Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Aufgabe 18 Klausuraufgabe Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“ TU Dortmund 13.12.2012 TU Dortmund Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“ Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Aufgabe 18 Klausuraufgabe Sei X eine Zufallsvariable mit Exponentialverteilung mit Parameter λ = 1. Bestimmen Sie folgende Wahrscheinlichkeiten: (a) (d) P(X ≥ 3) P X ≥ 1|X ≥ 21 (b) (e) P X ≥ 12 P(X ≥ 2|X ≥ 1) (c) (f) P(X ≥ 1) P(X ≥ 4|X ≥ 1) Welche Vermutung leiten Sie davon ab? TU Dortmund Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“ Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Aufgabe 18 Klausuraufgabe Für eine Exponentialverteilung mit λ = 1 ist F (x ) = P(X ≤ x ) = 1 − e −x Die W’keiten lassen sich also wie folgt berechnen: (a) P(X ≥ 3) = P(X > 3) = 1 − P(X ≤ 3) = 1 − F (3) = 1 − (1 − e −3 ) = e −3 = 0.0497 (b) P X ≥ 1 2 1 = ... = e − 2 = 0.6065 (c) P(X ≥ 1) = ... = e −1 = 0.3679 (d) P X ≥ 1|X ≥ 1 2 = P((X ≥1)&(X ≥ 21 )) P(X ≥ 21 ) = P(X ≥1) P(X ≥ 21 ) (e) P(X ≥ 2|X ≥ 1) = ... = P(X ≥2) P(X ≥1) = e −2 e −1 = e −1 (f) P(X ≥ 4|X ≥ 1) = ... = P(X ≥4) P(X ≥1) = e −4 e −1 = e −3 = e −1 1 e− 2 1 = e− 2 TU Dortmund Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“ Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Aufgabe 18 Klausuraufgabe Die Exponentialverteilung ist eine Inzidenz- bzw. Ausfallverteilung. Sie ist jedoch eine Verteilung ohne Gedächtnis: Das Risiko (= die W’keit), in den nächsten k Zeiteinheiten auszufallen, bleibt immer gleich, egal ob das interessierende Objekt 0, 1 oder 100 Jahre alt ist. Eine altersbedingte erhöhte Ausfallw’keit kann durch sie also nicht wiedergegeben werden! TU Dortmund Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“ Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Aufgabe 18 Klausuraufgabe Eine Firma bezieht ein Bauteil von vier Lieferanten L1 , L2 , L3 , L4 in folgenden Anteilen: L1 : 30%, L2 : 20%, L3 : 40%, L4 : 10%. Der Anteil der fehlerhaften gelieferten Bauteile beträgt bei L1 : 5 5 90 10 , L2 : , L3 : , L4 : . 100 100 100 100 Die Firma baut zufällig eins von den gelieferten Bauteilen ein. a) Wie groß ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass das eingebaute Bauteil fehlerhaft ist? b) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein fehlerhaftes eingebautes Bauteil von der Firma L1 stammt? TU Dortmund Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“ Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Aufgabe 18 Klausuraufgabe a) Die gesuchte W’keit lässt sich mit dem Satz von der totalen W’keit berechnen: P(A) = Pn i=1 P(A|Bi ) · P(Bi ) Bezeichne hier A das Ereignis Ausfall Bi das Ereignis Bauteil von Lieferant L1 . Mit P(B1 ) = 0.3 P(B2 ) = 0.2 P(B3 ) = 0.4 P(B4 ) = 0.1 P(A|B1 ) = 0.1 P(A|B2 ) = 0.05 P(A|B3 ) = 0.05 P(A|B4 ) = 0.9 ergibt sich P(A) = 0.3 · 0.1 + 0.2 · 0.05 + 0.4 · 0.05 + 0.1 · 0.9 = 0.03 + 0.01 + 0.02 + 0.09 = 0.15 Mit 15% W’keit ist das eingebaute Bauteil also defekt. TU Dortmund Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“ Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Aufgabe 18 Klausuraufgabe b) Die Frage, mit welcher W’keit ein kaputtes Bauteil von Lieferant L1 kommt, lässt sich mit dem Satz von Bayes lösen: i )·P(Bi ) = P(Bi |A) = PnP(A|B P(A|B )·P(B ) j=1 j j P(A|Bi )·P(Bi ) P(A) Da P(A) = 0.15, P(B1 ) = 0.3, P(A|B1 ) = 0.1 ist P(B1 |A) = P(A|B1 )·P(B1 ) P(A) = 0.1·0.3 0.15 = 0.03 0.15 = 0.2 Ein fehlerhaftes verbautes Bauteil stammt also mit 20% W’keit von Lieferant L1 . TU Dortmund Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“ Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Aufgabe 18 Klausuraufgabe Die Zufallsvariablen X und Y beschreiben die Bewertungen eines Bauteiles in zwei Tests. Die Verteilung von (X , Y ) ist durch folgende unvollständige Tabelle gegeben: 1 Y 2 0 3 P(X = i) 0.05 3 20 1 20 0.25 3 3 20 1 20 0.3 4 P(Y = i) 1 20 1 1 20 2 X 1 5 a) Vervollständigen Sie die Tabelle. b) Sind X und Y stochastisch unabhängig oder gibt es einen Zusammenhang zwischen den Tests? TU Dortmund Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“ Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Aufgabe 18 Klausuraufgabe Beim Vervollständigen ist darauf zu achten, dass sich die Einträge von Zeilen bzw. Spalten zu den angegebenen Randw’keiten addieren müssen sich die Randw’keiten von X und Y jeweils zu 1 addieren müssen Y 1 2 3 P(X = i) 1 1 20 0.05 0 0 2 3 20 0.05 1 20 0.25 3 3 20 0.1 1 20 0.3 4 P(Y = i) 1 20 1 5 X 0.4 0.4 1 TU Dortmund Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“ Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Aufgabe 18 Klausuraufgabe Beim Vervollständigen ist darauf zu achten, dass sich die Einträge von Zeilen bzw. Spalten zu den angegebenen Randw’keiten addieren müssen sich die Randw’keiten von X und Y jeweils zu 1 addieren müssen Y 1 2 3 P(X = i) 1 1 20 0.05 0 0 2 3 20 0.05 1 20 0.25 3 3 20 0.1 1 20 0.3 4 P(Y = i) 1 20 1 5 0.15 0.4 0.35 0.4 1 X TU Dortmund Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“ Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Aufgabe 18 Klausuraufgabe Beim Vervollständigen ist darauf zu achten, dass sich die Einträge von Zeilen bzw. Spalten zu den angegebenen Randw’keiten addieren müssen sich die Randw’keiten von X und Y jeweils zu 1 addieren müssen Y 1 2 3 P(X = i) 1 1 20 0.05 0 0 2 3 20 0.05 1 20 0.25 3 3 20 0.1 1 20 0.3 4 P(Y = i) 1 20 1 5 0.4 0.35 0.15 0.25 0.4 1 X TU Dortmund Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“ Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Aufgabe 18 1 1 0.05 Y 2 0 3 0 P(X = i) 0.05 2 0.15 0.05 0.05 0.25 3 0.15 0.1 0.05 0.3 4 P(Y = i) 0.05 0.4 0.2 0.35 0.15 0.25 0.4 1 Klausuraufgabe X Sind X und Y stochastisch unabhängig? Nein! Wären sie unabhängig, müsste P(X = i, Y = j) für alle i, j dem Produkt P(X = i) · P(Y = j) entsprechen. Für i = 1, j = 1 gilt aber beispielsweise: P(X = 1)·P(Y = 1) = 0.05·0.4 = 0.02 6= 0.05 = P(X = 1, Y = 1) TU Dortmund Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“ Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Aufgabe 18 Klausuraufgabe Während eines Fluges versage jedes Triebwerk eines Flugzeuges unabhängig von den anderen mit Wahrscheinlichkeit p = 0.5. Das Flugzeug bleibe flugfähig, wenn mindestens die Hälfte der Triebwerke funktioniert. Vergleichen Sie die Zuverlässigkeit von Flugzeugen mit zwei bzw. vier Triebwerken, d.h. berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass das jeweilige Flugzeug funktionsfähig ist. TU Dortmund Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“ Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Aufgabe 18 Klausuraufgabe Ein Flugzeug mit 2 · t Triebwerken ist also flugfähig, wenn mindestens t Triebwerke funktionieren. Die Triebwerke fallen unabhängig voneinander mit W’keit 0.5 aus. ⇒ die Anzahl X funktionierender Triebwerke ist binomialverteilt. P(Eine Maschine mit 2 · t Triebwerken stürzt nicht ab) = P(X = t) + P(X = t + 1) + ... + P(X = 2 · t) P2·t 2·t 0.5i (1 − 0.5)2·t−i i=t i P2·t 2·t 2·t 2·t = 0.52·t · P2·t = i=t 0.5 i=t i i = TU Dortmund Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“ Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Aufgabe 18 Klausuraufgabe P(Eine Maschine mit 2 · t Triebwerken stürzt nicht ab) P2·t 2·t 2·t = 0.5 · i=t i Konkret ergibt sich also für 2 bzw. 4 Triebwerke: P(Eine Maschine mit 2Triebwerken stürzt nicht ab) 2 = 0.5 · ( 21 + 22 ) = 0.52 · 3 = 0.75 P(Eine Maschine stürzt nicht ab) mit 4Triebwerken 4 4 4 4 = 0.5 · ( 2 + 3 + 4 ) = 0.54 · (6 + 4 + 1) = 11 16 = 0.6875 ⇒ Die Maschine mit 2 Triebwerken wäre demnach zuverlässiger! TU Dortmund Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“ Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Aufgabe 18 Klausuraufgabe TU Dortmund Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“ Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Aufgabe 18 Klausuraufgabe Zwei faire Würfel werden zunächst geworfen und die Würfel, die mindestens eine 5 zeigten, entfernt. Mit welcher W’keit sind nach dieser ersten Runde keiner, einer oder zwei Würfel noch im Spiel? W’keit, dass ein Würfel eine Augenzahl von mindestens 5 zeigt: W’keit, dass ein Würfel eine Augenzahl kleiner 5 zeigt: 23 1 3 ⇒ 2 3 1 3 = 4 9 1 9 P(Ein Würfel raus) = 1 - P(Kein Würfel raus) - P(Zwei Würfel raus) = 4 9 P(Kein Würfel raus) = P(Beide Augenzahlen < 5) = P(Zwei Würfel raus) = P(Beide Augenzahlen ≥ 5) = · · 2 3 1 3 = TU Dortmund Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“ Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Nach einer Runde: P(Kein Würfel raus) = 49 P(Ein Würfel raus) = 49 P(Zwei Würfel raus) = 91 Aufgabe 18 Klausuraufgabe ← Spiel bereits beendet! Wenn kein oder nur ein Würfel aus dem Spiel genommen wurde, wird mit den oder dem verbleibenden Würfel erneut gewürfelt. Wie groß ist die W’keit, dass nach der zweiten Runde beide Würfel aus dem Spiel entfernt wurden? P(Nach der zweiten Runde beide Würfel raus) = P(Kein Würfel raus)·P(Zwei Würfel raus) + P(Ein Würfel raus) · 13 + P(Zwei Würfel raus) = 4 9 · 1 9 Mit W’keit + 4 9 25 81 · 1 3 + 1 9 = 4 81 + 12 81 + 9 81 = 25 81 werden im Spiel also beide Würfel entfernt. TU Dortmund Übungsblatt 9 zur Vorlesung „Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik für Informatiker“