Campylobacter - Landratsamt Schwarzwald-Baar

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Campylobacter
Erreger:
Der Campylobacter ist ein Bakterienstamm, welcher Durchfallerkrankungen auslöst. Bislang gibt
es mehr als 20 verschiedene Arten dieser Erreger. Zu den bekanntesten zählen Campylobacter
jejuni, coli und lari.
Reservoir:
Campylobacter-Erkrankungen treten weltweit, vor allem in warmen Jahreszeiten auf. Besonders
häufig sind Kinder bis zum 6. Lebensjahr betroffen. Überträger dieser Bakterien sind Wild- und
Haustiere, Vögel und Säugetiere sowie Geflügel, Milchrinder und Schweine. Diese Erreger können
vor allem bei niedrigen Temperaturen einige Zeit überleben.
Infektionsweg:
Eine Infektion dieser Bakterien erfolgt am häufigsten über die Nahrungsaufnahme. Zu den
Hauptinfektionsquellen zählen nicht ausreichend erhitztes oder kontaminiertes Geflügelfleisch,
rohes Hackfleisch, nicht pasteurisierte Milch, nicht aufbereitetes Trinkwasser sowie an Durchfall
erkrankte Welpen und Katzen. Auch durch Baden in kontaminierten Oberflächengewässern kann
eine Infektion hervorgerufen werden. Erkrankte Menschen können bei mangelnder Händehygiene die Erreger insbesondere über Lebensmittel an andere weitergeben.
Inkubationszeit:
Die Zeit der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit beträgt in der Regel 2-5 Tage, in Einzelfällen 1-10 Tage.
Dauer der Ansteckungsfähigkeit:
Es besteht so lange die Gefahr einer Ansteckung, wie Erreger mit dem Stuhl ausgeschieden werden, in der Regel 1 – 3 Wochen. Allerdings kann man bei immungeschwächten Patienten mit
einer Langzeitausscheidung rechnen.
Symptome:
Die Krankheit beginnt mit Fieber (38-40 °C), Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Müdigkeit. Hinzukommen Durchfälle, Bauchschmerzen, nicht selten Krämpfe.
Die Beschwerden heilen nach 5-7 Tage wieder ab.
Therapie:
Das Wichtigste ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um den Wasserverlust wieder auszugleichen. In schweren Fällen kann Antibiotika (z.B. Erythromycin) verabreicht werden.
Erregernachweis:
Die Erreger werden zumeist durch eine Stuhluntersuchung nachgewiesen.
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Maßnahmen bei Ausbrüchen:
Bei Ausbrüchen ist umgehend das Gesundheitsamt zu benachrichtigen, damit geeignete Maßnahmen eingeleitet und weitere Erkrankungen verhindert werden können.
Maßnahmen für Patienten und Kontaktpersonen:
Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollten Erkrankte, insbesondere nach dem Toilettengang,
eine gründliche Händehygiene betreiben. Es sollte streng darauf geachtet werden, dass erkrankte Personen Handtücher und andere Hygieneartikel, wie z.B. Waschlappen usw., separat benutzen und bei mindestens 60° C in der Waschmaschine waschen. Erkrankte Personen dürfen nicht
in der Lebensmittelverarbeitung arbeiten (§42 Infektionsschutzgesetz).
Vorbeugende Maßnahmen:
- Auf das Trinken von nicht abgekochter Milch sollte verzichtet werden.
- Fleisch sollte nur gut durchgegart gegessen werden.
- Hygienevorschriften im Umgang mit Nutztieren und Lebensmittel sollten sorgfältig eingehalten
werden.
- Nach jedem Toilettenbesuch sollten die Hände sorgfältig gewaschen werden.
Meldepflicht:
Gem. § 7 Infektionsschutzgesetz (IfSG) ist der Nachweis darmpathogener CampylobacterSpezies meldepflichtig. Wenn die erkrankte Person im Lebensmittelbereich tätig ist, müssen gemäß § 6 IfSG der Krankheitsverdacht und gemäß § 42 IfSG die Erkrankung selbst gemeldet werden.
Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Gesundheitsamt Schwarzwald-Baar-Kreis
Abteilung Gesundheitsschutz und Umweltmedizin
Herdstraße 4
78050 Villingen-Schwenningen
Tel.: 07721 913-7190
Fax: 07721 913-8918
E-Mail: [email protected]
Stand: Juli 2015
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