RECENT TRENDS AND NOVEL CONCEPTS IN COFACTOR

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RECENT TRENDS AND NOVEL
CONCEPTS IN COFACTORDEPENDENT BIOTRANSFORMATIONS
S. Kara, J.H. Schrittwieser, F. Hollmann, M.B. Ansorge-Schumacher
Applied Mikrobiology Biotechnology, 2014, 1517-1529
Nadja Kleisch
11.02.2015
1. Seminar Nadja Kleisch 21.01.2015
Inhalt
 Einleitung
 Biokatalysatoren
 Cofaktoren
 Cofaktor-Regeneration
 Relevanz
 Ergebnisse
 Besondere Cosubstrate
 Ganzzellsysteme
 Kaskaden-Reaktionssysteme
 Nicht natürliche Cofaktoren
 Zusammenfassung
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1. Seminar Nadja Kleisch 21.01.2015
Einleitung
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1. Seminar Nadja Kleisch 21.01.2015
Biokatalysatoren
• Biomoleküle wie Enzyme, die biochemische Reaktionen
beschleunigen, indem sie die Aktivierungsenergie der
Reaktionen herabsetzen
• gehen unverändert aus den Reaktionen hervor
können viele Reaktionszyklen hintereinander katalysieren
• Einsatz zu Biosynthese sowohl im akademischen als auch im
industriellen Bereich
Vorteile:
• milden Reaktionsbedingungen
• hohe Reinheit
• enantioselektiv, stereoselektiv und regioselektiv
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1. Seminar Nadja Kleisch 21.01.2015
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Biokatalysatoren
• Seitenketten der Aminosäuren sind nicht dazu geeignet
Elektronenaustauschreaktionen zu katalysieren
Cofaktoren:
• verschiedene Moleküle und Molekülgruppen, die für die Funktion
von bestimmten Enzymen unerlässlich sind
• solche katalysieren insbesondere Redoxreaktionen
• alle Reaktionen die der Energiegewinnung dienen
Redoxreaktionen:
• ein Stoff A, der Elektronen abgibt (Reduktionsmittel, Donator)
reagiert mit einem Stoff B, der diese Elektronen aufnimmt
(Oxidationsmittel, Akzeptor)
[11]
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Cofaktoren
[7]
Stoffname Funktionstyp
ATP
- liefert durch Abspaltung eines Phosphats Energie
ADP
NAD+
NADP+
FAD
NADH
NADPH
FADH2
- überträgt Phosphat an das Substrat (Phosphatdonator)
nimmt Phosphat vom Substrat entgegen (Phosphatakzeptor)
Elektronen- und Protonenakzeptor, Oxidationsmittel
Elektronen- und Protonendonator, Reduktionsmittel
Flavin
umkehrbar oxidier- und reduzierbar
Bsp.: NAD-abhängigen Dehydrogenasen  Alkoholdehydrogenase (ADH)
[12}
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Cofaktor-Regeneration
• Cofaktoren werden in stöchiometrische Mengen benötigt
• sehr teuer  geeignete Regenerationsverfahren
• total turnover number TTN
• gibt an wie viel Mol. Produkt pro Mol. Cofaktor hergestellt werden
• technische Anwendung größer 103
Möglichkeiten:
a) gekoppelte Substratprozesse
b) gekoppelte Enzymprozesse
c) Ganzzellsysteme
• bspw. immobilisierte Alcaligenes eutrophus Zellen
• katalysieren Reduktion von oxidiertem NAD+ mit molekularem Wasserstoff
d) elektrochemische Methoden
• Einsatz von Mediatoren z.B. Methylviologen
• synthetische Verbindung, die als Elektronenakzeptor des Photosystems I
der Photosynthese fungieren und O2 reduzieren
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Cofaktor-Regeneration
gekoppelte Substratprozesse:
• gleiches Enzym
• billiges Cosubstrat  kostengünstiger Alkohol
• GG auf Produktseite schieben 
Cosubstrat im großem Überschuss
- schädigenden Einfluss, Enzyminhibierung
gekoppelte Enzymprozesse:
[5]
• zwei unterschiedliche Enzyme
• Bsp. Formiatdehydrogenase
• GG auf Produktseite schieben 
Kohlendioxid ausgasen
oder zu Kohlensäure abreagieren
+ hoher Umsatz ist möglich
[5]
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Relevanz
• in den letzten Jahren konnten einige Regenerationsverfahren
etabliert werden
Forschungsziel:
• Suche nach leistungsfähigeren, günstigeren und
umweltfreundlicheren Regenerationssystemen
Zusammenfassung der neusten Methoden in diesem Bereich:
• besondere Cosubstrate
• Ganzzellsysteme
• Kaskaden-Reaktionssysteme
• nicht natürliche Cofaktoren
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Methoden
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Besondere Cosubstrate
• Einsatz von thermodynamisch stabileren Coprodukten
• 1,4-Butandiol als „smart cosubstrat“
• Enone als Cosubstrat
• Verwendung von Enoat-Reduktase, ermöglich eine NADPH-unabhängige
Reduktion von C=C Bindungen in Enonen (enthält C=O und C=C Bindung)
• Alternative Bereitstellung von Aminogruppen bei der Transaminierung
• Einsatz einer ω-Transaminase, hat PLP als Cofaktor der selbstregenerierend ist
• es entsteht Keton und Aminosäure als Produkt
• um GG auf Produktseite zu verschieben  Tautomerisierung des Ketons
• Cosubstrate als organische Phase
• Einsatz eines Zweiphasensystems zur Herstellung organischer Produkte
• Verwendung von Cosubstrat Octyl-Formiat und Coprodukt, sie sind hydrophob
genug um eine nicht mischbare Phase im Wasser zu bilden
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Einsatz von thermodynamisch
stabileren Coprodukten
Oxidation von sekundären Alkoholen mittels ADH:
• zur Produktion von Ketonen
• erfordert ein NAD(P)+ Regeneration
• Verwendung von Cosubstrat  Keton (z.B. Aceton) im
Überschuss
nach Kroutil et. al:
• Verwendung von Chloraceton, statt Aceton
• durch Wasserstoffbrückenbindung ist aktivierte Keton stabiler
 keine Rückreaktion
• weniger Cosubstrat
• weniger Abfall
[6]
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1. Seminar Nadja Kleisch 21.01.2015
1,4-Butandiol als „smart cosubstrat“
• in situ Regeneration von reduzierten Nicotinamid-Cofaktoren,
benötigt große Menge an Elektronen Donoren (z.B. EtOH)
 negativ: viel Abfall, Enzyminhibierung
Alternativ: 1,4-Butandiol
Bsp.: zusammen mit ADH/Enoat Reduktase oder Monoaysgenase
zur der Reduktion von C=C oder C=O Doppelbindung
[6]
1.4 Butandiol
γ-Butyrolactone
• thermodynamisch stabil
• keine Rückreaktion
• Bedarf an Cosubstrat geringer
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Biotransformation mittels
Ganzzellsysteme
Vorteile:
• Cofaktor-Regeneration findet innerhalb der Zelle statt
• keine externe Enzymproduktion und Aufreinigung
• Schutz der Enzyme
• mechanischer Stress
• organische Lösungsmittel
Nachteil:
spezifische Aktivität und Selektivität nicht so hoch
 Zellen produzieren Nebenprodukte
Metabolic Engineering
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Designer Zellen
• Ausschalten von unnötige Stoffwechselwegen z.B. Produktion von
Nebenprodukte
• Überexpression der benötigten Enzyme
Bsp: E. coli
• Überexpression der Carbonyl-Reduktase aus Candida parapsilasis
• Verwendung im rein organischem System
Acetophenon
organische
Phase
Verhältnis
30:70
Isopropanol
1-Phenylethanol
Aceton
[6]
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Kaskaden-Reaktionssystem
• klassische Regenerationsmethoden produzieren große Mengen
an Coprodukt  wertlos, Abfall
Lösung:
a) Produktion von „wertvollen“ Coprodukten (parallel)
b) Verwendung von zwei Enzymen mit unterschiedlichem
Cofaktorverbrauch deren Einsatz aus synthetischer Sicht
sinnvoll ist (linear)
• Produkt wird in zwei Stufen aufgebaut
kein Nebenprodukt
A
Enzym 1
Enzym 2
B
C
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Lineares Kaskadensystem
Bsp:
• Transformation von racematischem Lactat in L-Alanin
• Zwischenprodukts Pyruvat
+ kein Abfall/Nebenprodukt
D und L Lactat-Dehydrogenase
zur Pyruvat-Produktion
Lactat
Pyruvat
Alanin-Dehydrogenase zur
L-Alanin-Produktion
L-Alanin
[6]
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Nicht natürliche
Cofaktoren
• Cofaktoren spielen wichtige Rolle bei vielen Redoxreaktionen
• teuer zu produzieren
• empfindlich gegenüber Hydrolyse
NAD(P)H-Analoga:
• relativ kostengünstig Produktion vom reaktivem Teil des NAD(P)H
• synthetische NAD(P)H-Analoga, unterschiedlicher Komplexität
Problem:
• synthetische Cofaktoren können aufgrund der strukturellen Änderung keine
Bindung mit dem Enzym eingehen viele Reaktion nicht katalysierbar
Anwendung:
• Reduktion von prothetischen Gruppen wie Flavin
Bsp.: synthetischer Cofaktor 1 a kann bis zu 40 mal schneller als das
normale NADH den Cofaktor FAD regenerieren
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Flavin-Analoga:
• Flavin-Analoga haben verschiedene Substituenten am Isoalloxazin-Ring
[6]
• Verwendungsmöglichkeiten bei der Oxidationen in der Organokatalyse
• großen Einfluss auf katalytische Aktivität der Enzyme
Übertragung
von Elektronen
Bsp.:
• Massay and Coworkers haben Desaturase Aktivität
auf „old yellow enzyme“ aus der Hefe übertragen
unter Einsatz des synthetischen Cofaktors
8-cyano-8-demethyl-FMN
• Desaturase- Aktivität ist die Fähigkeit Elektronen
von einem Molekül auf ein anderes übertragen
können und dabei das Substrat entsättigen
OYE
[6] u. [10]
[2]
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Zusammenfassung
• Biokatalysatoren benötigen zum katalysieren von Redoxreaktionen
Cofaktoren in stöchiometrischer Menge
• Produktion der Cofaktoren ist teuer  Regenerationsysteme
klassisch:
a) gekoppelte Substratprozesse (ein Enzym, ADH, Coprodukt)
b) gekoppelte Enzymprozesse (zweites Enzym z.B. Formiatdehydrogenase)
Verbesserung durch:
• besondere Cosubstrate
• Ganzzellsysteme
• Kaskaden-Reaktionssysteme
• nicht natürliche Cofaktoren
Chloraceton, 1,4 Butandiol
Designerzellen
L-Alanin-Produktion
Cofaktoranaloga
Ziel:
leistungsfähigere, günstigere und umweltfreundlichere
Regenerationssysteme
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Literatur und Quellen
[1] U. Kragl, W. Kruse, W. Hummel, C. Wandrey;
“Enzyme engineering aspects of biocatalysis: Cofactor regeneration as example”
Biotechnology and Bioengineering, Vol. 52, 2, 309-319, 1996
[2] http://goo.gl/LJZTB7 (zuletzt überprüft am 10.02.15)
[3] http://goldbook.iupac.org/C01128.html (zuletzt überprüft am 10.02.15)
[4] Braun, Matthias, Olav Teichert, and Axel Zweck. 2006. “Biokatalyse in Der Industriellen Produktion.” Zukünftige
Technologien 57: 7–66.
[5] Hildebrand, Falk. 2009. “Prozessentwicklung Zur Enzymatischen Synthese Chiraler Alkohole Unter Elektrochemischer
Cofaktorregenerierung.” Dissertation.
[6] Kara, Selin, Joerg H. Schrittwieser, Frank Hollmann, and Marion B. Ansorge-Schumacher. 2014. “Recent Trends and Novel
Concepts in Cofactor-Dependent Biotransformations.” Applied Microbiology and Biotechnology 98: 1517–29.
[7] “Kofaktoren Teil I.” Uni Marburg: 1–21.
[8] Meah, Y, and V Massey. 2000. “Old Yellow Enzyme: Stepwise Reduction of Nitro-Olefins and Catalysis of Aci-Nitro
Tautomerization.” Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 97: 10733–38.
[9] Schroer, Kirsten, Von Der Fakultät Mathematik, and Informatik Naturwissenschaften. 2008. “Ganzzellbiotransformationen
Mit Rekombinanten Escherichia Coli Zur Synthese Chiraler Alkohole.” Naturwissenschaften.
[10] Xu, D, R M Kohli, and V Massey. 1999. “The Role of Threonine 37 in Flavin Reactivity of the Old Yellow Enzyme.”
Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 96(March): 3556–61.
[11] http://de.wikipedia.org/wiki/Redoxreaktion
[12] http://www.bioc.uzh.ch/blexon/_media/a:alkoholdehydrogenase.png
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