Nr. 2 / 2014 KONJUNKTURUMFRAGE Konjunkturumfrage 2014 der AHK Baltische Staaten Optimismus deutscher Unternehmen setzt sich fort Im Frühjahr 2014 befragte die AHK Baltische Staaten bereits zum elften Mal ihre Mitgliedsunternehmen zu ihren Konjunkturerwartungen und dem Geschäftsumfeld in den baltischen Staaten. Die Umfrage ist das wichtigste Stimmungsbarometer für die Situation sowie die Erwartungen deutscher Investoren in Estland, Lettland und Litauen. Die Ergebnisse wurden am 23. April 2014 auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Auch Anfang 2014 ist demnach die Stimmung unter den in den baltischen Staaten aktiven deutschen Unternehmen wieder sehr optimistisch und lässt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 schließen. Dringender wirtschaftspolitischer Handlungsbedarf besteht jedoch weiterhin in Bezug auf das Berufsbildungssystem. Wir freuen uns, in diesem Jahr auch die Gastredner unserer AHK-Regionalversammlungen in Estland, Lettland und Litauen - allesamt Experten ihrer Länder - zu Wort kommen zu lassen. 1) / Kerstin Leisering Baltische Staaten: weiterhin Wachstumslokomotiven der EU Die aktuelle Wirtschaftslage in den baltischen Staaten wird von den hier aktiven deutschen Unternehmen im Frühjahr 2014 wieder mehrheitlich als gut oder befriedigend bewertet. Tatsächlich lag die wirtschaftliche Entwicklung aller drei baltischen Staaten auch 2013 wieder deutlich über dem EU-Durchschnitt. Ein Drittel der befragten Unternehmensvertreter in Estland und knapp ein Viertel in Lettland bewerten daher die aktuelle Lage der lokalen Wirtschaft als gut. In Litauen fällt das Urteil noch zuversichtlicher aus. Fast 60 Prozent der Unternehmer sind im Frühjahr mit der Konjunkturlage zufrieden. Gegenwärtige Wirtschaftslage Anfang 2014 Estland 2014 2013 Lettland 2014 2013 Litauen 2014 2013 AHKbalt aktuell gut 4 32 37 6 62 63 57 76 22 11 21 13 58 26 befriedigend 40 2 3 71 Wirtschaftsaussichten für 2014 im Vergleich zu 2013 Estland 2014 2013 Lettland 2014 2013 Litauen 2014 2013 besser 62 29 37 9 63 53 43 66 55 unverändert 47 49 8 28 42 6 3 schlechter In Lettland geht mehr als die Hälfte der befragten deutschen Unternehmensvertreter von einer weiteren Verbesserung aus, erstmals rechnet hier niemand mit einer Verschlechterung. Lettland wird mit einem prognostizierten BIP-Wachstum von 4,2 Prozent auch 2014 wachstumsstärkstes EU-Mitglied sein. In Litauen rechnen sogar zwei Drittel der Befragten mit einer weiteren Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Lage. Wie in Estland soll auch hier die erwartete Wirtschaftsleistung noch in diesem Jahr ein neues Rekordniveau erreichen. schlecht Weiterhin beste Aussichten für die Gesamtwirtschaft Auch die weiteren Aussichten für die Gesamtwirtschaft werden von den hier aktiven deutschen Unternehmen mehrheitlich als gut bewertet. In Estland rechnet etwa ein Drittel der Befragten mit einer weiteren Verbesserung. Die Wirtschaftsanalysten der Europäischen Kommission prognostizieren hier für 2014 ein BIPWachstum von 2,3 Prozent, mit dem Estland sogar einen neuen Höchststand seines Bruttoinlandsprodukts erreichen soll. Gute Stimmung in der Bauwirtschaft und im Dienstleistungssektor Die überwiegende Mehrheit der Umfrageteilnehmer ist außerdem zufrieden mit der aktuellen Lage ihrer Branche und wie in den vergangenen drei Jahren auch erneut zuversichtlich in Bezug auf deren weitere Entwicklung. Vor allem in der Bauwirtschaft und im Dienstleistungssektor zeigen sich eine hohe Zufriedenheit und Optimismus. Durchschnittlich bewerten mehr als die Hälfte aller Befragten aus diesen beiden Branchen die aktuelle Lage als gut und fast jeder zweite geht von „Die positiven Ergebnisse der AHK-Konjunkturumfrage decken sich mit der allgemeinen Stimmung in Estland. Besonders das verarbeitende Gewerbe, der Servicesektor und der Einzelhandel erleben ein Hoch, im Wesentlichen beeinflusst durch einen gestiegenen Privatkonsum. Angesichts dieser Aussichten sowie hervorragender Standortfaktoren, wie der modernen Infrastruktur, Kostenvorteilen und dem gut entwickelten Rechtssystem, möchte ich weitere deutsche Unternehmen nach Estland einladen.“ Marje Josing, Geschäftsführerin des Estnischen Konjunkturinstitutes einer weiteren Verbesserung im laufenden Jahr aus. In Litauen ist zudem auch das verarbeitende Gewerbe optimistisch gestimmt. Ca. 55 Prozent der Befragten aus dem industriellen Sektor geht hier von einer weiteren Verbesserung aus, niemand rechnet mit einer Verschlechterung. Im Handel ist die Stimmung aus Sicht der deutschen Unternehmen länderübergreifend eher ausgeglichen und für das aktuelle Jahr sind keine wesentlichen Veränderungen zu erwarten. Aussichten fürs eigene Geschäft in 2014 im Vergleich zu 2013 Estland 2014 2013 Lettland 2014 2013 Litauen 2014 2013 Verbesserung 44 43 6 8 50 49 58 53 57 68 keine Veränderung 32 39 38 26 10 8 5 6 Verschlechterung Vertrauen ins eigene Geschäft Wie in den Vorjahren bewerten die Unternehmen ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit erneut höher als die der eigenen Branche. In Estland und Lettland zeigt sich jeder zweite Unternehmer mit der Geschäftslage des eigenen Unternehmens zufrieden, in Litauen sind es sogar mehr als zwei Drittel der Befragten. Praktisch niemand schätzt die eigene Geschäftslage als schlecht ein. Außerdem gehen die Umfrageteilnehmer in allen drei Ländern – unabhängig von ihrer Einschätzung der weiteren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der Entwicklung der eigenen Branche – davon aus, dass das aktuelle Jahr eine weitere Verbesserung der eigenen Geschäftslage bringen wird. Gestützt wird diese Zuversicht durch ebenso positive Erwartungen an die Umsatzentwicklung im eigenen Unternehmen. Dabei profitieren die Unternehmen vor allem von der weiterhin stark zunehmenden Binnennachfrage. Insbesondere der Privatkonsum wurde in Estland und Lettland zum Wachstumsmotor Nummer Eins; in allen drei Ländern übertrifft er das gesamtwirtschaftliche Wachstum. 1) Hinweis: Die Befragung erfolgte im Februar 2014 und damit vor den durch die Krise in der Ukraine bedingten Diskussionen zu eventuellen Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Daher war diese Thematik nicht Teil der Befragung. Unverändert hohe Investitionsneigung In allen drei baltischen Staaten deckt sich die aktuelle Investitionsneigung mit den Ergebnissen der Vorjahresumfrage. Die befragten deutschen Unternehmen gehen im laufenden Jahr mehrheitlich von gleichbleibenden Investitionsausgaben aus. In Estland plant erneut mehr als jedes dritte Unternehmen seine Investitionstätigkeit zu erweitern. In Lettland erwarten 29 Prozent und in Litauen immerhin 47 Prozent der befragten Unternehmensvertreter steigende Investitionsausgaben. Vergangene Umfragen haben immer wieder gezeigt, dass die Unternehmer ihren Investitionsentscheidungen nicht nur kurzfristige positive Umsatzerwartungen, sondern eine langfristige Analyse des operativen Geschäftsumfeldes, des Arbeitsmarktes und der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen zugrunde legen. Daher ist auch die Einzelbetrachtung dieser Standortfaktoren erforderlich. Fotos: AHK, Litauische Nationalbank Gute Noten, aber weiterhin Handlungsbedarf in der Wirtschaftspolitik Der aktuelle Optimismus in Bezug auf die weitere Entwicklung der Gesamtwirtschaft und des eigenen Geschäfts überträgt sich auch auf die diesjährige Beurteilung der Standortfaktoren. Hervorzuhe- ben ist dabei die positive Bewertung des jeweiligen operativen Geschäftsumfeldes, insbesondere in Bezug auf die Infrastruktur, die Zahlungsdisziplin im privaten Sektor sowie die Qualität und Verfügbarkeit lokaler Zulieferer. Allerdings wird an allen drei Standorten auch in diesem Jahr wieder deut- Die deutsche Botschafterin in Lettland Andrea Wiktorin, AHK-Regionalpräsidentin Ingrīda Ķirse und AHK-Geschäftsführerin Maren Diale-Schellschmidt lich, dass weiterhin dringender Handlungsbedarf auf der Pressekonferenz am 23. April 2014 in Riga Ja zur Euro-Einführung in Litauen der Regierungen in Estland, Lettland und Nachdem die deutschen Unternehmer mit Litauen in Bezug auf die Transparenz der der Euro-Einführung in Estland (2011) Verwaltungsorgane und die Prozesse öfbereits gute Erfahrungen gemacht haben fentlicher Ausschreibungen sowie die und die in Lettland aktiven Unternehmen Steuerlast und die Effizienz der Steuerbehörden besteht. Hinzu kommen vor allem seit Januar 2014 in ihrem ersten Jahr mit der europäischen Gemeinschaftswährung in Lettland und Litauen der Wunsch nach ebenso positive Auswirkungen auf ihre Energiesicherheit bzw. -unabhängigkeit „Lettland befindet sich in einem stetigen Prozess zur Verbesserung des Investitionsklimas. Allein in den letzten drei Jahren wurden die Verfahren für Unternehmensgründungen, Baugenehmigungen und Insolvenzen vereinfacht. Für die Zukunft steht die Einrichtung von One-StopShops für die Koordinierung von Bauprojekten und Eigentumsregistrierungen an. Außerdem schätzen wir sehr die von deutscher Seite unternommenen Schritte im Bereich Berufsbildung, da diese eine wichtige Rolle in der zukünftigen Entwicklung der lettischen Wirtschaft spielen wird.“ Ilona Platonova, Parlamentarische Sekretärin im lettischen Wirtschaftsministerium und in Lettland zudem noch die Forderung nach mehr Rechtssicherheit und schnelleren Gerichtsverfahren. Es ist jedoch erfreulich, dass Estland und Litauen im Vergleich mit anderen Ländern der Region Mittel- und Osteuropa insgesamt bei fast allen Standortkriterien auf den ersten Plätzen liegen und Lettland aus Sicht der hier tätigen Unternehmen ebenfalls überdurchschnittlich attraktiv ist. Zu den am besten bewerteten Standortfaktoren der drei baltischen Staaten gehört nach Einschätzung der hiesigen deutschen Unternehmen auch in diesem Jahr wieder die mittlerweile zehnjährige Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Geschäftstätigkeit erwarten, rechnen laut der diesjährigen Umfrage auch die in Litauen aktiven Unternehmen angesichts der dort geplanten Euro-Einführung zum 1. Januar 2015 in der Zukunft mit weiteren Vorteilen für ihren geschäftlichen Erfolg. Ausgehend von einer damit einhergehenden Senkung der Transaktionskosten und der Erhöhung der Preistransparenz befürworten mehr als drei Viertel der Befragten den Beitritt zur Eurozone. Der positive „psychologische“ Aspekt der Euro-Beitritte aller drei baltischen Staaten auf die Attraktivität bei Partnern und potentiellen Investoren ist dabei nicht zu unterschätzen. Litauen auf dem Weg zur Euro-Einführung Laut Angaben des litauischen Finanzministeriums erfülle Litauen aktuell die Maastricht-Kriterien und traf bereits im vergangenen Jahr erste konkrete Vorbereitungen für die Euro-Einführung zum 1. Januar 2015. Es gibt einen umfassenden Währungsumstellungsplan und regelmäßig Treffen mit verantwortlichen Institutionen im Nachbarland Lettland, um sich über die jüngsten Erfahrungen bei der dortigen Euro-Einführung am 1. Januar 2014 auszutauschen. Das Motiv der Euromünzen steht auch schon fest: in einer Umfrage unter der litauischen Bevölkerung wurde für alle acht Münzen das Landeswappen "Vytis" (ein kämpfender Ritter mit gezogenem Schwert auf einem springenden Pferd) ausgewählt. Im April wurden bereits erste Münzen geprägt. Die Massenproduktion durch die Litauische Münzprägeanstalt soll im Spätsommer beginnen. Anfang Juli 2014 soll die offizielle Prüfung des Euro-Beitrittsersuchens Litauens durch die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank beginnen. Im Falle eines positiven Prüfberichts würde dann auch der dritte baltische Staat nach Estland (1. Januar 2011) und Lettland Mitglied der Eurozone werden. AHKbalt aktuell Einfluss des Exportgeschäfts rückläufig Die Erwartungshaltung an das eigene Exportgeschäft ist unter den in den baltischen Staaten befragten Unternehmensvertretern im Vergleich zu den weiterhin sehr hohen Umsatzerwartungen für das laufende Jahr geringfügig verhaltener. Dennoch wird auch in Zukunft die konjunkturelle Entwicklung der Handelspartner innerhalb der EU den Geschäftserfolg der in Estland, Lettland und Litauen tätigen Unternehmen prägen, denn für fast 90 Prozent der befragten deutschen Unternehmen konzentriert sich der Export ihrer in den baltischen Staaten hergestellten Waren und Dienstleistungen hauptsächlich auf EU-Länder – allen voran die skandinavischen Länder und Deutschland. Nr. 2 / 2014 KONJUNKTURUMFRAGE 5 Nr. 2 / 2014 KONJUNKTURUMFRAGE Keine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt Allerdings bleibt aus Sicht der befragten Unternehmensvertreter der Arbeitsmarkt das Sorgenkind Nummer Eins in allen drei baltischen Staaten. In Estland und Lettland vergeben die Unternehmer die schlechtesten Noten in Bezug auf die Verfügbarkeit von Fachkräften und das Berufsbildungssystem und in Litauen in Bezug auf die Flexibilität des Arbeitsrechts. Die Einführung einer praxis- und zukunftsorientierten Berufsausbildung ist daher erneut der am häufigsten genannte Verbesserungsvorschlag der in den baltischen Staaten aktiven deutschen Unternehmer gegenüber den nationalen Regierungen. „Die deutschen Unternehmen begrüßen die ersten konkreten Schritte der lettischen Regierung im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Im vergangenen Sommer unterzeichneten Deutschland und Lettland eine gemeinsame Absichtserklärung über die Zusammenarbeit. Als wichtiger Bestandteil dieser Erklärung wurde eine Expertenstelle in unserem AHK-Büro in Lettland eingerichtet, mit der wir in Zukunft die lokalen Partner und die deutsch-lettischen Unternehmen dabei unterstützen wollen, Elemente der dualen Berufsausbildung nach deutschem Vorbild einzuführen. Wir hoffen, dass dabei auch für Litauen und Estland entsprechende Signale ausgesendet werden.“ Maren Diale-Schellschmidt, AHK-Geschäftsführerin 6 Vielversprechende Beschäftigungsaussichten Dank der anhaltend positiven Wirtschaftsund Geschäftsentwicklung in den vergangenen drei Jahren und der Zuversicht der befragten Unternehmensvertreter in Bezug auf die weitere Entwicklung der wesentlichen Erfolgsindikatoren, planen die deutschen Unternehmen auch in diesem Jahr in Estland, Lettland und Litauen wieder neue Arbeitsplätze zu schaffen. In Investitionen in die Zukunft am Standort „Baltische Staaten“ Ausdruck des Bekenntnisses deutscher Unternehmen und ihres langfristigen Engagements in den baltischen Staaten sind nicht zuletzt auch die Investitionen in die eigenen Mitarbeiter in Estland, Lettland und Litauen. An allen drei Standorten geben mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen an, regelmäßig Mitarbeiterschulungen durchzuführen. In Estland „Manchmal müssen Unternehmer besonders kreativ sein, um ihre Mitarbeiter zu inspirieren. Aus eigener Erfahrung mit einem innovativen Gehaltssystem, bei dem die Mitarbeiter selbst die Höhe ihres Einkommens bestimmen, weiß ich, dass Offenheit und Vertrauen in ihr Können genau den Raum für Inspiration und Eigeninitiative sowie eine enge Bindung ans Unternehmen schaffen, die zum Betreten völlig neuer Pfade führt. Und ich bin überzeugt von der Innovationskraft meiner Landsleute und vom Wirtschaftsstandort Litauen insgesamt.“ Dr. Vladas Lašas, Unternehmer, Wissenschaftler und Träger des "Business for Peace Awards“ Litauen will fast jedes zweite befragte Unternehmen neue Mitarbeiter einstellen Würden Sie sich auch heute wieder für Ihr – im Vergleich zu früheren Umfragen Gastland als Investitionsstandort entscheiden? mehr denn je. Aus Sicht der befragten 6 94 Estland 2014 Unternehmen sind in diesem Jahr wieder 2013 94 6 spürbare Lohnsteigerungen zu erwarten, die sich auf die Personalentscheidungen 81 19 Lettland 2014 auswirken könnten. In Estland rechnen die 2013 83 17 Unternehmer durchschnittlich mit 5,8 10 90 Litauen 2014 Prozent Lohnzuwachs im Vergleich zu den 2013 93 7 sonstigen Kosten, in Litauen sind es 7,1 Ja Nein Prozent und in Lettland sogar 7,9 Prozent. „Die deutschen Unternehmen sind sich bewusst, dass sie mit Investitionen in die eigenen Mitarbeiter zum einen für sie dauerhaft attraktiv bleiben, zum anderen aber auch aktiv den Geschäftserfolg am Standort „Baltische Staaten“ steigern können. Die Innovationsstärke und Anpassungsfähigkeit der hiesigen Unternehmen und der dahinterstehenden Mitarbeiter ist einer der Erfolgsfaktoren der dauerhaften Wettbewerbsfähigkeit und Krisenfestigkeit der Standorte Estland, Lettland und Litauen.“ Ingrīda Ķirse, AHK-Regionalpräsidentin für Lettland und Litauen sind es sogar über 80 Prozent. Für mindestens die Hälfte der Unternehmen sind außerdem der regelmäßige Austausch im deutschen Mutterkonzern und zudem auch Prämiensysteme von Bedeutung. Die Befragten halten die Innovationsstärke für wichtig oder sogar sehr wichtig für die Zukunftsfähigkeit ihrer Unternehmen. Und Investitionen lohnen sich, denn jeder zweite Unternehmer führte laut eigenen Angaben in den letzten zwei Jahren Produkt-, Prozessoder organisato-rische Innovationen ein, die zu fast 70 Prozent am Standort „Baltische Staaten“ entwickelt wurden. Die vollständigen Umfrageergebnisse stehen unter http://www.ahk-balt.org/ publikationen/konjunkturumfrage/ zum Download zur Verfügung. Fotos: AHK AHKbalt aktuell Eindeutiges Bekenntnis zum Standort „Baltische Staaten“ Wie in den Vorjahren ist die Frage nach der Zufriedenheit mit der einst getroffenen Investitionsentscheidung der hier aktiven deutschen Unternehmen besonders interessant. Sie erlaubt ein Gesamturteil über die Standortattraktivität Estlands, Lettlands und Litauens, denn sie bezieht sich nicht nur auf die aktuelle Lage, sondern auch auf vergangene Erfahrungen und langfristige Erwartungen für die Zukunft. In Estland würden sich derzeit wie im Vorjahr wieder 94 Prozent der befragten deutschen Unternehmen für ihr Gastland als Investitionsstandort entscheiden. Auch in Lettland und Litauen ist das Bekenntnis mit 81 und 90 Prozent eindeutig. Diese Einschätzung ist über die vergangenen zehn Jahre, d.h. auch in Krisenzeiten, weitestgehend konstant geblieben und spricht für das langfristige Engagement der deutschen Unternehmen vor Ort.