Herz in Gefahr?

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Herz in Gefahr?
Neuer biochemischer Marker für ein besseres
Patientenmanagement bei Herzinsuffizienz
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90
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I
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S
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K
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1
H2N–
H
C
P
G
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F
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G
S
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G
C
10
S
A
S
70
Y
S
G
80
T
Die Diagnose chronische Herzinsuffizienz war besonders im
Anfangsstadium bisher sehr unsicher
und konnte nur klinisch gestellt
werden. Seit einigen Monaten gibt
es in Europa neue biochemische
Laborparameter, Blutteste, die helfen,
diese Unsicherheit zu beseitigen.
Dabei handelt es sich um das B-Typnatriuretische Peptid (BNP) bzw.
um den Nachweis eines N-terminalen
(NT) Molekülrestes, der vom ProHormon des BNP abgespalten wird.
Das BNP-Pro-Hormon wird von Herzmuskelzellen bei Volumen- und
Druckbelastung ausgeschüttet. Eine
erhöhte BNP- bzw. NT-proBNPKonzentration im Blut kann Zeichen
für das Vorliegen einer Herzinsuffizienz sein und auch Aufschluss
über deren Schweregrad geben.
L
V
R
A
76
P
R
K
S
P
M
Q
G
100
C
C
K
108
V
L
R
R
H
–COOH
Unser Herz leistet tagtäglich Rekordarbeit. In
körperlicher Ruhe schlägt das Herz eines Erwachsenen etwa 60 bis 70-mal pro Minute und pumpt
dabei je 70 ml Blut in den Körper; ein Volumen, das sich auf bis
zu 130 ml bei starker körperlicher Anstrengung erhöhen kann
[1]. Mit anderen Worten: Im Ruhezustand werden 4,9 l Blut pro
Minute durch den Körper gepumpt, in einer Stunde ca. 290 l.
Das kann man nun beliebig auf Tage, Wochen und Jahre
hochrechnen. Hat ein Mensch das 70. Lebensjahr erreicht, so hat
sein Herz rund drei Milliarden mal geschlagen [1]. Das Herz ist
die treibende Kraft für die Versorgung der 100 Billionen Zellen
eines Menschen mit Sauerstoff und Nährstoffen sowie für den
Abtransport der Stoffwechselprodukte.
Eine unermüdliche
Pumpe
Liegt eine dauernde Einschränkung der Pumpfunktion vor, so kommt es zu Verminderung der
Leistungsfähigkeit bis hin zu massiven Einschränkungen der Lebensqualität und -erwartung. Bei der so genannten chronischen Herzinsuffizienz ist die
Pumpfähigkeit des Herzens so weit eingeschränkt, dass es bei
körperlicher Anstrengung und in schweren Fällen sogar bei
Ruhe den Organismus nicht mehr ausreichend mit Blut versorgen kann. Das Herzminutenvolumen sinkt von den oben erwähnten ca. 5 l/min auf 3,5 l/min oder darunter. Durch diese
Funktionsstörung des Herzens kommt es zu charakteristischen
Anpassungsmechanismen des Körpers, welche die Hämodynamik1, die Wasser- und Salzausscheidung und neurohumorale Steuerungsmechanismen betreffen. Nach Ursachen und
Symptomen kann man zwischen verschiedenen Formen der
Herzinsuffizienz unterscheiden, so z. B. zwischen Linksherz-,
Rechtsherz- und globaler Herzinsuffizienz.
Ungleichgewicht
zwischen Blutzufuhr
und -bedarf
Ursachen
Zu den Ursachen einer Rechtsherzinsuffizienz zählen u.a.:
❚ chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, z. B. Asthma,
❚ rezidivierende (wiederholt auftretende) Lungenembolien,
1
54
Physik (Druck, Stromstärke, Widerstand)
des strömenden Blutes im Blutkreislauf
unter Berücksichtigung von Fließeigenschaften, Gefäßaufbau, Verzweigungen
und Herztätigkeit.
❚
❚
Erhöhung des Pulmonalarteriendruckes sowie z. B.
Pulmonalstenosen.
Häufiger kommt eine Linksherzinsuffizienz vor, zu deren Ursachen gehören:
❚ der arterielle Bluthochdruck, der u. a. zu Herzmuskelschädigung führen kann,
❚ bei bis zu 70 % der Patienten koronare Herzkrankheiten (wie
Angina pectoris, Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Herzinfarkt, Herzmuskelnekrosen),
❚ Herzmuskelentzündungen,
❚ Herzklappenfehler sowie
❚ Herzmuskelerkrankungen, so genannte dilatative Kardiomyopathien [3].
Wenn sich der Druck, der zur Füllung der linken Herzkammer
notwendig ist, erhöht, verändert sich deren Wandspannung. Der
Sauerstoffbedarf steigt. Durch Ausschüttung von Neutrotransmittern treibt das sympatische Nervensystem das Herz an.
Vorübergehend pumpt es schneller und stärker. Mit der Zeit
spricht es aber immer weniger auf diese Reize an. Das ReninAngiotensin-Aldosteron-System (siehe Abb. 1) bewirkt eine
Wassereinlagerung im Körper und im weiteren Verlauf in
Zusammenwirkung mit anderen Hormonen wie Vasopressin
und Endothelin eine Engstellung der peripheren Gefäße. Das
Immunsystem wird angeregt, die Ausschüttung von Entzündungsmediatoren zu erhöhen. Durch all die Mechanismen
kommt es zu einem Umbau des Herzmuskels, der letztendlich zu
schweren Rhythmusstörungen und zum Tod führt [2].
Auch andere Ursachen, die zu Gefäßverengungen und Minderdurchblutungen von Geweben führen, wie Diabetes, Arteriosklerose oder Rauchen, können eine Herzinsuffizienz
verursachen. Bei Diabetes mellitus erhöht sich das Herzinsuffizienzrisiko um das Vierfache. Bereits eine verminderte
Glukosetoleranz2 steigert das Risiko signifikant [3].
Überwiegend eine Erkrankung der älteren Generation
Die Prognose einer chronischen Herzinsuffizienz ohne eine
medikamentöse Behandlung ist schlecht. Chronische Herzin2
Darunter versteht man die hormonelle
Regulationsfähigkeit zur Konstanthaltung
der Blutglukosekonzentration im physiologischen Normbereich.
Diagnostik: Neuer klinisch-chemischer Parameter: NT-proBNP
55
erhöhtes
Blutvolumen
+
Wasserausscheidung
Plasmaosmolarität
Na+-Ausscheidung
-
Dehnung der
Herzmuskelzelle
+
ANP / BNP
glomeruläre
Filtrationsrate
Vasopressin
+
-
peripherer
Gefäßwiderstand
+
+
Renin
Angiotensin II
+
Aldosteron
Na+-Verlust
ABBILDUNG 1: Eine Dehnung der Muskelzellen, z. B.
durch ein erhöhtes Blutvolumen, verursacht die Freisetzung der natriuretischen Peptide ANP und BNP.
Diese erhöhen die glomeruläre Filtrationsrate der Nieren und damit die Wasser- und Salzausscheidung.
ANP und BNP wirken zudem hemmend auf das ReninAngiotensin-Aldosteron-System, welches der Blutdruckregulation dient. Renin wird in den Arterienwänden der Niere freigesetzt und dort in das Blut
abgegeben. Bei unzureichender Durchblutung der
+
Niere und Na -Mangel wird die Reninfreisetzung gesteigert. Renin sorgt für die Bildung des Angiotensin I,
welches durch das Angiotensin converting enzyme in
Angiotensin II umgewandelt wird. Angiotensin II ist
-
der wirksamste der derzeit bekannten Vasopressoren
und stimuliert die Aldosteronproduktion. Aldosteron
+
steuert die NaCl-Resorption und die K -Ausscheidung. Vasopressin, das unter Aldosteronwirkung aus
dem Hypophysenhinterlappen freigesetzt wird, und
Angiotensin sind antidiuretische Peptidhormone. Die
Hormonwirkung von Vasopressin wird über Osmorezeptoren im Hypothalamus, die den osmotischen
Druck des Blutes regulieren sowie über die das Volumen des Blutes registrierenden Rezeptoren in den
Herzvorhöfen vermittelt. Natriuretische Peptide hemmen die Freisetzung des Vasopressin. (Abbildungsquelle: M. Theis, F. Hoffmann-La Roche AG)
suffizienz ist eine Erkrankung, die vor allem ältere Menschen
betrifft. Ungefähr 2 bis 7 % der gesamten Bevölkerung in den
westlichen Ländern leidet an Herzinsuffizienz. Bei den über 70Jährigen steigt die Häufigkeit des Vorkommens auf über 10 %.
Nach Meinung der Kardiologen wird die Erkrankung bei über
50 % der Betroffenen übersehen. Da laut einer Studie der Vereinten Nationen heute jeder 10. Mensch 60 Jahre oder älter ist
und es aufgrund der weltweit gestiegenen Lebenserwartung
2050 jeder Fünfte und 2060 sogar jeder Dritte sein wird, ist mit
steigenden Zahlen von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz zu rechnen.
Aufgrund der hohen Inzidenz und der schwierigen Diagnose
besteht ein großer Bedarf an einem sicheren diagnostischen Test.
56
TABELLE 1: Klassifizierung der Herzinsuffizienz nach der New York Heart Association (NYHA).
Stadien
Beschreibung
Grad l
frühe Insuffizienz, keine Einschränkungen der körperlichen Leistungsfähigkeit,
keine regelmäßig wiederkehrenden Symptome
Grad ll
milde Symptome (Atembeschwerden, Herzklopfen) bei gewöhnlicher Aktivität,
keine Beschwerden in Ruhe, jedoch Ermüdung
Grad lll
fortgeschrittene Insuffizienz, deutliche Erschränkung der körperlichen
Leistungsfähigkeit, beschwerdefrei nur in Ruhe, Atembeschwerden und Herzklopfen
bereits bei leichterer als normaler körperlicher Aktivität
Grad lV
schwere Insuffizienz, Patient hat auch in Ruhe Symptome,
Unfähigkeit zur geringsten körperlichen Leistung
Klinische Untersuchung
Herzinsuffizienz ist eine chronisch voranschreitende Erkrankung, die zahlreiche Einschränkungen der physischen Leistungsfähigkeit mit sich
bringt, die auf die Diagnose Herzinsuffizienz hinweisen können, wie:
❚ Atemnot,
❚ unspezifische Müdigkeit und
❚ Wasserzurückhaltung.
Die Diagnose wird bisher überwiegend klinisch gestellt. Nach
den bisherigen Richtlinien der European Society of Cardiology
Task Force [4] liegt eine chronische Herzinsuffizienz vor, wenn
1. in Ruhe oder bei Anstrengung Atemnot, Schwellungen an
den Fußgelenken aufgrund von Wassereinlagerungen und
schnelle Ermüdbarkeit auftreten,
2. objektiv eine Herzfehlfunktion in Ruhe vorliegt und
3. (bei zweifelhafter Diagnose) eine Besserung der Symptome
unter einer Herzinsuffizienz-Therapie auftritt.
Zur Klassifizierung einer chronischen Herzinsuffizienz in vier
Grade wird die New York Heart Association (NYHA)-Klassifizierung genutzt (siehe Tab. 1)
Schwierigkeiten eine Herzinsuffienz zu diagnostizieren, treten
vor allem in frühen Stadien (NHYA-Grad I oder II) mit keinen,
Wie wurde Herzinsuffizienz bisher diagnostiziert?
Ein spezifischer biochemischer Labormarker für
Herzinsuffizienz fehlte bis
vor kurzem
Diagnostik: Neuer klinisch-chemischer Parameter: NT-proBNP
57
geringen oder unspezifischen Symptomen auf, was auf über
60 % der Patienten zutrifft.
Funktionsdiagnostik
Die Funktionsdiagnostik mit einem EKG (Elektrokardiogramm) mit und ohne körperliche Belastung liefert selbst
keine Aussage zur Herzkraft. Ein EKG kann jedoch wichtige
Hinweise auf eine der Herzinsuffizienz zugrunde liegende
Herzerkrankung liefern [3].
Bildgebende Verfahren
Das Röntgen des Thorax (Brustkorbes) dient vorwiegend dem
Ausschluss von Lungenerkrankungen als Ursache der Atemnot
und der Bestimmung der Herzgröße.
Als Goldstandard gilt bisher die Ultraschalluntersuchung, die so
genannte Farbdoppler-Echokardiographie. Sie erlaubt die direkte Darstellung der Herzvorhöfe und der Herzkammern mit
ihrem Kontraktionsverhalten und der Klappenfunktionen. Als
Parameter wird die so genannte Auswurffraktion der linken
Herzkammer (LVEF von engl.: left ventricular ejection fraction)
bestimmt.
Diese Methode ist jedoch
❚ kosten- und zeitintensiv,
❚ benötigt einen Experten für die Durchführung der Untersuchung,
❚ ist nicht überall verfügbar und
❚ kann nicht bei Patienten mit einem Emphysem oder Übergewicht eingesetzt werden.
Laboruntersuchungen
Als Laborparameter wurden bisher die Risikomarker für kardiovaskuläre Erkrankungen wie
❚ die Cholesterinwerte HDL/LDL,
❚ die Triglyzeride,
❚ die Anzahl der Blutplättchen
sowie andere eher unspezifische Parameter wie
❚ die Schilddrüsenhormone,
❚ die Neurotransmitter und
❚ Aldosteron
zur Diagnose herangezogen.
Vor der Einleitung medikamentöser Therapiemaßnahmen sollten folgende Laborparameter untersucht werden :
58
❚
❚
❚
❚
das Blutbild, zum Ausschluss einer Anämie
Elektrolyte, Kreatinin und Harnstoff,
Leberwerte zum Ausschluss einer Leberzirrhose,
Urinuntersuchungen zum Ausschluss einer Proteinurie (Eiweißausscheidung im Urin) [3].
Ein einfacher objektiver biochemischer Laborparameter für
Diagnose und Therapiekontrolle der chronischen Herzinsuffizienz fehlte bis vor wenigen Monaten.
Natriuretische Peptide sind Peptidhormone mit
harntreibender, natriuretischer (Na+-Ionen-ausschwemmender) und blutdrucksenkender Wirkung. Sie spielen eine Rolle bei der Regulation des Elektrolythaushalts und des Blutdrucks [13]. Eine Übersicht über die
bisher bekannten natriuretischen Peptide findet sich in Tab. 2.
Der Infokasten auf der folgenden Seite zeigt, wie man im
20. Jahrhundert der Wirkung natriuretischer Peptide auf die
Spur kam.
Was sind natriuretische
Peptide?
TABELLE 2: Übersicht über die bisher bekannten natriuretischen Peptide.
Charakteristika
natriuretische Peptide
ANP
BNP
CNP
Urodilatin
Bezeichnung
atrionatriuretisches
Peptid/atrialer natriuretischer Faktor ANP
oder ANF von engl.:
atrial natriuretic peptide
Gehirn-natriuretisches
Peptid von engl.:
brain (or B-type)
natriuretic peptide
C-Typ natriuretisches
Peptid von engl.:
C-type natriuretic
peptide
Vorkommen
Herzvorhof (Atrium)
der Säugetiere
abhängig vom Herzdruck
hauptsächlich in der
Herzkammer aber
auch im Gehirn
hauptsächlich
in Gefäßgewebe
wird in den Nieren
gebildet und mit dem
Urin ausgeschieden
32
22 oder 53
32 (ANP + 4)
gefäßerweiternde
Eigenschaften
Regulation der
Wasser- und Na+Resorption
im Sammelgang
1990 von Sudoh et al.
1986 von Forssmann
Aminosäurenanzahl 28
Eigenschaften/
Funktion
Regulation der Homeostase von Salz- und
Wasserausscheidung Blutdruck (natriuretisch,
vasodilatorisch, Renin- und Aldosteron-hemmende
Eigenschaften
Entdeckung
1985 von de Bold
1988 von Sudoh
Diagnostik: Neuer klinisch-chemischer Parameter: NT-proBNP
59
Der Blick zurück: Die Entdeckung der natriuretischen Peptide
1953/54 unternahm der deutsche Physiologe O. H. Gauer
(1909-1979) in den USA folgende Versuche : Er führte Ballonkatheter in den rechten Herzvorhof von Hunden ein und
blähte sie auf. Danach konnte er eine vermehrte Harnausscheidung (Diurese) und eine vermehrte Ausscheidung von
+
Na -Ionen (Natriurese) beobachten [5]. Diese Beobachtung
konnte man später folgendermaßen erklären: Durch Dehnung werden Dehnungsrezeptoren (Betarezeptoren) gereizt,
was zu einer Beeinflussung von Osmose regulierenden Bereichen im Gehirn (Hypothalamus) führt. Dadurch wird die Ausschüttung von antidiuretischem Hormon durch den Hypophysenhinterlappen vermindert und damit die Wasserausscheidung durch die Nieren erhöht - ein Effekt, der auch als
Gauer-Henry-Reflex bezeichnet wird. Aber was reizte die
Dehnungsrezeptoren?
Um diese Frage zu klären, führten 1981 A. J. de Bold und seine
Mitarbeiter einen für die physiologische Forschung typischen
Versuch durch. Bei Versuchstieren mit einer unterbundenen
oder stark eingeschränkten physiologischen Funktion (diesmal die der Wasserausscheidung) versuchte man, mittels
eines Gewebeextraktes diese Funktion wiederherzustellen. In
diesem Fall wurde nichtdiuretischen Ratten der Überstand
eines Homogenates aus Herzvorhofgewebe oder Herzkammergewebe intravenös gespritzt. Nach Spritzen des Extraktes
aus Vorhofgewebe konnten sie bei den Ratten eine Steigerung der NaCl-Ausscheidung um das 30-Fache und eine
Erhöhung der Wasserausscheidung um das 10-Fache feststellen. Die Kaliumausscheidung verdoppelte sich. Die Injek
tion des Homogenisatüberstandes von Herzkammergewebe
zeigte keinen solchen Effekt. Also musste man im Gewebe der
Vorhöfe suchen. Dort fand man in den Muskelzellen eine
große Menge von rauem endoplasmatischem Retikulum und
zahlreiche membrangebundene Vorrats-Granula-Bläschen.
Der Herzvorhof, so die Schlußfolgerung der Forscher, musste
einen Faktor produzieren, der das Wasserausscheidungsvolumen der Nieren beeinflusste [6].
1985 veröffentlichte de Bold in Science eine Arbeit über seine
systematischen Untersuchungen an den Muskelzellen des
Herzvorhofes, die zur Entdeckung eines Polypeptidhormones,
ANP, mit diuretischer, natriuretischer und blutdrucksenkender Wirkung geführt hatten. Dieses Hormon habe außerdem
hemmende Effekte auf die Renin- und Aldosteron-Sekretion.
Daher könne ANP wahrscheinlich die Kurz- und Langzeitkontrolle des Wasser- und Elektrolythaushaltes sowie des
Blutdruckes ermöglichen [7]. 1988 berichtete T. Sudoh in
Nature über die Entdeckung eines solchen natriumdiuretischen Peptides (BNP) auch im Gehirn von Schweinen [8].
Die Abfolge der Aminosäuren im BNP-Molekül unterschied
sich nur an sieben Stellen von der im ANP-Molekül. Da sich
viele Neuropeptide auch in anderen Organen außer dem
Gehirn finden lassen, konnte das Myokardgewebe der Herzkammer ziemlich bald als die Hauptquelle von zirkulierendem
BNP identifiziert werden [9].
In Folge berichteten mehrere Forschergruppen über erhöhte
Plasma-ANP-Spiegel bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz .
Biochemie
Wie die meisten Peptidhormone werden ANP und BNP als
größere Vorläufermoleküle (Precursor-Peptide oder Prä-ProHormone) gebildet. Im Herzmuskel folgt eine Spaltung des
Prä-Pro-Hormons in ein Signalpeptid und das entsprechende
Pro-Hormon. Diese Pro-Hormone werden in ein biologisch aktives und ein biologisch inaktives Fragment gespalten und vom
Herzen in das Blut freigesetzt. Die physiologisch aktiven Formen
der natriuretischen Peptide verfügen über eine ringförmige
Struktur, die aus 17 Aminosäuren besteht und für die physiologische Aktivität wesentlich ist. Elf der 17 Aminosäuren kommen
in der Ringstruktur aller natriuretischen Peptide vor.
Das 108 Aminosäuren umfassende BNP-Pro-Hormon wird
nach Stimulierung der Herzmuskelzellen durch Dehnung
freigesetzt und durch eine Protease in ein biologisch aktives
60
I
R
D
90
S
S
M
K
S
S
R
1
H2N–
C
H
G
L
F
P
L
G
S
P
proBNP
10
G
S
A
70
S
Y
S
L
A
76
P
R
108
V
L
R
M
K
S
K
Q
V
R
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80
T
100
C
C
G
R
H
P
D
R
I
S
S
M
Spaltung
K
S
S
R
C
NT-proBNP
1
H2N–
H
P
L
G
S
P
G
S
A
10
70
S
Y
T
L
R
BNP
A
P
R
C
S
–COOH
K
ABBILDUNG 2: Um auf molekularer Ebene ihre Wirksamkeit an den Organen der Wasser- und Natriumausscheidung zu entfalten, wird von proBNP ein Molekülrest, das N-terminale proBNP-Molekülteil aus 76
Aminosäuren, abgespalten. Dieser abgespaltene Rest
ist länger im Blut nachzuweisen als das Wirkmolekül
BNP und daher ein stabilerer Analyt (Untersuchungsparameter) für die klinisch-chemische Analyse. Die
G
C
C
K
V
G
V
H2N–
G
L
F
76
S
–COOH
L
Q
R
M
R
H
P
–COOH
Abbildung zeigt schematisch die Strukturen von proBNP, NT-proBNP und BNP. Die einzelnen Buchstaben in
den Kreisen stehen für folgende Aminosäuren:
A = Alanin, C = Cystein, D = Asparaginsäure,
F = Phenylalanin, G = Glycin, I = Isoleucin, L = Leucin,
M = Methionin, N = Asparagin, Q = Glutamin, R = Arginin, S = Serin , Y = Tyrosin.
32 Aminosäuren großes C-terminales Fragment3 (BNP77-108)
und ein N-terminales Fragment4 (NT-proBNP 1-76) gespalten.
Das biologisch aktive BNP bildet einen 17 Aminosäurebausteine enthaltenden Ring mit einer N-terminalen aus neun
Aminosäuren bestehenden und einer C-terminalen aus sechs
Aminosäuren bestehenden Peptiderweiterung (siehe Abb. 2). Im
zyklischen Teil sind 13 der 17 Aminosäurereste identisch mit denen des ANP.
3
4
Dieses Molekülteil wies vor der Spaltung
endständig eine -COOH-Gruppe auf.
Dieses Molekülteil wies vor der Spaltung
endständig eine -NH2-Gruppe auf.
Diagnostik: Neuer klinisch-chemischer Parameter: NT-proBNP
61
GESUNDES HERZ
HERZINSUFFIZIENZ
ANP
NT-proANP
ANP
NT-proANP
BNP
NT-proBNP
BNP
NT-proBNP
Organvergrößerung
ABBILDUNG 3: Das normale, etwa 300-350 g schwere Herz eines Menschen (links) sezerniert ANP,
NT-proANP und in geringerem Ausmaß BNP und
NT-proBNP. Bei Herzinsuffizienz werden mehr natriuretische Peptide und ihre Nebenprodukte freigesetzt.
Es zeigte sich aber in vielen Studien, dass BNP und
NT-proBNP bessere klinische Parameter für den Ausschluss einer Herzinsuffizienz sind als ANP und NTproANP. (Abbildungsquelle M. Theis, F. Hoffmann-La
Roche AG)
Wirkungsweisen der natriuretischen Peptide
ANP und BNP haben ähnliche physiologische Wirkung hinsichtlich
❚ Gefäßerweiterung,
❚ Natriurese,
❚ Diurese und
❚ Hemmung von Reninausscheidung und Aldosteronproduktion.
Sie gelten daher als endogene funktionelle Antagonisten des
Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems. Beide Peptide werden
ausgeschüttet, wenn Herzmuskelzellen gedehnt werden. Beide
werden daher als nützliche nichtinvasive Indikatoren des hämodynamischen Status und der Kammerfunktion angesehen. Normalerweise werden nur geringe Konzentrationen der zirkulierenden Peptide gefunden.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz finden sich im Blut aufgrund
einer Volumenvergrößerung des Organs und eines erhöhten
Druckes im Herzen erhöhte Spiegel von natriuretischen Pepti-
62
den. BNP gilt als sensitiverer und spezifischerer Parameter für
eine Insuffizienz der linken Herzkammer als ANP, welches ja
vorwiegend vom Herzvorhof sekretiert wird (siehe Abb. 3). In
der Tat wurde in den meisten vergleichbaren Studien gezeigt,
dass BNP die Funktion der linken Herzkammer akkurater
widerspieglt als ANP.
Die Idee, ein natriuretisches Peptid als biochemischen Marker für Herzinsuffizienz zu nutzen,
reicht bis in die 1980er Jahre zurück. ANP erwies
sich jedoch als zu instabil für eine klinischchemische Analyse. 1988 wurde BNP entdeckt [8], 1995 das
NT-proBNP beschrieben. Das biologisch nicht aktive, abgespaltene Fragment NT-proBNP hat im Blut eine Halbwertzeit
von 60-120 min, BNP als biologisch aktives Hormon von
20 min. Die Konzentration an NT-proBNP im Blut liegt ein bis
zwei Größenordnungen über der von BNP. Die intraindividuellen Schwankungen der NT-proBNP-Werte sind gering. NTproBNP zeigt überdies eine bessere In-vitro-Stabilität als BNP.
Deshalb startete bei Roche 1996 die Entwicklung von Antikörpern für einen Immunoassay zum Nachweis von NT-proBNP.
Tabelle 3 zeigt die technischen Details des Elecsys®-NT-proBNP-Testes. Der Test ist schnell durchführbar, erfordert keine
technischen Spezialkenntnisse und verursacht nur geringe
Kosten. Seine besonderen Stärken zeigt der Elecsys®-proBNPTest im Routinelabor:
Vorteile von NT-pro BNP
gegenüber BNP als Laborparameter
TABELLE 3: Technische Daten des Elecsys® proBNP-Tests.
Testprinzip
Sandwich Immunoassay
Elektrochemilumineszenz
Detektionssystem
2 polyklonale Antikörper,
direkt gegen NT-proBNP
Probenmaterial
Serum, Plasma (Heparin, EDTA)
Probenvolumen
20 µl
Messbereich
5-35 000 pg/ml
Testdauer
18 min
Diagnostik: Neuer klinisch-chemischer Parameter: NT-proBNP
63
1747
Elecsys proBNP:
NT-proBNP
mittlere Konzentration
[pg/ml]
1800
1500
1200
900
600
378
245
300
176
27
0
Kontrollgruppe
I
II
III
NYHA-Klassifizierung
ABBILDUNG 4: Bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz steigt die Konzentration von NT-proBNP
im Blut stark an.
❚
❚
❚
❚
❚
Vollautomatisierung,
Testdauer 18 min,
Gebrauch von gängigen Probenausgangsmaterialien,
hervorragende In-vitro-Stabilität des Analyten sowie
keine spezifischen Vorsichtsmaßnahmen bei der Probennahme nötig.
1999 begannen erste klinische Studien mit diesem Test. Wie sich
zeigte, ist das Testergebnis zu nahezu 100 % zuverlässig, wenn es
darum geht, eine chronische Herzinsuffizienz auszuschließen.
In Abb. 4 ist die Korrelation der Höhe des Parameters NTproBNP mit der Schwere der Erkrankung dargestellt [11].
Mit dem neuen Bluttest könnte ein kostengünstiges Management von Patienten mit Herzinsuffizienz hinsichtlich
❚ der Diagnose,
❚ der Abschätzung des Patientenrisikos und
❚ möglicherweise eines therapiebegleitenden Monitorings
zur Realität werden. Ein solches Monitoring würde helfen, die
Patienten richtig mit den entsprechenden Medikamenten
einzustellen und eine Unter- oder Überdosierung mit den
64
IV
Kardiovaskuläre Ereignisse
Anteil
der Patienten
ohne
Ereignis [%]
100
■
Herzinsuffizienz
100
●
●
■
■
●
30
60
90
120
■
50
■
0
150
●
■
■
180
■
p = 0,049
p = 0,034
40
●
■
70
60
■
50
●
80
●
70
60
●
■
●
80
Klinik
■
90
●
NT-proBNP
■
■
■
90
●
40
0
30
60
90
120
150
180
Zeit nach Randomisierung [Tage]
ABBILDUNG 5: Vergleichende Studien, in denen sich
eine Therapie der Herzinsuffizienz entweder nach der
klinischen Beurteilung oder nach dem Monitoring mit
dem biochemischen Parameter NT-proBNP richtete,
erbrachten für die betroffenen Patienten, die mittels
NT-proBNP eingestellt wurden, signifikante Vorteile
(nach [12] mit Modifikationen).
einzelnen Präparaten zu vermeiden. Erste Studien machten
deutlich, dass unter Therapiekontrolle mit NT-proBNP die kardiovaskuläre Ereignisrate bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz um mehr als 50 % sank (siehe Abb. 5) [12].
Mit den heute verfügbaren Therapeutika kann
die Lebensqualität von Patienten mit chronischer
Herzinsuffizienz verbessert und die Lebenserwartung verlängert werden.
Patienten mit Herzinsuffizienz sollten möglichst wenig
Kochsalz zu sich nehmen. Bei Flüssigkeitsretention wird eine
Begrenzung der täglichen Flüssigkeitszufuhr auf 1,5 l empfohlen [3], bei Übergewicht eine Gewichtsreduktion. Die überwiegende Mehrheit von Patienten mit diagnostizierbarer
chronischer Herzinsuffizienz benötigt eine medikamentöse
Therapie. Dafür kommen Betablocker, Diuretika, ACE-Hemmer und Digitalispräparate zum Einsatz.
Wie kann man Herzinsuffizienz behandeln?
Diagnostik: Neuer klinisch-chemischer Parameter: NT-proBNP
65
Wie wirken ACE-Hemmer?
So genannte ACE-Hemmer sind Verbindungen, die die Aktivität
des Angiotensin-Conversionsenzyms (ACE) herabsetzen und
dadurch eine Blutdrucksenkung hervorrufen.
Was heißt das? Dieses Angiotensin-Conversionsenzym katalysiert die Abspaltung von zwei Aminosäuren aus dem aus
zehn Aminosäuren bestehenden Peptidhormon Angiotensin I5.
Das dadurch gebildete, aus acht Aminosäuren bestehende
Gewebshormon Angiotensin II bewirkt ausgeprägte Vasokonstriktion (Gefäßverengung). In der Nebennierenrinde stimuliert es die Aldosteronproduktion. Aldosteron wiederum hemmt
die Wasser- und die Salzausscheidung aus dem Körper. Beide
Mechanismen erhöhen den Blutdruck.
Daher sind auch alle bekannten ACE-Hemmer prinzipielle
Analoga der Angiotensin-I-Sequenz, an der die Abspaltung der
zwei Aminosäuren erfolgt. Es handelt sich also um Substanzen,
die in Konkurrenz zum natürlichen Substrat des AngiotensinConversionsenzyms treten. ACE-Hemmer vermindern die
Symptome bei klinischer Herzinsuffizienz und steigern die
Überlebenswahrscheinlichkeit [3]. Allerdings können sie hartnäckigen Husten verursachen.
Wie wirken Beta-Blocker?
Beta-Blocker oder Betarezeptorenblocker sind künstliche
Hemmstoffe -adreneger Rezeptoren (Adrenorezeptoren).
Adrenorezeptoren sind membranständige Rezeptoren für die
Neurotransmitter Adrenalin und Noradrenalin (Katecholamine). Diese beiden Hormone wirken auf das Nerven- und das
Herz-Kreislauf-System. Während Adrenalin nerval gesteuert
gefäßerweiternd wirkt, und gleichzeitig Pulsfrequenz, Minutenvolumen und den systolischen Blutdruck steigert, wirkt Noradrenalin gefäßverengend (mit Ausnahme der Herzgefäße) und
steigert so ebenfalls den systolischen6 und außerdem den diastolischen7 Blutdruck. Betablocker blockieren also die Wirkung
der Katecholamine, die das Herz antreiben. Sie senken die
Schlagfrequenz und die Schlagkraft. Das Herz braucht somit
weniger Sauerstoff. Betablocker sind die wichtigsten Antiar-
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Angiotensin I wird durch die Aspartatprotease Renin aus Angiotensinogen gebildet.
Blutdruck bei angespannter Herzmuskulatur.
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Blutdruck bei entspanntem Zustand des
Herzens.
rhythmika (Mittel zur Behebung von Herzrhythmusstörungen)
und können Symptome der Angst wie Herzklopfen und Zittern
mindern.
Wie können Diuretika wirken?
Diuretika sind unverzichtbar, wenn Stauungssymptome wie
z. B. Ödeme vorliegen [3].
Diuretika, sind nierenwirksame Verbindungen, die die Wasserund Salzausscheidung erhöhen. Prinzipiell gibt es:
❚ Substanzen, welche die Rückresorption von Na+-Ionen in
der Niere hemmen,
❚ Substanzen, die die Ausscheidung von Alkali- Chloridionen
und Wasser bewirken und
❚ Aldosteronantagonisten [13].
Aldosteronantagonisten verursachen eine erhöhte Ausscheidung von Wasser und Na+-Ionen sowie eine Zurückhaltung von
K+-Ionen. Sie finden Einsatz, wenn das Alkaliionen-Gleichgewicht gestört ist, weil vom Körper zu viel Aldosteron gebildet
wird. Aldosteron ist ein Nebennierenhormon, welches die NaClResorption und K+-Ausscheidung steuert.
Digitalisglykoside
Herzwirksame Glykoside (Digitalisglykoside), die in Blättern
von Digitalis-Arten, besonders im roten Fingerhut (Digitalis
purpurea) und im wollhaarigen Fingerhut (Digitalis lanata)
vorkommen und deren Giftigkeit bedingen, gehören zu den
ältesten in der Therapie der Herzinsuffizienz eingesetzte Mitteln. Sie sind unverzichtbar bei Vorhofflimmern mit absoluter
Tachyarrhythmie, um eine zufriedenstellende Korrektur der
Kammerfrequenz zu erzielen [3]. Wie wirken Digitalisglykoside? Sie hemmen die ATP8-abhängigen Natrium-KaliumPumpen in den Zellmembranen. Die Natrium-Kalium-Pumpen
sorgen dafür, dass in tierischen Zellen hohe K+- und niedrige
Na+-Ionenkonzentrationen vorliegen. Dazu pumpen sie pro
Reaktionsszyklus drei Na+-Ionen nach außen und zwei K+-Ionen ins Zellinnere. Der dadurch entstehende Ionengradient
zwischen zellinnerem und zelläußerem Milieu ist sehr wichtig
für die elektrische Erregbarkeit von Nerven- und Muskelzellen
sowie für den aktiven Transport von Aminosäuren und Zuckern
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ATP steht für Adenosintriphosphat.
Diagnostik: Neuer klinisch-chemischer Parameter: NT-proBNP
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[13]. Werden diese Pumpen in Herzmuskelzellen durch
herzwirksame Glykoside gehemmt, so resultiert daraus ein höherer Na+-Spiegel in den Herzmuskelzellen. Dieser bewirkt
wiederum einen verlangsamten Ca2+-Ausstrom über NatriumKalzium-Austauscher. Der darausfolgende Anstieg der Ca2+Konzentration in den Zellen steigert die Kontraktionskraft des
Herzmuskels [14].
Literatur
1. Kunsch, K., Kunsch, S.: Der Mensch in Zahlen. Eine
Datensammlung in Tabellen mit über 20 000 Einzelwerten. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg,
Berlin, 2. Aufl. S. 56, 2000
2. Federmann, M.: Herz mit eingeschränkter Pumpfunktion. Neue Zürcher Zeitung, 6.5.1998
3. Stiefelhagen, P.: Herzinsuffizienz: alte Diagnose –
neue Strategien. MMW-Fortschritte in der Medizin
142, Zertifizierte Fortbildung Folge 9, 2000
4. Remme, W.J., Swedberg, K.: Guidelines for the diagnosis and treatment of chronic heart failure. Eur H J,
22: 1528, 2001
5. Henry, J.P., Gauer, O.N., Reeves, J.L.: Evidence on the
atrial location of receptors influencing urine flow. Circ
Res, (5): 85–90, 1956
6. de Bold, A.J., Borenstein, H.B., Veress, A.T., et al., H.:A
rapid and potent natriuretic response to intravenous
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28(1): 89-94, 1981
7. de Bold, A.J.: Atrial natriuretic factor: a hormone produced by the heart. Science, 230(4727): 767-770,
1985
68
8. Sudoh, T., Kangawa, K., Minamino, N., et al.: A
new natriuretic peptide in porcine brain. Nature,
332(6159): 78-81, 1988
9. Sugawa, A., Nakao, K., Morii, N, et al.: Alpha human
natriuretic polypetide is released from the heart and
circulates in the body. Biochem Biophys Res Commun,
129: 439-446, 1985
10. McDowell, G., Shaw, C., Buchanan, D. et al.: The natriuretic peptide family. Eur J Clin Invest, 25: 291, 1995
11. Hunt, P.J., Richards, A.M., Nicholls, M.G. et al.:
Immunoreactive amino-terminal pro-brain natriuretic
peptide (NT-proBNP): a new marker of cardiac impairment. Clin Endocrinol (Oxf), 47(3): 287-296, 1997
12. Troughton, W.R., Frampton, M.C., Yandle, T.G., et al.:
Treatment of heart failure guided by plasma aminoterminal brain natriuretic petide (N-BNP) concentrations. The Lancet, 355: 1126-1130, 2000
13. Lexikon der Biochemie, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin, 2000
14. Skou, J.S.: The Identification of the sodium-potassium
pump (Nobel lecture) Angew. Chem. Int Ed Engl, 37:
2.321-2.328, 1998
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