Merkblatt Pneumokokken - Landratsamt Schwarzwald-Baar

Werbung
Merkblatt
Pneumokokken
(Streptokokkus pneumoniae)
Erreger:
Pneumokokken (Streptokokkus pneumoniae) sind Bakterien, die unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen können. Es gibt ca. 80 verschiedene Bakterientypen, wovon 23 Typen für den
Menschen pathogen (=krankmachend) sind.
Infektionsweg:
Träger der Erreger ist der Mensch. Sie befinden sich in der Regel ohne Krankheitssymptome im
Nasen-Rachen-Raum. Nur selten lösen sie eine Infektion aus. Die Übertragung erfolgt durch
Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Sprechen) über die Luft.
Inkubationszeit:
Die Dauer von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit ist sehr variabel, da Erkrankte häufig keine Symptome entwickeln.
Dauer der Ansteckungsfähigkeit:
Die Zeit, in der ein Erkrankter ansteckungsfähig ist, kann nicht genau festgelegt werden, da
Menschen oftmals erkrankt sind, ohne dass sie Symptome zeigen, jedoch trotzdem infektiös
(=ansteckend) sind.
Symptome:
Es gibt verschiedene Verlaufsformen der Pneumokokkeninfektionen, wobei Säuglinge, Kleinkinder, ältere sowie abwehrgeschwächte Menschen besonders gefährdet sind:
1. Lungenentzündung: Die Erkrankung beginnt meist mit hohem Fieber, schwerem Krankheitsgefühl (Schwächegefühl, Abgeschlagenheit), Rippfellentzündung und Atemnot. Dringen
die Bakterien bis in den Herzbeutel vor, kommt es nicht selten zum Tode.
2. Akute Mittelohrentzündung: Diese Form der Infektion tritt meistens bei Kleinkindern auf
und kann schwere Komplikationen wie Gehirnhautentzündung oder Blutgerinnsel in den Hirngefäßen hervorrufen.
3. Eitrige Gehirnhautentzündung: Diese Verlaufsform entsteht meist aus einer Mittelohroder Lungenentzündung. Hier beträgt die Sterblichkeitsrate 60-80 %.
4. Schwere Pneumokokken-Erkrankung: Hierbei können die Herzinnenhaut, das Bauchfell
(Bauchfellentzündung) und die Gelenke befallen werden.
Therapie:
In frühen Stadien wird eine Pneumokokken-Infektion meist erfolgreich mit Antibiotika behandelt.
Sind innere Organe betroffen, so muss umgehend eine spezielle Behandlung erfolgen.
Seite 2
Erregernachweis:
Der Erreger Streptokokkus pneumoniae lässt sich am besten bei einer Blutuntersuchung nachweisen.
Impfung:
Es steht ein recht gut verträglicher und sicherer Impfstoff zur Verfügung.
Maßnahmen für Erkrankte und Kontaktpersonen:
Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollten sich Erkrankte getrennt von Kontaktpersonen aufhalten.
Maßnahmen bei Ausbrüchen:
Bei Ausbrüchen ist umgehend das zuständige Gesundheitsamt zu informieren, damit geeignete
Maßnahmen eingeleitet und weitere Erkrankungen verhindert werden können.
Meldepflicht:
Pneumokokken sind nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) nur bei gehäuftem Auftreten meldepflichtig.
Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Gesundheitsamt Schwarzwald-Baar-Kreis
Abteilung Gesundheitsschutz und Umweltmedizin
Schwenninger Straße 2
78048 Villingen-Schwenningen
Tel.: 07721 913-7190
Fax: 07721 913-8918
E-Mail: [email protected]
Stand: März 2012
Herunterladen