E6: Festkörperphysik Übungsblatt 11 31. Wärmeausdehnungskoeffizient (Nur Beschreibungen) Festkörpermaterialien zeigen in aller Regel einen positiven thermischen Ausdehnungskoeffizienten, z.B. ∆L Längenausdehnung α = L1 ∆T . Mit zuhnemender Temperatur nimmt die Schwingungsenergie der Atome im Festkörper zu und der Gleichgewichtsabstand erhöht sich. (a) Gibt es auch Materialien mit negativem Ausdehnungskoeffizienten? Wasser −−→ Eis T = 3,98 ◦C: geringstes Volumen und größte Dichte T↓: Übergang in Kristallstruktur, Wasserstoffbrückenbindungen benötigen mehr Volumen (b) Wenn ja, wie funktionieren diese? Kristall (kristallin): Glas (amorph): negative Ausdehnung positive Ausdehnung (c) Kann man Materialien mit verschwindendem Ausdehnungskoeffizienten entwickeln? 31b ⇒ Glaskeramik 32. Wärmeleitfähigkeit von Graphit Zwischen ungefähr 2 K und 20 K zeigt Graphit in erster Näherung eine quadratische Temperaturabhängigkeit der thermischen Leifähigkeit. Erklären Sie dies mit dem Debye-Modell. Die innere Energie ist gegeben durch: Z ωD ~ω 2 E= dω e~ω/kB T − 1 0 R ∞ 3 ex Hinweis: 0 (exx −1) 2 dx = const Wärmeleitkapazität k: k= 1 ρ · cV · vSchall · 3 Λ |{z} mittlere freie Weglänge ~ωD kB Z ωD ∂E e~ω/kB T ~ω 3 CV = = 2 ∂T V T 0 e~ω/kB T − 1 2 Z ΘD /T x3 ex ~ω kB T = kB mit x = 2 dx ~ kB T (ex − 1) 0 | {z } ΘD = const in T für T ΘD 33. Spezifische Wärme Im Debye-Modell erhält man für die spezifische Wärme pro Mol: Z 2 ∂U 9Na · kB ωD (~ω/kB T ) e~ω/kB T 2 CV = = 2 ω dω 3 ∂T V ωD 0 e~ω/kB T − 1 (Avogadrokonstante NA , Boltzmannkonstante kB sowie Debyesche Grenzfrequenz ωD ). Für die eingeführte Debye-Temperatur Θ gilt kB · ΘD = ~ωD . Berechnen Sie das Integral und bestimmen Sie CV (T ), (a) für T ΘD Hinweis: Entwickeln Sie die Exponentialfunktionen mit Hilfe von ω < ωD e~ω/kB T ≈ 1 + T ΘD ⇒ ~ω kB T e~ω/kB T ≈ 1 Z 2 ∂U 9Na kB ωD (~ω/kB T ) · 1 2 ⇒ CV = = 2 ω dω 3 ∂T V ωD 0 1 + k~ω − 1 BT Z ωD 9Na kB = ω 2 dω = 3Na kB 3 ωD 0 1 E6: Festkörperphysik Übungsblatt 11 (b) für T ΘD Hinweis: Für ω > ωD wird die Besetzungswahrscheinlichkeit für Phononen verschwindend klein und die Integration kann ohne große Fehler bis +∞ ausgedehnt werden. Verwenden Sie die Substitution R ∞ ln4 y 4 4 x = k~ω sowei das tabellierte Integral 0 (y−1) 2 dy = 15 π BT ~ω kB T ⇔ω= x kB T ~ kB T ⇒ dω = dx ~ 2 Z kB T kB T 9Na kB ∞ x2 ex · ⇒ CV = x dx 2 3 x ωD ~ ~ (e − 1) 0 3 Z kB T 9Na kB ∞ x4 ex dx = 2 3 ωD ~ (ex − 1) 0 x= y := ex ⇔ x = ln y 1 ⇒ dx = dy y 3 Z ∞ 4 (ln y) · y 1 9Na kB kB T ⇒ CV = dx 2 3 ωD ~ (y − 1) y 0 | {z } 4 = 15 π4 = T 12 4 π Na kB 5 ΘD 2 3