414 AK TUELL Träger des Otto Naegeli-Preises 2016 ­ Mehr werden durch Teilen: Blutstammzell-Homöostase und Notfall-Granulopoiese Markus G. Manz Klinik für Hämatologie, Hämato-Onkologisches Zentrum, UniversitäsSpital Zürich Komplexe Lebewesen bestehen aus hochspezialisierten, sich ergänzenden und miteinander kommunizierenden Organsystemen, die ihre Funktion jeweils bedarfsgesteuert und komplementär wahrnehmen. Die Otto Naegeli-Preis für die medizinische Forschung Der «Otto Naegeli-Preis für die medizinische Forschung» wurde 1960 zum Andenken an den 1938 verstorbenen grossen Wissenschaftler und Lehrer für Innere Medizin an der Universität Zürich, Professor Otto Naegeli, geschaffen. Der Preis gilt einzelnen Organsysteme bestehen aus Stromazellen, d.h. Struktur- und Gefässzellen, sowie aus Parenchymzellen, d.h. organspezifischen Gewebezellen, die jeweils Zellteilung erneuert werden müssen. Während in einigen Organen (z.B. der Leber) reife Parenchymzellen diesen Erneuerungsprozess unterhalten können, wird in anderen Organen, insbesondere in Organen mit hohem und Blut, dieser durch somatische Stammzellen unter dann wieder ins Fliessgleichgewicht zurückzukehren. als auch organspezifisch mit hohem proliferativem Dies bedarf der Regulation und Steuerung in engen Potential in alle reifen Parenchymzellen differenzieren Grenzen, da ein «zu wenig» schnell zu einem Mangel, können. im ungünstigsten Fall zur hämatopoietischen Aplasie, Das hämatopoietische System ist das bisher wohl am und ein «zu viel» schnell zum Überfluss, im ungünstigs- besten charakterisierte, von somatischen Stammzellen, ten Fall zu einer Leukämie, führen kann – Zustände, den hämatopoietischen Stammzellen (HSC), unterhal- denen wir im klinischen Alltag bei Patienten begegnen tene Organsystem. Beim erwachsenen Säugetier und und die mittelfristig nicht mit dem Überleben verein- auch beim Menschen sind die HSC im Knochenmark, bar sind. Wie auch bei Erkrankungen anderer Organ- dem Ort der Bildung von Erythrozyten (Lebenszeit systeme, finden sich sowohl Dysregulationen als auch ca. 120 Tage), Thrombozyten (Lebenszeit ca. 8 Tage) und Neoplasien der frühen Blutbildung insbesondere beim Leukozyten (Lebenszeit von Granulozyten ca. 8 Tage), älteren Menschen. Hierbei spielen sowohl extrinsische, angesiedelt. Das Knochenmark ist eines der grössten d.h. ausserhalb der Blutbildung veränderte (Umwelt-) Organe des Menschen, es beträgt 4–5% des Körperge- Faktoren als auch intrinsische, d.h. in den HSC oder wichtes, d.h. bei einer 70 kg schweren Person etwa 3 kg, hämatopoietischen Vorläuferzellen mit der Alterung und umfasst ein etwa ebenso grosses Volumen in akkumulierende Faktoren wie Ansammlung von gene- Litern. Im Fiessgleichgewicht beträgt die Blutzellpro- tischen Ereignissen und epigenetischen Veränderungen duktion 3–4 × 1011 Zellen pro Tag, und es wird geschätzt, eine Rolle. dass etwa 90% aller Zellen im Körper vom Knochen- In diesem kurzen Artikel fokussiere ich auf Fragestel- mark abstammen oder dort angesiedelt sind (wobei lungen zur Blutstammzellbiologie und Regulation der ein Erythrozyt oder Thrombozyt erheblich weniger Blutbildung, denen mein Labor in den letzten Jahren Volumen als z.B. eine Muskelzelle besitzt). Die homöo- nachgegangen ist und zu welchen wir (und auch andere, statische Blutproduktion wird im Bedarfsfall, zum hier aufgrund des Fokus nicht erwähnte, aber in den Beispiel nach Blutverlust oder bei schwerer Infektion, zitierten Reviews genannte Wissenschaftler) relevante zusätzlich temporär erheblich gesteigert, um nach Erkenntnisse beitragen konnten. ­ 2016;16(18–19):414– 418 ­ ­ ­ SWISS MEDICAL FORUM – SCHWEIZERISCHES MEDIZIN-FORUM ­ Kompensation eines erhöhten zellulären Verbrauchs Zellen, die sich durch Teilung sowohl selbst erneuern ­ halten, das heisst durch im Organ quantitativ wenige ­ Markus G. Manz summe beträgt zurzeit CHF 200 000. Mit dem Preis sollen auch jüngere Forschende zu weiteren Leistungen angeregt werden. ­ zellulärem Umsatz wie zum Beispiel Haut, Darm als einer der bedeutendsten wissenschaftlichen Preise der Schweiz; er geniesst hohe internationale Anerkennung. Der «Otto Naegeli-Preis» bezweckt die Förderung der medizinischen bzw. biomedizinischen Forschung und wird in der Regel alle zwei Jahre an Forschende in der Schweiz verliehen. Die Preis ­ und während des gesamten Lebens entsprechend durch definierte Überlebenszeiten von Tagen bis Jahren haben 415 ktuell A Homöostase der Blutstammzellen ein schönes Beispiel dafür, wie durch Teilen mehr werden kann. che Faktoren zu HSC-Teilung oder HSC-Ruhezustand para-aortalen Region und dann in der Leber angelegt, führen, wie HSC-Homöostase reguliert wird, wie viele um von dort ins Knochenmark zu translozieren. Post- HSC zu jeder Zeit aktiv am Blutbildungsprozess beteiligt natal expandieren HSC im Knochenmark, ihrer fortan sind, welcher Teilungsdynamik die Gesamt-HSC-Popu- natürlichen Umgebung, bis zum Wachstumsstopp und lation im Fliessgleichgewicht und unter hämatopoie werden anschliessend homöostatisch in ihrer Zahl tischen Stress-Situationen folgt, ob die Proliferations- über das Leben in etwa konstant gehalten. In der adul- historie einer HSC prädiktiv für ihr zukünftiges ten ca. 25 g schweren Maus finden sich ca. 15 000 HSC HSC-Verhalten ist und wie die proliferative Alterung (linear extrapoliert beim Menschen ca. 40 × 106), d.h. von HSC Blut-Neoplasie-Entstehung begünstigen kann ca. 0,01% der kernhaltigen Knochenmarkzellen, die [2]. Durch komplexe In-vivo-Versuche in der Maus sich per Definition sowohl selbst erneuern als auch konnten wir und andere Forschergruppen zeigen, dass über zunehmend Blutlinien-spezifizierte hochprolife- zu jeder gegebenen Zeit ein Grossteil der HSC (>80%) rative Progenitor- oder Vorläuferzellen in alle Zellen im zellulären Ruhezustand sind (G0) und damit nicht des Blutes entwickeln können (Abb. 1) [1]. aktiv zur Blutbildung beitragen. Bei einem Teil der HSC Ein Beweis für die enorme HSC-Aktivität und deren beträgt dieser Ruhezustand im Fliessgleichgewicht der hohes Regenerationspotential stellt die seit nun über Blutbildung mehr als 20 Wochen, d.h. ca. einen Fünftel 50 Jahren klinisch praktizierte, allogene Blutstamm- der Lebenszeit einer Maus, während andere HSC sich zelltransplantation dar, bei der ein kleiner Bruchteil häufiger teilen. Bei Analyse der Daten in mathema der Spender-HSC im Empfänger homöostatisch expan- tischen Modellen fand sich eine durchschnittliche Tei- dieren und die gesamte Hämatopoiese ersetzen kann – lungshäufigkeit von ca. 39 Tagen. Wir konnten keinen Sustained Bone Marrow HSPC Progenitor “Niche” • Self-renewal • Proliferation and HPC generation HPCs Rapid • Proliferation • Lineage-demand adapted differentiation Peripheral Organ Effector Cells Immediate RBCs Monocytes s Platelets Macrophages Dendritic cells Granulocytes B cells T cells NK cells • Terminal maturation • Oxidative burst • Phagocytosis NKT cells • Adaptive immunity SWISS MEDICAL FORUM – SCHWEIZERISCHES MEDIZIN-FORUM ­ Abbildung 1: Modell der Hämatopoiese. Hämatopoietische Stammzellen (HSC) im Knochenmark haben lebenslanges Selbsterneuerungs- und Differenzierungspotential. Sie generieren intermediäre, zunehmend blutlinienspezifische Progenitorzellen (HPC) mit hohem proliferativem Potential, die dann reife Blut-Effektorzellen produzieren. Blutstammzellen und Blutprogenitorzellen mit zunehmendem blutlinienspezi fiziertem Potential konnten in den letzten 20 Jahren identifiziert werden. Abkürzungen: HSPC = hematopoietic stem / progenitor cell; MPP = multipotent progenitor; LMPP = lympho-myeloid progenitor; CMP = common myeloid progenitor; MEP = megakaryocyte erythrocyte progenitor; GMP = granulocyte macrophage progenitor; CLP = common lymphoid progenitor; CDP = common dendritic cell progenitor; ProB = pro-B cell; ProT = pro-T cell. 2016;16(18–19):414– 418 ­ Functional Maturity Loss of developmental options Proliferative Capacity ­ HSCs HSC “Niche” ­ In unserer Forschung gehen wir den Fragen nach, wel- das definitive hämatopoietische System zuerst in der Während der Embryonal- und Fetalentwicklung wird 416 Anhaltspunkt dafür finden, dass es entsprechend der ).&1("0).1.&6 %"5/ ,&2/ 43(&7 $%&%*%!" +)(' ktuell A Teilungsrate unterschiedliche HSC-Subpopulationen gibt. Interessanterweise konnten wir auch zeigen, dass sich schnell teilende HSC wieder in ihrer Teilungsfrequenz verlangsamen können und dass häufig geteilte HSC einen grösseren Drang zum Ruhezustand zeigen als HSC, die sich seltener geteilt haben. Ferner konnten '#177&5$&0-+.!*1.!35 wir feststellen, dass Inflammation, ausgelöst durch $%&%*%!" +)(' (%#' ­ Lipopolysaccharide (LPS), einen typischen Bestandteil gramnegativer Bakterien, ruhende HSC in den Teilungszustand befördern und diese nach Abklingen der Inflammation wieder in den Ruhezustand zurückkehren (%#' können [3]. Dies fügt sich zu einem Bild zusammen, bei dem zu jeder gegebenen Zeit im Fliessgleichgewicht &"#+.%*(+%"# +" ')$,+"!"%)-%- nur ein kleiner Teil der HSC zur Blutbildung beiträgt und ein grösserer Teil inaktiv ist, der jedoch bei Bedarf für mehr Blutbildung zügig aktiviert werden kann. Das scheint evolutionär Sinn zu machen: Der Wechsel zwischen Teilungsaktivität und Ruhezustand garan- a Local bacterial infection tiert wahrscheinlich, dass im Fliessgleichgewicht immer ein Teil der HSC möglichen metabolisch-toxischen Substanzen entzogen und damit geschützt ist und gleichzeitig das gesamte HSC-Kompartiment über die ­ ­ ­ ­ ­ ­ Abbildung 2: Modell zur HSC-Teilung. Hämatopoietische Stammzellen (HSC) im Knochenmark fluktuieren vom Ruhezustand ohne Beitrag zur Blutbildung in den Teilungszustand mit Beitrag zur Blutbildung und wieder zurück. Dabei ist am Ende des Lebens die individuelle HSC-Teilungsfrequenz in der Gesamtpopulation ähnlich. In Situationen des akuten Mehrbedarfs von Blutzellen werden ruhende HSC aktiviert, die zur Blutbildung beitragen, um anschliessend wieder in einen dynamischen Repetitionsmodus zwischen Ruhe und Aktivierung zu gehen. Abbildung adaptiert aus Takizawa H, et al. J Exp Med. 2011; 208(2):273–84. Lebenszeit gleichmässig genutzt wird, d.h. die Gefahr teilungsbedingter Schäden durch Hyperproliferation b Systemic bacterial infection Macrophage Bacteria Tissue Neutrophil Blood Endothelium Bone Emergency granulopoiesis Bone marrow Steady-state granulopoiesis Lymphopoiesis HSC Lymphopoiesis Osteoblast SWISS MEDICAL FORUM – SCHWEIZERISCHES MEDIZIN-FORUM ­ ­ ­ Abbildung 3: Granulopoese bei lokaler vs. systemischer bakterieller Infektion. Bei lokal kontrollierten bakteriellen Infektionen finden sich keine Veränderungen in der Blutzusammensetzung und im Knochenmark. Bei fehlender lokaler Kontrolle und systemischer Ausbreitung reagiert das System mit massiver Neutrophilie und verstärkter Granulopoiese im Knochenmark. Abkürzungen: HSC = hematopoietic stem cell. Abbildung adaptiert aus Manz MG, Boettcher S. Nat Rev Immunol. 2014;14(5):302–14. 2016;16(18–19):414– 418 417 ktuell A Während der Schaltkreis der Hypoxie-Wahrnehmung in der Niere mit nachfolgender Erythropoietin- Neutrophil Produktion, die subsequent zur verstärkten Erythro­ Bacteria poiese führt, gut bekannt ist, war die Steuerung der Granulopoiese in Notfallsituationen bisher ungeklärt. Tissue Wir sind daher der Frage nachgegangen, wie das Signal nulopoiese umgesetzt wird [4]. In genetisch modifizier ­ ­ der disseminierten gramnegativen Infektion in Graten Mausmodellen konnten wir durch die Applikation von LPS und Infektion mit Escherichia coli zeigen, dass G-CSF Endothelzellen den Rezeptor für LPS, d.h. TLR4 (toll-like receptor 4) und dessen nachgeschaltete Adaptormole ­ Blood vessel ­ TLR4 küle wie MyD88 (myeloid differentiation 88), exprimieren und bei Stimulation massiv Granulozyten-Wachstumsfaktor (G-CSF) produzieren (Abb. 4). Dies stand im Gegensatz zur Erwartung, dass Zellen des histiozytä- Endothelial cells ren Systems die Hauptquelle für dieses Zytokin sind. G-CSFR G-CSF G-CSF Wir konnten hingegen zeigen, dass Endothelzellen bei disseminierter Infektion die wesentliche, nicht redun- G-CSF dante Quelle von G-CSF sind und dass eine Unterbrechung der Signaltransduktion in Endothelzellen einen HSC Überlebensnachteil mit sich bringt. G-CSF wiederum induziert über Signaltransduktion ins Knochenmark Emergency Granulopoiesis Bone marrow dort die Notfall-Granulopoiese in hämatopoietischen G-CSFR Progenitorzellen [5]. Diese Beobachtung deckt eine hochspezialisierte Interaktion des vaskulären und des hämato-immunologischen Systems auf. In der Tat sind vaskuläre Endothelzellen ideal positioniert, um Osteoblasts Bone die Schwelle zwischen lokaler und systemischer Infektion zu kontrollieren, und es scheint plausibel, dass sich eine derartige Abwehrstrategie evolutionär herausgebildet hat. Schlussfolgerungen und Ausblick ­ ­ ­ ­ ­ Abbildung 4: Modell zum Schaltkreis der Notfall-Granulopoiese. Endothelzellen wirken als «Rauchmelder» systemisch disseminierter, bakterieller Infektionen und produzieren hämatopoietische Wachstumsfaktoren wie G-CSF, die subsequent die notwendige Abwehrreaktion der Notfall-Granulopoiese zur Infektionskontrolle einleiten. Abkürzungen: TLR4 = toll-like receptor 4; G-CSF = granulocytecolony-stimulating factor; G-CSFR = granulocyte-colony-stimulating factor receptor; HSC = hematopoietic stem cell. Abbildung adaptiert aus Boettcher S, et al. Blood. 2014;124(9):1393–403. Untersuchungen in Modellsystemen zum besseren Verständnis der Physiologie und Pathophysiologie des blutbildenden Systems erfahren ihre Rechtfertigung durch die klinischen Fragestellungen bzw. den gesell- gleichmässig möglichst niedrig gehalten wird. Im Falle schaftlichen Auftrag, die Medizin auf dem Boden fun- einer Notfallsituation (wie einer schweren Sepsis) dierter Erkenntnisse morgen besser als heute zu machen muss der langfristige Vorteil der teilweisen Inaktivität [6]. In diesem Bemühen beschäftigt sich mein Labor, jedoch der akuten Notwendigkeit der Überlebensreak- basierend auf den oben genannten Erkenntnissen, der- tion untergeordnet werden (Abb. 2). zeit mit der Frage, ob und wie der HSC- und Progenitorzell-Umsatz bei Inflammation und in der Alterung mit Bedarfsgesteuerte Blutbildung am Beispiel der Notfall-Granulopoiese HSC-Funktionsverlust, klonaler Evolution und Neoplasieentstehung verknüpft ist (Abb. 5). Interessanterweise konnte durch andere Arbeitsgruppen in populationsbasierten Studien tatsächlich gezeigt sive Neutrophilie und gesteigerte Granulopoiese (Not- werden, dass eine Assoziation zwischen Inflammation fall-Granulopoiese) bei lokal unkontrollierten, sich (Infekte und Autoimmunerkrankungen) und HSC-Neo- systemisch ausbreitenden Infekten, d.h. der Bakteri plasien besteht. Ebenso konnte aktuell gezeigt werden, ämie bzw. Sepsis (Abb. 3). dass HSC mit der Alterung klonale Ereignisse akku- SWISS MEDICAL FORUM – SCHWEIZERISCHES MEDIZIN-FORUM ­ Eine faszinierende klinische Beobachtung ist die mas- 2016;16(18–19):414– 418 418 ktuell A Steady-state: Homeostasis Mature cells HSC maturation Genetic hit HSC HSC maintenance Cell death HSC death Mature cells HSC maturation Genetic hit HSC Genetic hit HSC maintenance Hematologic neoplasia (AML/MDS) development Cell death HSC death Time ­ Abbildung 5: Hypothetisches Modell zur inflammationsverstärkten Proliferation und Neoplasieentstehung in der Hämatopoiese. Hämatopoietische Stammzellen (HSC) weisen im Zustand der Inflammation einen erhöhten Umsatz auf und sind damit wahrscheinlich einer erhöhten Gefahr von genetischen Ereignissen ausgesetzt, die entweder neutral sind, einen Verlust oder einen Proliferationsvorteil induzieren können. Dabei können inflammatorische Signale möglicherweise eine weitere Verstärkung der Ausbildung klonaler Evolution bis hin zur klinischen Neoplasie bewirken. Abkürzungen: HSC = hämatopoietische Stammzelle; AML = akute myeloische Leukämie; MDS = myelodysplastisches Syndrom. Abbildung adaptiert aus Takizawa H, et al. Blood. 2012;119(13):2991–3002. mulieren, dass selbsterneuerungsfördernde Ereignisse und klonale hämatopoietische Dominanz bei rund Der Autor hat keine finanziellen oder persönlichen Verbindungen im Zusammenhang mit diesem Beitrag deklariert. ­ einem Zehntel der gesunden über Siebzigjährigen prä- Disclosure statement scheinlichkeit für die Transformation in klinische Literatur 1 sent sind, und dass diese wiederum die höchste WahrNeoplasien des Blutes bedingen. Mit diesem Wissen ist es nun von grosser Bedeutung, Erkenntnisse zu ge- 2 winnen, wie schon die Vorformen der Erkrankungen auf diesem Niveau gehalten oder gar zurückgedrängt 3 werden können. Verdankung ­ Leiter Hämato-Onko ­ ­ Klinik für Hämatologie logisches Zentrum UniversitäsSpital Zürich Rämistrasse 100 CH-8091 Zürich Porträt markus.manz[at]usz.ch © KEYSTONE | Ennio Leanza SWISS MEDICAL FORUM – SCHWEIZERISCHES MEDIZIN-FORUM ­ Direktor 2016;16(18–19):414– 418 4 ­ Markus G. Manz Ich danke der Otto-Naegeli Stiftung für die Preisverleihung 2016 sowie meinen Studenten, Mitarbeitern und Kooperationspartnern, deren Wissensdurst und Kompetenz den Erkenntnisgewinn möglich machen. Ferner danke ich dem Schweizerischen Nationalfonds, der Krebsliga Schweiz, der Promedica Foundation (Chur), dem National Institute of Health (USA), der Bill und Melinda Gates Foundation (USA) und der Universität Zürich für die grosszügige Unterstützung bei der Durchführung der hier beschriebenen Projekte. 5 Prof. Dr. med. 6 Korrespondenz: Kondo M, Wagers AJ, Manz MG, Prohaska SS, Scherer DC, Beilhack GF, et al. Biology of hematopoietic stem cells and progenitors: implications for clinical application. Annu Rev Immunol. 2003; 21:759–806. Takizawa H, Boettcher S, Manz MG. Demand-adapted regulation of early hematopoiesis in infection and inflammation. Blood. 2012; 119(13):2991–3002. doi: 10.1182/blood-2011-12-380113. Takizawa H, Regoes RR, Boddupalli CS, Bonhoeffer S, Manz MG. Dynamic variation in cycling of hematopoietic stem cells in steady state and inflammation. J Exp Med. 2011;208(2):273–84. doi: 10.1084/jem.20101643. Manz MG, Boettcher S. Emergency granulopoiesis. Nat Rev Immunol. 2014;14(5):302–14. doi: 10.1038/nri3660. Boettcher S, Gerosa RC, Radpour R, Bauer J, Ampenberger F, Heikenwalder M, et al. Endothelial cells translate pathogen signals into G-CSF-driven emergency granulopoiesis. Blood. 2014; 124(9):1393–403. doi: 10.1182/blood-2014-04-570762. Rongvaux A, Takizawa H, Strowig T, Willinger T, Eynon EE, Flavell RA, Manz MG. Human hemato-lymphoid system mice: current use and future potential for medicine. 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