Nacht der schlechtesten Texte“. Da wird es dann zur
Abwechslung mal darum gehen,
so schlecht wie möglich zu sein
– eine unterhaltsame Erfahrung,
an der die sympathische Schriftstellerin mit Sicherheit wachsen
wird.
Foto: Agentur
Als sie sich interviewen lässt –
per Skype, an einem Dienstagmorgen – hat sie ein strahlendes
Lächeln auf dem Gesicht und
große, weiß-rosa Kopfhörer auf
den Ohren, eine klassische Studentin in den Semesterferien.
Die 26-Jährige grüßt aus
ihrer Wohnung in Wien,
wo sie im Begriff ist,
ihr Masterstudium der
Komparatistik abzuschließen.
Weihnachten soll die
Arbeit, in der es um
die Operette im Nationalsozialismus geht,
fertig sein. Danach würde sie beruflich am liebsten in der Dramaturgie am
Theater einsteigen, doch dort
seien neue Stellen rar: „Du
kommst nur rein, wenn einer
grad zufällig geht“, erklärt sie.
Mit etwas Glück wird sie gar
nicht auf eine feste Arbeitsstelle
angewiesen sein, falls ihr Debüt
„Liebwies“ Erfolg hat: „Vielleicht wird der Roman auch einfach so ein Bestseller, sodass ich
nie mehr arbeiten muss“, sagt
die gebürtige Grazerin mit einem
ironischen Zwinkern.
Eigentlich wollte sie Schauspielerin werden, doch kam es in
den Fachschulen nicht so gut an,
als sie Szenen aus „Leonce und
Lena“ in der Rolle des Valerio
vorspielte, was ihrer Paraderolle
zu Jugendtheaterzeiten als „der
lustige männliche Sidekick“ geschuldet war.
Carol in 35 Jahre, Hausf
rau
Marco 39 Jahre, Kardi
ologe
Wer bleibt sich trotz Gruppenzwang treu?
Nibelungenhorde rückt Martin Luther in den Mitt
ttelpunkt ihres neuen Stücks / Jugendliche entwickeln Handlung selbst
Von
Joachim Bonath
WORMS – „Trotz’ dem“: Martin
Luther und dessen Standhaftigkeit ist die Initialzündung für die
diesjährige Aufführung der Nibelungenhorde im Rahmen der Festspiele, am Dienstag, 8. August, im
Lincoln-Theater.
Die Trennung der zwei Silben ist
Programm, verrät „Horden-Mutter“ Astrid Perl-Haag. So wie der
Reformator als Alleinkämpfer allen Unbilden sich selbst und der
Gesellschaft gegenüber getrotzt
hat, so wird auch im Stück eine
Person ausgewählt, die sich
gegenüber der am Experiment beteiligten Gruppe als auch gegenüber der zu reformierenden
Außenwelt durchsetzen muss.
Das Besondere: Die Jugendlichen
entwickeln unter professioneller
Anleitung das Stück selbst. Sie gestalten
Improvisationstheater,
ganz so, wie es auch Teil der
Schauspiel-Ausbildung ist.
Fünf Phasen sind den Mitgliedern
in ihrem abgeschlossenen Areal
vorgegeben. Die Teilnehmer können das Experiment jederzeit be-
Die Nibelungenhorde probt im Lincoln-Theater das Stück
„Trotz dem“, das im Rahmen des Kulturprogramms der Nibelungen-Festspiele aufgeführt wird. Im Mittelpunkt der Aufführung steht Martin Luther.
Foto: Rudolf Uhrig
enden. Die Kardinalfrage ist:
„Wer bleibt sich treu?“ – trotz aller Schwierigkeiten von innen
und außen. Im Mittelpunkt stehen Fragen wie „Was sind meine
Überzeugungen?“ oder auch
„Was würde ich an mir/an der
Welt
verändern?“
Der Weg zu diesen Zielen wird
„erspielt“. Antrieb, Korrektiv und
Rückschläge werden mit der Körpersprache und fragmentarisch
spontan eingestreuten Sätzen erzählt. Eine äußerst spannende
Geschichte sowohl für die etwa
30 Jugendlichen als auch für die
Zuschauer.
Auch in diesem Jahr sind wieder
Neuankömmlinge mit dabei. Die
sieben Novizen kommen aus Syrien und Afghanistan. „Sie werden ihren Gefühlsregungen in
ihrer eigenen Sprache Ausdruck
verleihen“, weiß Astrid Perl-Haag.
Regisseur Uwe John verrät, dass
die ausgesuchten Musikstücke
einzelne Szenen verstärken. Die
Proben werden mit einer kleinen
Kamera aufgenommen, die die
Spontan-Äußerungen der jungen
Akteure in einem Textbuch nachträglich festgehalten.
Schon der Probenausschnitt ist
faszinierend. Nils Rulle – seit
Jahren bei der Truppe – muss
sich gegen die Gruppe behaupten. „Ich brauche das“ (man
weiß nicht was), sagt er und die
anderen stürmen auf ihn ein:
„Du brauchst das nicht.“ Bedrohlich, aber nicht verletzend
kommt die Gruppe auf ihn zu,
woraufhin Nils, seine Würde bewahrend, zurückweicht.
Schon dieser kleine Einblick lässt
die Einmaligkeit dieser Aufführung erkennen, die leider auch
nur ein einziges Mal aufgeführt
wird und die man gesehen haben
sollte. Wegen der begrenzten Anzahl der Sitzplätze im LincolnTheater empfiehlt es sich, die
Karten im Vorverkauf zu erwerben.
TERMIN
. Die Auff
f ührung findet am
Dienstag, 8. August, um 20 Uhr
im Lincoln-Theater statt
t.
. Der Eintritt
t kostet 10 Euro,
Karten im Vorverkauf sind im
Netz unter www.nibelungenfestspiele.de zu finden.
DAS WORMSER PROGRAMM
21. WORMSER KINDERTHEATERWOCHE
IM LINCOLNTHEATER
LINCOLNTHEATER
SO 17.09.17
15:30 UHR
LINCOLNTHEATER
DI 19.09.17
15:30 UHR
ARTISJOKTHEATER, SCHWEIGENRECHTENBACH
MAX UND MORITZ
Märchen als Schauspiel mit Figuren /
für Kinder ab 4 Jahren.
FREIE BÜHNE NEUWIED
AUF DER SPUKBURG SIND
DIE GEISTER LOS
Schaurig-schönes Kindermusical mit
Figuren für alle ab 5 Jahren
LINCOLNTHEATER
MI 20.09.17
15:30 UHR
MARIONETTENTHEATER TROLLTOLL,
HEIDELBERG
POMPOM UND DER WILDE
ZAUSEL
Lustiges Figurentheater für Kinder
ab 3 Jahren
LINCOLNTHEATER
DO 21.09.17
15:30 UHR
THEATER KNUTH, HOLZHEIM
AM SAMSTAG KAM
DAS SAMS ZURÜCK
Schauspiel mit Puppen / für Kinder
ab 4 Jahren
LINCOLNTHEATER
SA 23.09.17
15:30 UHR
FIGURENTHEATER PANTALEON,
MÜNCHEN
WENN SICH FUCHS UND
HASEGUTE NACHT SAGEN
Tiergeschichte nach dem Bilderbuch von
Kathrin Schärer / für Kinder ab 4 Jahren
INFOS UND KARTEN
TELEFON (06241) 2000-450
WWW.DAS-WORMSER.DE
GLOS
Ü worms FEIERT FESTSPIELE!
Helden und Schurken
HAGEN
VON TRONJE
Intriganter Mörder oder loyaler Staatsdiener – an Hagen
von Tronje scheiden sich die Geister. In der Tat gibt es im Nibelungenlied kaum eine ambivalentere Figur als Waffenmeister Hagen,
der seinem Neffen, König Gunther, in unverbrüchlicher Treue mit Rat
und Tat zur Seite steht. Hagen ist der einzige am Hof der Burgunder, der
zu erkennen vermag, welchen Nutzen, aber auch welche Gefahr, Siegfried
für das Reich darstellt. Auf seinen Vorschlag bekommt der Xantener im Feldzug
gegen die Sachsen und Dänen die Aufgabe des Heerführers aufgetragen und
wird als (unsichtbarer) Helfer bei Gunthers Brautwerben um Brünhild eingesetzt. Als im Zuge des Königinnenstreits zwischen Kriemhild und
Brünhild die pikanten Details der Hochzeitsnacht ans Licht
kommen, entscheidet sich Hagen, die Bedrohung für das
Reich zu beseitigen. Durch List erfährt er von Kriemhild
Siegfrieds verwundbare Stelle und ermordet den Xantener, anschließend versenkt er dessen Schatz im
Rhein. Als sich die Burgunder später auf ihre verhängnisvolle Reise an den Hof König Etzels begeben, ist Hagen der Einzige, der das Unheil kommen sieht. Trotzdem begleitet er seinen Lehnsherrn in den Untergang. Das Geheimnis um
den Verbleib des Nibelungenhorts nimmt
Hagen mit in den Tod.
Das Nibelungenlied ist voll von interessanten Charakteren
Von
Gunter Weigand
den mit den Worten „daz ist der
Nibelunge not“ („das ist
der Untergang der Nibelungen“) und werden darum auch als „Not-Fassung“ bezeichnet. Sie
weisen einen spürbar tragischeren Duktus auf als
die Donaueschinger Handschrift. Diese schließt mit „daz
ist der Nibelunge liet“ („das ist
das Lied der Nibelungen“) und
wird deshalb auch „Lied-Fassung“
genannt.
Die Protagonisten des Nibelungenlieds haben auch in anderen Sagen
Eingang gefunden, beispielsweise in die
Thidrekssaga. Weiter gibt es noch die als
„Nibelungenklage“ bezeichnete mittelhochdeutsche Dichtung, die im größten Teil der
erhaltenen Handschriften des Nibelungenlieds direkt auf dieses folgt. Sie ist als eine
Art Epilog und Reflexion über das Geschehene zu sehen.
Nach der Wiederentdeckung des Nibelungenlieds im 19. Jahrhundert fand der Sagenstoff durch unzählige Bearbeitungen und Adaptionen für Literatur, Theater, Musik und
Film Eingang in die deutsche Kultur. Die
Wormser Nibelungen-Festspiele haben
Siegfried, Hagen und Co. seit 2002 im
Schatten des Doms lebendig werden lassen.
Einige der wichtigsten Charaktere, die hier
bereits zu sehen waren, stellen wir auf dieser
Doppelseite vor.
WORMS – Niedergeschrieben wurde das
Nibelungenlied zwar zu Beginn des 13.
Jahrhunderts, doch reichen seine Ursprünge bis in die Zeit der Völkerwanderung zurück.
Die Zerschlagung des Burgunderreichs
durch hunnische Truppen im frühen 5. Jahrhundert dürfte der Urkeim für den Sagenstoff gewesen sein, der sich in der Folge im
germanischen
und
skandinavischen
Raum verbreitete. Es gibt weitere historische Ereignisse, wie beispielsweise die
im Jahr 451 zwischen Römern und Hunnen unter Attila ausgetragene Schlacht auf
den Katalaunischen Feldern, die in die Nibelungensage eingeflossen sein könnten.
Der Verfasser des Nibelungenlieds ist nicht
bekannt, es spricht jedoch vieles dafür, dass
es sich hier um einen Autor handelt, der verschiedene mündlich tradierte Ereignisse und
Erzählungen zu einer geschlossenen Handlung verarbeitete. Heute existieren drei verschiedene Handschriften, die das Nibelungenlied vollständig wiedergeben, sich allerdings inhaltlich
zum Teil deutlich voneinander unterscheiden. Die
Hohenems-Münchener Handschrift und
Der Fremdling aus den Niederlanden wirbelt die heile
die
St.
Galler
Welt der Burgunder durcheinander. Allein Siegfrieds
Handschrift en-
SIEGFRIED
VON XANTEN
Ankunft in Worms treibt Hagen von Tronje, dem Berater
König Gunthers, die Sorgenfalten auf die Stirn. Kein
Wunder, hat Siegfried doch nicht nur den Drachen erschlagen und verfügt jetzt über dessen immensen Hort,
sondern ist nach seinem Bad im Blut des Lindwurms unverwundbar, von einer kleinen Stelle zwischen den Schulterblättern einmal abgesehen. Die Anwesenheit eines so eindrucksvollen Kriegers muss die Machtverhältnisse aus dem Gleichgewicht bringen, zumal Siegfried des Königs jüngere Schwester Kriemhild begehrt und schließlich auch ehelicht. Dies wird ihm jedoch erst erlaubt, nachdem er zuvor Gunther bei seinem betrügerischen Brautwerben
um Brünhild unterstützt hat. All die Heldentaten, die Siegfried für das
Burgunderreich vollbringt – so schlägt er nahezu im Alleingang die
Sachsen und Dänen zurück – nützen ihm Ende jedoch nichts. Auf
der Jagd wird der ahnungslose Recke von Hagen ermordet.
Mögliche historische Vorbilder: Cheruskerfürst
Arminius (17 v. Chr. – um 21 n. Chr.), König
Chlodwig I. von Franken (466-511)
KÖNIG
GUNTHER
Man könnte beinahe zu dem Schluss kommen, dass
nicht Gunther, sondern Hagen über Burgund herrschte. Denn
in der Regel hört der als schwach und zaudernd beschriebene
König auf die Empfehlungen seines Ratgebers – und als er es dann
einmal nicht tut, ist sein Schicksal besiegelt. Das Unglück nimmt seinen Lauf, als Gunther es sich in den Kopf setzt, Brünhild zur Frau zu
nehmen. Da die Königin Islands nur den Mann heiraten will, der sie physisch zu bezwingen vermag, bittet Gunther Siegfried um Hilfe. Mit einer
Tarnkappe gelingt es dem Xantener, Brünhild zu täuschen – als Belohnung
gewährt ihm Gunther die Hand seiner Schwester Kriemhild. Weil der König
auch in der Hochzeitsnacht nicht seinen Mann zu stehen vermag, muss
Siegfried erneut in die Bresche springen. Doch die Wahrheit kommt ans
Licht, und prompt lässt Gunther den bisher so nützlichen Helfer fallen.
Allen Warnungen zum Trotz nimmt er Jahre später Kriemhilds Einladung an den Hof Etzels an und geht dort mitsamt seinem Hofstaat in den Untergang. Mögliche historische Vorbilder: König Gundahar von Burgund (frühes
5. Jahrhundert).
KÖNIG
GERNOT
KÖNIG
GISELHER
Giselher ist der jüngste Bruder König Gunthers
und zugleich auch Kriemhilds Lieblingsbruder. Er
f erem Gemüt und ist an der Ermorist von eher sanft
dung Siegfrieds nicht beteiligt. Auf der Fahrt ins Hunnenland verliebt sich Giselher in Dietlinde, Tochter Rüdigers von Bechelaren, und verlobt sich mit ihr. Später stehen Giselher und sein künft
f iger Schwiegervater im Konflikt zwischen Burgundern und Hunnen auf
verschiedenen Seiten, da Rüdiger den
Befehlen seines Lehnsherrn Etzel
gehorchen muss. Giselher
kommt ebenso wie seine
Brüder an Etzels Hof
zu Tode.
Der mittlere der drei königlichen
Brüder zu Worms ist ein eher unauffälliger Charakter. Gernot verfügt
allerdings über diplomatisches Geschick, das er beispielsweise bei der Ankunft Siegfrieds in Worms unter Beweis stellt.
Sein Ende entbehrt nicht einer gewissen Tragik: Bei
den am Hof Etzels entstehenden Kampfhandlungen
töten er und Rüdiger von Bechelaren sich gegenseitig. Rüdiger war zugleich künftiger Schwiegervater von Gernots jüngerem Bruder Giselher, der sich auf der Reise zu Etzels
Hof mit Rüdigers Tochter Dietlinde verlobte.
SSAR
Ü worms FEIERT FESTSPIELE!
KRIEMHILD
VOLKER
VON ALZEY
Volker von Alzey weiß nicht nur mit der Fiedel,
sondern auch mit dem Schwert sehr geschickt umzugehen. So wird er während der letzten Tage der Burgunf ender zu Hagens wertvollstem Verbündeten und Waff
gefährten. Der Spielmann verfügt zudem nicht nur über eine
melodische Stimme, sondern auch über ein äußerst bissiges
Mundwerk, was an Etzels Hof die Spannungen zwischen Burgundern und Hunnen schnell eskalieren lässt. Aus Ehrgefühl
weigert sich Volker, gegen Rüdiger von Bechelaren
zu kämpfen, der den Burgundern freundschaft
flich verbunden ist, aber Etzels Befehlen
gehorchen muss. Der Spielmann fällt
schließlich im Kampf gegen die
Truppen Dietrich von Berns, der
seinem Lehnsherrn Etzel zur
Hilfe geeilt ist.
RÜDIGER
VON BECHELAREN
Der Markgraf Rüdiger von Bechelaren
kommt im Auftrag seines Lehnsherrn Etzel
nach Worms, um für den Hunnenkönig um
Kriemhilds Hand zu werben. Kriemhild manipuliert den arglosen Markgrafen, indem sie ihre
Einwilligung zur Ehe mit Etzel nur unter der Bedingung gewährt, dass Rüdiger ihr einen persönlichen Treueeid leistet. Als sich die Burgunder später auf Einladung Kriemhilds auf den Weg ins Hunnenland begeben, nimmt Rüdiger sie mit aller Gastfreundschaft auf und verlobt gar seine Tochter Dietlinde
mit Giselher. Als es am Hofe Etzels zu Kampfhandlungen
kommt, sitzt Rüdiger buchstäblich zwischen den Stühlen: zwischen seinen künftigen Verwandten, denen er Geleitschutz
versprochen, sowie Kriemhild und Etzel, denen er
Treue geschworen hat. Rüdiger entscheidet sich
für die Pflichterfüllung und findet im
Kampf gegen die Burgunder
den Tod.
Von der naiven Ehefrau zum eiskalten Racheengel: Kriemhild macht von allen Figuren im Nibelungenlied die größte Wandlung durch. Vom ersten Anblick an in
Liebe zu Siegfried entflammt, definiert sie sich zunächst ausschließlich über den Status ihres Ehemannes, weshalb es auch zum
legendären Königinnenstreit mit Brünhild vor dem Wormser Dom kommt
– die darauf folgende Züchtigung durch Siegfried nimmt sie
klaglos hin. Arglos lässt sie sich von Hagen das Geheimnis um die verwundbare Stelle ihres Ehemanns entlocken, später auch noch ihr Erbe – den Nibelungenhort – entreißen. Von da an ist Kriemhilds
ganzes Bestreben darauf ausgerichtet, an Siegfrieds Mördern Rache zu üben. Die Ehe mit dem
mächtigen Hunnenkönig Etzel gibt ihr die Gelegenheit dazu, skrupellos fordert sie Gefallen und
geleistete Treueeide ein, um ihr Ziel zu erreichen. Um an ihre Brüder und Hagen heranzukommen, geht Kriemhild buchstäblich über
Leichenberge. Zum Schluss erschlägt sie
Hagen eigenhändig und wird daraufhin von
Hildebrand, Waffenmeister Dietrichs von
Bern, hingerichtet.
BRÜNHILD
Brünhild ist für ihre Stärke und Geschicklichkeit berühmt und will ihre Unabhängigkeit nur dem Mann opfern, der sie in sportlichen Wettkämpfen besiegen kann. Nachdem Gunther
die Königin von Island mit Siegfrieds Hilfe überlistet hat,
willigt sie in die Ehe ein und begleitet ihren Mann nach
Worms. Hier wird Brünhild abermals getäuscht, denn
Siegfried ringt sie nieder, damit Gunther die Ehe
vollziehen kann. Im Königinnenstreit, der sich
im Wesentlichen darum dreht, welche von
ihnen beiden höhergestellt ist, wird Brünhild durch die Enthüllung der Wahrheit
in aller Öffentlichkeit gedemütigt.
Dieser Vorfall ist zwar nicht Ursache von Siegfrieds Ermordung,
jedoch ein Katalysator.
DIETRICH
VON BERN
Dietrich von Bern wird zwar von guten Absichten
geleitet, doch kann er trotz seiner Bemühungen das Blutbad
an Etzels Hof nicht verhindern. Seine persönlich überbrachte
Warnung, dass Kriemhild immer noch um Siegfried trauert und
demzufolge auf Rache sinnen könnte, wird von den Burgundern
schlichtweg ignoriert. Allein durch seine Gegenwart kommt es jedoch
Der Hunnenkönig tritt im Nibelungenlied erst spät
trotz Provokationen von Hagen vorerst noch nicht zum Kampf, da
in Erscheinung. Etzel schickt seinen Lehnsmann
Kriemhild ein Einschreiten Dietrichs zugunsten der Burgunder befürchtet.
Rüdiger von Bechelaren nach Worms, damit er in
Obwohl seine Gefolgsleute später fast alle von den Gästen aus Worms
seinem Namen um Kriemhilds Hand anhält. Kriemhild
im Gefecht getötet werden, will er die Hauptverantwortlichen Hagen und
willigt in die Ehe mit Etzel nur deshalb ein, weil sie hofft,
Gunther nur gefangen nehmen und ihnen das Leben schenmit seiner Unterstützung – er gilt als mächtigster Mann
ken. Nachdem er die beiden bezwungen und Kriemhilde
der Welt – ihre Rachepläne verwirklichen zu können. Etzel
übergeben hat, beschwört er sie, statt
t eines Blutzolls
lädt die Burgunder und Kriemhilds Familie an seinen Hof
für das erlitt
t ene Leid eine Geldbuße zu fordern.
ein, um seiner Gattin eine Freude zu bereiten, von ihren
Doch auch hier kann er nichts ausrichten –
blutrünstigen Plänen ahnt er nichts. Obwohl er die
Kriemhild lässt Gunther hinrichten und
Spannungen zwischen Kriemhild und ihren Brüschlägt selbst Hagen den Kopf ab. Möglidern spürt, bemüht er sich darum, für die Fremche historische Vorbilder: Theoderich
den ein guter Gastgeber zu sein. Damit ist es
der Große (451/56-526)
jedoch vorbei, als Hagen Etzels und Kriemhilds Sohn Ortlieb ermordet.
Mögliche historische Vorbilder:
Hunnenkönig Attila (406-453)
Fotos: Rudolf Uhrig (9), photoagenten/Axel Schmitz (1)
KÖNIG
ETZEL
Ü worms FEIERT FESTSPIELE!
14 | AM RANDE
Wenn die Geschichte die besten Geschichten schreibt
Die Handlung der Inszenierung „Glut. Siegfried von Arabien“ basiert tatsächlich auf historischen Ereignissen im Ersten Weltkrieg
Von
Ralph Kuhn
ze, Seuchen und blutige Gewalt.
Klein erlebte auch die Deportationen der Armenier durch türkische Truppen: „Kein Kriegserlebnis reicht an diese Scheußlichkeiten heran“, schrieb er.
Letztlich gelang es nicht, den
Vormarsch der Alliierten in dieser Region aufzuhalten. Zudem
erwiesen sich die persischen
Stämme als höchst unzuverlässig. Und nach der Niederlage am
Kangavar-Pass im Februar 1916
konnte die deutsch-persische Militärmission in dieser Hinsicht als
gescheitert gelten.
WORMS – Unter dem Titel
„Glut. Siegfried von Arabien“
aus der Feder des renommierten Autors Albert Ostermaier wird es bei den Nibelungen-Festspielen erneut
eine Urauff
fführung vor der
Kulisse des Wormser Domes
geben.
Die Geschichte, die in „Glut“ erzählt wird, mutet an wie eine Mischung aus Karl May und Groschenroman, gewürzt mit einer
kleinen Brise Hollywood – denn
da gab es doch in den 1960er
Jahren einen fast gleich lautenden Film? Richtig: Lawrence von
Arabien.
Es klingt fast ein wenig hanebüchen: 1915, mitten im Ersten
Weltkrieg, ist ein Zug, mitten im
Orient auf dem Weg durch die
Wüste, unterwegs zu den persischen Ölfeldern des Britischen
Empire. In einem Extra-Waggon
reist der Wanderzirkus „Notung“
mit: Artisten, Feuerschlucker,
Sänger, Musiker, Hellseher, Herzensbrecher, allesamt in Kaftane
gekleidet. Sie spielen die Geschichte der Nibelungen und reisen als deren Helden, Siegfried,
König Gunther, Hagen oder Brünhild.
Aber alles ist nur Schein, der Zug
voller Waffen und Sprengstoff,
die Nibelungenhelden tatsächlich deutsche Offiziere unter Führung von Hauptmann Fritz Klein.
Ihr Auftrag: Die britischen Ölquellen in Persien in die Luft zu
sprengen – und so ganz nebenbei
noch die Perserstämme zum Aufstand zu bewegen und das Empire empfindlich zu schwächen.
ÜBRIGENS
Selbst die Idee mit dem Wanderzirkus in Ostermaiers Stück
ist keine Fiktion, denn Hauptmann Fritz Kleins Adjutant Edgar Stern stieß mit einem Trupp
ehemaliger muslimischer
Kriegsgefangener, getarnt als
Wanderzirkus, in Konstantinopel
zur Expedition.
Die „unbekannte Front“
Getarnt als Beduinen machte sich im Herbst 1914 die Orientexpedition unter Führung des
deutschen Hauptmanns Fritz Klein auf den Weg über Konstantinopel und Aleppo nach Bagdad und Westpersien.
Foto: Preußen-Museum Wesel
Das alles kommt einem, kennt
man den Film „Lawrence von
Arabien“, doch sehr bekannt vor:
Britische Offiziere, unterwegs im
damals
osmanisch-türkischen
Machtbereich, mit dem Ziel, arabische Stämme zum Aufstand
gegen das Osmanische Reich aufzuwiegeln… – also bitte!
Auft
ftrag lautet Sabotage
Doch diese Reaktion ist ein Trugschluss. Denn genau diese Ereignisse fanden tatsächlich statt. Es
war im Herbst 1914, als das das
Auswärtige Amt und die Oberste
Heeresleitung eine Orientexpedition unter Führung des deutschen Hauptmanns Fritz Klein
(1877-1958) auf den Weg über
Konstantinopel und Aleppo nach
Bagdad und Westpersien brachte.
Auf ihrer To-do-Liste stand
schlichtweg und ergreifend: Sabotage. Man wollte mithilfe arabischer Stämme die Ölpipelines
der feindlichen Briten zerstören
und so den Nachschub des damals für die Kriegsflotte schon
immens wichtigen Erdöls empfindlich stören. Zu Kleins Truppe
gehörten Archäologen, Ingenieure, Kaufleute und Philologen, die,
jeder auf seinem Gebiet, schon
Auslandserfahrung, speziell im
Orient gesammelt hatten, mit
Land und Leuten also durchaus
vertraut waren.
Hinzu kamen Diener, Köche und
ein Schiffsjunge. Bis zum Ende
der Mission 1916 wuchs die
Truppe auf knapp 70 Mitglieder
an, verstärkt um etwa 300 österreichisch-ungarische
Soldaten
die aus russischer Kriegsgefangenschaft geflohen waren und
sich zum osmanischen Verbündeten durchgeschlagen hatten.
Suche nach Verbündeten
Und tatsächlich gelang es Kleins
Sprengkommando unter dem
Archäologen Hans Lührs, die britischen Ölleitungen in die Luft zu
jagen. Zugleich bemühten sich
die Angehörigen der Mission, die
arabischen Beduinenstämme in
dieser Region durch Waffen und
Gelder auf die Seite der Mittel-
mächte zu ziehen, damit diese
einen Kleinkrieg gegen die in Mesopotamien vordringenden Briten führten. Kleins Offiziere führten persische Truppen im Kampf
gegen die Russen und suchten
unter den Stämmen im Westen
des Landes Verbündete.
Züge eines Abenteuerromans
nehmen die Ereignisse an, als
beispielsweise der türkischen
Flottille auf Euphrat und Tigris
die Kohle ausgeht und Klein kurzerhand einen Bergbauingenieur
ausschickt, der denn auch
prompt eine Kohlemine entdeckt.
Mit 1 000 Kamelen wurde das
Brennmaterial dann zu den
hungrigen Schiffen verfrachtet.
Und wenn einmal der Geldfluss
aus Richtung Reich versiegte,
griff man kurzerhand auf die bewährte Methode des Bankraubs
zurück. Klein stellte sogar extra
ein eigenes Sprengkommando
zum Öffnen der Geldschränke
der Russen und Briten auf.
Das alles klingt durchaus nach
einem veritablen Orient-Abenteuer – zur ganzen Geschichte
gehören aber auch Hunger, Hit-
Dass die Geschichte der Kleinschen Expedition eine weitgehend unbekannte blieb, ist nicht
zuletzt dem Kriegsausgang geschuldet. Zudem blieben die Ereignisse
der
„unbekannten
Front“ des Krieges im Nahen Osten der Öffentlichkeit weitestgehend verborgen. Die Mitglieder
von Kleins Trupp verglichen sich
rückblickend gerne mit dem legendären britischen Archäologen
und Geheimagenten Lawrence
von Arabien. „Playing Lawrence
on the Other Side“ (Lawrence auf
der anderen Seite spielen) nannte Kleins Adjutant, der spätere
Philologe und Romanist Edgar
Stern (1883-1972), seine unveröffentlichten Memoiren.
Eigene Wege nach dem Krieg
Nach dem Krieg gingen die Mitglieder der Expedition ihrer eigenen Wege. Klein hatten die Erfahrungen seiner Expedition zu
einem Umdenken seiner Grundhaltung zum Krieg veranlasst.
Er wurde noch im Krieg zum entschiedenen Kritiker der deutschen Kriegsziel- und Innenpolitik. Aus seiner Sicht waren Kapitalismus und Imperialismus aller
beteiligten Länder für die Katastrophe des Krieges verantwortlich. Ab 1924 vertiefte er sich in
die Philosophie. Stern wurde
einer der führenden liberalen
Journalisten der Weimarer Republik und Berater des Außenministers Gustav Stresemann. 1936
flüchtete der Philologe und Ro-
manist aufgrund seines jüdischen Glaubens nach London.
Dass diese unbekannte Facette
des Ersten Weltkriegs überhaupt
publik wurde, ist dem Historiker
Veit Veltzke zu verdanken. Der
95 Jahre alte Sohn von Hauptmann Klein übergab ihm den
Nachlass seines Vaters, zu dem
rund 500 Fotos der Expedition
gehören. Außerdem entdeckte er
im Archiv des Auswärtigen Amts
das Kriegstagebuch der Expedition sowie Kleins Briefwechsel
mit dem deutschen Generalstab
und dem Auswärtigen Amt.
Veltzke ist Leiter des PreußenMuseums in Wesel am Niederrhein. Dort entstand 2014 eine
vielbeachtete Ausstellung rund
um Kleins abenteuerliche Expedition. Zudem veröffentlichte er
zwei Bücher zum Thema.
BUCHTIPP
Veit Veltzke: Unter Wüstensöhnen.
Die deutsche Expedition Klein
im Ersten Weltkrieg, Berlin:
Nicolai Verlag, 2014, 400 Seiten,
ISBN 978-3-89479-849-9,
34,95 Euro.
Expeditionsteilnehmer Hans Lührs (Mitt
tte) und seine Kameraden sind deutlich von Hunger und
Hitze gezeichnet und haben nur noch Lumpen am Leib, nachdem sie nach der Sprengung
einer Ölpipeline von britischen Truppen vier Tage lang durch die Wüste gejagt wurden und
dann auch noch von Räubern überfallen und ausgeraubt wurden. Foto: Preußen-Museum Wesel
William Shakespeares dunkle Lady und ein herrlich böser Debütroman
Rahmenprogramm der Nibelungen-Festspiele bietet vielfältigen Veranstaltungsreigen / Senta Berger im Wormser Theater / Sagenstoff
ff wird vor der Premiere „to go“ serviert
Von
Sascha Diehl
WORMS – Ausstellungen, Vorträge, Lesungen, Theateraufführungen, Konzerte: Neben den Aufführungen des Stückes „Glut. Siegfried von Arabien“ im Schatten
des Doms gibt es während der
Festspieltage erneut ein vielfältiges und vielversprechendes Rahmenprogramm, das neben zahlreichen Veranstaltungen auch große Namen bietet. So werden unter
anderem die Schauspielerin und
Filmproduzentin Senta Berger, Intendant Nico Hofman, PoetrySlammer und Comedian Jens
Wienand oder das renommierte
und extrem kreative Musik-Ensmble Lautten compagney aus Berlin das kulturelle Leben der Stadt
bereichern.
Los geht es dabei bereits vor der
eigentlichen Premiere. Am Freitag,
4. August, wenn die Nibelungen
wieder einmal „to go“ serviert
werden: Überall in der Stadt verteilt kann man von 11bis 15 Uhr
kurzen Ausschnitten des Heldendramas lauschen. Wormser Persönlichkeiten und Bürger tragen
die Nibelungengeschichte in den
öffentlichen Raum. In diesem Jahr
dürfen sich alle Wormser und Besucher der Stadt auf den Beginn
der Geschichte mit Kriemhilds Falkentraum und Siegfrieds Eintreffen am Wormser Hof freuen. Ein
einzelner Part weckt in Auszügen,
nie länger als zwölf Minuten, die
Vorfreude auf eine glanzvolle Festspiel-Zeit.
Einen Tag später, am Samstag, 5.
August, begibt sich Senta Berger
ab 20 Uhr im Wormser Theater
auf die Suche nach der „Dark Lady“, der William Shakespeare einige Sonette widmete. In „With
Shakespeare in Love – Sonnets for
The Dark Lady“ ist die gebürtige
Wienerin als Sprecherin zu erleben, mit Rupert Buchner, David
Frühwirth, A
Axxel Wolf und Johannes Zahlten sorgen Solisten des
Bayerischen
Staatsorchesters
München für den passenden musikalischen Rahmen. Eine Kombination, die das Publikum tief in
Shakespeares Welt eintauchen
lässt.
ttelpunkt
kt
Sprache im Mitt
Im Mittelpunkt der Theaterbegegnungen im Heylshofpark,
zu denen Festspiel-Intendant
Nico Hofmann und der
neue Künstlerische Leiter
(ab 2018) Thomas Laue
erwartet werden, geht es
am Sonntag, 6. August,
von 11 bis 16 Uhr um das
Thema „Sprache“. Hofmann und Laue sind ab 11
Uhr im Gespräch mit
Filmkritiker
Rüdiger
Suchsland, zu erleben,
um 12 Uhr, präsentiert
das
Künstlerduo
„Faltsch Wagoni“ sein
Kabarettprogramm
„Deutsch ist dada hoch 3“, um 13
Uhr spielen Musiker des Nibelungen-Ensembles auf und ab 14 Uhr
diskutieren Silvana Prosperi von
„Faltsch Wagoni“ und der Sprach-
wissenschaftlerin Dr. Dagmar
Hüpper mit Moderator Rüdiger
Suchsland über das Thema „Sprache“.
Am Montag, 7. August, startet die
Vortragsreihe der Nibelungenliedgesellschaft. Bis zum 16. August
beschäftigen sich sieben Beiträge
mit der Dichtung und Inszenierung vor dem Dom.
Die Referenten – darunter Volker
Gallé und Dr. Busso Diekamp –
stellen jeweils ab 18 Uhr im Heylshof Neues aus der Nibelungenliedforschung vor.
Am Dienstag, 8. August, startet
ab 20 Uhr die Nibelungenhorde
durch und zeigt im LincolnTheater
das
Stück
„Trotz’dem!“, in dem
sich die jungen Darsteller auf die Spuren Martin Luthers
begeben und danach
fragen,
was
es
braucht, damit man den
Halt
und
Kraft findet,
mutig für
die eigenen ÜberSenta Berger
begibt
sich auf die Suche nach Shakespeares „Dark Lady“.
Archivfoto: wita / Paul
Müller
zeugungen zu kämpfen. Am Mittwoch, 9. August, präsentiert der
Schauspieler, Autor und Schriftsteller Christian Schramm ab 20
Uhr in der Magnuskirche sein EinMann-Theaterstück „Die Nacht zu
Worms“, in dem er in der Rolle
Kaiser Karls V., Martin Luthers
großem Gegenspieler, zu sehen
ist.
In der dreitägigen Filmreihe „Die
Nibelungen im Film“ ist von Mittwoch, 10., bis Samstag, 12. August, jeweils ab 19 Uhr unter anderem die restaurierte Fassung
von Fritz Langs „Nibelungen“ im
Wormser Theater zu sehen.
Die Werkstattgespräche im Heylshof am Donnerstag, 11. August,
und Freitag, 18. August, drehen
sich um die Inszenkierung von
„Glut“ und richten sich an Zuschauer, die das Stück bereits gesehen haben und sich mit anderen
darüber austauschen möchten,
was fasziniert oder was irritiert.
Beginn ist jeweils um 18 Uhr.
Junge Improvisationskünstler
Beim Improvisationstheater Jens
Wienand, Absolvent der Popakademie Mannheim, zeigen Jugendliche aus der Region am Sonntag,
13. August, ab 20 Uhr im Wormser Theater gemeinsam mit gestandenen Improvisationsgrößen
ihr Können auf der Bühne. Mit
von der Partie sind auch die Impro-Schauspieler Ulrich Jungblut
und Neele Leske, die gemeinsam
mit Wienand Jugendliche ans
selbstbewusste Agieren vor Publikum heranführen und einen neuen Zugang zum Theater und zum
Spiel mit der Sprache eröffnen
wollen. Eine zauberhafte Zirkuswelt entfaltet sich ebenfalls am
Sonntag, 13. August, wenn zwischen 11 und 16 Uhr im Heylshofpark der obligatorische Kindertag
auf dem Programm steht.
Tiere, Musiker, Artisten
In der Traumzirkusmanege von
Clown Filou verwandeln sich kleine und große Zuschauer in Tiere,
Musiker und Artisten. Gegen 12
Uhr präsentiert die Zirkus-Gruppe
des „Alisa-Zentrums“ eine bunte
Mischung aus Clownerie und Akrobatik. Im Luginsland-Zirkuszelt
können sich Kinder den ganzen
Tag über kostümieren und Zaubertricks lernen. Mit dabei ist
auch die Kinderkunstwerkstatt
von Anna Bludau-Hary und Uli
Spiro. Zum Abschluss wird um
gegen 15 Uhr Schauspielerin Beatrice Hutter von den tollkühnen
Abenteuern des Zirkuskindes Poly
Popcorn erzählen.
Am Donnerstag und Freitag, 17.
und 18. August, ist jeweils ab 20
Uhr das Stück „Die Isländerin“ im
Lincoln-Theater zu sehen, mit
dem die junge österreichische Autorin Irene Diwiak den ersten Autorenwettbewerb der Festspiele
gewonnen hat und das im Jahr
2016 uraufgeführt wurde. Vor der
Wiederaufnahme im „Lincoln“ ist
die Autorin ab 18 Uhr im Heylshof
zu sehen und zu hören, wo sie aus
ihrem Debütroman „Liebwies“ lesen wird. In dem erzählt Diwiak
herrlich böse die Geschichte der
völlig unbegabten Sängerin Gisela
Liebwies, die zum Star wird, und
der Komponistin Ida Gussendorff,
deren großes Talent verborgen
bleibt. Ein Märchen über falschen
Glanz, Eitelkeit und die Gier nach
Ruhm – und wahre Schönheit, die
mit all dem nichts zu tun hat. Der
Hauptpreis für den aktuell ausgeschriebenen Wettbewerb wird am
Samstag, 19. August, bei einer
szenischen Lesung im Wormser
Theater vergeben.
Zeitreise ins 16. Jahrhundert
In ihrem Konzert „Mitten im Leben 1517“ am Sonntag, 20. August, in der Dreifaltigkeitskirche,
nehmen die Ensembles „Calmus
Ensemble“ und „lautten compagney“ die Besucher mit auf eine
Zeitreise ins 16. Jahrhundert und
beleuchten den Alltag zu Zeiten
von Martin Luther. Durch eine Mischung aus Originalkompositionen und modernen Arrangements
wird die Zeit der Renaissance ins
Heute geholt. Daneben gibt es
eine Kunst-Ausstellung von Lars
Zech im Kunstverein Worms sowie von Günter Reichart und Rudolf Uhrig eine Ausstellung mit
Fotocollagen im Wormser Kulturzentrum.
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Vielfältige Brauhausküche im „Hagenbräu“ / Sonntags großes Frühstücksbüfett
(fst) – Qualitativ hochwertige Produkte im stimmungsvollen Ambiente am
Wormser Rheinufer genießen: Mit
r olgsrezept führen Michael
diesem Erf
Emde und seine Familie die jahrzehntelange Tradition der Brauhausküche „Hagenbräu“ seit nunmehr
r olgreich fort.
sechs Jahren erf
Neben selbst gebrauten Bieren,
einem kreativen Mitttagstisch zu fairen
Preisen und einer ausgewogenen
Abendkarte mit schmackhaftfen Gerichten nach Art des Hauses wird im
Hagenbräu an jedem Sonn- und
Feiertag ein reichhaltiges Frühstücksbüfffet aufgetischt. „Mit unserem
kreativen Küchenteam im Rücken
und tollen Produzenten aus unserem
schönen Rheinhessen an der Seite
haben wir hier im Hagenbräu ein
Frühstücksbüfffet geschafffen, das allen kulinarischen Wünschen unserer
Gäste gerecht wird“, sagt Inhaber Michael Emde, der im vergangenen
Jahr rund 150 000 Gäste in seiner
Brauhausküche mit direkter Rhein-
Das Team des Hagenbräu sorgt dafür, dass es den Gästen an
nichts mangelt.
Archivfoto: Florian Stenner
lange begrüßt hat. In zurückliegenden und auch im laufenden Jahr hat
sich das Frühstücksbüfffet zu einer
festen Institution im Hause Hagenbräu entwickelt. Frische Eierspeisen,
Müsli, Käse- und Wurstplattten, Obst-
körbe und unbegrenzt viele Heißgetränke: All das und noch viel mehr
gibt es im Hagenbräu an jedem
Sonn- und Feiertag für nur 14,50
Euro pro Person.
„Die außergewöhnliche Lage und ein
aufmerksamer Service sind da natürlich mitinbegrifffen“, scherzt Emde, der
mächtig stolz auf sein gefragtes Frühstücksbüfettt ist. Für seine große Auswahl an regionalen Produkten erntet
der ehemalige technische Leiter
einer Großbrauerei nämlich immer
wieder Lob von Gästen aus nah und
fern. „Wir wollen unseren Gästen hier
etwas aus der Region bieten“, betont
r eist mit Blick
Michael Emde und verw
auf das Frühstücksbüfffet auf Fruchtkonfitüren und Wurst aus Worms sowie Imkerhonig aus Bechtheim.
Und wem diese Produktpalettte aus
den Händen der Erzeuger noch nicht
genug ist, dem empfiehlt der Hagenbräu-Chef einen Blick in die Kuchentheke. Gemäß der Philosophie des
Hauses werden auch sämtliche Kuchen und Torten frisch vom Küchenteam zubereitet. „Ich bin dann zufrieden, wenn meine Gäste über das
Frühstücksbüfettt oder die Backwaren
sagen: Das schmeckt ja wie Zuhause
bei Oma!“, sagt Emde.
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16 | HINTER DEN KULISSEN
„Die einzigen Waffffen sind das Wort und das Argument“
Thomas Laue über seine Aufgabe als Dramaturg bei den Nibelungen-Festspielen / Bindegliedfunktion zwischen Autor und Regisseur
Von
Joachim Bonath
Ein paar Schritte nur sind es für
den Dramaturgen – ein riesengroßer jedoch für die Aufführung
des Stücks von Albert Ostermaier. Zum ersten Mal in der
langjährigen Geschichte der Festspiele nämlich werden Versatzstücke aus Wagners „Ring des
Nibelungen“ erklingen.
auch in diesem Jahr wieder Regie führt, lässt Laue hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.
Letztes Jahr hatte ihn Intendant
Nico Hofmann gefragt, „ob ich
Wiederholungstäter
werden
will“. Natürlich wollte er, zumal alles stimmte, die Zusammenarbeit mit Nico Hofmann,
der Stadt, dem Team der KVG
und die einmaligen Arbeitsbedingungen in der Nibelungenstadt. Bislang noch als Chefdramaturg am Schauspiel Köln,
wird der studierte Germanist,
Philosoph, Theater-, Film-, und
Fernsehwissenschaftler dann
ab 2018 neben seiner neuen
Aufgabe als Chefdramaturg der
Ufa auch als künstlerischer Leiter zusammen mit Nico Hofmann und dem KVG-Team das
Programm für die nächsten
Jahre austüfteln.
Wagner fasziniert
Änderungen stehen an
Die Idee, auf die „Wagnerkarte
zu setzen“ habe ihn von Anfang
an fasziniert, „und die Brüder Vivan und Ketan Bhatti gehen mit
Wagners Musik auf ganz spezielle Weise um: Einerseits arrangieren sie die Kompositionen mit
arabischen Instrumenten als
Schauspielmusik völlig neu, andererseits lassen sie ihn mit zwei
Opernsängern im gesanglichen
Original erklingen. „Das ist
schon eine ziemliche Meisterleistung und auch für die Festspiele
nochmal ein besonderer Schritt“,
so Laue.
Draußen hat es ein wenig getröpfelt, also rein ins „Sapori“. Salat
und Wasser sind serviert, was ihn
Und da wird sich einiges ändern.
„Anders als in den letzten drei
Jahren, als dreimal hintereinander ein neues Stück von Albert
Ostermaier die Grundlage für die
Inszenierung war, haben wir uns
jetzt entschieden, diese Paarung
jedes Jahr neu zu mischen“, verrät der Dramaturg – Zukunftsmusik.
Schon jetzt, wenn bei der Probe
auf der riesigen Bühne die Westseite des mächtigen Domes in jenes „goldene Licht“ getaucht
und die Vision von Thomas Laue
Wirklichkeit geworden ist, kann
die Premiere mit der Live-Musik
aus Wagners Ring nicht mehr
weit sein.
WORMS – Wenn am 4. August „Glut. Siegfried von
Arabien“ Premiere haben
wird, hat Thomas Laue seine
Arbeit als Dramaturg bei den
Nibelungen-Festspielen
weitgehend beendet. Noch
aber ist es nicht so weit. Zwischen den Proben traf er
sich mit dem Wochenblattt im
Restaurant „Sapori“.
Dramaturg Thomas Laue im Gespräch mit Wochenblatt-Mitarbeiter Joachim Bonath.
keineswegs daran hindert, immer
wieder auf die günstigen Arbeitsbedingungen in Worms, die Herausforderung der Uraufführung
sowie die Einzigartigkeit der Aufführung vor der Kulisse des
mächtigen Domes einzugehen:
„Ich sehe immer dieses Bild vor
mir – die Westseite des Domes
wird von der untergehenden Sonne in goldenes Licht getaucht,
und plötzlich erklingt vor dieser
unglaublichen Kulisse eine Arie
von Wagner. Man muss diesen
Dom immer mitdenken, man
muss diesen Ort mitdenken, man
muss diese Stadt mitdenken –
und das ist das Einzigartige und
Tolle: Sie können die Inszenierungen, die dort vor dem Dom
entstehen, nicht einfach in irgendein x-beliebiges Theater verfrachten, das würde nicht funktionieren. Die Inszenierungen der
Nibelungen-Festspiele
wirken
nur hier, auf dem Domplatz.“
Man merkt ihm die Begeisterung
an, mit der er von seiner Arbeit
im Allgemeinen und von der Besonderheit bei den Wormser
Festspielen berichtet. Der Dramaturg sucht – in Absprache mit
dem Intendanten – den Autor
und Regisseur. „Die Paarung ist
das Wichtigste, also, wer
schreibt diese Stücke und wer inszeniert diese Stücke?“ Ist diese
Frage geklärt, geht es an die Entwicklung des Stücks, feilt der
Foto: Rudolf Uhrig
Dramaturg mit dem Autor und
dem Regisseur am Text, bis die
letzte Fassung steht. „Die einzigen Waffen des Dramaturgen
sind das Wort und das Argument“, weiß der Theaterwissenschaftler.
Was folgt, ist die Umsetzung, Besprechung mit dem Regisseur,
den Schauspielern – eine sehr
komplexe Aufgabe. Einmal mehr
bei den Nibelungenfestspielen:
„Hier entsteht – bis auf das eine
Mal, als Hebbel gespielt wurde –
jedes Jahr auf einer riesigen Bühne eine komplett neue Uraufführung. Das ist eine unglaubliche
Herausforderung“, so Laue. Gerade auch in die Zukunft der
Festspiele gedacht. In diesem
Jahr endet nämlich mit „Glut.
Siegfried von Arabien“ die Trilogie von Ostermaier.
Der Erfolg des letztjährigen
Stückes mit dem jungen Regisseur Nuran David Calis, der
rfäusten
Bühnenelemente aus der Garage Von Handgranaten und Panzerf
Petra Mankel ist für die Requisiten zuständig / „Etzel-Lager“ im Fundus
Waff
ffenmeister Uwe Haaß sorgt dafür, dass es auf der Bühne martialisch zugehen kann
Von
Christine Dirigo
Von
Christine Dirigo
WORMS – Soll die kleine Tischlampe nun mit Strom oder Akku
betrieben werden, soll die Birne
dimmbar sein oder nicht? Über
diese Frage diskutiert Requisiteurin Petra Mankel mit einem Mitarbeiter. Aber dazu müssen sie
erst wissen, wo die Lampe eingesetzt wird und die Entscheidung
wird vertagt bis zur Probe am
Nachmittag. „Kein Problem, ich
kann sie dementsprechend umbauen“, meint der Mitarbeiter.
Das kleine Gespräch zeigt, dass
die verschiedenen Gewerke bei
den Nibelungen-Festspielen sehr
gut zusammen arbeiten können,
was am Theater nicht immer der
Fall ist.
Seit 2002 ist Petra Mankel dabei.
„Allerdings konnte ich nicht immer die ganze Zeit zur Verfügung
stehen. Manchmal war ich nur zu
den Dreharbeiten im Einsatz, zum
Beispiel im Park des Herrnsheimer Schlosses“, erklärt die Requisiteurin, die unter anderem für
das ZDF arbeitet. Seit vier Jahren
ist sie in Vollzeit bei den Festspielen tätig und immer hat die Requisite ihren Platz in der Garage auf
der Nordseite des Doms.
„Darum beneiden mich viele, weil
es hier immer trocken ist“, lacht
Petra Mankel. Für die meisten an-
deren Gewerke sind Container
aufgestellt worden. Ihr Job ist, alles zu besorgen, was auf der Bühne steht und dafür gehen ihr Pascal Simon und Andreas Gerner
zur Hand, der zur Hälfte beim
Waffenmeister mitarbeitet. Dabei
bedient sich die Requisiteurin
unter anderem aus dem umfangreichen Fundus des Mitsponsors
ZDF. Anderes ist speziell für das
Stück hergestellt, wie beispielsweise der Tisch für die Essgruppe
in diesem Stück. „Den haben wir
selbst gemacht und zwar aus alten Stühlen und einer neuen
Tischplatte, damit er stabil genug
ist, den er soll einen Schauspieler
tragen können“, verrät sie.
Recherche im Netz
Seit etwa zwei Jahren hat sich ihr
Job verändert, denn inzwischen
läuft viel Recherche über das
Internet. „Das hat zum einen große Vorteile wegen der Reichweite.
Man muss nicht überall herumfahren und die Dinge zusammensuchen“, berichtet Mankel. Auf
der anderen Seite kann es aber danebengehen, wenn man die Dinge
vor dem Kauf nicht persönlich angefasst und in Augenschein genommen hat. „Man verschätzt
sich schnell wegen der Größe und
der Stabilität“, hat sie die Erfahrung gemacht. Zum Beispiel im
Petra Mankel in ihrer Garage, in der die Requisiten aufgehoben werden. Über die kleine Lampe recht auf dem Tisch ging
die Diskussion am Anfang des Artikels. Foto: Christine Dirigo
vergangenen Jahr, als sie im Internet gefundene Hochstühle bestellte und sich dann herausstellte,
dass diese weitaus wackeliger waren als gedacht. Dann mussten sie
umgebaut werden, damit die
Schauspieler sicher darauf sitzen
konnten.
Ein Paravent sollte für „Glut“ neu
bezogen werden und zwar mit
einem orientalischen Teppich, den
Mankel in Mainz fand. „Der war
perfekt von der Größe, aber es
war der Lieblingsteppich des
Händlers. Auf ihn machte es keinen Eindruck, dass wir ihn für die
Aufführung haben wollten. Aber
er war immerhin dann doch Geschäftsmann genug, um ihn an
uns zu verkaufen“, merkt die Requisiteurin an. Je schneller sie alles besorgen kann, was die Schauspieler für das Stück brauchen,
desto besser.
Es gibt Stücke, die immer mal
wieder zum Einsatz kommen, wie
zum Beispiel die kleinen Tische,
die seit 2002 dabei sind. Sie sind
handlich, haben schon oft einen
neuen Anstrich erhalten und sind
vielseitig verwendbar. Die 2016
verwendeten osmanischen Becher
und Krüge waren hingegen teuer
in der Anschaffung und werden in
diesem Jahr erneut benutzt. „Wir
haben ein ganzes Etzel-Lager.
Dort heben wir viele orientalische
Sachen auf, die nochmal gebraucht werden können“, erläutert Mankel.
Sie ist einer der wenigen bei den
Festspielen, die damals übers
Arbeitsamt an ihre Stelle kam.
„Früher war es so, da musste man
sich immer arbeitslos melden,
wenn ein Job vorbei war. Und in
so einer Phase hat mich das
Arbeitsamt angerufen und mir gesagt: ‚Frau Mankel, wir hätten da
was für Sie‘, und so bin ich zu
Dieter Wedel gekommen“, erinnert sie sich lachend. Und dass sie
immer noch dabei ist, zeigt ihre
große Verbundenheit zu den Nibelungen. „Es ist eine Ehrensache,
hier mitzumachen“, betont sie.
WORMS – „Wenn etwas fertig
werden muss, machen wir das
fertig“, betont Waffen- und Rüstmeister Uwe Haaß. Da wird nicht
groß auf die Uhr geschaut, wichtig
ist, dass er im Zeitplan liegt. Er ist
zudem Pyrotechniker, Kampfchoreograph und zuständig für die
Spezialeffekte. Durch seinen Umgang mit Waffen ist er polizeilich
kontrolliert und zertifiziert und
darf alles Mögliche mit sich führen, was gerade im Auto für den
Transport wichtig ist. Eine Sprengstofferlaubnis hat er ebenfalls.
Am Theater arbeitet man mit entschärften Waffen. Aber nicht nur
echte Karabiner K98 sind in diesem Jahr auf der Bühne zu sehen,
es gibt vieles, das nur so aussieht,
als sei es gefährlich und habe große Sprengkraft. „Wie die Panzerfaust, die zum großen Teil aus
Stahlrohren besteht, oder die
selbstgemachten Stielhandgranaten. Das Ganze hat kaum etwas
gekostet, wir müssen ja auf das
Budget achten“, lacht Haaß.
Granaten aus Dosen
Ein Modell einer Stielhandgranate, eine deutsche Granatenform
aus dem Ersten Weltkrieg, kostet
rund 70 Euro, was viel Geld ist.
Die Mitarbeiter haben viel Mais
gegessen und die leeren Dosen gesammelt. In ein paar Stunden
Arbeit hat Uwe Haaß die „Granaten“ kostengünstig aus Besenstielen, Maisdosen und Wasserfl
flaschenverschlüssen nachgebaut.
„Glut“ spielt im Ersten Weltkrieg
und auf der Bühne wird unter anderem mit „Pistolen 1911“ gearbeitet, die damals zum Einsatz
kamen. Für die Schauspieler ist es
wichtig, dass die entschärften
Waffen das richtige Gewicht haben. „Eine Wasserpistole aus Plastik kann nicht funktionieren. Das
sieht man als Zuschauer sofort,
genau wie wenn ein Koffer leer
Uwe Haaß (r.) schaut sich die „Panzerfaust“ von Andreas Gerner an. Er hält eine der selbst gebauten Handstielgranaten in der Hand, eine weitere steht auf der Werkbank. Foto: Christine Dirigo
getragen wird“, betont der Waffenmeister. Unter anderem bringt
er den Schauspielern den korrekten Umgang mit der Waffe bei,
beispielsweise das Durchladen.
In diesem Stück wird es einen
Flammenwerfer geben und Haaß
wird ihn selbst bedienen. „Das ist
nicht das erste Mal, dass ich auf
der Bühne zu sehen bin. Oft werde ich in Kampfszenen eingesetzt
oder bei Dieter Wedel war ich
auch einmal als Statist auf den
Brettern, weil er von meinem Gesicht so beeindruckt war und
mich unbedingt dabei haben wollte“, meint Haaß. Eigentlich arbeitet er lieber hinter den Kulissen.
Aber wenn es sein muss und seine Sachkenntnisse gefragt sind,
spielt er mit, wie eben mit dem
Flammenwerfer.
Zu seinem Job bei den Festspielen
ist er durch seinen Vorgänger
Karsten Rischer gekommen, der
ihn 2013 dazugebeten hat, weil er
Unterstützung brauchte. Und im
Jahr darauf hat er das Amt selbst
übernommen. „Durch mein
‚schräges‘ Fachwissen, das ich habe, werde ich gesucht“, erklärt der
Waffenmeister. Sein Vater war be-
reits Sportschütze und Uwe war
von klein auf bei der Jagd dabei.
Später hat er asiatische Kampfausbildungen gemacht, darüber
ist er zum mittelalterlichen Fechten gekommen und hat jahrelang
in dem Bereich in England und für
die BBC gearbeitet und unter anderem Mittelalterturniere geleitet.
Kreativität gefordert
Mit dem Theater wollte er sich
eigentlich nicht befassen. „Aber
es ist doch ganz anders gekommen“, sagt Haaß lachen, der zwar
sehr martialisch aussieht mit seinen Tätowierungen und seinen
kurz geschorenen Haaren, aber
charakterlich ganz das Gegenteil
davon ist. Er wurde gleich von
den Schauspielern respektiert, die
Arbeit macht ihm großen Spaß,
gerade weil es nicht die typischen
Bürozeiten sind, und weil seine
Kreativität gefordert ist. „Ich geh
oft in den Baumarkt und seh gar
nicht mehr den Meißel, sondern
das Messer, das ich daraus schleifen kann“, verrät er. Haaß hat sogar für Mehmet Kurtulus einen
Blindenstock geschnitzt, nicht
schön gerade, sondern etwas
krumm, im orientalischen Stil.
Haaß arbeitet mit den anderen
Gewerken zusammen, zum Beispiel mit der Kostümbildnerei. Er
braucht oft Stoffmuster, um zu
prüfen, ob das „Blut“ wieder rausgeht. Er repariert außerdem Schuhe und hat sich gerade von den
Kollegen kleine „Blutbeutelchen“
machen lassen, die neben Kunstblut teilweise Schwämmstücke
enthalten. Das gibt einen besseren
Effekt. „Es ist unglaublich, was
hier für Künstler arbeiten und wie
viel die drauf haben. Da fflliegt
einem glatt das Blech weg“, sagt
Haaß, der selbst ein Alleskönner
ist.
Andreas Gerner, ein gelernter
Schlosser, arbeitet halb bei ihm
mit, den anderen Teil verbringt er
in der Requisite. Haaß hält große
Stücke auf ihn und ist verwundert, das Gerner immer noch
außerhalb der Festspiele auf
Arbeitssuche ist. Wichtig für
Haaß ist, dass die Schauspieler
aufgrund seiner Vorbereitung gut
spielen können. „Und wenn die
Zuschauer das auch noch glauben, dann ist es perfekt“, meint er.
Ü worms FEIERT FESTSPIELE!
DAS AMBIENTE | 17
Erlebnis für alle Sinne
Kultur und Genuss in Deutschlands schönstem Theaterfoyer
Von
Torben Schröder
WORMS – Bei den Nibelungenfestspielen soll nicht nur
das kulturelle, sondern auch
das kulinarische Angebot
hochwertig sein. Für die Menüs, die es auf dem Festivalgelände geben wird, sorgt
der Mainzer Betrieb Gaul’s
Catering in diesem und den
kommenden beiden Jahren
als off
ffizieller Partner der
Festspiele.
„Genuss ist ein Erlebnis für alle
Sinne“, lautet das Motto im Heylshofpark, im Dinnerzelt, beim
Burgunder-Kulinarium, an den
Food Containern sowie in den
Bars und Lounges. „Die Range
an Genüssen ist eine Mischung
aus Fine Dining mit Reservierungsmöglichkeiten im Dinnerzelt und einer permanenten kulinarischen Versorgung im Park“,
erläutert Andreas Gaul.
Reichhaltiges Angebot
Im Dinnerzelt wird es ein Dreigang-Menü geben, auch in der
vegetarischen Variante. Zudem
kann à la carte bestellt werden.
Kurz entschlossene Gäste können an verschiedenen Stationen
von Salat über Sushi bis Pasta
und Risotto fündig werden. Kartottelrösti mit BBQ-Lachs, Pasta,
Burger und Salat gibt es an den
Food-Containern. In der Rheinhessen Lounge stehen außerdem
Flammkuchen und herzhaftes
Gebäck zur Auswahl. Am Premierenabend werden mehrere
Top-Köche aus Rheinland-Pfalz
vor Ort sein.
20 Köche, 40 Servicekräft
fte
An den übrigen Abenden sind allein im Dinnerzelt 20 Köche und
40 Service-Kräfte im Einsatz.
Bereits zur Tradition geworden
ist das Burgunder-Kulinarium,
das gemeinsam mit Rheinhessenwein am 14. August im Dinnerzelt angeboten wird, wenn
die Festspiele eine Pause einlegen. Der Starkoch Klaus Heidel
hat ein Viergang-Menü zusammengestellt, zu dem sieben TopWeine aus Rheinhessen gereicht
werden. Die rheinhessische
Weinkönigin Laura Lahm und
Sommelière Petra Mohr führen
durch den Abend, das Donati
Swing Ensemble sorgt im Heylshofpark für die musikalische
Umrahmung. Inklusive Weinauswahl liegt der Preis bei 95
Euro.
Wenn vom 4. bis 20. August der
Heylshofpark wieder zu einem
der schönsten Theaterfoyers
Deutschlands wird, sind auch
fünf Wormser Weinbaubetriebe
in der Rheinhessen-Lounge dabei.
„Es bleibt der sehr positive
Eindruck, dass die Stadt
Worms einige Weingüter
beheimatet, die den nationalen und internationalen
Vergleich nicht zu scheuen
brauchen.“
Götz Drewitz,
Dozent an der Deutschen
Wein- und Sommelierschule
Die
Weingüter
Hartmann
(Herrnsheim), Keller (Pfiffligheim), Knab (Pfeddersheim),
Müsel (Herrnsheim) und Weinmann (Abenheim) werden sich
an jeweils drei Tagen in einem
der typischen weißen Pagodenzelte auf der Terrasse des Museums Heylshof mit bis zu drei
ihrer Weine präsentieren. Die
Stimmungsvolles Ambiente im Heylshofpark: Kreatives Catering muss zum Kulturgenuss passen.
Auswahl traf eine Jury im Rahmen einer Blindverkostung
unter Leitung des Dozenten an
der Deutschen Wein- und Sommelierschule, Götz Drewitz, mit
Festspiel-Geschäftsführer Sascha
Kaiser sowie Bernd Leitner (Tourist Information Worms) und
Volker Roth (Stadtmarketing Nibelungenstadt Worms).
Von bestechender Qualität
Der Heylshof wird an den Festspieltagen stimmungsvoll in Szene gesetzt – und dabei, passend
zum Untergang der Burgunder, immer wieder in blutrotes Licht getaucht.
Foto: Rudolf Uhrig
„Zunächst gab es eine kleine
Überraschung bei den angestellten Weinen“, erzählt Drewitz:
„Man erwartet bei Wormser
Winzern vor allem Riesling und
vielleicht die Burgunder. Die Palette der eingereichten Rebsorten
umfasste aber auch einige hervorragende Sauvignon Blancs
und sogar Raritäten wie Grünen
Veltliner oder Blauen Silvaner –
beide von bestechender Qualität,
wie im Übrigen alle verkosteten
Weine von sehr guter Qualität
waren.“
Der Sommelier betont: „Es bleibt
der sehr positive Eindruck, dass
die Stadt Worms einige Weingüter beheimatet, die den nationalen und internationalen Vergleich nicht zu scheuen brauchen, und es durchaus noch
mehr Weingüter verdient hätten,
sich unter den ersten fünf zu
platzieren.“
Zu den Stammgästen bei der Bewirtung im Park zählt das Pfeddersheimer Weingut von Oliver
Knab und Gabi Jäger, das nun
erstmals auch die RheinhessenLounge bestückt. „Es ist eine
schöne Geschichte, dass wir dabei sind und dass die Qualität so
gut ist, dass wir immer wieder
eingeladen werden“, freut sich
Knab.
Der
Zehn-Hektar-Familienbetrieb ist auch beim Backfischfest
oder dem Jazzfestival vertreten
und steuert bei den Nibelungenfestspielen schon traditionell
einen Grauburgunder bei.
Archivfoto: Rudolf Uhrig
In der Festspielzeit sorgt die Illumination im Park des Heylshof für ein prächtiges Farbenspiel.
Foto: Rudolf Uhrig
ffekt
Ein Multiplikationseff
In der Lounge werden zudem ein
Riesling von der Premiumlage
St. Georgenberg, die für Pfeddersheim traditionelle Scheurebe
sowie ein Chardonnay aus dem
Hause Knab gereicht. „Immer
wieder kommen Kunden, die
unsere Weine bei den Festspielen getrunken haben, vorbei“,
spricht Oliver Knab von einem
Multiplikationseffekt.
Ebenso
wichtig: Er ist stolz, Teil der
Winzer zu sein, die den Wormser Wein präsentieren.
Unser Foto zeigt eine Impression von einem festlich eingedeckten Tisch im Dinnerzelt.
Foto: Denise Seeliger
„Herzstück“ der Nibelungen-Festspiele kann ganzjährig sprudeln
ffentlicher Hand ermöglicht Sanierung der Brunnenanlage im Heylshofpark / Zur Premiere fließt wieder Drachenblut
Initiative von Privatunternehmen und öff
Von
Gunter Weigand
WORMS – Der Brunnen im Heylshofpark ist unbestreitbar ein
elementarer Bestandteil des stimmungsvollen Ambientes, das von
Besuchern der Nibelungen-Festspiele sehr geschätzt wird. Viel
hätte jedoch nicht gefehlt, und
diese Attraktion wäre für immer
verloren gewesen. Rostige Rohre,
durchlässige Dichtungen: Die Anlage war in die Jahre gekommen
und drohte ohne Sanierung komplett auszufallen. Dank einer unbürokratischen Kooperation von
Privatunternehmen und öffentlicher Hand kann das „Drachenblut“ auch künftig zu den Festspielen durch den Brunnen plätschern. Die von KVG-Geschäftsführer Sascha Kaiser als „Herzensprojekt“ bezeichnete Sanie-
rung war sogar so umfassend,
dass der Brunnen nun ganzjährig
in Betrieb bleiben kann.
„Zurückbauen oder sanieren“, so
Oberbürgermeister
beschreibt
Michael Kissel die Entscheidung,
vor der die Festspielmacher im
Frühling standen. In den vergangenen Jahren war die Vorgehensweise stets so gewesen, dass der
Brunnen für die Festspiele notdürftig fit gemacht worden war
und nach dem letzten Veranstaltungstag wieder abgeschaltet
wurde. Die gesamte Technik sei
aber so verrottet gewesen, so der
Stadtchef, dass dies keine Option
mehr gewesen sei. Aber nun sei
eifrig gebohrt und gewerkelt worden, so Kissel, „damit das
schönste Theaterfoyer Deutschlands wieder in dem Glanz erstrahlt, wie wir es gewohnt sind.“
Da der Brunnen nun auch außerhalb der Festspielzeit wieder
fröhlich sprudeln wird, stelle er
nun für die Touristen, die den Heylshofpark besuchen, ein „glanzvolles Highlight“ dar, so der
Oberbürgermeister.
„Es wurde eifrig gebohrt
und gewerkelt, damit das
schönste
Theaterfoyer
Deutschlands wieder in
dem Glanz erstrahlt, wie
wir es gewohnt sind.“
Michael Kissel,
Oberbürgermeister
Manuel Bruckner (v.l.), Hans-Dieter Gugumus, Olaf Mückain, Marc Radmacher (SFB Projekt),
Oliver Schmidt, OB Michael Kissel, Uwe Franz und Festspiel-Geschäft
ftsführer Sascha Kaiser
freuen sich über die Sanierung des Brunnens. Dieser wird künft
ftig das ganze Jahr über in
Betrieb sein und den Heylshofpark für Touristen noch attraktiver machen. Foto: Rudolf Uhrig
Sascha Kaiser erläutert, wie es
dazu kam, dass das „Herzstück
der Nibelungen-Festspiele“ so
schnell und bürokratisch gerettet
werden konnte. Anfang April habe er mit Baudezernent Uwe
Franz und Marc Radmacher von
der SFB Projekt GmbH zusammengesessen und überlegt, wie
die Sanierung in Angriff genommen werden könnte. Die Stiftung
Kunsthaus Heylshof, Eigentüme-
Diesen prachtvollen Anblick können die Besucher der Nibelungen-Festspiele auch in Zukunft
ft genießen. Auch in diesem Jahr wird wieder Drachenblut im Brunnen des Heylshofparks sprudeln.
Archivfoto: Rudolf Uhrig
rin des Brunnens, verfügt nicht
über die notwendigen Mittel,
doch ein Rückbau war für das
Triumvirat keine Option. Marc
Radmacher
brachte
Oliver
Schmidt, dem Inhaber der in
Bechtheim ansässigen Firma
Schmidt Kunststofftechnik, ins
Spiel.
Der nahm im Mai mit seinem
Team die Sanierung der 30 Meter
langen, 2,50 Meter breiten und
50 Zentimeter tiefen Anlage in
Angriff. Das Team, an dem auch
der Malerbetrieb von Uwe Heilmann (Worms) und Mitarbeiter
des Entsorgungs- und Baubetriebs der Stadt Worms (ebwo)
beteiligt waren, entfernte unter
der planerischen Leitung von
Dieter Rauh, Chef der städtischen
Abteilung Grünflächen und Gewässer, defekte Beschichtungen,
erneuerte das komplette Rohrsys-
tem und reinigte die Becken. Die
Gesamtkosten für die Maßnahme
betragen rund 11 000 Euro, darin
sind die geleisteten Arbeitsstunden der beteiligten Unternehmen
eingerechnet.
Nun ist also das „Herzstück der
Festspiele“, wie Sascha Kaiser
den Brunnen nennt, wieder in
bester Verfassung. Und kann nun
auch ein Herzstück für den Heylshofpark sein.
Ü worms FEIERT FESTSPIELE!
18 | FESTSPIELE IN DER REGION
Von Burgruinen und Freilichtbühnen
Dramen, Komödien und Thriller oder: Wie andere Städte ihre Festspiele feiern
OPPENHEIMER FESTSPIELE
Zwischen August und Oktober finden jährlich die
r estspiele im Kulturkeller der Stadt
Oppenheimer Theaterf
und auf der Burgruine Landskron stattt. Seit 2009 werden
die Festspiele der Stadt durch Jugendtheaterauffführungen
unter anderem des Oppenheimer Gymnasiums sowie durch
r estival erw
r eitert. Der Schwerpunkt liegt bei
ein Schlagerf
Shakespeare-Auffführungen in der Burgruine. Dazu kommen
Kinder- und Jugendtheaterauffführungen sowie Kabarettt und Jazz
im Kulturkeller. Die Kosten für eine Festspielsaison liegen bei rund
90000 Euro. Ein Dritttel des Geldes stellt das Land im Rahmen des
r ügung, ein weiteres Dritttel schießt die Stadt
Kultursommers zur Verf
zu. Der Rest kommt von Eintritttsgeldern und Sponsoren. Am
Freitag, 25.August, findet auf der Burgruine Landskron die Premiere
des von der Bremer Shakespeare Company dargebotenen Dramas
Foto: Stadt Oppenheim
„Richard III.“ stattt.
HEPPENHEIMER FESTSPIELE
ei
Rh
n
BURGSPIELE ALTLEININGEN
Die Burgspiele Altleiningen wurden 1980
anlässlich der 1 200-Jahr-Feier der Gemeinde
Altleiningen von Willy Rechner ins Leben
gerufen. Ursprünglich wurde nur an eine
einmalige Auffführung gedacht, doch
das Publikum war so begeistert, dass
die Burgspiele seitdem regelmäßig
veranstaltet werden. Der Zuspruch
für das Laientheater wächst seit
Jahren, die Zuschauer kommen
mitttlerweile nicht nur aus dem RheinNeckar-Raum, sondern sogar aus
Kaiserslautern. Ob Klassiker, Komödie
oder Thriller – immer wird auf eine
detailgetreue Ausstatttung geachtet. Die
Theatergruppe umfasst rund 100 Mitglieder
jeden Alters und deckt alles, vom Schauspieler
über Bühnenbildner, Licht- und Tontechniker
bis zu hin zu Masken- und Kostümbildnern, ab.
In dieser Spielzeit wird im August, samstags
und sonntags, „Momo“ von Michael Ende
gespielt.
Foto: Wolfgang Schmidt
WORMS
Die Festspiele Heppenheim sind 1974 von dem
Schauspieler und Regisseur Hans Richter und
seiner Frau Ingeborg als Privatttheater
gegründet worden. Eröfffnet wurden die
Festspiele mit dem Stück „Jedermann“
von Hugo von Hofmannsthal vor dem
Dom der Bergstraße. Die zweite
Spielstättte ist das „Theater im Hof“ im
Kurmainzer
Amtshof
vor
dem
Winzerkeller. Dies ist dem „Shakespeare
Theater“ nachempfunden. Die Zuschauer
sitzen, wie zu Zeiten Shakespeares, an
Tischen und Bänken und trinken Bergsträßer
Wein. Gespielt werden nur klassische Komödien.
Die Festspiele haben mitttlerweile einen festen Platz in
der deutschen Kulturlandschaftf. Die Vorstellungen
laufen von Ende Juli bis Anfang September. Bis
12. August läuftf „Ziemlich beste Freunde“, anschließend
wird die italienische Gastronomie-Komödie
„Pasta e Basta“ auf die Bühne gebracht.
Foto: AfP Asel/„Amphitreon“
TROMMER SOMMER
FREILICHTBÜHNE MANNHEIM
Die Geschichte des Vereins reicht zurück bis ins
Jahr 1913, als der „Dramatische Club“ im
Mannheimer Stadttteil Waldhof gegründet wurde.
Anfangs wurde im Gemeindesaal der St.Franziskus-Gemeinde gespielt. 1950 fanden
die ersten Auffführungen unter freiem
Himmel stattt – die „Freilichtbühne
Mannheim“ war geboren. Seit dieser
Zeit finden im Sommer regelmäßig
Auffführungen auf der großen
Naturbühne stattt, während im
Herbst und im Frühjahr weiterhin
im Zimmertheater gespielt wird.
Sämtliche Arbeiten, die mit einer
Inszenierung
verbunden
sind,
werden von den Vereinsmitgliedern
ehrenamtlich ausgeführt. Dazu gehören
Regie, Bühnenbau, Kostüme, Maske,
Requisite, Licht, Ton, aber auch Kartenverkauf,
Verwaltung, Service und vieles mehr. Aktuell laufen
die Stücke „der Froschkönig“ und „Dr. Jekyll und Mr.
Hyde“.
Foto: Freilichtbühne/Szene aus „Campingfamilie“
HEIDELBERGER SCHLOSSFESTSPIELE
Die Heidelberger Schlossfestspiele sind die bekanntesten und
meistbesuchten Freilicht-Theaterspiele Nordbadens. Sie
starteten 1926 mit einer Inszenierung von Shakespeares
„Sommernachtstraum“. Die Nationalsozialisten machten sie zu
Reichsfestspielen. Erst 1974 kam es zu einer Wiederbelebung
mit dem bei US-Amerikanern beliebten Alt-Heidelberger Musical
„The Student Prince“. Seit dem Jahr 2000 gibt es ein neues
Konzept. Noch bis 4. August öfffnen sich wieder die Bühnen der
Stadt auf dem Heidelberger Schloss. Auf drei Spielstättten
gibt es ein abwechslungsreiches Theater- und
Konzertprogramm. Im Schlosshof wird Wilhelm Haufffs
„Das Wirtshaus im Spessart“ aufgeführt. Im Englischen
Bau wird Thomas Freyers frecher „Froschkönig“
gezeigt, der für alle Generationen geeignet ist. Der
Musical-Klassiker „Kiss me, Kate“ von Cole Porter wird
in der Inszenierung von Holger Schultze
wiederaufgenommen.
Foto: Heidelberger Schlossfestspiele
Das Hof-Theater-Tromm wurde 2001
gegründet und arbeitet sehr eng mit
dem Verein „Trommer Sommer“
zusammen. Von März bis Dezember
öfffnet
es
immer
am
Wochenende seine Türen.
Das Programm reicht vom
bis
zum
Kabarettt
Kindertheater, von der
Musik bis zum großen
Schauspiel. Im Café des
Hof-Theaters gibt es Speis
und Trank
aus
dem
Odenwald. Am Donnerstag,
3. August,
wird
vom
Heidelberger Theater en minature
„Wie Findus zu Petersson kam“ gezeigt
(15 Uhr). Um 20 Uhr folgt die Premiere
des Stücks „Da wo der Kochkäs fließt“.
Dabei geht es um ein Odenwälder Dorf.
Das Stück wird auch am Freitag
gezeigt. Am Sonntag, 6, August, gibt es
um 11 und 15 Uhr das Stück „Die drei
kleinen Schweinchen und der Wolf“ zu
sehen. Foto: AfP Asel/Die silbernen Glocken
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